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Vorgehängtes Fassadenbauteil für ein Bauwerk
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Die Erfindung bezieht sich auf ein vorgehängtes Fassadenbauteil für
ein Bauwerk, insbesondere zur Verwendung als solartechnische Vorrichtung, mit einer,
die Sonnenwärme durchlassenden Außenhaut und einem, diese Wärme aufnehmenden Innenraum,
von dem mindestens e i n e Begrenzungswand durch das Bauwerk gebildet ist.
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Vorgehängte Fassadenbauteile sind bekannt. So werden z.B. Vordächer,
Fensterzargen und Fassadenverkleidungen auf diese Weise an Fassaden angebracht,
wobei diese Bauteile bei einem Neubau eingeplant und auch eingebaut bzw. an einem
Bauwerk nachträglich angebracht werden können. An Bauwerken werden auch solartechnische
Vorrichtungen verwendet, die mit Aggregaten zum Wärmeentzug, z.B.
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Wärmepumpen, Lüftern etc., zusammenarbeiten. Diese bekannten Vorrichtungen
dienen ausschließlich technischen Zwecken, nämlich dem Sammeln und Abführen von
Sonnenwärme. Diese bekannten Vorrichtungen stören meist das architektonische Erscheinungsbild
des betreffenden Bauwerks und sind schon aus diesem Grund nicht uneingeschränkt
einsetzbar. In der
Regel sind die bekannten Vorrichtungen unmittelbar
Witterungseinflüssen ausgesetzt und von daher, insbesondere durch große Temperaturunterschiede,
einem hohen Verschleiß unterworfen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein vorgehängtes Fassadenbauteil
für ein Bauwerk zu schaffen, das als architektonisch ansprechende Einheit sowohl
bei der Neuplanung von Bauwerken, als auch nachträglich eingesetzt werden kann.
Ferner soll das Bauteil gegebenenfalls einen Schutz gegen Witterungseinflüsse für
Mittel zur Wärmeabfuhr, insbesondere bei Nutzung der Sonnenwärme, bieten.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die im Kennzeichen des Anspruchs
1 aufgeführten Merkmale gelöst.
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Die Erfindung weist gegenüber dem Bekannten die Vorteile auf, daß
der Wohn- und Nutzungswert des betreffenden Gebäudes erhöht werden kann. Das Bauteil
kann sowohl bei der Neuplanung von Bauwerken berücksichtigt, wie auch nachträglich
angebracht werden. Das Bauteil kann, ausgehend von einem einzelnen Bauteil, zu einer
größeren Einheit zusammengebaut werden. Es ist architektonisch ansprechend und bietet
zuverlässigen Schutz gegen Witterungseinflüsse, denen eventuell verwendete Mittel
zur Wärmeabfuhr ausgesetzt sind, an denen von Zeit zu Zeit Wartungsarbeiten durchgeführt
werden müssen.
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Nach einer Ausbildung der Erfindung ist das Bauteil selbsttragend.
Aus diesem Grunde sind zusätzliche Befestigungsmittel zur Anbringung an einer Fassade
nicht erforderlich.
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Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung hat das Bauteil mindestens
e i n e n begehbaren Boden. Hierdurch wird ein kleiner, vom Inneren des Bauwerks
erreichbarer Balkon geschaffen.
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Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung weist die Außenhaut des
Bauteils von außen her undurchsichtige Bereiche auf. Dies ist erforderlich, damit
im Falle einer Begehbarkeit des Bauteils keine Einsicht von unten her erfolgen kann.
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Gemäß einer Fortbildung der Erfindung sind ein oder mehrere, von außen
her undurchsichtige Bereiche durch hinterlüftete Flachkollektoren gebildet.
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Hierdurch entfallen zusätzliche Maßnahmen für einen Sichtschutz, weil
bei solartechnischer Nutzung des Bauteils der Sichtschutz durch den Einbau der Flachkollektoren
schon gegeben ist.
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Nach einer anderen Ausbildung der Erfindung enthält der Innenraum
des Bauteils Lüfter zur Entnahme erwärmter Luft.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß jedes
Element des Bauteils im Querschnitt D-förmige Gestalt aufweist. Hierdurch ergibt
sich eine kompakte und architektonisch ansprechende Bauweise, die auch bei Erweiterung
zu einer jeweils größeren Einheit, ihre Formgebung gut zur Geltung bringt.
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Weitere, vorteilhafte Ausgestaltungen gehen aus der nachfolgenden
Beschreibung und aus den Zeichnungen hervor.
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Die Erfindung wird an Ausführungsbeispielen anhand von Zeichnungen
erläutert. Es zeigen Fig. 1 eine Ansicht eines erfindungsgemäßen, auf der Außenseite
eines Bauwerks angebrachten Bauteils, Fig. 2 eine Draufsicht auf das Bauteil gemäß
der Fig. 1, Fig 3 eine Seitenansicht des gleichen Bauteils, teilweise im Schnitt,
Fig. Lt eine Ansicht einer größeren Einheit, gebildet aus erfindungsgemäßen, übereinandergesetzten
Bauteilen.
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Fig. 5 eine Ansicht einer anderen größeren Einheit, gebildet aus
erfindunggemäßen, übereinandergesetzten und nebeneinandergereihten Bauteilen.
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Fig. 6 eine Ansicht eines anderen Ausführungsbeispiels einer größeren
Einheit, gebildet aus erfindungsgemäßen, übereinandergesetzten und nebeneinandergereihten
Bauteilen, in einem gegenüber den vorhergehenden Darstellungen verkleinertem Maßstab.
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Ein Bauwerk 1 (Fig. 1) ist an der Stelle, an der das vorgehängte Fassadenbauteil
montiert werden soll, mit einer Öffnung 11 versehen. Diese kann beispielsweise ein
bestehendes Fenster sein, das vorzugsweise zu einer türhohen Öffnung erweitert ist,
wie dies das Ausführungsbeispiel (Fig. 1) zeigt. Zur Abdeckung der Öffnung 11 wird
ein erfindungsgemäßes Bauteil 2 als vorgehängtes Fassadenbauteil an der Wand des
Bauwerks 1 auf an sich bekannte Weise, z.B durch Dübel und Schrauben, mittels am
Bauwerk schon vorgesehener Anker oder wahlweise durch besondere Einhängevorrichtungen,
die am Bauwerk ebenfalls schon vorgesehen sind (in der Zeichnung nicht dargestellt),
befestigt.
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Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 besteht das Bauteil 2 aus einem
Element 5, das vorzugsweise eine Rahmenkonstruktion umfaßt, deren Zwischenräume
durch Glasflächen ausgefüllt sind, die Sonnenwärme hindurchlassen. Das Element 5
ist so geformt, daß sich ein in der Ansicht zunächst rechteckiges Mittelteil 12,
darüber ein spitz zulaufendes Dach 13 und unter dem Mittelteil 12 ein ebenfalls
spitz zulaufendes Bodenteil 14 ergibt. Aus der Draufsicht in Fig. 2 ergibt sich
näher die Gestalt dieses Ausführungsbeispiels.
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Das Element 5 kann auch mit einem begehbaren Boden 6 (Fig.3) versehen
sein. Insbesondere in diesem Fall, wenn also das vorgehängte Fassadenbauteil als
überdachter Balkon genutzt wird, empfiehlt sich die Verwendung von, von außen her
undurchsichtigen Bereichen der Glasflächen, zumindest bis in Höhe üblicher Brüstungen.
Diese undurchsichtigen Bereiche können in kostensparender Weise durch Flachkollektoren
15 gebildet sein, die an den Kreislauf einer Wärmepumpe (in den Zeichnungen nicht
dargestellt) angeschlossen sind. Diese Flachkollektoren 15 können auch etwas breiter
ausgebildet sein, als dies in den Figuren 1, 2, Lt und 5 zu sehen ist, so daß sich
jeweils seitlich geschlossenere, undurchsichtige Bereiche in den Glasflächen ergeben.
Zweckmäßigerweise werden die Flachkollektoren 15 hinterlüftet, also in gewissem
Abstand hinter den Glasflächen des Bauteils 2 angebracht, so daß ungehinderte Luftzirkulation
möglich ist.
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Flachkollektoren 15 können auch im Bereich der Glasflächen des Dachs
13, des Bodenteils 14 und sogar des Mittelteils 12 angebracht sein.
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Zusätzlich zu den Flachkollektoren oder alternativ hierzu können im
oberen Bereich des Bauteils 2 ein oder mehrere Lüfter 9 vorgesehen sein, die die
im Bauteil 2 sich sammelnde Sonnenwärme in das Innere des Bauwerks 1 transportieren.
Anstatt der Lüfter 9 können auch ein oder mehrere Verdampfer den Wärmetransport
übernehmen. Durch beide Maßnahmen, nämlich den Betrieb der Flachkollektoren 15,
wie auch den Einsatz der Lüfter 9 bzw. Verdampfer,
ist es möglich,
aus dem Bauteil 2 in ihm gespeicherte Sonnenwärme an beliebige Stellen des Inneren
des Bauwerks zu transportieren.
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Mehrere Elemente 5 können nebeneinander zu einem größeren Bauteil
(Fig. 1, 2) aneinandergereiht werden.
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In einer anderen Ausführung können auch zwei Elemente 5 gegeneinander
so montiert werden, daß sich ein größeres Bauteil 3 (Fig. 4) ergibt. Hierbei kann
die Ausführung so gewählt sein, daß nur beim unteren Element 5 ein begehbarer Boden
verwendet wird. Es ist aber ebenso möglich, übereinanderliegende Böden zu verwenden,
die dann von verschiedenen Stockwerken des betreffenden Bauwerks aus erreichbar
sind. Im Fall übereinandergesetzter Elemente 5 (Fig. 4) kann oben und unten jeweils
das von der Bauform her gleiche Dach 13 verwendet werden. Hierdurch sind die übereinandergesetzten
Elemente 5 identisch. Man kann aber auch verschiedene Elemente in der Weise verwenden,
daß das untere Element 5 ein etwas anders gestaltetes, vorzugsweise kürzeres Bodenteil
14, das obere Element ein normalhohes Dach 13 hat.
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Ein größeres Bauteil Lt (Fig. 5) besteht aus gemäß Fig. 4 übereinandergesetzten
Elementen 5, von welcher Kombination zwei nebeneinander montiert sind. Es können
natürlich auch viele übereinandergesetzter Kombinationen nebeneinandergereiht werden.
Dies kann
entlang einer ebenen Fassade oder auch um eine Bauwerkecke
herum geschehen. Dabei können die einzelnen Elemente 5 identisch sein und nacheinander
an der Wand des betreffenden Bauwerks 1 montiert und zu dem großen Bauteil 4 kombiniert
werden.
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Ferner kann auch ein größeres Bauteil 16 (Fig. 6) aus Seitenteilen
7, 8 und einer beliebigen Anzahl Zwischenteilen 10 aufgebaut sein. In der Zeichnung
ist das Bauteil 16 nur schematisch angedeutet, es ist aber grundsätzlich so aufgebaut,
wie die vorvorhergehend beschriebenen Ausführungsbeispiele.
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Auch das Bauteil 16 kann entlang einer ebenen Bauwerkfassade oder
um eine Ecke eines Bauwerks herum montiert werden. Das Bauteil 16 kann ebenfalls
entweder nur als architektonisches Element oder zusätzlich als solartechnische Vorrichtung
genutzt werden.
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Unter Weglassung des Bodenteils 14 können die beschriebenen Elemente
und Bauteile auch als Wintergarten auf dem Geländeboden oder auf einer auskragenden,
etwa ebenerdigen Bauwerksdecke aufsitzend an das Bauwerk angeflanscht sein.
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