DE4018189C2 - Verfahren zur Erfassung der Bewegung eines Fahrzeugs über einer Fläche sowie Bewegungserfassungsvorrichtung - Google Patents
Verfahren zur Erfassung der Bewegung eines Fahrzeugs über einer Fläche sowie BewegungserfassungsvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erfassung der
Bewegung eines Fahrzeugs über einer Fläche nach dem Ober
begriff des Anspruchs 1 und eine Bewegungserfassungsvorrichtung
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 8.
Aus "Bosch Technische Berichte", 8 (1986/-) Heft 1/2,
Seiten 57 bis 65 ist es bekannt, Wegsensoren bei der
Koppelnavigation einzusetzen, da sich mit diesen Geräten
Weginkremente wesentlich präziser erfassen lassen, als
durch den Radumlauf. Statt über den Rad-Straße-Kontakt
wird der Weg über die Relativbewegung zur Straßenoberfläche
berührungslos erfaßt, indem die bei der Relativbewe
gung zu einer statistisch rauhen Oberfläche auftretenden
Ortsfrequenzen ausgewertet werden.
Aus der DE 32 29 343 A1 geht ein Sensor für Relativbe
wegungen hervor, bei dem der jeweils erfaßte Teil der
Bezugsfläche auf einer Gitterebene abgebildet und über
Fotoempfänger erfaßt wird. Die Gitterstruktur der Git
terebene ist dabei, vorzugsweise durch monolithische
Integration, als Photoempfänger ausgebildet. Hierdurch
wird eine sehr einfache Anordnung zur korrelationsopti
schen Messung von Relativbewegungen erreicht, die
leicht und billig zu fertigen ist, komplizierte und ex
akte Gitterstrukturen ermöglicht und mit einer sehr
einfachen Justierung auskommt.
Aus der DE 33 40 924 A1 geht ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur berührungslosen Erfassung der Bewegung
eines Objektes mit optisch differenzierter Struktur
hervor, bei der mit einfachen optischen Mitteln nicht
nur die Bewegung des Objektes erfaßt werden kann, son
dern auch die Bewegungsrichtung und den von dem Objekt
zurückgelegten Weg. Das Verfahren zum berührungslosen
Erfassen der Bewegung eines Objektes mit optisch diffe
renzierter Struktur ist dadurch gekennzeichnet, daß das
Objekt auf ein Gitter optoelektronischer Wandler abge
bildet wird und daß aus periodisch verlaufenden Antei
len der an den Wandlern auftretenden Signalen auf die
Bewegung geschlossen wird, und daß von Gruppen von
Wandlern phasenverschobene Signale abgeleitet werden,
aus welchen auf die Bewegung nach Größe und Richtung
geschlossen wird.
Bei einer zur Wegerfassung geeigneten Anordnung wird die
bewegte, strukturierte und bedarfsweise beleuchtete
Fläche, bei Einsatz in Fahrzeugen also die Straßenober
fläche, durch ein Objektiv auf einem optischen Sensor
abgebildet. Dieser kann z. B. aus einem Gitter aus äqui
distant angeordneten, streifenförmigen Photodioden, einem
sogenannten Diodenarray bestehen und besitzt dann gleich
zeitig Filtereigenschaften. Der Photostrom dieses
Diodenarrays weist eine bevorzugte Frequenz auf, die
direkt proportional zur Relativgeschwindigkeit zwischen
Meßeinrichtung und Fahrbahnoberfläche ist.
Unter der Annahme, daß das Bild der Straßenoberfläche aus
sinusförmigen Helligkeitsverteilungen unterschiedlicher
Wellenlänge mit zunächst gleich großen Amplituden zusam
mengesetzt ist, hat der von jedem Wellenzug erzeugte
Photostrom in einem unstrukturierten Empfänger die
Frequenz: f = M.v/Lamda.
Darin bedeutet M der Abbildungsmaßstab der Optik, v die
Relativgeschwindigkeit und Lamda die Wellenlänge der
Helligkeitsverteilung.
Man kann nachweisen, daß bestimmte Ortswellenlängen zu
einer Erhöhung des Photostroms im Diodenarray beitragen.
Es handelt sich hierbei um solche Ortswellenlängen, bei
denen die Gitterkonstante des Diodenarrays ein ungerad
zahliges Vielfaches der Ortswellenlänge beträgt. Im Maxi
mum erster Ordnung ist die Wellenlänge Lamda gleich der
Gitterkonstanten g und es ergibt sich die Frequenz des
Photostroms zu: f = M.v/g
Aus dieser Gleichung folgt, daß die Proportionalität
zwischen Geschwindigkeit v und Ausgangsfrequenz f nur von
apparativen Größen, nämlich dem Abbildungsmaßstab M der
Optik und der Gitterkonstanten g des als Ortsfrequenzfil
ter dienenden Diodenarrays abhängt. Während mit einem
einzigen Diodenarray nur eindimensionale Bewegungen exakt
erfaßbar sind, gestatten zwei, im Winkel zueinander aus
gerichtete. Diodenarrays, Bewegungen sowohl hinsichtlich
des Weges als auch des Winkels zu erfassen.
An die mit den Wegsensoren erzielte Genauigkeit wird bei
dem beschriebenen Verfahren keine extrem hohe Lang-
Strecken-Anforderung gestellt, da fahrstreckenabhängige
Ortungsfehler durch Vergleich mit einem elektronisch
gespeicherten Straßenplan ständig korrigiert werden.
Soll jedoch ein Protokoll der Bewegung eines Fahrzeugs
erstellt werden, das auch bei fehlender Straßenplanstüt
zung exakte Angaben über den Streckenverlauf aufnehmen
soll, reicht die allein aus der konstruktiven Ausgestal
tung der Wegsensoren berechnete Beziehung zwischen den
abgegebenen Pulsen und entsprechenden Winkel- und Wegin
krementen nicht mehr aus.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zur Erfassung der Bewegung eines Fahrzeugs über
einer Fläche und eine Bewegungserfassungsvorrichtung
dahingehend zu verbessern, daß unabhängig von
konstruktiven, Fertigungs- oder Einbautoleranzen eine
extrem hohe Genauigkeit der Winkel- und Wegmessung
erzielt werden kann.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren nach dem Oberbe
griff des Anspruchs 1 durch die im Kennzeichen angegebe
nen Merkmale gelöst.
Eine erste Maßnahme besteht darin, die Abweichungen der
gezählten Pulse der beiden Wegsensoren bei einer Gerade
ausbewegung zu ermitteln und zu korrigieren.
Hierdurch lassen sich Unsymmetrien in der Ausrichtung der
beiden Wegsensoren zur Fahrzeugachse sowie Fehler durch
unterschiedliche Abstände der Sensorelemente ausgleichen.
Bei einer folgenden Maßnahme wird dann eine Bewegung
entlang eines Bogens um einen vorgegebenen Winkel vorge
nommen. Dabei wird die Entsprechungsgröße für Winkelin
kremente als das diesem Winkel entsprechende Verhältnis
oder die Differenz der von den Wegsensoren erzeugten und
bereits korrigierten Zahlen der Pulse ermittelt.
Dieser Vorgang entspricht einer Winkelkalibrierung über
alles. Es wird hier also meßtechnisch der Zusammenhang
zwischen der konstruktiv bedingten Pulsfolge der Wegsen
soren und dem tatsächlichen Winkel hergestellt, damit er
bei der späteren Bewegungserfassung als exakte
Entsprechungsgröße dienen kann.
Als dritte Maßnahme wird schließlich eine Bewegung
entlang einer Strecke vorgegebener Länge vorgenommen. Die
Entsprechungsgröße für Weginkremente wird dann als ein
aus einer Verknüpfung der von beiden Wegsen
soren erzeugten und korrigierten Zahlen der Pulse gewon
nener Wert ermittelt.
Hierdurch ergibt sich eine Längenkalibrierung, die wegen
der zuvor durchgeführten Winkelkalibrierung nicht auf
geradlinige Probestrecken beschränkt sein muß.
Durch die vorgenannten Maßnahmen in der beschriebenen
Reihenfolge wird also eine schrittweise, aufeinander
aufbauende Gewinnung von Entsprechungsgrößen erreicht.
Die Winkelinkremente sind nicht nur auf kleine Werte
beschränkt, wie sie bei normaler Kurvenfahrt auftreten
würden. Vielmehr sehen Welterbildungen vor, daß korre
lierte phasenverschobene Pulsfolgen gewonnen werden und
aus dem Vorzeichen der Phasenverschiebung die Bewegungs
richtung ermittelt wird.
Weiterhin kann bei festgelegten Grenzwerten der erzeugten
Pulse derjenige Wegsensor ermittelt werden, der zuerst
den Grenzwert erreicht hat, und aus dieser gefundenen
Zuordnung die Bewegungsrichtung ermittelt werden.
Auf diese Weise läßt sich zunächst der Quadrant festle
gen, in dem der Bewegungsvektor liegt, und in einem
weiteren Schritt auch das zutreffende Achtelsegment im
Koordinatensystem.
Nach dieser groben Festlegung des Winkelinkrements kann
die exakte Bestimmung dann mit der zuvor ermittelten
Entsprechungsgröße erfolgen.
Die Aufgabe wird ferner bei einer Bewegungserfassungsvorrich
tung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 8 durch die im
Kennzeichen angegebenen Merkmale gelöst.
Hierbei sind mehrere Speicher vorgesehen in denen Korrek
turwerte sowie Entsprechungsgrößen gespeichert werden
können, um eine individuelle Anpassung an die konstrukti
ven Gegebenheiten zu ermöglichen. Die Gewinnung der
Korrekturwerte und Entsprechungsgrößen erfolgt zweckmäßig
anhand der vorbeschriebenen Verfahrensschritte.
Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der weiteren
Beschreibung und der Zeichnung, die das Ausführungsbeispiel
veranschaulicht.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen Prinzipaufbau einer für die Erfin
dung geeigneten Wegsensoranordnung,
Fig. 2 eine Skizze zur logischen Unterscheidung
der Bewegungsrichtungen,
Fig. 3 Pulsdiagramme phasenverschobener Pulse der
Wegsensoranordnung und
Fig. 4 ein Blockschaltbild einer Bewegungserfas
sungsvorrichtung.
Fig. 1 zeigt den prinzipiellen Aufbau einer für die
Erfindung geeigneten Wegsensoranordnung. Es handelt sich
hier um eine optische Wegsensoranordnung zur berührungs
losen Ermittlung von Relativbewegungen über einer rauhen
Oberfläche. Die dargestellte Wegsensoranordnung umfaßt
ein erstes Diodenarray 10, ein zweites Diodenarray 12,
eine Kreuzspaltblende 16 mit Spalten 18 und 20, einen
Umlenkspiegel 22 sowie ein Objektiv 14.
Die Diodenarrays 10 und 12 bestehen aus einem Gitter aus
äquidistant angeordneten, streifenförmigen Photodioden.
Die Anschlüsse der Dioden sind mit hier nicht dargestell
ten Meßverstärkern verbunden, die den Photostrom verstär
ken und einer Auswerteschaltung zuführen.
Jedes Diodenarray ermöglicht für sich nur eine eindimen
sionale Erfassung von Bewegungen. Durch zwei im Winkel
seitlich gegeneinander verdrehte Diodenarrays 10 und 12
lassen sich auch zweidimensionale Bewegungen erfassen.
Dabei sind die Diodenarrays 10 und 12 unter einem festem
Winkel, vorzugsweise 90 Grad, zueinander ausgerichtet, so
daß der Bewegungsvektor in seinen cos- und sin-bewerteten
Teilvektoren von den Arrays gemessen wird. Bei Geradeaus
fahrt, wie in Bild 1 dargestellt, wird der Bewegungsvek
tor auf die Diodenarrays unter jeweils 45 Grad abgebil
det, so daß beide gleiche Anteile messen (sin 45° = cos
45°).
Zur Abbildung der im unteren Teil der Zeichnung darge
stellten Straßenoberfläche 24 auf die beiden Diodenarrays
dient die gemeinsame Optik 14. Hiermit alleine könnte
aber nur bei einer einzigen Gegenstandsweite eine scharfe
Abbildung der Straßenoberfläche 24 auf den Diodenarrays
10 und 12 erzielt werden. Bei Änderung der Gegenstands
weite würden sowohl die Schärfe der Abbildung als auch
der Abbildungsmaßstab Änderungen unterworfen.
Zur Erzielung eines konstanten Abbildungsmaßstabes inner
halb eines gewissen Variationsbereichs der Gegenstands
weite dienen Blenden, die zwischen die Optik 14 und die
Diodenarrays 10 und 12 eingefügt sind. Diese haben die
Gestalt einer Kreuzspaltblende 16, welche zwei senkrecht
aufeinander stehende Spalte 18 und 20 umfaßt.
Dabei ist der Spalt 18 dem Diodenarray 10 und der Spalt
20 dem Diodenarray 12 zugeordnet. Die Spalte sind also
jeweils im Strahlengang parallel zu den einzelnen in
Gitterstruktur aneinandergereihten Dioden der Diodenar
rays 10 und 12 ausgerichtet. Um den Strahlengang zu den
beiden Diodenarrays 10 und 12 aufzuteilen, ist über dem
Spalt 18 ein Umlenkspiegel 22 angeordnet, der das durch
den Spalt 18 fallende Licht auf das Diodenarray 10 wirft
und das durch den Spalt 20 fallende Licht geradlinig zum
Diodenarray 12 durchläßt.
Durch die konstruktive Ausgestaltung der Kreuzspaltblende
16 mit dem Umlenkspiegel 22 gelingt eine nahezu verlust
freie Aufteilung des Lichtes auf die beiden Diodenarrays
10 und 12.
Fig. 2 zeigt eine Skizze zur logischen Unterscheidung der
Bewegungsrichtungen. Zwei zur Aufnahme der Bewegungen
dienende Wegsensoren 10 und 12, z. B. die Diodenarrays aus
Fig. 1, sind in der Abbildungsebene jeweils unter 45° zur
Fahrzeugachse angeordnet. Der Wegsensor B erfaßt bei
Vorwärtsbewegung somit den unter 45° liegenden Teilvektor
und der Wegsensor A den unter 315° liegenden Teilvektor.
Unter der Annahme, daß beide Wegsensoren exakt identisch
aufgebaut sind und auch eine exakte Ausrichtung zur
Fahrzeugachse unter jeweils 45° eingestellt ist, so
liegen die geometrischen Orte, die einer gleichen Anzahl
der von den Wegsensoren A und B abgegebenen Pulse
entsprechen, auf den Achsen eines rechtwinkligen
Koordinatensystems mit gleichem Abstand zum Mittelpunkt.
Die geometrischen Orte bei unterschiedlichen Pulsen
würden unter Berücksichtigung der trigonometrischen
Funktionen auf einem durch die geometrischen Orte der
Koordinatenachsen liegenden Kreis liegen.
In der Praxis ist dies jedoch nicht der Fall, vielmehr
verursachen unterschiedliche Abstände der Sensorpaare der
Wegsensoren, eine von 90° abweichende Stellung der
Wegsensoren zueinander sowie eine von 45° abweichende
Stellung zur Fahrzeugachse Fehler, die die erwähnte
Ortskurve verformen. Durch eine Kalibrierung unter
Einbeziehung beider Wegsensoren gelingt es in mehreren
Verfahrensschritten, Meßfehler auszugleichen und eine
exakte Entsprechung der gezählten Pulse zu zurückgelegten
Winkelinkrementen und Weginkrementen herzustellen.
Bei einem ersten Verfahrensschritt erfolgt eine
Symmetrierung der beiden Wegsensoren A und B, wodurch
einmal eine Abweichung der Ausrichtung zur Fahrzeugachse
als auch unterschiedliche Abstände der Sensorelemente
ausgeglichen werden.
Das Fahrzeug wird hierzu entlang seiner Fahrzeugachse
geradeausbewegt, wobei der Betrag der zurückgelegten
Strecke zunächst unwesentlich ist. Bei identischen
Wegsensoren und exakter Ausrichtung müßte die Anzahl der
von beiden Wegsensoren abgegebenen Pulse gleich sein. Ist
dies nicht der Fall, so werden die gezählten Pulse
korrigiert. Dies kann z. B. dadurch geschehen, daß zur
Pulsfolge des Wegsensors mit dem niedrigeren Wert die
Differenz der beiden Werte zuaddiert wird. Ebenso ist
natürlich auch eine Subtraktion der Differenz von der
Pulszahl des Wegsensors mit dem höheren Wert möglich oder
eine Mittelung beider Pulszahlen.
Der bei diesem ersten Verfahrensschritt gewonnene
Korrekturwert wird nun bei den folgenden
Verfahrensschritten mit berücksichtigt, so daß die in
diesen Verfahrensschritten ermittelten
Entsprechungsgrößen dann ohne spätere eigene Korrektur
für die Bewegungserfassung verwertet werden können.
Als zweiter Verfahrensschritt wird eine Bewegung entlang
eines Bogens um einen vorgegebenen Winkel vorgenommen, um
eine Entsprechungsgröße für Winkelinkremente zu gewinnen.
Zweckmäßig wird die Bewegung entlang einem geschlossenen
Bogen von 360° vorgenommen, da der zurückgelegte Winkel
am einfachsten bestimmbar ist, wenn die Ausgangs- und die
Endausrichtung identisch sind. Der beschriebene Bogen muß
kein idealer Kreisbogen sein, es kommt lediglich auf das
Kriterium an, daß der eingeschlagene Winkel exakt
verifizierbar ist.
Die Zahl der erzeugten Pulse der beiden Wegsensoren
unterscheidet sich bei einer Bewegung im Bogen und aus
dem Verhältnis der Pulse oder auch der Differenz bei
vorgegebener Strecke ergibt sich eine Entsprechungsgröße
zwischen dem Winkel einerseits und der Pulsdifferenz oder
dem Pulsverhältnis andererseits. Bei der Ermittlung der
Pulszahlen werden hier die bereits im ersten
Verfahrensschritt gewonnenen Korrekturwerte
berücksichtigt, so daß es also unerheblich ist, in welche
Richtung der Bogen eingeschlagen wird.
In einem dritten Verfahrensschritt wird nun eine
Streckenkalibrierung vorgenommen. Dazu wird das Fahrzeug
um eine Strecke vorgegebener Länge bewegt. Aus der
Verknüpfung der von beiden Wegsensoren erzeugten und
korrigierten Zahlen der Pulse wird die Entsprechungsgröße
für Weginkremente ermittelt.
Handelt es sich um eine gerade Strecke, bei der die
korrigierten Zahlen der Pulse beider Wegsensoren gleich
sind, so ist die Entsprechungsgröße praktisch die
Streckenlänge dividiert durch die Anzahl der erzeugten
Pulse. Bei nicht geradelinigen Strecken erhält man die
Entsprechungsgröße, indem auch die im zweiten
Verfahrensschritt ermittelte Entsprechungsgröße für
Winkelinkremente berücksichtigt und einbezogen wird.
Nach Abschluß der drei Verfahrensschritte sind die
erforderlichen Entsprechungsgrößen gefunden, um eine
Bewegung eines Fahrzeugs über einer Ebene exakt zu
erfassen, allerdings mit der Einschränkung, daß keine
extremen Richtungsänderungen der Bewegung erfolgen.
Innerhalb eines Bereichs von ±45° zur Vorwärtsrichtung
sind die so ermittelten Werte noch eindeutig.
Um auch Bewegungen in andere Richtung eindeutig erkennen
zu können, sind noch weitere Unterscheidungskriterien
nötig.
Als Entscheidungskriterien für eine Vorwärts-, Rückwärts- oder
Seitwärtsbewegung eignen sich korrelierte
phasenverschobene Pulsfolgen, die gewonnen werden können,
wenn die Sensorelementenpaare einen geringeren Abstand als
die das Sensorsignal auslösenden Signalgeber aufweisen.
Die das Sensorsignal auslösenden Signalgeber sind hier
die Abstände der Strukturmerkmale der Straßenoberfläche.
Bei einer Bewegung ergeben sich z. B. Pulsfolgen des
Wegsensors A und des Wegsensors B, wie sie in Fig. 3
dargestellt sind. Die oberen beiden Pulsfolgen für den
Wegsensor A stellen z. B. eine positive
Phasenverschiebung dar, während die unteren beiden
Pulsfolgen eine negative Phasenverschiebung bilden.
Werden die insgesamt vier möglichen Variationen der
Pulsfolgen ausgewertet, so ergibt sich ein erster
Quadrant, in dem die Vorzeichen von A und B beide positiv
sind. Innerhalb eines zweiten Quadranten ist das
Vorzeichen von A positiv und von B negativ. Dies
entspricht einer Seitwärtsbewegung nach rechts. In einem
dritten Quadranten sind die Vorzeichen von A und B beide
negativ, dies entspricht einer Rückwärtsbewegung.
Schließlich ist in einem vierten Quadranten das
Vorzeichen von A negativ und von B positiv. Dies
entspricht einer Seitwärtsbewegung nach links.
Durch ein weiteres Unterscheidungskriterium lassen sich
die auf diese Weise bestimmten Quadranten noch einmal
halbieren, wodurch Achtelsektoren von jeweils 45°
entstehen.
Hierfür wird in regelmäßigen Abständen derjenige
Wegsensor ermittelt, dessen Anzahl der Pulse zuerst einen
festgelegten Grenzwert erreicht. Aus der gefundenen
Zuordnung läßt sich so die Bewegungsrichtung ermitteln.
Die Kombination der beiden Kriterien führt dann zur
Festlegung von Achtelsegmenten im Koordinatensystem gemäß
folgender Tabelle.
Innerhalb des betreffenden Achtelsegments kann das
Winkelinkrement dann anhand des Verhältnisses oder der
Differenz der von den Winkelsensoren erzeugten und
korrigerten Zahlen der Pulse in Verbindung mit der
ermittelten Entsprechungsgröße für Winkelinkremente exakt
bestimmt werden. So läßt sich für jede mögliche
Bewegungsrichtung die Bewegung des Fahrzeugs eindeutig
und exakt erfassen.
Fig. 4 zeigt schließlich ein Blockschaltbild einer
Bewegungserfassungsvorrichtung mittels der in Fig. 1
beschriebenen Wegsensoren.
Die Vorrichtung umfaßt einen Rechner, dem die von Zählern
36 und 38 gezählten Pulse der Wegsensoren 10 und 12
zugeführt werden. Der Rechner ist mit einem ersten
Speicher 28 für Korrekturwerte verbunden, um den die
gezählten Pulse der beiden Wegsensoren 10 und 12
korrigiert werden. Mit den im ersten Speicher 28
gespeicherten Korrekturwerten wird also eine
Symmetrierung der Meßwerte der beiden Wegsensoren 10 und
12 erreicht.
In einem zweiten Speicher 30 sind Entsprechungsgrößen für
Winkelinkremente und in einem dritten Speicher 32
Entsprechungsgrößen für Weginkremente gespeichert. Die
Entsprechungsgrößen für Winkelinkremente können im Zuge
einer Kalibrierung erzeugt werden, indem eine Bewegung
entlang eines Bogens um einen vorgegebenen Winkel
vorgenommen wird und das diesem Winkel entsprechende
Verhältnis oder die Differenz der von den Wegsensoren
erzeugten und korrigierten Zahlen der Pulse ermittelt
wird.
Die im dritten Speicher 32 gespeicherten
Entsprechungsgrößen für Weginkremente lassen sich
gewinnen, indem eine Bewegung entlang einer Strecke
vorgegebener Länge vorgenommen wird und der aus
einer Verknüpfung der von beiden Wegsensoren erzeugten
und korrigierten Zahlen der Pulse gewonnene Wert
ermittelt wird.
Bei der Erfassung der Fahrzeugbewegung werden dann die
von den Wegsensoren 10 und 12 erzeugten Pulse zunächst
mit den im Speicher 28 gespeicherten Werten korrigiert
und dann mit den in den Speichern 30 und 32 gespeicherten
Winkelinkrementen und Weginkrementen bewertet und so der
zurückgelegte Streckenverlauf bestimmt. Die Steuerung des
Rechners 26 während der Kalibrierung und der späteren
Erfassung der Bewegung erfolgt mit einem im
Programmspeicher 34 gespeicherten Programm. Die im Zuge
einer Bewegung des Fahrzeugs ermittelten Ergebnisse könne
ausgegeben oder auch in einem Protokollspeicher 40 zur
späteren Auswertung gespeichert werden.
Der Rechner 26 ermöglicht ferner die Bestimmung der
Vorzeichen aus der Phasenverschiebung der korrelierten
Pulsfolgen und auch die Ermittlung desjenigen Zählers 36
oder 38, der jeweils einen festgelegten Grenzwert zuerst
erreicht. Auf diese Weise wird die Grobbestimmung der
Achtelsegmente im Koordinatensystem vorgenommen.
Claims (12)
1. Verfahren zur Erfassung der Bewegung eines Fahrzeugs
über einer Fläche mittels wenigstens zwei jeweils eindimensionaler
Wegsensoren, vorzugsweise optischer Gitter zur Ermittlung
von Relativbewegungen über einer statistisch rauhen
Oberfläche, die so angeordnet sind, daß eine Bewegung des
Sensorträgers Folgen von Pulsen derart erzeugt daß eine
Veränderung der Bewegungsrichtung in den Pulsraten
abgebildet wird, wobei die von den Wegsensoren erzeugten
Pulsfolgen gezählt und in Winkelinkremente und
Weginkremente umgerechnet werden, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Gewinnung von Entsprechungsgrößen zwischen den
Pulsen der Wegsensoren einerseits sowie Winkelinkrementen
und Weginkrementen andererseits zuerst die Abweichungen
der gezahlten Pulse der beiden Wegsensoren bei einer
Geradeausbewegung ermittelt und korrigiert werden, daß
dann eine Bewegung entlang eines Bogens um einen
vorgegebenen Winkel vorgenommen wird und die
Entsprechungsgröße für Winkelinkremente als das diesem
Winkel entsprechende Verhältnis oder die Differenz der
von den Wegsensoren erzeugten und bereits korrigierten
Zahlen der Pulse ermittelt wird und daß schließlich eine
Bewegung entlang einer Strecke vorgegebener Länge
vorgenommen wird und die Entsprechungsgröße für
Weginkremente als ein aus einer Verknüpfung
der von beiden Wegsensoren erzeugten und korrigierten
Zahlen der Pulse gewonnener Wert ermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß durch Verwendung von Wegsensoren, deren Sensorelemen
tepaare einen geringeren Abstand als die das Sensorsignal
auslösenden Signaigeber aufweisen, korrelierte phasenver
schobene Pulsfolgen gewonnen werden und aus dem Vorzei
chen der Phasenverschiebung die Bewegungsrichtung ermit
telt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß durch gemeinsame Auswertung der korrelierten phasen
verschobenen Pulsfolgenpaare beider Wegsensoren derjenige
Quadrant ermittelt wird, in dem der Bewegungsvektor
liegt.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnete daß bei festgelegten
Grenzwerten der erzeugte Pulse derjenige Wegsensor ermit
telt wird, der zuerst den Grenzwert erreicht hat, und daß
aus dieser gefundenen Zuordnung die Bewegungsrichtung
ermittelt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß aus der gemeinsamen Auswertung der korre
lierten phasenverschobenen Pulsfolgenpaare beider Wegsen
soren und der Ermittlung des Wegsensors, der zuerst den
festgelegten Grenzwert erreicht hat, dasjenige Achtelseg
ment im Koordinatensystem ermittelt wird, in dem der
Bewegungsvektor liegt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet
daß bei jeweils um 450 zur Fahrzeugachse verdrehten
Wegsensoren das Achtelsegment im Koordinatensystem, in
dem der Bewegungsvektor liegt, nach folgender Tabelle
ermittelt wird:
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß innerhalb jedes Achtelsegmentes das Winkelinkrement
aus dem Verhältnis oder der Differenz der von den Wegsen
soren erzeugten und korrigierten Zahlen der Pulse in
Verbindung mit der vorher ermittelten Entsprechungsgröße
für Winkelinkremente bestimmt wird.
8. Bewegungserfassungsvorrichtung, insbesondere für die
Erfassung der Bewegung eines Fahrzeugs über einer Ebene,
welche zwei, jeweils eindimensionale, Pulsfolgen
erzeugende Wegsensoren (10, 12), vorzugsweise optische
Gitter zur Ermittlung von Relativbewegungen über einer
statistisch rauhen Oberfläche (24) aufweist, die so angeordnet
sind, daß eine Bewegung des Sensorträgers Folgen von
Pulsen derart erzeugt, daß eine Veränderung der
Bewegungsrichtung in den Pulsraten abgebildet wird, sowie
einen Rechner (26) umfaßt, wobei die erzeugten Pulsfolgen
im Rechner (26) gezählt und in Winkelinkremente und
Weginkremente umgerechnet werden, dadurch gekennzeichnet,
daß ein erster Speicher (28) für Korrekturwerte
vorgesehen ist, um die gezählten Pulse der beiden
Wegsensoren (10, 12) zu korrigieren, wobei die
Korrekturwerte aus den Abweichungen der gezählten Pulse
der beiden Wegsensoren (10, 12) bei einer Geradeausbewe
gung ermittelt sind, daß zwei weitere Speicher (30, 32)
für Entsprechungsgrößen zwischen den Pulsen der Wegsenso
ren (10, 12) einerseits sowie Winkelinkrementen und
Weginkrementen andererseits vorgesehen sind, wobei eine
im zweiten Speicher (30) gespeicherte Entsprechungsgröße
für Winkelinkremente gewonnen ist, indem eine Bewegung
entlang eines Bogens um einen vorgegebenen Winkel vorge
nommen wurde und das diesem Winkel entsprechende Verhält
nis oder die Differenz der von den Wegsensoren (10, 12)
erzeugten und bereits korrigierten Zahlen der Pulse
ermittelt wurde, und wobei eine im dritten Speicher (32)
gespeicherte Entsprechungsgröße für Weginkremente gewon
nen ist, indem eine Bewegung entlang einer Strecke vorge
gebener Länge vorgenommen wurde und ein
aus einer Verknüpfung der von beiden Wegsensoren (10, 12)
erzeugten und korrigierten Zahlen der Pulse gewonnener
Wert ermittelt wurde.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß Sensorelementepaare der Wegsensoren (10, 12) einen
geringeren Abstand als die das Sensorsignal auslösenden
Signalgeber aufweisen, und daß in einem Programmspei
cher (34) des Rechners (26) ein Programm gespeichert ist,
mit dem aus den korrelierten phasenverschobenen Pulsfol
gen der Wegsensoren (10, 12) über das Vorzeichen der
Phasenverschiebung die Bewegungsrichtung ermittelt wird.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß jedem Wegsensor (10, 12) ein Pulszäh
ler (36, 38) zugeordnet ist, der bei festgelegten Grenz
werten ein Auslösesignal abgibt, und daß im Programmspei
cher (34) des Rechners (26) ein Programm gespeichert ist,
mit dem über den zuerst auslösenden Pulszähler (36, 38)
die Bewegungsrichtung ermittelt wird.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 und 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß im Programmspeicher (34) des Rechners (26)
ein Programm gespeichert ist, mit dem durch gemeinsame
Auswertung der korrelierten phasenverschobenen Pulsfol
genpaare beider Wegsensoren (10, 12) und des Auslösesignals, des zuerst
auslösenden Pulszählers
(36, 38) dasjenige Achtelsegment im Koordina
tensystem ermittelt wird, in dem der Bewe
gungsvektor liegt und mit dem über die Entsprechungsgröße
für Winkelinkremente der exakte Winkel innerhalb des
Achtelsegments bestimmbar ist.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8
bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß ein Protokollspei
cher (40) für die Winkel- und Weginkremente vorgesehen
ist.
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DE19904018189 DE4018189C2 (de) | 1990-06-07 | 1990-06-07 | Verfahren zur Erfassung der Bewegung eines Fahrzeugs über einer Fläche sowie Bewegungserfassungsvorrichtung |
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DE4342609C2 (de) * | 1993-12-14 | 1996-10-02 | Daimler Benz Ag | Optische Geschwindigkeitsmeßeinrichtung |
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DE3229343A1 (de) * | 1981-12-15 | 1983-07-21 | Robert Bosch Gmbh, 7000 Stuttgart | Sensor fuer relativbewegungen |
DE3340924A1 (de) * | 1982-11-12 | 1984-05-17 | Zumbach Electronic AG, 2552 Orpund | Verfahren und vorrichtung zum beruehrungslosen erfassen der bewegung eines objektes |
-
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- 1990-06-07 DE DE19904018189 patent/DE4018189C2/de not_active Expired - Fee Related
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Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
Bosch Technische Berichte, 8 (1986/-) Heft 1/2, S. 57-65 * |
Also Published As
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DE4018189A1 (de) | 1991-12-12 |
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