DE2461104C3 - Verfahren zum Abführen von Wärme während der Methylmethacrylat-Massepolymerisation und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Abführen von Wärme während der Methylmethacrylat-Massepolymerisation und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
1) kondensierbaren Dampf, der sich im Reaktorraum oberhalb des Flüssigkeitsspiegels des
Polymerisationsgemisches befindet, mit Hilfe einer in diesem Bereich angeordneten Kühlvorrichtung im Innern des Polymerisationsreaktors
kondensiert, während man
2) gleichzeitig die oberhalb des Flüssigkeitsspiegels befwi-dliche Dampfphase rührt und
3) den innendruck des Reaktors durch Inertgas auf
einem solchen Wert hält, daß das Polymerisationsgemisch nicht siedet.
2. Reaktor mit Rührwerk und Kühlmantel zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, der
im Innenraum oberhalb des Flüst;gkeitsspiegels eine Kühleinrichtung zur Kondensation von Dampf
besitzt und zusätzlich ein Rührwerk zur Bewegung der Dampfphase im Raum oberhalb des Flüssigkeitsspiegels aufweist
Bei Polymerisationsprozessen tritt sowohl die von der
Polymerisation selbst stammende Reaktionswärme als auch die beim Rühren der flüssigen Polymerisationsmischung entwickelte Wärme auf. Die Abführung der
Wärme bei Polymerisationsverfahren mit hohem Wirkungsgrad ist schwierig zu erreichen und erfolgte
bisher nach zwei Verfahrenstypen, nämlich durch Verwendung eines Wärmeübertragungsmediums, dem
aufgrund thermischer Leitung von der Polymerisationsmischiinjr w^nne zugeführt wird, oder durch Verdampfung der flüchtigen Flüssigkeit beim Sieden der
Polymerisationsmischung, wobei latente Verdampfungswärme abgeführt wird.
Beim ersten Verfahrenstyp wird ein Kühlmedium durch einen Reaktoraußenmantel oder eine in die
Polymerisationsmischung eintauchende Kühlschlange oder ein Saugrohr geleitet, wobei jedoch Polymerisatablagerungen an den Wandungen auftreten.
Beim zweiten Verfahrenstyp erfolgt ein Aufkochen der Polymerisationsmischung unter Verdampfen einer
flüchtigen Flüssigkeit, z. B. der Monomeren im Falle der Massenpolymerisation, und Kondensieren der Dämpfe
in einem Rückflußkühler außerhalb des Reaktors, oder durch Blitzverdampfung der verdampfbaren Flüssigkeit
außerhalb des Reaktors, was eine sehr wirksame Entfernung der Wärme ermöglicht.
So wird z.B. in der DE-OS 14 95 145 eine RückflußkUhlanordnung beschrieben, bei der die Temperatur des Polymerisationsgemisches reguliert wird
durch Steuerung der Kühlmittelzufuhr zum Rückflußkondensator als Funktion der Polymerisationstemperatur. Gemäß der DE-OS 21 17 364 erfolgt die Steuerung
der Hitzeabführung durch Änderung der Wärmeaus
tauschflSche in Abhängigkeit von der Polymerisationstemperatur, wobei diese Änderung durch Einspeisung
eines Inertgases in den Kondensator oder durch Abziehen des Inertgases aus dem Kondensator bewirkt
wird, ohne das Sieden des Polymerisationsgemisches zu verhindern. Gemäß der DE-OS 2038 363 wird der
forcierte Transport des Gases aus dem Gasraum des Reaktors durch den Rückflußkondensator in den
Rückflußkondensatorkopf und von dort in den Rcktor
gasraum, oder der forcierte Transport des Gases vom
Rückflußkondensatorkopf durch den Rückflußkondensator in den Reaktorgasraum und von dort in den
Rückflußkondensatorkopf beschrieben.
Gemäß diesen Druckschriften gelangt ein Rückfluß
kondensator zur Anwendung, der außerhalb des
Reaktors liegt, was den Nachteil hat, daß sich das Polymerisat an den Innenwänden des Reaktors und des
Kondensators abzuscheiden pflegt aufgrund einer großen Anzahl von Bläschen und mitgerissenen
Teilchen und der kondensierten RückflußflüssigkeiL Um
dies zu verhindern, muß ein Polymerisationsreaktor großen Volumens verwendet werden, damit ein
ausreichend großer freier Raum oberhalb des Flüssigkeitsspiegels im Inneren des Reaktors zur Verfügung
2ϊ steht Dies führt naturgemäß zu einer Verminderung der
Produktionsrate pro Volumeneinheit des Reaktors und bei kontinuierlicher Verfahrensdurchführung kommt
aufgrund der Tatsache, daß der Innendruck des Reaktors auf einem möglichst niedrigen Niveau
gehalten werden soll, um ein Sieden der Polymerisationsmischung zu gewährleisten, die Schwierigkeit
hinzu, den Druck vom Reaktor zur Ausstoßpumpe hoch genug zu halten, um eine glatte Abführung des
Polymerisationsproduktes aus dem Reaktor zu erzielen
is und außerdem tritt in der Ausstoßpumpe oftmals eine
Blasenbildung aufgrund siedender Flüssigkeit auf, wodurch die glatte Abführung des Polymerisationsproduktes erschwert wird.
Die angegebene Blitzverdampfung ist zwar für
kontinuierliche Polymerisationen insoitrn geeignet, als
der Innendruck des Reaktors sehr hoch sein kann, doch hat sie den Nachteil, daß sich das Polymere leicht an den
Innenwandungen des Reaktors und des Blitzverdampfers abscheidet und es schwierig wird, die Polymerisa-
•n tion bei ansteigender Viskosität durchzuführen aufgrund des Anstiegs des Polymerisatgehaltes und
aufgrund der Verminderung der Temperatur der Polymerisationsmischung, die durch die Blitzverdampfung hervorgerufen wird. Hinzu kommt, daß der
-λ Blitzverdampfer vergleichsweise teuer und kompliziert
ist.
Aus der DE-OS 15 20 756 ist ein verbessertes Ma^se-Polymerisationsverfahren bekannt, bei dem
unterhalb des FlUssigkeitsniveaus des Polymerisations-
-,-, gemisches Wärmeaustauscher zum Erhitzen und Kühlen sowie Rührer vorgesehen sind und ein Teil der
Poiymerisationswärme aus der Reaktionsmasse abgeführt wird durch Verdampfungskühlung, und bei dem
eine gesteuerte Menge an bei Siedetemperatur befindli-
bo ehern Wasser in der Polymerisationszone aufrecht
erhalten wird. Das bekannte Verfahren stellt eine Kombination der Rückflußkondensationsmethode und
der Methode zum Verdampfen einer flüchtigen Flüssigkeit durch Sieden des Polymerisationsgemisches
hi dar, wodurch die Entfernung der latenten Polmerisationswärme bewirkt wird. Dieses bekannte Verfahren
ist ähnlich den üblichen Verdampfungskuhlmethoden mit der einzigen Ausnahme, daß Wasser zugeführt und
Wasserdampf zusammen mit Monomerendampf kontinuierlich
abgezogen und in einem Kondensator kondensiert werden, der außerhalb des Reaktors'
angebracht ist, und zumindest ein Teil des Kondensats wird im Rückfluß in das Polymerisationsgemisch
zurückgeführt Dieses bekannte Verfahren besitzt somit nach wie vor die angegebenen Nachteile, daß sich
Polymerisat auf den Innenwandungen des Reaktors und des Kondensators ablagert, daß es schwierig ist, den
erforderlichen Druck vom Kopf des Reaktors zur ι ο
Ausstoßpumpe aufrecht zu erhalten, und daß der Druck am Reaktorkopf in der Regel nicht ausreicht für eine
glatte Abführung des Polymerisationsproduktes aus dem Reaktor. Außerdem macht die unerwünschte
Blasenbildung, die in der Ausstoßpumpe aufgrund des is
Siedens der Flüssigkeit auftritt, eine glatte Abführung
des Polymerisationsproduktes schwierig.
Aus der DE-OS 21 17 623 ist es ferner bekannt, die Polykondensation eines Diaminsalzes und ein Dicarboxylats
in einem Reaktor durchzuführen, der mit einer Kühleinrichtung versehen ist, die sich im Bereich
oberhalb des Flüssigkeitsniveaus des Polykcndensationsgemisches befindet. Aus dem Polykondensationsgemisch
verdampftes Diamin wird durch diese Kühleinrichtung kondensiert und im Rückfluß in das Polykon- 2s
densationsgemisch zurückgeführt. Dadurch wird bewirkt,
daß nur ein geringer oder überhaupt kein Verlust an Diamin eintritt. Bei diesem bekannten Verfahren
wird weder eine rasche und gleichmäßige Kühlung der Dampfphase noch eine Steuerung des Polymerisationsgemisches
und eine prompte Änderung der Temperatur bewirkt, da sich das Problem der Abführung von Wärme
nicht stellt, weil diese bekannte Polykondensation sehr langsam abläuft, ganz zum Unterschied von der
Massepolymerisation von Methylmethacrylat, wo die J5
Wärmeabführung von ausschlaggebender Bedeutung ist
Erfindungsgemäß wird die Polymerisationswärme in besonders wirksamer Weise ohne die Nachteile der
bekannten Verfahren abgeführt und eine Vorrichtung geschaffen, die Polymerisationsreaktionen unter wirksamer
Abfuhr der Polymerisationswärme zuläßt und dabei weder kompliziert noch kostspielig in der Herstellung
ist
Die Erfindung betrifft daher das Verfahren gemäß v> Anspruch 1 sowie den Reaktor zur Durchführung dieses
Verfahrens gemäß Anspruch 2.
Da beim Verfahren der Erfindung die Polymerisation bei einem Innendruck im Polymerisationsreaktor
erfolgt, der bewirkt, daß -)<e Polymerisationsmischung
nicht siedet, ist es erforderlich, die Polymerisationsmischung durch Rühren zu bewegen, um den Austausch
oder die Erneuerung der flüssigen Oberfläche zu erleichtern und um die Verdampfungsgeschwindigkeit
der verdampfbaren Flüssigkeit zu erhöhen.
Zum Bewegen der Polymerisationsflüssigkeit sind übliche Rührwerke und Rührvorrichtungen verwendbar,
vorzugsweise solche, welche zu einer zirkulierenden Strömung der Polymerisationsmischung in vertikaler
Richtung führen, wie z. B. die Doppelschrauben- bo Rührwerke des in Fig. 1 dargestellten Typs sowie
Spiralenschrauben-Rührwerke mit einem Saugrohr. Diese Art von Rührwerken haben sich als besonders
wirksam erwiesen, wenn die Polymerisationsmischung eine hohe Viskosität aufweist. Besonders vorteilhaft
kann es sein, außer derartigen Rührwerken noch einen Rührer von vergleichsweise geringer Größe zu
verwenden, dessen Rührarme oder Prooellerblätter unmittelbar unter oder an der freien Oberfläche der
Polymerisatjonsmischung angeordnet sind, so daß eine lokale Bewegung des oberen Teils der Polymerisationsmischung erfolgt, wodurch der Austausch der flüssigen
Oberfläche erleichtert wird.
Die beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Vorrichtung besteht aus einem verschließbaren Reaktor,
der mit einem Rührwerk ausgerüstet ist und gewöhnlich als »Rührwerk-Reaktor« oder »Rührwerk-Tank-Reaktor«
bezeichnet wird. Ein länglicher Reaktor oder ein turmartiger Reaktor ohne Rührwerk eignet
sich nicht zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung. Jedoch kann ein Längsreaktor oder ein
Reaktor vom Turm- oder Säulentyp verwendet werden, wenn dieser mit einem Rührer oder Rührwerk
ausgestattet ist, mit dem sich mindestens der obere Teil der Polymerisationsmischung in Bewegung halten läßt.
Die Zeichnungen dienen der näheren Erläuterung der Erfindung. Im einzelnen sind dargestellt in:
F i g. 1 eine erfindungsgemäß eingesetzte Vorrichtung im Schnitt;
F i g. 2A, 2B, 2C und 2D Wärmeaustauscher für die
Kühlung der Dampfphase im Inneren des Reaktors und
Fig.3A1 3B, 3C und 3D Rührer zur Bewegung der
Dampfphase im Inneren des Reaktors.
Bei dcTi in F i g. 1 beispielsweise dargestellten, beim
erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Reaktor handelt es sich um einen für eine kontinuierliche
Polymerisation geeigneten Tankreaktor. Die zur Polymerisation bestimmten Monomeren werden dabei
mittels einer Pumpe 1 durch die Leitung 2 in den Reaktor 5 eingespeist Der Reaktor 5 ist mit zwei
äußeren Mänteln 8 und 8' versehen. In den oberen Mantel 8' wird über die Leitung 6' zur Kühlung der
Dampfphase im Raum 14 oberhalb der freien Oberfläche der Polymerisationsmischung ein Wärmeübertragungsmedium
von geringer Temperatur eingeführt, das über die Leitung T wieder abgezogen wird. In
entsprechender Weise wird über die Leitung 6 in den unteren Mantel 8 ein Wärmeübertragungsmedium einer
vorbestimmten Temperatur eingeführt, das die Polymerisationsmischung auf der gewünschten Temperatur
halten soll. Dies Wärmeübertragungsmedium wird über die Leitung 7 aus dem Mantel 8 wieder abgezogen. Der
Reaktor 5 ist des weiteren mit einer Art Poppelschraubenriihrer 4 zum Bewegen der Polymerisationsmischung
3 ausgerüstet Im Raum 14 befindet sich des weiteren ein Spiral-Röhren-Wärmeaustauscher 11 für
die Kondensation kondensierbaren Dampfes im Raum 14 sowie ein Propellerrührer 17 zum Mischen der
Dampfphase im Raum 14. Durch den Wärmeaustauscher 11 wird mittels Pumpe 9 ein Wärmeübertragungs··
medium von vergleichsweise geringer Temperatur gepumpt. Der Reaktor 4 weist des weiteren eine inerte
Gasphase, beispielsweise eine Stickstoffphase ayf, wobei die Menge des inerten Gases so bemessen wird,
daß der Innendruck des Reaktors 5 auf einem solchen Niveau gehalten wird, daß die Polymerisationsmischung
3 nicht siedet. Die Polymerisationsmischung mit einem bestimmten Polymergehalt kann kontinuierlich mittels
Pumpe 16 über die Leitung 15 abgezogen werden.
Die Kühleinrichtung im Raum oberhalb des Fiüssigkeitsspiegels
im Inneren des Reaktors kann aus einem beliebigen Typ von Wärmeaustauschern bestehen.
Typische Beispiele greigneter Wärmeaustauscher sind in den F i g. 2A, 2B, 2C und 2D dargestellt.
Bei dem in Fig.2A dargestellten Wärmeaustauscher
handelt es sich um einen SDiralrohr-Wärmeaustauscher.
bestehend aus einer konzentrisch spiralförmig gewundenen Schlange 11, ähnlich dem in Fig. 1 im Reaktor
angeordneten Wärmeaustauscher 11.
In F i g. 2B ist ein aus einem Bündel von Leitungen 18 bestehender Wärmeaustauscher dargestellt.
Der in Fig. 2C dargestellte Austauscher besteht aus dem Austauschrohr 19 und den Rippen 20.
Bei dem in Fig. 2D dargestellten Austauscher handelt es sich um einen sogenannten Plattenaustauscher,
bestehend aus einer Vielzahl von hohlen Platten 21, die in Reihe geschaltet sind.
Durch Anordnung des Wärmeaustauschers im Raum oberhaib der Polymerisationsmischung wird die gesamte
Dampfphase im Raum oberhalb der Polymerisationsmischung im Inneren des Reaktors gleichförmig
gekühlt. Infolgedessen wird ein Hauptteil des kondensierbaren Dampfes in dem Raum über der Polymerisationsmischung
in der Dampfphase zu Nebel oder Rührer zur Bewegung der Polymerisationsmischung kombiniert werden, d. h. die Schaufeln oder Blätter des
Rührers können am oberen Teil der Achse des Rührers für die Polymerisationsmischung angeordnet sein, d. h.
oberhalb des Flüssigkeitsspiegels. Die zuerst erwähnte Ausgestaltung hat sich als vorteilhafter als die zuletzt
erwähnte erwiesen, da im ersteren Fall der Rührer eine optimale Umlaufgeschwindigkeit haben kann, unabhängig
von der Umlaufgeschwindigkeit des Rührers für die Bewegung der Polymerisationsmischung, wodurch es
leichter wird, den Grad der Wärmeabfuhr zu erhöhen und die Polymerisationstemperatur im Reaktor zu
steuern.
Der Innendruck im Reaktor kann je nach dem Polymerisationstyp und den zu polymerisierenden
Monomeren verschieden sein, unter der Voraussetzung jedoch, daß der Druck derart ist, daß kein Sieden der
Polymerisationsmischung auftreten kann. Der Innen-
nCuCiirOpiCiitM kondciiäicri, u. π. ΠΙίΓ ei Γι geringer ufÜCk im Kcäkiöf WiTu uüi\.ii IJiTfSCiIiUtJ cincS ί
Anteil des Dampfes wird auf dem Wärmeaustauscher _>n selbst und an den Innenwandungen des Reaktors
kondensiert. Infolgedessen läßt sich eine unerwünschte Abscheidung von Polymeren am Wärmeaustauscher
und an den Innenwandungen des Reaktors auf ein Minimum reduzieren. Des weiteren dient eine solch .ί
gleichförmige Kühlung der Dampfphase dazu, die Verdampfung der verdampfbaren Flüssigkeit zu steigern.
Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, daß für die Durchführung des Verfahrens der Erfindung ein m
Polymerisationsreaktor mit einem äußeren Kühlmaatel, wie in F i g. 1 durch das Bezugszeichen 8' dargestellt, der
am oberen Teil an der Peripherie des Reaktors angeordnet ist, verwendet wird. Ein solcher äußerer
Kühlmantel dient dazu, die Inhenwandungen des r. Reaktors, die sich in Kontakt mit der Dampfphase
befinden, zu kühlen, wodurch die gleichförmige Kühlung der Dampfphase gefördert wird.
Der Reaktor weist des weiteren in der Dampfphase zur Bewegung der Dampfphase einen Rührer 17, wie in 4<
> F i g. 1 dargestellt, auf. Ein solcher Rührer dient dazu, den Dampf- Film-Wärme-Übertraeuneskoeffizienten
der Wärmeübertragungsoberfläche des Wärmeaustauschers zu erhöhen wie auch dazu, die Dampffilmdicke in
unmittelbarer Nähe der freien Oberfläche der Flüssig- 4> keit zu vermindern. Infolgedessen wird die Verdampfung
gefördert und der Grad der Wärmeabfuhr gesteigert Ein solcher Rührer dient des weiteren zur
Steuerung der Temperatur der Polymerisationsmischung durch geeignete Veränderung der Umlaufgeschwindigkeit
de? Rührers. Mittels eines solchen Rührers läßt sich somit in vorteilhafter Weise die
Temperatur verändern, da die Temperatur rasch auf Veränderungen der Umlaufgeschwindigkeit des Rührers
anspricht
Der Rührer kann aus einem beliebigen Rührer bestehen, der üblicherweise zur Bewegung und Vermischung
von Gasen verwendet wird. In den F i g. 3A, 3B, 3C und 3D sind verschiedene Beispiele geeigneter
Rührer dargestellt, und zwar in Fig.3A eine Art
Turbinenschaufelrührer, in F > g. 3B ein Zentrifugalrührer
mit geraden Schaufeln, in Fig.3C ein weiterer Schaufelrührer und in F i g. 3D ein Propellerrührer.
Die Schaufeln oder Blätter des Rührers befinden sich
in der Dampfphase des Reaktors. Ein solcher Rührer kann unabhängig von dem Rührer für die Bewegung der
Polymerisationsmischung, wie in F i g. 1 dargestellt, angeordnet sein oder aber der Rührer kann mit dem
z. B. Stickstoff und/oder Kohlendioxyd gesteuert. Da die Polymerisationsmischung nicht siedet, kann keine
Bläschenbildung oder ein Mitreißen von Polymer erfolgen. Infolgedessen erfolgt keine Abscheidung von
Polymer auf der Kühleinrichtung und an den Innenwänden des Reaktors und das Volumen des freien Raumes
im Inneren des Reaktors kann auf ein Minimum reduziert werden.
Nach c!';m Verfahren der Erfindung werden Methylmethacrylat
polymerisiert oder Gemische aus vorwiegend Methylmethacrylat und anderen damit copolymerisierbaren
Monomeren, insbesondere solchen mit einer Vinyl- oder Vinylidengruppe, beispielsweise Alkylacrylate,
z. B. Methylacrylat, Äthylacrylat, Butylacrylat, Isobutylacrylate, 2-Äthylhexylacrylat und n-Octylacrylat,
ferner Alkylmethacrylate. z. B. Äthylmethacrylat, Butylmethacrylat, n-Hexylmethacrylat, n-Octylmethacrylat
und Laurylmethacrylat, ferner aromatische Verbindungen, z. B. Styrol und Λ-Methylstyrol, sowie
Acrylnitril.
Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, erfindungsgemäß außer Methylmethacrylat auch Mischungen
von Methvlmethacrvlat und Methvlacrvlat. Äthylacrylat und Butylacrylat zu polymerisieren. Der
Reaktionsmischung können gegebenenfalls in bekannter Weise übliche Additive zugesetzt werden, z. B.
Polymerisationsinitiatoren, Polymerisationssteuermittel, ultraviolettes Licht absorbierende Verbindungen,
färbende Komponenten und/oder Plastifizierungsmittel.
Erfindungsgemäße Massenpolymerisationsverfahren können kontinuierlich oder chargenweise durchgeführt
werden. Die Erfindung ist von besonderem Vortei. bei kontinuierlich durchgeführten Massenpolymerisationsverfahren.
Zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung können des weiteren die üblichen bekannten Polymerisationsinitiatoren
oder Katalysatoren verwendet werden, beispielsweise vom Azotyp oder Peroxydradikaltyp.
Die Polymerisation kann bei verschiedenen Temperaturen durchgeführt werden, vorzugsweise bei
hohen Temperaturen, z. B. bei Temperaturen von 100
bis 1700C, insbesondere bei Temperaturen von 130 bis
170" C
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher veranschaulichen.
Im Falle der folgenden Beispiele wurde ein mit einem Rührer ausgestatteter Rührwerks-Tankreaktor verwendet,
der von ähnlicher Konstruktion wie der in F i g. 1 dargestellte Reaktor war, jedoch keinen oberen
äußeren Kühlmantel 8' aufwies. Der Innendurchmesser des Reaktors lag bei 500 mm. Der Reaktor wies des
weiteren ein Innen volumen von 1001 auf. Bei den im
folgenden angegebenen Teil- und Prozentangaben handelt es sich jeweils um Gewichtsteile bzw.
Gewichtsprozente.
Beispiel !(Vergleichsbeispiel)
Au") dem Reaktor wurde zunächst der Rührer 17
entfernt. Der verwendete Spiralröhren-Wärmeaustauscher Il bestand aus einer spiralförmig gewundenen
Heizschlange aus rostfreiem Stahl einer Länge von 6,3 m, einem inneren Durchmesser von 4 mm und einem
äußeren Durchmesser von 6 mm.
In den Reaktor wurden mit einer Geschwindigkeit von 221 pro Stunde eingeführt eine Mischung aus 100
Gew.-Teilen Methylmethacrylat, 0,28 Gewichtsteilen tert.-Butylmercaptan und 0,0017 Gewichtsteilen Ditert.-butylperoxyd.
Die Polymerisationsmischung wurde auf einer Temperatur von I55°C gehalten, in dem ein
Wärmeübertragungsmedium durch den äußeren Mantel 8 und Wasser durch den spiralförmigen Wärmeaustauscher
11 geführt wurden. Der Druck im Inneren des Reaktors lag bei 8 atü durch Einschluß von Stickstoff
zur Verhinderung des Siedens der Polymerisationsmischung. Der Polymerisatgehalt in der Mischung
(Dauerzustand) lag bei ungefähr 55%, wie auf gaschromatographischem Wege festgestellt wurde.
Während die angegebenen Bedingungen konstant gehalten wurden, wurde der Grad der Bewegung der
Polymerisationsmischung verändert, wobei die Temperaturen des Kühlwassers, das in den Spiralröhren-Austauscher
eingeführt wurde, vor Eintritt in den Reaktor und nach Austritt aus dem Reaktor ermittelt wurde. Die
erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle I zusammengestellt.
K ührgfM'h windigkeit
Temperatur des Kühlwassers beim Eintritt
(l:mdrchungen/Minutej ( C)
Temperatur des Kühlwassers beim Austritt
( C)
Strömungsgeschwindigkeit des Kühlwassers
kg/Stunde
Durch Kühlwasser entfernte Wärmemenge
(Kcal/Stunde)
25.0 | 52.5 |
25,0 | 55.3 |
25.1 | 57.8 |
67
67
67
67
67
1840
2030
2190
2030
2190
Die Polymerisationswärme im Reaktor lag bei ungefähr 1600 Kcal pro Stunde. Die Polymerisation
wurde über einen Zeitraum von ungefähr 70 Stunden fortgesetzt. Es traten keinerlei Schwierigkeiten auf.
Insbesondere schied sich kein Polymerisat auf dem Spiralrohr-Austauscher und im oberen Teil an den
inneren Wänden des Reaktors ab.
Beispiel 2 (Vergleichsbeispiel)
wurde auf kontinuierlichem Wege Methylmethacrylat polymerisiert. Es wurde die gleiche Vorrichtung, wie in
Beispiel 1 beschrieben, verwendet mit der Ausnahme jedoch, daß die Länge des Spiralrohr-Wärmeaustauschers
aus rostfreiem Stahl diesmal auf 10 m erhöht wurde. Während die Polymerisationsbedingungen konstant
gehalten wurden, wurde die Bewegung der Polymerisationsmischung durch Veränderung der Umlaufgeschwindigkeit
des Rührers verändert. Die erhalte nen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle II
Rührgeschwindigkeit
Temperatur des Kühl- Temperatur des Kühlwassers beim Eintritt wassers beim Austritt
(Umdrehungen/Minute) ( C")
( O
Strömungsgeschwindigkeit des Kühlwassers
kg/Stunde
Durch Kühlwasser entfernte Wärmemenge
(Kcal/Stunde)
25,3
25.2
25.2
54,0
56,6
56,6
83
83
83
2380
2610
2610
Die Polymerisation wurde über einen Zeitraum von ungefähr 55 Stunden durchgeführt Es traten keinerlei
Probleme auf und es fand insbesondere keine Abscheidung von Polymerisat auf dem spiralförmigen Wärmeaustauscher und an dem oberen Teil der Innenwandungen des Reaktors auf.
Nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren wurde Methylmethacrylat kontinuierlich polymerisiert
Zur Durchführung des Verfahrens wurde ein Reaktor, wie in F i g. 1 beschrieben, verwendet, ausgerüstet mit
einem Propellerrührer eines Durchmessers von 12 cm,
w wie in Fig.3D dargestellt, zur Bewegung der
Dampfphase. Die Geschwindigkeit des die Polymerisationsmischung bewegenden Rührers lag bei 70 Umdrehungen pro Minute. Alle übrigen Bedingungen entsprachen den Bedingungen des Beispiels 1. Während die
b5 Polymerisationsbedingungen konstant gehalten wurden,
wurde der Grad der Bewegung der Dampfphase variiert Die erhaltenen Meßergebnisse sind in der
folgenden Tabelle III zusammengestellt
ίο
Rührgeschwindigkeit
in ilt-T Dampfphase
in ilt-T Dampfphase
Temperatur des Kühl- Temperatur des Kühlwassers beim Eintritt wassers beim Austritt
(Umdrehungen/Minutej ( C)
( C)
Strömungsgeschwindigkeit des Kühlwassers
kg/Stunde
Durch Kühlwasser entfernte Wärmemenge
(Kcal/Stunde)
13,5
13,6
13,2
13,6
13,2
59,2
48,2
39,5
48,2
39,5
72,0
72,0
72,0
72,0
72,0
3290
2490
1890
2490
1890
Die Polymerisation wurde über einen Zeitraum von ungefähr 74 Stunden durchgeführt. Es traten keinerlei
Schwierigkeiten auf, und es wurde keine Polymerisatabscheidung auf dem Spiralröhrenwärmeaustauscher und
den oberen Teilchen der inneren Wandungen des Reaktors festgestellt.
Dies Beispiel zeigt, daß 1.) die Bewegung der Dampfphase die Wärmeabfuhr fördert und daß 2.) die
Menge an abgeführter Wärme leicht gesteuert werden kann durch Veränderung der Umlaufgeschwindigkeit
des Rührers in der Dampfphase.
Nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren wurden Methylmethacrylat und Methylacrylat miteinander
copolymerisiert. Die Copolymerisation erfolgte in kontinuierlicher Weise unter Verwendung einer Ausgangsmonomerenmischung,
bestehend aus 95 Gew.-Teilen Methylmethacrylat, 5 Gew.-Teilen Methylacrylat,
0,28 Gew.-Teilen tert.-Butylmercaptan und 0.0014
Gewichtsteilen Di-tert.-butylperoxyd. Zur Bewegung der Dampfphase wurde der Reaktor koaxial mit einem
Blattrührer des in Fig. 3B dargestellten Typs ausgerüstet
und zwar in einer Höhe von ungefähr 15 cm oberhalb des Flüssigkeitsspiegels. Der Rührer wies
einen Durchmesser von 15 cm auf und jedes Blatt hatte eine Breite von 4 cm. Der Polymerisatgehalt in der
Polymerisationsmischung lag bei ungefähr 53%. Alle anderen übrigen Bedingungen waren praktisch die
gleichen wie in Beispiel I angegeben. Während die Polymerisationsbedingungen konstant gehalten wurden,
wurde der Grad der Bewegung der Polymerisationsmischung verändert (der Grad der Bewegung der
Dampfphase wurde entsprechend geändert). Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle IV
zusammengestellt.
Tabelle IV | Temperatur des Kühl | Temperatur des Kühl |
Rührgeschwindigkeit | wassers beim Eintritt | wassers beim Austritt |
der flüssigen Phase | ( C) | ( C) |
(Dampfphase) | 24,1 | 51,4 |
70 | 24,0 | 54,5 |
80 | ||
Strömungsgeschwindigkeit des Kühlwassers
kg/Stunde
78
78
78
Durch Kühlwasser entfernte Wärmemenge
(Kcal/Stunde)
2130
2380
2380
Die Polymerisation wurde über einen Zeitraum von ungefähr 60 Stunden durchgeführt. Es traten keinerlei
Schwierigkeiten auf, und es schied sich kein Polymerisat am Zentrifugalrührer und am oberen Teil der inneren
Wandungen des Reaktors ab.
Beispiel 5 (Vergleichsbeispiel)
Nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren wurde kontinuierlich Methylmethacrylat polymerisiert. Der Spiralröhren-Wärmeaustauscher 11 wurde jedoch vom Reaktor entfernt und anstelle dieses Austauschers wurde ein aus einem Bündel von Röhren bestehender Austauscher mit einer Wärmeübertragungsfläche von einem Quadratmeter außerhalb des Reaktors installiert Der aus einem Bündel von Röhren bestehende Wärmeaustauscher wurde über Leitungen mit dem Reaktor verbunden, und zwar derart, daß der Dampf aus dem Raum oberhalb des Flüssigkeitsniveaus im Inneren des Reaktors in die Röhren des Wärmeaustauschers gelangte, in dem der Dampf kondensiert wurde und von dort in den Reaktor zurückfloß. Zur Bewegung der Polymerisationsmischung lief der Rührer mit einer Geschwindigkeit von 90 Umdrehungen pro Minute um. Die übrigen Bedingungen waren die gleichen, wie in Beispiel 1 angegeben. Während die Polymerisationsbedingungen konstant gehalten wurden, wurde die Temperatur des Kühlwassers beim Eintritt und beim Austritt aus dem Wärmeaustauscher gemessen. Es wurden die folgenden Ergebnisse erhalten:
Nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren wurde kontinuierlich Methylmethacrylat polymerisiert. Der Spiralröhren-Wärmeaustauscher 11 wurde jedoch vom Reaktor entfernt und anstelle dieses Austauschers wurde ein aus einem Bündel von Röhren bestehender Austauscher mit einer Wärmeübertragungsfläche von einem Quadratmeter außerhalb des Reaktors installiert Der aus einem Bündel von Röhren bestehende Wärmeaustauscher wurde über Leitungen mit dem Reaktor verbunden, und zwar derart, daß der Dampf aus dem Raum oberhalb des Flüssigkeitsniveaus im Inneren des Reaktors in die Röhren des Wärmeaustauschers gelangte, in dem der Dampf kondensiert wurde und von dort in den Reaktor zurückfloß. Zur Bewegung der Polymerisationsmischung lief der Rührer mit einer Geschwindigkeit von 90 Umdrehungen pro Minute um. Die übrigen Bedingungen waren die gleichen, wie in Beispiel 1 angegeben. Während die Polymerisationsbedingungen konstant gehalten wurden, wurde die Temperatur des Kühlwassers beim Eintritt und beim Austritt aus dem Wärmeaustauscher gemessen. Es wurden die folgenden Ergebnisse erhalten:
Temperatur des Kühlwassers
beim Eintritt
Temperatur des Kühlwassers
Temperatur des Kühlwassers
beim Austritt
Strömungsgeschwindigkeit des
Strömungsgeschwindigkeit des
Kühlwassers
Menge der durch das Kühlwasser
Menge der durch das Kühlwasser
entfernten Wärme
25,FC
26,7° C
67 kg/Stunde
110 Kcal/Stunde
26,7° C
67 kg/Stunde
110 Kcal/Stunde
Hier/u 3 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentansprüche;1, Verfahren zum Abführen von Wärme, die während der Massepolymerisation von Methylmethacrylat oder einer Mischung, die zum überwiegenden Teil aus Methylmethacrylat und zum Rest aus einem oder mehreren anderen damit copolymerisierbaren Monomeren besteht, wobei das Polymerisationsgemisch während der Polymerisationsdurchführung gerührt wird, dadurch gekennzeichnet, daß man
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Legal Events
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |