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Einlegesohle
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Die Erfindung betrifft eine Einlegesohle aus einem Kunststofformstück.
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Bei einer bekannten Einlegesohle dieser Art (DE-PS 913 624) sind einseitig
Erhöhungen in Form von Rippen, Zäpfchen oder dergleichen vorgesehen, und zwischen
diesen Erhöhungen liegen siebartig verteilte Löcher. Auf diese Weise soll eine bequeme
Auflagefläche für den Fuß geschaffen werden. Gleichzeitig soll der Fuß warmgehalten
und belüftet werden.
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Schon in der Antike wurden offene Metallringe als Arm- oder Fußringe
aus verschiedenen Metallen, wie Gold, Silber und Kupfer, zur Verhütung bzw. Heilung
von Krankheiten getragen.
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Auch in der Neuzeit haben Afrika forscher von Kupfer- oder Silberbändern
berichtet, denen Heilwirkungen, besonders bei Muskel schmerzen, Rheuma, Neuralgien,
Migräne und Nervenschmerzen, nachgesagt werden. Die Wirkung derartiger Netallbänder
dürfte darauf beruhen, daß im Zusammenwirken mit der Haut <Hautausdünstungen
und Transpiration) Lokalelemente
gebildet werden, die geringe Ströme
und Spannungen erzeugen. Solche schwache Gleichströme können das Körpergeschehen
beeinflussen; sie können auf viele Krankheiten günstige Auswirkungen haben. Aufgrund
der lSautfeuchtigkeit und von Oxidationsvorgängen können auch kolloidale Metalle
oder Metalloxide in den Kreislauf gelangen, die in den anzutreffenden Spurenmengen
therapeutische Effekte bewirken können. Ein solches therapeutisches Metallband,
das bequem zu tragen ist und eine Vielzahl von Kontaktstellen zwischen dem Metall
und der Haut sicherstellt, ist aus der DE-PS 28 28 936 bekannt. Auch solche Bänder
kommen aber nur mit einem kleinen Teil der sogenannten Weih'hischen Punkte oder
der Akupunktur-Meridiane bzw. Nervenbahnen in Berührung. Die meisten Kontakte besonders
sensibler Körperzonen verbunden mit einer erwünschten Transpiration finden sich
an der Fußsohle.
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Aus den Arbeiten von Kneipp ist bekannt, daß Tau- oder Wassertreten
abhärtet, den Blutkreislauf anregt und zu intensiver Durchblutung von Beinen und
Füßen führt. Der Arzt Dr. William Fitzgerald hat schon vor etwa 50 Jahren gezeigt,
daß praktisch alle wesentlichen Nervenbahnen in den Fußsohlen ansprechbare Kontaktpunkte
haben. Durch die mit Dr. Fitzgerald zusammenarbeitende Masseuse Eunice D. Ingham
konnten durch Massage und Knetung der Fußsohle zahlreiche Krankheiten wirkungsvoll
behandelt werden.
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Man hat auch bereits Metallplättchen, insbesondere Kupferplättchen,
auf Einlegesohlen aus Spaltleder aufgebracht, z.B. aufgenietet. Dieses Material
saugt und speichert jedoch die vom Fuß abgesonderte Feuchtigkeit und darin gelöste
Stoffe
auf. Die Einlegesohlen nehmen durch das Zusammenwirken der Gerbungsmittel und des
Schweißes nach kurzer Zeit einen unangenehmen Geruch an. Das ist besonders ausgeprägt,
weil die Ledersohle nicht ausreichend gewaschen oder desinfiziert werden kann. Unter
dem Einfluß der Fußausdünstungen quillt die Sohle, ebenso wenn sie in Wasser gewaschen
wird. Nach dem Trocknen wird das Leder hart und steif, und es bildet einen guten
Nährboden für Bakterien und Pilze. Die Lebensdauer ist kurz, und ein galvanischer
Effekt tritt, wenn überhaupt, nur in sehr begrenztem Umfang auf.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einlegesohle zu schaffen,
die sich nicht nur für eine hygienische Langzeitanwendung eignet, sondern die auch
eine gezielte und wirkungsvolle Beeinflussung des Körpergeschehens durch Beaufschlagung
mit schwachen Gleichströmen erlaubt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei einer aus
einem Kunststofformstück bestehenden Einlegesohle an mindestens einer Stelle der
Sohle eine Paarung von zwei unterschiedlichen Metallen vorgesehen ist, die unter
der Einwirkung der Absonderungen der Schweißdrüsen des Fußes ein galvanisches Element
bilden.
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Bei der Anordnung nach der Erfindung bilden die Fußausdünstungen den
Elektrolyten für den Ladungsträgertransport zwischen den an unterschiedlichen Plätzen
der elektrochemischen Spannungsreihe stehenden Metalle. Die Wirkung ist daher nicht
auf Lokalelemente angewiesen. Die Leerlaufspannung des galvanischen Elements ist
durch den Abstand der im Einzelfall gewählten Metalle in der elektrochemischen Spannungsreihe
in an sich bekannter Weise fest vorgegeben.
Spannung und Polung
des Elements lassen sich auf diese Weise eindeutig vorbestimmen und durch elektrische
Messung nachweisen. Die Kunststoffsohle nimmt die Absonderungen der Schweißdrüsen
nicht selbst auf. Sie bleibt daher auch bei Langzeitanwendungen geruchlos. Die Einlegesohle
ist nach Belieben abwaschbar, z.B. mit Essigwasser, Seifenlösung, Desinfektionsmittel.
Es können sich keine Bakterien oder Pilze ansammeln. Zugleich stellt die Kunststoffsohle
einen elektrischen Isolator dar, der die Funktion des oder der galvanischen Elemente
nicht behindert bzw. Kurzschlüsse verursacht.
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Durch die gezielte Beaufschlagung von vorbestimmten Fußsohlenpartien
mit kleinen elektrischen Gleichspannungen bzw.
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-strömen läßt sich das Körpergeschehen in vielen Fällen in gewünschter
Weise beeinflussen. Dabei erfolgt oft eine Art Selbstregulierung, weil erkrankte
Organe an bestimmten zugeordneten Zonen der Fußsohle erhöhte Transpiration bewirken
und so der für den Aufbau der Spannung der galvanischen Elemente notwendige Elektrolyt
nur dort oder bevorzugt dort gebildet wird, wo die Spannungsbeaufschlagung beabsichtigt
ist.
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Das Kunststofformstück kann grundsätzlich beliebige Gestalt und Oberflächenstruktur
haben. Auch die galvanischen Elemente lassen sich im Einzelfall auf verschiedenartige
Weise aufbauen. Beispielsweise können zwei Plättchen oder Streifen aus unterschiedlichen
Metallen in geringem seitlichem Abstand auf der Formstückoberseite aufliegen, und
in dem Spalt zwischen den Metallstreifen kann der Fußschweiß den notwendigen Elektrolyten
bilden. Entsprechend einer besonders
bevorzugten Weiterbildung
der Erfindung trägt jedoch das Formstück an seiner einen Seite in an sich bekannter
Weise Erhöhungen in Form von Noppen, Zäpfchen oder dergleichen, während zwischen
den Erhöhungen liegende, siebartig verteilte, durchgehende Öffnungen vorgesehen
sind, und zur Bildung des galvanischen Elements ist in einem solchen Fall auf die
von den Erhöhungen abliegende Seite der Sohle ein Metallplättchen aufgelegt, das
unter Zwischen fügen einer saugfähigen Zwischenlage mittels eines durch eine der
Öffnungen hindurchgreifenden Niets aus einem anderen Metall gehalten ist. Auf diese
Weise kann mit sehr geringem Aufwand und gleichwohl zuverlässig ein galvanisches
Element von flacher Bau form erhalten werden, das bei Benutzung der Einlegesohle
nicht drückt. Die beispielsweise aus einem zweckentsprechenden Vlies bestehende
Zwischenlage nimmt bei der Benutzung der Einlegesohle Fußausdünstungen auf und wirkt
auf diese Weise als Elektrolytträger und -speicher.
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Das Metallplättchen weist zweckmäßig eine Mittelöffnung auf, deren
Wand einen elektrisch isolierenden Überzug trägt, um einen Kurzschluß des galvanischen
Elements durch den Nietschaft zu vermeiden. Grundsätzlich ist es stattdessen auch
möglich, den Nietschaft mindestens in dem Bereich, in welchem er durch das Metallplättchen
hindurchgreift, mit einer Isolierung zu versehen.
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Das Niet ist vorzugsweise als Rohrniet ausgebildet, dessen vorgeformter
Kopf auf der von den Erhöhungen abliegenden Seite der Sohle liegt. Dadurch wird
an der dem Fuß zugewendeten Seite der Einlegesohle eine glatte Oberfläche des Niets
gewährleistet. Der beim Vernieten ausgebildete
Nietkopf liegt vertieft
zwischen den Erhöhungen des Kunststofformstücks. Damit ist ein Vorstehen dieses
Kopfes über die Hüllfläche der Einlegesohle ausgeschlossen. Um die Aufnahme von
Fußausdünstungen durch die saugfähige Zwischenlage zu begünstigen und gleichzeitig
Kurzschlüssen des galvanischen Elements vorzubeugen, hat vorzugsweise die saugfähige
Zwischenlage einen größeren Durchmesser als der Nietkopf, während das Metall plättchen
seinerseits einen größeren Durchmesser als die Zwischenlage hat.
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Mehrere galvanische Elemente können entsprechend einem vorbestimmten
Muster über die Sohle verteilt sein. Dieses Muster läßt sich meßtechnisch bzw. empirisch
bestimmen.
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Einen Anhalt dafür gibt die bekannte Verteilung der Akupressurpunkte
der Fußsohle. Im Hinblick auf ihre Stellung in der elektrochemischen Spannungsreihe
so wie der Festigkeit und Korrosionsbeständigkeit eignen sich für die Nieten und
die Metallplättchen vor allem Paarungen der Metalle Kupfer, Zink, Silber oder Gold.
Das Formstück kann zweckmäßig aus Polyäthylen, Polyamid, Silikongummi, Polyurethan
oder dergleichen bestehen, obwohl grundsätzlich auch andere Kunststoffe in Betracht
kommen.
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Die Zwischenlage ist vorzugsweise mit einem antibakteriellen und/oder
antimykotischen Mittel imprägniert, wodurch auch bei Langzeitanwendungen einer Ansammlung
von Bakterien und Pilzen in der saugfähigen Zwischenlage wirkungsvoll begegnet werden
kann.
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Des weiteren kann die Sohle zur Bildung von Lokalelementen an mindestens
einer vorbestimmten Stelle ein Plättchen,
ein Niet oder dergleichen
aus einem vorbestimmten Metall tragen.
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Die Erfindung ist im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. In den beiliegenden Zeichnungen zeigen: Fig. 1 eine Draufsicht
auf die eine Seite einer Einlegesohle nach der Erfindung, und Fig. 2 einen Teilschnitt
entlang der Linie Die veranschaulichte Einlegesohle 7 der Fig. 1.
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Die veranschaulichte Einlegesohle weist als Träger für eine Gruppe
beispielsweise von galvanischen Elementen 1 2 ein Kunststofformstück 2, beispielsweise
aus Polyäthylen, auf. Wie aus Fig. 2 hervorgeht, trägt das Formstück 2 an seiner
einen Seite Erhöhungen 3 in Form von Noppen oder Zäpfchen. Zwischen den Erhöhungen
3 liegen siebartig verteilte durchgehende 1 ist Öffnungen 4.
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Zur Bildung der galvanischen Elemente 1 ist auf die von den Erhöhungen
3 mit einer abliegende Seite des Formstücks 2 ein Metalle plättchen 5 mit einer
Mittelöffnung berzug 6r aufgelegt, deren Wand einen elektrisch isolierenden Überzug
6, beispielsweise Lacküberzug, trägt. Auf dem Metallplättchen 5 befindet sich eine
saugfähige Zwischenlage 7, die gleichfalls eine Mittelöffnung aufweist und die aus
einem Werkstoff gefertigt ist, der als beispielsweise aus solcher elektrisch isolierend
ist. Die Zwischenlage 7 kann beispielsweise aus einem Kunststoffaservlies bestehen.
Seit Ein Rohrniet 8 ist von der von den Erhöhungen 3 abliegenden Seite des Formstücks
aus durch die Mittelöffnungen von Zwischenlage 7 und Metallplättchen 5 sowie durch
eine
der Öffnungen 4 des Formstücks 2 hindurchgesteckt.
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Das Niet 8 ist von der die Erhöhungen 3 tragenden Seite aus in herkömmlicher
Weise aui'gedornt und flach geschlagen. Der so gebildete Kopf 9 hat eine geringere
Höhe als die Erhöhungen 3. Der gegenüberliegende Kopf 10 des Niets 8 hat kleineren
Durchmesser als die Zwischenlage 7, die ihrerseits kleineren Durchmesser als das
Metallplättchen 5 hat. Metallplättchen 5 und Rohrniet 8 bestehen aus unterschiedlichen
Metallen, beispielsweise aus Kupfer und Zink. Der Schaftaußendurchmesser des Rohrniets
8 ist geringfügig kleiner als der Durchmesser der Öffnungen 4.
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Normalerweise wird die Einlegesohle derart getragen, daß die in Fig.
1 veranschaulichte Seite nach oben weist, d.h. die von dem Nietkopf 10, der Zwischenlage
7 und dem Metallplättchen 5 gebildeten galvanischen Elemente 1 dem Fuß zugekehrt
sind. Die Einlegesohle läßt sich aber auch wenden, wenn es erwünscht ist, daß die
Erhöhungen 3 eine Massagewirkung auf die Fußsohle ausüben.
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Falls erwünscht, können in eine oder mehrere Öffnungen 4 auch Metallniete
eingesteckt sein, die aus dem gleichen Werkstoff wie das zugehörige Pletallplättchen
5 bestehen.
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In diesem Fall können der isolierende Überzug 6 und die Zwischenlage
7 entfallen.
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Im übrigen können an Stelle von Rohrnieten auch Voll-oder Hohlniete
vorgesehen sein.
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Bei der veranschaulichten Ausführungsform sind die galvanischen Elemente
1 so gestaltet, daß keine oder nur eine minimale mechanische Reizung der Fußsohle
erfolgt. In Fällen,
in denen zusätzlich zu der Strombeaufschlagung
eine mechanische Reizung, z.B. Massage, erwünscht ist, lassen sich die galvanischen
Elemente 1 für diesen Zweck entsprechend ab wandeln, beispielsweise indem Vollnieten
mit Halbrundkopf oder in anderer Weise profiliertem Kopf benutzt werden.