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Verfahren und Vorrichtung zum Umladen von Schüttgut,
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insbesondere von Inertstoffen Die Erfindung bezieht sich auf ein
Verfahren und eine Vorrichtung zum Umladen von Schüttgut, insbesondere von Inertstoffen,
von Fahrzeugen in einen oben offenen Container.
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Als Stand der Technik ist es bereits bekannt, daß in einen stationären,
oben offenen Container Schüttgut abgekippt wird, wobei der Container dann mit Klappen,
Schiebedeckeln oder Planen abgedeckt und abtransportiert wird. Insbesondere, wenn
als Schüttgut Inertstoffe, wie Bauschutt oder Asche, abzutransportieren sind, ergibt
sich bei diesen bekannten Verfahren und Vorrichtungen der Nachteil einer ungleichmäßigen
Lastverteilung im Container sowie ein nicht genau definierter Füllgrad, was zu Beschädigungen
der Abdeckungen und Störungen beim Abdecken führen kann. Infolgedessen können beim
Weitertransport die Container nur unzureichend gefüllt vorliegen oder es können
sich instabile Zustände innerhalb des Containers ergeben, wodurch die Gefahr des
Verrutschens oder Abkippens beim Transport gegeben ist. Weiterhin ist bei den bekannten
Verfahren keine Anpaßmöglichkeit an das Schüttverhalten des zu transportierenden
Materials vorhanden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, ein Verfahren und eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welchem auch beim Transport
von Inertstoffen stets eine gleichmäßige Befüllung des Containers erzielt wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das in den
Container gefüllte Schüttgut automatisch gewichts- und füllungsmäßig vergleichmäßigt
wird. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, daß in Anpassung an das Schüttverhalten
des abzutransportierenden Materials sowie an den Befüllungsgrad stets der betreffende
Container in optimaler Weise gefüllt wird, so daß eine hohe Effektivität vorliegt.
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Bei der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens kann erfindungsgemäß
der verfahrbar ausgebildete Container mit mindestens einer Meßvorrichtung verbunden
sein, welche den Antrieb des Containers und/oder den Antrieb einer Vergleichmäßigungsvorrichtung
steuert. Beide Elemente, nämlich der Antrieb des Containers und der Antrieb der
Vergleichmäßigungsvorrichtung können hierbei zusammenwirken, so daß stets eine optimale
Befüllung des Containers auch mit Inertstoffen gewährleistet ist. Die Gefahr eines
Abkippens beim Transport infolge instabiler Verhältnisse wird damit einwandfrei
vermieden; es wird eine für den Weitertransport vorteilhafte Lastsylnmetrie erzielt.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann die Meßvorrichtung
eine Druckmeßvorrichtung in Form einer Druckmeßdose sein. Durch diese Druckmeßdose
erfolgt die Steuerung des Antriebes des verfahrbar ausgebildeten Containers sowie
der Vergleichmäßigungsvorrichtung.
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Die Vergleichmäßigungsvorrichtung kann hierbei nach einem weiteren
Merkmal der Erfindung ein senkrecht in den Container ragender, angetriebener Schieber
sein . Durch diesen
Schieber erfolgt automatisch eine Vergleichmäßigung
des in den Container eingebrachten Füllgutes, in beiden Bewegungsrichtungen des
Containers.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann der Container in einer
Anlage auf einem mit einer Antriebsvorrichtung verbundenen Wagen anordenbar sein.
Hierbei können nach einem anderen erfindungsgemäßen Merkmal unterhalb des Wagens
mindestens zwei Druckmeßdosen angeordnet sein, welche die Antriebsvorrichtung und
den Antrieb für den Schieber steuern. Als Antriebsvorrichtungen können jeweils Kolben-Zylinder-Einheiten
vorgesehen werden.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung besteht auch die Möglichkeit,
daß der Wagen zusätzlich zu der Antriebsvorrichtung durch die Kolben-Zylinder-Einheit
einen weiteren Fahrantrieb besitzt.
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Nach einem anderen Merkmal der Erfindung kann die Anlage oberhalb
des Containers einen Fülltrichter aufweisen, an dessen Kopfende der Schieber angeordnet
ist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung können mehrere Anlagen nebeneinander
in einer Halle angeordnet sein, wobei die Möglichkeit besteht, daß die Meßvorrichtung
mit einer Recheneinheit verbunden ist, welche ihrerseits mit einer Wiegevorrichtung
für die beladenen Fahrzeuge in Verbindung steht. Die Anlagen und die Wiegevorrichtung
für die beladenen Fahrzeuge sind hierbei erfindungsgemäß derart mit der Recheneinheit
verbunden, daß das beladene Fahrzeug die für den Entladevorgang günstigste Anlage
ansteuert.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher beschrieben.
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In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer
Anlage zum Umladen von Schüttgut innerhalb einer Halle;
Fig. 2 eine
Vorderansicht der Anlage nach Fig. 1.
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Innerhalb einer Halle 1 befindet sich eine Anlage 15, welche einen
Container 3 aufnimmt. Dieser Container 3 ruht auf einem Wagen 4. Der Wagen 4 ist
durch eine Kolben-Zylinder-Einheit 7 antreibbar. Zwischen dem Wagen 4 und dem Container
3 befinden sich vorzugsweise zwei im Abstand voneinander liegende Meßvorrichtungen
in Form von Druckmeßdosen 20 und 20'.
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Zusätzlich zu der Antriebsvorrichtung in Form einer Kolben-Zylinder-Einheit
7 für den Wagen 4 besteht auch die Möglichkeit, daß der Wagen 4 einen eigenen Fahrantrieb
(z.B. Elektroantrieb) aufweist, welcher auf die Räder 21 des Wagens 4 wirkt.
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Auf der der Kolben-Zylinder-Einheit 7 gegenüberliegenden Seite weist
die Anlage 15 einen Schieber 9 auf, welcher vorzugsweise senkrecht in den oben offenen
Container 3 ragt und mit einer Kolben-Zylinder-Einheit 10 in Verbindung steht.
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Der Schieber9sowie die Kolben-Zylinder-Einheit 10 befinden sich am
Kopfende eines Fülltrichters 2. Oberhalb dieses Fülltrichters 2 kann ein zwischen
einem nicht näher dargestellten Bunker und dem Trichter 2 verfahrbarer Greiferkran
12 angeordnet sein. Weiterhin ist eine Steuerkabine 11 in der Halle 1 angeordnet.
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Wird nun, wie in Fig. 1 dargestellt, über den Greiferkran 12 aus einem
Bunker Schüttgut, beispielsweise Inertstoff, wie Bauschutt, in den Container 3 über
den Trichter 2 abgegeben, so liegt dieses Füllgut 30 in Form eines Haufwerkes im
Container 3. Durch dieses Haufwerk wird die Druckmeßdose 20 in Tätigkeit gesetzt,
welche ihrerseits den Kolben-Zylinder-Antrieb 10 für den Schieber 9 betätigt, so
daß der Schieber 9 nach unten verfährt.
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Gleichzeitig wird über die Druckmeßdose 20 auch die Kolben-Zylinder-Einheit
7 für den Wagen 4 in Tätigkeit gesetzt, so daß bei teilweise heruntergeschobenem
Schieber 9 der Wagen 4 mit dem Container 3 von links nach rechts um einen gewissen
Betrag verfahrt wird, wodurch das Haufwerk, d.h. das Füllgut 30, innerhalb des Containers
3 in den noch freien Füllraum des Containers abgestreift wird.
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Ergeben nun die beiden Druckmeßdosen 20, 20', daß der Container die
optimale Befüllung aufweist, so wird der Container abtransportiert, und zwar mit
Hilfe des vorstehend angegebenen Fahrantriebs. Ist noch nicht der optimale Füllgrad
vorhanden, so bleibt der Container so lange stehen, bis über den Greiferkran 12
oder ein neues Fahrzeug neues Schüttgut 30 eingegeben wird und eine optimale Befüllung
des Containers vorliegt.
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Eine weitere Möglichkeit der Vergleichmäßigung besteht darin, daß
der Schieber 9 nach Einsetzen des leeren Containers 3 in die Anlage in eine nach
Erfahrungen der Bedienungsperson gültige Position gesetzt wird, wonach der vorgeschriebene
Vorgang des Verfahrens abläuft.
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Um die Steuerung automatisch durchzuführen, können die beiden Druckmeßdosen
20 und 20' mit anker nicht näher dargestellten Recheneinheit verbunden sein, welche
ihrerseits mit einer nicht näher dargestellten Wiegevorrichtung für die beladenen
Fahrzeuge in Verbindung steht. Wird nun Füllgut mit einem beladenen Lastwagen angefahren,
so wird auf der Wiegevorrichtung das Gewicht des Füllgutes ermittelt.
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Daraufhin wird dem Lastwagen vorgegeben, ob er beispielsweise das
Füllgut in einen als Zwischenlagerung dienenden Bunker, der direkt neben der Anlage
angeordnet ist, abgibt, oder ob er in den Bereich des Fülltrichters 2 fährt, um
das Schüttgut in den Container 3 abzugeben.
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Es besteht auch die Möglichkeit, daß nach Fig. 2 mehrere Anlagen 15
und 15' nebeneinander angeordnet sind, wobei diese
Anlagen jeweils
mit Druckmeßdosen 20 und 20', mit Wagen 4 sowie mit Schiebern 9 versehen sind. Der
betreffende, mit Füllgut beladene Lastwagen kann nun von der Recheneinheit nach
überfahren der Wiegevorrichtung zu der Anlage 15 dirigiert werden, bei welcher der
gewünschte Füllungsgrad des Containers 3 noch nicht erreicht ist.
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Dadurch ergibt sich vorteilhafterweise eine optimale Ausnutzung des
Containers 3 innerhalb der Anlage 15, indem selbst Inertstoffe, wie Bauschutt oder
Asche, optimal und ohne eine instabile Lage einzunehmen, in dem Container 3 aufgenommen
werden. Damit ist vorteilhafterweise eine optimale Anpassung an das Schüttverhalten
des abzutransportierenden Materials möglich und es wird eine gleichmäßige Lastverteilung
im Container 3 erzielt. Durch das Zusammenwirken zwischen Wiegevorrichtung, Anlagen
15 und Recheneinheit wird zusätzlich vorteilhafterweise die Wartezeit für die Fahrzeuge
geringstmöglich gehalten.