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Verschlußvorrichtung für Koffer, Taschen oder dergleichen
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Verschlußvorrichtung gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine Verschlußvorrichtung dieser Art ist durch das DE-GM 79 09 351
der Anmelderin bekannt. Dort werden die von den abgewinkelten Enden gebildeten Klauen
der Riegelstangen von Gegenklauen der Wippe übergriffen. Befindet sich letztere
in der dem richtig eingestellten Schlüsselgeheimnis entsprechenden Stellung, so
sind die Klauen und Gegenklauen außer Eingriff; die Riegelstangen lassen sich unter
Freigabe der Gegenschließmittel bewegen. Ist jedoch die Wippe in die der Sperrstellung
entsprechende Grundstellung geschwenkt, so erstrecken sich die Gegenklauen im Bewegungsbereich
der Riegelstangenklauen. Wird in dieser Stellung Zug auf die Riegelstangen ausgeübt,
so geht diese Belastung voll auf das Schloßeingerichte der Verschlußvorrichtung.
Zwar wird aufgrund des beiderseitigen Angriffes durch die auftretenden Gegenkräfte
ein gewisser Ausgleich erreicht; da jedoch die angreifenden Verschiebekräfte praktisch
nicht gleich sind, läuft die eine oder andere Riegelstange vor, so daß es doch bei
der nicht unerheblichen Belastung bleibt. Die Konsequenz ist der Einsatz relativ
hochwertiger Materialien sowie die Anwendung aufwendiger Konstruktionsformen, dies
auch im Hinblick auf die erforderliche besonders stabile Zuordnung des Schloßgehäuses
an der betreffenden Kofferhälfte.
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Andererseits ist es an einer in der Gattung abweichenden Verschlußvorrichtung
gemäß GB-PS 1 254 609 bekannt, die über die Riegelbetätigung
einfließende
Belastung nicht mehr auf das Riegelglied einwirken zu lassen, sondern durch Aussteuern
eines in Längsrichtung kippbar gelagerten, mit einer Zugtaste verbundenen Zwischengliedes
die Zugkräfte an einer gehäuseseitigen Sperrkante abzufangen. Das gegen die Sperrkante
tretende freie Ende des Zwischengliedes ist dazu hakenförmig ausgebildet. Letzteres
steht unter Wirkung einer es bei Freigabe wieder ausklinkenden Druckfeder. Die Freigabe
erfolgt durch Einstellen des richtigen Schlüsselgeheimnisses. Der Sperreingriff
wird hingegen beim Verwischen des Schlüsselgeheimnisses herbeigeführt. Diese Ausgestaltung
ist äußerst aufwendig, da durch die längs zur Einstellstheiben-Tragachse erfolgende
Kippbewegung des Zwischenstückes das Riegelglied Keilform aufweisen muß, um die
sonst axial versetzt unterschiedlich auftretenden Vertiefungen zu kompensieren.
Außerdem ist das leiterförmige Riegelglied selbst noch gegen axiale Verlagerung
festgelegt, was durch Nut/Leisteneingriff zum Gehäuse hin erreicht ist. Diese Lösung
ist zudem relativ kompliziert und daher störungsanfällig. Außerdem wirken die Betätigungskräfte
auch hier noch auf das Gehäuse selbst ein.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Verschlußvorrichtung
in herstellungstechnisch einfacher, gebrauchsvorteilhafter Weise so auszubilden,
daß das Permutationsschloß samt Befestigungsstellen von belastenden Bedienungskräften
freigehalten ist.
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Gelöst ist diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung.
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Die Unteransprüche sind vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen
Verschlußvorrichtung.
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Zufolge solcher Ausgestaltung ist eine gattungsgemäße Verschlußvorrichtung
von insbesondere erhöhtem Gebrauchswert geschaffen: Das zentral zugeordnete Permutationsschloß
tritt praktisch als reines Steuerteil auf.
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Die über die Zugtasten wirkende Belastung geht voll auf das stabile
Kastenprofil des Koffers oder dergleichen. Selbst das Schloßgehäuse ist dadurch
von Belastungen befreit. Seine Zuordnung läßt sich weniger aufwendig praktizieren;
auch vom Fertigungsaufwand her gestaltet sich diese Lösung günstiger. Praktisch
können alle Teile aus Kunststoff gefertigt sein. Baulich ist einfach so vorgegangen,
daß sich zwischen den inneren Enden der Riegelstangen und den äußeren Enden der
Wippe Sperrklinken befinden, die, auf Achsen des Kastenprofiles gelagert, von Steuerflächen
der Wippe in den Verschiebebereich der abgewinkelten Enden der Riegelstangen steuerbar
sind. Außer als Kraftbrücke und Sperrelement zu dienen, kann den Sperrklinken eine
weitere Funktion übertragen werden; die diesbezügliche Maßnahme besteht darin, daß
die Sperrklinken doppelarmig ausgebildet und bei falscher Öffnungslage des Koffers
schwerkraftbedingt vor die abgewinkelten Enden der Riegelstangen treten. Ein mit
seiner deckelbildenden Kofferhälfte aufliegender Koffer kann daher trotz richtiger
Einstellung des Schlusselgeheimnisses nicht geöffnet werden. Der Benutzer ist gehalten,
den Koffer mit dem Bodenteil aufzulegen. Dieses folgerichtige Öffnen verhindert
so ein Herausrutschen des etwa lose eingelegten Kofferinhalts, da dieser sich dann
in der durch den deckelüberfangenen Randwulst randhöheren Hälfte befindet. Eine
baulich vorteilhafte Ausgestaltung besteht weiter darin, daß die Steuerfläche von
der Innenseite des einen Schenkels der im Querschnitt V-förmigen Enden der Wippe
gebildet ist. Der V-förmige Querschnitt wirkt bauteilversteifend, was im Hinblick
auf eine Fertigung
aus Kunststoff sehr vorteilhaft ist. Weiterhin
ist es diesbezüglich günstig, daß die beiden,V-förmigen Enden der Wippe durch einen
mit den Sperrhülsen zusammenwirkenden Steg verbunden sind, der. um im Bereich der
einen Steglängskante verlaufende Achsenstummel kippbar gelagert ist und dessen Fesselung
in Längsrichtung durch rückseitig des Steges angeordnete-Nasen erzielt ist, die
in Ausnehmungen der dortigen Schloßgehäuselängsrand lagern. Hierdurch entfallen
besondere Verachsungen. Die Wippe läßt sich ohne Montagevorrichtung lagern, wobei
der durch unterschiedliche Achsstummel längen entstehende, für die Montage nützliche
Freigang über die die axiale Bewegung sperrenden Nasen blockiert ist.
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Darüber hinaus erweist es sich als vorteilhaft, daß die Enden der
Achse für die Sperrhülsen und Zahlenscheiben in Öffnungen der Stirnwände des Schloßgehäuses
eingeschnäppert sind derart, daß die Stirnwände je einen klipsend übergreifenden
Haken mit Auflaufschräge besitzen, dessen die Achse übergreifende Haltefläche mit
der Bodenfläche des Achsaufnahmeraumes überlappt. So kann es nicht zu einer radialen
Ausweichbewegung der Achse kommen, dies selbst wenn der Haken im Interesse einer
erleichterten Kiipsmontage als recht dünner Steg gestaltet ist. In diesem Zusammenhang
besteht auch eine vorteilhafte Ausgestaltung darin, daß von der restlichen Breite
der Bodenfläche ein den Freischnitt des Hakenschaftes bildender Einschnitt der Stirnwand
ausgeht. Der Einschnitt kann zur Erhöhung der federelastischen Biegsamkeit bis zum
Boden durchlaufen. Dadurch, daß der Haken wippenseitig der Achse liegt, wirken auf
diesen auch keine im Sinne einer Spreizung des Achsaufnahmeraumes auftretenden Kräfte;
die federbelastete Abtastung wirkt vielmehr öffnungsschließend. Durch die erreichte
belastungsfreie Zuordnung des Permutationsschlosses genügt es für die Fixierung
des Schloßgehäuses,
daß vom Boden desselben Rastzapfen ausgehen,
die in Öffnungen der Kastenprofil-Grundfläche einschnäppern. Schließlich besteht
noch ein vorteilhaftes Merkmal darin, daß die Wippe mit die Abtastvorsprünge besitzenden
Rippen ausgestattet ist, zwischen welche die Einstellscheiben ragen und deren Höhe
größer ist als der Schwenkwinkel der Wippe. Auf diese Weise ist die Wippe zur Bildung
von die axiale Lage der Einstellscheiben sichernden Führungsschächten, die ansonsten
üblicherweise vom Gehäuse selbst gebildet werden, mit herangezogen.
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Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand eines zeichnerisch
veranschaulichten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigt Fig. 1 die erfindungsgemäß
ausgebildete Verschlußvorrichtung an einem perspektivisch dargestellten Aktenkoffer,
Fig. 2 den einen Sperrklinkenbereich bei aufgebrochenem Kastenprofil und abgenommener
Frontplatte, Fig. 3 die Vorderansicht der Verschlußvorrichtung bei auch hier weggelassener
Frontplatte, und zwar die rechtsseitige Hälfte derselben, mit Gegenschließteil,
Fig. 4 die Seitenansicht hierzu mit in strichpunktierten Linien angedeutetem Kastenprofil,
Fig. 5 den Schnitt gemäß Linie V-V in Fig. 3, erheblich vergrößert,
Fig.
6 den Schnitt gemäß Linie Vl-Vl in Fig. 3, Fig. 7 den Schnitt gemäß Linie VIl-VIl
in Fig. 3, Fig. 8 eine vergrößerte Vorderansicht der Verschlußvorrichtung unter
Hervorhebung der die Wippenlagerung bringenden Mittel, Fig. 9 das rechtsseitige
Ende des Schloßkastens, ohne Eingerichte und Fig. 10 den Schnitt gemäß Linie X-X
in Fig. 9.
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Die Verschlußvorrichtung besteht aus einem zentral angeordneten Permutationsschloß
P. Von diesem gehen in entgegengesetzter Richtung wegführende Riegelstangen 1 aus.
Deren äußere Enden 1' sind mit einer Zugtaste 2 ausgestattet. Letztere sitzt fest
an der Riegel stange 1.
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Das schloßseitige, innere Ende 1" der Riegelstangen 2 ist unter Bildung
einer Klaue 3 frontseitig abgewinkelt.
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Die Klauen 3 bzw. die Riegelstangen 1 sind dem Permutationsschloß
so zugeordnet, daß deren gegenläufige Bewegung bei falsch eingestelltem Schlüsselgeheimnis
blockiert sind. Hierzu wirken die Klauen 3 mit je einer Gegenklaue 4 zusammen. Diese
befinden sich zwischen den inneren Enden 1" der Riegelstangen 1 und den äußeren
Enden einer im Schloßgehäuse 5 gelagerten Wippe W. Gebildet sind die Gegenklauen
4 von dem einen Arm einer doppelarmigen, quer zum Riegelstangenhub schwenkbaren
Sperrklinke 6. Ihre Lagerung erfolgt auf Achsen 7 eines Kastenprofils 8,
dem
die die Achsenenden aufnehmenden, paarig angeordneten Lagerböckchen 9 gleich angeformt
sind. Sie weisen quergerichtet in den Kastenprofil-lnnenraum 10 hinein, und zwar
parallelverlaufend zu einer diesen Innenraum auf ganzer Länge verschließenden Frontplatte
11. Das Kastenprofil ist U-förmig bzw. als Hutprofil realisiert.
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Der andere Ärm der Wippe fungiert als Schwenk-Betätigungsflügel 12.
Er reicht dazu in den Schwenkbereich einer Steuerfläche 13 der Wippe W. Bei richtig
eingestelltem Schlüsselgeheimnis nehmen Wippe W und Gegen klaue 4 die aus Fig. 5
ersichtliche, der Öffnungsstellung des Permutationsschlosses entsprechende Lage
ein. Die Gegenklaue 4 stützt sich an der Innenwandung der Kastenprofil-Seitenwand
ab. Der Verschiebeweg für die Riegelstangen 1 ist frei. Wird die Wippe W dagegen
um ihre Lagerachse x-x entgegen Federbelastung in Richtung des Pfeiles y geschwenkt,
so tritt die Gegenklaue 4 sperrend vor die Klaue 3 (vergl. strichpunktierte Lage
in Fig. 5). Die Sperrfläche ist dort als schraffiertes Feld F kenntlich gemacht.
Die über die Riegel stangen 1 einfließende Zugbelastung wird über die Sperrklinken
6 auf das stabile Kastenprofil 8 übertragen; das Eingerichte des Permutationsschlosses
P und das Gehäuse 5 desselben bleiben belastungsfrei.
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Die Lagerung der Sperrklinken 6 ist im Kastenprofil-lnnenraum 10 so
vorgenommen, daß sie bei falscher Öffnungslage des Koffers schwerkraftbedingt vor
das die Klaue 3 bildende abgewinkelte Ende der Riegelstangen 1 treten. Um dieses
einseitige Übergewicht zu schaffen, schließen die beiden etwa gleich langen Arme
einen Winkel von 900 ein. Die Winkelöffnung weist auf den Boden des Kastenprofils.
So ist erreicht, daß außer
in der öffnungsgerechten Flachlage des
Aktenkoffers dieser auch in der Standstellung gemäß Fig. 1 geöffnet werden kann.
Erst wenn eine Situa--tion eintritt, in der der Kofferdeckel unten liegt, fallen
die Sperrklinken 6 sperrend ein, wodurch der Koffer selbst bei richtig eingestelltem
Schlüsselgeheimnis dann nicht geöffnet werden kann. Zur Illustration dieses Zustandes
braucht lediglich die Fig. 5 auf den Kopf gestellt zu werden. Die Sperrklinken 6
stützen sich dann mit ihrem Betätigungsflügel 12 innenseitig an der Frontplatte
11 ab (nicht gezeichnet). Die Gegen klaue 4 steht sperrend vor der Klaue 3.
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Die Steuerfläche 13 ist von der Innenseite des einen Schenkels der
im Querschnitt V-förmigen Enden der U-bügelartig gestalteten Wippe W gebildet. Der
Schwenk-Betätigungsflügel 12 liegt so im Innenraum einer V-förmigen Tasche. Das
V-förmige Ende weist eine solche Länge auf, daß ein möglichst großflächiger Übergriff
von Steuerfläche 13 und Betätigungsflügel 12 gegeben ist. Der V-förmige Querschnitt
wurzelt an der Außenseite der U-Schenkel 14 der Wippe W. Der die Enden bzw. Schenkel
14 verbindende Steg 15 erstreckt sich vom Bereich der bodennahen Innenecke des Schloßgehäuses,
welche dem Sperrfeld F gegenüberliegt bis kurz vor die Frontplatte 11. Die Innenfläche
der dortigen Schloßgehäuselängswand 5" verjüngt sich zum oberen Stirnrand hin praktisch
um die Hälfte der Wandungsdicke, so daß im Rücken des Steges 15 ein genügender Schwenkfreiraum
16 verbleibt.
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Im Rücken der Wippe W befindet sich im Abstand zur Lagerachse x-x
eine Tasche 17 zur Aufnahme der die Wippe entgegen der Richtung des Pfeiles y belastenden
Druckfeder 18, deren austretendes Ende sich in einer
nischenartigen
Vertiefung der Längswand 5" des Schloßgehäuses lagegesichert abstützt.
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Die Druckfeder 18 hält die Wippe in Abtastlage zu Vertiefungen 19
von Sperrhülsen 20. Letztere sitzen auf einer Achse 21, welche in der Längsmittelebene
des Schloßgehäuses in größerer Nähe zur Frontplatte 11 als zum Boden des Schloßgehäuses
verläuft. In die Vertiefungen 19 greifen bei richtig eingestelltem Schlüsselgeheimnis
Abtastvorsprünge 22 der Wippe W ein. Letztere gehen von quer in zur Erstreckungsrichtung
der Achse 21 ausladenden, also in der Kippebene liegenden Rippen 23 des Wippensteges
15 aus. Die Höhe der Rippen ist größer als der Schwenkhub der Wippe W. Die rechtsseitige
Rippe 23' (Fig. 3) trägt keinen Abtastvorsprung und bildet zusammen mit den anderen
Rippen der Wippe W und auf der anderen Seite liegenden Rippen 24 des Schloßgehäuses
5 Aufnahmeschächte 25 für mit den Sperrhülsen 20 normalerweise in Kupplungseingriff
stehende Einstellscheiben 26. Der stegseitige Grund zwischen den Rippen 23 ist,
dem kreisrunden Umfang der Einstellscheiben 26 entsprechend, ausgerundet. Die Rippung
stabilisiert den querschnittsreduzierten, sich nach oben hin leicht verjüngenden
Endbereich des Wippensteges 15. Die Einstellscheiben 26 durchsetzen zu ihrer Drehbetätigung
Schlitze 11' der Frontplatte 11. Jede Einstellscheibe trägt auf ihrer Mantelfläche
in einer Zehnerteilung angeordnete Symbole 27, bspw. Zahlen in nummerisch ansteigender
Folge. Die jeweiligen Winkelstellungen (360-Folge) sind durch eine bodenseitig des
Schloßgehäuses liegende Feder 28 rastiert. Der Federkopf 28' greift dazu in kerbtalartige
Rastvertiefungen 29 der Einstellscheibe 26 ein, welche Vertiefungen das das Symbol
aufnehmende Feld optisch begrenzen und in der genannten Winkelteilung vorge-
sehen
sind. Die Federn 28 bestehen aus einer freigeschnittenen Zunge des Kastenbodens
5'. Der Freischnitt reicht auch noch etwas in die wippenseitige Längswand 5" des
Kastengehäuses.
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Die Lagerachse x-x ist von im Bereich der schloßgehäusebodenseitigen
Steglängskante angeordneten Achsstummeln 30, 31 gebildet. Diese sitzen im Übergangsbereich
zwischen denU-SchenkeIn 14 und dem U-Steg 15 und erstrecken sich, wie die V-förmigen
Enden der Wippe W, frei vorspringend an der Außenfläche der U-Schenkel 14. Der linksseitige
Achsstummel 30 ist etwa doppelt so lang wie der rechtsseitige Achsstummel.
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Der lichte Abstand z zwischen den beiden die Achsstummel 30 und 31
aufnehmenden Lagerböckchen 32 und 33 des Gehäuses 5 ist um den halben Längenbetrag
des längeren Achsstummels größer als die Gesamtlänge z' des Steges 15 (inklusiv
der Dicke der U-Schenkel 14). Zur Montage der Wippe wird diese zunächst unter Einführen
des längeren Achsstummels 30 in die Aufnahmehöhlung des dortigen Lagerböckchens
32 eingewinkelt.
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Unter vollständigem Eintauchen dieses Achsstummels kann nun der kürzere
Achsstummel 31 in die deckungsgleiche Ausrichtung zur Aufnahmehöhlung des anderen
Lagerböckchens 33 gebracht und unter Einschieben des letzteren dort eingesetzt werden.
Die axiale Unverschieblichkeit der so werkzeug- und befestigungsmittelfrei zugeordneten
Wippe, also die Fesselung in Längsrichtung derselben, erfolgt über Nasen 34. Diese
in genügendem Abstand zu den Achsstummelbereichen liegenden Nasen sitzen an der
Rückseite des Steges 15 und schnappen in fensterförmige Ausnehmungen 35 der dortigen
Schloßgehäuse-Längswand 5" ein. Die Nasenunterseite besitzt eine dem Schwenkweg
und der Achse x-x angepaßte Wölbung. Außerdem weisen die Nasen eine Höhe auf, die
größer ist als
der anschlagbegrenzte Schwenkhub der Wippe, so daß
die Nasen nicht außer Eingriff treten kann. Das Einschnäppern derselben geschieht
unter leichter federnder Verformung des U-Steges 15.
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Im Lagerungsbereich der Wippe ist der Gehäuseboden 5' zu einer Längsrinne
36 ausgekehlt. Diese Auskehlung erstreckt sich über einen Winkelbereich von etwa
1500, so daß sich über die eigentliche Achsenlagerung auch noch eine gute abgestützte
Führung für den relativ schmalen, quergerundeten Steg 15 ergibt.
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Die Ausnehmungen 35 reichen bis zum Rinnengrund, also räumlich noch
etwas in den Bereich des Schloßgehäusebodens 5'.
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Zur Fixierung des Schloßgehäuses 5 im querschnittsmäßig formentsprechend
angepaßten Kastenprofil 8 gehen vom Boden 5' des Schloßgehäuses in den Endbereichen
zwei Rastzapfen 37 aus, vergl. Fig. 4 und 10. Ihre Rastköpfe 37' hintergreifen eine
Rastschulter 38 der Kastenprofil-Grundfläche 39. Der Rastschulter 38 ist schloßgehäuseseitig
eine Öffnung 39' vorgelagert. Wie Fig. 10 deutlich entnehmbar, bildet der Rastkopf
37' an der der Rastschulter gegenüberliegenden Seite eine Auflaufschräge 40 aus,
so daß der frei stehende, über einen quergerichteten Ausleger 42 mit der dortigen
Gehäuselängswand 5" verbundene Rastzapfen 37 federnd ausweichen und dann einschnäppern
kann.
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Die die Sperrhülsen 20 und Einstellscheiben 26 tragende Achse 21 ist
ebenfalls eingeschnäppert. Hierzu weisen die Stirnwände 5"' des Schloßgehäuses je
eine Öffnung 43 auf. Dieser ist ein Fangtrichter 44 vorge-
lagert,
in welchen die mit den Eingerichtteilen bestückte Achse mit ihren Enden zentriert
eingelegt wird. Gebildet ist der Fangtrichter einerseits von einer rückenseitigen
Auflaufschräge 45 eines vom Boden 5' des Gehäuses ausgehenden Hakens 46. Dessen
Haltefläche 47 erstreckt sich parallel zum Boden des Schloßgehäuses. Die Bodenfläche
48 des Achsen-Aufnahmeraumes wiederum verläuft parallel zur Haltefläche 47. Beide
Flächen 47 und 48 überlappen einander, d. h. sie überragen in Gegenrichtung die
diametral einander gegenüberliegenden Berührungszonen der Achsenenden 21' in Gegenrichtung.
Von der restlichen Breite der Bodenfläche 48 geht ein den Frei schnitt des Hakenschaftes
49 bildender Einschnitt 50 der Stirnwand 5"' aus. Wie ersichtlich, reicht der Einschnitt
50 bis zum Boden des Schloßgehäuses und verengt sich unter Vergrößerung der Fläche
48 zum Achsaufnahmeraum hin etwas. Dessen bodengerichtete Begrenzungswand wird von
der Innenseite des Hakenschaftes 49 gebildet, während die parallele Begrenzung dazu
von der hakenseitigen Stirnfläche 51 des standstabilen Abschnitts der Stirnwand
5"' gebildet ist, welche Fläche 51 sich im Anschluß an die verengte Eintrittsöffnung
a in den erläuterten Fangtrichter 44 fortsetzt. Insgesamt gesehen ergibt sich so
ein Z-förmiger Einschnitt, der im Bereich des Z-Steges die raumgrößere Öffnung 43
schafft und so einen winkelförmigen Einklipsweg für die Achsenenden 21' bringt.
Der Verlauf der Haltefläche 47 führt zu einer sicheren Achsenfesselung. Etwa über
den bodenseitig des Schloßgehäuses 5 vorstehenden Stellhebel 52 wirkende Kräfte
sind nicht in der Lage, diese Fesselung aufzuheben. Dieser zur Veränderung des Schlüsselgeheimnisses
dienende Stellhebel ist zusammen mit den Einstellscheiben und Sperrhülsen sowie
einer die Sperrhülsen 20 im Sinne des Kupplungseingriffs belastenden Druckfeder
53 mit auf die Achse aufgereiht. Der
Stellhebel 52 durchsetzt außer
einer Gehäusebodenöffnung zu seiner Zugänglichkeit auch eine deckungsgleich liegende
Öffnung des Kastenprofils 8.
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Der mit dem Verstellen des Schlüsselgeheimnisses zusammenhängende
Betätigungsvorgang soll hier nicht näher erörtert werden.
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Die Funktion des Schlosses ist, kurz zusammengefaßt, wie folgt: Durch
Einstellen des Schlüsselgeheimnisses schwenkt die federbelastete Wippe W in die
Öffnungsbereitschaftsstellung, vergl. Fig. 5, Position in ausgezogenen Linien. Beide
Riegelstangen 1 lassen sich (bei richtiger Kofferlage) entgegen einer sie in Grundstellung
belastenden Feder 54 mittels der Zugtasten 2 nach auswärts verlagern. Dabei tritt
je ein mit ihnen fest verbundener Schließhaken 55 außer Eingriff mit einem dem Deckel
des Koffers zugeordneten Gegenschließteil 56. Der Deckel springt auf und kann auch
in dieser Grundeinstellung wieder zugeworfen werden.
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Erst unter Betätigen mindestens einer Einstellscheibe 26 geraten die
Sperrklinken 6 in ihre Sperrstellung, indem die Wippe unter Ausrücken des Sperrvorsprunges
aus der sperrhülsenseitigen Vertiefung 19 in Richtung des Pfeiles y schwenkt. Die
Steuerfläche 13 der Wippe nimmt den an ihr anliegenden Schwenk-Betätigungsflügel
12 mit. Dessen Schwenkhub ist so ausreichend, daß der die Gegen klaue 4 bildende
Arm sperrend vor die von den abgewinkelten Enden gebildeten Klauen 3 tritt. Der
Aktenkoffer ist verschlossen. Die trotzdem ausgeübte Zugbelastung auf die Riegelstangen
wird von den in den Verschiebebereich ihrer abgewinkelten
Enden
eingefahrenden Sperrklinken aufgenommen. Die Belastung geht demzufolge nicht auf
Schloßeingerichtteile bzw. das Schloßgehäuse, sondern ausschließlich auf das stabile
Kastenprofil.
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Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten
neuen Merkmale sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht
ausdrücklich beansprucht sind.