DE3342291C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Oxalsäurediestern, insbesondere von Dimethyloxalat durch
oxidative Carbonylierung der entsprechenden Alkohole mit
Palladium/Kupfer-Katalysatoren.
Aus der US-PS 33 93 136 ist ein Verfahren zur Herstellung
gesättigter Oxalsäureester bekannt, bei dem ein im wesentlichen
wasserfreies Reaktionsmedium, bestehend aus einem
gesättigten, einfachen C₁-C₁₂-Alkohol und 0,001 bis 2 Gew.-%
eines Metalls aus der Platin-Gruppe sowie 0,05 bis 5 Gew.-%
eines Redox-Salzes aus der Gruppe der löslichen
Cu-II- und Eisen-III-salze mit Kohlenmonoxid und gleichzeitig
Sauerstoff in Kontakt gebracht wird, um das Redox-
Salz in seiner höchsten Oxidationsstufe zu halten bei
Temperaturen zwischen 30 und 300°C und Drücken zwischen 5
und 700 Atmosphären.
In der DE-OS 22 13 435 wird ebenfalls ein Verfahren zur
Herstellung von Oxalsäure und ihren Estern vorgeschlagen,
bei dem Kohlenmonoxid in wäßriger bzw. alkoholischer Phase
mit Sauerstoff unter Druck und erhöhter Temperatur in
Gegenwart eines Katalysatorsystems oxidiert wird, das aus
einem Salz oder einer Komplexverbindung eines Platinmetalls
und einem Salz oder einem Komplex eines weiteren Metalls,
das elektropositiver als die genannten Edelmetalle ist und
das in mehreren Oxidationsstufen auftreten kann, aufgebaut
ist. Beansprucht wird ferner die Überführung unlöslicher
oder schwerlöslicher Platinmetallsalze in lösliche Komplexe
durch Zugabe eines Alkalisalzes.
Aus der DE-OS 25 14 685 ist ein Verfahren zur Herstellung
von Dialkyloxalaten durch Umsetzung eines aliphatischen
Alkohols mit Kohlenmonoxid und Sauerstoff unter Druck in
Gegenwart eines Katalysators bekannt, der aus einem Gemisch
eines Salzes, eines Metalls der Platingruppe und eines
Salzes von Kupfer oder Eisen und gegebenenfalls in Anwesenheit
eines Alkalimetallsalzes besteht, wobei die Umsetzung
in Gegenwart eines Beschleunigers, bestehend aus einer oder
mehreren Verbindungen aus der Gruppe der Carbonate, Hydrogencarbonate,
Nitrate, Sulfate, Hydroxide und Carboxylate
von Alkali- bzw. Erdalkalimetallen, ferner Pyridin, Chinolin,
Glycin, Alanin, Harnstoff, Thioharnstoff, Formamid, Acetamid,
Acetylaceton, Äthylacetoacetat, Dimethylglyoxim, tertiären
Aminen und substituierten oder unsubstituierten Triphenylphosphinen
durchgeführt wird.
Die Gruppe der genannten "Beschleuniger" ist - chemisch
betrachtet - sehr inhomogen. Sie umfaßt z. B. anorganische
Basen wie die Alkalihydroxide und -carbonate, neben neutralen
Substanzen, die für ihre Trockenwirkung bekannt sind, wie
z. B. Na₂SO₄ und MgSO₄. Die Wirkung von Nitraten dürfte auf
der Teilnahme gebildeter Nitrite bzw. Ester an den Redoxvorgängen
bei der oxidativen Carbonylierung zurückzuführen
sein (vgl. auch EP-A 00 56 993, EP-A 00 56 994, DE-OS 27 33 730,
EP-A 00 57 629, EP-A 00 57 630).
Aus der DE-OS 26 01 139 ist ein Verfahren bekannt, das durch
die Mitverwendung von Ammoniak oder Aminen gekennzeichnet ist.
Eine Weiterentwicklung wird in der DE-OS 27 21 734 vorgeschlagen,
wobei neben Aminen noch ein halogenfreies Ammoniumsalz
verwendet wird und die Kupfer-II-verbindung ebenfalls frei
von Halogenidionen sein soll.
Dem Stand der Technik ist zwar die generelle Eignung von
Edelmetall-Katalysatoren der Platingruppe im Verein mit
Redoxsystemen wie Cu-II- oder Fe-III zur katalytischen Beeinflussung
der oxidativen Carbonylierung von Alkoholen zu
entnehmen, jedoch bieten die verschiedenen vorgeschlagenen
Varianten ein eher verwirrendes, wenn nicht gar widersprüchliches
Bild.
In der DE-OS 25 14 685 wird, wie bereits erwähnt, sowohl
alkalischen Verbindungen (wie den Alkalihydroxiden und Aminen),
als neutralen Verbindungen (wie Natriumsulfat, Magnesiumsulfat
und die Säureamide) als auch protischen Komplexbildnern (wie
Acetylaceton, Acetessigester, Dimethylglyoxim), Beschleunigerwirkung
zugeschrieben.
In der US-PS 40 05 128 wird die Verwendung mindestens stöchiometrischer
Mengen an Aminen unter Ausschluß von Halogeniden
der verwendeten Katalysatormetalle vorgeschlagen. Gemäß der
US-PS 40 05 129 bzw. der DE-PS 27 21 734 wird dieser Vorschlag
durch die Zugabe von halogenfreien Ammoniumsalzen, z. B. Salzen
der Schwefel-, Essig- oder Trifluoressigsäure ergänzt.
In der DE-OS 28 14 708 wird die Verwendung von sauren
Cokatalysatoren empfohlen.
Die Ergebnisse der Herstellungsverfahren für Oxalsäureester
durch oxidative Carbonylierung von Alkoholen mit Sauerstoff
als Oxidationsmittel lassen im allgemeinen zu wünschen
übrig. Wesentliche Voraussetzungen für die Durchführung als
großtechnisches Verfahren wie z. B. hohe Raum-/Zeitausbeuten,
hohe Selektivität, Eignung im Dauerbetrieb sowie wirtschaftliche
Voraussetzungen wie zumutbare Anlage- und
Betriebskosten werden nur zum Teil erfüllt. Technisch
unbefriedigend sind nach vorliegenden Erfahrungen auch die
von vorneherein heterogenen Katalysatorensysteme, z. B. die
mit Alkalicarbonat- oder Bicarbonatzusatz arbeitenden
Systeme.
Besonders störend macht sich häufig ein Abfall der Effizienz
des Verfahrens mit steigender Dauer des katalytischen
Geschehens bemerkbar, ohne daß bis jetzt ein ursächlicher
Zusammenhang zwischen diesem Abfall und bestimmten chemischen
und/oder physikalischen Parametern ersichtlich geworden
wäre.
Die vorliegende Erfindung beruht zu wesentlichen Teilen auf
der Erkenntnis, daß eine ausgeprägte Abhängigkeit der
Reaktionsgeschwindigkeit und der Ausbeute an Oxalsäurediester
vom (formalen) pH-Wert des Reaktionsmediums besteht.
Weiterhin erscheint die Löslichkeit des eingesetzten Katalysatorsystems
von vorneherein in der alkoholischen Reaktionsphase
eine wesentliche Voraussetzung für ein technisch
befriedigendes Herstellungsverfahren.
Es wurde gefunden, daß das Verfahren zur Herstellung von Diestern der
Oxalsäure durch Umsetzung von CO mit Alkoholen in Gegenwart von
Sauerstoff (oxidative Carbonylierung) bei Drucken von 0,1 MPa bis
70 MPa, vorzugsweise bei Drucken von 0,1 bis 25 MPa und im
Temperaturbereich von 20 bis 250 Grad C, vorzugsweise im Bereich von
70 bis 200 Grad C, bei dem die alkoholische Reaktionsphase Palladium-
II-salze und Kupfer-Verbindungen als Katalysatoren enthält, wobei
- a) Alkohole mit 1-10 Kohlenstoffatomen, insbesondere primäre oder sekundäre Alkohole verwendet werden und
- b) ein in den Alkoholen nach a) lösliches Katalysatorsystem, das ausschließlich aus Palladium-II-ionen, Kupferionen und gegebenenfalls Alkalimetallen als Kationen und Halogenidanionen und Anionen einer Carbonsäure mit insgesamt 1 bis 6 Kohlenstoffatomen als Anionen verwendet wird, zu erheblich günstigeren Resultaten führt, wenn
- c) die Mengenanteile sämtlicher Ionen nach b) so gewählt werden, daß die Lösungen der Kationen und Anionen in den Alkoholen als Reaktionsphase, wie sie zu Reaktionsbeginn vorliegen, einen formalen pH-Wert bei elektrochemischer Bestimmung zwischen 8 und 5 besitzt und
- d) daß in der Reaktionsphase nach c) das molare Verhältnis Palladium-II-ionen zu Kupferionen 0,2 beträgt.
Dabei wird der formale pH-Wert elektrometrisch nach der Gleichung
bestimmt, worin Eo das Kettenpotential der Glaselektrode in einer
wäßrigen Lösung mit pH=o, E das Kettenpotential des Reaktionsmediums
und FN den Nernstfaktor darstellen. (Vgl.
K. Schwabe, "Elektronische pH-Messungen unter extremen
Bedingungen", Verlag Chemie, 1960).
Für das der vorliegenden oxidativen Carbonylierungsreaktion
zugrundeliegende Reaktionsgeschehen kann im Falle der Verwendung
von Kupfer-II-Salzen mit Palladiumverbindungen zur
Veranschaulichung der Redoxvorgänge folgendes Formelschema
aufgestellt werden:
wobei ROH - auf das vorliegende Verfahren bezogen - für einen
Alkohol mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen steht.
Falls - wie vermutet - der Carbonylierungsschritt (A) schneller
verläuft als der Reoxidationsvorgang (C), so ergibt sich eine
Verschiebung des pH-Wertes in den sauren Bereich hinein.
Vorteilhaft ist die Durchführung des Verfahrens bei einer
Reaktionstemperatur von mindestens 70°C; ein bevorzugter
Temperaturbereich liegt bei 70-200°C. Die Drucke liegen
gewöhnlich im Bereich 10⁵ Pa bis 2,5 · 10⁷ Pa.
Als günstig hat sich herausgestellt, wenn die Reaktionsbedingungen
so gewählt werden, daß der Kohlenmonoxidpartialdruck
in bar einen größeren numerischen Wert besitzt als die Reaktionstemperatur
in °Celsius minus 10°Celsius.
Vorzugsweise beträgt das molare Verhältnis Kohlenmonoxid zu
Sauerstoff im Reaktionsansatz 4 : 1.
Im Hinblick auf die industrielle Anwendung sind die Alkohole
mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen bevorzugt, insbesondere primäre,
aber auch sekundäre und tertiäre Alkohole.
Gleichzeitig soll in der Reaktionsphase das Merkmal b) des
Anspruchs 1 verwirklicht sein, d. h. die Reaktionsphase soll
eine homogene Lösung darstellen. Besonders genannt seien
Ethanol, n-Propanol, iso-Propanol, n-Butanol, n-Hexanol,
Cyclohexanol und insbesondere Methanol. Als Halogenidanionen
im Sinne des Merkmals b) kommen Fluoride, Chloride, Bromide
und Iodide in Frage; vorzugsweise die Halogenide mit mindestens
der Ordnungszahl 17, d. h. Chloride, Bromide und Iodide.
Genannt seien insbesondere Palladium-II-chloride und Bromide.
Als Kupferverbindungen, welche die Kupferionen gemäß b)
bilden, seien Kupfer-II-salze, insbesondere Kupfer-II-halogenide
wie die Chloride, Bromide und Iodide genannt, neben den
Kupfer-II-salzen der Carbonsäuren. Als Kupfersalze kommen
demnach auch die mit Anionen einer Carbonsäure mit insgesamt 1
bis 6 Kohlenstoffatomen in Frage: Gleiches gilt für die
Palladiumsalze, wobei für die qualitative und quantitative
Zusammensetzung des Katalysatorsystems die Einhaltung des
Merkmals c) maßgeblich ist.
Genannt seien insbesondere die Salze der Essigsäure, Propionsäure
und der Pivalinsäure, von besonderem Interesse ist
das Kupfer-II-acetat.
Dem Katalysatorsystem können noch Alkalisalze, die dem Merkmal
b) genügen, angehören.
Als Kationen seien Lithium, Natrium und Kalium, als Anionen
Chloride, Bromide und Iodide genannt, wobei die Halogenidanionen
im Katalysatorsystem im allgemeinen von ein und
derselben Art sein werden, jedoch sind auch verschiedene
Halogenidanionen möglich.
Der Anteil der Alkalisalze liegt im Bereich 0 bis 200 Mol-%,
bezogen auf das anwesende Pd-II-salz.
Laut Merkmal c) liegt das molare Verhältnis Palladium-II-ionen
zu Kupferionen bei 0,2.
Als Richtwert kann davon ausgegangen werden, daß der Gehalt an
Pd-II-salzen 0,1 mMol bis 2,0 mMol, der Gehalt an Kupfersalzen
0,1 mMol bis 10,0 mMol auf je 100 ml des Alkohols beträgt. Als
Richtwert für das molare Verhältnis von Halogenid- zu Carboxylatanionen
sei die Relation 15 : 85 bis 60 : 40 angegeben.
Vorzugsweise soll in der Reaktion der Anteil der vorhandenen
Halogenide auf maximal 4 Mol pro Mol Palladium beschränkt
sein.
Die vorliegende Lehre zum technischen Handeln schließt sich
u. a. an die Beobachtung an, daß die Selektivität (d. h. der
Quotient aus den Mengen an gebildetem Oxalat zu gebildetem
Oxalat plus Carbonat) des Verfahrens laut Oberbegriff mit
fallendem pH-Wert zunimmt, während die Reaktionsgeschwindigkeit
zwischen pH 4,5 und pH 7 ein ausgeprägtes Maximum aufweist.
Bei pH-Werten <4 nimmt nach vorliegenden Erfahrungen
auch die Bildung von Nebenprodukten (Formiaten, Formalen,
Estern von in der Reaktionsphase anwesenden Carbonsäuren) zu.
Eine, das Ergebnis maßgeblich beeinflussende Abhängigkeit der
Reaktion von bestimmten pH-Werten oder pH-Bereichen, ließ sich
aus dem Stand der Technik nicht ableiten.
Laut der US-PS 39 94 960 sind Zusätze von z. B. bis etwa 7 Mol
Natronlauge pro Liter alkoholischer Reaktionsphasen als
Beschleuniger vorgesehen. Andererseits werden in der DE-OS
28 14 708 wie erwähnt saure Cokatalysatoren empfohlen.
Das erfindungsgemäß anzuwendende Katalysatorsystem zeichnet
sich durch Einfachheit aus. Daher verläuft auch die Aufarbeitung,
Regenerierung der Systeme, Identifikation und Abtrennung
von Beiprodukten usw. einfacher und transparenter als
bei der Mehrheit der Verfahren des Standes der Technik. Bei
Beobachtung des Merkmals c) erreicht man, daß die Umsetzung
ganz oder überwiegend in dem für den gewünschten Reaktionsverlauf
günstigen pH-Bereich bleibt.
Das vorliegende Verfahren wird charakterisiert durch die
Umsetzung eines Alkohols mit Kohlenmonoxid und Sauerstoff in
flüssiger Phase bei erhöhtem Druck und erhöhter Temperatur in
Gegenwart eines in der Flüssigphase löslichen Katalysators.
Geeignete Alkohole sind primäre, sekundäre und tertiäre
aliphatische Alkohole mit 1-10 C-Atomen, wie z. B. Methanol,
Ethanol, n- und iso-Propanol, n-Butanol, n-Hexanol, Cyclohexanol
und deren Arylderivate, wie z. B. Benzylalkohol. Die
Alkohole sollen möglichst wasserfrei sein, da Wasser in
größeren Mengen bekanntlich die Reaktion stört. Das Arbeiten
in inerten Lösungsmitteln ist möglich, im allgemeinen aber
nicht erforderlich. Geeignete Lösungsmittel sind Aromaten, wie
z. B. Benzol oder Toluol, Ether, wie z. B. Tetrahydrofuran oder
Dioxan, Sulfone, wie z. B. Dimethylsulfon oder Ester, wie
Methyl-, Ethyl- oder Butylacetat. Die Umsetzung in reinen
Alkoholen bzw. Alkohol-Oxalsäureester-Gemischen wird jedoch
bevorzugt. Die Reaktion kann bei Temperaturen von 20-250°
und Gesamtdrucken von 0,1-70 MPa in bezug auf Selektivität
und Ausbeute, durchgeführt werden. Die Selektivität steigt mit
zunehmendem Druck und fällt mit steigender Temperatur. Die
Reaktionsgeschwindigkeit nimmt dagegen mit steigender Temperatur
zu. Für eine technische Durchführung sollte daher ein sinnvoller
Kompromiß gefunden werden, da man einerseits nicht zu
hohe Drucke (z. B. wegen der damit verbundenen Apparatekosten)
anwenden möchte, andererseits aber eine genügend hohe Selektivität
und Ausbeute erreichen möchte. Ein guter Kompromiß liegt
bei Temperaturen von 70-200°, vorzugsweise von 70-150° und
CO-Partialdrucken von max. 20 MPa, mindestens aber einem
Druck, dessen numerischer Wert in bar gleich der Reaktionstemperatur
in °C -10 ist.
Der Sauerstoff kann in reiner Form oder in Form von O₂/N₂-Gemischen,
wie z. B. Luft, angewendet werden. Dabei sollte das
Verhältnis CO/O₂ maximal 4 : 1 betragen, was der Stöchiometrie
der Reaktion entspricht. Will man mit nicht-explosiven Gasgemischen
arbeiten, ist es zweckmäßig, einen CO-Überschuß
anzuwenden und den Sauerstoff nach Maßgabe des Verbrauchs
nachzudosieren. Bei diskontinuierlicher Arbeitsweise kann die
Nachdosierung absatzweise, bei kontinuierlicher Arbeitsweise
ebenfalls kontinuierlich zur Aufrechterhaltung eines konstanten
O₂-Partialdruckes erfolgen.
Die Reaktionszeit kann variiert werden; zweckmäßig sind Zeiten
von ½-2 ½ Stunden. Als Katalysatoren für die Reaktion
eignen sich Gemische aus Palladium-II-salzen und Cu-II-salzen,
die in der Reaktionsphase löslich sind, wie z. B. PdCl₂, PdBr₂,
PdJ₂, Cu(OAc)₂, CuCl₂, CuBr₂ oder Pd(OAc)₂. Zur Erhöhung der
Löslichkeit können Alkalisalze wie z. B. LiCl, KBr, LiOAc oder
K-pivalat zugesetzt werden. Dabei sollten ausschließlich
Halogenide und Carboxylate verwendet werden und der Halogenidanteil
in Mol nicht höher als das Vierfache der Palladiummenge
in Mol sein. Ferner ist wichtig, die Zusammensetzung des
Katalysators so zu wählen, daß der formale pH-Wert der Lösung
zwischen 5 und 8 liegt. Folgende Katalysatorzusammensetzungen
kommen z. B. in Frage:
PdCl₂/Cu(OAc)₂, PdBr₂/Cu(OAc)₂, PdJ₂/(Cu(OAc)₂, K₂PdBr₄/Cu(OAc)₂, K₂PdJ₄/Cu(OAc)₂, Pd(OAc)₂/CuCl₂/Cu(OAc)₂. Neben den Acetaten können auch Propionate, Pivalate, Isobutyrate, Chloroacetate, Benzoate und andere Carboxylate verwendet werden. Die Palladium- II-salze können in Mengen von 0,1-2,0 mMol/100 ml Alkohol und die Kupfersalze in Mengen von 0,1-10 mMol auf je 100 ml des Alkohols eingesetzt werden. Zur Erzielung einer guten Selektivität sollten die Kupferionen nicht in größerem Überschuß angewendet werden. Ein Verhältnis von Cu-II/Pd-II von 5 hat sich als zweckmäßig herausgestellt. Als Reaktormaterial eignen sich z. B. nickelhaltige Edelstähle oder Tantal. Die Aufarbeitung der Reaktionsgemische erfolgt am einfachsten durch fraktionierte Destillation im Vakuum. Die analytische Bestimmung der Verfahrensprodukte erfolgt gaschromatographisch.
PdCl₂/Cu(OAc)₂, PdBr₂/Cu(OAc)₂, PdJ₂/(Cu(OAc)₂, K₂PdBr₄/Cu(OAc)₂, K₂PdJ₄/Cu(OAc)₂, Pd(OAc)₂/CuCl₂/Cu(OAc)₂. Neben den Acetaten können auch Propionate, Pivalate, Isobutyrate, Chloroacetate, Benzoate und andere Carboxylate verwendet werden. Die Palladium- II-salze können in Mengen von 0,1-2,0 mMol/100 ml Alkohol und die Kupfersalze in Mengen von 0,1-10 mMol auf je 100 ml des Alkohols eingesetzt werden. Zur Erzielung einer guten Selektivität sollten die Kupferionen nicht in größerem Überschuß angewendet werden. Ein Verhältnis von Cu-II/Pd-II von 5 hat sich als zweckmäßig herausgestellt. Als Reaktormaterial eignen sich z. B. nickelhaltige Edelstähle oder Tantal. Die Aufarbeitung der Reaktionsgemische erfolgt am einfachsten durch fraktionierte Destillation im Vakuum. Die analytische Bestimmung der Verfahrensprodukte erfolgt gaschromatographisch.
Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung.
Je 100 ccm einer Lösung der Katalysatoren in dem betreffenden
Alkohol wurden in einen 0,3 l Autoklaven aus Hastelloy C4®
(vgl. Ullmanns Encyklopädie der Techn. Chemie, 3. Auflage,
Band 1, S. 940, Urban u. Schwarzenberg, 1951) mit Elektroheizung
und Magnetrührung eingefüllt. Dann wurde CO und Luft
aufgepreßt und auf Reaktionstemperatur erhitzt. Der pH-Wert
der Lösungen zu Beginn der Reaktion, die angewendeten CO- und
Luftdrucke, Reaktionszeit und Reaktionstemperatur sowie
Ausbeute und Selektivität sind in den folgenden Tabellen
zusammengefaßt.
Die Bestimmung des pH-Werts der alkoholischen Lösungen (Reaktionsphase)
wird mittels einer Glaselektrode in analoger
Weise wie in wäßrigen Lösungen vorgenommen. Die Eichung der
Elektrode erfolgt analog der Eichung in wäßrigen Systemen
mittels standardisierten Pufferlösungen. Die Auswertung
schließt sich ebenfalls an die bei wäßrigen Systemen übliche
an, wobei sich der formale pH-Wert aus der auf Seite 5 angegebenen
Gleichung errechnet. (Vgl. K. Schwabe "Elektrochemische
pH-Messungen unter extremen Bedingungen", Verlag Chemie,
1960).
Der pH-Wert sinkt im Laufe der Reaktion. Er kann bei gewissen
Ausführungsformen unter pH 5, sogar unter pH 3, absinken, aber
nach vorliegenden Erfahrungen trägt ein Reaktionsabschnitt bei
derart niedrigen pH-Werten kaum in positivem Sinne zur Reaktion
bei.
Claims (2)
- Verfahren zur Herstellung von Diestern der Oxalsäure durch oxidative Carbonylierung von Alkoholen mit Kohlenmonoxid und mit Sauerstoff als Oxidationsmittel bei Drucken von 0,1 MPa bis 70 MPa und im Temperaturbereich von 20 bis 250 Grad C in einer Reaktionsphase, die den Alkohol und als Katalysatoren ein Palladium-II-Salz und eine Kupfer-Verbindung in katalytisch wirksamen Mengen enthält, wobei
- a) Alkohole mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen verwendet werden und
- b) ein in den Alkoholen nach a) lösliches Katalysatorsystem,
bestehend ausschließlich aus:
Palladium-II-ionen, Kupfer-II-ionen und gegebenenfalls Alkalimetallionen als Kationen und Halogenidionen und Anionen einer Carbonsäure mit insgesamt 1 bis 6 Kohlenstoffatomen als Anionen verwendet wird,
- dadurch gekennzeichnet, daß
- c) die Mengenanteile sämtlicher Ionen nach b) so gewählt werden, daß die Lösungen der Kationen und Anionen in den Alkoholen als Reaktionsphase einen formalen pH-Wert bei elektrometrischer Bestimmung zwischen 8 und 5 besitzen und
- d) daß in der Reaktionsphase nach c) das molare Verhältnis Palladium-II-ionen zu Kupferionen 0,2 beträgt.
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