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Anordnung zum Steuern eines Magnetflusses
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Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Steuern eines Magnetflusses,
insbesondere eines permanentmagnetisch erregten Magnetflusses.
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Durch die FR-PS 14 00 187 ist eine permanentmagneterregtc elektrische
Maschine bekannt, bei der der Ständer mit einer zusätzlichen Ringwicklung versehen
ist, durch die im Ständer eine veränderbare tangentiale Vormagnetisierung erzeugt
werden kann. Durch diese Vormagnetisierung, die gegebenenfalls bis zur Sättigung
des Ständermaterials getrieben werden kann, ist eine Schwächung des Nutzflusses
in beliebigem Ausmaß möglich. Die zur Steuerung des magnetischen Flusses notwendige,
den ganzen Ständer überdeckende Ringwicklung erfordert einen ziemlich hohen Materialaufwand.
Außerdem ist eine hohe elektrische Leistung erforderlich, die in der Größenordnung
der den magnetischen Nutzfluß erzeugenden Erregerleistung liegt.
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Es ist auch schon eine permanentmagneterregte Gleichstrommaschine
(DE-GM 71 41 809) bekannt, bei der das Rückschlußjoch des Ständers als verdrehbarer
Ring ausgebildet ist, der aus abwechselnd aufeinanderfolgenden, aus magnetisch leitendem
und amagnetischem Material bestehenden Segmenten zusammengesetzt ist. Zur Steuerung
des magnetischen Nutzflusses wird der Ring verdreht, so daß zwischen den einzelnen
Permanentmagneten über die aus magnetisch leitendem Material bestehenden Segmente
des Ringes ein Nebenschluß hergestellt und dadurch der Nutzfluß entsprechend geschwächt
wird. Eine solche mechanische Steueranordnung erfordert einen hohen konstruktiven
Aufwand, hat einen großen Raumbedarf und ist darüber hinaus noch relativ störanfällig.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung zum Steuern
eines Magnetflusses zu schaffen, die nur einen geringen Raumbedarf hat und mit der
die Größe eines Magnetflusses, insbesondere eines permanentmagneterregten und daher
nicht durch die ihn erzeugende magnetmotorische Kraft steuerbaren Magnetflusses
in weitem Bereich ohne großen Leistungsaufwand verändert werden kann.
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Die Lösung der gestellten Aufgabe gelingt nach der Erfindung dadurch,
daß im Weg des gesteuerten Flusses ein aus magnetisierbarem Werkstoff bestehender
Abschnitt vorgesehen ist, in dem eine Überlagerung mit einem senkrecht zu ihm verlaufenden,
durch elektrische Erregung beeinflußbaren steuernden Fluß erfolgt. Vorzugsweise
wird der magnetische Kreis des steuernden Flusses so ausgebildet, daß zumindest
dessen auch vom gesteuerten Fluß durchsetzter Abschnitt mit geringem Durchflutungsaufwand
durch den steuernden Fluß sättigbar ist. Durch eine solche Sättigung ergibt sich
für den gesteuerten Fluß ein bedeutender magnetischer Widerstand. Der restliche
Teil des den steuernden Fluß führenden magnetischen Kreises wird fast ganz oder
auch vollständig durch magnetisierbaren Werkstoff geschlossen, der durch entsprechende
Querschnittsbemessung immer ungesättigt bleibt, oder ebenfalls eine niedrige Sättigungsfeldstärke
aufweist.
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Durch diese Maßnahmen bleibt die erforderliche Durchflutung der den
steuernden Fluß beeinflussenden Wicklung stets klein und damit die Verluste und
der Raumbedarf dieser Wicklung gering.
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Anhand mehrerer in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele
wird die Erfindung nachfolgend näher erläutert.
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Es zeigt Fig. 1 in schematischer Darstellung die Uberlagerung des
gesteuerten Flusses mit dem steuernden Fluß,
Fig. 2 eine für ferromagnetische
Werkstoffe mit extrem kleiner Sättigungsfeldstärke kennzeichnende rechteckige Hystereseschleife,
Fig. 3 eine beispielsweise durch einen zusätzlichen Luftspalt gescherte Hystereseschleife,
Fig. 4 bis 6 verschiedene Schnitte einer Anordnung, bei der ein den steuernden Fluß
führender, mit entsprechenden Wicklungen zur Beeinflussung des steuernden Flusses
versehener magnetischer Kreis zwischen Teilen angeordnet ist, die den gesteuerten
Fluß zu-und abführen, Fig. 7 bis 9 verschiedene Schnitte einer Anordnung, bei der
die den steuernden Fluß beeinflussende Wicklung auch vom gesteuerten Fluß durchsetzt
ist, ohne mit diesem verkettet zu sein, Fig. 10 in vergrößerter Darstellung einen
Ausschnitt der Fig. 9, aus dem die Form der Wicklungsdrähte der den steuernden Fluß
beeinflussenden Wicklung erkennbar ist Fig. 11 und 12 einen Quer- und Längsschnitt
durch einen permanentmagneterregten Ständerpol einer elektrischen Maschine, welcher
Pol mit einer erfindungsgemäßen Anordnung versehen ist, Fig. 13 und 14 einen Quer-
und einen teilweisen Längsschnitt durch einen zweipoligen permanentmagneterregten
Ständer einer elektrischen Maschine, an welchem Ständer eine erfindungsgemäße Anordnung
vorgesehen ist, Fig. 15 einen Schnitt entlang der Linie XV-XV in Fig. 14, Fig. 16
und 17 einen Querschnitt und einen teilweisen Längsschnitt durch eine Synchronmaschine
mit permanentmagneterregtem Läufer, dessen Polflüsse mittels einer erfindungsgemäßen
Anordnung veränderbar sind, Fig. 18 und 19 einen Diagonal- und einen Querschnitt
durch einen permanentmagneterregten Lasthebemagneten, der mit einer erfindungsgemäßen
Anordnung versehen ist,
Fig. 20 und 21 einen Quer- und einen Längsschnitt
einer durch mitrotierende Permanentmagnete läufererregten Klauenpolmaschine, die
mit einer erfindungsgemäßen Anordnung versehen ist und Fig. 22 in schematischer
Darstellung einen teilweisen Längsschnitt durch den Läufer dieser Maschine, aus
dem die Ausbildung der Permanentmagnete erkennbar ist.
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Bei der in Fig. 1 schematisch dargestellten Anordnung wird ein mit
den Teilen 1 zu- und abgeführter gesteuerter Fluß in einem Abschnitt 2a eines ferromagnetischen
Teiles 2 mit dem von diesem Teil geführten steuernden Fluß S rechtwinklig überlagert.
Die den Abschnitt 2a, der das eigentliche Steuerteil der Anordnung darstellt, begrenzenden
Konturen des gesteuerten Flusses G sind durch gestrichelte Linien angedeutet. Je
nach dem von dem steuernden Fluß herbeigeführten Sättigungszustand des Abschnittes
2a ergibt sich für den gesteuerten Fluß G ein mehr oder weniger ausgeprägter magnetischer
Widerstand. Die Teile 1 und 2 sind so bemessen, daß ohne steuernden Fluß S, also
durch den gesteuerten Fluß G allein, keine diesen Fluß bremsende Sättigung entstehen
kann.
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Um den Durchflutungsaufwand für den steuernden Fluß klein zu halten,
ist zumindest jener Abschnitt 2a seines magnetischen Kreises, der den gesteuerten
Fluß G durch Sättigung zu steuern hat, aus einem Werkstoff mit niedriger Sättigungsfeldstärke
zu bilden. Der restliche Teil dieses Kreises kann ebenfalls aus einem solchen Wrkstoff
bestehen.
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Da er jedoch nicht sättigbar sein muß, kann sein Durchflutungsanteil
auch durch passende Querschnittsbemessung, die auch beim Größtwert des steuernden
Flusses G keine Sättigung ergibt, kleingehalten werden.
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Die ferromagnetischen Werkstoffe mit sogenannter rechteckiger Hystereseschleife
weisen bekanntlich extrem kleine Sättigungsfeldstärken auf und sind daher für das
Steuerteil
(Abschnitt 2a), in dem die Überlagerung des gesteuerten
und des steuernden Flusses G und S erfolgt, besonders geeignet.
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Fig. 2 zeigt den mit einem solchen Werkstoff erzielbaren Verlauf der
Dichte BS des steuernden Flusses S im Abschnitt 2a über dem auf diesen Abschnitt
entfallenden Durchflutungsanteil ES Der restliche Teil des magnetischen Kreises
des steuernden Flusses wird dabei vollkommen eisengeschlossen und so ungesättigt
vorausgesetzt, daß sein Durchflutungsanteil keine Rolle spielt. Wenn, vom Sättigungszustand
des Abschnittes 2a ausgehend, der Durchflutungsanteil ES = Null gemacht wird, verbleibt
eine Remanenzflußdichte BSO, die nahe dem Sättigungswert liegt und somit noch einen
nennenswerten magnetischen Widerstand für den gesteuerten Fluß ergibt. Soll dieser
Widerstand vermindert werden, also die Flußdichte BS kleiner als die Remanenzflußdichte
B50 werden, so muß der Durchflutungsanteil e5 kleiner Null aufgebracht werden. Um
die Flußdichte BS = Null zu erreichen, muß die Koerzitivdurchflutung flC aufgehoben,
also ES = -e gemacht werden. Wird der Durchflutungsanteil ES allein von einer Wicklung
erzeugt, so muß diese umgepolt werden, damit die Flußdichte BS kleiner als die Remanenzflußdichte
B50 wird.
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Um eine solche Umpolung zu vermeiden, kann die Koerzitivdurchflutung
EC durch eine kleine permanentmagnetische Durchflutung im übrigen magnetischen Kreis
des steuernden Flusses S aufgehoben oder überkompensiert werden. Eine solche Überkompensation
kann steuerungstechnisch besonders vorteilhaft sein, da dann auch für die Flußdichte
e5 = Null der Strom in der steuernden Wicklung nicht abgeschaltet werden muß. Die
vorstehend erläuterte Beteiligung einer permanentmagnetischen Durchflutung an dem
Durchflutungsanteil 65 bedeutet, daß die steuernde Wicklung den steuernden Fluß
im allgemeinen nicht allein erregt, sondern nur beeinflußt.
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Unter einer solchen Beeinflussung wird jedoch auch der Fall der Alleinerregung
durch die Wicklung verstanden.
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Da die Werkstoffe mit rechteckiger Hystereseschleife, die für die
erfindungsgemäße Anordnung bevorzugt einzusetzen
sind, im allgemeinen
nur als Bleche zur Verfügung stehen, sind in den nachstehend gezeigten Ausführungsbeispielen
jene Steuerteile, in denen die Überlagerung des gesteuerten und des steuernden Flusses
G und S stattfindet, geblecht angegeben.
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In den Fig. 4, 5 und 6 ist die Darstellung auf die bei der Flußsteuerung
mitwirkenden Teile der Anordnung beschränkt.
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Zwei das Steuerteil bildende Blechpakete 3 führen den steuernden Fluß
S' dessen magnetischer Kreis durch zwei in allen Betriebszuständen ungesättigt bleibende
Joche 4 geschlossen ist. Auf jedem Joch 4 ist eine Spule 5 einer den steuernden
Fluß S beeinflussenden Wicklung angeordnet.
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Um eine Scherung der Hystereseschleife (siehe Fig. 3) der Blechpakete
3 zu erreichen, ist zwischen diesen und dem einen Joch 4 ein kleiner Luftspalt 3a
vorgesehen. Stattdessen oder auch zusätzlich können die beiden Joche 4 als schwache
Permanentmagnete ausgebildet sein, um der Koerzitivdurchflutung der Blechpakete
3 entgegenzuwirken. Der gesteuerte Fluß G' dessen Herkunft und Zweck hier außer
Betracht bleiben kann, durchsetzt die Blechpakete 3 rechtwinkelig zu dem steuernden
Fluß S und wird mit den Teilen 6 zu- und abgeführt. Um zu vermeiden, daß ein Teil
des steuernden Flusses S bei beginnender Sättigung in die Teile 6 ausweicht, was
teilweise die Flußdichte BS des steuernden Flusses S und damit den Steuerungseffekt
verringern würde, sind zwischen den Blechpaketen 3 und den Teilen 6 nichtmagnetisierbare
Schichten 7 (z.B. Luftspalte) vorgesehen. Wegen den geringen in Richtung des steuernden
Flusses S wirkenden Feldstärken genügen für diese magnetische Isolierung kleine
Dicken der Schichten 7, die somit nur einen schwachen magnetischen Widerstand für
den gesteuerten Fluß G bilden. Ein Ausweichen des steuernden Flusses S kann auch
dadurch verhindert werden, daß bei geblechter Ausführung der Teile 6 der steuernde
Fluß senkrecht zur Schichtungsrichtung der Bleche der Teile 6 geführt ist. Die Isolation
zwischen den einzelnen Blechen
stellt einen hohen magnetischen
Widerstand für den steuernden Fluß S dar, so daß dieser nicht in die Teile 6 ausweicht.
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Eine andere Anordnung zum Steuern des magnetischen Flusses ist in
den Fig. 7, 8, 9 dargestellt. Die Darstellung ist wiederum auf die wirksamen Teile
beschränkt. Ein den steuernden Fluß S führendes Blechtpaket 8, welches wiederum
das Steuerteil darstellt, ist an Joche 9 angeschlossen, die, als Winkelprofile ausgebildet
und gemäß ihrem Querschnitt sättigungsfrei bleibend, das Blechpaket 8 rahmenartig
umgeben. Der gesteuerte Fluß G durchsetzt ebenfalls rechtwinkelig zu dem steuernden
Fluß $ das Blechtpaket 8 und wird über die Teile 11 zu- und abgeführt. Eine den
steuernden Fluß beeinflussende Wicklung 10 ist gleichmäßig verteilt auf dem Blechpaket
8 angeordnet und bildet, wie aus den Fig. 7 und 9 hervorgeht, eine Schicht zwischen
dem Blechpaket 8 und den Teilen 11, die in zweifacher Weise das Ausweichen von Teilen
des steuernden Flusses S in die Teile 11 verhindert; einerseits indem die Wicklung
zumindest teilweise aus nichtmagnetisierbarem Werkstoff besteht; andererseits, weil
die in den Teilen 11 verlaufenden Flußlinien des steuernden Flusses mit den von
ihnen überbrückten Windungen der Wicklung 10 nicht mehr verkettet wären und damit
die treibende Durchflutung dieser Wicklungsteile verlieren würden. Der gesteuerte
Fluß G durchsetzt die Wicklung 10 rechtwinklig zu ihrer Achse und ist daher nicht
mit ihr verkettet. Da die Wicklung 10 nur eine geringe Durchflutung aufzubringen
hat und außerdem über die ganze Länge des Blechpaketes 8 verteilt ist, kann ihre
von dem gesteuerten Fluß G zu überwindende Dicke so klein gehalten werden, daß sie
nur einen kleinen Widerstand für diesen Fluß ergibt.
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Die Fig. 10 zeigt in einem vergrößerten Abschnitt der Fig. 9 eine
Sonderausführung der gemäß den Fig. 7, 8 und 9 angeordneten Wiclung 10. Die Wicklung
10 besteht aus isoliertem
rechteckig profilierten Eisendraht 12.
Da dieser Draht für den gesteuerten Fluß G magnetisch durchlässig ist, bildet nur
die Isolation des Drahtes einen magnetischen Widerstand für den gesteuerten Fluß
Die Fig. 11 und 12 zeigen einen permanentmagneterregten Ständerpol einer elektrischen
Maschine, an dem eine erfindungsgemäße Anordnung zum Steuern des Magnetflusses vorgesehen
ist. An das Ständerjoch 13 ist als Steuerteil ein geblechtes Teil 14, das den steuernden
Fluß S in tangentialer Richtung führt, angeschlossen. An das Teil 14 ist das weichmagnetische
Zwischenteil 15 angefügt, auf das ein weiteres, ebenfalls den steuernden Fluß S
führendes geblechtes Teil 16 folgt. Der gesteuerte Fluß G in dem Ständerpol wird
von einem Permanentmagneten 17 erzeugt und über einen Polschuh 18 zum Läufer der
Maschine geleitet.
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Der magnetische Kreis des steuernden Flusses S wird durch die geblechten
Teile 14 und 16 verbindende Rückschlußteile 19, die die Spulen 20 einer steuernden
Wicklung tragen, geschlossen. Zwischen den geblechten Teilen 14 und 16 einerseits
und dem Ständerjoch 13 sowie dem Zwischenteil 15 andererseits sind dünne Schichten
21, 22 und 23 aus nichtmagnetisierbarem Werkstoff angeordnet, die ein Ausweichen
von Flußlinien des steuernden Flusses S in das Ständerjoch 13 und das Zwischenteil
15 verhindern. Zwischen dem weiteren geblechten Teil 16 und dem Permanentmagneten
17 ist eine solche amagnetische Schicht im allgemeinen nicht erforderlich, da die
geringe Permeabilität der meisten Permanentmagnetwerkstoffe für Fremdfelder eine
Streuung des steuernden Flusses ausreichend unterdrückt. Fallweise können zwischen
den geblechten Teilen 14, 16 und den Rückschlußteilen 19 dünne, nichtmagnetisierbare
Schichten (in der Zeichnung nicht dargestellt) vorgesehen und/oder diese Rückschlußteile
19 auch schwach permanentmagnetisch ausgebildet werden, um die anhand der Fig. 2
und 3 erläuterten Wirkungen zu erzielen.
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Die Fig. 13 und 14 zeigen eine an sich bekannte Ausführung eines zweipoligen
permanentmagneterregten Ständers einer elektrischen Maschine, die zusätzlich mit
einer Anordnung zum Steuern des Magnetflusses gemäß der Erfindung versehen ist.
An der Innenseite des aus zwei Winkelprofilen 24 und 25 gebildeten Joches sind plattenförmige
Permanentmagnete 26 und 27 gegenpolig angeordnet. Sie erzeugen den Nutzfluß der
über geblechte Polschuhe 28 dem Läufer zu- bzw. von ihm abgeführt wird. Ein Großteil
dieses Nutzflusses N durchsetzt je Pol zwei in die Polschuhe 28 als Steuerteile
eingefügte Blechpakete 29 und bildet somit den gesteuerten Fluß G Die beiden Blechpakete
29 eines jeden Poles sind an beiden Stirnseiten durch Joche 31, die die steuernden
Wicklungsspulen 32 tragen, zu einem geschlossenen magnetischen Kreis verbunden.
Die Ausbildung und Anordnung eines Joches 31 mit der Wicklungsspule 32 geht aus
den Fig. 14 und 15 hervor. Die Blechpakete 29 führen je Pol den steuernden Fluß
S axial und somit senkrecht zu dem gesteuerten Fluß G, wobei jedes Blechpaket 29
mit einem Anteil G/2 des gesteuerten Flusses G beaufschlagt ist.
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Die Blechpakete 29 sind von dünnen, nichtmagnetisierbaren Schichten
30 umgeben, die einen Übertritt von Flußlinien des steuernden Flusses S in die Polschuhe
28 verhindern.
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Obwohl der gesteuerte Fluß G nur einen Teil des Nutzflusses N bildet,
ist die Steuerung trotzdem für den Gesamtfluß dadurch sehr wirksam, daß für den
Restteil des Flusses (N ~ G) nur die neben den Blechpaketen 29 bleibenden schmalen
Querschnitte der Polschuhe 28 zur Verfügung stehen, wodurch dieser Flußanteil sättigungsbegrenzt
bleibt.
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Die Fig. 16 und 17 zeigen eine Synchronmaschine mit einem permanentmagneterregten
Läufer, deren Nutzfluß mit Hilfe einer erfindungsgemäßen Anordnung steuerbar ist.
In einem magnetisch leitfähigen Gehäuse 33 ist ein Ständerblechpaket34 mit einer
Ständerwicklung 35 angeordnet. Der Läufer besteht aus geblechten, auf einer amagnetischen
Welle 36 angeordneten Einzelpolen 37, die durch Bolzen 38 und gemeinsame
amagnetischen
Stirnplatten 39 zusammengehalten werden. Zwischen den Einzelpolen 37 befinden sich
tangential wirkende, plattenförmige Permanentmagnete 40, von denen je zwei einen
die Ständerwicklung 35 induzierenden Nutzfluß N sowie einen im Nebenschluß zu dem
Nutzfluß N verlaufenden gesteuerten Fluß G führen. Die gesteuerten Flüsse G durchsetzen
tangential die zwischen den Einzelpolen 37 als Steuerteile angeordneten Blechpakete
41, in denen sie mit den axial gerichteten steuernden Flüssen S überlagert werden.
Die Blechpakete 41 sind durch dünne, nichtmagnetisierbare Schichten 42 von den Einzelpolen
37 getrennt und zusammen mit den Permanentmagneten 40 mittels der Keile 43 im Läufer
befestigt. An jedem der magnetisch leitfähigen Lagerschilde45 ist ein Ringbandkern
44 konzentrisch zur Welle angeordnet.
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Zumindest einer der Ringbandkerne 44 trägt eine die steuernden Flüsse
S gemeinsam beeinflussende Wicklungsspule 45.
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Die steuernden Flüsse S treten stirnseitig aus den Blechpaketen 41
über einen kleinen Luftspalt in den einen ruhenden Ringbandkern 44 ein, der sie
gleichmäßig über seinen Umfang verteilt an den angrenzenden Lagerschild 45 leitet.
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Von dort verlaufen die steuernden Flüsse S über das Gehäuse 33 und
den zweiten Lagerschild zum anderen Ringbandkern, der sie stirnseitig an die vorbeirotierenden
Blechpakete 41 abgibt. Es sei erwähnt, daß die Ringbandkerne zur Vermeidung von
Wirbelströmen geblecht sind. Die Steuerung des Nutzflusses N beruht darauf, daß
durch eine Veränderung des magnetischen Widerstandes in den Blechpaketen 41, die
für den von den Permanentmagneten 40 erzeugten Magnetfluß einen Nebenschluß bilden,
die Größe des über diesen Nebenschluß fließenden Flusses beeinflußt wird. Somit
werden durch die erfindungsgemäße unmittelbare Steuerung des in dem Nebenschluß
fließenden gesteuerten Flusses G auch die Nutzflüsse N mittelbar gesteuert. Werden
beispielsweise die steuernden Flüsse G durch entsprechende Erregung der Wiclv1tlngen
46 tim Verschwinden gebracht, so bilden die BIehpakete 41 Last eilen magnet ischen
Kurzschluß der Einzelpole 37. Die gesteuerten Flüsse G erreichen dadurch
ein
Maximum und die Nutzflüsse N gemäß der nunmehr sehr geringen magnetmotorischen Kraft
der Permanentmagnete 40 einen Kleinstwert. Umgekehrt steigen die Nutzflüsse N auf
einen Höchstwert, wenn die Blechpakete 41 durch die steuernden Flüsse voll gesättigt
und damit die gesteuerten Flüsse G in dem Nebenschluß unterdrückt werden.
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Die Fig. 18 und 19 zeigen eine erfindungsgemäße Anordnung zum Steuern
eines Magnetflusses in Kombination mit einem permanentmagneterregten Lasthebemagneten.
Zwischen einem rotationssymmetrischen Joch 47 und einem ringförmigen Polschuh 50
sind halbkreisförmige Schnittbandkerne 51 und 52 angeordnet, die eine gleichmäßig
verteilte und daher nur wenig auftragende steuernde Ringwicklung 53 tragen. Die
Schnittbandkerne 51 und 52 führen, über den Umfang geschlossen, den steuernden Fluß
S und werden axial vom gesteuerten Fluß G' welcher den Nutzfluß darstellt, durchsetzt.
Dieser Nutzfluß schließt sich über das Joch 47, den zentral angeordneten Permanentmagneten
49, den inneren Polschuh 48 und die magnetisierbare Last 55 zum äußeren Polschuh
50. Die Ringwicklung 53 wird zweckmäßig mit isolierten eisernen Profildrähten (siehe
Fig. 10) ausgeführt, um den durch sie für den gesteuerten Fluß G gebildeten magnetischen
Widerstand auf ein Mindestmaß zu beschränken. Wird durch entsprechende Erregung
der Ringwicklung 53 der steuernde Fluß ausreichend verringert oder ganz zum Verschwinden
gebracht, so bilden die Schnittbandkerne 51 und 52 keinen nennenswerten magnetischen
Widerstand für den gesteuerten Fluß G und dieser erreicht damit die zum Anheben
und Festhalten der Last erforderliche Größe. Werden hingegen die Schnittbandkerne
51 und 52 mittels der steuernden Ringwicklung 53 durch den steuernden Fluß S voll
gesättigt, so wird der gesteuerte Fluß G auf einen sehr kleinen Restwert gedrosselt
und die Last 55 somit freigegeben. Zwischen den Schnittbandkernen 51 und 52 sind
kleine Luftspalte 54 vorgesehen, um, wie anhand von Fig. 3 erläutert, den Remanenzwert
des steuernden Flusses asz bei stromloser Ringwicklung 53 auf ein solches
Maß
zu beschränken, daß keine Umpolung der Ringwicklung 53 erforderlich ist. Wird auf
diese Luftspalte 54 verzichtet, so kann anstelle der beiden Schnittbandkerne 51
und 52 ein geschlossener Ringbandkern treten.
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Bei einer achtpoligen Klauenpolmaschine nach den Fig. 20 und 21 ist
in einem magnetisch leitfähigen Gehäuse 56 ein Ständerblechpaket 57 mit einer Ständerwicklung
58 untergebracht.
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Der Läufer besteht aus zwei eisernen Klauenträgern 60 und 62 mit vier
Klauen 61 und 63. Die Klauenträger 60 und 62 und ihre Klauen 61 und 63 sitzen auf
einer amagnetischen Welle 59.
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Zwischen je zwei benachbarten Klauen 61 und 63, die Gegenpole bilden,
sind plattenförmige Permanentmagnete 64 angeordnet und durch Keile 65 festgehalten.
Die Fig. 22 zeigt einen solchen Permanentmagneten 64 im Längsschnitt. Die an den
Flanken einer Klaue anliegenden tangential wirkenden beiden Permanentmagnete 64
erzeugen zusammen den die Ständerwicklung 58 induzierenden Nutzfluß N des betreffenden
Poles 61 und den im Nebenschluß zu dem Nutzfluß N verlaufenden gesteuerten Fluß
G Dieser vereinigt sich im Klauenträger60 mit den gleichartigen gesteuerten Flüssen
der drei übrigen Klauen 61, tritt dann stirnseitig aus diesem Klauenträger 60 aus
und über einen kleinen Luftspalt in den am Lagerschild 68 angeordneten ruhenden
Ringbandkern 66 ein, wird von diesem an den magnetisch leitfähigen Lagerschild 68
abgegeben, von dem er über das Gehäuse 56 und den anderen Lagerschild 69 mit dem
an diesem vorgesehenen Ringbandkern 70 zum anderen Klauenträger 62 verläuft. Die
beiden von den gesteuerten Flüssen G axial durchsetzten Ringbandkerne 66 und 70tragen
gleichmäßig verteilte Ringwicklungen 67 bzw. 71, die jeweil den tangential gerichteten
steuernden Fluß S beeinflussen. Mit Veränderung der auf diese Weise unmittelbar
gesteuerten Flüsse G verändern sich gegensinnig auch die im magnetischen Nebenschluß
verlaufenden Nutzflüsse N' die damit mittelbar gesteuert werden, wie bereits früher
erläutert wurde. Fallsweise kann die Steuerung auch mit nur
ei
ncm ki ngbandkern, beispielsweise mit dem Ringbandkern 66 und dessen Ringwicklung
67 erfolgen. Der zweite Ringbandkern 70 bleibt dann unbewickelt und dient zur Leitung
der gesteuerten Flüsse G Da die gesteuerten Flüsse G in dem Ringbandkern gleichmäßig
verteilt sind, also keine Wirbelstromverluste verursachen können, kann dann der
Ringbandkern 70 auch durch einen eisernen Massivring ersetzt und mit dem Lagerschild
69 vereinigt werden.
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20 Patentansprüche 22 Figuren