DE3334091C2 - - Google Patents
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Description
Verfahren zur Herstellung eines apodisierten Ultraschallwandlers
und Ultraschallwandler, der nach dem Verfahren
hergestellt ist.
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Herstellen eines
apodisierten Ultraschallwandlers nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 und betrifft einen Ultraschallwandler nach
Anspruch 1.
Die Echo-Ultraschalltechnik wird im allgemeinen zum
Abbilden von Strukturen innerhalb des menschlichen Körpers
verwendet. Einer oder mehrer Ultraschallwandler werden
zum Projizieren von Ultraschallenergie im Körper verwendet.
Die Energie wird von Impedanzdiskontinuitäten
reflektiert, die Organgrenzen und anderen Strukturen im
Körper zugeordnet sind; die sich ergebenden Echos werden
von einem oder mehreren Ultraschallwandlern detektiert
(die die gleichen Wandler sein können, die zum Energieübertragen
verwendet werden). Die detektierten Echosignale
werden unter Verwendung bekannter Techniken derart verarbeitet,
daß Bilder der Körperstrukturen erhalten weden.
Der Spitzendruck im ausgestrahlten Ultraschallbündel besteht
mit der Graupegelverteilung im sich ergebenden Bild in bestimmtem
Verhältnis. Der Querschnitt durch das von einem
Wandler ausgesandte Ultraschallbündel wird durch die
Strahlungscharakteristik beschrieben, die in jedem beliebigen
Abstand vom Wandler als die Variation des Spitzendrucks
abhängig vom lateralen Abstand zur Bündelachse
definiert wird. Die Strahlungscharakteristik eines
Wandlers wird zum Kennzeichenen seiner räumlichen Auflösung
sowie seiner Empfindlichkeit für Artefakte verwendet. Die
Hauptkeulenbreite des Bündels ist ein Maßstab für die
räumliche Auflösung des Wandlers und wird durch die volle
Breite beim halben Maximum (FWHM) der Strahlungscharakteristik
gekennzeichnet. Die Intensitätsverteilung außerhalb
der Achse ist ein Maßstab für die Empfindlichkeit des
Wandlers für Artefakte. Die Breite der Strahlungscharakteristik
bei - 25 dB (mit FW25 bezeichnet) ist ein guter
Maßstab für die Intensitätsverteilung außerhalb der Achse
eines Wandlers in einem medizinischen Ultraschallabbildungssystem.
Hiermit wird die Breite der Abbildung eines
einzigen streuenden Elements angegeben.
Die Strahlungscharakteristik eines Wandlers steht im
Zusammenhang mit seiner Aperturfunktion (die die geometrische
Verteilung von Energie auf die Apertur des
Wandlers ist). Nach dem Stand der Technik wurde festgestellt,
daß bei schmalbandigen Systemen die Strahlungscharakteristik
des Feinfeldes der Fourier-Transformierten
der Aperturfunktion entspricht. Dieser Zusammenhang wird
für die Bildung von Bündeln in Radar- und Sonarsystemen
ausgenutzt. Dieser Zusammenhang gilt jedoch nicht in
medizinischen Ultraschallsystemen, in denen ein kurzer
Impuls und ein breites Frequenzspektrum verwendet wird
und die meisten im nahen Feld des Wandlers arbeiten.
Deshalb muß bei medizinischen Ultraschallanwendungen die
Strahlungscharakteristik eines Wandlers sehr genau
berechnet oder für jede Kombination von Wandlergeometrie
und Aperturfunktion gemessen werden. Die Strahlungscharakteristik
eines Wandlers kann beispielsweise mit Hilfe
eines Digital-Computers unter Verwendung der Annäherung
berechnet werden, die in einer Veröffentlichung von
Oberhettinger mit dem Titel "Transientsolutions of the
'baffled piston' problem", J. of Res. Nat. Bur. Standards-B
65 B (1961), 1-6, und in einem Artikel von Stephanishen mit
dem Titel "Transient radation from pistons in an infinite
planar baffle", J. Acoust. Soc. Am 49 (1971), 1629-1638,
erläutert ist. Es wird eine Faltung (Convolution) der
Geschwindigkeitsimpulskennlinie des Wandlers mit der elektrischen
Erregung und mit der Emissionsimpulskennlinie
des Wandlers angewendet.
Ein Wandler kann apodisiert sein, d. h. seine Intensitätsverteilung
außerhalb der Achse läßt sich durch die Beeinflussung
der Verteilung von Schallenergie auf den Wandler
entsprechend einer gewünschten Aperturfunktion verbessern.
Für einen aus einer einzigen Scheibe bestehenden
piezoelektrischen Wandler wird dies durch die Gestaltung
des angelegten elektrischen Feldes mittels verschiedener
Elektrodengeometrien an einander gegenüberliegenden Seiten
der Scheiben erreicht, beispielsweise gemäß der Veröffentlichung
von Martin und Bearzeale mit dem Titel "A simple
way to eliminate diffraction lobes emitted by ultrasonic
transducers", J. Acoust. Soc. Am. 49, Nr. 5 (1971) 1668,
1969, oder durch Anlegen verschiedener Pegel elektrischer
Erregung an benachbarte Wandlerelemente in einem Wandler-
Array. Das Verfahren von Martin und Breazeale beschränkt
sich jedoch auf eine Anzahl einfacher Aperturfunktionen,
und die Verwendung getrennter Oberflächenelektroden erfordert
komplexe Wandlergeometrien und Schaltkreise.
Nach einem anderen Verfahren kann ein piezoelektrischer
Ultraschallwandler durch Variation der Polarisation des
piezoelektrischen Materials abhängig von der Lage auf der
wirksamen Oberfläche des Wandlers apodisiert werden. Ein
Wandlerelement kann beispielsweise dadurch apodisiert
werden, daß die Polarisation abhängig vom Abstand zu einer
Linie oder zu einem Punkt in der Mitte der wirksamen Oberfläche
des Wandlers abnimmt. Ein derartiger Wandler kann
beispielsweise nach der US-PS 29 28 068 dadurch hergestellt
werden, daß zeitweilig ein Muster Elektroden auf
der Oberfläche des Wandlers angebracht und die verschiedenen
darunter liegenden Bereiche verschiedenen polarisierten
Spannungen ausgesetzt werden. Auch kann die
Polarisation der darunter liegenden Gebiete durch das
Anlegen einer Konstantspannung an die Elektroden in
variierenden Zeiträumen variiert werden. Auch kann nach
der US-PS 29 56 184 ein speziell geformter Körper aus
einem Material mit vorteilhaften elektrischen Eigenschaften
auf der Oberfläche des Wandlers in Serie mit der polarisierenden
Spannung angebracht weden, um eine gleichmäßig
variierende Polarisationsverteilung auf einen
Bereich des Wandlers zu erhalten. Schließlich ist es aus
der FR-PS 24 31 189 bekannt, eine ortsabhängige Polarisation
dadurch hervorzurufen, daß eine konstante Spannung an
einem Wandler mit ortsabhängiger Feldstärke angelegt
wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs erwähnten Art, sowie einen Ultraschallwandler zu schaffen, bei dem das
Apodisieren ohne Verwendung eines speziell geformten Körpers
oder zeitweilig angelegter Elektroden erfolgt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei dem eingangs genannten Verfahren
dadurch gelöst, daß die selektive Polarisation des piezoelektrischen
Materials einen ersten Schritt, der aus der
gleichmäßigen Polarisation des piezoelektrischen Materials
besteht, und einen zweiten Schritt umfaßt, der aus
der Teildepolarisation der ausgewählten Gebiete despiezoelektrischen
Materials besteht.
Beim zweiten Schritt kann beispielsweise den Rändern der
Oberfläche des Wandlers Wärme zugeführt werden.
Die Lösung hinsichtlich des Ultraschallwandlers ist im Anspruch 3 angegeben.
Es sei an dieser Stelle erwähnt, daß es bekannt ist, durch
Depolarisation des piezoelektrischen Materials den
planaren Kopplungsfaktor zu verbessern (GB-PS 14 69 238)
bzw. den Remanenzzustand eines ferroelektrischen
Werkstoffbausteins zu stabilisieren (DE-OS 2 52 005).
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend
anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 ein Diagramm, in dem die Strahlungscharakteristiken
von Wandlern mit verschiedenen Aperturfunktionen
gekennzeichnet werden,
Fig. 2 eine Veranschaulichung eines Beispiels des erfindungsgemäßen
Verfahrens zum Formen eines Polarisationsprofils
in einem Wandler, und
Fig. 3 eine Darstellung der relativen Polarisation an
verschiedenen Stellen in einem mit dem Verfahren
nach Fig. 2 polarisierten Wandler.
Wandler für medizinische Ultraschallanwendungen sind
meistens aus einer Platte aus piezoelektrischem keramischem
Material aufgebaut. Die Platte kann ein einziges
Wandlerelement enthalten oder auch aus einem Array von
Wandlerelementen in Verbindung mit einer Elektrodenstruktur
bestehen, die es ermöglicht, daß verschiedene elektrische
Signale getrennten Wandlerelementen oder Elementgruppen
zugeführt werden. Akustische Energie wird vom
Wandler hauptsächlich auf einer wirksamen Oberfläche der
Platte und entlang einer akustischen Achse abgegeben und
empfangen. Die akustische Achse eines einzigen Wandlerelements
geht meistens durch die Mitte der wirksamen Oberfläche
und verläuft dazu nahezu senkrecht. Es sind Techniken
zum Verschieben der Signalphase bekannt, die es ermöglichen,
daß die akustische Achse eines Array von Wandlerelementen
unter verschiedenen Winkeln mit der Oberfläche
der Platte steht und daß die akustische Achse elektrisch
gesteuert wird. Die Lage des Schnittpunkts der akustischen
Achse mit der wirksamen Oberfläche kann auch durch Ein-
oder Ausschalten von Wandlerelementen in einem Array
verschoben werden.
Das piezoelektrische Material wird in einer Richtung
polarisiert, die nahezu senkrecht zur wirksamen Oberfläche
der Platte verläuft. Die Platte kann gebogen werden, um
eine mechanische Fokussierung des Bündels in einem gewählten
Abstand entlang der akustischen Achse zur wirksamen
Oberfläche zu erhalten. Auch können Elementarbereiche auf
der wirksamen Oberfläche mit geeigneten Signalverzögerungen
getrennt erregt werden, so daß eine konstruktive
Interferenz des ausgesandten Bündels in einem gewählten
Brennpunktabstand auf der akustischen Achse erfolgt. Der
Wandler liefert jedoch auch Strahlung außerhalb der Achse
mit einer Geometrie, die zunächst durch die Aperturfunktion
des Wandlers bestimmt wird.
Bekanntlich kann außerhalb der Achse liegende Strahlung
des Wandlers herabgesetzt werden, wenn die Apertur des
Wandlers apodisiert wird, d. h. die Erregung des Wandlers
wird in Abhängigkeit vom Abstand zur akustischen Achse
herabgesetzt. Apodisierung kann zu einer Verbesserung der
Richtgenauigkeit außerhalb der Achse führen, verringert
aber die räumliche Auflösung. Auf diese Weise hat ein auf
geeignete Weise apodisierter Wandler eine geringere FW25,
aber ein größeres FWHM als ein Wandler, der nicht apodisiert
ist. Nach dem Stand der Technik wurde festgestellt,
daß das Fernfeld eines in einem schmalen Band arbeitenden,
kontinuierlich erregten Wandlers nach einer Chebyshev-
Polynomfunktion optimal apodisierbar ist. Ultraschallwandler
für medizinische Abbildungszwecke werden jedoch im
allgemeinen mit einem kurzen, breitbandigen Impuls erregt
(typisch ein einziger Zyklus bei der Resonanzfrequenz des
Wandlers).
Ein Wandler, in dem die Apodisierung einen optimalen
Kompromiß zwischen räumlicher Auflösung und Abstrahl
außerhalb der Achse zur Folge hat, läßt sich als Wandler
mit optimaler Apertur für medizinische Ultraschallabbildung
definieren. In Fig. 1 ist ein Diagramm der räumlichen
Auflösung und der Strahlungscharakteristik außerhalb der
Achse eines linearen Gefüges von Wandlerelementen mit
verschiedenen Aperturfunktionsapodisierungen dargestellt.
Die räumliche Auflösung des Wandlers wird durch FWHM auf
der horizontalen Achse und die Abstrahlung außerhalb der
Achse durch FW25 auf der vertikalen Achse repräsentiert.
Wandler mit nahe beim Ursprung liegenden Kennlinien eignen
sich besser für medizinische Ultraschallanwendungen als
Wandler, deren Kennlinien weiter vom Ursprung entfernt
liegen. Der Punkt 1 gibt die Kennlinien einer rechteckigen
(nicht apodisierten) Aperturfunktion an. Dieser Wandler
hat eine gute räumliche Auflösung und ziemlich mangelhafte
Abstrahleigenschaften außerhalb der Achse. Die
Punkte 2 bis 11 geben das Ergebnis bereits veröffentlichter
Apodisierung an und stellen nacheinander eine
Kosinus-Apodisierung 2, eine 50%-Gauß-Apodisierung 3,
eine Hamming-Apodisierung 4, eine Hanning-Apodisierung 5,
eine halbkreisförmige Apodisierung 9 und eine 10%-Gauß-
Apodisierung 10 dar.
Der Erfinder hat festgestellt, daß eine 30%-Gauß-Apodisierung
eine viel bessere Kombination der Kennlinien der
räumlichen Auflösung und der Richtgenauigkeit außerhalb
der Achse als eine jede der bereits veröffentlichten Aperturfunktionen
für medizinische Ultraschallanwendungen darstellt.
Wie in Fig. 1 bei 11 dargestellt, liegen die Kenndaten
des Wandlers mit einer 30%-Gauß-Apodisierung viel
näher beim Ursprung als die Kenndaten eines jeden der
anderen Wandler.
Ein apodisierter piezoelektrischer Wandler kann dadurch
hergestellt werden, daß die Polarisation einer piezoelektrischen
keramischen Platte abhängig vom Abstand zu einer
Zentralachse des Wandlers variiert. Die Wandler werden
nach einem bekannten Verfahren während der Herstellung
durch das Anlegen einer ziemlich hohen Gleichspannung an
das keramische Material in einem vorgegebenen Zeitraum
polarisiert. Die Polarisation des keramischen Materials
variiert direkt mit der Stärke des angelegten elektrischen
Feldes und mit der Zeit, in der das Feld angelegt wird.
In Fig. 2 ist das erfindungsgemäße Verfahren zum Erhalten
einer Polarisationsverteilung auf eine Wandlerapertur dargestellt.
Eine Platte aus piezoelektrischem keramischem
Material 100 wird unter Verwendung eines der Verfahren
nach dem Stand der Technik polarisiert. Danach wird den
Rändern der Platte Wärme zugeführt, beispielsweise indem
die Platte zwischen erhitzten Blöcken 102 eingeklemmt
wird, um selektiv Material der Ränder der Platte zu depolarisieren.
Der Umfang und die Verteilung der Depolarisation
sind durch die Regelung der Temperatur und der Dauer
der Wärmezufuhr regelbar. Das gewünschte Polarisationsprofil
wird so auf eine äußerst einfache Weise erhalten.
In Fig. 3 ist die relative Polarisation der Platte abhängig
vom Abstand X zur Mitte C der Platte dargestellt.
Diese Polarisation verläuft etwa nach einer Gauß-Funktion
und der Wert am Rand der Platte 100 beträgt etwa 30% vom
Wert in der Mitte.
Claims (3)
1. Verfahren zum Herstellen eines apodisierten Ultraschallwandlers
mit einer wirksamen Oberfläche aus einer
Platte aus piezoelektrischem keramischem Material, wobei
örtliche Bereiche des keramischen Materials derart selektiv
polarisiert werden, daß das Maß der Polarisation des
keramischen Materials ein Profil hat, das von einem
Zentralpunkt oder von einer Zentrallinie auf der wirksamen
Oberfläche zu den Rändern der wirksamen Oberfläche hin
abnimmt,
dadurch gekennzeichnet, daß die selektive Polarisation des
piezoelektrischen Materials einen ersten Schritt, der aus
der gleichmäßigen Polarisation des piezoelektrischen
Materials besteht, und einen zweiten Schritt umfaßt, der
aus der Teildepolarisation ausgewählter Bereiche des
piezoelektrischen Materials besteht.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß beim zweiten Schritt den
Rädern der Oberfläche des Wandlers Wärme zugeführt wird.
3. Ultraschallwandler, hergestellt nach dem Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Polarisation des Materials
derart abnimmt, daß der akustische Wirkungsgrad der wirksamen
Oberfläche des Wandlers bei einer gleichmäßigen
elektrischen Erregung mit größer werdendem Abstand zum
Zentralpunkt oder zur Zentrallinie nach einer Gauß-
Funktion abnimmt und der Wirkungsgrad an den Rändern der
Oberfläche etwa 30% von dem Wirkungsgrad an dem Zentralpunkt
oder der Zentrallinie beträgt.
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