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Hülle aus tiefgezogenem Kunststoff
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Die Erfindung betrifft eine Hülle aus tiefgezogenem Kunststoff, mit
einem Biegefalzstreifen sowie Erhebungen und Aussparungen bzw. Vertiefungen im Kunststoff.
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Aus der DE-OS 25 33 235 und der PCT-Anm. SE82/00236 sind sogenannte
Blisterhauben und -verpackungen bekannt, bei denen das tiefgezogene Oberteil an
den Verbindungslaschen beim Tiefziehen ausgebildete, zylinderförmige Erhebungen
bzw. Vertiefungen aufweist, die in Aussparungen der Trägerplatte, die aus Karton-,
Kunststoff- oder dgl. Material bestehen kann, aufgenommen und so ausgebildet sind,
daß sie am äußeren Ende einen vergrößerten Durchmesser aufweisen. Die Erhebungen
bzw. Vertiefungen können in einem Arbeitsgang mit der Blisterhaube tiefgezogen und
die Aussparungen in der Trägerplatte beim Zuschneiden gestanzt werden, so daß der
Aufwand für die Herstellung der Verbindung gering ist.
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Für die Aufnahme von Schriftstücken, Prospektenr Musterstücken u.
dgl. sind Schnellhefter bekannt, bei denen die abzuheftenden Stücke durch ein Aufreihband,
beispielsweise einen Blechstreifen und eine Kunststoffdeckschiene zusammengefaßt
und zusammengehalten werden. Neben dieser einfachen Ausführung eines Hefters sind
Spiralhefter, bei denen eine Drahtspirale mit einer Hakendeckschiene verhakt wird,
Klemmhefter mit
einer Klemmhebelmechanik zum Festhalten der abgelegten
Blätter und sogenannte Fastener bekannt, die einen Heftverschluß aufweisen. Diesen
bekannten Heftern ist gemeinsam, daß sie aus mehreren Einzelteilen zusammengesetzt
sind, bei denen es sich im allgemeinen um eine Hülle, ein Aufreihband und einen
Halter bzw. eine Klemmhebelmechanik handelt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Hülle für die Aufnahme von Blättern,
Schriftstücken, Prospekten u.dgl.
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zu schaffen, die verschließbar ist und deren Verschlußstücke integrierte
Bestandteile der Hülle sind.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Hülle aus
einem einstückigen recheckigen Zuschnitt besteht, der mittig und parallel zu seinen
Schmalseiten mit dem Biegefalzstreifen versehen ist und daß parallel zu dem Biegefalzstreifen
zumindest zwei zylindrische Erhebungen vorhanden sind, die im zusammengefalteten
Zustand der Hülle in zugehörige Aussparungen eingreifen, die in bezug auf den Biegefalzstreifen
spiegelbildlich zu den Erhebungen liegen.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist der Biegefalzstreifen 5 bis 15
mm breit und weisen die Mittellinie der Erhebungen und die Mittellinie der Aussparungen
einen Abstand von 12 bis 18 mm von der Mittellinie des Biegefalzstreifens auf. In
dieser Ausführungsform ist die Hülle als Schnellhefter und sind die Erhebungen als
Aufnahmenoppen für gelochte Papierblätter, Prospekte
und sonstiges
blattförmiges Material mit einem zylindrischen Schaft und einer druckknopfartigen
Erweiterung am freistehenden Ende ausgebildet.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist der Durchmesser der kreisförmigen
Aussparungen gleich dem Durchmesser des zylindrischen Schafts der Erhebungen und
sind entlang des Kreisrandes der Aussparungen radiale Einschnitte angebracht. Das
gelochte Schriftgut wird auf den Aufnahmenoppen bzw. Erhebungen abgeheftet, die
beim Umklappen der einen Zuschnittshälfte der Hülle in die kreisförmigen bzw. zylindrischen
Aussparungen einrasten und sich verklemmen. Die druckknopfartigen Erweiterungen
am freistehenden Ende der Erhebungen bzw. Aufnahmenoppen bewirken das Einrasten
in die Aussparungen.
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Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung sind anstelle von
Aussparungen Vertiefungen vorgesehen, in welche die Erhebungen beim Zusammenfalten
der Hülle zu dem Schnellhefter einrasten. Diese Vertiefungen sind als tiefgezogene
Gegenstücke zu den Erhebungen ausgebildet.
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Es ist selbstverständlich auch möglich, daß drei bis vier Erhebungen
parallel zu dem Biegefalzstreifen sowie die gleiche Anzahl zugehöriger Aussparungen
bzw.
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Vertiefungen vorgesehen werden können. Die Foliendicke und die Ziehtiefe
des Kunststoffes bestimmen die Stabilität der Erhebungen bzw. der Aufnahmenoppen.
Dabei weist zweckmäßigerweise die druckknopfartige Erweite-
rung
einen runden, vieleckigen oder elliptischen Querschnitt auf.
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Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung, die nicht als Schnellhefter
verwendet wird, sind die Erhebungen und die zugehörigen Aussparungen bzw. Vertiefungen
in einem Abstand von 10 bis 20 mm von den Rändern der Schmalseiten des einstückigen
rechteckigen Zuschnitts der Hülle angeordnet und bilden im zusammengefalteten Zustand
ein Verschluß system für die Hülle. Das Material für die Klarsichthülle ist ein
thermoplastischer Kunststoff, wie beispielsweise Polyvinylchlorid oder Polypropylen.
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Mit der Erfindung wird der Vorteil erzielt, daß die Hüllen, ob sie
nun als Schnellhefter oder als Klarsichthülle mit Verschlußsystem verwendet werden,
einstückig und somit zeitsparend hergestellt werden können.
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Die darin abgehefteten Schriftstücke können leicht entnommen oder
weitere Schriftstücke hinzugefügt werden, ohne daß im Falle eines Hefters eine Klemmechanik
oder ein sonstiger Hefterverschluß geöffnet und wieder verschlossen werden muß.
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Das System ist auch übertragbar auf Einhängeheftstreifen, Schlitzhefter
u. dgl. Ausgestaltungen von Heftern.
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Bei Verwendung der Hülle mit einem Verschluß system ist es auch denkbar,
dieses in Art eines Reißverschlusses integriert mit dem rechteckförmigen Zuschnitt
der Hülle zu formen.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand von zeichnerisch dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Hülle nach der Erfindung,
die als Schnellhefter ausgebildet ist, Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie I-I
in Fig. 1 der Hülle, Fig. 3 die zu einem Schnellhefter zusammengefaltete Hülle nach
Fig. 1 mit abgehefteten Schriftstücken, Fig. 4 eine weitere Ausführungsform der
Hülle im Schnitt, Fig. 5 in vergrößerter Schnittdarstellung eine weitere Ausgestaltung
eines Aufnahmenoppens, Fig. 6 Querschnitte der druckknopfartigen Erweiterung eines
Aufnahmenoppens, und Fig. 7 eine Draufsicht auf eine Hülle, die ein Verschlußsystem
aus Erhebungen und Aussparungen aufweist.
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In Fig. 1 ist eine Draufsicht einer Hülle 1 dargestellt, die aus einem
einstückigen rechteckigen Zu-
schnitt besteht, der parallel und
mittig zu seinen Schmalseiten mit einem Biegefalzstreifen 2 versehen ist. Der Biegefalzstreifen
2 ist 5 bis 15 mm breit, wobei sich die Breite des Biegefalzstreifens danach richtet,
wieviele Papierblätter, Schriftstücke oder dgl.
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Material in der Hülle 1 abgeheftet werden sollen, wenn diese als Schnellhefter
verwendet wird. Parallel zu dem Biegefalzstreifen 2 sind zumindest zwei zylindrische
Erhebungen 3,3' vorhanden, die als Aufnahmenoppen ausgestaltet sind und der Abstand
zwischen den beiden Erhebungen 3,3' korrespondiert mit der genormten Lochung von
Schriftstücken zur Ablage in Heftern. Spiegelbildlich zu den Erhebungen 3,3' und
somit auch spiegelbildlich zu der Mittellinie 7 des Biegefalzstreifens 2 sind in
der Hülle 1 entsprechende Aussparungen 4,4' vorgesehen, die kreisförmig bzw. zylindrisch
ausgebildet sind und in welche im zusammengefalteten Zustand der Hülle 1 die zugehörigen
Erhebungen 3,3' eingreifen bzw.
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einrasten. Die Mittellinie 5 der Erhebungen 3,3' und die Mittellinie
6 der Aussparungen 4,4' sind etwa 12 bis 18 mm von der Mittellinie 7 des Biegefalzstreifens
2 entfernt.
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Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, bestehen die Erhebungen 3,3' aus einem
zylindrischen Schaft 8 und einer druckknopfartigen Erweiterung 9 am freistehenden
Ende, die einen größeren Durchmesser als der zylindrische Schaft 8 aufweist.
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Der Durchmesser der kreisförmigen bzw. zylindrischen
Aussparungen
4,4' ist gleich dem Durchmesser des zylindrischen Schafts 8 der Erhebungen. Entlang
des Kreisrandes der Aussparungen 4,4' sind radiale Einschnitt"e 10 angebracht, die
es ermöglichen, daß die druckknopfartige Erweiterung 9 beim Zusammenfalten der Hülle
1 in die kreisförmige bzw. zylindrische. Aussparung einrasten und sich verklemmen
kann.
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Fig. 3 zeigt die Hülle 1 im zusammengefalteten Zustand, in welchem
die Erhebung 3 in die entsprechende Aussparung, ähnlich einem Druckknopf, eingerastet
ist. Auf dem zylindrischen Schaft der Erhebung 3 sind ein Papierblatt 11 und ein
Prospekt 12 abgeheftet.
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Fig. 4 zeigt eine weitere Ausführungsform der Hülle 1 im Schnitt.
Anstelle der Aussparungen 4,4' sind Vertiefungen 13,13' vorgesehen, die als tiefgezogene
Gegenstücke zu den Erhebungen 3,3' ausgebildet sind.
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In Fig. 5 ist eine vergrößerte Einzelheit der Hülle 1 im Schnitt dargestellt.
Es handelt sich hierbei um die Ausgestaltung des Aufnahmenoppens 3, der beispielsweise
durch partielles Erwärmen bzw. Verformen des Kunststoffes und anschließendes Tiefziehen
entsteht. Die Erwärmung der Kunststoffolie kann durch Kontaktheizung, Erwärmung
mit einem Laser oder durch andere bekannte Methoden erfolgen, wobei die auf einen
sehr engen Raum beschränkte Verformung des Kunststoffes auch in Nichttief-Ziehmaschinen
vorgenommen werden kann, beispielsweise durch einen Stempel oder durch Überdruck
an der zu verformenden Stelle.
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Die Dicke der Kunststoffolie und die Ziehtiefe bestimmen die Stabilität
der Erhebungen bzw. der Aufnahmenoppen. Wie in Fig. 6 schematisch angedeutet ist,
kann die druckknopfartige Erweiterung 9,9' bzw. 9" einen runden, vieleckigen bzw.
elliptischen Querschnitt aufweisen.
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In Fig. 7 ist eine Hülle 1 dargestellt, bei der die Erhebungen 3,3'
und die Aussparungen 4,4' bzw. die Vertiefungen 13,13', die letzteren sind nicht
im einzelnen dargestellt, nahe an die Schmalseiten des rechteckförmigen Zuschnitts
der Hülle 1 gerückt sind. Diese Verschlußelemente sind in einem Abstand von 10 bis
20 mm von den Rändern der Schmalseiten des einstückigen rechteckigen Zuschnitts
der Hülle 1 angeordnet und bilden im zusammengefalteten Zustand ein Verschluß system
für die Hülle 1.
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Obwohl dies nicht dargestellt ist, können selbstverständlich auch
anstelle von zwei Erhebungen bzw. zwei dazugehörigen Aussparungen auch drei, vier
oder auch noch mehr Erhebungen parallel zu dem Biegefalzstreifen 2 sowie die zugehörigen
Aussparungen bzw. Vertiefungen vorhanden sein. Ebenso können bei Verwendung der
Hülle als Klarsichthülle mit Verschlußsystem zusätzliche Erhebungen und Aussparungen
entlang den Breitseiten des Zuschnitts angeordnet werden.
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Als Materialien für die Hülle 1 sind thermoplastische Kunststoffe
vorgesehen, vorzugsweise Polyvinylchlorid und Polypropylen. Selbstverständlich sind
auch andere
thermoplastische Kunststoffe als Material für die Hülle
1 geeignet.
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