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Verfahren und Vorrichtung zum Aufbringen
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von Sand auf Kunstrasenmatten Die Erfindung betrifft ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Aufbringen von Quarzsand auf Kunstrasenmatten auf Sport-
und Spielflächen.
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In neuerer Zeit werden für Sport- und Spielflächen Kunstrasenmatten
verwendet. Damit diese Kunstrasenmatten gute Nutzeigenschaften zeigen, ist es günstig,
wenn in die Faserbüschel eine Füllung aus speziell gekörntem und aufbereitetem Sand
eingefügt wird. Hierdurch ergibt sich ein gutes Gleitverhalten und auch ein gutes
Ballspringverhalten. Darüber hinaus wird die Verletzungsgefahr für den Spieler verringert.
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Die Verlegung der Matten erfolgt lose auf dem Untergrund und in die
Matten wird anschließend Quarzsand in mehreren Schichten gleichmäßig eingearbeitet.
Dieses Einarbeiten erfolgt von Hand und ist mit einem hohen Arbeitsaufwand verbunden.
Bei den fertig verlegten Matten liegen die Rasenfasern flach auf dem Belagrücken.
Der darauf aufgeworfene oder aufgelegte Sand muß durch Einbürsten unter und zwischen
die Rasenfasern gebracht werden. Dieses Verfahren ist sehr arbeitsaufwendig und
gewährleistet nur bei sehr kontrolliertem Bürstvorgang eine erwünschte und notwendige
gleichmässige Sandverteilung.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens zum Aufbringen von Quarzsand auf Kunstrasenmatten
für Sport- und Spielflächen zu schaffen, das mit geringem Arbeitsaufwand verbunden
ist und eine regelbare und gleichmäßige Sandverteilung zwischen den Fasern ergibt.
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Die Lösung der gestellten Aufgabe wird bei einem Verfahren erreicht,
bei dem erfindungsgemäß die etwa parallel zur Bodenfläche liegenden Rasenfasern
aufgerichtet werden und in die aufgerichteten Rasenfasern der Quarzsand eingebracht
wird. Bei diesem Verfahren wird nicht auf die flachliegenden Fasern der Quarzsand
aufgeschüttet, sondern der Quarzsand wird in die aufgerichteten Rasenfasern eingebracht.
Dadurch gelangt der Quarzsand direkt auf den Boden der Matte und das umständliche,
zeitraubende Einbürsten wird weitgehend vermieden.
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Es ist günstig, wenn die Sport- oder Spielfläche nach dem Einbringen
des Quarzsandes gewalzt wird. Außerdem hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn
die Fasern
nach dem Einbringen des Quarzsandes überbürstet werden.
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Dieses Verfahren kann prinzipiell mit einer entsprechenden Einrichtung
von Hand durchgeführt werden. Bevorzugt wird das Verfahren jedoch mit einer eigens
dafür konstruierten Vorrichtung maschinell ausgeführt.
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Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens besteht erfindungsgemäß
aus einem den Quarzsand adnehmenden fahrbaren Behälter, der an seiner Unterseite
eine Auslaufrinne mit einer Sandstreueinrichtung hat, die eine die Rasenfaser aufrichtende
Bürste aufweist. Mit dieser Vorrichtung werden die Rasenfasern zunächst durch die
Bürste aufgerichtet und in die so aufgerichteten Fasern der Quarzsand eingestreut,
der über die Auslaufrinne durch die Bürste hindurchrieselt.
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Ein Glattstreichen der Fasern kann durch eine am Behälter befestigte
und in Fahrtrichtung gesehen hinter dem Behälter liegende zweite Bürste erfolgen.
Dadurch können auch geringfügige, Ungleichmäßigkeiten, die insbesondere an den Rändern
des Streubereichs entstehen können, ausgeglichen.
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Durch eine zwischen dem Behälter und der zweiten Bürste angeordneten
Walze wird der Boden verfestigt und ebenfalls vergleichmäßigt.
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Die Sandstreueinrichtung besteht im wesentlichen aus einem
mehreren ». Lochboden in der Auslaufrinne des Behälters, mit einer daran verschiebbar
angeordneten Lochplatte. Die Löcher im Lochboden und in der Lochplatte sind von
etwa gleicher Größe und Anordnung, so daß durch Verschieben
der
Lochplatte und damit der Löcher zueinander der Durchtrittsquerschnitt für den Quarzsand
durch die Löcher von einem Maximum bis Null verändert werden kann.
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Durch eine entsprechende Einstellung der Lochplatte erfolgt somit
eine Regulierung der Durchtrittsmenge des Quarzsandes.
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Die unterhalb der Lochplatte liegende Bürste hat in ihrem Rücken ebenfalls
einen Lochboden und sie ist direkt unterhalb der Streueinrichtung angeordnet. Hierdurch
ist die Möglichkeit geschaffen, daß der Quarzsand direkt durch die Bürste hindurchrieseln
kann und damit in die Zwischenräume zwischen die aufgerichteten Fasern.
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Damit die Aufrichtung der Fasern vollständig ist, kann die Bürste
in Fahrtrichtung gesehen mit einem Vorlaufrand, d. h. mit einem breiten Bürstenabschnitt
versehen sein.
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Es ist günstig, wenn der Behälter, die Walze und die zweite Bürste
durch ein Traggerüst miteinander verbunden sind. Um den Abstand der Bürste vom Unterboden
eindeutig einstellen zu können, wird bevorzugt am vorderen Ende des Traggerüstes
eine Stützwalze angeordnet, die in der Höhe verstellbar ist.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung, kann die Walze durch einen
geeigneten Motor angetrieben sein.
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Bevorzugt sind die Bürsten sogenannte Kunststoffnadelbürsten. Es ist
aber auch möglich, die Bürsten aus mit Abstand zueinander liegenden, sägezahnartigen
Kunststoffprofilen zu bilden.
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Mit der vorliegenden Erfindung wird der Arbeitsvorgang bei der Einbringung
des Quarzsandes erheblich vereinfacht.
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und zugleich eine exakt regulierbare Sandeinbringung gleichmäßig über
die gesamte Fläche ermöglicht. Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß
auch bei einem z. B. durch Regen feucht gewordenen Kunstrasenbelag das Einbringen
von trockenem Quarzsand möglich ist, was mit der bisher bekannten Methode nicht
durchführbar war. Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, eine mengenmäßig,
bezogen auf die Einbringfläche, exakt regulierbare Sandmenge unmittelbar durch die
Kunststoffasern bis hinunter zum Belagsrücken einzubringen, so daß die Arbeit des
Einbürstens entfällt oder zumindest erheblich reduziert wird. Dieses ist nur möglich,
wenn im Augenblick des Einrieselns des Sandes in den Kunstrasen die Kunststoffasern
in vertikaler und nicht in horizontaler Position liegen.
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Das Aufrichten der Fasern im Augenblick des Besandens und genau in
der Besandungsstelle wird durch die Erfindung erreicht. Über die volle Besandungsbreite
fließt Quarzsand durch die Kunststoffbürste hindurch, während die Kunststoffborsten
der Bürste gerade die Rasenfasern aufgebürstet also in vertikaler Position halten.
Es versteht sich, daß die Vorrichtung zum Einbringen des Quarzsandes entgegen der
Neigung der Rasenfasern zu bewegen ist, d. h. gegen den Strich bewegt werden soll.
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Wie bereits oben bemerkt, wird die Menge des Quarzsandes durch die
Einstellung des Durchlasses bei den Durchflußlöchern eingestellt. Gleichzeitig ist
jedoch die Vortriebsgeschwindigkeit der Vorrichtung zu beachten und entsprechend
einzuhalten. Es ist günstig, wenn die motorgetriebene Walze eine regulierbare Vortriebsgeschwindigkeit
hat. Hierfür ist z. B. eine Sportplatzwalze besonders geeignet, wenn die Kraftübertragung
durch eine Übersetzungs-
wahl die volle Leistung des Motors bei
sehr geringer Geschwindigkeit auf die Antriebswalze bringt. Durch die Stützwalze
wird eine Zweipunktlagerung der Vorrichtung erreicht und der Kontakt zwischen den
Kunstrasenmatten und der Kunststoffbürste, durch die der Quarzsand einfließt, kann
genau justiert werden.
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Die nachfolgende zweite Bürste kann hinter der Besandungseinrichtung
oder auch hinter der Walze angeordnet sein. Durch sie kann der aufgebrachte Sand
nahezu vollständig in die Kunstrasenmatten eingearbeitet werden.
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Gegebenenfalls kann ein Nachbürsten zur optimalen Verteilung des Sandes
beispielsweise durch eine gegenläufig arbeitetende Kehrwalze mit geeignetem Borstenbesatz
durchgeführt werden.
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Anhand eines Ausführungsbeispieles wird die Erfindung näher erläutert:
Es zeigt Fig. 1 die Vorrichtung zum Bestanden in der Seitenansicht und Fig. 2 einen
Schnitt durch die Auslaufrinne der Vorrichtung.
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Bei dem Verfahren nach der Erfindung werden die Kunstrasenmatten 1
auf die Bodenfläche 2 in an sich bekannter Weise aufgelegt. Dabei liegen die Rasenfasern
3 etwa parallel zur Bodenfläche 2. Durch die Vorrichtung 4 werden die Rasenfasern
3 vorzugsweise mit Hilfe einer
Bürste 5 aufgerichtet und gleichzeitig
der Quarzsand 6 in die aufgerichteten Rasenfasern 3 eingebracht. In der Fig. 1 sind
auf der linken Seite die Rasenfasern in ihrer geneigten Lage eingezeichnet, während
sie nach dem Einbringen des Quarzsandes 6 aufrecht stehen. Die Vorrichtung 4 ist,
wie auch der Zeichnung zu entnehmen ist, gegen die Rasenfasern 3 zu bewegen.
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Nachdem in die Rasenfasern 3 der Quarzsand 6 eingebracht ist, wird
die so entstandene Fläche 7 durch die Walze 8 gewalzt. Danach werden die Fasern
3 bevorzugt noch einmal durch die zweite Bürste 9 überbürstet.
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Der Quarzsand 6 befindet sich in dem Behälter lo, der an seiner Unterseite
11 eine Auslaufrinne 12 hat, die mit einer Bandstreueinrichtung 13 versehen ist.
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Die wesentlichen Teile der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
sind somit der Behälter lo für den Quarzsand 6, die Walze 8 und die zweite Bürste
9 für das Überbürsten der Fläche 7. Diese Teile werden durch ein Traggerüst 14 gehalten.
Die einzelnen Streben des.Traggerüstes 14 sind miteinander verschweißt bzw. durch
Schrauben verbunden. Um eine gleichmäßige Höheneinstellung zu erreichen ist am vorderen
Ende 15 des Gerüstes 14 die Stützwalze 16 angeordnet. Diese Stützwalze 16 ist in
vertikaler Richtung verstellbar, wodurch der Abstand der Bürste 5 vom Boden 2 eingestellt
werden kann. Die zweite Bürste 9 dagegen ist für sich in der Höhe verstellbar, so
daß sie entsprechend angepaßt werden kann.
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Die Walze 8 und damit die gesamte Vorrichtung 4 wird über den Motor
17 angetrieben. Hier kann beispielsweise
der übliche Antrieb einer
Tennisplatzwalze verwendet werden, jedoch ist ein Getriebe einzusetzen, das geringe
Geschwindigkeiten erlaubt.
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Am Traggerüst 14 sind die Handgriffe 18 zur Führung der Vorrichtung
4 angebracht.
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Um eine Nachregulierung der Höheneinstellung der Bürste 5 auch während
des Betriebs der Vorrichtung 4 durchführen zu können, ist der Behälter lo mit Verstellschrauben
19 zur Höheneinstellung versehen. Über diese Verstellschraube 19 kann der Behälter
angehoben bzw. abgesenkt werden.
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In der Fig. 2 ist ein Schnitt durch die Auslaufrinne 12 gezeigt. In
den unteren Teil 11 des Behälters lo sind die Löcher 20 eingebohrt, durch die der
Quarzsand 6 in die Rinne 12 fließt. Die Rinne 12 wird im wesentlichen durch das
U-Profil 21 gebildet, das seinerseits die Löcher 22 besitzt. Im U-Profil 21 ist
das Lochblech 23 geführt, das mit der gleichen Anzahl Löcher 24 versehen ist wie
das U-Profil 21. Die Löcher 24 und 22 sind auch etwa gleicher Größe. Durch ein Verschieben
des Lochbleches 23 kann der Durchlaß für den Quarzsand 6 durch die Löcher 24, 22
von maximal bei deckend aufeinanderliegenden Löchern 22, 24 bis zu ganz geschlossen
verändert werden.
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Das U-Profil 21 ist durch angeschweißte Winkel 25 am Behälter lo gehalten.
Die Bürste 5~ hat in ihrem Rücken 26 Löcher 27 die mit den Löchern 22 des U-Profils
21 deckungsgleich sind. Die Bürste 5 ist über die Schrauben 28 an den Winkelprofilen
25 angeschraubt. Im Ausführungsbeispiel ist die Bürste 5 eine Kunststoffnadelbürste.
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