DE3342198A1 - Vorrichtung zum entschwefeln von eisenschmelzen - Google Patents
Vorrichtung zum entschwefeln von eisenschmelzenInfo
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- C21C5/42—Constructional features of converters
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- C21C5/4613—Refractory coated lances; Immersion lances
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Description
DR. SOLF & ZAPF SdiloSbfeiche 20 Postfach 13 0113
D-5600 WUPPERTAL 1
Anmelder : ARBED S.A.
Avenue de la Liberte L - 2930 LUXEMBOURG
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entschwefeln von Eisen-
und Stahl-Schmelzen mittels Einbringen von Entschwefelungsmitteln in die Schmelze.
Da sowohl der Hochofen als auch der Sauerstoffblaskonverter begrenzte Entschwefelungsmöglichkeiten bieten, müssen zur Erzeugung von
vielen Stahlgüten das Roheisen bzw. der Stahl ausserhalb des Hochofens bzw. des Konverters entschwefelt werden. Das flüssige Eisen/
Stahl wird folglich in metallurgische GefMsse abgefüllt, und es werden
mit Hilfe geeigneter Vorrichtungen Substanzen zugesetzt, die in der Lage sind, bei hohen Temperaturen und unter reduzierenden Bedingungen
mit dem in den Schmelzen enthaltenen Schwefel Verbindungen einzugehen, welche sich in der über der Schmelze befindlichen Schlackenschicht
absetzen. Solche Substanzen sind beispielsweise CaSi, CaC2, CaO oder Gemische aus CaO und CaF2· Die Vorrichtung begreift
im wesentlichen einen Entschwefelungsmittel enthaltenden und unter Argon Druck stehenden Vorratsbehälter, der über eine Zellenrad-Durchblas-Schleuse
mit einer unter Druck stehenden Argon-Quelle und einer Argon-Feststoff-Leitung (im folgenden Zufuhrleitung genannt)
verbunden ist, welche in eine bewegliche Tauchlanze mündet. Die verschiedenen Leitungen und die Lanze haben praktisch einen konstanten
Querschnitt. Um das Trägergas mit einer veränderlichen Menge an Entschwefeiungsmitteln beladen zu können, weist die Zellenrad-Durchblas-Schleuse
einen stufenlos regelbaren Antrieb auf.
Da der hohe am Lanzenkopf herrschende ferrostatische Druck sowie das
umgebende flüssige Eisen bei ungenügendem Gasdruck in kürzester Zeit
ein Zusetzen des Lanzenkopfes herbeiführen, wird üblicherweise eine
unter hohem Druck (etwa 7 bar) stehende Argonquelle verwendet. Man glaubt dadurch nicht nur den erwünschten hohen Trägergas-Druck in
der Lanze aufrechtzuerhalten sondern zusätzlich durch die resultierende
grosse Geschwindigkeit der Entschwefelungsmittel die erforderliche innige Durchmischung der Entschwefelungsmittel mit der Schmelze
zu erwirken. Nachteilig bei dieser Vorgehensweise ist nicht nur, dass das verwendete Argon teuer ist, sondern insbesondere, dass die
grosszügig bemessenen Mengen an Trägergas einen kühlenden Effekt auf die Schmelze ausüben und dass Auswürfe von flüssigem Metall aus der
Pfanne stattfinden. Ausserdem entstehen meistens heftige Schwingungen in der Lanze, welche eine verkürzte Lebensdauer des Lanzenkörpers
und der Aufhängungsvorrichtung zur Folge haben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, welche die oben erwähnten Nachteile vermeidet und das Einführen von Entschwefelungsmitteln in die Metall-Schmelze
mit minimalen Mengen an Trägergas erlaubt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass sich der
Querschnitt der Zufuhrleitung oder der Tauchlanze auf mindestens einer Distanz von 0,5 m vermindert, wobei jegliche plötzliche Querschnitt
ve ränderung vermieden wird. Vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung sind in den Unteransprüchen wiedergegeben.
Die der erfindungsgemässen Vorrichtung zugrunde liegende Idee geht
von der wohlbekannten Beobachtung aus, dass, wenn man beispielsweise
Luft durch ein Rohr in Wasser hineinblässt, sich Blasen bilden. Bedenkt man nun, dass flüssiger Stahl eine 15-20 mal grössere Oberflächenspannung
besitzt als Wasser, wird offenkundig, dass im Grunde bei Entschwefelungsanlagen die Neigung zur Blasenbildung an der Lanzenmündung
erheblich ist. Bei einer solchen Blasenbildung dürfte das Gas periodisch stark abgebremst werden,was Schwingungen in der Lanze
zur Folge haben müsste. Nun muss aber bedacht werden, dass das Gas mit Festkörpern beladen is^ deren Bewegungsdynamik auch eine Rolle
spielt. Da aber die Zufuhrleitungen (welche im Grunde als Beschleunigungsstrecke
der Festkörper fungieren) und das Lanzenrohr annä-
hemd gleichen Querschnitt haben, nimmt gezwungenerweise die Konzentration
der Festkörper im Gas zur Lanzenmündung hin kontinuierlich ab. Folglich wird hier die Festkörperdynamik von der Gasdynamik beherrscht;
ein durch die Blasenbildung bedingtes Abbremsen, annähernd bis zum Stillstand des Trägergases, hat ein periodisches starkes Abbremsen
(und teilweises) Absetzen der Festkörper im Lanzenmündungsinneren
und an der Lanzenmündung selbst zur Folge.
Durch eine Erhöhung der Gasgeschwindigkeit wurde versucht, die BIasenbildung
von der Lanzenmündung wegzuverlagern und somit das Absetzen der Festkörper zu unterbinden. Die Erhöhung der Gasgeschwindigkeit
kann entweder durch Heraufsetzung des Druckes der Trägergasquelle
oder durch Einbau einer Düse in die Lanzenmündung erwirkt werden. Die Heraufsetzung des Quellendrucks führt zu einem prohibitiven
Argonverbrauch und wurde von der Anmelderin nicht weiter in Betracht gezogen. Eine Verminderung des Durchmessers (von 18 auf 14
mm) des Lanzenrohrs auf den letzten Zentimetern vor dem Austritt führte jedoch bei identischem Quellendruck weder zu einer ausgeprägten
Verminderung der Verstopfungsneigung noch zu einer Verminderung ■20 der Vibrationen.
Diese lokale Verminderung des Durchmessers der Lanzenmündung hat
zwar eine erhebliche Beschleunigung des Trägergases zur Folge, doch 1st die Beschleunigung der Festkörper infolge ihrer Trägheit und der
Kürze der Beschleunigungsstrecke nur recht bescheiden.
Die Anmelderin hat nunmehr versucht, den dominierenden Einfluss des
Gases auf die physikalischen Vorgänge an der Lanzenmündung durch drastische Erhöhung der Konzentration der Festkörper an dieser
Stelle herabzusetzen.Diese Konzentration sollte derart groß sein,daß das Gas
und der Feststoff einen Verbund darstellen, in dem die verschiedenen Komponenten annähernd gleiche Geschwindigkeit besitzen. Die Komponenten
sollten geschwindigkeitsmässig in stetiger Wechselwirkung zueinander stehen. Dieser Verbund dürfte dann eine derartige Trägheit
besitzen, dass das der Blasenbildung zugrundeliegende Abbremsen an der Lanzenmündung wirkungsvoll vermieden wird, d.h. durch Absor-'
bieren des Gases auf der Partikeloberfläche gelangt das Gas tiefer
in das Stahlbad. Dies setzt natürlich voraus, dass die Gas-Feststoff
geschwindigkeit einen Mindestwert nicht unterschreitet.
Um einen derartigen Verbund zu erlangen, muss die eingangs beschriebene
Vorrichtung abgeändert werden, und zwar derart, dass entweder die Zufuhrleitungen oder die Lanze eine sich auf· längere Distanz
• erstreckende Querschnittsverengung aufweisen; hier können die Geschwindigkeiten
des Gases und der Festkörper sich aneinander anpassen und die Konzentration der Feststoffe im Gas, welche in einem
geraden Rohr bei zunehmender Gasgeschwindigkeit abnimmt.bleibt hier
infolge der Querschnittsverengung im wesentlichen konstant. Das Anbringen einer Querschnittsverengung am Ausgang oder in Nähe der
Zellenradschleuse, wo die Festkörper lediglich kleine Geschwindigkeiten besitzen, würde natürlich zu Verstopfungen führen. Folglich
ist es angebracht, die erfindungsgemässe Querschnittsverengung entweder unmittelbar vor der Lanze oder in der Lanze selbst vorzusehen.
In Anbetracht der Tatsache, dass die Querschnittsverengungen einer erheblichen Abnutzung untervaorfen sind und die Tauchlanzen generell
eine extrem kurze Lebensdauer aufweisen, erscheint der zweite vorhin angeschnittene Weg vorteilhaft, da man das gewünschte Rohr-Profil
aus einem relativ weichen, billigen Stahl herstellen kann. Ausserdem kann hier des öfteren das Profil etwaigen Aenderungen der zu fördernden
Menge an Feststoff, deren Körnung usw. angepasst werden. Prinzipiell kann jedoch auch die erfindungsgemässe Querschnitts-Verengung
vor der Tauchlanze vorgesehen werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen
- die Fig. 1, 2, 3 schematische Längsschnitte von verschiedenen Ausführungsformen
der erfindungsgemässen Tauchlanze.
Bei den drei dargestellten Lanzen beträgt die Länge jeweils 4m, wobei
die Lanze Im über den Badspiegel herausragt. Um sowohl ein Zusetzen
der Lanzenmündung als auch ein Aufplatzen des Gas-Festkörperstrahles., welcher von Blasenbildung begleitet wird, zu'unterbinden,
muss der Strahl an der Lanzenmündung einen dem umgebenden flüssigen
BAD ORIGINAL
Eisen annähernd angepassten Druck besitzen. Erfahrungsgemäß sollte
der Druck des Strahles an der LanzenmUndung. im vorliegenden Fall
etwa 3,5 bar sein.
Ein zweiter wichtiger Punkt, welcher die Ausbildung des Querschnitt-Profils
massgeblich beeinflusst, ist der Quellendruck und natürlich der durch die Länge der Zufuhrleitungen bedingte (üblicherweise
relativ kleine) Druckverlust. Der verbleibende Druckunterschied muss nun im Profil derart abgebaut werden, dass keine plötzliche Gasbeschleunigung
erfolgt, welche ausserstande Is^ die Festkörper mitzureissen.
Vorteilhaft ist, soweit mit den oben angegebenen Zwängen vereinbar, ein Profil zu wählen, das zu einer linearen Geschwindigkeitserhöhung
des Gases führt. Man erhält jedoch kein derartiges Profil, wenn beispielsweise der Quellendruck zu klein ist.
Die Gasdichte (1,78 kg/m für Argon) und der Korndurchmesser der
Feststoffe (etwa lmm) zeigten bei unseren Versuchen nur einen untergeordneten
Einfluss auf die Ausbildung des Profils. Der Beladungsfaktor des Gases wird hingegen primär durch die Vorgänge unmittelbar
hinter der Zellenrad-Durchblas-Schleuse bestimmt (Verstopfungsneigung) und beträgt je nach Auslegung 5-25 Liter Gas pro kg Festkörper.
Eine grobe Körnung der Festkörper erhöht auf der einen Seite die Verstopfungsneigung in Zellenrad-Nähe (Trägheit der Festkörper),
erlaubt aber auf der anderen Seite eine steilere Profilverengung in
der Tauchlanze (grössere Angriffsfläche der Festkörper für das sich
beschleunigende Gas).
Bei den verschiedenen Figuren ist auf der Abzisse die Lanzenfläche
in m aufgetragen; die Ordinatenachse zeigt den Lanzendurchmesser in mm.
Diese Lanzen sind geeignet, unter folgenden Bedingungen zu arbeiten:
I Zu fördernde | Spez. Gewicht| Diameter | Länge Zu- |
I Menge Festkörper| Festkörper | Festkörper | fuhrleitung)
I I I Ii
Fig. 1 I 80 kg/min. | 1.400 kg/m3 | 1,5 mm | 30 m |
I I I 1 !
! !Ill
Fig. 2 I 30 kg/min. | 1.000 kg/m3 | 1 mm | 3 m |
I I I I I
II 1 I I
Fig. 3 I 50 kg/min. | 1.000 kg/m3 j 1 mm | 10m |
I I I I I
1 | Gasquellendruck | Querschnitt | Zuführleitung! |
Beladungs faktor |
|
Fig. | 2 | 11 bar | I 25 mm | |
25 l/kg |
Fig. | 3 | 7,9 bar | I 14,3 mm | I |
15 l/kg |
Fig. | 25 bar | I 25 mm | I |
25 l/kg | |
Bei der auf Fig. 1 dargestellten Lanze vermindert sich der Querschnitt
kontinuierlich auf der ganzen Länge bis zur Lanzenmündung hin. Auf Fig. 2 weisen die letzten zwei Meter vor der Lanzenmlindung
einen konstanten Querschnitt auf. Da bei einer Tauchlanze hier die gröseten Abnutzungserscheinungen auftreten, ist diese Auflihrungsform
besonders kostengünstig: die Lanze wird zweiteilig hergestellt, ein oberer . Teil mit Querschnittveränderung gefolgt von einem einfachen
Rohr, das des öfteren ausgewechselt wird.
Falls mit einer unter hohem Druck stehenden Gasquelle gearbeitet wird, weist das Lanzenrohr zwecks Anpassung an den ferrostatischen
Druck zur Lanzenmündung hin eine leichte Querschnittvergrösserung auf (siehe Fig. 3).
Im vorliegenden Fall fällt der Lanzendurchmesser von 25 mm am Lanzeneingang
auf etwa 6,7 mm (Distanz: 1,5 m vom Lanzenende) und vergrössert sich dann wieder auf 8 mm an der Lanzenmündung.
Die obigen Betrachtungen wurden für Lanzen und Zufuhrleitungen von
kreisförmigem Querschnitt angestellt. Doch dürften diese genausogut für Leitungen von beispielsweise ovalem Querschnitt zutreffen. Auch
wurden lediglich kontinuierliche Querschnittveränderungen beschrieben. Man könnte jedoch auch erwägen, die erforderliche Querschnittveränderung
"stufenweise" vorzunehmen, d.h., dass QuerschnittVerminderungen mit Leitungsteilen von konstantem Querschnitt abwechseln.
Claims (9)
1. Vorrichtung zum Entschwefeln von Eisenschmelzen,umfassend eine
unter Druck stehende Gasquelle, Mittel zum Beladen des Gases mit Feststoffen sowie diesen Mitteln nachgeschaltete Zufuhrleitungen,
welche in eine Tauchlanze münden, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Querschnitt der Zufuhrleitung oder der Tauchlanze auf
mindestens einer Distanz von 0,5 m vermindert, wobei jegliche plötzliche Querschnittveränderung vermieden wird.
2. Vorrichtung gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich
der Querschnitt auf einer Distanz von mindestens 1,5 m vermindert.
3. Vorrichtung gemäss Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Querschnitt kontinuierlich vermindert.
4. Vorrichtung gemäss Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Querschnitt stufenweise vermindert d.h., dass Querschnittverengungen
mit LeitungsStücken von konstantem Querschnitt
abwechseln, wobei die verschiedenen Leitungsabschnitte progressiv·
ineinander übergehen.
5. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet,
dass die Querschnittveränderung ausschliesslich in dem Lanzenkörper
selbst ausgebildet ist.
6. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet,
dass die Querschnittverminderung sich bis zur LanzenmUndung hin erstreckt.
7. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet,
dass die LanzenmUndung einen konstanten Querschnitt aufweist.
8. Vorrichtung gemäss Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die
Lanze aus zwei Teilen besteht, wobei ein Teil eine Querschnittveränderung aufweist und der andere Teil aus einem Rohr von im
wesentlichen konstantem Querschnitt besteht.
9. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet,
dass der Querschnitt der Lanze sich in Lanzenmündungsnähe und zur Lanzenmündung hin progressiv erhöht.
Priority Applications (5)
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DE19833342198 DE3342198A1 (de) | 1983-11-23 | 1983-11-23 | Vorrichtung zum entschwefeln von eisenschmelzen |
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ZA845557A ZA845557B (en) | 1983-11-23 | 1984-07-18 | Device for desulfurizing of iron melts |
EP84113394A EP0144773A1 (de) | 1983-11-23 | 1984-11-07 | Vorrichtung zum Entschwefeln von Eisenschmelzen |
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- 1984-07-18 ZA ZA845557A patent/ZA845557B/xx unknown
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Legal Events
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |