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Belastungsausgleich von Wechselstromnetzen durch eine mit einem Schwungrad
gekuppelte Nebenschlußkollektormaschine. Die Erfindung betrifft eine Wechselstrompuffermaschine,
bei der die Pufferwirkung durch Veränderung der Tourenzahl hervorgebracht wird.
Solche Puffermaschinen arbeiten in erster Linie mit Schwungrädern als Energiespeicher
zusammen. Durch Ladung und Entladung des Schwungrades wird die Puffermaschine zur
Aufnahme und Abgabe elektrischer Energie befähigt, die sie in Parallelschaltung
zur Stromquelle und zum Verbraucher, dessen schwankende Belastung ausgeglichen werden
soll, an das elektrische Netz abgibt.
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Erfindungsgemäß soll als Puffermaschine eine Nebenschlußkollektormaschine
mit Bürstenregulierung verwendet werden. Infolge der Neben= schlußcharakteristik
dieser Maschine entspricht jeder Bürstenstellung eine bestimmte Tourenzahl, die
nur in geringem Maße von der Belastung abhängig ist. Um somit durch Veränderung
der Tourenzahl die Ladung und Entladung des Schwungrades herbeizuführen, müssen
bei der Regelung die Bürsten mit einer Geschwindigkeit verschoben werden, die der
Änderung der Tourenzahl des Pufferaggregates entspricht. Es müssen also beispielsweise
bei Energieabgabe die Bürsten mit ganz bestimmter Geschwindigkeit dauernd in der
einen Richtung, bei Energieaufnahme dauernd in der anderen Richtung verschoben werden.
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Diese Art der Regulierung ist für Puffermaschinen völlig neu und verlangt
eine besondere Durchbildung, die ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist.
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In den Figuren sind Beispiele der Erfindung beschrieben, und zwar
ist gezeigt, wie die Puffermaschine im besonderen als Kaskadennebenschlußmotore
ausgebildet werden kann, indem als Hauptmaschine eine normale asynchrone Drehfeldmaschine
verwendet wird, die mit einem Nebenschlußkollektormotor und dem Schwungrad fest
gekuppelt ist. Der Kollektormotor ist mit der Hauptmaschine und dem Netz elektrisch
verbunden; er wird durch Bürstenverschiebung geregelt und bestimmt so die Tourenzahl
des Pufferaggregates. Der Kollektormotor kann auch selbst als Hauptpuffermaschine
verwendet werden, so daß dann die Kaskadenschaltung zweier Maschinen fortfä4lt.
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In den Figuren ist bei z eine Drehstromzentrale als Stromquelle, bei
2 ein Verbraucher mit stark veränderlicher Belastung in dem Drehstromnetz 3 angenommen.
Parallel zu dem Verbraucher ist die Leitung q. abgezweigt, die zur Puffermaschine
5 führt. Mit dieser ist unmittelbar gekuppelt das Schwungrad 6 und der Nebenschlußkollektormotor
7. Die elektrische Verbindung der beiden Maschinen 5 und 7 ist durch die Leitungen
8 und g, der Anschluß des Motors 7 an das Netz 3 durch die Leitung 33 angedeutet.
Die erstere enthält den lediglich zum Anlässen benützten Flüssigkeitsanlasser xo,
während die letzte zu dem beweglichen Bürstensatz z= der Kollektormaschine 7 führt.
Die beweglichen Bürsten sitzen an der mit einem Zahnrad versehenen Bürstenbrücke
=2, die also zwecks Regelung zu verstellen ist. In sämtlichen Figuren sind die Bezeichnungen
übereinstimmend gewählt, doch sind zur Vermeidung
zeichnerischer
Wiederholungen in den einzelnen Figuren nur Teildarstellungen der Gesamtanordnung
wiedergegeben.
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In Fig. i erfolgt die Verstellung der Bürsten-Brücke durch einen Elektromotor
13, der in Leonardschaltung aus einer kleinen Leonarddynamo 1q. gespeist
wird. Diese ist mit zwei einander entgegengeschalteten Erregerwicklungen 15 und
16 versehen, deren Erregung durch einen Schnellregler 17 gesteuert wird. Dieser
Schnellregler wirkt als Leistungsrelais und wird von dem im Zentralenstromkreis
eingeschalteten Serientransformator is beeinflußt. Die Regelung erfolgt also vom
konstant zu haltenden Strom aus. Die Wirkung ist folgende: Wenn der Zentralenstrom
den Wert besitzt, der der mittleren Leistung des Verbrauchers entspricht, regelt
der Schnellregler die beiden Wicklungen 15 und 16 derart, daß ihre Gesamtwirkung
sich aufhebt, die Leonarddynamo 1q also ohne Spannung ist und der Verstellmotor
13 deshalb stillsteht. Dieser Zustand tritt lediglich dann ein, wenn der augenblickliche
Verbraucherstrom tatsächlich dem zeitlichen Mittelwert entspricht. Sowie Abweichungen
hiervon nach der einen oder andern Seite auftreten, ändert sich dementsprechend
der Zentralenstrom, und der Schnellregler wird nunmehr entweder die Wirkung der
Erregerwicklung 16 oder der Wick hing 15 überwiegen lassen. Die Leonarddynamo erhält
Spannung, je nach dem Überwiegen der einen oder anderen Wicklung positiv oder negativ,
und der Veistellmotor 13 wird die Bürsten nach links oder rechts verschieben in
dem Sinne, daß bei Anwachsen des Verbraucherstromes die Puffermaschine 5 Energie
abgibt, beim Sinken des Verbrauchsstromes Energie aufnimmt. Das Schwungrad kommt
dementsprechend zur Entladung, die Drehzahl der Puffermaschine ändert sich, und
zwar genau entsprechend der Einstellung der Bürsten. Solange der Verbrauchsstrom
vom Mittelwert abweicht, wird auch der Schnellregler die Differenz der Erregerwicklungen
15 und 16 aufrechterhalten und die Bürsten verstellen. Die gewünschte Pufferwirkung
_ wird also durch die Anordnung erzielt. Um Uberregulieren zu verhindern, ist eine
Rückstellung erforderlich. Hierfür kann ein Regelwiderstand in einer Erregerleitung
der Steuerdynamo 14 vorgesehen werden, entweder in den gezeichneten zu den Wicklungen
15 und 16 gehörigen oder in einem besonderen Erregerstromkreis, der von der Bürstenbrücke
i2 aus in dem Sinne beeinflußt ,-wird, daß der Regelimpuls durch die einsetzende
Regelbewegung selbst wieder verringert oder unterbrochen wird. Die Ausführung der
Rückführung kann in der mannigfaltigsten Weise nach bekannten Vorbildern erfolgen.
An Hand von Fig. 3 sind weitere Angaben hierüber gemacht. Damit das Schwungrad des
Pufferaggregates Energie abgibt oder aufnimmt, ist eine ganz bestimmte Verzögerung
oder Beschleunigung desselben notwendig, die den größten Wert bei unterster Drehzahl
besitzt. Die Beschleunigung oder Verzögerung der Puffermaschine ist gegeben durch
die Geschwindigkeit der Bürstenbewegung während ihrer Verstellung. Denn da i jeder
Bürstenlage eine bestimmte Geschwindigkeit des Motors zugeordnet ist, so entspricht
jeder Bürstengeschwindigkeit eine bestimmte Verzögerung oder Beschleunigung des
Schwungrades. Die Geschwindigkeit des Verstellmotors 13 muß also nicht nur abhängig
sein von der Größe der Abweichung des Zentralenstromes vom Mittelwert, sondern auch
von der Stellung der beweglichen Bürsten selbst. Es ist aber noch eine weitere Abhängigkeit
zu berücksichtigen, nämlich der Umstand, daß zufolge der Eigenschaften des Drehstromkollektornebenschlußmotors
7 zur Erzielung einer bestimmten Geschwindigkeitsänderung in der Nähe der synchr
onen Drehzahl nur eine mäßige Bürstenverschiebung notwendig ist, daß diese Verschiebung
aber in der Nähe der höchsten und tiefsten Drehzahl sehr viel größer wird, so daß
für gleiche Beschleunigungen größere Bürstengeschwindigkeiten erforderlich sind.
Dieser Zusammenhang zwischen Größe der Bürstenverschiebung und Stellung der Bürsten
kann durch eine Kosinusfunktion dargestellt werden. . Da zwischen der Leistung des
Schwungrades und seiner Verzögerung also ein Zusammenhang besteht, der lediglich
von der momentanen Drehzahl abhängt und da ebenfalls der Zusammenhang zwischen Bürstengeschwindigkeit
und Beschleunigung des Motors entsprechend dieser Kosinusfunktion auch lediglich
von der Drehzahl abhängt, so ist es möglich, beide Einflüsse gleichzeitig zu berücksichtigen.
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Dies kann in verschiedener Weise geschehen. Gemäß Fig. i geschieht
es durch einen Nebenschlußregulator ig, der in den Stromkreis der Erregerwicklung
2o des Verstellmotors 13 eingeschaltet ist und über eine Schnecke 21 und
ein Zahnrad 22 von dem Zahnrad 12 der Bürstenbrücke aus verstellt wird. Die Verteilung
der Widerstandswerte der einzelnen Abteilungen dieses Nebenschlußreglers über die
einzelnen Kontaktstufen kann durch Rechnung oder experimentell so vorgenommen werden,
daß die Veränderung der Geschwindigkeit des Verstellmotors in Abhängigkeit von der
Stellung der Bürstenbrücke die gewünschte ist.
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Das gleiche Ziel läßt sich durch mechanische Mittel erreichen, wenn
man das Getriebe zwischen Verstellmotor und Bürstenbrücke mit veränderlichem Übersetzungsverhältnis
ausführt, so daß das Übersetzungsverhältnis verschieden ist, je nach der Stellung
der Bürstenbrücke. Diese Anordnung wird erläutert an
Hand an Fig.
2. Der Verstelhnotor 13 treibt hier über Schnecke 23 und Zahnrad 24 eine Kurbel
25, die durch eine Stange 26 mit der Bürstenbrücke i2 verbunden ist. Dies Kurbelgetriebe
hat veränderliche Übersetzung. In der ausgezogenen Stellung ist das Übersetzungsverhältnis
am größten, in der punktiert angedeuteten Stellung am geringsten. Die Veränderung
des Übersetzungsverhältnisses ist hier durch ein Schubkurbelgetriebe bewirkt, statt
dessen kann natürlich jedes andere gleichwertige Getriebe verwendet werden, z. B.
elliptische Zahnräder, die den Motor 13 mit der Bürstenbrücke i2 kuppeln.
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Die Pufferung des Regelsatzes wird um so besser, je schneller die
Regelwirkung einsetzt. Bei Verzögerungen der Regelwirkung kommen die Belastungsstöße
des Verbrauchers 2 unmittelbar auf die Zentrale, da ja die Puffermaschine noch nicht
eingreift. Bei der Anordnung nach Fig. = ist eine solche Verzögerung in manchen
Fällen immerhin noch bemerkbar und in erster Linie durch magnetische und mechanische
Trägheit der Leonardschaltung bedingt. Diese Verzögerungen können verringert werden,
wenn statt des elektrischen Verstellmotors in Leonardschaltung ein hydraulischer
Verstellmotor verwendet wird. Dies ist in Fig. 3 zur Darstellung gekommen. Dort
ist ein hydraulischer Motor, und zwar ein Druckzylinder 27, angeordnet, dessen Kurbelgestänge
28 auf das Zahnrad 29 arbeitet, das wiederum mit der Bürstenbrücke 12 in Eingriff
steht. Der Kolben des Zylinders 27 wird durch Preßöl bewegt, das durch das Rohrsystem
30, 31 zu-und abgeführt wird. Mit 32 ist der Steuerkolben für den Preßölzylinder
bezeichnet, der durch das Leistungsrelais 33 verstellt wird. Dies Leistungsrelais
ist, wie der Stromtransformator 18 gemäß Fig. i, in den Zentralenstrom eingeschaltet
und reguliert in an sich bekannter Weise auf konstante Leistung. 34 ist die Feder
des Leistungsrelais, mit Hilfe deren die Größe des konstant zu haltenden Stromes
in an sich bekannter Weise eingestellt werden kann. 35 ist ein kleiner Hilfsmotor,
der mit konstanter Geschwindigkeit läuft und beispielsweise unmittelbar von der
Zentrale aus gespeist werden kann. Mit ihm gekuppelt ist eine Reibscheibe 36, auf
der das Reibrad 37 läuft. Dieses Reibrad 37 ist mit einer Hülse 38 verbunden, die
mit Gewinde versehen ist und in die das zum Steuerkolben 32 führende Gestänge mit
dem gleichfalls als Gewinde ausgebildeten Ende 39 eingeschraubt ist. An der oberen
Seite der Hülse 38 ist das zum Leistungsrelais führende Gestänge 40 so befestigt,
daß eine Drehung der Hülse ohne gleichzeitige Drehung des Gestänges möglich ist.
Der Querhebel 41 ist einmal durch die Stange 42 mit der Kurbel des Leistungsrelais
verbunden, anderseits mit dem rechten Ende an die verlängerte Kolbenstange 43 des
Druckzylinders 27 angeschlossen.
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Die Wirkung ist folgende: Sowie im Verbrauchsstromkreis 2 eine Belastungsänderung
eintritt, verstellt sich das Leistungsrelais 33 und verschiebt dadurch, da zunächst
das Gestänge 43 des Steuerzylinders 27 noch feststeht, lediglich das linke Ende
des Querhebels 41, so daß der Steuerkolben 32 nach oben oder unten bewegt wird.
Das Preßöl tritt dementsprechend unter oder über den Kolben des Preßzylinders a7
und verstellt über 28, 29 die Bürstenbrücke i2, so daß das Schwungrad in gewünschtem
Sinne zum Ausgleich des Belastungsstoßes zur Wirkung kommt. Die Bewegung des Steuerkolbens
überträgt sich aber durch die Stange 43 auf den Querhebel 41, und zwar in an sich
bekannter Weise nach Art der Rückstellungen so auf die Hülse 38, daß die vorher
eingeleitete Bewegung des Steuerkolbens 32 wieder rückgängig gemacht wird. Es findet
also eine Unterbrechung des Regelvorganges statt, und zwar zu dem Zweck, ein Überregulieren
und Pendelerscheinungen im Reguliervorgang zu vermeiden. Diese Rückstellung der
Hülse 38 findet so lange statt, bis der Steuerkolben 32 in die Deckstellung und
das Reibrad 37 wieder in die Mitte der Scheibe 36 gelangt ist. Bei der vorhergehenden
Verschiebung aus der Mittellage heraus würde das Reibrad 37 in Drehung versetzt
und veränderte dabei durch das Hinaus- oder Hineinschrauben der Stange 39 die Länge
des zwischen den Steuerkolben 32 und dem linken Endpunkt des Hebels 41: eingeschalteten
Gestänges. Diese Vorrichtung hat den Zweck, auch nach der Regulierung die Mitte
des Hebels 41 wieder genau in die ursprüngliche Lage zurückzuführen, damit für alle
Stellungen der Bürstenbrücke der Stromwert, auf welchen das Leistungsrelais einreguliert,
genau der gleiche ist und außerdem ein schnelleres öffnen und verzögerteres Schließen
durch den Steuerkolben zu gewährleisten. Auch diese letzte Reguliervorrichtung ist
an sich bekannt, und zwar unter dem Namen »Isodrom«-Vorrichtung. Die Rückführung
und Isodromvorrichtung sind also an sich bekannte Elemente, deren Anwendung auf
die vorliegende Regelaufgabe gezeigt wird und die zweckmäßig bei jeder Ausführung,
also auch bei den folgenden Beispielen, verwendet werden. Sie können durch gleichartige
Einrichtungen, wie sie insbesondere für Turbinenregelungen bekannt sind, auch im
vorliegenden Fall ersetzt werden.
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Eine weitere Reguliereinrichtung für die Bürstenverstellung ist in
Fig. 4. dargestellt. Die Bürstenbrücke i2 wird über das Zahnrad 29 durch zwei Hilfsmotoren
44 und 45 verstellt. Beide Motoren sind beispielsweise asynchrone Drehfeldmotoren
mit Schleifringen und den Regulierwiderständen 46 und 47 im Rotorstromkreis.
Beide
Motoren sind starr miteinander gekuppelt und auf verschiedenen Drehsinn geschaltet.
Der erste ist durch die Leitung 48 an die Spannung dl -r Zentrale angeschlossen,
während der zweite durch die Leitung 49 an die Sekundärwicklung des Hilfstransformators
18 angeschlossen ist, dessen Primärwicklung von dem Zentralenstrom durchflossen
wird. Die Widerstände .:E6 und 47 werden nun so abgeglichen, daß die Drehinomente
der beiden Motoren sich genau aufheben, wenn der Zentralenstrom den Mittelwert hat.
Weicht er jedoch von diesem Mittelwert nach oben oder unten infolge der von 2 kommenden
Stromänderungen ab, so überwiegt das Drehmoment des einen oder anderen der kleinen
Hilfsmotoren 44 oder 45 und das Zahnrad 29 kommt in Drehung, wodurch die Bürstenbrücke
x2 im Sinne des Belastungsausgleiches durch das Schwungrad verstellt wird. Hier
kann die Rückführung von der Bürstenbrücke 12 aus auf die Widerstände 46 oder 47
einwirken.
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Um eine gute Pufferung zu erzielen, d. h. um sicher die Stromstöße
des Verbrauchers 2 von der Zentrale abzuhalten, ist es nötig, die Puffermaschine
bei Stromänderung so schnell wie möglich zur Wirkung zu bringen. Hierfür können
verschiedene weitere Mittel angewendet werden.
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Zunächst tritt eine Verzögerung des Ansprechens der Puffermaschine
jedesmal bei ihrem Übergang aus dem Motor- in den Generatorzustand ein und umgekehlt.
Diese Verzögerung ist nicht etwa den hier erfindungsgemäß verwendeten elektrischen
Maschinen eigentümlich, sondern tritt auch bei jeder beliebigen anderen elektrischen
Maschine auf und ist. dadurch begründet, daß jeder Motor einen gewissen Tourenabfall
und jeder Generator einen gewissen Spannungsabfall besitzt. Dieser Abfall zwischen
Leerlauf und voller Leistung, der bei den gemäß der Erfindung verwendeten Kollektornebenschlußmotoren
sogar ziemlich gering ist, muß von der Reguliervorrichtung, also der Bürstenverstellung,
erst ausgeglichen werden, bevor die Puffermaschine die geforderte Leistung abgibt
oder aufnimmt. Dieser Ausgleich kann natürlich nur durch eine Verschiebung der Bürsten
erfolgen. Gemäß der Erfindung soll die so erforderliche Übergangszeit zwischen Generator-
und Motorbetrieb der Puffermaschine dadurch verkürzt werden, daß den Bürsten durch
eine Reibungskupplung auf der Welle des Bürstenverstellmotors jedesmal dann eine
zusätzliche Bewegung nach der einen oder anderen Richtung erteilt wird, wenn der
Bürstenverstellmotol seine Drehrichtung ändert, wenn also die Schwungradpuffermaschine
vom Motor- auf Generatorbetrieb übergeht. Dies kann erreicht werden dadurch, daß
die Bürsten ix gegen die Bürstenbrücke x2 um. einen bestimmten Betrag verschiebbar
sind und daß diese Verschiebung die bciderseits durch Anschläge begrenzt sein kann,
beispielsweise durch einen Hebel erfolgt, der mit Reibung auf der Welle 78 des Zahnrades
29 befestigt ist, wie es in der folgenden Fig. 5 bei 72 und 73 für den Fall dargestellt
ist, daß beide Bürstensätze des Kollektors gleichzeitig, und zwar in entgegengesetztem
Sinne verschoben werden. 72 ist die Reibungskupplung und 73 der Verstellhebel. Dieser
kann innerhalb zweier nicht gezeichneter Anschläge das Planetenrad 74 d,--s Differentialgetriebes
um die Achse 78 des Zahnrades 29, also senkrecht zur Papierebene, verdrehen. Bei
jeder Bewegungsumkehr der Welle 78 wird der Hebel dann den Bürsten die zusätzliche
Bewegung erteilen, die vielleicht von der Größenordnung einer oder mehrerer Segmentbreiten
des verwendeten Kollektors der Maschine 7 ist. Die weitere Drehung des Zahn-` rades
29 wird durch diesen Bürstenverstellhebel 75 nicht gehindert, da die Reibung, mit
der er auf der Welle des Zahnrades befestigt ist, -nicht zu groß sein darf, sondern
lediglich für die Bewegung der Bürsten zu genügen braucht.
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Ein weiteres Mittel zur Beschleunigung des Regelvorganges besteht
darin, daß die Regeleinrichtung der Puffermaschine, also dieBürstenverstellung,
nicht vom konstant zu haltenden Zentralenstrom aus gesteuert wird, sondern von dem
veränderlichen Strom des Verbrauchers?, oder von beiden zugleich. An sich sind derartige
Regulierverfahren bekannt, beispielsweise nach der Patentschrift 241581. Das Neue
gemäß vorliegender Erfindung besteht jedoch darin, daß die Bürstenverstellung vom
Verbrauchsstromkreis nur dann beeinflußt wird, wenn in diesem eine Änderung der
Stromverhältnisse eintritt. Jede Änderung bewirkt also ein sofortiges Ansprechen
der Schwungradmaschine in dem gewünschten Sinne des Belastungsausgleiches. Ein Beispiel
hierfür ist in Fig. 5 angegeben. Der Verstellmotor 13 treibt das mit der
Bürstenbrücke 12 in Eingriff stehende Zahnrad 29 über ein-Differentialgetriebe 5o
an, dessen Planetenräder 51 mit dem Zahnrad 52 eines Hilfsmotors 53 in Verbindung
stehen. Dieser Hilfsmotor wirkt nach Art eines Relais gegen eine Feder 5q.. Er ist
als W echselstrommotor beliebiger Bauart zu betrachten, der über die Leitung 55
an einen Hilfstransformator 56 angeschlossen ist, dessen Primärwicklung als Serienwicklung
im Verbrauchsstromkreise 2 liegt. Ist der Verbrauchsstrom konstant, so steht der
Motor 53 und damit das Planetenrad 51 des Planetengetriebes still. Die Feder 54
ist der Größe des Verbraucherstromes entsprechend gespannt. Ändert sich jetzt der
Verbrauchsstrom, so ändert auch sofort der Motor 53 seine Stellung und bewegt dadurch
das Planetenrad 51. Es wird also, auch wenn der Motor 13 noch nicht angesprochen
hat, schon eine Bewegung
der Bürstenbrücke 12 vom Verbrauchsstromkreise
aus hervorgerufen. Durch richtige Mahl des Drehsinns des Motors 53 ist dafür zu
sorgen, daß diese Bürstenverstellung in dem Sinne auftritt, daß die durch sie eingeleitete
Schwungr adentladung oder -ladung die gewünschte Pufferwirkung im Verbrauchsstromkreise
hervorbringt. Neben der so eingeleiteten Bürstenverstellung wird natürlich auch
vom Zentralenstrom aus über den Schnellregler 17, wie schon beschrieben ist, auf
die Bürsten eingewirkt. Die von den Bürstenverstelhnotoren 13 und 53 kommenden Bewegungen
werden eben durch das Differentialgetriebe nebeneinander auf die Bürstenbrücke übertragen.
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In Fig. 5 ist, wie schon erwähnt, die gleichzeitige Verstellung beider
Bürstenbrücken x2 und 77 dargestellt. Die Bewegungen beider Brücken sind einander
entgegengesetzt, was dadurch erreicht wird, daß ein zweites Differentialgetriebe
7q., 75, 76 zwischen die Achsen 78 und 79 der Zahnräder 29 und 8o zwischengeschaltet
ist, welche die Bürstenbrücken antreiben. Durch den Hebel 73 wird bei Bewegungsumkehr
der Achse 78 die geschilderte zusätzliche Verstellung der Bürstenbrücke, und zwar
insbesondere der Bürstenbrücke 77, erreicht. Diese zusätzliche Verstellung hat außer
dem angegebenen Zweck, den Touren- bzw. Spannungsabfall der Puffermaschine zwischen
Generator- und Motorwirkung auszugleichen, noch einen Nebenzweck. Dieser besteht
darin, die Deckstellung der beiden Bürstensätze auf dem Kollektorumfang zu verschieben.
Hierdurch kann die Phase des von der Puffermaschine aufgenommenen oder abgegebenen
Stromes beeinflußt werden und es läßt sich durch die Größe der Verschiebung erreichen,
daß eine bestimmte Phasenkompensation sowohl für den Motor- wie für den Generatorbetrieb
aufrechterhalten oder in beliebiger Weise geändert wird.
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Die gleiche Einwirkung vom Verbrauchs-Stromkreise aus kann man mit
Hilfe eines Steuerrelais für den Verstellmotor 53 erzielen, das so eingerichtet
ist, daß seine Kontakte nur bei Änderung der Stromstärke des Verbrauchsstromkreises
in Tätigkeit treten. Ein solches Relais ist schematisch in Fig. 6 dargestellt. 69
ist die Spule des Relais, die in den Verbrauchsstromkreis 2 eingeschaltet ist. Der
Anker 7o ist an der Feder 57 aufgehängt und trägt eine Stange 58, die unten in einer
Führung 59 geführt wird. Zwei Querstangen 6o und 61 tragen, zwischen Federn 62 aufgehängt,
einzylindrisches Gewicht 63. An diesem Gewicht sind isoliert die Kontakte 64 und
65 befestigt, die durch biegsame Leitungen zu dem Steuerstromkreis 66 des Hilfsmotors
53 führen, der seinerseits durch Leitungen 71 an das Netz 3 angeschlossen ist. Der
Gegenkontakt 57 ist an der Stange 58 befestigt. Dieser spielt in der Mitte zwischen
den beiden Kontakten 6.1 und 65 ein, wenn das Relais in Ruhe ist, d. h. wenn keine
Stromänderung im Stromkreis?, auftritt. Tritt jedoch eine solche Änderung
auf, so verstellt sich augenblicklich der Anker 7o und damit der Mittelkontakt 67,
so daß entweder oben oder unten Berührung mit den Gegenkontakten auftritt und damit
der Motor 53 in dem einen oder andern Sinne gesteuert wird. Die Gegenkontakte 64.
und 65 können sich nicht so schnell mitverstellen, da die große Masse des Gewichtes
63 dies nicht zuläßt ; vielmehr wird der Zylinder 63 erst ganz allmählich durch
die Federn 62 der neuen Einstellung des Ankers 56 folgen. Ist dies geschehen, so
ist auch wieder die Mittellage zwischen den Kontakten 6q., 67, 65 hergestellt und
damit der Steuerstromkreis 66 unterbrochen, so daß dann wieder der Motor 53 zum
Stehen kommt. Also nur bei Änderungen der Verbrauchsstromstärke findet eine Steuerung
des Motors 53 statt. Neben diesem kann natürlich auch der Motor 13 gleichfalls auf
die Bürstenverstellvorrichtung einwirken. Damit am Relais keine Schwingungen und
Pendelungen auftreten, ist die Bewegung des Gewichtes 63 zu dämpfen, beispielsweise
indem es mit seitlichen Flügeln 68 versehen wird und in einer Dämpferfiüssigkeit
steht, wie in der Fig. 6 angedeutet ist.