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Toiletten-Wasserkasten.
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Die Erfindung betrifft einen Toiletten-Wasserkasten gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
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In der überwiegenden Mehrzahl aller Haushalte sind Toiletten-Wasserkästen
im Gebrauch, die einen Wasserinhalt von ca. 9 Litern aufnehmen, der bei jeder Spülung
vollständig verbraucht wird, obwohl es nicht in jedem Falle erforderlich ist, den
gesamten Wasserinhalt zur Spülung zu verwenden. Da Wasser teuer geworden ist, liegt
es klar auf der Hand, daß die üblichen Wasserkästen nachteilig sind.
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Es sind Toiletten-Wasserkästen bekannt geworden, die zwei nebeneinander
angeordnete Ablaufventile aufweisen, von denen das eine Ventil die gesamte Menge
und das andere Ventil nur einen Teil der Wasser -menge freigibt. Das eine, als Hauptventil
zu bezeichnende Ventil verschließt eine Öffnung im Boden des Wasserkastens; das
zweite Ventil ist an dem oberen Ende eines eine zweite Öffnung im Boden umfassendem
rohrförmigen Stutzen angebracht, so daß mittels des zweiten Ventils oder Zusatzventiles
nur die oberhalb des Zusatzventiles befindliche Wassermenge abgelassen wird. Die
beiden Abschlußöffnungen liegen im Boden -wie oben erwähnt- nebeneinander. Die beiden
Abflußleitungen
vereinigen sich, bevor sie dem WC zugeführt werden.
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Diese Wasserkasten mit zwei nebeneinander angeordneten Ventilen,
die voneinander unabhängig betätigbar sind, erfordern eine eigene Wasserkastenkonstruktion.
Ein Nachrüsten der heute allgemein in Gebrauch befindlichen Wasserkästen ist damit
nicht möglich. Die bekannten Wasserkästen, aus denen unterschiedliche Mengen Wasser
abgelassen werden können, können daher nur bei einer Neuinstallation oder bei einem
Umbau einer alten WC-Installation verwendet werden.
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Ähnliche Konstruktionen sind beispielsweise auch aus der DE-OS 24
08 449 bekannt geworden; die beiden nebeneinander liegenden Ventile sind dort in
einem einheitlichen, T-förmigen Rohrstutzen integriert.
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Ähnliche Konstruktionen sind bspw. auch aus den DE-OSen 25 16 058
, 26 39 451 oder 25 26 227, bekannt geworden.
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Aus der DE-OS 24 40 292 ist ein Spülkasten für Sanitäranlagen bekanlit
geworden, der lediglich eine einzige Abflußöffnung aufweist, die von einem Doppelventilkolben
verschlossen werden kann. Der Hauptventilkolben besitzt einen relativ langen Fortsatz
, der durch den Boden des Spülkastens hindurch in eine Erweiterung eines Abflußrohres
hineingreift ; im Inneren des Kolbens befindet sich ein Ventilsitz, gegen den ein
weiterer, im Inneren des Hauptkolbens angeordneter Zusatzventilkolben zum Anliegen
kommt. Wenn der Hauptkolben vollständig in die Öffnung am Boden eingefahren ist,
dann kann der im Inneren des Hauptkolbens befindliche Kolben betätigt werden und
die gesamte Wassermenge kann abströmen. Damit nur ein Teil der Wassermenge abströmen
kann nluß der Hauptkolben nach oben aus der Öffnung im Boden des Spülkastens herausgezogen
werden, so daß die Öffnung iir. Boden in jedenl halle noch verschlossen bleibt.
Durch Betätigung des innen befindlichen /.usatzkolbens kann nun die geringere Menge
Wasser durch im Bereich des Zusatzkolbens befindliche Öffnungen im Hauptkolben abfließen.
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Itm hierbei nur eine relativ kleine Menge an Wasser ablaufen zu lassen,
mussen
beide Kolben gleichzeitig betätigt werden. Dies erfordert einen unnötigen Aufwand.
Darüber hinaus ist ein Toiletten-Spülkasten mit einer derartigen Konstruktion auch
nicht nachrüstbar; vielmehr maul3 der Toilettenspülkasten von vornherein mit einer
solchen Ventilanordnung ausgestaltet sein.
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Ein ähnlicher WC-Spülkasten ist aus der DE-OS 29 21 147 bekannt geworden.
Mittels eines Hauptkolbens wird eine Öffnung ini Boden verschlossen; der Hauptkolben
besitzt einen 7.entraldurchlalS, dt sse n oberes Ende mittels eines Zusatzkolbens
vcrschlicDbar ist. Die Is.onstruktion der Ventilanordnung ist in der Offenlegungsschrift
lediglich schematisch dargestellt: sie ist auch nicht nachriistbar, Bedarf vielmehr
eines besonderen Toiletten-Was serkastens.
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Aufgabe der Erfindung ist es,einen Toiletten-Wasserkasten der eingangs
genannten Art zu schaffen, aus dem unterschiedliche Wassermengen abgelassen werden
können; besonders wesentlich ist , daß die Ventilanordnung zum Ablassen des Wassers
so ausgebildet ist, daß die derzeit im Handel üblichen und allgemein in den Haushalten
vorhandenen Wasserkästen problemlos nachgerüstet werden können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruches 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß kann ein derartiger Toiletten- Spülkasten mit der
Ventilanordnung mit dem Haupt- und dem Zusatzventil ohne weiteres nachgerüstet werden,
in dem lediglich die Kombination von Haupt-und Zusatzkolben in die im allgemeinen
üblichen Halteelemente am Boden des Wasserkastens eingerastet werden.
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Zur Wasserspülung kann dann, wenn die gesamte Menge abgelassen werden
soll, das Hauptventil mit einem ersten betätigungshebel und dann, wenn geringere
Wassermenge abgelassen werden soll, das Zusatzventil
mit einem zweiten
Betätigungshebel oder gegebenenfalls auch mit einem heraus ziehbaren Betätigungsknopf
geöffnet werden. Nach -gerüstet werden muß dann eben nur noch mit der eine Einheit
bildenden Anordnung aus Haupt- und Zusatzventilkörper.
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Anhand der Zeichnung, in der zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung
dargestellt sind, soll die Erfindung näher erläutert und beschrieben werden.
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Es zeigt Fig. 1 eine Schnittansicht einer ersten Ausführungsform eines
Toiletten-Hastens und Fig. 2 eine weitere Ausgestaltung eines Toilettenkastens'ebenfalls
im Schnitt, Der Wasserkasten 10, der beispielsweise aus Kunststoff hergestellt werden
kann, ist mit einem Deckel 11 nach oben hin abgedeckt, der mit Bordrändern 12 die
freien Enden des Wasserkastens, also die oberen Kanten des Wasserkastens 10 übergreift.
In dem Bodenbereich 13 des Wasserkastens ist eine Öffnung 14 vorgesehen, durch die
ein Ablaufrohr 15 hin zu einem nicht dargestellten WC führt. Diese Leitung 15 besitzt
eine flanschartige Umbördelung 16 und ist mit dieser Umbördelung am Boden 13 befestigt.
Auf der Oberseite dieser Umbördelung befindet sich eine Gummidichtung 17. Selbstverständlich
kann auch jede andere Dichtung vorgesehen sein.
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Die flanschartige Bördelung ist umgeben von einem Rohrzylinder 18,
der zur Führung eines Hauptventilkörpers 19 dient und der an der Innenfläche des
Bodens 13 mittels eines nicht gezeigten Bajonettverschlusses befestigt ist. Der
Ventilkörper 19 ist plattenförmig ausgebildet und besitzt eine Ablauföffnung 20
in seinem mittleren Bereich. Auf der oben liegenden Fläche des Ventilkörpers 19
ist ein Rohrstutzen 21 befestigt, der die Ablauföffnung 20 umgibt. Dieser Rohrstutzen
21 Bildet mit seinern freien Ende im Bereich der oberen freien Kante des Wasserkastens
10.
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Vorzugsweise im oberen Drittel ist im Inneren des Rohrstutzens 21
eine Zwischenwand 22 mit einer Öffnung 23 vorgesehen, die den Rohrstutzen in zwei
Abschnitte unterteilt. Die Öffnung 23 ist auf der Ober-
seite der
Zwischenwand 22 von einer Dichtung 24 umgeben. Auf dieser Dichtung liegt ein Zusatzventilkörper
25 mit einer weiteren Öffnung 26 auf und auf der oberen Fläche des Zusatzventilkörpers
15 ist ein weiteres Rohr 27 befestigt, das den Rohrstutzen 21 überragt und an dessen
oberem Ende ein eine Öffnung 2b durchgreifender Betätigungsknopf 29 befestigt ist.
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Der Zylinder 18 besitzt in seinem unteren Bereich radial verlaufende
Durchlaßöffnungen 30; oberhalb der Zwischenwand 22 besitzt der Rohrstutzen ebenfalls
radiale Durchlaßöffnungen 31 und in gleicher Weise besitzt auch das Rohr 27 radiale
Durchlaßöffnungen 32.
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Am oberen Ende des Rohrstutzens 21 ist ein Hebel 33 angelenkt, der
an einem Tragarm 34 drehbar aufgelagert ist, welcher Tragarm 34 an der linken Seitenwand
befestigt ist. Der Hebel 33 durchgreift eine Öffnung 35 im Deckel und endet in einem
Handgriff 36. Anstatt des Betätigungsknopfes 29 kann ein weiterer Hebel 37 am freien
Ende des Rohres 27 angelenkt sein, der in gleicher Weise wie der Hebel 33 an einem
Tragarm 38 auf der rechten Seite drehbar angelenkt ist, nach außen herausragt und
an einem Handgriff 39 endet. Der letztere Hebel ist strichliert dargestellt.
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Die .Mirkungsweise des Wasserkastens ist wie folgt: Wenn die gesamte
Wassermenge abgelassen werden soll, dann drückt der Bedienende auf den Handgriff
36 in Pfeilrichtung A, wodurch der bei 40 aufgelenkte Hebel 33 entgegen dem Uhrzeigersinn
um das Gelenk 40 verdreht wird. Dadurch bewegt sich der Rohrstutzen 21 in Pfeilrichtung
B, nimmt dabei den Ventilkörper mit und gibt dem Wasser den AbfluB durch die Öffnungen
30 und durch das Abflußrohr 15 frei. Damit kann praktisch das gesamte Wasser abfließen.
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Sollte nur eine kleine Menge w Wasser abgelassen werden, dann beläßt
man den Rohrstutzen in der in der Fig. gezeigten Stellung, in der er das Abflußrohr
15 verschließt. Es wird nun am Betätigungsknopf 29
in Pfeilrichtung
B oder am Betätigungsknopf 39 (je nach dem welcher von beiden vorhanden ist) in
Pfeilrichtung A gedrückt, dadurch hebt sich das Rohr 27 mit dem Zusatzventilkörper
25 und gibt so der oberhalb der unteren Kante 41 befindlichen Wassermenge den Weg
durch die Durchläße 31 , 23, 20 hin zur Abflußleitung frei.
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Das Ventil bzw. der Ventilkörper 25 kann so angeordnet sein, daß
ein Öffnen dieses Ventiles nur eine Wassermenge von ca.
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2 bis 3 Liter freigibt.
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Sollte der nicht weiter gezeigte Zulauf beschädigt sein, so dienen
zum Uberlauf und als Sicherheit die Öffnungen 32 im Rohr 27, durch die das Wasser
dann über die Durchlaßöffnung 26 , 23, 20 auch hin um Abflußrohr bzw. Abflußleitung
abfließen kann. Die Teile 18 und die Dichtung 17 sind bei den handelsüblichen, derzeit
allgemein im Betrieb befindlichen Wasserkästen alle vorhanden. Zur Nachrüstung benötigt
rnan dann lediglich den Ventilkörper 20 mit dem daran angeordneten Rohrstutzen und
der Zwischenwand 22 und dem Zusatzventil 25. Die Möglichkeiten, links oder rechts
einen Betätigungshandgriff anzuordnen, sowie einen Betätigungsknopf nach oben, sind
bei den handelsüblichen Wasserkästen allgemein ebenfalls vorhanden, weil diese ja
so ausgebildet sein müssen, daß sie sowohl von links als auch von rechts oder gegebenenfalls
bei Platzmangel auch von oben betätigt werden können. Demgemäß ist die erfindungsgemäBe
Ausgestaltung bei allen handelsüblichen WaseerkEsten ohne weiteres nachträglich
einbaubar.
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Erfindungsgemäß wird also die aus dem Zylinder 18, dem Kolben 19,
dem Stutzen 21 und der innerhalb des Stutzens befindlichen Ventilanordnung fabrikmäßig
hergestellt, an Händler ausgeliefert und dann an den Endverbraucher vertrieben.
Mit einer derartigen Konstruktion kann ein Toiletten-Wasserkasten ohne Schwierigkeiten
und auf sehr einfache Weise nachgerüstet werden.
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Die Fig. 2 zeigt eine weitere Ausgestaltung der Erfindung, die auf
noch einfachere Weise hergestellt und mit der die Toiletten-Wasserkästen auf eine
noch einfachere Weise nachgerüstet werden können. Die schon in Fig. 1 beschriebenen
Teile werden im folgenden nicht mehr beschrieben.
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Am Boden des Toilettenwasserkastens 10 sind Verschlußelemente 40qangeordnet,
die L-förmig ausgebildet sind und an denen in Form eines Bajonettverschlusses ein
Führungszylinder 41mit einem Flanschrand 42 befestigt werden kann. Der Führungszylinder
41 besitzt in seinen unteren Bereich Durchlaßöffnungen 43, die den Öffnungen 30
des Zylinders 18 entsprechen. In seinem oberen Bereich ist der Zylinder leicht nach
innen abgeknickt , dergestalt, daß der obere Rand 44 eine Öffnung 45 begrenzt, deren
Innendurchmesser dem Außendurchmesser eines Zylinders 46 entspricht, so daß dieser
Zylinder 46 durch die Öffnung 45 bzw. den Rand 44 geführt ist. Der Zylinder besitzt
in seinem unteren Bereich einen Flansch und eine ihn insgesamt in seiner gesanlten
Länge durchdringende Öffnung 48. Diese Öffnung 48 geht uber eine Stufenfläche 49
über in einen zylinderartigen Vorsprung 50, der im Bereich der Stufenfläche Durchbrüche
51 aufweist. Der obere Rand des Zylinders 50 ist mit einem Deckel 52 verschlossen.
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Auf der Stufenfläche 49 ist eine Dichtung 53 aufgesetzt, die sich
der Stufenfläche 49 von der Form her anpaßt. Auf dieser Dichtung 49, die im Querschnitt
L-förmig ist, setzt sich der Flansch 54 eines Zusatzventiles 55 auf, das mit einem
an den Flansch 54 anschließenden Rohrstutzen 56 durch den Deckel 52 hindurch und
von diesem geführt und aus dem Zylinder 50 herausgreift. Das obere Ende des Zylinders
50 ist mit einem Hebel 57 und das obere Ende des Rohrstutzens 56, also das jenige
Teil, das aus dem Deckel 52 herausragt, mit einem weiteren Betätigungshebel 58 verbunden.
Das Zusatzventil bzw. der Kolben 55 besitzt eine Durchgangsöffnung 60, die mit der
Durchgangsöffnung 48 fluchtet.
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Die Anordnung aus dem Zylinder 41 , dem Hauptkolben 46 und dem auch
als Kolben bezeichneten Teil 55 mit der Dichtung 49 wird fabrikfertig hergestellt
und kann, da es sich hierbei um eine sehr einfache Konstruktion handelt, über den
Handel vertrieben und von jedermann nachträglich in den Toilettenkasten eingebaut
werden. Aufgrund der besonderen Anpassung dieser Ventilanordnung an derzeit in allen
Haushalten bestehende Gegebenheiten ist die Ventilanordnung problemlos nachrüstbar
insoweit, als sie einfach an den Bajonettverschlussen 40 befestigt werden kann.
Dies ist beispielsweise bei der Konstruktion nach der DE-OS 29 21 147 nicht der
Fall.