DE3342386A1 - Wasserbestaendiger verbundkunststoff - Google Patents

Wasserbestaendiger verbundkunststoff

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    • E03WATER SUPPLY; SEWERAGE
    • E03BINSTALLATIONS OR METHODS FOR OBTAINING, COLLECTING, OR DISTRIBUTING WATER
    • E03B11/00Arrangements or adaptations of tanks for water supply
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
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    • C08K7/02Fibres or whiskers

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Description

  • Die Erfindung betrifft Verbundkunststoffe, insbesondere für die
  • Verwendung als Speicher für Wasser oder überwiegend wässriger Lösungen.
  • Unter Verbundwerkstoffen werden Werkstoffe zusammengefaßt, die sich aus verschiedenen Stoffgruppen wie Metallen, Kunststoffen, Gläsern oder keramischen Materialien zusammensetzen und somit Werkstoffeigenschaften aufweisen, die von einer einzelnen Stoffgruppe nicht realisiert werden können. Zu den wichtigsten Verbundwerstoffen zählen die Faserverbundwerkstoffe, bei denen die hohe Festigkeit bestimmter Materialien in Form von Faden oder extrem dunnen Einkristallnadeln ausgenutzt wird, um dadurch einen Basiswerkstoff fester und steifer zu machen, d.h. also die Festigkeit und den Elastizitätsmodul zu erhöhen Der Basiswerkstoff übernimmt dabei die Aufgabe, die Fasern räumlich zu fixieren, sie vor Korrosion zu schutzen und schließlich die Krafteinleitung auf die Fasern zu optimieren. Zu den bekanntesten Faserverbundwerkstoffen zahlen Glas- und kohlefaserverstärkte Kunststoffe, wie sie beispielsweise zur Herstellung von Haushaltsgegenstanden, Silos oder im Fahrzeugbau bereits seit langem Anwendung finden. Auch Verbundwerkstoffe aus zwei oder mehreren verschiedenen Kunststoffen, jeweils entweder modifiziert oder nicht, sind bereits bekannt und werden als sogenannte Sandwich-Werkstoffe zusammengefaßt; auch in diesen Fällen versucht man, durch die Kombination verschiedener Kunststoffe eine Reihe von wünschenswerten Eigenschaften zu optimieren. Sandwich-Kunststoffe können im Spritzguß hergestellt werden, wobei das Quellen der Massen beim Einströmen in die Form ausgenutzt wird; die an den-Formwandungen haftende und erstarrende Haut der Randmasse wird mit andersartiger Kernmasse aufgebei fullt. Auch Strangpressen ist möglich, denn/der Sandwich-Koextrusion wird mit getrennten Masseströmen für Haut und Kern gearbeitet, die in der Düse zusammengeführt werden. Auch Warmformungsverfahren zur Herstellung von Sandwich-Stukturen sind durchaus gebräuchlich und werden insbesondere fur thermoplastische Kunststoffe eingesetzt. Auch Verkleben oder Verschweißen sind als Herstellungsverfahren möglich und werden teilweise auch durchgeführt.
  • Verbundkunststoffe haben sich auf vielen Gebieten als Ersatz für die bisher üblichen Werkstoffe bereits eingefwhrt, es gibt aber immer noch Anwendungsbereiche, in denen bislang diese Produkte nicht eingesetzt werden konnten, weil entweder ihre mechanischen Eigenschaften oder andere Besonderheiten die Verwendung anstelle von Metall- oder Glaswerkstoffen bisher nicht möglich machte. Zu diesen Einsatzbereichen zählt beispielsweise die Herstellung von Wasserspeichern, insbesondere der sogenannten Thermen, die heute praktisch ausschließlich noch aus emailliertem Stahl bestehen. Emaillierte Stahlspeicher sind aber ausgesprochen korrosionsanfällig, da sich Haarrisse in der Emailleschicht kaum vermeiden lassen und die Geräte regelmäßig bei Temperaturen um etwa 60° oder darüber betrieben werden und nicht nur der Laie, sondern auch der Fachmann häufig verblufft ist über die korrosiven Eigenschaften von Brauch- und Trinkwasser bei derartig erhohten Temperaturen. Erfahrungsgemäß halten derartige Wasserspeicher nur für eine Betriebszeit von ungefähr 2 Jahren und müssen dann wegen Korrosionsschäden ersetzt werden. Es sind bereits zahlreiche Überlegungen angestellt und auch eine Reihe von Versuchen durchgeführt worden, solche Wasserspeicher aus Kunststoffen anstelle von Metall herzustellen, allerdings haben diese Versuche bislang nicht zu einem brauchbaren Ergebnis geführt. Dies liegt einerseits daran, daß Wasserspeicher in der Regel ein beträchtliches Volumen bis einige 100 1 umfassen müssen und daher wegen der mechanischen Eigenschaften der Kunststoffe Wandungsdicken notwendig werden, die zu sehr großen raumfüllenden Geräten führen, die zudem in der Herstellung aufwendig und daher im Vergleich zu den konventionellen Speichern kaum oder überhaupt nicht konkurrenzfähig sind. Als besonderer Nachteil hat sich aber erwiesen, daß bei der Verwendung herkömmlicher Kunststoffe zwar die Lebensdauer gegenüber Metallgeräten etwas verlängert werden kann, andererseits aber keine tatsächlich beträchtlich verlängerte Lebens dauer in der Größenordnung von etwa. 10 Jahren erzielbar ist, weil das im Behälter -enthaltende Wasser bei erhöhter Temeperatur auch zu Veränderung bei den Kunststoffen führt. Kunststoffe mit Ester- oder Amidbindungen unterliegen bereits nach verhältnismäßig kurzer Zeit einer gewissen Hydrolyse, so daß von der Innenseite des Behälters her aufgrund der chemischen Veränderungen die mechanische Stabilität des gesamten Speichers uber kurz oder lang sehr verschlechtert wird und eine verlängerte Lebensdauer des Gerätes nicht gegeben ist. Bei Verwendung von glasfaserverstärkten Kunststoffen ist es sogar schon vorgekommen, daß nach einiger Zeit durch die chemische Veränderung an der Innenseite des Speichers sogar Glasfasern freigesetzt werden, was eine Gefährdung bei Verwendung als Brauch- und Trinkwasser bedeutet. Fur die Verwendung als Speicher für größere Mengen Wasser oder überwiegend wässriger Lösungen war daher bisher die Verwendung von Kunststoff nicht erfolgversprechend, so daß der Erfindung die Aufgabe zugrunde liegt, einen neuen Verbundkunststoff zu entwickeln, der auch für diese Verwendungszwecke eingesetzt werden kann.
  • Es wird daher ein Verbundkunststoff vorgeschlagen, der gekennzeichnet ist durch eine Kombination aus glasfaserverstärkten ungesättigten Polyesterharzen und styrolmodifiziertem Polyphenylenoxid.
  • Ungesättigte Polyesterharze, meist als UP abgekurzt, sind bekannte Duroplaste, die durch Veresterung durch Dialkoholen, vorwiegend Ethylenglycol bis Butylenglycol mit Fumarsäure oder Maleinsäureanhydrid und teilweise gesãttigten Disäuren wie Phthalsäure, Ishthalsäure odstr Het-Säure oder Adipinsäure hergestellt werden. Teilweise wird auch Diallylphthalat einkondensiert und die Polyester auch noch mit Styrol vermischt. Die exotherme Vernetzungspolymerisation zwischen den Polyesterketten wird im allgemeinen durch Peroxidhärter oder Bestrahlung initiiert. Ungesättigte Polyesterharze werden zu einem großen Teil im Bauwesen als Zusatz zu Beton oder Klebemõrteln, in der Elektrotechnik als Gießharze und für Formteile verwendet, im letzteren Fall meist als faserverstärkte Kunststoffe. Hierfur werden meist Glasfasern eingesetzt, deren Anteil in der Mischung zwischen etwa 10 bis 80%, je nach Anwendungszweck, betragen kann. Ungesättigte Polyesterharze sind im Handel als sogenannte Prämixe erhältlich, denen vor der Verarbeitung nur noch der Härter zugesetzt werden muß. Außer mit Glasfasern können ungesättigte Polyesterharze beispielsweise auch mit Kohlefasern oder mit Fasermatten oder Fasereinlagen verstärkt sein. Je nach Zusammensetzung der Polyestermischung und dem Anteil an Faserverstärkung können Biegefestigkeit und Zugfestigkeit in weiten Bereichen eingestellt werden. Erfindungsgemäß werden solche Polyesterharze bevorzugt, die einen Glasfaseranteil von 2 etwa 25 bis 30% und eine Zugfestigkeit von etwa 70 bis 120 N/mm und eine 2 Biegefestigkeit von etwa 120 bis 180 N/mm aufweisen.
  • Polyphenylenoxid ist ein Thermoplast, abgekurzt PPO, der durch Polykondensationen von disubstituierten Phenolen mit relativ kleinen Seitengruppen hergestellt wird. Der sich dabei bildende Polyether weist eine hohe Steifigkeit und eine hohe Formbeständigkeit in der Wärme auf und verfugt uberdem nur über ein geringes Wasseraufnahmevermögen. Heute werden vorzugsweise nicht Polyphenylenoxid, sondern mit Styrol modifiziertes Polyphenylenoxid eingesetzt, da bei dem Homokondensat bei höheren Temperaturen ein oxidativer Abbau festgestellbar ist. Das modifizierte PPO weist hingegen eine höhere Wärmebeständigkeit und auch eine höhere Oxidationsbeständigkeit bei sonst im wesentlichen unveränderten mechanischen Eigenschaften auf. Modifiziertes PPO wird zu einer Reihe von Formteilen wie beispielsweise Zubehör zu Rundfunk- und Fernsehgerãten, Schaltergehäusen, Armaturen, Schloßteilen usw. verarbeitet. Modifiziertes PPO gilt als gesundheitlich unbedenklich und ist von der FDA zugelassen.
  • Es war an und für sich bekannt, daß Polyphenylenoxid und auch dessen modifizierte Varianten beim Dauereinsatz in Luft bei erhöhten Temperaturen zu oxidativem Abbau neigen, desto überraschender war die Feststellung, daß bei Verwendung von modifiziertem Polyphenylenoxid als Innenauskleidung von Wasserspeichern eine hervorragende Beständigkeit gegen Oxidation und Hydrolyse festzustellen ist. Im Gegensatz zu allen bisher erprobten Kunststoffen konnten auch nach mehrjährigem Gebrauch keine korrosiven Veränderungen oder eine Beeinträchtigung der mechanischen Eigenschaften der Innenhaut aufgefunden werden, so daß sich erfindungsgemäß Wasserspeicher mit einer sicheren Lebensspanne von 10 Jahren herstellen lassen. Allerdings ist die mechanische Belastbarkeit bei Verwendung als unter Druck stehender Speicher bei modifiziertem PPO nicht hinreichend, als daß die Speicherschalen nur aus diesem Kunststoff hergestellt werden könnten.
  • Erfindungsgemäß wird daher modifiziertes PPO als Innenteil des Verbundwerkstoffes und glasfaserverstärktes Polyesterharz als Außenseite des Speichers vorwendet. Die besseren mechanischen Eigenschaften der Polyester, nämlich Zugfestigkeit und Biegefestigkeit im Bereich von etwa 70 bis 120 bzw. 120 bis 180 N/mm2 im Gegensatz zu etwa 40 bis 60 und 85 bis 105 N/mm² bei modifiziertem Polyphenylenoxid ermöglichen auch die Herstellung großer Formen, die vorzugsweise im Spritzguß, durch Warmverformung oder durch Auftrag von Glasfasern und Ester auf die vorgefertigte Innenschale hergestellt werden.
  • Selbstverstãndlich können die erfindungsgemäßen Verbundkunststoffe nicht nur zu Wasserspeichern für Brauch- oder Trinkwasser zum Einsatz kommen, sondern auch auf allen anderen Gebieten, in denen Wasser oder überwiegend wässrige Lösungen bei erhöhten Temperaturen gespeichert werden mussen, wie beispielsweise in Industrieanlagen, Gewerbebetrieber usw.
  • Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Beispieles näher erläutert: Beispiel Ein Präfix aus UP mit einem Glasfaseranteil von etwa 25% wird nach Zusatz eines Photohärters im Negativverfahren zu Speicherhalbschalen tiefgezogen. Nach Lichtaushärten und Abtrennen der Ränder dienen die Behãlterhalbschalen bei der weiteren Bearbeitung selbst als Form. Die Halbschalen werden an der Flanschöffnung und ggf. an anderen vorgesehenen Öffnungen mit einem Haftvermittler versehen, dann wird in die Form eine Halbschale aus modifiziertem PPO eingezogen.
  • Die Wandstärke dieser zweiten Halbschale kann in weiten Bereichen variiert werden.
  • Als modifiziertes PPO wird vorzugsweise ein solches mit einer Wasseraufnahmefähigkeit von höchstens 0,08 %, im allgemeinen aber unter 0,07 % eingesetzt.
  • Die Behälterhälften werden nach Anbringung der Öffnungen, Flansche und Anschlüsse in üblicher Weise, z.B. durch Ultraschallschweißen, Verkleben oder Schrauben zusammengefügt.
  • Die weitere Erläuterung erfolgt anhand der beigefügten Abbildungen, wobei Abb. 1 einen Querschnitt durch den erfindungsgemäßen Verbundkunststoff und Abb. 2 einen Querschnitt durch einen Speicher darstellt.
  • Abb. 1 zeigt einen Querschnitt durch den Verbundkunststoff, wobei sich die eine Schicht aus modifiziertem PPO und die andere Schicht aus glasfaserverstärktem UP zusammensetzt.
  • Abb. 2 zeigt in Querschnitt mit stark vergrößert gezeichneten Wandungen einen Speicher 1, bei dem die Wandungen innenseitig aus modifiziertem PPO und außenseitig aus glasfaserverstärktem Polyesterharz gebildet sind.
  • - L e e r s e i t e -

Claims (6)

  1. Wasserbeständiger Verbundkunststoff Patentanspruche 1. Verbundkunststoff, gekennzeichnet durch eine Kombination aus faserverstärkten ungesättigten Polyesterharzen und styrolmodifiziertem Polyphenylenoxid.
  2. 2. Verbundkunststoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das ungesättigte Polyesterharz einen Glasfaseranteil von etwa 25 bis 30% aufweist.
  3. 3. Verbundkunststoff nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Zugfestigkeits- und Biegefestigkeitswerte des ungesättigten Polyesters im Bereich von etwa 70 bis 120 N/mm² bzw. 120 bis 180 N/m und des modifizierten Phenylenoxids von etwa 40 bis 60 N/mm bzw. 85 bis 105 N/mm2,
  4. 4. Verbundkunststoff nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine Was seraufnahme fähigkeit des modifizierten Polyphenylenoxid im Bereich von höchstens 0,08%, vorzugsweise unter 0,07%.
  5. 5. Verwendung des Verbundkunststoffes nach Anspruch 1 bis 4 zur Herstellung von Flüssigkeitsspeichern für Wasser oder überwiegend wässriger Lösungen.
  6. 6. Verwendung nach Anspruch 5 für Brauch- und Trinkwasserspeicher.
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