DE3334338C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Massenpolymerisation von styrolischen und Alkenylnitrilmonomeren - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Massenpolymerisation von styrolischen und AlkenylnitrilmonomerenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein System zur
kontinuierlichen Massenpolymerisation von SAN (styrolisches
Alkenylnitril-copolymeres), insbesondere auf ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Massenpolymerisati
on von SAN.
Die hier angewendete Copolymerisation von Vinylmonomeren,
insbesondere Styrol und Acrylnitril, ist bekannt, ebenso wie
die Verfahren zu deren Herstellung. Es gibt jedoch noch viele
inhärente Probleme, die entweder noch nicht oder, in vielen
Fällen, nur unbefriedigend gelöst sind.
Im Fall der SAN Polymerisation ist bekanntlich die genaue
Kontrolle wesentlich für die Herstellung eines Produktes mit
annehmbaren Eigenschaften. Wenn z. B. der Acrylnitrilgehalt
des Copolymeren in einem einzelnen Produkt um mehr als etwa
4% variiert, werden die verschiedenen Copolymeren mit einan
der unverträglich, was zu einem unannehmbaren, schleierigen
Produkt führt. Da Styrol- und Acrylnitrilmonomere mit unter
schiedlichen Geschwindigkeiten polymerisieren, ist nicht nur
während der Polymerisationsstufe, sondern auch während der
anschließenden Reinigungsstufen eine sorgfältige Kontrolle
nötig. Insbesondere in diesen letztgenannten Verarbeitungs
stufen ist die Aufrechterhaltung eines einheitlichen Produk
tes entscheidend, da selbst geringe Mengen an Copolymerprodukt
mit einem hohen Acrylnitrilgehalt die Gelbverfärbung des ge
samten Produktes verursachen können, und zwar aufgrund einer
Cyclisation benachbarter, anhängender Acrylnitrilgruppen beim
Erhitzen des Copolymeren, z. B. selbst während der anschlie
ßenden Wärmeverformungsstufen.
Dies ist ein wichtiger Faktor bei der Nachpolymerisationsbe
handlung des Produktes in einem SAN Polymerisationsverfahren,
z. B. bei der als "Entfernung flüchtiger Materialien" ("devolatilisation") bekannten
Entfernung des restlichen Monomeren vom Polymeren. Sobald die
Polymer/Monomer-Mischung den Reaktor verläßt, besteht die
große Gefahr der Bildung eines Polymeren mit hohem Acrylni
trilgehalt, und zwar aufgrund der ungleichen Polymerisations
geschwindigkeiten der beiden verschiedenen Monomerenarten
und der hohen, zur Entfernung der flüchtigen Materialien an
gewendeten Temperaturen. Bei üblichen Verfahren erfolgt die
Entfernung flüchtiger Materialien gewöhnlich mit einer Dünn
filmverflüchtigungsvorrichtung, z. B. dem sog. "Filmtruder" (Dünnfilmverdampfer),
der das flüssige Monomere sehr schnell verdampft, um eine
weitere Polymerisation auf einem Minimum zu halten. Diese
Dünnfilmvorrichtung ist jedoch relativ teuer und erfordert
eine erhebliche Wartung, z. B. mindestens einmal täglich, auf
grund ihrer vielen, sich bewegenden Teile und der dafür cha
rakteristischen, ausgedehnten Abdichtungen. Aufgrund dieser
Wartung muß daher die Polymerisationsanlage abgeschaltet
werden, oder das Material muß während der Wartung in irgend
einer Weise stromaufwärts zurückgehalten werden. Daraus resul
tieren eine uneinheitliche Qualität des Produktes und zusätzliche
Kosten für Anlage und Betrieb.
US 4 268 652 beschreibt ein Verfahren zur Massepolyme
risation von Styrol und Acrylnitril, mit dessen Hilfe ein im
wesentlichen farbloses Polymer erhalten werden soll. Hierzu
wird dem Strom der Monomerkomponenten, der in die Polymerisa
tionszone geführt wird, ein unsymmetrisches tertiär-aliphati
sches alpha-Cyanoazoalkan als Polymerisationsinitiator zugege
ben und anschließend wird das auf diese Weise erhaltene Poly
mer einer einstufigen Behandlung unter Wärme und Vakuum ausge
setzt, um unpolymerisiertes Monomer und Lösungsmittel zu ent
fernen. Sofern dieses Verfahren zu farblosen Produkten führt,
beruht dies auf der Zugabe des Polymerisationsinitiators als
dem wesentlichen Element der Erfindung. Das Verfahren berück
sichtigt jedoch nicht, daß es bei der nachfolgenden einstufi
gen Monomerverdampfung aufgrund der hohen Temperaturen und der
unterschiedlichen Polymerisationsgeschwindigkeiten der Monome
re zur Bildung weiterer Polymere mit höherem Acrylnitrilgehalt
kommt, wodurch die einzelnen Copolymere miteinander unverträg
lich werden und das Endprodukt unerwünschte Eigenschaften
erhält.
Im Gegensatz hierzu kommt es bei dem erfindungsgemäßen Ver
fahren nicht auf die Zugabe eines Katalysators an.
US 4 243 781 stellt sich die Aufgabe, ein
Verfahren bereitzustellen, mit dem sich im wesentlichen farb
lose SAN-Polymere erhalten lassen. Diese Aufgabe wird dadurch
gelöst, daß in dem Monomerstrom, der in die Polymerisations
zone geführt wird, ein Sauerstoffgehalt von 20 ppm, bezogen
auf die Polymerisationsmasse, aufrechterhalten wird. Auch in
diesem Verfahren schließt sich ein einstufiger Schritt zur
Entfernung flüchtiger Bestandteile bei erhöhter Temperatur an.
US 4 200 593 stellt sich die Aufgabe, restliche Mengen
nicht umgesetzten Monomers aus dem Endprodukt zu entfernen, um
deren unerwünschte Nebeneffekte zu vermeiden. Diese Aufgabe
wird dadurch gelöst, daß die Polymerisation in einer
wäßrigen Dispersion der Monomere und in Gegenwart eines syn
thetischen Kautschuk-ähnlichen Polymers und einer Verbindung
erfolgt, die wasserlösliche freie Radikale liefert, wobei
diese Verbindung zu einem bestimmten Zeitpunkt der Polymerisa
tion zugesetzt werden muß.
US 4 193 903 stellt sich die Aufgabe, restliches
Monomer aus dem Endprodukt zu entfernen.
Diese Polymerisation findet in wäßriger Suspension
statt. Zur Entfernung restlichen Monomers wird eine wäßrige
Suspension des Copolymers einer Wasserdampfdestillation unter
worfen.
Auch gemäß US 4 182 854 erfolgt
die Entfernung von Restmonomeren mit
tels Wasserdampf. Hierzu wird eine Suspension von Partikeln
mechanisch gerührt, während der Dampfstrom in diese Suspension
geblasen wird.
US 4 174 043 stellt sich die Aufgabe, Behälter für Le
bensmittel bereitzustellen, die frei von unpolymerisierten
Acrylnitrilmonomeren sind. Hierzu werden die Vorformlinge für
die späteren Behälter einer Elektronenbestrahlung niederer Do
sierung ausgesetzt. Sie betrifft weder ein Ver
fahren zur Herstellung von SAN-Copolymeren im allgemeinen,
noch hat es ein Verfahren zur Nachbehandlung solcher Polymere
zum Gegenstand, das die Einheitlichkeit des erhaltenen End
produkts gewährleisten soll.
US 4 130 456 beschreibt allgemein ein Verfahren zur
Entfernung unumgesetzter Monomere aus Polymersuspensionen. In
dem einzigen Beispiel dieser Entgegenhaltung wird hierbei ein
Vinylchloridpolymer angeführt. Gemäß dieser Schrift erfolgt die Entfernung
der Monomere mit Hilfe von Wasserdampf oder Inertgas in einer
speziell hierfür konzipierten Vorrichtung.
FR 2 405 267 beschreibt ein Verfahren, um den Restgehalt
an Monomeren in SAN-Polymeren zu verringern. Hierzu wird das
Polymer einer ionisierenden Strahlung mit einer Dosis von 0,05
bis 2,0 Megarad ausgesetzt.
J 69012903 betrifft
ein Verfahren zur Verbesserung der Wärme- und Lichtbestän
digkeit von Copolymeren aus alpha-Alkylstyrol und Alkylmetha
crylaten und bezieht sich nicht auf die Herstellung von SAN-
Copolymeren, und befaßt sich demzufolge auch nicht mit der
Problematik, die bei der Entfernung nicht umgesetzter Monomere
aus diesen Copolymeren entstehen.
US 4 221 878 stellt sich die Aufgabe, verbesserte
Zusammensetzungen von Acrylnitril-Copolymeren in Form
von Verpackungsmaterialien bereitzustellen, die einen
geringen Gehalt an extrahierbarem Acrylnitrilmonomer
aufweisen. Sie beschreibt daher ein Verfahren zur Mini
mierung des Restgehalts an Acrylnitrilmonomeren in
Acrylnitril-Copolymeren bei deren Plastifizierung, worin
restliches Acrylnitril durch Zugabe eines Abfangreagenz,
nämlich von Myrcen, entfernt wird. Auch dieses Verfahren
befaßt sich daher nicht mit der kontinuierlichen Her
stellung von SAN-Copolymeren, an deren Ende der Erhalt
einheitlicher Copolymere steht.
US 4 267 282 betrifft die Schneckenplastifizierung
von Mischungen aus Acrylnitril-Copolymeren und Myrcen
unter Zugabe eines Gleitschutzmittels. Druckschrift US 4 267 282
betrifft also eine Weiterentwicklung des Verfahrens der
oben diskutierten Druckschrift US 4 221 878, so daß zur Ver
meidung von Wiederholungen auf die Diskussion dieser
Druckschrift verwiesen werden kann.
US 4 357 445, US 4 141 934 und
US 3 385 911 betreffen die Massenpoly
merisation von Styrol/Acrylnitril-Copolymeren.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist daher die Schaffung eines
kontinuierlichen Massenpolymerisationsverfahrens für SAN Co
polymere sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Ver
fahrens.
Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung
eines einfachen Verfahrens zur kontinuierlichen Massenpolyme
risation von SAN, das mit einer relativ unkomplizierten und
wenig kostspieligen Vorrichtung durchgeführt werden kann und
kein hoch qualifiziertes Personal erfordert.
Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung
eines verbesserten Verfahrens und einer verbesserten Vorrich
tung zur Fertigung des rohen SAN Copolymeren, wie es nach der
Polymerisationsstufe anfällt, um ein hochwertiges Produkt bei
gleichzeitiger Schaffung eines energie-wirksamen Verfahrens
herzustellen.
Zum Erreichen der obigen Ziele schafft die vorliegende Erfin
dung einmal ein Verfahren zur kontinuierlichen Massepolymerisation von
Styrol- und Acrylnitrilmonomeren zur Herstellung eines
Styrol/Acrylnitril-Copolymeren mit einer Reinheit von etwa 99,8%, dadurch gekennzeichnet,
daß man
- a) kontinuierlich eine Beschickung, die etwa 10 bis 60 Gew.-% Acrylnitril und 40 bis 90 Gew.-% Styrol, bezogen auf den gesamten Monomergehalt, und etwa 2 bis 50 Gew.-% eines inerten Verdünnungsmittels für die Monomeren enthält, in ein Reaktionsgefäß (1) zur Bildung einer Reaktionsmischung einführt;
- b) die so erhaltene Reaktionsmischung zur Bildung eines Styrol/Acrylnitril-Copolymers Temperatur- und Druckbedingungen unterwirft, so daß sich eine Reaktionsgeschwindigkeit von bis zu etwa 40%/h und eine Umwandlung in Copolymer bis zu etwa 90% ergibt;
- c) die Reaktionsmischung ausreichend rührt, um eine praktisch einheitliche Verteilung der Zusammen setzung und eine praktisch einheitliche Tempera turverteilung über die gesamte Reaktionsmischung aufrechtzuerhalten;
- d) das Styrol/Acrylnitril-Copolymer kontinuierlich aus dem Reaktionsgefäß abzieht, wobei man zur Entfernung flüchtiger Bestandteile
- e) in einer ersten Stufe (35) das Verhältnis von Styrol- zu Acrylnitrilmonomer im abgezogenen Copolymer auf ein solches Verhältnis einstellt, daß nach der Polymerisation ein Styrol/Acrylnitril-Copolymer mit etwa demselben Verhältnis von Styrol : Acrylnitril monomer-Einheiten wie das aus dem Reaktionsgefäß abgezogene Styrol/Acrylnitril-Copolymer erhalten wird; und
- f) in einer zweiten Stufe (41, 45) das abgezogene Styrol/Acryl nitril-Copolymer auf eine ausreichende Temperatur erhitzt wird, um praktisch alle darin vorhandenen flüchtigen Komponenten zu verflüchtigen und die verflüchtigten Komponenten zum nicht-verflüchtigten Copolymer abzutrennen.
Das Erhitzen in der zweiten Stufe erfolgt ins
besondere, indem man das abgezogene styrolische Alkenylnitril
copolymere durch einen Wärmeaustauscher leitet und den Druck
in demselben um einen ausreichenden Wert vermindert, um so
eine wesentliche Verflüchtigung der flüchtigen Komponenten im
Copolymeren zu bewirken, und der ausreicht, einen schaumartigen
Zwei-Phasen-Fluß durch den Wärmeaustauscher zu verursachen.
In einer bevorzugten Ausführungsform umfaßt die Verflüchti
gungsstufe noch das Abziehen der verflüchtigten Komponenten
aus dem Abtrenngefäß in der zweiten Stufe, das Kondensieren
der abgezogenen verflüchtigten Komponenten unter Bildung eines
flüssigen Kondensates aus zurückgewonnenen Monomeren und die
Rückführung der zurückgewonnenen monomeren Flüssigkeit zum
Reaktionsgefäß als Teil der Monomerenbeschickung. Das Ver
fahren ist durch eine weitere Stufe gekennzeichnet, in der man
eine Gleichgewichtskonzentration des Wassers im Reaktionsge
fäß aufrechterhält.
In einem weiteren Aspekt schafft die vorliegende Erfindung
eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Massenpolymerisation
von styrolischen und Alkenylnitrilmonomeren gemäß Anspruch 15 zur Bildung eines
styrolischen Alkenylnitrilcopolymeren, die aus einem Reaktions
gefäß; Mitteln zur kontinuierlichen Einführung einer Beschic
kung aus einem vorherbestimmten Verhältnis styrolischer und
Alkenylnitrilmonomerer in das Reaktionsgefäß zwecks Bildung
einer Reaktionsmischung; Mitteln, um die die styrolischen und
Alkenylnitrilmonomeren enthaltende Reaktionsmischung solchen
Temperatur- und Druckbedingungen zu unterwerfen, unter denen
die Monomeren mit Bildung eines styrolischen Alkenylnitril
copolymeren copolymerisieren; Mitteln, um die Reaktionsmi
schung genügend zu rühren, um eine im wesentlichen einheit
liche Verteilung der Zusammensetzung und eine im wesentlichen
einheitliche Temperaturverteilung über die gesamte Reaktions
mischung aufrechtzuerhalten; Mitteln zum kontinuierlichen Ab
ziehen des styrolischen Alkenylnitrilcopolymeren aus dem
Reaktionsgefäß; und einer Verflüchtigungsvorrichtung zur Ent
fernung flüchtiger Komponenten aus dem aus dem Reaktionsgefäß
abgezogenen styrolischen Alkenylnitrilcopolymeren. Die Ver
flüchtigungsvorrichtung umfaßt vorzugsweise eine erste Stufe
mit Mitteln zur Wiedereinstellung des Verhältnisses von
Styrol- zu Alkenylnitrilmonomeren in der abgezogenen Copolymer
lösung auf etwas dasselbe Verhältnis wie das vorherbestimmte
Styrol : Alkenylnitril-Verhältnis der Beschickung zum Polymeri
sationsreaktor, vorzugsweise Mitteln zum Abziehen einer
gewissen Menge des Alkenylnitrilmonomeren, und eine zweite
Stufe mit Mitteln zum Erhitzen des abgezogenen styrolischen
Alkenylnitrilcopolymeren auf eine ausreichende Temperatur, um
praktisch alle flüchtigen Komponenten darin zu verflüchtigen,
und Mitteln zum Abtrennen der verflüchtigten Komponenten aus
dem nicht-verflüchtigten Copolymeren. Insbesondere sind die
Heizmittel in der zweiten Stufe ein Wärmeaustauscher, Mittel,
um das abgezogene styrolische Alkenylnitrilcopolymere durch
den Wärmeaustauscher zu leiten und Mittel, um den Druck im
Wärmeaustauscher um einen genügenden Wert zu vermindern, da
mit eine wesentliche Verflüchtigung der flüchtigen Komponen
ten im Copolymeren bewirkt wird, und der ausreicht, um durch den
Wärmeaustauscher einen schaumartigen Zwei-Phasen-Fluß zu ver
ursachen.
Weitere Ziele, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfin
dung werden aus der genauen Beschreibung der bevorzugten Aus
führungsformen im Zusammenhang mit den beigefügten Zeichnungen
deutlich.
In den Zeichnungen ist
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer geeigneten Vorrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens;
Fig. 2 ist eine detailliertere schematische Ansicht einer
anderen Vorrichtung zur Durchführung der erfindungsgemäßen
Polymerisation mit kontrollierter Temperatur; und
Fig. 3 ist eine schematische Ansicht, die die bevorzugte Vor
richtung zum erfindungsgemäßen Kondensieren und Zurückführen
der zurückgewonnenen Monomeren veranschaulicht.
Die vorliegende Erfindung richtet sich auf ein verbessertes
kontinuierliches Massenpolymerisationsverfahren zur Herstel
lung von Copolymeren unter Verwendung einer Ausgangsmonomeren
zusammensetzung, die mindestens eine monoalkenylaromatische
(styrolische) Verbindung und mindestens eine Alkenylnitril
verbindung enthält.
Die Alkenylnitrilverbindungen werden durch die allgemeine
Formel gekennzeichnet:
in welcher R ausgewählt ist aus der Gruppe von Wasserstoff
und Alkylresten mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, wie z. B.
Methyl, Ethyl, n- und i-Propyl oder Butyl.
Die monoalkenylaromatischen (styrolischen) Verbindungen sind
durch die allgemeine Formel
gekennzeichnet, in welcher
Ar ausgewählt ist aus der Gruppe von Phenylresten, Alkaryl resten mit 6 bis 9 Kohlenstoffatomen, Monochlorphenylresten, Dichlorphenylresten, Monobromphenylresten und Dibromphenyl resten; und
X ist ausgewählt aus der Gruppe von Wasserstoff und Alkyl resten mit weniger als 3 Kohlenstoffatomen. (Ar kann z. B. Phenyl, Tolyl oder Xylyl sein, und X ist z. B. Methyl, Ethyl oder Propyl.)
Ar ausgewählt ist aus der Gruppe von Phenylresten, Alkaryl resten mit 6 bis 9 Kohlenstoffatomen, Monochlorphenylresten, Dichlorphenylresten, Monobromphenylresten und Dibromphenyl resten; und
X ist ausgewählt aus der Gruppe von Wasserstoff und Alkyl resten mit weniger als 3 Kohlenstoffatomen. (Ar kann z. B. Phenyl, Tolyl oder Xylyl sein, und X ist z. B. Methyl, Ethyl oder Propyl.)
Das bevorzugte Alkenylnitril ist Acrylnitril, und das bevor
zugte styrolische Material ist Styrol selbst.
Die Erfindung schafft ein Verfahren und eine Vorrichtung, die
die wirksame Herstellung eines weiten Bereiches von SAN Co
polymerprodukten unter einem weiten Bereich von Arbeitsbedin
gungen ermöglichen. So stellt man erfindungsgemäß z. B. SAN Copolymere
her, die einen Anteil an copolymerisiertem
Acrylnitril zwischen nur etwa 10 Gew.-% bis zu einem Maximum
von etwa 60 Gew.-% enthalten. Ein weiter Bereich von Moleku
largewichten ist ebenfalls möglich, der z. B. von Polymeren mit
einem Schmelzflußindex (ASTM 1238, Bedingung I) von nur etwa
1 g/10 min bis zu 80 g/10 min variiert. Diesen weiten Bereich
von Werten kann man ohne Verwendung innerer Schmiermittel in
den Polymerzusammensetzungen erreichen. Die Polymeren sind
durch einen Vicat-Erreichungspunkt (ASTM 1525, Rate A) gekenn
zeichnet, der in den Bereich von 104 bis 121°C fällt.
Erfindungsgemäß lassen sich SAN Copolymere von ausgezeichne
ter Reinheit und Qualität herstellen. Diese Zusammensetzungen
haben eine Reinheit von etwa 99,8% bei einem restlichen Acrylnitrilmonomergehalt von weniger
als etwa 100 ppm, einem restlichen Styrolmonomergehalt von
weniger als etwa 1000 ppm und einem restlichen Verdünnungsmit
telgehalt von weniger als 1000 ppm.
Dabei werden mit dem erfindungsgemäßen Verfahren auch sehr hohe
Reaktionsgeschwindigkeiten und Umwandlungswerte erzielt,
und zwar eine Reaktionsgeschwindigkeit von bis zu etwa 40%/std
für die SAN Copolymeren und Umwandlungswerte zwischen 30
bis zu etwa 90%, gewöhnlich bis zu etwa 60%.
Aus Fig. 1 der Zeichnungen kann ersehen werden, daß im
System ein Polymerisationsreaktionsgefäß, dessen Konfigu
ration per se nicht neu ist, verwendet wird. Seine Konfigura
tion kann stark variieren, z. B. von einer im wesentlichen hori
zontalen bis zu einer im wesentlichen vertikalen Konfiguration.
Das bevorzugte Modell umfaßt einen Reaktor vom vertikalen
Typ, vorzugsweise einen vertikalen Zylinder, da festgestellt
wurde, daß ein vertikaler Reaktor die Herstellung eines
breiteren Bereiches von SAN Produkten ermöglicht.
In der Vergangenheit sind horizontale Reaktoren für SAN
bevorzugt worden, weil die Erzielung einer einheitlichen
Kontrolle von Temperatur und Konzentration von oben nach
unten in einem vertikalen Reaktor Schwierigkeiten bereitete.
(Vgl. z. B. die US PS 3 813 369.) In der Technik sind viele
Typen und Modelle von Reaktoren für die Polymerisation von
SAN bekannt. Erfindungsgemäß kann man jeden dieser bekannten
Reaktoren verwenden.
Der Reaktor kann zur Unterstützung der Wärmekontrolle, ins
besondere während des Starts, ummantelt sein. Als Wärmeaus
tauschmedium wird heißes Öl verwendet, das durch eine äußere
Leitung 6 zirkuliert wird. Erfindungsgemäß spielt dies jedoch
normalerweise keine entscheidende Rolle bei der Temperatur
kontrolle während des steady-state-Betriebes. Nach dem Start
wird die Temperatur des Mantels gewöhnlich auf der gewünsch
ten Reaktionstemperatur gehalten, um Temperaturgradienten auf
einem Minimum zu halten.
Beim Betrieb wird eine Mischung aus Styrol- und Acrylnitril
monomeren in den Reaktor durch Leitung 7 eingeführt, die an
fangs aus einer Zuführungsquelle 4 gespeist wird und durch
den Vorerhitzer 8 läuft. Das Verhältnis z. B. von Styrol zu
Acrylnitril in der Reaktionsmischung wird entsprechend der
gewünschten monomeren Zusammensetzung des Copolymeren gewählt.
Gewöhnlich enthalten die Zusammensetzungen etwa 60 bis 70
Gew.-% Styrol und etwa 30 bis 40 Gew.-% Acrylnitril. Die Reak
tionsmischung enthält gewöhnlich auch ein inertes Verdünnungs
mittel, z. B. etwa 2 bis 50 Gew.-%, und gewöhnlich etwa 15 bis
50 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Reaktionsmischung, wobei
etwa 25 Gew.-% bevorzugt werden. Der Prozentsatz kann auch
nur 2 Gew.-% betragen; unterhalb dieses Wertes kann es jedoch
aufgrund des fehlenden Verdünnungsmittels zu Verstopfungsprob
lemen kommen. Das Verdünnungsmittel ist vorzugsweise z. B. ein
der folgenden Verbindungen: Ethylbenzol, Butylbenzol, Benzol,
Toluol, Xylol (alle Isomeren) und Cumol, wobei Ethylbenzol
bevorzugt wird. Die Reaktion wird gewöhnlich bei einer Tempe
ratur zwischen etwa 115 und 180°C und bei einem Druck zwi
schen etwa 2,75 bis 5,5 bar betrieben.
In Fig. 2 wird ein bevorzugtes Reaktormodell für die vorlie
gende Erfindung veranschaulicht. Der Reaktor 1 umfaßt eine
Kombination aus Mitteln, die der Erzielung einer einheitli
chen Temperatur und Zusammensetzung in demselben dienen. Inner
halb des Reaktors befindet sich ein Rotationsmischer 3. Der
Mischer hat mindestens ein Blatt oder Paddel 4, das in hori
zontaler Ebene rotiert. Der Mischer kann jede übliche Bauweise
haben, die die laterale Einheitlichkeit innerhalb des Reak
tionsmediums gewährleistet; er kann durch einen Motor 2 ange
trieben werden, der den sich durch den Reaktorkopf und bis in
die Reaktionsmischung erstreckenden, rotierenden Schaft 5 an
treibt. Der Mischer wird gewöhnlich bei Geschwindigkeiten
zwischen etwa 20 und 60 rpm betrieben.
Die laterale Einheitlichkeit der Reaktionsmischung wird durch
den Rotationsmischer 3 erreicht. Die vertikale Einheitlich
keit der Reaktionsmischung erreicht man erfindungsgemäß, indem
man die Reaktionsmischung vom Boden des Reaktors abzieht und
sie über eine Pumpe 10 durch eine äußere Rückführungsleitung
9 in einer äußeren Schleife und dann zurück zum Kopf des Reak
tors 1 pumpt. Während sie durch die Schleife läuft, wird die
Reaktionsmischung vorzugsweise in der Mischvorrichtung 11,
vorzugsweise einem als "Zwischenflächenoberflächengenerator"
bezeichneten, statischen Mischer homogenisiert. Ein "Zwischen
flächenoberflächengenerator" ist ein in das System eingebau
ter, bewegungsloser Mischer, dessen Mischmechanismus gewöhn
lich nicht mit dem Durchsatz in Beziehung steht, wenn dieser
im Bereich des Stromlinienflusses fließt. Derartige Mischer
können als schichtbildende Mischer angesehen werden, in wel
chen der fließende Strom geteilt wird und zwei Komponenten
teile neu gebildet und in solcher Weise wieder miteinander verbunden
werden, daß die Zwischenfläche zwischen den ursprünglichen
Elementen des Stromes wesentlich vergrößert wird. Derartige
Mischer sind in der Technik bekannt, und einige von ihnen
sowie ihre Arbeitsweise sind in den folgenden US PS be
schrieben: 3 051 542, 3 051 453, 3 195 865, 3 206 170,
3 239 197, 3 286 992, 3 328 003, 3 358 749, 3 373 534,
3 394 924, 3 404 869, 3 406 947 und 3 506 244. Dieser in das
System eingebaute statische Mischer kann von jeder Standard
bauweise sein. Geeignete Mischer werden von verschiedenen
Firmen unter den Warennamen Kenics®, Koch®, und Lightning®
verkauft.
Frisches Monomer wird nach Bedarf durch Leitung 13 stromauf
wärts vom statischen Mischer 11 in die Rückführungsschleife
eingeführt, um innerhalb des Reaktors ein konstantes Verhältnis
der Monomeren aufrechtzuerhalten. Wie im Folgenden noch genauer
erläutert, wird auch kondensierter Monomerdampf durch Ein
führung stromaufwärts der statischen Mischvorrichtung 11 in
das Polymerisationsgefäß zurückgeführt.
Die Verwendung der äußeren Pumpschleife 9 und des statischen
Mischers 11 in Kombination mit dem Rotationsmischer 3 ergibt
in der gesamten Reaktionsmischung eine überraschende Einheit
lichkeit von Temperatur und Zusammensetzung, selbst im Fall
eines vertikalen Reaktors. Die Temperaturvariation vom Kopf
zum Boden kann im Reaktor auf innerhalb ±1°C kontrolliert
werden, wenn die Reaktionsmischung nur 1,2 Mal pro std durch
die äußere Schleife zirkuliert wird. In gleicher Weise wird
die monomere Zusammensetzung der Reaktionsmischung auf 1%
einheitlich gehalten. Eine Anlage mit einer Kapazität von
15000 t pro Jahr erfordert bei Verwendung der erfindungsge
mäßen Bauweise nur etwa 200 HP für den Rotationsmischer 3
und eine Pumpe von etwa 60 HP für die äußere Schleife.
Unter steady-state Arbeitsbedingungen wird praktisch die
gesamte Kühlung für den Reaktor 1 durch einen äußeren Mono
merkühler 15 geliefert. Heiße Monomerdämpfe werden vom Reak
tor 1 durch Leitung 17 abgezogen und im Kühler 15 kondensiert.
Der Kühler 15 kann von horizontaler oder vertikaler Bauweise
sein, wobei eine vertikale Bauweise in Fig. 1 dargestellt ist.
Innerhalb des Kühlers wird eine Vielzahl von Rohren durch
ein Kühlmittel, wie Wasser, gekühlt. Der Monomerdampf kann
auf der Rohrseite oder der Mantelseite hindurchgeleitet
werden; bei der vertikalen Bauweise wird er jedoch vorzugs
weise auf der Rohrseite hindurchgeleitet. Nach Kontakt mit
den kalten Leitungen wird der heiße Dampf aus dem Reaktor zu
einem flüssigen Monomer kondensiert, daß sich innerhalb des
Kühlers 15 sammelt. Eine weitere Menge Flüssigkeit wird vor
zugsweise in der Sammelvorrichtung 19 gesammelt. Die gekühlte
Flüssigkeit in der Sammelvorrichtung 19, die im wesentlichen
aus Monomer besteht, wird durch Leitung 20 zum Dreifachventil
21 geleitet, aus dem ein Teil des kondensierten Monomers
über Leitung 22 zur Monomerbeschickungsleitung 13 stromaufwärts
vom statischen Mischer 11 geführt wird, worauf das konden
sierte Monomer erneut in den Polymerisationsreaktor 1 einge
führt wird.
Die Kontrolle über dieses verdampfende Kühlsystem wird wie
folgt durchgeführt: Ein Temperaturregler 25 liest die Tempe
ratur direkt im Reaktor 1 ab und arbeitet in Reihe mit einem
Niveauregler 24, der mit dem Kühler 15 in Verbindung steht.
Die dem Reaktor zugeführte Kühlmittelmenge ist eine Funktion
des Niveaus des gekühlten Monomers in Kühler 15, d. h. je
niedriger der Flüssigkeitsspiegel, umso mehr Kühloberfläche
wird den Monomerdämpfen ausgesetzt. Wenn daher mehr Kühlkapa
zität für den Reaktor benötigt wird, wird der Flüssigkeits
spiegel im Kühler 15 gesenkt und umgekehrt. Die Einstellung
des Flüssigkeitsspiegels im Kühler 15 kann auf verschiedene
Weise erfolgen, z. B. indem man die Dreifachventilanordnung 21
mit einem Feedbacksignal versieht.
Die erfindungsgemäße verdampfende Kühlanordnung ergibt tat
sächlich einen zweifachen Mechanismus, um ein schnelles An
sprechen auf Temperaturänderungen innerhalb des Polymerisa
tionsreaktors zu erreichen. Wie oben erwähnt, erhöht sich
die Kühlkapazität des Kühlars 15 unmittelbar aufgrund einer
Temperaturerhöhung im Reaktor. Dies erreicht man durch Senken
des Niveaus des kondensierten Monomers im Kühler, und darauf
hin wird das aus dem Kühler verdrängte Volumen des kondensier
ten Monomers in den Reaktor zurückgeführt, wodurch ein sekun
därer und sofortiger Kühleffekt erreicht wird. Durch Aufrecht
erhaltung einer konstanten Zufuhr an kondensiertem Monomer
in der Sammelvorrichtung 19 liefert das erfindungsgemäße Sy
stem weiterhin die Möglichkeit zur sofortigen Einführung der
gesamten Menge des darin gesammelten, kondensierten Monomers
in den Reaktor, falls eine deutliche sofortige Beladung mit
Kühlmittel gefordert wird.
Bekannte Verfahren, die einen äußeren Kühler für die Tempera
turkontrolle bei Massenpolymerisationen, z. B. Massen-SAN-
Verfahren, verwenden, leiden charakteristischerweise an den
ernsten Problemen der Verstopfung und Dampfblockierung in
Leitung 17 zwischen dem Reaktor und Kühler, weil die Kühlmit
telbeladung typischerweise durch ein Kontrollventil in Lei
tung 17 geregelt wird, das den Dampffluß in den Kühler regelt,
d. h. dieses Ventil wurde als Haupttemperaturregelvorrichtung
verwendet. Leitung 17 neigt dazu, an diesem Ventil innerhalb
kurzer Zeit, z. B. in nur 1 bis 2 Betriebstagen, verstopft zu
werden. Mit dieser Verstopfung geht der Verlust an Kühlkapa
zität für den Polymerisationsreaktor einher. Es wurde fest
gestellt, daß die Verstopfung am Ventil aus der dortigen En
tropieveränderung aufgrund des leichten Druckabfalls resul
tiert. Ein weiteres Problem, an welchem bekannte Systeme unter
Verwendung eines äußeren Dampfkühlers litten,
war die Dampfblockierung in der Dampfleitung 17. Wie festge
stellt wurde, war die Ursache dafür eine Akkumulierung nicht-
kondensierbarer Materialien im System, z. B. Luft.
Diese Probleme werden zum Teil erfindungsgemäß durch Eliminie
rung des Ventils in Leitung 17 gelöst. Dies gilt besonders
für das Verstopfen des Ventils, weil durch dessen Entfernung
die Ursache des Problems eliminiert wurde. Bezüglich der
Dampfblockierung eliminierte die Entfernung des Ventils die
Ursache der Druckveränderung und damit der Dampfblockierung.
Außerdem sollte der Einlaß zum Kühler 15 oberhalb des Reak
tors angeordnet sein, um Dampfeinschlüsse zu eliminieren.
Wie erwähnt, lag ein Teil der Ursache für die Dampfblockie
rung in einem solchen System, in der
Anwesenheit von Sauerstoff und anderer nicht-kondensierbarer
Materialien. Zur Eliminierung nicht-kondensierbarer Materia
lien hat der Kühler am Kopf ein Druckkontrollventil 31. Diese
Druckkontrollvorrichtung bedient sich einer Falle 30 für
die nicht-kondensierbaren Materialien und regelt den Druck
auf einen Wert gerade oberhalb des Dampfdruckes der konden
sierten Flüssigkeit. Wenn sich daher irgendwelche nicht-kon
densierbaren Materialien in der Falle 30 ansammeln, erhöht
sich der Druck etwas und wird automatisch durch das Druck
kontrollventil 31 entlüftet.
Der Betrieb eines bevorzugten Mittels zur Eliminierung nicht-
kondensierbarer Materialien ist wie folgt: das Druckkontroll
ventil 31 wird am Kopf von Kühler 15 oberhalb einer Falle 30
für nicht-kondensierbare Materialien angebracht, so daß jede
Ansammlung nicht-kondensierbarer Materialien in Falle 30
erscheint. Wenn das Druckkontrollventil auf einen Öffnungs
druck unmittelbar oberhalb des Dampfdruckes der kondensierten
Flüssigkeit eingestellt ist, werden die nicht-kondensierbaren
Materialien automatisch entlüftet.
Die nicht-kondensierbaren Materialien können auch in einer
anderen Anordnung entlüftet werden. Da diese stagnierenden
nicht-kondensierbaren Materialien eine niedrigere Temperatur
haben als der heiße Dampf, kann die Grenzfläche zwischen den
nicht-kondensierbaren Materialien und dem heißen Dampf durch
einen Temperaturmeßgeber kontrolliert werden. Da diese Grenz
fläche nach dem ersten eines Paares von Temperaturmeßgebern,
die eine Ansammlung nicht kondensierbarer Materialien
anzeigen, absinkt, wird die Temperaturveränderung
festgestellt und die nicht-kondensierbaren Materialien ent
lüftet. Diese Ausführungsform kann mit der ersten Ausfüh
rungsform integriert werden, und in einem derartigen kombi
nierten System kann das Paar der Temperaturmeßgeber als über
geordnete Kontrolle für die Druckkontrollvorrichtung arbeiten.
Als weiteres Mittel zum Schutz gegen eine Kondensation wird
die Dampfleitung 17 isoliert um sicherzustellen, daß in der
Leitung keine Kühlung erfolgt.
Ein weiteres Problem in bekannten Verdampfungskühlsystemen
war das Verstopfen des Kühlers. Während eine Dampfphasenpoly
merisation praktisch nicht eintritt, polymerisieren heiße
flüssige Styrol- und Acrylnitrilmonomere leicht. Daher er
folgt ein Verstopfen der Rohre des Kühlers, weil sich der
überhitzte Dampf auf den Rohren zu einer sehr heißen Flüssig
keit kondensiert. Diese Flüssigkeit kann leicht polymerisie
ren. Die erfindungsgemäße Anordnung hat dieses Problem
eliminiert und erlaubt gleichzeitig eine noch genauere Tempe
raturkontrolle als sie früher möglich war. Dies erreicht man durch
Rückführung eines Teils der Mischung aus abgekühltem Monomer
und Verdünnungsmittel aus der Sammelvorrichtung 19 zum Kühler.
Die kondensierte Monomermischung läuft aus Vorrichtung 19
über Leitung 20 durch das Dreifachventil 21. Dieses Ventil
teilt den Monomerfluß in einen Strom 22, der in Reaktor 1
zurückläuft, und einen zweiten Strom 23, der in den Kühler 15
fließt. Diese Rückführung durch Leitung 23 löst das Problem
der Kühlerpolymerisation. Das Kondensat wird in den Kühler
15 am Eintrittspunkt des überhitzten Dampfstromes aus dem
Reaktor eingeführt. Es wird in Form eines Sprayvorhangs ein
geführt, durch welchen der Dampf hindurchgeht. Dieser Kühl
spray wirkt als Abschreckmittel für die heißen Dämpfe und ver
ringert die Hitze der flüssigen Monomeren auf den Kühlroh
ren, wodurch die Polymerisation vermindert wird. Weiter ist
der Kühlspray so ausgerichtet, daß er die Kühlrohre stän
dig wäscht, das auf den Rohren kondensierte flüssige
Monomere weiter abkühlt und die Verweilzeit des kondensier
ten Monomers auf den Kühlleitungen verringert.
Durch Verwendung des Abschrecksprays wird eine Polymerisation
innerhalb des Kühlers praktisch verhindert. In einem vertika
len Wärmeaustauscher läuft der eintretende heiße Dampfstrom
durch den Kühlspray. Die durch Leitung 23 laufende Menge des
abgekühlten Monomers wird so geregelt, daß sie größer ist als
die Menge des aus dem Dampf auf den Kühlrohren kondensie
renden Monomers. Das gekühlte Monomer wird in den Kühler
zurückgeführt und bildet so einen Film aus kühlem Monomer,
der ständig an den Rohren abwärts läuft. Zweckmäßig wird
das kühle Monomer mit einer Abdeckung von 180° eingeführt.
Bei einem horizontalen Kühler wird das zurückgeführte Konden
sat zweckmäßig durch eine Leitung eingeführt, die über die
gesamte Länge des oberen Kühlerteils läuft. Diese Leitung hat
gewöhnlich entlang ihrer Länge eine Vielzahl von Löchern
oder Düsen, damit die gesamte Länge der Kühlrohre innerhalb
des Kühlers gewaschen werden kann.
Fig. 2 zeigt eine alternative Ausführungsform des Reaktors
und Temperaturkontrollsystems, in welchem ein horizontaler
Kühler verwendet wird. Der Reaktor 1 umfaßt eine äußere Rück
führungsschleife 9 einschließlich eines statischen Mischers
11. Der Kühler 15 ist horizontal ausgerichtet und umfaßt eine
Vielzahl von Rohren 14, durch welche ein Kühlmedium fließt,
z. B. das durch Leitung 16 eintretende und durch Leitung 18
austretende Kühlwasser. Die aus Reaktor 1 durch Leitung 17
austretenden, monomerhaltigen Dämpfe betreten den Kühler 15
und werden nach Kontakt mit den äußeren Oberflächen der
Rohre 14 kondensiert. Das für den Kontakt mit den mono
merhaltigen Dämpfen verfügbare Oberflächengebiet der Roh
re 14 wird durch das Niveau der im Kühler 15 zurückgehalte
nen, kondensierten Flüssigkeit geregelt. Dieser Flüssigkeits
spiegel wird durch die Niveaukontrollvorrichtung 24 als Reak
tion auf die durch Temperaturkontrollvorrichtung 25 überwach
te Temperatur innerhalb des Reaktors 1 geregelt. Die Regulie
rung erfolgt durch Einstellung des Dreifachventils 21, das
die Menge der durch Leitung 22 zum Reaktor 1 zurückgeführten,
kondensierten Flüssigkeit und die Menge des durch Leitung 23
zum Kühler 15 zurückgeführten Materials regelt.
Die zum Kühler 15 zurückgeführte, kondensierte Flüssigkeit
wird in Leitung 27 eingeführt, die in der Nähe des oberen Teils des
Kühlers 15 und über dessen gesamte Länge verläuft. Die Leitung
27 enthält eine Vielzahl von Auslaßöffnungen, durch welche
die kondensierte Flüssigkeit über die Gesamtheit der Rohre
14 gesprüht werden kann, um auf diesen eine Ansammlung von
Polymer zu verhindern. Weiter läßt man die monomerhaltigen
Dämpfe durch einen Sprayvorhang laufen, wenn sie den Kühler
15 durch Leitung 17 betreten, wodurch sie abgeschreckt werden.
Das kondensierte Monomer und Verdünnungsmittel werden vorzugs
weise durch Leitung 64 vom Kühler 15 zu einem Sammeltank 19
geleitet, in welchem ein wesentliches Volumen des kondensier
ten, gekühlten Monomers gelagert wird. Gewöhnlich beträgt das
Volumen das gelagerten Kondensates etwa 5 bis 30 Vol.-% des
Volumens der Reaktionsmischung in Reaktor 1, obgleich jedoch
überhaupt kein Kondensat gelagert zu werden braucht. Dieses
Merkmal dient, wie oben beschrieben, nur dem verbesserten
Ansprechen und erhöhten Flexibilität des Systems. Die Flüssig
keit im Sammeltank 19 wird durch Leitung 20 zum Dreifach
ventil 21 durch die Kondensatrückführungspumpe 29 gepumpt.
Jegliches im System akkumulierendes Wasser wird in Falle 32
gesammelt und abgezogen, um das Wasser im System in seiner
Gleichgewichtskonzentration zu halten. Der Druck wird zwi
schen Kühler 15 und Sammeltank 19 mittels Leitung 62 ausge
glichen.
Es sind eine Falle 30 für nicht-kondensierbare Materialien
und ein Druckkontrollventil 31 vorgesehen, um das System kon
tinuierlich von nicht-kondensierbaren Materialien, insbeson
dere Sauerstoff, zu befreien. Das oben beschriebene Alterna
tivsystem kann auch hier verwendet werden.
Das bisher beschriebene Massenpolymerisationssystem liefert
noch einen weiteren, sehr entscheidenden Vorteil gegenüber
dem Stand der Technik. In früheren Systemen zur SAN Herstel
lung mußte der Reaktor aus rostfreiem Stahl hergestellt sein.
Ein Reaktor aus weniger kostspieligem Kohlenstoffstahl ("carbon steel") würde schnell
korrodieren, was zu schwarzen Flecken im Polymer führt. Wei
ter wurde angenommen, daß Kohlenstoffstahl ein popcornartiges SAN
Polymer ergibt, das die Übertragungsleitungen und die Anlage
verstopft. Dieses Problem wurde durch die erfindungsgemäße
Konstruktion gelöst, die außerdem sehr erhebliche Kostenein
sparungen erlaubt. Im erfindungsgemäßen System werden, wie
oben erwähnt, die nicht-kondensierbaren Materialien kontinu
ierlich aus dem Reaktor entfernt. Dies verhindert eine Korro
sion durch die Anwesenheit von Sauerstoff im Reaktor. Es ist
ein weiteres Merkmal der vorliegenden Erfindung, die Wasser
menge im System bei oder unterhalb ihrer Gleichgewichtskon
zentration, d. h. etwa 5 bis 6%, zu halten. So wird vermie
den, daß irgendwelches flüssiges Wasser innerhalb der Reak
tionsmischung die Reaktorwände berührt, indem man das Wasser
in Lösung hält. Überschüssiges Wasser wird im Kühlersystem
durch eine Wasserabzugsvorrichtung 32 entfernt, die von üb
licher Bauweise ist und sich in einer Falle am Boden des Sam
meltanks 19 befindet. Das Wasser trennt sich von der relativ
kühlen Monomermischung im Sammeltank 19, weil die Löslichkeit
von Wasser in Acrylnitril abnimmt, wenn das Acrylnitril abge
kühlt wird. Indem man somit an diesem Punkt das Wasser aus
der Monomermischung entfernt, wird die Wasserkonzentration
innerhalb des Reaktors auf ausreichend niedrigem Niveau gehal
ten um sicherzustellen, daß es sich vollständig in Lösung befin
det. Diese Entfernung von Wasser und nicht-kondensierbaren
Materialien ergibt gegenüber bekannten Systemen erhebliche
Kostenvorteile, da die Verwendung von Kohlenstoffstahlreaktoren
möglich wird. Auch das Problem früherer Verfahren des popcorn
artigen Polymers wird eliminiert.
Das erfindungsgemäße System erlaubt die Herstellung von SAN
Copolymeren unter Verwendung einer Reaktionstemperatur von
115 bis etwa 180°C, vorzugsweise 130 bis 155°C, wobei das
System innerhalb eines Druckbereiches von 2,75 bis 5,5 bar
arbeitet.
Ein Teil der Reaktionsmischung in Reaktor 1 wurde kontinuier
lich durch Leitung 33 zur weiteren Verarbeitung abgezogen.
Bei einem SAN Polymerisationsverfahren müssen die restlichen
flüchtigen Materialien (Styrol, Acrylnitril und Ethylbenzol)
entfernt werden, und es ist zweckmäßig, sie in den Reaktor
zurückzuführen. Dann wird das von flüchtigen Bestandteilen
befreite Polymer nach Verlassen der Stufe zur Entfernung der
flüchtigen Bestandteile durch Leitung 34 tablettiert oder
anderweitig zur technischen Verwendung verarbeitet.
Wie oben erwähnt, wird die nicht annehmbare Gelbfärbung im SAN
Polymer gebildet, wenn Acrylnitrilgruppen in Reihe polymeri
sieren und dann cyclisieren, nachdem das Polymer erhöhten
Temperaturen ausgesetzt wird. Unter den Polymerisationsbedin
gungen im Reaktor polymerisiert Styrol schneller. Daher liegt
ein Überschuß des Acrylnitrilmonomers in der Monomer-Polymer-
Mischung vor, die zur weiteren Verarbeitung aus dem Reaktor
abgezogen wurde. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit einer
benachbarten Polymerisation des Acrylnitrils in den Copolymer
ketten, was das monomere Verhältnis im endgültigen Polymer ver
ändert und zum Vergilben des Polymerproduktes führt. Wie
bereits oben erwähnt, bewirkt die Anwesenheit von SAN Poly
meren mit unterschiedlichen Monomerverhältnissen ein Wolkig
werden des Produktes. Dieses Problem wird beim Stand der Tech
nik dadurch gelöst, daß man die flüchtigen Materialien so
schnell wie möglich und bei möglichst niedriger Temperatur
entfernt. Die meisten großtechnischen Anlagen bedienen sich dazu
eines komplexen und sehr kostspieligen Dünnfilmverdampfers,
der unter der Bezeichnung "Film Truder"® im Handel ist. Der
Film Truder® erhitzt einen dünnen Film des Polymers sehr
schnell und befreit ihn von flüchtigen Materialien, und zwar
in weniger als 1 oder 2 Minuten. Der Nachteil des Film Truders
besteht darin, daß er ein komplexes System mechanischer Dich
tungen und rotierender Teile aufweist, die eine tägliche
Wartung und damit ein Abschalten oder ein Umgehen der Anlage
erfordern. Das erfindungsgemäße System eliminiert die Vor
teile der bekannten Verfahren bei Kosten für die Anlage von
nur etwa einem Viertel derjenigen des Film Truders.
Der Reaktor 1 arbeitet bei überatmosphärischem Druck. Eine
Polymerlösung wird aus dem Reaktor durch Leitung 33 bei einer
Temperatur von etwa 115 bis etwa 180°C, vorzugsweise etwa
140°C, abgezogen. Die Polymermischung wird ohne Vorerhitzen
in eine erste Anlage zur Entfernung flüchtiger Bestandteile
35 geleitet. Die Anlage 35 arbeitet bei einem Druck oberhalb
atmosphärischen Druckes, jedoch bei einem niedrigeren Druck
als Reaktor 1. Der Druckabfall von Leitung 33 in die Anlage
35 bewirkt eine Blitzverdampfung eines Teils der Acrylnitril-
und Styrolmonomeren aus der heißen Polymerlösung. Da Acrylnitril
einen höheren Dampfdruck als Styrol hat, kann die entfernte
Acrylnitrilmenge durch Regelung des Druckes in der Anlage 35
kontrolliert werden. Der Druck in Anlage 35 wird so geregelt,
daß das Acrylnitrilmonomer in ausreichenden Mengen blitzver
dampft wird, um in der Lösung ein solches Monomerverhältnis
zu ergeben, das nach Polymerisation ein SAN Copolymer mit
praktisch demselben Verhältnis von Styrol- zu Acrylnitrilmono
mereinheiten wie das den Reaktor verlassende SAN Copolymer
liefert. Normalerweise würde dies die erneute Einstellung des
Monomerverhältnisses auf dasselbe Verhältnis erfordern, wie
es am Anfang in den Polymerisationsreaktor eingeführt wurde.
Bei einem so wiedereingestellten Monomerausgleich stören
geringfügige weitere Polymerisationen während der anschlie
ßenden Verarbeitungsstufen das Copolymerverhältnis (oder die
Homogenität) im fertigen Polymer nicht. Die Anlage zur Ent
fernung flüchtiger Bestandteile 35 kann jede geeignete Bau
weise für eine kontrollierte Blitzverdampfung des Acrylnitrils
aufweisen. In einer Ausführungsform ist diese Anlage ein ein
facher Blitzverdampfungsbehälter oder eine einstufige Destil
lationsvorrichtung. Die Anlage 35 kann auch ein Gefäß mit
einer Verteilungsdüse zum Einspritzen der heißen Polymerlö
sung in dessen Inneres aufweisen, wobei am Kopf Mittel zur
Entfernung der Dämpfe und am Boden Mittel zur Entfernung der
Flüssigkeit vorgesehen sind. Die Temperatur in der Anlage zur
Entfernung flüchtiger Bestandteile 35 liegt vorzugsweise zwi
schen etwa 115 und 190°C und der Druck beträgt etwa 1,7 bis
2,1 bar.
Das an Acrylnitrilmonomer reiche Überkopfprodukt wird aus der
Anlage 35 durch Leitung 37 entfernt, um über eine Kühleranla
ge, die im Folgenden noch genauer beschrieben wird, in den
Reaktor zurückgeführt zu werden. Die Polymer/Monomer-Lösung
wird aus der ersten Anlage zur Entfernung flüchtiger Bestand
teile 35 über Leitung 39 entfernt und in einen Vorerhitzer 41
übergeführt. Der Vorerhitzer 41 ist ein Wärmeaustauscher, der
die Polymerlösung von einer Temperatur von etwa 70°C (auf
diesen Wert kann die Temperatur in Anlage 35 fallen) auf eine
solche von etwa 190 bis 260°C erhitzen kann. Dann bewegt sich
die erhitzte Polymermischung vom Vorerhitzer 41 durch Leitung
43 in eine zweite Anlage zur Entfernung flüchtiger Materia
lien 45, die vorzugsweise innerhalb des zuletztgenannten
Temperaturbereiches arbeitet. Obgleich die Lösung zwar nun
eine monomere Zusammensetzung hat, die ähnlich der in den
Reaktor eingeführten Zusammensetzung ist, darf die Polymeri
sation nicht bis zur Vollendung kommen gelassen werden, da
sich sonst ein SAN Copolymer mit einem niedrigeren Molekular
gewicht als dasjenige des aus dem Reaktor entfernten Produk
tes bilden würde, was zu einer verminderten Qualität des
Produktes führen würde. Daher ist es wesentlich, daß die Ver
weilzeit im Vorerhitzer 41 möglichst kurz ist, daß im Vorer
hitzer eine niedrige Wärmeentwicklung vorliegt und daß außer
dem die flüchtigen Bestandteile in der anschließenden Anlage
45 möglichst schnell entfernt werden. Zu diesem Zweck hat die
Leitung 43 einen relativ großen Durchmesser, der ausreicht,
daß der absolute Druck aus der Anlage zur Entfernung flüch
tiger Bestandteile 45, der gewöhnlich zwischen etwa 0,014
bis 0,02 bar liegt, dem im Vorerhitzer 41 etwa äquivalent ist. Weiter
sind die Leitungen 42 im Vorerhitzer-Wärmeaustauscher ausrei
chend weit, damit die Polymer/Monomer-Lösung darin dem Vakuum
der zweiten Anlage zur Entfernung flüchtiger Bestandteile 45
ausgesetzt ist.
Der Betrieb des Vorerhitzers 41 unter einem Teilvakuum lie
ferte überraschende und vorteilhafte Ergebnisse. Im ersten
Teil der Leitungen 42 des Vorerhitzers 41 wird das Monomer in
der Polymerlösung auf Siedetemperatur erhitzt. Die Siedetem
peratur ist recht niedrig aufgrund des niedrigen Druckes im
Wärmeaustauscher. Der Druck im Wärmeaustauscher erlaubt ein
Sieden bei Temperaturen von nur etwa 150°C. Nun wird die
Polymer/Monomer-Lösung ein fließbares Zwei-Phasen-Material,
zweckmäßig ein Schaum, der im verbleibenden Wärmeaustauscher
schnell auf die für eine gründliche Entfernung der flüchtigen
Bestandteile notwendige Temperatur, etwa 230°C, erhitzt wird.
Es wurde überraschenderweise gefunden, daß die Zwei-Phasen-
Flüssigkeit einen Wärmeübertragungskoeffizienten von etwa
6 BTU/hr °F ft2 besitzt, was gewöhnlich etwa 3 Mal
höher ist als derjenige der flüssigen Polymerlösung. Da es
der turbulente Fluß des fließbaren Zwei-Phasen-Materials er
möglicht, daß dieses Wärme wesentlich schneller absorbiert
als in einem laminaren Fluß einer viskosen Polymerlösung, kann das
fließbare Zwei-Phasen-Material in etwa einem Drittel der Zeit
auf die entsprechende Verflüchtigungstemperatur erhitzt wer
den, wie sie zum Erhitzen einer einzigen Phase der Polymer/
Monomer-Flüssigkeit notwendig ist. Es ist wichtig, daß der
Vorerhitzer mit einer relativ großen Anzahl von Leitungen
mit ausreichend großem Durchmesser konstruiert ist, so daß
das Vakuum durch die Leitungen hindurchgehen kann und
daß sich ein fließbares, vorzugsweise verschäumtes oder auf
geschäumtes Zwei-Phasen-Material darin bilden kann. Länge und
Durchmesser der Leitungen 42 werden vorzugsweise so gewählt,
daß dieser Zwei-Phasen-Fluß möglich wird.
Neben einer verminderten Verweilzeit des Polymers im Wärme
austauscher oder Vorerhitzer 41 ergibt das frühe Sieden der
flüchtigen Bestandteile unter Bildung des fließbaren Zwei-
Phasen-Materials den zusätzlichen Vorteil, daß sich Acrylni
tril nun in der Dampfphase befindet. Wie oben erläutert, poly
merisiert das Acrylnitrilmonomere in der Dampfphase nicht
leicht. Dies verringert die Möglichkeit einer Bildung von SAN
Copolymer mit uneinheitlichem Molekulargewicht (und damit
eines verfärbten Copolymers) noch weiter.
Ein dritter Vorteil ergibt sich, wenn das fließbare Zwei-
Phasen-Material in die Anlage zur Entfernung flüchtiger Be
standteile 45 eingeführt wird. Wenn bei früheren Verfahren
eine unter Druck stehende flüssige Polymerlösung mit einer zu
Verflüchtigung geeigneten Temperatur in die Anlage zur Entfer
nung flüchtiger Bestandteile eingeführt wurde, siedete das
Monomer gewöhnlich an der Einspritzdüse. Dieses Sieden ver
ringerte die Temperatur des Polymers um bis zu 25°C, da die
flüchtigen Bestandteile ihre latente Verdampfungswärme absor
bierten. Dieses Phänomen führte zu einem kälteren Polymer, das
schwerer zu pumpen war und somit mehr Energie benötigte.
Außerdem fluktuierte die Temperatur der Schmelze an der Düse
um bis zu 25°C, was Probleme bei der Tablettierung, z. B. Auf
blähen und ungenügende Temperaturkontrolle, ergab, die zu
Tabletten mit minderwertigen Eigenschaften führten.
Im Gegensatz zum Stand der Technik funktioniert im erfindungs
gemäßen System die zweite Anlage zur Entfernung flüchtiger
Bestandteile im wesentlichen als Phasentrennungskammer. Es
wird ein Polymer konstanter Temperatur hergestellt, und es
erfolgt nur eine geringe Kühlung, wenn das Polymer abwärts
durch die zweite Anlage zur Entfernung flüchtiger Bestand
teile fällt. Das von flüchtigen Bestandteilen befreite Polymer
wird durch Leitung 34 abgezogen und hat eine Reinheit von
etwa 99,80%. Die übrigen 0,20% bestehen im wesentlichen aus
flüchtigen Bestandteilen. Wenn ein SAN Copolymer von extrem
hoher Reinheit gewünscht ist, kann stromabwärts von der An
lage 45 noch eine weitere Anlage zur Entfernung flüchtiger
Bestandteile vom selben Typ wie die Anlage 45 vorgesehen
sein. Das Überkopfprodukt aus Verdünnungsmittel, Acrylnitril
monomer und Styrolmonomer wird durch Leitung 49 zur weiteren
Verarbeitung und/oder Einführung in den Reaktor 1 abgezogen.
Wie oben ausgeführt, wird ein Vakuum in der ersten Anlage 45
zur Entfernung flüchtiger Bestandteile und teilweise auch
in der Anlage 35 der ersten Stufe angelegt, um das Ver
dünnungsmittel und unpolymerisierte Monomer abzuziehen, die
anschließend kondensiert und vorzugsweise zum Polymerisations
reaktor zurückgeführt werden. Im erfindungsgemäßen System
kann jede übliche Vakuumquelle, durch die Bezugszahl 51 be
zeichnet, verwendet werden. So kann z. B. eine übliche Wasser
dampfstrahlvakuumquelle verwendet werden. Es ist jedoch auch
möglich und wird erfindungsgemäß bevorzugt, ein relativ ein
faches Niederdrucksystem zu verwenden, das sich rotierender
Gebläse als Quelle für den negativen Druck bedient. Das er
findungsgemäße System benötigt keine spezielle Kühlung, wodurch
eine teure Anlage und ein entscheidender Faktor der Betriebs
kosten eliminiert werden. Man könnte auch eine flüssigkeits
verschlossene Vakuumpumpe verwenden; dies ergibt jedoch eine
große Menge an verschmutztem Wasser, ein Umweltproblem, das
ebenfalls durch das erfindungsgemäß bevorzugte System um
gangen wird.
Die flüchtigen Komponenten werden aus dem Verflüchtigungssy
stem durch das Vakuum aus der Vakuumquelle 51 in den Rück
führungskühler 53 gezogen, der mit Kühlwasser gekühlt wird.
Die kondensierten Monomeren und das Verdünnungsmittel laufen
vom Rückführungskühler 53 zu einer Rückführungsausgleichs-
(oder -puffer)-trommel 55, von wo sie durch die Rückführungs
pumpe 57 über Leitung 59 zum Reaktor 1 zurückgepumpt werden.
Diese zurückgeführten Komponenten werden vorzugsweise strom
aufwärts vom Vorerhitzer 8 eingeführt.
In Fig. 3 wird ein bevorzugtes Rückführungskühlersystem gemäß
der vorliegenden Erfindung dargestellt. Der Rückführungsküh
ler 53 wird mit Kühlwasser aus Leitung 61 beschickt, und die
ses verläßt den Kühler durch Leitung 63. Der Kühler 53 erhält
die verflüchtigten Bestandteile (Verdünnungsmittel und Mono
mere) aus dem System zur Entfernung der flüchtigen Bestand
teile, und nachdem diese kondensiert sind, werden sie in flüs
siger Form durch Leitung 65 zur Trommel 55 ("surge drum") ge
führt. Diese ist mit einer Falle 56 zur Entfernung jeglichen
Wassers im System versehen.
Der Kühler 53 ist über Leitung 67 an die Vakuumzufuhr ange
schlossen, und der Druck wird zwischen Kühler und Ausgleichs
trommel 55 ausgeglichen, indem man eine Querverbindung durch
Leitung 69 herstellt. Das Vakuum im Rückführungskühlersystem
wird durch den Kohlenwasserstoffdampfdruck in der Trommel 55
begrenzt, daher ist es zweckmäßig, die Temperatur möglichst
niedrig zu halten. Gewöhnlich wird die Temperatur zwischen
etwa 27 und 38°C gehalten.
Das flüssige Monomere und Verdünnungsmittel werden von der
Trommel 55 abgezogen und über die Rückführungspumpe 57 durch
Leitung 59 zum Polymerisationsreaktor zurückgepumpt, wie dies
oben beschrieben wurde. Es wird weiter dafür gesorgt, einen
Teil des Kondensates durch Leitung 58 zurück zur Ausgleichs
trommel 55 und/oder einen Teil desselben durch Leitung 60 zum
Kühler 53 zurückzupumpen. Im letztgenannten Fall wird die zu
rückgeführte Flüssigkeit zweckmäßig durch eine Sprühdüse in
in den ankommenden Strom der flüchtigen Bestandteile einge
spritzt.
Der Kühler 53 ist so gebaut, daß sich über ihn ein Druckab
fall von weniger als etwa 2,7 mbar ergibt, und er ist von sol
cher Größe, daß es zwischen dem Kühlwasser und dem den Kühler
verlassenden Kohlenwasserstoff weniger als etwa 2°C Annähe
rung gibt. Gewöhnlich hat das eintretende Kühlwasser eine
Temperatur zwischen etwa 16 und 29°C, während ihn das Wasser
mit einer Temperatur zwischen etwa 20 und 32°C verläßt. Der
Druck im Kühlersystem liegt gewöhnlich zwischen etwa
0,014 bis 0,02 bar.
Das folgende Beispiel veranschaulicht die vorliegende Erfin
dung, ohne sie zu beschränken.
In einem vertikalen Rührtankreaktor mit einem Volumen von
etwa 22 700 l wird eine Mischung aus Styrol und Acrylnitril
copolymerisiert. Ein kontinuierlicher Strom der Reaktionsmi
schung wird vom Boden des Reaktors abgezogen, durch eine
äußere Schleife geleitet, in die eine statische Mischzone
eingebaut ist, und beim Kopf des Reaktors mit ausreichender
Geschwindigkeit erneut eingeführt, um die Reaktionsmischung
etwa 1,2 Mal pro std umzusetzen. Die Mischung wird durch eine
positive Verdrängungspumpe bewegt, die mit konstanter Ge
schwindigkeit betrieben wird. Ein ununterbrochener Beschic
kungsstrom aus flüssigem Monomer, bestehend aus etwa 70 Gew.-%
Styrol und 30 Gew.-% Acrylnitril, wird mit einer Geschwindig
keit von etwa 1820 kg/std in den zirkulierenden Strom der
Reaktionsmischung unmittelbar vor dem Punkt eingeführt, an dem
er die statische Mischzone betritt. Eine zusätzliche
Beschickung aus zurückgeführten Monomeren, bestehend aus
etwa 28 Gew.-% Styrol, 34 Gew.-% Acrylnitril und 38 Gew.-%
Verdünnungsmittel, wird kontinuierlich mit einer Geschwindig
keit von etwa 2000 kg/std an demselben Punkt wie der frische
Beschickungsstrom in die äußere Rückführungsschleife einge
führt. Die Kombination aus zurückgeführten und Beschickungs
monomeren wird durch die statische Mischzone gründlich mit
der Reaktionsmischung gemischt. Diese Mischung wird dann in
den Reaktor zurückgeleitet.
In der Reaktionszone wird durch die Kombination aus der
äußeren Rückführungsschleife und Rühren mit einem vom Reaktor
kopf aufgehängten Rührer eine gründlich homogene Zusammenset
zung aufrechterhalten. Der Rührer enthält sowohl anker- als
auch turbinenartige Blätter, die sich mit einer Geschwindig
keit von 30 rpm drehen. Dieses kombinierte Rühren genügt, um
einen maximalen Temperaturgradienten vom Kopf der Reaktions
mischung bis zum Boden von ±1°C zu gewährleisten.
Der Polymerisationsreaktor ist ummantelt, und durch den Man
tel wird ein Wärmeübertragungsöl zirkuliert. Die Temperatur
des Öles wird durch eine automatische Kontrolle konstant auf
einem Wert von etwa 144°C gehalten.
Nach Erreichen von steady-state Bedingungen wird der flüssige
Reaktorinhalt auf einer konstanten Temperatur von etwa 144°C
und einem Druck von etwa 2,75 bar gehalten. Ein konstantes
Flüssigkeitsvolumen wird im Reaktor aufrechterhalten, indem
man einen Teil der teilweise polymerisierten Reaktionsmischung
kontinuierlich mit einer Geschwindigkeit gleich derjenigen
der den Reaktor betretenden, kombinierten Beschickungs- und
Rückführungsströme vom Boden abzieht. Dieser Strom besteht
aus etwa 48 Gew.-% Styrol/Acrylnitril-Copolymer, 14,5 Gew.-%
Styrolmonomer, 17,5 Gew.-% Acrylnitrilmonomer und 20 Gew.-%
Verdünnungsmittel.
Das Copolymer enthält etwa 29 Gew.-% Acrylnitril und 71 Gew.-%
Styrol und ist eine homogene Zusammensetzung. Es fehlt jeg
liche Farbe, und das Polymer ist praktisch klar.
Die Polymerisationswärme wird durch die siedenden Monomeren
mit kontrollierter Geschwindigkeit aus der Reaktionszone ent
fernt. Ein dem Reaktor benachbarter, vertikaler Wärmeaustau
scher vom Mantel/Rohr-Typ wird zum Kondensieren der
heißen Dämpfe verwendet, die auf der Innenseite der Leitun
gen kondensiert werden, wobei der Mantel mit Kühlwasser
durchströmt wird.
In den Rohren des Kühlers wird ein Flüssigkeitsspiegel auf
rechterhalten, wobei die Monomeren am selben Eintrittspunkt
wie die Beschickungs- und Rückführungsströme in den Reaktor
direkt zurückgeführt werden. Das Maß an Kühlen wird kontrol
liert, indem man das Niveau des flüssigen Monomers in den
Rohren des Kühlers einstellt, wodurch das für die Kondensa
tion verfügbare Gebiet eingestellt wird. Ein Seitenstrom der
gekühlten Monomeren wird zum Kopf des Kühlers oberhalb des
Punktes eingesprüht, an welchem die Dämpfe aus dem Reaktor
eintreten. Der aus etwa 8 Gew.-% Styrol, 78 Gew.-% Acrylni
tril und 14 Gew.-% Verdünnungsmittel bestehende Dampfstrom
betritt den Kühler bei etwa 144°C. Ein gewisses Volumen an
Kondensat aus dem Kühler wird in einem zwischen Kühler und
Kondensatrückführungspumpe angeordneten Sammeltank gelagert.
Dieses Volumen beträgt etwa 1900 l.
Die den Reaktor verlassende Copolymer/Monomer-Mischung wird
durch eine Getriebepumpe mit variabler Geschwindigkeit zum
Verflüchtigungsabschnitt geleitet. Diese Pumpe hält in der
Reaktionszone ein konstantes Niveau aufrecht. Diese Mischung
wird durch eine ummantelte Leitung geführt, durch welche ein
Wärmeübertragungsöl zirkuliert wird, das mit derselben Tempe
ratur wie diejenige im Reaktormantel zirkuliert wird und das
erste der beiden Gefäße zur Entfernung flüchtiger Bestand
teile betritt. Die flüssige Mischung hat eine Temperatur von
etwa 144°C. Das erste Gefäß wird durch eine automatische Druck
kontrolle auf einem Druck von etwa 0,02 bar gehalten. Die aus
etwa 19 Gew.-% Styrol, 51 Gew.-% Acrylnitril und 30 Gew.-%
Verdünnungsmittel bestehenden Dämpfe werden durch Sieden aus
der Copolymermischung entfernt, wenn diese das Gefäß mit
einer Geschwindigkeit von etwa 1000 kg/std betritt. Die er
haltene, aus etwa 13 Gew.-% Styrol, 5,5 Gew.-% Acrylnitril,
16,5 Gew.-% Verdünnungsmittel und etwa 65 Gew.-% Styrol/
Acrylnitril-Copolymer bestehende Polymermischung fällt bei
etwa 77°C zum Boden des Gefäßes und wird durch eine Pumpe
weitergeleitet. Das Verhältnis der Styrol- und Acrylnitril
monomeren ist etwa dasselbe wie in der Beschickung zum Poly
merisationsreaktor.
Vom Boden betritt die Copolymerlösung die Leitungsseite des
Wärmeaustauschers vom Mantel/Schalen-Typ, in welchem sie
durch ein auf der Mantelseite zirkuliertes Heizöl auf eine
Temperatur von etwa 230°C erhitzt wird. Die Bauweise dieses
Wärmeaustauschers ist so, daß die Verdampfung des Monomers
innerhalb der Rohre erfolgt und eine schäumende Mischung
aus Monomer/Polymer gebildet wird. Diese verschäumte Mischung
hat solche Fließeigenschaften, daß eine wesentlich bessere
Wärmeübertragung als mit einem üblichen Austauscher dieses
Typs möglich wird, was wiederum eine wesentlich kleinere
Heizzone ermöglicht. Die Rohre sind genügend groß, damit
sich das Vakuum aus der zweiten Stufe der Verflüchtigungs
anlage in sie hinein ausdehnen kann und ein Schäumen der Mono
mer/Polymer-Mischung erlaubt. Die Länge jedes Rohres ist
4,8 m und der Durchmesser 3,2 cm.
Die Zwei-Phasen-Mischung verläßt den Vorerhitzer bei etwa
233°C und betritt das zweite Gefäß zur Entfernung flüchtiger
Bestandteile durch eine Verteilerdüse, in der sie in kleine
Stränge geteilt wird. Das Gefäß wird bei einem Druck von etwa
0,02 bar und bei 230°C betrieben. Eine Mischung aus etwa 37
Gew.-% Styrol, 16 Gew.-% Acrylnitril und 47 Gew.-% Verdün
nungsmittel wird als Dampf abgezogen, kondensiert und zum
Reaktionsgefäß zurückgeführt. Das erhaltene, von flüchtigen
Bestandteilen befreite, aus etwa 0,15 Gew.-%
Styrol, 0,01 Gew.-% Acrylnitril, 0,05 Gew.-% Verdünnungsmit
tel und 99,79 Gew.-% Copolymer bestehende Copolymer fällt zum
Boden des Gefäßes und wird mittels Pumpe zu den Tablettier
vorrichtungen bzw. -formen geleitet.
Das Verfahren von Beispiel 1 wurde mit verschiedenen Verän
derungen der Parameter wiederholt. Die Parameter für diese
weiteren Beispiele sowie für Beispiel 1 sind in der folgen
den Tabelle zusammengefaßt.
Claims (29)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Massepolymerisation von
Styrol- und Acrylnitrilmonomeren zur Herstellung eines
Styrol/Acrylnitril-Copolymeren mit einer Reinheit von etwa 99,8%, dadurch gekennzeichnet,
daß man
- a) kontinuierlich eine Beschickung, die etwa 10 bis 60 Gew.-% Acrylnitril und 40 bis 90 Gew.-% Styrol, bezogen auf den gesamten Monomergehalt, und etwa 2 bis 50 Gew.-% eines inerten Verdünnungsmittels für die Monomeren enthält, in ein Reaktionsgefäß (1) zur Bildung einer Reaktionsmischung einführt;
- b) die so erhaltene Reaktionsmischung zur Bildung eines Styrol/Acrylnitril-Copolymers Temperatur- und Druckbedingungen unterwirft, so daß sich eine Reaktionsgeschwindigkeit von bis zu etwa 40%/h und eine Umwandlung in Copolymer bis zu etwa 90% ergibt;
- c) die Reaktionsmischung ausreichend rührt, um eine praktisch einheitliche Verteilung der Zusammen setzung und eine praktisch einheitliche Tempera turverteilung über die gesamte Reaktionsmischung aufrechtzuerhalten;
- d) das Styrol/Acrylnitril-Copolymer kontinuierlich aus dem Reaktionsgefäß abzieht, wobei man zur Entfernung flüchtiger Bestandteile
- e) in einer ersten Stufe (35) das Verhältnis von Styrol- zu Acrylnitrilmonomer im abgezogenen Copolymer auf ein solches Verhältnis einstellt, daß nach der Polymerisation ein Styrol/Acrylnitril-Copolymer mit etwa demselben Verhältnis von Styrol : Acrylnitril monomer-Einheiten wie das aus dem Reaktionsgefäß abgezogene Styrol/Acrylnitril-Copolymer erhalten wird; und
- f) in einer zweiten Stufe (41, 45) das abgezogene Styrol/Acryl nitril-Copolymer auf eine ausreichende Temperatur erhitzt wird, um praktisch alle darin vorhandenen flüchtigen Komponenten zu verflüchtigen und die verflüchtigten Komponenten vom nicht-verflüchtigten Copolymer abzutrennen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
in Stufe (e) das Monomerverhältnis auf etwa dasselbe
Verhältnis eingestellt wird wie das Verhältnis der
Beschickung und daß die Einstellung in diese Stufe in
einem Abziehen des Acrylnitrilmonomeren zur Einstellung
des entsprechenden Verhältnisses besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
beim Abziehen der Druck in der Anlage zur Entfernung
flüchtiger Bestandteile der ersten Stufe auf einem
ausreichenden Wert gehalten wird, um eine monomer
haltige Dampfphase zu ergeben, und daß die an Acryl
nitrilmonomer reichen Dämpfe selektiv entlüftet werden.
4. Verfahren nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß bei der Erhitzungsstufe (f) das
abgezogene Styrol/Acrylnitril-Copolymer durch eine
Wärmeaustauschvorrichtung geleitet wird und der Druck in
der Wärmeaustauschvorrichtung um einen ausreichenden
Wert verringert wird, um eine wesentliche Verflüchtigung
der flüchtigen Komponenten im Copolymer zu bewirken, die
ausreicht, um durch die Wärmeaustauschvorrichtung einen
schaumartigen Zwei-Phasen-Fluß zu verursachen.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
man beim Abtrennen in Stufe (f) den Strom aus dem Zwei-
Phasen-Copolymer und den verflüchtigten Komponenten aus
der Wärmeaustauschvorrichtung in ein Abtrenngefäß leitet
und in diesem den Druck auf einen ausreichenden Wert
verringert, um die verflüchtigten Komponenten in der
Dampfphase zu halten.
6. Verfahren nach Anspruch 1, 3 oder 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß man in der Stufe zur Entfernung flüchtiger
Bestandteile
- a) die verflüchtigten Komponenten aus dem Reaktions gefäß der zweiten Stufe abzieht, diese zur Bildung eines flüssigen Kondensates der abgezogenen Monomeren kondensiert und die zurückgewonnene Monomerflüssigkeit als Teil der Monomerbeschickung zum Reaktionsgefäß zurückführt.
7. Verfahren nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das inerte Verdünnungsmittel
Ethylbenzol, Butylbenzol, Benzol, Toluol, Xylol oder
Cumol ist.
8. Verfahren nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß man weiterhin
- a) die Reaktionsmischung abkühlt, indem man aus dem Reaktionsgefäß eine Dampfphase abzieht, die verdampftes Styrol- und Acrylnitrilmonomer enthält.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
man bei der Kühlstufe (h) das aus dem Reaktionsgefäß
abgezogene verdampfte Styrol und Acrylnitril durch
Berührung mit einer gekühlten Kondensationsoberfläche
abkühlt und eine die kondensierten Monomere enthaltende
Flüssigkeit bildet und diese zum Reaktionsgefäß zurück
führt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
man in Kühlstufe (h) ein Volumen der die kondensierten
Monomere enthaltenden Flüssigkeit sammelt und dieses zur
selektiven Einführung in das Reaktionsgefäß zwecks
Erzielung eines sofortigen Kühleffektes bereithält.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
man in der Kühlstufe einen Teil der die kondensierten
Monomere enthaltenden Flüssigkeit zur Kondensierungsstufe
zurückführt und das verdampfte, aus dem Reaktionsgefäß
abgezogene Monomer abschreckt, indem man es durch einen
Strom der zurückgeführten, die kondensierten Monomere
enthaltenden Flüssigkeit leitet.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
der Strom der zurückgeführten, die kondensierten Monomere
enthaltenden Flüssigkeit eine vorhangartige Verteilung
aufweist.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
man in Kühlstufe (h) die zurückgeführte, die kondensier
ten Monomere enthaltende Flüssigkeit gegen das abgekühlte
Oberflächengebiet auftreffen läßt, um auf dieser
Oberfläche eine Akkumulierung von polymerisiertem Monomer
zu verhindern.
14. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
man in der Kühlstufe (h) die Wände des Reaktionsgefäßes
mit einem flüssigen Kühlmedium in Berührung bringt.
15. Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens nach
Anspruch 1, umfassend
ein Reaktionsgefäß (1),
Mittel (7) zur kontinuierlichen Einführung einer Beschickung aus Styrol- und Acrylnitrilmonomeren in das Reaktionsgefäß (1) zur Bildung einer Reaktionsmischung,
Mittel, um die Styrol- und Acrylnitrilmonomere enthalten de Reaktionsmischung Temperatur- und Druckbedingungen zu unterwerfen, unter welchen diese Monomere unter Bildung eines Styrol/Acrylnitril-Copolymers copolymerisieren;
Mittel (3, 9, 11), um die Reaktionsmischung ausreichend zu rühren, um über die gesamte Reaktionsmischung eine praktisch einheitliche Verteilung der Zusammensetzung und eine praktisch einheitliche Temperaturverteilung aufrechtzuerhalten,
Mittel (33) zum kontinuierlichen Abziehen des Sty rol/Acrylnitril-Copolymers aus dem Reaktionsgefäß, und
eine Anlage zur Entfernung flüchtiger Bestandteile, um die flüchtigen Komponenten aus dem aus dem Reaktions gefäß abgezogenen Styrol/Acrylnitril-Copolymer zu entfernen, wobei diese Anlage eine erste Stufe umfaßt, die Mittel (35) aufweist, um im abgezogenen Copolymer das Verhältnis von Styrol zu Acrylnitril-Monomeren auf etwa dasselbe Verhältnis wie das anfängliche Sty rol : Acrylnitrilverhältnis in der Beschickung einzustel len, und
eine zweite Stufe, die Mittel (41, 45) zum Erhitzen des abgezogenen Styrol/Acrylnitril-Copolymers auf eine ausreichende Temperatur aufweist, um praktisch alle flüchtigen Komponenten darin zu verflüchtigen, und die Mittel (49) zum Abtrennen der verflüchtigten Komponenten aus dem nicht-verflüchtigten Copolymer aufweist.
ein Reaktionsgefäß (1),
Mittel (7) zur kontinuierlichen Einführung einer Beschickung aus Styrol- und Acrylnitrilmonomeren in das Reaktionsgefäß (1) zur Bildung einer Reaktionsmischung,
Mittel, um die Styrol- und Acrylnitrilmonomere enthalten de Reaktionsmischung Temperatur- und Druckbedingungen zu unterwerfen, unter welchen diese Monomere unter Bildung eines Styrol/Acrylnitril-Copolymers copolymerisieren;
Mittel (3, 9, 11), um die Reaktionsmischung ausreichend zu rühren, um über die gesamte Reaktionsmischung eine praktisch einheitliche Verteilung der Zusammensetzung und eine praktisch einheitliche Temperaturverteilung aufrechtzuerhalten,
Mittel (33) zum kontinuierlichen Abziehen des Sty rol/Acrylnitril-Copolymers aus dem Reaktionsgefäß, und
eine Anlage zur Entfernung flüchtiger Bestandteile, um die flüchtigen Komponenten aus dem aus dem Reaktions gefäß abgezogenen Styrol/Acrylnitril-Copolymer zu entfernen, wobei diese Anlage eine erste Stufe umfaßt, die Mittel (35) aufweist, um im abgezogenen Copolymer das Verhältnis von Styrol zu Acrylnitril-Monomeren auf etwa dasselbe Verhältnis wie das anfängliche Sty rol : Acrylnitrilverhältnis in der Beschickung einzustel len, und
eine zweite Stufe, die Mittel (41, 45) zum Erhitzen des abgezogenen Styrol/Acrylnitril-Copolymers auf eine ausreichende Temperatur aufweist, um praktisch alle flüchtigen Komponenten darin zu verflüchtigen, und die Mittel (49) zum Abtrennen der verflüchtigten Komponenten aus dem nicht-verflüchtigten Copolymer aufweist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, in welcher das Mittel (35)
zum Einstellen des Monomerverhältnisses in der ersten
Stufe Mittel (37) aufweist, um eine ausreichende Menge
des Acrylnitrilmonomers abzuziehen, um das genannte
Verhältnis einzustellen.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, in welcher das Mittel zum
Abziehen ein Mittel aufweist, um den Druck in der ersten
Stufe der Anlage zur Entfernung flüchtiger Bestandteile
(35) auf einem ausreichenden Wert zu halten, um eine
monomerhaltige Dampfphase zu ergeben, und Mittel (37)
aufweist, um die an Acrylnitrilmonomer reichen Dämpfe
selektiv zu entlüften.
18. Vorrichtung nach Anspruch 15, in welcher das Heizmittel
der zweiten Stufe eine Wärmeaustauschvorrichtung (41),
Mittel (39, 42, 43), um das abgezogene Styrol/Acrylnitril
copolymer durch den genannten Wärmeaustauscher zu leiten,
und Mittel aufweist, um den Druck im Wärmeaustauscher um
einen ausreichenden Wert zu verringern, um eine wesentli
che Verflüchtigung der flüchtigen Komponenten im
Copolymer zu bewirken, die ausreicht, um durch den
Wärmeaustauscher einen schaumartigen Zwei-Phasen-Fluß zu
verursachen.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, in welcher die Wärme
austauschvorrichtung (41) eine Vielzahl von Rohren (42)
für das Copolymer aufweist, die einen ausreichend großen
Durchmesser haben, um diesen schaumartigen Zwei-Phasen-
Fluß zuzulassen.
20. Vorrichtung nach Anspruch 15, in welcher das Mittel zum
Abtrennen in der zweiten Stufe ein Abtrennungsgefäß (45),
Mittel (43), um den Zwei-Phasen-Strom aus Copolymer und
verflüchtigten Komponenten aus der Wärmeaustauschvor
richtung (41) in das Abtrennungsgefäß (45) zu leiten, und
Mittel aufweist, um den Druck im Abtrennungsgefäß (45)
auf einen ausreichenden Wert zu verringern, um die
flüchtigen Komponenten in der Dampfform zu halten.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, in welcher die Vorrichtung
zur Entfernung flüchtiger Bestandteile (35, 45) außerdem
Mittel (37, 49) zum Abziehen der verflüchtigten Kom
ponenten aus diesem Reaktionsgefäß in die zweite Stufe,
einen Kühler (53) zum Kondensieren der abgezogenen
verflüchtigten Komponenten unter Bildung eines flüssigen
Kondensats aus zurückgewonnenen Monomeren und Mittel
(55, 59) umfaßt, um die zurückgewonnene Monomerflüssigkeit
als Teil der Monomerbeschickung zum Reaktionsgefäß (1)
zurückzuführen.
22. Vorrichtung nach Anspruch 15, die weiterhin Mittel (15)
zum Kühlen der Reaktionsmischung durch Abziehen einer
Dampfphase, die verdampftes Monomer enthält, aus dem
Reaktionsgefäß (1) aufweist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, in welcher die Kühlmittel
(15) weiter einen Kühler zum Kondensieren der aus dem
Reaktionsgefäß abgezogenen, verdampften Monomere zur
Bildung einer die kondensierten Monomere enthaltenden
Flüssigkeit und Mittel (19, 21, 22) zur Rückführung der die
kondensierten Monomere enthaltenden Flüssigkeit zum
Reaktionsgefäß (1) aufweist.
24. Vorrichtung nach Anspruch 23, in welcher das Kühlmittel
weiter ein Gefäß (19) zum Sammeln eines gewissen Volumens
der die kondensierten Monomere enthaltenden Flüssigkeit
und Mittel (20, 21, 22) zur selektiven Einführung der
gesammelten monomerhaltigen Flüssigkeit in das Reak
tionsgefäß (1) zur Bildung eines sofortigen Kühleffektes
aufweist.
25. Vorrichtung nach Anspruch 23, in welcher das Kühlmittel
weiter Mittel (20, 21, 22) zur Rückführung eines Teils der
die kondensierten Monomere enthaltenden Flüssigkeit zur
Kondensationsstufe und Mittel zum Abschrecken der
verdampften, aus dem Reaktionsgefäß abgezogenen Monomere
aufweist, indem die abgezogenen verdampften Monomere
durch einen Strom der zurückgeführten, die kondensierten
Monomere enthaltenden Flüssigkeit geleitet wird.
26. Vorrichtung nach Anspruch 25, in welcher die Abschreck
mittel Mittel aufweisen, um einen vorhangartig verteilten
Strom der die kondensierten Monomere enthaltenden
Flüssigkeit zu bilden.
27. Vorrichtung nach Anspruch 23, in welcher das Kühlmittel
weiterhin Mittel (27) aufweist, damit die zurückgeführte,
die kondensierten Monomere enthaltende Flüssigkeit gegen
die gekühlte Oberfläche auftrifft, um eine Akkumulierung
von polymerisiertem Monomer auf der Oberfläche zu
verhindern.
28. Vorrichtung nach Anspruch 23, in welcher das Kühlmittel
weiterhin Mittel aufweist, um die Wände des Reaktions
gefäßes (1) mit dem flüssigen Kühlmedium in Berührung zu
bringen.
29. Vorrichtung nach Anspruch 15, die weiterhin einen
Vorerhitzer (8) für die Beschickung stromaufwärts vom
Mittel zur Einführung der Beschickung aufweist.
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