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Wärmedämmende Decke mit Vorrichtung zum Rauchabzug
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im Brandfalle Beschreibung: Die Erfindung betrifft eine wärmedämmende
Decke nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Es entspricht behördlichen Anforderungen, daß wirtschaftlich genutzte
Räume mit einer Wärmedämmung, insbesondere Lagerräume, Kühl- und Tiefkühilager,
im Brandfalle wirksame Vorrichtungen für den Abzug der Rauchgase aufweisen, die
deren Abzug möglichst in natürlicher Bewegungsrichtung ermöglichen sollen.
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Bezweckt wird damit eine ausreichende Sicht für Löschmannschaften
und die Vermeidung von Wärmestaus, die die flächige Ausbreitung des Brandes fördern
würden.
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Häufig sind hochwertige Lagergüter mit einer sich aus dem Heizwert
der Gesamtmasse des brennbaren Materm als ergebenden hohen Brandl ast in großflächigen
Räumen mit allseitiger Wärmedämmung gelagert. Zur Erreichung einer entsprechend
hochwertigen Wärmedämmung wird vielfach Kunststoff -Hartschaum verwendet,
welcher
im Brandfalle zu starker Rauchentwicklung neigt.
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Bekannt sind Rauch- und Wärmeabzugsanlagen in der Dachkonstruktion
des Gebäudes, die vielfach mit Oberlichtern kombiniert sind und im Brandfalle durch
geeignete Steuer- und Antriebsorgane geöffnet werden können. Nachteilig ist einerseits
der hohe Kostenaufwand für die Sicherungsmaßnahme im Brandfalle, das hohe Risiko
des Versagens im Gefahrenfalle, weil die Beweglichkeit der Mechanismen nach längerer
Zeit beeinträchtigt ist, und andererseits die erforderliche Unterbrechung der Wärmedämmung
im Bereich solcher Vorrichtungen. Aus dem letzten Grunde sind die bekannten Anordnungen
bei Räumen mit einer hohen Anforderung an die Wärmedämmung und/oder wenn der Einbau
von Dampfbremsen erforderlich ist, nicht einsetzbar bzw. deren Einsatz aus Kostengründen
kaum noch zu vertreten.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, für Wirtschaftsräume mit einer
allseitigen Wärmedämmung eine Vorrichtung für den Rauchgasabzug im Brandfalle zu
schaffen, durch die die Wärmedämmung nicht unterbrochen wird, die zuverlässig wirksam
ist und die mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwand herstellbar ist.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe durch eine Vorrichtung zum Rauchgasabzug
unmittelbar in der wärmedämmenden Decke, bei der integrierte Teile der Decke Öffnungen
in der Decke verschließen und durch im Brandfalle zerstörbare oder sich selbst zerstörende
Mittel bzw. durch Wärme oder Rauch unwirksam werdende Mittel gehalten sind.
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Diese Merkmale ergeben den Vorteil, daß die Wärmedämmung an keiner
Stelle unterbrochen oder gar vermindert
wird und daß die Wärme des
Brandes die Funktion der Vorrichtung für den Rauchabzug auslöst. Die Funktionssicherheit
wird dadurch erreicht, daß die integrierten Verschlußteile durch ihr Eigengewicht
aus den Öffnungen in der Decke herausfallen, wenn die Haltemittel zerstört sind.
Verschlußteile und Decke können aus dem gleichen Werkstoff hergestellt werden, so
daß durchgehend gleiche Wärmedämmung erzielt wird. Zur Vermeidung einer Gefährdung
von Angehörigen der Löschmannschaften sieht ein weiterer Gedanke der Erfindung vor,
daß die Verschlußteile an Sicherheitsvorrichtungen aufgehängt sind, die die Verschlußteile
nach einer Freigabe der Öffnungen abfangen, so daß sie nicht herabfallen können.
Für die Herstellung der Verschlußteile in den Öffnungen der Decke sind nach einem
bevorzugten Gedanken Dübel od.dgl . vorgesehen, die einerseits i n die Decke und
andererseits in das Verschlußteil eingreifen und die aus einem leicht brennbaren
Werkstoff oder aus einem Werkstoff mit niedrigem Schmelzpunkt bestehen. Geeignet
sind ggf.
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auch abschmelzbare Klebstoffe, Klebstreifen od.dgl.
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zur Verbindung der Verschlußteile mit der Decke. Eine andere vorteilhafte
Verbindung der Verschlußteile mit der Decke besteht darin, daß die Verschlußteile
insgesamt oder doch wenigstens in einem Randbereich aus Polystyrol hergestellt und
schräg von oben nach innen und unten geneigte Berührungsflächen zwischen dem Verschlußteil
und der Decke im Bereich der Öffnung aufweisen. Polystyrol hat einerseits einen
hohen Widerstand gegen Wärmedurchgang und verändert andererseits seine Ursprungsform
bei starker Erwärmung oder Verbrennung, so daß dadurch das Herausfallen des in den
Schrägflächen hängenden Verschlußteils sicher erreicht werden kann.
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Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind auf der Zeichnung
dargestellt. Die Fig. 1 bis 5 zeigen vertikale Schnitte durch eine wärmedämmende
Decke im Bereich einer Vorrichtung für den Rauchgasabzug mit unterschiedlichen Mitteln
zur Verbindung des Verschlußteiles mit der Decke.
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In den Ausführungsbeispielen wird die Erfindung in Verbindung mit
einer Unterdecke dargestellt, die aus Paneelen 1 zusammengesetzt und in an sich
beliebiger Weise befestigt, insbesondere aufgehängt ist. Die Paneele 1 sind in dem
Beispiel aus einem Kunststoff-Hartschaum mit oberer und unterer Abdeckung hergestellt,
wie es an sich bekannt ist. Wenigstens eines der Paneele -1 ist mit einer durchgehenden
Öffnung 2 versehen oder eine solche Öffnung 2 wird zwischen mehreren Paneelen 1
gebildet. In die Öffnung 2 ist ein Verschlußteil 3 eingesetzt, dessen Kontur und
Abmessungen der Öffnung 2 entsprechen.
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Zur Verankerung und Halterung des Verschlußteiles 3 sind bei dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 1 Dübel 4 vorgesehen, die in schräg von unten nach oben und außen verlaufende
Löcher des Verschlußteiles bzw.
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der Decke eingesetzt sind. Diese Dübel bestehen bei dem Ausführungsbeispiel
aus einem Werkstoff, der bei Erwärmung schmilzt oder verbrennt. Geeignet sind zum
Beispiel Dübel aus imprägniertem Papier, Kunststoff od.dgl. Werkstoff mit einem
niedrigen Schmelzpunkt.
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Mehrere auf den Umfang verteilte Dübel 4 tragen das relativ leichte
Verschlußteil 3. Ein etwa zwischen dem Verschlußteil 3 und dem Paneel 1 verbleibender
Spalt geringen Querschnitts kann an der Oberseite durch einen Klebestreifen 5 abgedeckt
sein. Bei dem
Ausführungsbeispiel nach der Fig. 2 sind Dübel 4 horizontal
angeordnet und greifen mit dem einen Ende in Bohrungen des Verschlußteiles 3 ein,
während die korrespondierenden Bohrungen in dem Paneel 1 einen nach oben offenen
Schlitz 6 aufweisen, so daß die bereits in das Verschlußteil 3 eingesteckten Dübel
4 über die Schlitze 6 von oben eingesetzt werden können.
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Die schlitzförmige Aussparung für diesen Montagevorgang wird anschließend
ausgeschäumt. Das Beispiel der Fig. 2 zeigt die Abdeckung des verbleibenden Spalts
an der Oberseite durch einen Klebestreifen 5 und an der Unterseite durch einen weiteren
Klebestreifen 7.
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Das Beispiel nach Fig. 3 zeigt für die Verbindung des Verschlußteiles
3 mit dem Paneel 1 Klebestreifen 8, die entweder aus einem abschmelzenden oder leicht
brennbaren Werkstoff bestehen oder durch einen solchen Klebstoff mit dem Paneel
1 bzw. dem Verschlußteil 3 verbunden sind. Dabei ist zu erwähnen, daß die Klebestreifen
8 mit dem einen der beiden Teile auch durch andere Mittel fest verbunden sein können.
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In der Fig. 4 ist eine Ausführungsform dargestellt, bei der das Verschlußteil
3 aus einem Polystyrol oder einem vergleichbaren Werkstoff hergestellt ist und sich
mit schräg von oben nach unten und innen verlaufenden Berührungsflächen in der Öffnung
2 des Paneels 1 festhält. Im Brandfalle verändert das Verschlußteil 3 seine Ursprungsform,
so daß es aus der Schrägflächenberührung mit dem Paneel 1 selbsttätig herausfällt.
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Schließlich zeigt die Fig. 5 ein Ausführungsbeispiel, bei dem das
Verschlußteil 3 und das Paneel 1 Berüh-
rungsflächen aufweisen,
die von oben nach unten und außen geneigt sind, so daß das Verschlußteil 3 im Brandfalle
leichter aus der Öffnung in dem Paneel 1 herausfallen kann. Bei diesem Ausführungsbeispiel
sind außerdem Schmeizdübel 9 in am unteren Rande der Öffnung in dem Paneel 1 angeordnete
Taschen 10 eingesteckt, so daß deren anderes Ende Auflager für das Verschlußteil
3 bildet. In Verbindung mit der Anordnung der Berührungsflächen zwischen dem Verschlußteil
3 und dem Paneel 1 von oben nach unten und außen geneigt ergibt sich somit eine
äußerst funktionssichere Verbindung des Verschlußteiles 3 mit dem Paneel 1.
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Damit die Verschlußteile 3 im Brandfalle nicht frei herunterfallen
und ggf. Personen gefährden können, ist nach einem besonderen Erfindungsgedanken
für jedes Verschlußteil eine Sicherungsaufhängung vorgesehen.
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Sie besteht z.B. aus einer Sicherungskette 11, deren eines Ende an
der Oberseite des Verschlußteiles 3 und deren anderes Ende z.B. an einer Dachkonstruktion
befestigt ist. Die Länge der Kette ist so bemessen, daß sie das Herausfallen des
Verschlußteiles 3 aus dem Paneel 1 ermöglicht, das Verschlußteil jedoch nach der
Freigabe der Öffnung 2 in dem Paneel 1 auffängt. Mit 12 ist eine Dämmung für diese
Sicherungskette 11 bezeichnet.
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Zur Vermeidung von Unfällen wird außerdem vorgeschlagen, die Öffnungen
2 in dem Paneel 1 mit einem Sicherungsgeländer 13 zu umgeben. Die Sicherungskette
11 mit der Dämmung 12 und das Sicherheitsgitter 13 sind in allen Zeichnungsfiguren
1 bis 5 beispielsweise dargestellt.
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Anstelle der zu den Figuren 1 bis 5 erläuterten Haltemittel, die im
Brandfalle zerstört werden, können nach einem anderen Gedanken erfindungsgemäß auch
mechanische Haltemittel verwendet werden, die zum Beispiel auf Wärme oder Rauch
reagieren und dadurch ihre Form verändern. Geeignet sind vor allem Bimetallhalter,
die im Brandfalle Sicherungen für das Festhalten der Verschlußteile 3 in den Öffnungen
der Paneele 1 freigeben.
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