Die Erfindung betrifft eine Rohrbiegemaschine
der im Oberbegriff des Patentanspruchs bezeichneten Gattung.
Automatische Biegemaschine, wie die in den
DE 26 05 820 A1 und DE 27 09 201 A1 gezeigten Ma
schinen, führen eine Reihe von programmgesteuerten Biegungen
an einer gegebenen Rohrlänge dadurch aus, daß aufeinanderfol
gend verschiedene Abschnitte des Rohres im Bereich des Biege
kopfes der Maschine in Stellung gebracht werden, worauf die
Biege- und Klemmwerkzeuge verdreht werden, um eine vorgegebene
Biegung auszubilden, worauf anschließend das Rohr aus den Bie
ge- und Klemmwerkzeugen freigegeben wird. Hierauf wird das
Rohr in die nächste Biegestellung vorgeschoben und verdreht,
wiederum gebogen, freigegeben und vorgeschoben, bis alle Bie
gungen der Reihe vollendet sind. Während der Drehung der Biege- und
Klemmwerkzeuge zur Herstellung einer Biegung wird ein rück
wärtiger Abschnitt des Rohres zurückge
halten, daß sich ein Ziehbiegen ergibt, d. h.
ein Strecken des Rohres über seine Streckgrenze hinaus, während
die Biege- und Klemmwerkzeuge verdreht werden, um das Rohr vor
wärts zu ziehen.
Der Radius der mit einer solchen Maschine hergestellten Biegung
wird bestimmt durch den Radius des Werkzeugs oder spezieller
durch den Radius des Biegewerkzeugs. Wenn eine Biegung sehr
dicht oder tangential zu einer anderen sein muß, müssen die
Biege- und Klemmwerkzeuge mit Hohlräumen ausgebildet werden,
die eine zusammengesetzte Krümmung aufweisen, die für ein gege
benes Paar von aufeinanderfolgenden Biegungen spezifisch ist.
Wenn eine Biegung mit einem Radius gewünscht wird, der ver
schieden ist gegenüber demjenigen des Biegewerkzeuges, das ge
rade auf der Maschine montiert ist, oder wenn ein unterschied
liches Paar tangentialer Biegungen erwünscht ist, muß daher
der Biegevorgang angehalten werden; die Werkzeuge müssen
ausgetauscht werden, um ein Biegewerkzeug mit unterschiedlicher
Biegeform in Stellung zu bringen.
Biegewerkzeuge mit mehreren Radien und mit zusammengesetzten
Krümmungen wurden bereits an von Hand gesteuerten Maschinen
verwendet, wobei relativ langsame, schrittweise Arbeitsvorgän
ge zum Einstellen der Maschine und zum Auswechseln der Werk
zeuge erforderlich waren. Ein getrenntes oder individuelles
Einstellen verschiedener Komponenten der Werkzeuge in den be
kannten Maschinen hat ernste Probleme in der Aufrechterhal
tung der gegenseitigen Ausrichtung und der relativen Stellungen
der verschiedenen Werkzeuge und Maschinenteile zur Folge. Sol
che Relativstellungen können dann kritisch sein, wenn bestimmte
Arten von Biegungen ausgeführt werden müssen, beispielsweise
wenn der durch ein Druckwerkzeug ausgeübte
Druck den Betrag der Rohrstreckung bei einem Ziehbiegevorgang
steuert.
Die DE-OS 21 01 162 zeigt eine Rohrbiegemaschine mit drehbaren Biegewerkzeugen, die
zwei unterschiedliche Radien aufweisen. Bei der vorbekannten Maschine
werden zur Ausbildung unterschiedlicher Rohrbiegungen das Rohr und seine gesamten Hal
terungsanordnung in zwei Richtungen quer zur Rohrachse bewegt. Insbesondere wird das
Rohr von einem Biegeradius des Biegewerkzeuges zu dem anderen Biegeradius in Richtung
der Biegeachse und quer dazu verschoben. Das Spannfutter für das zu biegende Rohr
ist durch eine Spindel getragen, die mittels eines hydraulischen Zylinders und eines
entsprechenden Kolbens waagerecht quer zur Rohrachse verschiebbar ist. Diese
Querverbindung bewegt das Rohr in einer waagerechten Ebene von einem Biegewerkzeug
weg bzw. auf dieses zu. Zusätzlich wird auf die Spindel und damit auf das Spann
futter eine lotrechte Auf- und Abbewegung übertragen. Zu diesem Zweck dient nach dem
Stand der Technik gemäß dieser Entgegenhaltung ein komplizierter Hebel- und Gelenkme
chanismus, der durch einen zweiten hydraulischen
Zylinder mit Kolben angetrieben wird. Schließlich ist nach dieser Druck
schrift ein dritter hydraulischer Zylinder mit Kolben erforderlich, um die Position
des Spannfutters zu steuern. Diese Anordnung ist sehr kompliziert
und kostspielig. Sie bietet aufgrund der Verwendung der komplizierten und langen Gelenk
glieder, zusammen mit der entsprechenden Anzahl der Gelenkpunkte, nur
eine geringe Stabilität, so daß keine starken Rohrbiegekräfte ausgeübt
werden können und die bekannte Maschine nur einen beschränkten Einsatzbereich aufweist.
Die DE 29 10 174 A1 zeigt eine gattungsgemäße Rohrbiegemaschine, deren
Biegewerkzeuge auf einer Antriebswelle angebracht sind, die in einer Innenverzahnung eines
Antriebsrades verschiebbar gelagert ist. Durch einen Hubzylinder kann die Antriebs
welle mit den Biegewerkzeugen vertikal verschoben werden.
Die Drehung der Biegewerkzeuge und der Antriebswelle
bzw. die Schwenkung der Biegearmanordnung wird durch die Drehung eines An
triebes bewirkt, welches wiederum durch eine Zahnstange und einen Zylinder ange
trieben wird. Die vertikal verfahrbare Antriebswelle ragt in fliegender Anordnung über die
so tragende Anordnung hinaus, so daß insbesondere beim Einsatz der unteren Biegewerkzeuge
die Antriebswelle relativ weit aus dem Antriebsrad bzw. dessen Lagerbuchse herausragt,
mit der Folge, daß hier hohe Biegekräfte auftreten und aufgrund der sich beim Rohrbiegen
biegenden Antriebswelle nur unzureichend genaue Rohrbiegungen
herstellen lassen. Bei unterschiedlichen Biegewerkzeugen wirken unterschiedliche Biege-
und Torsionskräfte auf die fliegend und mit einem gewissen Spiel gelagerten Biegewerkzeuge
und führen zu hohen Biegetoleranzen.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
eingangs bezeichnete Rohrbiegemaschine bei einfacher Konstruktion stabil
auszubilden.
Die Aufgabe wird durch eine Rohrbiegemaschine gemäß dem Patentanspruch gelöst.
Bei dieser erfindungsgemäßen Anordnung bewegen
sich alle Werkzeuge gemeinsam auf und ab.
Insbesondere bewegen sich die Biegewerkzeuge zusammen mit
dem gesamten Biegekopf lotrecht und parallel zu der Drehachse der Biegewerk
zeuge, also der Biegeachse. Mit
dieser Konstruktion lassen sich gegenüber dem Stand der Technik erhöhte
Steifigkeit und Stabilität erreichen, um große Biegekräfte aufzunehmen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand
der Zeichnung beschrieben.
Fig. 1 ist eine perspektivische Ansicht einer
Biegevorrichtung.
Fig. 2 ist eine abgebrochene Draufsicht auf das vordere Ende
des Maschinenbetts und des daran angeordneten Biegekop
fes.
Fig. 3 ist eine abgebrochene Seitenansicht der Anordnung des
Biegekopfes an dem Maschinenbett.
Fig. 4 ist eine perspektivische Ansicht, teilweise aufgebrochen,
die die gleitfähige Lagerung der stationären Armanord
nung an dem Maschinenbett zeigt.
Fig. 5 ist eine auseinandergezogene Darstellung, bei der eine
Gleitplatte um 90° verdreht ist und die die Anordnung
zur Lagerung des Biegekopfes zeigt.
Fig. 6 ist eine auseinandergezogene perspektivische Darstellung,
bei der die stationäre Armanordnung um 90° gedreht ist und die deren
Anordnung an der Gleitplatte
zeigt.
Fig. 7 ist eine perspektivische Ansicht des Druckwerkzeugs
und seiner Lagerung.
Fig. 8 veranschaulicht die verschiedenen Stellungen der von dem
Biegekopf getragenen Werkzeuge, wenn sich der Biegekopf
in bezug auf die Mittellinie der Maschine bewegt.
Fig. 9 ist eine perspektivische Ansicht eines Satzes von Drei
fach-Formbiege- und Klemmwerkzeugen, wobei die Klemm
werkzeuge um 90° verschwenkt sind, um ihre Formhohlräu
me für zusammengesetzte Krümmungen zu zeigen.
Die in Fig. 1 veranschaulichte Biegemaschine
weist ein fest abgestütz
tes längliches Maschinenbett 10 auf, das einen beweglichen
Schlitten 12 hat, der ein drehbares Spannfutter 14 trägt. Das
letztere ergreift ein Rohr 16, das vorgeschoben und verdreht
werden kann, um es in vorwählbare Stellungen in bezug auf Werk
zeuge zu bringen, die von einem Maschinen-Biegekopf 18 getra
gen sind. Die Maschine weist ein Druckwerkzeug 20, einen Stapel
drehbarer Biegewerkzeuge 22 und einen Stapel verschiebbarer
Klemmwerkzeuge bzw. ein Klemmwerkzeug 24 auf, die bzw. das zusammen mit den Biegewerkzeugen dreh
bar sind bzw. ist.
Für einen Biegevorgang schiebt der Schlitten das Rohr 16 vor,
und das Spannfutter verdreht das Rohr, um dieses in bezug auf
die Werkzeuge einzustellen. Bei dieser Art von Maschine kann
das Druckwerkzeug 20 den rückwärtigen Teil des Rohres 16 gegen
das Biegewerkzeug drücken oder gegen irgendein anderes Stütz
glied oder gegen ein nicht dargestelltes Exzenter- oder Nocken
werkzeug. Die Klemm- und Biegewerkzeuge wirken zusammen, um
einen vorderen Teil des Rohres einzuklemmen, und sie werden in
der dargestellten Anordnung gemeinsam um eine im wesentlichen
lotrechte Achse verdreht. Hierdurch wird das Rohr um das Biege
werkzeug herum gebogen. Danach werden die Werkzeuge zurückgezo
gen, der Schlitten wird vorgeschoben, und das Spannfutter wird
verdreht, um das Rohr sowohl in Längsrichtung als auch in Dreh
richtung in die geeignete Stellung für die nächste Biegung zu
bringen.
Die Biegekopfanordnung bzw. der Biegekopf weist einen stationären Arm bzw.
eine stationäre Armanordnung 28
auf, in der der Antriebsmechanismus zum Verdrehen des Biege
werkzeugs angeordnet ist.
An dem stationären Arm ist auch der Mechanismus zur
Betätigung des Druckwerkzeugs 20 angeordnet. Eine verschwenk
bare Biegearmanordnung bzw. ein Biegearm 30 ist an der stationären Armanordnung
zur Verdrehung mit den Biegewerkzeugen 22 um die Achse der
letzteren herum gelagert und trägt die Klemmwerkzeuge und deren
Betätigungsmechanismus.
Die Maschine ist vorzugsweise vollautomatisch gesteuert, um
eine Reihe von Biegungen an einem gegebenen Rohr durchzuführen.
Die Biegewerkzeuge 22 sind als ein Stapel
koaxialer Biegewerkzeuge von gegenseitig unterschiedlicher
Krümmung ausgebildet. Verschiedene Krümmungen können
verwendet werden, einschließlich verschiedener Krümmungsradien
und verschiedener zusammengesetzter Krümmungen. Fig. 1 zeigt
ein Biegewerkzeug 40 mit einem relativ großen Radius und ein
Biegewerkzeug 42 mit einem relativ kleinen Radius unmittelbar
unterhalb und koaxial zu dem größeren Werkzeug. In dieser Ma
schine ist in einzigartiger Weise, um eines oder das andere
der Biegewerkzeuge 40, 42 in eine Stellung gegenüber dem Rohr
16 zu bringen, die ganze Biegekopfanordnung an der Nase oder dem
vordersten Ende des Maschinenbetts 10 für eine Bewegung in zwei
Richtungen gelagert, nämlich für eine Bewegung in lotrechter
und in waagerechter Richtung, wobei beide Bewegungen zueinander
senkrecht und senkrecht zu der Maschinenachse sind, die als
längs der Achse des zu biegenden Rohres 16 liegend angenommen
werden kann. Durch Bewegung des gesamten Biegekopfes als Ein
heit, anstelle der Bewegung nur einzelner Werkzeugelemente,
werden die Beziehungen der verschiedenen Werkzeugelemente zu
einander aufrechterhalten; der gesamte Werkzeugsatz wird
als Einheit veranlaßt, sich in bezug auf die Mittellinie bzw. der Achse der
Maschine zu bewegen, um das eine oder das andere der Biege
werkzeuge in Stellung zu bringen.
Die gesamte Biegekopfanordnung ist an der Nase des Maschinen
betts 10 mit der erforderlichen Beweglichkeit durch eine Lager
platte 44 (Fig. 4, 5 und 6) getragen, die mit waagerechtem
Abstand angeordnete, sich lotrecht erstreckende Führungsflan
sche 46, 48 aufweist. Die Platte 44 ist an der Nase des Maschi
nenbetts durch Bolzen oder durch Verschweißen befestigt. An
den Führungen bzw. Flanschen 46, 48 ist ein Gleitblock 50 lotrecht verschieb
bar gelagert, der durch die Kolbenstange 52 eines Antriebs
zylinders 54 angetrieben ist, der an dem Maschinenbett befe
stigt ist.
Der längliche stationäre Arm 28 ist mit einem Paar von
mit lotrechtem Abstand angeordneten, sich waagerecht erstrecken
den geschlitzten Führungskanälen 56, 58 ausgebildet, die mit
gegenseitigem lotrechtem Abstand angeordnete, sich waagerecht
erstreckende Führungszungen 60, 62 aufnehmen, die an der Vorder
seite des lotrechten Gleitblocks 50 befestigt und diesem gegen
über mit Abstand nach vorn angeordnet sind. Die stationäre Arm
anordnung wird in waagerechter Richtung, also quer zu der Ma
schinenachse, mittels eines hydraulischen Zylinders 64 angetrie
ben, der an dem stationären Arm befestigt ist und der eine an
getriebene Kolbenstange 66 hat, die mit einer Seite des lotrech
ten Gleitblocks 50 verbunden ist.
Die Extremstellung oder Grenzstellung der stationären Armanord
nung 28, wenn diese sich in waagerechter Richtung von der Ma
schinenachse weg nach außen bewegt (nach rechts in der Ansicht
gemäß Fig. 4), wird bestimmt durch Berührung einer Seite des
lotrechten Gleitblocks mit einer verschiebbaren Anschlagstange
70, die einen Begrenzungsschalter 72 trägt und die in einem
Halteblock 74 gelagert ist, der an der stationären Armanordnung
befestigt ist. Der Schalter 72 liefert ein Signal, das anzeigt,
daß die Grenzstellung erreicht ist. Die Stellung der Stange
70 wird von Hand eingestellt durch eine Welle 76, die drehbar
in der stationären Armanordnung gelagert ist und die mittels
Gewinde in die Gleitstange oder Anschlagstange 70 eingreift.
Zur Steuerung der Begrenzung der horizontal nach innen gerich
teten Bewegung des Biegekopfs (nach links gemäß Fig. 4) ist an
der festen Lagerplatte 44 ein Anschlag 78 mit einem elektri
schen Schalter 80 vorgesehen, der so angeordnet ist, daß er
von ersten und zweiten Begrenzungsblöcken 82, 84 für die nach
innen gerichtete Bewegung berührt wird, die an der stationären
Armanordnung auf einstellbaren Gewindestangen 86, 88 gelagert
sind.
Die durch Anschlag des Begrenzungsblocks 84 an dem Anschlag 78 bestimmte
Grenzstellung, die durch Betätigung des Schalters 80
(in der Stellung zur Verwendung mit dem Biegewerkzeug mit klei
nerem Radius) signalisiert wird, liegt zwischen der äußersten,
durch die Anschlagstange 70 gesteuerten Stellung und der innersten,
durch den Begrenzungsblock 82 gesteuerten und durch den Schal
ter 80 signalisierten Stellung (in der Betriebsstellung des
Biegekopfes zur Verwendung des Biegewerkzeuges 40 mit dem größe
ren Radius).
Die oberen und unteren Grenzstellungen des Biegekopfes im Ver
lauf seiner lotrechten Bewegung werden signalisiert durch Grenz
schalter 90, 92, die durch gegenüberliegende Seiten des Anschla
ges 78 betätigt werden, der an der Lagerplatte 44 und an dem
Bett 10 mittels einer Platte 94 befestigt ist. Die Grenzschalter
90, 92 werden von dem lotrechten Gleitblock 50 getragen.
Das Klemmwerkzeug 24, das für zwei Krümmungen bestimmt ist,
weist einen ersten Formhohlraum 100 zum Zusammenwirken mit dem
Biegewerkzeug 40 mit großem Radius und einen zweiten Formhohl
raum 102 zum Zusammenwirken mit dem Biegewerkzeug 42 mit kleine
rem Radius auf. Das Klemmwerkzeug mit seinen beiden Formhohl
räumen mit unterschiedlicher Krümmung wird getragen von einem
Klemmwerkzeugblock 104, der an einer Hebelanordnung
zur Bewegung von der in Fig. 1 veranschaulichten zurückge
zogenen Stellung in eine Wirkungsstellung gelagert ist, in der
die beiden Hohlräume des Biegewerkzeugs sich mit den beiden
Hohlräumen des Klemmwerkzeugs treffen und vereinigen, um das
Rohr 16 zwischen dem oberen oder dem unteren Paar einzuklemmen,
in Abhängigkeit von der lotrechten Stellung des Biegekopfes.
Der stationäre Arm 28 trägt eine Einstellplatte 110, die
mittels eines Handgriffs 112 verschiebbar und einstellbar ist
und die mit einem Ende einer Kolbenstange 114 eines hydrauli
schen Zylinders 116 verbunden ist, der auf einem Druckwerkzeug
block 118 angeordnet ist. Wie am besten aus den Fig. 3 und 7
ersichtlich, ist ein Druckwerkzeugschlitten 120 an dem Block
118 zur Gleitverschiebung längs der Maschinenachse angeordnet
und durch die Kolbenstange (nicht dargestellt) eines hydrauli
schen Zylinders 122 so angetrieben, daß der Schlitten 120
(zusammen mit dem dadurch getragenen Druckwerkzeug) vorwärts
bewegt werden kann. An der inneren Oberfläche des Druckwerk
zeugschlittens 120 ist eine Kulissenführungsplatte 124 befestigt,
in der ein Druckwerkzeugträger 126 für eine begrenzte lotrechte
Bewegung gelagert ist, dessen Enden in vorderen und hinteren
Führungsschlitzen 128, 130 der Kulissenführungsplatte 124 aufge
nommen und gleitend geführt sind. Das Druckwerkzeug 20, das
nur eine einzige Formhöhlung hat, ist auf dem Träger 126 ange
ordnet. Eine Kulissenplatte 132 ist für eine Bewegung in Längs
richtung der Maschinenachse gleitend innerhalb der Kulissenfüh
rungsplatte 124 gelagert und zwischen einem äußeren Teil der
Führungsplatte und dem Druckwerkzeugträger 126 angeordnet. In der
Kulissenplatte 132 ist ein Paar von mit gegenseitigem Abstand
angeordneten, in lotrechter Richtung geneigten Kulissenschlitzen
134, 136 ausgebildet, die Folgestifte 138, 140 aufnehmen. Die
Folgestifte sind an dem Druckwerkzeugträger 126 befestigt und
erstrecken sich in Führungseingriff mit den Schlitzen. Die
Kulissenplatte 132 wird in einer Richtung parallel zu der Ma
schinenachse mittels einer Kolbenstange 144 angetrieben, die
ihrerseits durch einen hydraulischen Zylinder 146 angetrieben
ist, der an der Kulissenführungsplatte 124 befestigt ist.
Es sei angenommen, daß die Teile sich anfänglich in einer Stel
lung befinden, wie sie schematisch in Fig. 8(a) dargestellt
ist, wobei sich der ganze Biegekopf in einer unteren Stellung
befindet, so daß das Biegewerkzeug 40 mit dem größeren Radius
sich in einer Stellung zum Eingriff mit dem Rohr 16 befindet;
das Druckwerkzeug 20 befindet sich in einer oberen Stellung
in bezug auf den Druckwerkzeugschlitten 120. Nachdem eine Bie
gung in der Stellung gemäß Fig. 8(a) vollendet ist und unter
der Annahme, daß es erwünscht ist, die nächste Biegung mit dem
Biegewerkzeug 42 mit dem kleineren Radius durchzuführen, werden
der Druckwerkzeugschlitten 120 und das Druckwerkzeug zurückge
zogen; der Schlitten 12 wird vorgeschoben und das Spannfutter
14 wird verdreht, um das Rohr für die nächste Biegung zu posi
tionieren. Danach oder gleichzeitig mit der Bewegung des
Schlittens und des Spannfutters wird der gesamte Biegekopf,
einschließlich des stationären Arms und der Biegearmanordnung,
zusammen mit allen Werkzeugen, die an dem beweglichen Biegekopf
montiert sind, gegenüber der Maschinenachse nach außen in die
in Fig. 8(b) gezeigte Stellung bewegt, um es den Biegewerkzeu
gen zu gestatten, das Rohr freizugeben. Das Druckwerkzeug bzw.
sein Block ist getrennt und unabhängig seitlich in bezug
auf den stationären Arm verschiebbar, und dieses seitliche
Zurückziehen des Druckwerkzeuges ist auch in Fig. 8(b) veran
schaulicht. Danach wird die gesamte Biegekopfanordnung nach
oben in die in Fig. 8(c) veranschaulichte Stellung bewegt, so
daß das zweite und kleinere der beiden Biegewerkzeuge in eine
mit dem Rohr ausgerichtete Stellung gebracht wird. Gleichzeitig
wird das Druckwerkzeug 20 gegenüber dem Biegekopf nach unten
verschoben, so daß das Druckwerkzeug wieder, in Ausrichtung mit
dem Rohr gebracht wird, vergleiche Fig. 8(c). Danach wird der
gesamte Biegekopf nach innen auf das Rohr zu verschoben (nach
rechts gemäß Fig. 8); der Druckwerkzeugblock mit der Druck
werkzeuganordnung wird nach innen gegen das Rohr in die wirk
same Biegestellung verschoben. Bei diesen Operationen bewegen
sich natürlich die Klemmwerkzeuge, die an dem verschwenkbaren
Biegearm angeordnet sind, seitlich nach außen und nach innen
und in lotrechter Richtung, zusammen mit dem verschwenkbaren
Biegearm; sie werden zwischen der Klemmstellung und einer
zurückgezogenen Stellung zu einem geeigneten Zeitpunkt in dem
zeitlichen Ablauf verschoben. Natürlich kann eine Anzahl der
Schritte in der Positionier-Reihenfolge gleichzeitig miteinan
der ausgeführt werden, um die Zeit zu vermindern, die für einen
Biegezyklus benötigt wird. Um das größere Biegewerkzeug wieder
in die Wirkungsstellung zu bringen, wird die umgekehrte Reihen
folge der Vorgänge durchgeführt.
Anstelle der Verwendung eines Klemmwerkzeuges mit zwei ge
trennten Formhohlräumen zum Zusammenwirken mit dem ersten und
dem zweiten Biegewerkzeug, könnte ein einziges Klemmwerkzeug
verwendet werden, das für eine Bewegung in analoger Weise wie
die lotrechte Bewegung des Druckwerkzeugs (die unten beschrie
ben wird) angeordnet wäre, um ein solches Klemmwerkzeug mit
einem einzigen Formhohlraum wieder in Ausrichtung mit dem Rohr
zu bringen, nachdem der Biegekopf in lotrechter Richtung ver
lagert wurde. In ähnlicher Weise könnte anstelle der Verwen
dung eines Druckwerkzeuges, das für eine lotrechte Bewegung
an dem verschiebbaren Biegekopf angeordnet ist und das einen
einzigen Formhohlraum hat, ein Paar von Druckwerkzeugen oder
ein einziges Druckwerkzeug mit einem Paar von Druckwerkzeug-
Hohlräumen verwendet werden, und zwar in einer analogen Weise
wie die Klemmwerkzeuge mit doppeltem Formhohlraum. Jedoch hat
die Verwendung eines Druckwerkzeuges mit einem einzigen Form
hohlraum, wobei dieses Werkzeug in bezug auf den verschiebbaren
Biegekopf selbst verschiebbar ist, einen bedeutenden Vorteil.
Bei vielen Arten von Biegevorgängen drückt das Druckwerkzeug,
wenn es in seine Wirkungsstellung bewegt ist, nicht nur das
Rohr gegen das Biegewerkzeug, sondern es ist selbst in direkter
Berührung mit einem Flansch des Biegewerkzeugs. Um eine glei
tende reibende Bewegung der sich berührenden Biege- und Druck
werkzeuge zu vermeiden, kann das Druckwerkzeug mit einer
Vorwärtsgeschwindigkeit angetrieben werden, die gleich
oder etwa gleich der Geschwindigkeit der Linearbewegung des
berührenden Umfangsabschnitts des Biegewerkzeugs ist. Jedoch
hängt die Geschwindigkeit der Linearbewegung des Umfangs des
Biegewerkzeugs für eine gegebene Geschwindigkeit der Winkelbe
wegung von dem Durchmesser des Biegewerkzeugs ab. Die Verwen
dung von Druckwerkzeugen mit mehreren Hohlräumen, die jeweils
Biegewerkzeuge von gegenseitig unterschiedlichen Durchmessern
berühren, kann einen unerwünschten relativen Reibungs-Berührungs
kontakt zwischen den Druckwerkzeugen und den Biegewerkzeugen
ergeben, der nicht vermieden werden kann. Demgemäß wird ein
Druckwerkzeug mit einem einzigen Formhohlraum, das für eine
lotrechte Bewegung in bezug auf den Biegekopf angeordnet ist,
bevorzugt.
In Fig. 9 ist ein Satz von Mehrfach-Biege- und Klemmwerkzeugen
für drei verschiedene Biegeformen veranschaulicht. Ein Stapel
von Biegewerkzeugen weist einen ersten Biegewerkzeugabschnitt
150 mit einem Hohlraum mit zusammengesetzter Krümmung, mit einem
ersten Krümmungsabschnitt 152 und einem zweiten Krümmungsab
schnitt 154 auf, sowie einen zweiten oder mittleren Biegewerk
zeugabschnitt mit einem geraden Abschnitt 156, der von einem
Hohlraumabschnitt 158 mit einer einzigen Krümmung gefolgt ist,
und schließlich einen dritten oder untersten Biegewerkzeugab
schnitt 160, der einen Formhohlraum mit zusammengesetzter Krüm
mung, mit einem ersten Krümmungsabschnitt 162 und einem zweiten
Krümmungsabschnitt 164 hat. Die Abschnitte 152, 156, 158 und
162 der Werkzeughohlräume sind längs Achsen ausgebildet, die
parallel zu der Rohrachse sind, während die Abschnitte 154
und 164 der Werkzeughohlräume sich nach außen, d. h. nach oben
oder nach unten, gegenüber dem Stapel von Biegewerkzeugen er
strecken. Diese Hohlräume mit zusammengesetzten Krümmungen
werden verwendet, wenn zwei Biegungen hergestellt werden sol
len, die zueinander tangential sind. So wird nach dem Biegen
eines ersten Abschnitts des Rohres, wie er in strichpunktierten
Linien 166 in Fig. 9 dargestellt ist, das Rohr in dem Biege
werkzeugabschnitt 150 angeordnet, um die nächste Biegung durch
den ersten Abschnitt 152 des Hohlraumes auszubilden. Die durch
den Hohlraumabschnitt 152 herzustellende Biegung ist so dicht
an der vorhergehenden Biegung, daß der vorher gebogene Ab
schnitt des Rohres innerhalb des zweiten Krümmungsabschnitts
154 aufgenommen oder gehalten werden muß, der sich von dem
Biegewerkzeug nach außen erstreckt, bzw. nach oben, wie in
Fig. 9 veranschaulicht. Um eine erste Biegung herstellen zu
können, so daß ein gebogener Abschnitt 168 des Rohres sich
nach unten erstreckt, wenn das Rohr in dem ersten Krümmungs
abschnitt 162 des dritten Biegewerkzeugabschnitts 160 gebogen
wird, erstreckt sich in ähnlicher Weise der Krümmungs- bzw. Hohlraumabschnitt
164 des Werkzeugs nach unten und gegenüber dem Biegewerkzeug
nach außen, um es dem zuvor gebogenen Abschnitt des Rohres
zu gestatten, richtig gegen das Biegewerkzeug geklemmt zu
werden. Der mittlere Biegewerkzeugabschnitt oder -hohlraum
wird verwendet, wenn die durch den Hohlraumabschnitt 158
herzustellende Biegung einen Abstand gegenüber einer früheren
Biegung mittels eines geraden Rohrabschnitts hat, der lang
genug ist, ein Klemmwerkzeug aufzunehmen. Vorzugsweise sind
die Hohlräume des Biegewerkzeuges in einem festen einstückigen
Einsatz 170 ausgebildet, der an dem Biegewerkzeug starr aber
lösbar befestigt ist.
Das Klemmwerkzeug 172, das mit dem Biegewerkzeug 148 mit drei
facher Biegeform zusammenwirkt, ist in ähnlicher Weise mit
einem Einsatz 174 hergestellt, der starr, aber lösbar an dem Klemm
werkzeug 172 angeordnet ist. Der Einsatz 174 ist mit
Hohlräumen 176 und 178 mit zusammengesetzter Krümmung ausge
bildet, die zu den Hohlraumabschnitten 152, 154 mit zusammengesetzter
Krümmung und zu den Hohlraumabschnitten 162, 164 mit zusammengesetzter
Krümmung passen. Zwischen den Abschnitten bzw. Hohlräumen 176 und 178 des
Klemmwerkzeugs ist ein dritter Klemmwerkzeugabschnitt mit einer
einzigen Krümmung angeordnet, der einen geraden Hohlraum 180
aufweist, der zu dem Hohlraumabschnitt 158 - mit einer einzigen Krümmung - des
mittleren Abschnitts des Biegewerkzeugs paßt.
Die verschiedenen Arbeitsschritte der Maschine können unter
Steuerung von Hand durchgeführt werden, wenn dies für notwendig
oder wünschenswert erachtet wird. Für einen optimalen Betrieb
werden jedoch alle Bewegungen und Arbeitsvorgänge der Maschine
unter einer Programmsteuerung in der automatisch gesteuerten
Maschine ausgeführt. Die Maschine ist für ihren Betrieb genauso
programmiert, wie es in der Vergangenheit für die Herstellung
von Biegungen mit einem einzigen Biegewerkzeug der Fall war,
mit der Ausnahme, daß Programmschritte hinzugefügt wurden, die
benötigt werden, um den Biegekopf und das Druckwerkzeug in
waagerechter und lotrechter Richtung zu verschieben, wie es
zuvor beschrieben wurde. Mit Hilfe einer solchen automatischen
Programmierung kann eine Reihe von Biegungen mit unterschiedli
chen einzigen oder zusammengesetzten Krümmungen ohne weiteres
durch automatischen Betrieb an einem einzigen Rohrstück herge
stellt werden, ohne daß der Maschinenbetrieb für einen Werk
zeugwechsel angehalten werden müßte.