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Demontierbares Zelt
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein demontierbares Zelt mit im
Dachbereich angeordneten und zu Öffnungszwecken beweglichen Zeltplanen.
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Es sind im Zeltbau Konstruktionen bekannt, bei denen das aus Zeltplanen
gebildete Dach teilweise geöffnet werden kann. Derartige Zelte werden bislang als
sogenannte Winterbau-Zelte eingesetzt, das heißt, es werden Baustellen mit derartigen
Zelten versehen, um auch unter schlechten Wetterbedingungen im geschützten Zeltbereich
weiterarbeiten zu können.
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Die Öffnungsmöglichkeiten derartiger Zelte sind abgestimmt auf die
Erfordernisse, die sich aus der Beschickung der Baustelle durch einen außenstehenden
Baukran ergeben.
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Eine praktisch vollständige Öffnung des Dachbereiches bei derartigen
bekannten Zelten ist weder vorgesehen noch notwendig.
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Seit geraumer Zeit werden Zelte auch als Sportstätten genutzt, beispielsweise
als Tennishallen. Bei schlechtem Wetter bleiben die Zelte im Dachbereich selbstverständlich
geschlossen. Bei Sonnenschein hingegen wäre eine weitestgehende Öffnung des Daches
wünschenswert.
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Von dieser Situation ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die
Aufgabe zugrunde, ein demontierbares Zelt der gattungsgemäßen Art so zu gestalten,
daß sein Dach schnell und mühelos und nahezu vollständig geöffnet werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die im Dachbereich
liegenden Zeltplanen quer zur Zelt-Längsachse bewegbar angeordnet und an ihren quer
zur Zelt-Längsachse verlaufenden Stirnkanten in Führungsnuten geführt sind, wobei
die Führungsnuten an die Dachbinder angeformt oder Bestandteil von an den Dachbindern
befestigten Zusatzprofilen sind.
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Bedingt durch die Tatsache, daß die Zeltplanen quer zur Zelt-Längsachse
bewegbar geführt sind, können die Zeltplanen der einzelnen Teilfelder des gesamten
Zeltes nahezu vollständig aus dem Dachbereich herausbewegt werden. Somit ergibt
sich eine nahezu vollständige Öffnungsmöglichkeit, die jedesmal dann genutzt werden
wenn beispielsweise bei Sonnenschein ein entsprechender Bedarf besteht.
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Es ist zwar im Zeltbau allgemein bekannt, daß die quer zur Zelt-Längsachse
verlaufenden Dachbinder mit Kedernuten ausgestattet sind, in welche an den entsprechenden
Stirnkanten der Zeltplanen vorgesehene Keder eingreifen, allerdings ist durch diese
Konstruktion ein schnelles und müheloses Öffnen des Dachbereiches nicht möglich.
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Die vorliegende Erfindung unterscheidet sich von dieser Kedernuten/Keder-Konstruktion
dadurch, daß die Führungsnuten eine leichte Bewegbarkeit der Zeltplanen quer zur
Zelt-Längsachse ermöglichen.
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Dabei ist vorgesehen, daß die Zeltpianen in Richtung der Zelt-Längsachse
nahezu spannungsfrei in den Führungsnuten gehalten sind.
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Diese Maßnahme kommt der leichten Bewegbarkeit der Zeltplanen sehr
entgegen.
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Weitere Merkmale der Erfindung sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.
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In den beigefügten Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargestellt, welches im folgenden näher beschrieben wird.
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Es zeigen: Fig. 1 eine schematisch dargestellte Vorderansicht eines
demontierbaren Zeltes,
Fig. 2 eine schematische Seitenansicht des
Zeltes gemäß Fig. 1, Fig. 3 eine der Fig. 1 entsprechende Vorderansicht des Zeltes
bei geöffnetem Dach, Fig. 4 einen Teilschnitt nach der Linie IV - IV in Fig. 1,
Fig. 5 einen Teilschnitt nach der Linie V - V in Fig. 1, Fig. 6 eine schematisch
dargestellte Teilansicht in Richtung des Pfeiles VI in Fig. 5.
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Das in den Fig. 1 bis 3 stark schematisiert dargestellte Zelt ist
in bekannter Weise in seinem Dachbereich durch Zeltplanen 1 abgedeckt, die, was
aus Fig. 3 ersichtlich ist, aus dem Dachbereich herausbewegt werden können.
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Wie insbesondere die Fig. 4 sehr deutlich zeigt, sind an denjenigen
Stirnkanten der Zeltplanen 1, die quer zur Zelt-Längsachse verlaufen, Führungsrollen
2 oder Gleitstücke 3 befestigt, die ihrerseits in Führungsnuten 4 eines Zusatzprofiles
5 eingreifen.
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Die Zusatzprofile 5 sind auf Dachbinder 6 aufgesetzt und fest mit
diesen verbunden.
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Jede Zeltplane 1 ist an ihren beiden, quer zur Zelt-Längsachse verlaufenden
Stirnkanten mit den besagten Führungsrollen oder Gleitstücken ausgestattet und in
zwei Führungsnuten 4 geführt.
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Die Zeltplanen 1 sind nahezu spannungsfrei in den Führungsnuten 4
gehalten, das heißt, in Richtung der Zelt-Längsachse sind die Zeltplanen 1 zunächst
nicht gespannt. Dies ermöglicht ein bequemes Einzeihen der Zeltplanen 1 in die Führungsnuten
4 und eine Bewegung der Zeltplanen 1 längs der quer zur Zelt-Längsachse verlaufenden
Führungsnuten 4.
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Wie aus Fig. 2 sehr deutlich hervorgeht, wird eine Spannung der Zeltplanen
1 bei geschlossenem Zelt dadurch erreicht, daß zwei parallel zu den Dachbindern
verlaufende Spannseile 7 gespannt werden, wobei die Spannseile 7 entweder auf die
Oberseiten der Zeltplanen 1 aufgelegt oder in der aus Fig. 2 ersichtlichen Lage
mit den Zeltplanen 1 verbunden sind.
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Die Spannung der Spannseile 7 kann durch seitlich angebrachte Gewichte
8 erzeugt werden, es ist aber auch denkbar, zumindest an einer Seite des Zeltes,
und zwar an einer Längsseite, statt eines Gewichtes 8 eine Spindel an jedem Ende
eines Spannseiles 7 vorzusehen, mittels derer das betreffende Spannseil 7 im Bedarfsfalle
gespannt werden kann.
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Durch die Spannseile 7 wird jede Zeltplane 1 nach dem Schließen des
Dachbereiches so weit in Richtung des
Zeltinneren gezogen, daß
eine ausreichende Spannung der Zeltplanen 1 in dem Sinne erzielt wird, daß die Zeltplanen
1 gegen Windbelastungen weitgehend stabilisiert sind.
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Das Öffnen der Zeltplanen 1 erfolgt, nachdem die Spannseile 7 entlastet
worden sind. In diesem entlasteten und somit spannungsfreien Zustand können die
Zeltplanen 1 längs der Führungsnuten 4 schnell und bequem aus dem Dachbereich herausgezogen
werden.
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Wie die Fig. 5 und 6 sehr deutlich zeigen, sind zur Vereinfachung
des Öffnens des Dachbereiches Abzugsvorrichtungen 9 vorgesehen, die aus zwei Rollen
10 und 11 bestehen.
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Die Abzugsvorrichtungen 9 sind jeweils an den Längsseiten des Zeltes
angeordnet. An jeder Stirnkante der Zeltplanen 1, die quer zur Zelt-Längsachse verläuft,
greift eine derartige Abzugsvorrichtung 9 an.
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Die-beiden Rollen 10 und 11 sind auf die Zeltplanen 1 aufgedrückt.
Eine der Rollen 10 oder 11 ist antreibbar.
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Durch Reibungsschluß der Rollen 10 und 11 mit den Zeltplanen 1 ist
es möglich, durch Antrieb einer der Rollen 10 oder 11 die Zeltplanen 1 längs der
Führungsnuten 4 aus dem Dachbereich herauszuziehen Wie aus den Fig. 1 und 3 hervorgeht,
ist an derjenigen Längsseite des Zeltes, an der sich die Abzugsvorrich-
tungen
9 befinden, ein Anbau 12 vorgesehen, in den die aus dem Dachbereich herausgezogenen
Zeltplanen 1 bewegt werden. Die Zeltplanen 1 sind dabei in einem Binder 13 geführt,
das heißt, die abgezogenen Zeltplanen 1 fallen nicht auf den Boden, sondern sind
im Bereich des Anbaues 12 sicher gehalten.
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In Fig. 4 ist ein Zusatzprofil 5 mit den schon erwähnten Führungsnuten
4 dargestellt.
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Wie diese Fig. 4 sehr deutlich zeigt, liegt der Randbereich der jeweiligen
Zeltplane 1 auf einem Steg 14 auf, der winklig zu einem horizontal verlaufenden
Bodenflansch 15 sich nach oben erstreckt.
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Der Bodenflansch 15 ist an seinem anderen Ende durch einen sich ebenfalls
nach oben erstreckenden Steg 16 begrenzt, wobei dieser Steg 16 gleichzeitig einen
Teilabschnitt der Führungsnut 4 begrenzt. Durch den Steg 16, den Bodenflansch 15
und den weiteren Steg 14 wird ein im Querschnitt etwa U-förmiger Profilabschnitt
gebildet, der als Wasserablaufrinne dient. Die Zeltplane 1 liegt, wie schon erwähnt,
voll auf dem Steg 14 auf. Derjenige Bereich, der zum Anschluß der Führungsrollen
2 oder der Gleitstücke 3 dient, liegt oberhalb der Wasserablaufrinne. Eventuell
auftretende Niederschläge können also durch diese Wasserablaufrinne zu den Längsseiten
des Zeltes hin abgeleitet werden.
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Um die Verschiebung der Zeltplanen 1 über die feststehenden Stege
14 hinweg zu erleichtern, ist vorgesehen, an
der Auflagestelle
der Zeltplanen 1 auf den Stegen 14 ein Gleitband 17 aufzubringen.
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Die Führungsnuten 4 sind im dargestellten Ausführungsbeispiel Bestandteil
des Zusatzprofiles 5.
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In Abwandlung des dargestellten Ausführungsbeispiels kann natürlich
auch der gesamte Dachbinder 6 so gestaltet sein, daß die Führung der Zeltplanen
1 im Dachbinder 6 direkt erfolgt.
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Die Rollen 10 und 11 der Abzugsvorrichtungen 9 sind an Halterungen
18 und 19 befestigt, die jeweils im Bereich einer Längsseite des Zeltes am Dachbinder
6 befestigt sind.
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Bezugszeichenliste 1 Zeltplane 2 Führungsrollen 3 Gleitstücke 4 Führungsnuten
5 Zusatzprofile 6 Dachbinder 7 Spannseile 8 Gewichte 9 Abzugsvorrichtungen
12 Anbau 13 Binder 14 Steg 15 Bodenflansch 16 Steg 17 Gleitband