DE3340924C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum berührungslosen
Erfassen von Bewegungsgrößen eines bewegten Objektes der im
Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art.
Eine Vorrichtung dieser Art ist aus der Zeitschrift
"Feinwerktechnik & Meßtechnik", 83, 1975, Heft 7, Seite 330 bis 332,
bekannt. Der Meßempfänger der bekannten Vorrichtung besteht im
wesentlichen aus einer Linse, einem optischen Gitter mit N
Spalten in äquidistanten Abständen und einer Vielzahl separater
Optiken, die das durch die einzelnen Spalten fallende Licht auf
N photoelektrische Empfänger fokussieren. Die mit diesem
Meßempfänger ausgerichtete Vorrichtung kann nach einem
gleichphasig oder alternativ nach einem gegenphasig arbeitenden
Verfahren berührungslos die Geschwindigkeit einer
vorbeilaufenden abgetasteten rauhen Oberfläche messen und
zwischen zwei einander um 180° entgegengesetzten Richtungen
diskriminieren, mit denen die rauhe Oberfläche am Meßempfänger
vorbeigeführt wird.
Mit der bekannten Vorrichtung ist keine zweidimensionale
Richtungserkennung möglich. Weiterhin ist der Aufbau des
Meßempfängers mit einem optischen Gitter und einzeln
zugeordneten justierten Spaltoptiken optisch und mechanisch
aufwendig und damit noch immer mechanisch störanfällig
aufgebaut. Durch die Benutzung des Gitterrasters, das überdies
bei gegenphasiger Bewertung des Ausgangssignals des Meßsensors
den Zugriff zu nur zwei Summensignalen ausnutzen kann,
vermindert sich zudem die in der Auswertung nutzbare Auflösung des
Meßempfängers.
Schließlich ist aus der deutschen Auslegeschrift
DE 23 25 157 B2 ein Horizontlagensensor bekannt, der zwar eine
gut auflösende Richtungserkennung bei einfachem Aufbau des
Sensors, dafür aber keine Geschwindigkeitsmessung gestattet.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der
vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung anzugeben, die ohne
Gitter- und Prismenraster mit einfachen optischen Mitteln
Geschwindigkeit und Richtung der Bewegung eines Objekts und
ggf. den zurückgelegten Weg des Objekts zu bestimmen
ermöglicht.
Diese Aufgabe ist bei einer Vorrichtung der eingangs genannten
Art durch die im kennzeichnenden Teil des
Anspruchs 1 genannten Merkmale gelöst.
Der wesentliche Grundgedanke der Erfindung beruht also darauf,
die Wandler des Sensors jeweils zu Vierergruppen
zusammenzufassen und aus den aus dieser Gruppe erhaltenen vier
Wandlersignalen für jede zu erfassende Bewegungskomponente
mindestens zwei phasenverschobene periodische Meßsignale zu bilden,
aus deren Frequenz die Geschwindigkeit und aus
deren Phasenlage die Bewegungsrichtung ableitbar sind.
Als Wandler werden vorzugsweise Reihen oder Matrizen von
Photodioden, die im folgenden kurz als "Dioden" bezeichnet
sind, verwendet. Dabei sind die einzelnen Dioden jeweils
entsprechender Position in den Wandlergruppen jeweils
zueinander parallel geschaltet.
Die Erfindung ist im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit den Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch die generelle Anordnung der
Meßvorrichtung;
Fig. 2 eine Diodenreihe als opto-elektrischen Wandler für
eine Bewegungskomponente;
Fig. 3 die Schaltung des Wandlers mit Vorverstärkern;
Fig. 4 den Verlauf verschiedener Signale in Funktion der
Bewegung eines Lichtfleckes längs des Wandlers;
Fig. 5 eine Schaltung zur Bildung von Summen und
Differenzen von Wandlersignalen;
Fig. 6 eine logische Schaltung zur Bestimmung der auf die
Bewegungsrichtung bezogenen Signale;
Fig. 7 Eingangs- und Ausgangssignale der Schaltung nach
Fig. 6; und
Fig. 8 schematisch einen Wandler zur Erfassung zweier
Bewegungskomponenten.
Fig. 1 zeigt, wie ein flaches Objekt 1, das in der Ebene XY
beweglich ist, durch eine schematisch dargestellte Optik 2 auf
einen opto-elektrischen Wandler 3 abgebildet wird. Da Bewegungen
des Objektes 1 in beiden Richtungen XY erfaßt werden sollen, ist
der in Fig. 1 dargestellte Wandler 3 als quadratische Diodenmatrix
der in Fig. 8 angedeuteten Art ausgebildet. Diese Matrix
ist in Fig. 1 quasi auf das Objekt 1 abgebildet dargestellt.
Die Dioden sind in quadratischen Gruppen von je 16 Dioden zusammengefaßt.
Es wird später noch kurz darauf eingegangen, wie eine
Geschwindigkeitsmessung oder Wegmessung in zwei Richtungskomponenten
erfolgen kann.
Zur Erläuterung der Grundgedanken der Erfindung wird jedoch
vorderhand anhand der Fig. 2 bis 7 ein einfacheres Beispiel
zur Erfassung der Geschwindigkeit beziehungsweise des Wegs eines
Objektes in einer Richtung erläutert. Die Meßvorrichtung ist
gleich aufgebaut wie diejenige nach Fig. 1, doch tritt anstelle
der Diodenmatrix 3 eine Diodenreihe 3 a gemäß Fig. 2. Diese
Diodenreihe liegt parallel zu der zu erfassenden Richtung, beispielsweise
der Richtung X, d. h., Bildpunkte des sich vor der
Optik 2 bewegenden Objektes 1 wandern in Längsrichtung über die
Diodenreihe. Bildpunkte unterschiedlicher Helligkeit verursachen
damit in den Dioden variable Signale, wobei je ein Punkt beziehungsweise
Signal mit der Geschwindigkeit des Objektes proportionaler
Geschwindigkeit über die Diodenreihe läuft. Es treten
damit in an sich bekannter Weise Züge periodischer Signale auf,
deren Frequenz der Geschwindigkeit des Objektes proportional
und der Breite je einer Diode umgekehrt proportional ist. Wie
in Fig. 2 angedeutet und in Fig. 3 gezeigt ist, sind die
Dioden der Reihe je in Gruppen von vier aufeinanderfolgenden
Dioden A, B, C, D geschaltet, wobei alle Dioden A, alle Dioden B,
alle Dioden C und alle Dioden D je parallel geschaltet sind.
Es entstehen damit vier Ausgänge A, B, C, D, die je einen Operationsverstärker
4 enthalten. Die Ausgänge nach Fig. 3 sind gemäß
Fig. 5 mit Additions- und Subtraktionsschaltungen verbunden
von welchen nur eine dargestellt ist. Aufbau und Arbeitsweise der
Schaltung nach Fig. 5 sind ohne weiteres ersichtlich und sollen
hier nicht näher erläutert werden.
Am Ausgang I tritt das Signal I wie folgt auf:
I = (A + B) - (C + D).
Eine zweite identische Schaltung, an deren Eingänge die Signale
in der Reihenfolge B, C, A, D angelegt sind, liefert folgendes
Signal:
II = (B + C) - (A + D).
Es werden also in einem Kanal je die Signale der zwei ersten
Dioden A und B addiert, und es wird die Differenz zur Summe der
Signale der beiden letzten Dioden C und D je einer Gruppe
gebildet. Betrachtet man den Durchlauf eines Bildpunktes beziehungsweise
eines Lichtflecks oder Schattenflecks über eine Gruppe
von Dioden A-D als Periode T von 360° oder 2π ist ohne weiteres
erkennbar, daß dann die Signale A + B und C + D in Gegenphase
liegen. Aus der Differenz dieser Signale werden Komponenten
wie z. B. die mittlere Helligkeit des betrachteten Objektausschnittes,
welche nicht infolge des Durchlaufs von Bildpunkten
herrühren, eliminiert. Man gewinnt damit ein Signal, welches
nur die der zu erfassenden Bewegungsgeschwindigkeit proportionale
Frequenz aufweist. Dasselbe gilt für das Signal II, welches jedoch
bezogen auf die oben erwähnte Periode um 90° beziehungsweise
π/2 verschoben ist. In Fig. 4 sind diese Verhältnisse
veranschaulicht, wobei in Fig. 4 oben in vertikaler Richtung die
Durchlaufzeit S eines Bildpunktes beziehungsweise die Längsrichtung
der Diodenreihe aufgetragen ist, während in horizontaler Richtung
verschiedene Positionen eines über die Diodenreihe wandernden
Lichtpunktes 5 aufgezeichnet sind. Es leuchtet ein, daß für die
erste Position des Lichtpunktes links unten das Signal A + B maximal,
das Signal C + D minimal, das Signal B + C auf einem Mittelwert
und das Signal A + D ebenfalls auf einem Mittelwert ist. Für die
zweite Position von links des Bild- oder Lichtpunktes befinden
sich die Signale A + B und C + D auf einem Mittelwert, während das
Signal B + C einen Maximalwert und das Signal A + D einen Minimalwert
aufweist. Es ist leicht einzusehen, daß damit die vier soeben
erwähnten Signale je einen periodischen Verlauf haben, jedoch
phasenverschoben sind. Die Signale A + B und C + D sowie die Signale
B + C und A + D sind jeweils gegenphasig. Die Subtratkion dieser gegenphasigen
Signale ergibt Signale gleicher Frequenz und doppelter
Amplitude, wobei die oben erwähnten Störsignale eliminiert sind.
Allerdings sind zur Vereinfachung der Darstellung diese Störsignale
auch bei den Signalen A + B, C + D, B + C und A + D nicht dargestellt.
Man erhält also an den Ausgängen I und II der Schaltungen nach
Fig. 4 die in Fig. 7 dargestellten phasenverschobenen Signale,
die ebenfalls mit I und II bezeichnet sind. Diese Signale werden
den Eingängen der logischen Schaltung nach Fig. 6 zugeführt. Da
alle Schaltelemente dieser Schaltung klar dargestellt sind, erübrigt
sich eine Beschreibung dieser Schaltung und ihrer Funktion.
Es sei lediglich erwähnt, daß die UND-Tore 6 und 7 mit den
jeweiligen RC-Eingängen und dem Inverter 8 jeweils anschließend
an eine aufsteigende Flanke des Signals II bzw. anschließend an
eine absteigende Flanke des Signals II einen Ausgangsimpuls relativ
kurzer Dauer bis zur Entladung des Kondensators C abgeben,
welcher mit der übrigen Logik darüber entscheidet, ob am Ausgang
9 oder am Ausgang 10 eine Impulsserie gemäß Fig. 7 erscheint.
Die Vorzeichen "+" und "-" an den Ausgängen 9 und 10 deuten an,
daß eine Impulsserie am Ausgang 9 Vorwärtslauf, eine Impulsserie
am Ausgang 10 Rückwärtslauf anzeigt. Die beiden um eine Viertelperiode
verschobenen Signale I und II gestatten die Unterscheidung
zwischen Vor- und Rücklauf durch die logische Schaltung nach
Fig. 6, indem bei Vorlauf (+) Impulse bei absteigendem Signal
II und tiefen Signal I sowie bei aufsteigendem Signal II und
hohem Signal I auftreten. Bei Rücklauf (-) treten demgegenüber
Impulse bei aufsteigendem Signal II und tiefem Signal I und bei
absteigendem Signal II und hohem Signal I auf. Wie erwähnt
treten somit bei einer bestimmten Bewegungsrichtung nur an einem
Ausgang 9 oder 10 Impulse auf, und diese Impulse zeigen nicht
nur die Bewegungsrichtung durch ihr Vorhandensein, sondern auch
die Geschwindigkeit durch ihre Frequenz an. In einem nichtdargestellten
Vor- und Rückwärtszähler können die am Ausgang 9
erscheinenden Impulse addiert und die am Ausgang 10 erscheinenden
Impulse subtrahiert werden, so daß der Zählerstand eine Aussage
über den gesamten Weg des Objektes erlaubt. In einer weiteren,
nichtdargestellten und an sich bekannten Schaltung kann aus der
jeweiligen Impulsfrequenz sei es eines Signals I oder II, sei es
aus einem Signal an einem der Ausgänge 9 oder 10, auf die momentane
Geschwindigkeit des Objekts geschlossen werden. Es ist also
möglich, die Bewegung des Objektes nach Richtung und Größe zu
erfassen, wobei unter Größe sowohl die momentane Geschwindigkeit
als auch der von einem bestimmten Zeitpunkt an vom Objekt zurückgelegte
Weg verstanden wird.
Auch können Mittelwerte zur Erfassung einer mittleren Geschwindigkeit
gebildet werden.
Während in Fig. 2 nur drei Gruppen von je vier Wandlern dargestellt
sind, werden praktisch wesentlich längere Wandlerreihen
verwendet, die entsprechend in Vierergruppen geschaltet sind.
Zur Ausführungsform nach Fig. 8 mit Diodenmatrix sei lediglich
erwähnt, daß die dort jeweils mit gleichen Nummern bezeichneten
Dioden zusammengeschaltet sind. Gemäß dem Obenstehenden werden
dann sowohl in X-Richtung als auch in Y-Richtung entsprechende
phasenverschobene Bereiche ausgewertet, um phasenverschobene
Signale I x und II x beziehungsweise I y und II y zu erhalten,
anhand welcher beide Bewegungskomponenten nach Größe und
Richtung erfaßt werden können. Rechnerisch heißt dies:
I x = (11 + 21 + 31 + 41) + (12 + 22 + 32 + 42) - [(13 + 23 + 33 + 43) + (14 + 24 + 34 + 44)]
II x = (12 + 22 + 32 + 42) + (13 + 23 + 33 + 43) - [(11 + 21 + 31 + 41) + (14 + 24 + 34 + 44)]
I y = (11 + 12 + 13 + 14) + (21 + 22 + 23 + 24) - [(31 + 32 + 33 + 34) + (41 + 42 + 43 + 44)]
II y = (21 + 22 + 23 + 24) + (31 + 32 + 33 + 34) - [(11 + 12 + 13 + 14) + (41 + 42 + 43 + 44)].
Claims (6)
1. Vorrichtung zum berührungslosen Erfassen von Bewegungsgrößen
eines bewegten Objekts (1) optisch differenzierter
Struktur, mit einem optischen System (2) zur Abbildung des
Objekts auf eine eindimensionale oder zweidimensionale
Matrix optoelektrischer Wandler (3), in der Wandler
mindestens einer Gruppe zur Erzeugung eines gemeinsamen
Meß-Signals zusammengeschaltet sind, und mit einer Schaltung
zur Auswertung des Meß-Signals,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wandler (3) derart zu jeweils vier Gruppen (A = A 1, A 2, . . ., An; B = B 1, B 2, . . ., Bn; C = C 1, C 2, . . ., Cn; D = D 1, D 2, . . ., Dn) zusammengeschaltet sind,
daß für jede zu erfassende Bewegungsrichtung mindestens zwei phasenverschobene periodische Meß-Signale I = (A + B) - (C + D) und II = (B + C) - (A + D) gebildet werden, und
daß die Schaltung zur Auswertung dieser Signale Mittel zum Erfassen der Geschwindigkeit aus der Frequenz der Meß-Signale und Mittel zum Erfassen der Bewegungsrichtung aus der Phasenlage der Meß-Signale aufweist.
daß die Wandler (3) derart zu jeweils vier Gruppen (A = A 1, A 2, . . ., An; B = B 1, B 2, . . ., Bn; C = C 1, C 2, . . ., Cn; D = D 1, D 2, . . ., Dn) zusammengeschaltet sind,
daß für jede zu erfassende Bewegungsrichtung mindestens zwei phasenverschobene periodische Meß-Signale I = (A + B) - (C + D) und II = (B + C) - (A + D) gebildet werden, und
daß die Schaltung zur Auswertung dieser Signale Mittel zum Erfassen der Geschwindigkeit aus der Frequenz der Meß-Signale und Mittel zum Erfassen der Bewegungsrichtung aus der Phasenlage der Meß-Signale aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schaltung Mittel aufweist, um aus der Frequenz und
Phasenlage der Meß-Signale bzw. aus der Geschwindigkeit
und der Bewegungsrichtung auf den Weg des Objekts zu
schließen.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Wandler Photodioden (A, B, C, D) vorgesehen sind, die
in mehreren Gruppen von je vier angeordnet sind, wobei
alle je in einer Gruppe an derselben Stelle liegenden
Photodioden parallelgeschaltet sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Meß-Signale (I und II) zu Rechtecksignalen
geformt und einer Logik (Fig. 6) zugeführt werden, welche
an zwei Ausgängen je eine Bewegungsrichtung anzeigt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Logik zur Erfassung der Bewegungsrichtung einen
Zähler steuert, welcher durch richtungsabhängiges
Auszählen von Impulsen eine Wegmessung vornimmt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5 mit einer zweidimensionalen
Matrix von Wandlern (3),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wandler jeder Gruppe in entsprechenden Zeilen
(11, 12, 13, 14, . . . 41, 42, 43, 44) bzw. in entsprechenden
Kolonnen (11, 21, 31, 41, . . . 14, 24, 34, 44) angeordnet und je
miteinander verbunden sind, wobei die Ausgangssignale aus
Zeilen von Wandlern zur Erfassung der Bewegungsgrößen in
einer Koordinatenrichtung und die Ausgangssignale aus
Kolonnen von Wandlern zur Erfassung der Bewegungsgrößen in
der anderen Koordinatenrichtung dienen.
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