-
Bodenschieber eines abgeschirmten
-
Transportbehälters für radioaktive Stoffe
Bodenschieber
eines abgeschirmten Transportbehälters mit radioaktivem Inhalt Die .Erfindung betrifft
den Bodenschieber eines abgeschirmten Transportbehälters für Fässer mit radioaktivem
Inhalt, welcher die Bodenöffnung des Behälters verschließt und aus einem im Fußteil
des Behälters auf einer Schiene hin- und herbeweglichen rechteckigen Abschirmkörper
besteht, der aus einer Seitenöffnung des Behälters herausfahrbar ist und in ihm
mittels rechtwinklig zur Bewegungsrichtung wirkenden Verriegelungsbolzen arretierbar
ist, wobei die Verriegelungsbolzen formschlüssig in entsprechenden Kanälen verlaufen
und von außerhalb des Behälters verriegelbar sind.
-
Die Beförderung von mittelaktiven Abfällen erfolgt in wiederverwendbaren
Transportbehältern, die die erforderlichen Abschirmungen gewährleisten. Die Abfälle
liegen für den Transport und die Lagerung in fixierter Form vor und befinden sich
in abgedichteten Abfallfässern. Die Beschickung der Transportbehälter mit diesen
Abfallbehältern kann von oben bei abgenommenem Behälterdeckel in Heißen Zellen oder
von unten durch ein Strahlenschutzschiebersystem erfolgen. Letzteres ist so ausgelegt,
daß bei einem Ladevorgang keine unzulässige Erhöhung des Strahlungspegels in der
Umgebung des Behälters auftritt.
-
Die untere öffnung des Transportbehälters ist durch einen Bodenschieber
verschlossen, der über einen Mitnahmebolzen durch den an der Ladestelle fest installieren
Strahlenschutzschieber auf- und zugefahren werden kann. Während des Transports wird
der Bodenschieber
im Fußteil des Transportbehälters durch Riegelbolzen
in Position gehalten. Damit der Bodenschieber geöffnet werden kann, müssen sie von
Hand gelöst werden.
-
Damit bei einem bekannten Behälter der Schieber im Fußteil in Position
gehalten werden kann, greifen die Riegelbolzen in Aussparungen ein, die sich in
den Längsseiten des Schieberkörpers befinden. Die Riegelbolzen durchdringen dabei
das Fußteil. Die Verriegelung des Schiebers erfolgt auf jeder Längsseite durch jeweils
einen Riegelbolzen, der zum Entriegeln von Hand aus den Aussparungen des Schieberkörpers
herausgezogen werden kann. Als Sicherung gegen ein eventuelles Lockern der Beförderung
werden über den Stirnseiten der eingedrückten Bolzen an der Außenseite des Behälters
kleine Deckel mit Schrauben befestigt; der Bolzen bleibt dadurch während des Transportes
mit dem Schieberkörper im Eingriff.
-
Bei einem weiteren Behälter mit verstärkter Abschirmung sind zur Verriegelung
des Schiebers wegen dessen großen Gewichtes vier Riegelungsbolzen erforderlich,
von denen in jede Längsseite des Schieberkörpers zwei Stück eingreifen.
-
Mit zwei Wellen, die links und rechts im Behälterfußteil parallel
zur Schieberachse angeordnet sind, können jeweils zwei Riegelbolzen an jeder Schieberseite
über Ritzel und Zahnstangen paarweise betätigt werden. Gesichert in ihrer Lage werden
die Bolzen dabei durch die Selbsthemmung des Getriebes.
-
Nachteilig bei diesen bekannten Lösungen ist zum einen die relativ
hohe Verweilzeit des Personals in Behälternähe, die benötigt wird, um die Riegelbolzen
zu
betätigen. Ebenso erfordert das Lösen der Sicherungen einen weiteren
Zeitaufwand. Bei bekannten Bauarten ist darüber hinaus eine Sicherung gegen unbefugtes
Betätigen der Riegelbolzen nicht vorhanden. Ein weiterer Nachteil ist das jedesmalige
Anbringen einer Zusatzabschirmung bei dem bekannten Behälter mit verstärkter Abschirmung
für die Durchführung der Ladevorgänge. Auf sie könnte verzichtet werden, wenn das
Fußteil dieses Transportbehälters mit einer Bleiabschirmung anstelle der vorhandenen
aus Stahl ausgestattet wäre. Diese Art der Ausführung ist jedoch nicht möglich,
weil die im Vergleich zum umgebenden Blei geringere Abschirmwirkung des Riegelbolzens
aus Stahl als Pfad für die Gammastrahlung wirken würde.
-
Ausgehend von diesem Stand der Technik hat nun die Erfindung zur Aufgabe,
die zum Bedienen der Riegelbolzen notwendige Verweilzeit des Personals in der Nähe
des Transportbehälters beträchtlich zu ver- kürzen und gleichzeitig eine Sicherung
des Riegelbolzens gegen Lockern während des Transports und gegen unbefugtes Öffnen
vorzusehen. Des weiteren sollte es möglich sein, Fußteile von Behältern in bleiabgeschirmter
Ausführung bauen zu können.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt nun die Erfindung bei einem Bodenschieber
der eingangs beschriebenen Art die Merkmale vor, die in den Kennzeichen der Patentansprüche
hintereinander aufgeführt sind.
-
Dabei ist neuartig die Anwendung des Prinzips der Innenverriegelung
bei Schiebern in Transportbehältern
für radioaktive Abfälle und
die gleichzeitige Betätigung beliebig vielen Riegelbolzenpaaren durch einen Handgriff.
Mit der Erfindung wird die Verweilzeit des Personals in Behälternähe im Vergleich
zu bekannten Bauarten um die Hälfte verkürzt und die Bedienung vereinfacht. Durch
die Abschließbarkeit ergibt sich eine Erhöhung der Transportsicherheit. Darüber
hinaus ist es möglich, vollständig bleiabgeschirmte Transportbehälter zu bauen,
weil auch bei ihnen ein Fußteil mit Bleiabschirmung vorgesehen werden kann. Letztlich
ist es auf besonders einfache Weise möglich, den Entriegelungsvorgang auf eine einfache
Hin- und Herbewegung zu automatisieren bzw.
-
maschinell durchzuführen, da nur eine einzige Betätigungsstelle vorhanden
ist.
-
Weitere Einzelheiten der vorliegenden Erfindung werden im folgenden
und anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen die Figur 1 eine aufgebrochene
Seitenansicht des Behälters, die Figur 2 den Schnitt AB der Figur 1, die Figur 3
den Schnitt D der Figur 1 in vergrößerter Darstellung, die Figur 4 die Einzelheiten
E der Figur 2 ebenfalls in vergrößerter Darstellung und die Figur 5 die Figur 4
in einer Vorderansicht.
-
Die Figuren 1 und 2 zeigen den Behälter 1, der an seiner Oberseite
mit einem Deckel 2 verschlossen ist, eine Abschirmwandung 3 aufweist und in seinem
Inneren
ein Abfallfaß 4 aufnimmt. Eine von außerhalb des Behälters
betätigbare und durch den Deckel 2 hindurchwirkende Greifvorrichtung 5 dient zum
Greifen, Heben und Absenken des Fasses 4. Am Boden des Behälters 1 ist eine Öffnung
6 vorgesehen, die mit dem Bodenschieber 7 verschlossen ist. Das Beladen des Behälters
1 erfolgt normalerweise von oben nach Entfernen des Deckels 2, kann aber auch von
unten nach Öffnen des Schiebers 7 durchgeführt werden. Die Besonderheit der Erfindung
bezieht sich jedoch auf den Entladevorgang bzw.
-
auf den Bodenschieber 7, nach dessen Öffnen das Faß 4 aus dem Behälter
1 mittels der Vorrichtung 5 in die nicht dargestellte Bohrung einer Tieflagerstätte
abgesenkt wird, auf welcher der Behälter zum Entladen in einer Entladestation aufgesetzt
wird. Zum Öffnen der Bodenöffnung 6 wird der Bodenschieber 7 auf den Schienen 8
auf der Seitenöffnung 9 des Behälters 1 herausgefahren. Dazu wird der Schieber 7
von unten her mittels des Stiftes 10 an den nicht dargestellten Anlagenschieber
der Bohrung gekuppelt und mit diesem zusammen bewegt.
-
Die Ver- bzw. Entriegelung des Bodenschiebers 7 erfolgt durch die
vier senkrecht zu ihm beweglichen Riegelbolzen 11 und 12, die im Innern des Schiebers
7 angeordnet sind und die paarweise entgegengerichtet nach außen hin in Aussparungen
14 in den Seitenflächen der Schieberführung 15 innerhalb des Behälterfußteiles 16
gedrückt werden können. Die Riegelbolzen 11 und 12 sind rund ausgebildet und laufen
formschlüssig in ihnen angepaßten Kanälen 13 des Schiebers 7.
-
Zur Betätigung der Riegelbolzen 11 und 12 ist in Längsrichtung des
Schiebers ein axial beweglicher Antriebsbolzen 17 senkrecht zu den Riegelbolzen
11 und 12 eingebaut, durch dessen Längsbewegung an zwei Stellen jeweils zwei Riegelbolzen
11 und 12 über eine Kulissenführung gleichzeitig ein- und ausgerückt werden können
und der formschlüssig im Schieber 7 gelagert ist.
-
Im-Bereich der beiden Riegelbolzenpaare 11 und 12 besitzt der Antriebsbolzen
17 zwei Abflachungen 18 und 19, die jeweils oben von einem Lappen 20 des einen 12
und unten von dem Lappen 21 des anderen Riegelbolzens 11 überdeckt werden (siehe
Figur 3). In jedem Lappen 20 und 21 ist ein schräg zur Bewegungsrichtung angeordneter
Schlitz 22 als Kulissenführung eingefräst. Dabei ist der Schlitz 22 des einen Riegelbolzens
11 spiegelbildlich schräg zu dem des anderen Riegelbolzens 12 gerichtet, damit sich
die Riegelbolzen 11 und 12 paarweise einander entgegengesetzt bewegen können. Ein
Bolzen 23 mit Rollen 24, der mit dem Antriebsbolzen 17 fest verbunden ist und in
die beiden Abflachungen 18 und 19 hineinragt, greift in die Schlitze 22 ein. Bewegt
sich der Antriebsbolzen 17 in axialer Richtung, so wird diese Bewegung auf die beiden
Riegelbolzenpaare 11 und 12 übertragen, wobei jeder der Bolzen 11 und 12 seine Lage
in Querrichtung zum Bodenschieber 7 in entgegengesetzter Richtung verändert.
-
Die axiale Bewegung des Antriebsbolzens 17 erfolgt wie die Figur 4
zeigt, indem ein in die Stirnfläche 25 des Schieberkörpers 7 eingebauter Handhebel
26 herausgeklappt wird, der den Bolzen 17 kipphebelartig betätigt.
-
Ebenfalls in die Stirnfläche 25 ist ein Zylinderschloß 27 eingebaut,
dessen Hebel 28 im abgeschlossenen Zustand hinter eine Kante 29 des Antriebsbolzens
17 eingreift.
-
Letzterer ist damit arretiert und alle Riegelbolzen 11 und 12 sind
gleichzeitig gegen Lockern und unbefugtes Betätigen gesichert. Beim Aufschließen
des Zylinderschlosses 27 wird sein Hebel 28 von der Kante 29 des Antriebsbolzens
17 weggedreht und die Innenverriegelung kann betätigt werden.
-
Zum Betätigen der Riegelbolzen 11 und 12 kann anstelle des Handhebels
26 auch ein fixiert angebrachtes Handrad zur Anwendung kommen, das auf ein nich
drehbares, mit dem Antriebsbolzen 17 fest verbundenes Gewinde läuft und mit dem
durch Drehbewegungen die zum Antrieb der Riegelbolzen 11 und 12 notwendige Axialbewegung
des Antriebsbolzen 17 erzeugt wird.
-
Zur Montage der Innenverriegelung ist der Schieber 7 in der Ebene
der Bolzenmitte horizontal geteilt. Diese Konstruktion weist relativ wenig Hohlräume
auf. Die durch sie hervorgerufene Schwächung der Abschirmung läßt sich bei einem
Schieber 7 aus Stahl durch die Anordnung von Bleitaschen im Schieber 7 kompensieren.
Das Zylinderschloß 27 ist von hinten mit einer im Schieberkörper befindlichen Abdeckkappe
30 verschraubt. Die Abdeckkappe 30 wird mit Halteschrauben 31 von vorne und von
oben 32, die durch den Körper des Schiebers 7 gehen, am letzteren befestigt. Wenn
der Schieber 7 zugefahren ist, sind die Köpfe der oberen Schrauben 32 verdeckt und
dadurch nicht mehr zugänglich. Die Abdeckkappe 30 läßt sich somit von Unbefugten
in diesem Zustand nicht abbauen.
-
Bezugszeichenliste: 1 Behälter 2 Deckel 3 Abschirmwandung 4 Abfallfaß
5 Greifvorrichtung 6 Bodenöffnung 7 Bodenschieber 8 Schienen 9 Seitenöffnung 10
Stift 11 Riegelbolzen 12 Riegelbolzen 13 Kanäle 14 Aussparung 15 Schieberführung
16 Behälterfußteil 17 Antriebsbolzen 18 Abflachungen 19 Abflachungen 20 Lappen 21
Lappen 22 Schlitze 23 Bolzen 24 Rollen 25 Stirnfläche 26 Handhebel 27 Zylinderschloß
28 Riegelhebel 29 Kante 30 Abdeckkappe 31 Schraube 32 Schraube
-
Leerseite -