DE332548C - Verfahren und Vorrichtung zur Zerlegung von Gasgemischen mittels Rektifikation - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Zerlegung von Gasgemischen mittels RektifikationInfo
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- F25—REFRIGERATION OR COOLING; COMBINED HEATING AND REFRIGERATION SYSTEMS; HEAT PUMP SYSTEMS; MANUFACTURE OR STORAGE OF ICE; LIQUEFACTION SOLIDIFICATION OF GASES
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- F25J3/00—Processes or apparatus for separating the constituents of gaseous or liquefied gaseous mixtures involving the use of liquefaction or solidification
- F25J3/02—Processes or apparatus for separating the constituents of gaseous or liquefied gaseous mixtures involving the use of liquefaction or solidification by rectification, i.e. by continuous interchange of heat and material between a vapour stream and a liquid stream
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Description
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AUSGEGEBEN
ABI 7. FEBRUAR 1921
W. Lachmann in Dresden.
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Zerlegung von Gasgemischen,
wie z. B. atmosphärischer Luft, und anderen Stickstoff-Sauerstoff-Gemischen mittels
kontinuierlicher fraktionierter Destillation (Rektifikation) und bezieht sich hierbei auf solche
Rektifikationen, bei welchen in bekannter Weise im oberen Teil der Rektifikationssäule der aufsteigende
Dampf durch in das obere Säulenende eingeleitete, am flüchtigeren Bestandteil sehr reiche und dementsprechend" sehr kalte
Flüssigkeit oder mit anderen Worten durch Kühlung dephlegmiert wird, um das obere Zerlegungsprodukt
rein erhalten zu können.
Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man in dem über der mittleren Zuleitung
des zu zerlegenden Gemisches gelegenen Säulenabschnitt durch dessen obersten Teil pro
Mengeneinheit, des abwärts fließenden, verflüssigten Gases kontinuierlich weniger Dampf
aufwärts strömen läßt, als durch den darunterliegenden Teil jenes Säulenabschnitts, und bezweckt,
die Reinheit der Zerlegungsprodukte zu steigern.
Wie schon erwähnt, betrifft die Erfindung auch eine zur Ausführung des Verfahrens dienende
Vorrichtung. Dieselbe kennzeichnet sich durch einen zur Ableitung von Rektifiziergut
aus der Säule dienenden Auslaß (Vorauslaß), welcher im obersten Teil der letzteren unter
der Entnahmestelle des flüchtigeren Zerlegungsproduktes angebracht ist.
Fig. ι zeigt von dieser Vorrichtung ein Ausführungsbeispiel,
welches nachstehend nach Ausbildung und Wirkungsweise beschrieben ist,
wobei zur Ermöglichung kürzerer Ausdrucksweise und einfacherer Darstellung als zu zerlegendes
Gasgemisch trockene und kohlensäurefreie atmosphärische Luft angenommen und deren Gehalt an Argon und seltenen Gasen vernachlässigt
ist.
In Fig. ι ist die Rektifikationssäule mit den bekannten, durchlochten Platten ausgestattet,
an deren Stelle aber natürlich auch andere Einrichtungen treten können, welche eine großflächige Berührung zwischen der abwärtsfließenden
Flüssigkeit und den aufsteigenden, wärmeren Dämpfen und dadurch einen Temperaturausgleich
herbeiführen, demzufolge Rektifikation eintritt, nämlich ein Austausch von Bestandteilen,
darin bestehend, daß Stickstoff der Flüssigkeit verdampft und dafür Sauerstoff des Dampfes in praktisch, gleich großer Menge
kondensiert wird.
Die abgebildete Rektifikationssäule erhält an einer mittleren Stelle das zu zerlegende Rohgut 1
zugeführt, sei es im gasförmigen, sei es im flüssigen Zustand. Im Zusammenhange mit den
besprochenen Wärmewirkungen und der nachfolgend beschriebenen Ausbildung gestattet sie,
wenn man sich die Ableitung 5 zunächs't beseitigt denkt, gleichzeitige Gewinnung von sehr
sauerstoftreichem Produkt 3 am unteren Ende und sehr stickstoffreichem Gas 4 am oberen
Ende. 6, 7 bezeichnet die Beheizung (durch jeweiliges komprimiertes Gas), welche die ebenenvähnte
Gewinnung von sehr sauerstoffreichem unterem Produkt ermöglicht, indem die nach unten gelangende Flüssigkeit auf höheren Sauerstoffgehalt
eingedampft wird. 2 bedeutet flüssigen Stickstoff, dessen obere Zuführung Anwendung
von »Dephlegmation« bedeutet und
es ermöglicht, als oberes Produkt ein Gas von sehr hohem Stickstoffgehalt zu erzielen.
Mit einer solchen Rektifikationssäule, auch wenn von großen Abmessungen, vermag man
kontinuierlich entweder nur reinsten Sauerstoff oder nur reinsten Stickstoff, nicht aber gleichzeitig
beide Gase im reinsten, kompressionswürdigen Zustand zu erzeugen, gleichgültig, ob
die Beheizung wie in Fig. ι auf den untersten ο Teil (Verdampfer) der Säule beschränkt oder auf
einen mehr .oder minder großen Teil der Kolonnenhöhe (evtl. die ganze Höhe) verteilt wird.
A, das untere, oder B, das obere Produkt, resultiert stets in um so größerer Reinheit, je geringere
Menge davon als Nutzprodukt entnommen wird und A je mehr unten entwickelter
Sauerstoff dampf daher zur Rektifikation der abwärts rieselnden Flüssigkeit verbleibt, bzw. B
je weniger aufsteigender Dampf durch die sticko stoffreiche Flüssigkeit rektifiziert und dephlegmiert*-zu
werden braucht.
Die Erfindung ermöglicht nun bei solchen Säulen, nicht bloß wie bisher fast allen Sauerstoff
der Luft, sondern auch fast all ihren Stickstoff in reinstem, kompressionswürdigen Zustand
zu gewinnen. Sie sei unter nachstehenden Annahmen beschrieben:
Der Rektifikationssäule wird an der mittleren Stelle die gasförmige, oder flüssige.atmosphärio
sehe Luft in gegebener, unveränderlicher Menge- und am oberen Ende der flüssige Stickstoff
stets im reinen Zustand zugeführt, an -ihrem unteren Ende aber als Zerlegungsprodukt reinster
Sauerstoff entnommen bzw. angestrebt. Ferner sei der Einfachheit halber angenommen,
die Säule arbeite wie in Fig. ι mit nur unterster
Beheizung und Verdampfung.
-Ist nun das aus dem oberen Säulenende entweichende Abgas 4 unreiner Stickstoff, so könnte
ο größere Reinheit von ihm dadurch angestrebt werden, daß die oben zugeführte Menge reinen,
flüssigen Stickstoffes pro Mengeneinheit aufwärtssteigenden Gases vergrößert wird. In der
.Tat .ist die anfängliche Wirkung dieser Maßnähme
die gewünschte. Bald darauf macht sich aber aus nachstehenden Gründen eine andere
Wirkung geltend. Um reinen Nutzsauerstoff zu erzeugen, muß das oben aus Stickstoff bestehende,
flüssige Gas auf seinem Wege bis zum ;o unteren. Säulenende durch gasförmigen Sauerstoff
in reinen, flüssigen Sauerstoff umgewandelt (rektifiziert) werden. Beim anfänglichen Zustand
genügte hierzu annahmegemäß die aus dem unteren Verdampfer in die Säule geleitete
Sauerstoffmenge. Die vergrößerte Menge flüssigen Stickstoffes aber erfordert auch eine größere
Menge von Sauerstoffdampf. Man muß letztere daher verstärken. Dadurch vergrößert
sich aber auch die nach oben gelangende Abgasmenge, so daß die pro Mengeneinheit Ab- :
gases verstärkte Zufuhr flüssigen Stickstoffes wieder geschwächt wird und der entströmende
j Stickstoff, welcher in der Tat reinen Zustand erlangt hatte, wieder unrein wird. Die gewünschte
Wirkung trat also nur vorübergehend ein.
Nach der Erfindung wird nun dieser Übelstand dadurch vermieden, daß man, wie schon
oben angegeben, in dem über der mittleren Zuleitung der zu zeilegenden Luft gelegenen
Säulenabschnitt durch dessen obersten Teil pro Mengeneinheit des abwärtsrieselnden, verflüssigten
Gases kontinuierlich weniger Dampf aufwärtsströmen läßt als durch den darunterliegenden
Teil jenes Säulenabschnitts. Dies läßt sich dadurch erzielen, daß man zwischen
dem erwähnten obersten und dem darunterliegenden Teil der Säule von einem der beiden/
die letztere durchströmenden Stoffe, nämlich I von dem aufsteigenden Gas oder II von der
abwärts strömenden Flüssigkeit, kontinuierlich einen angemessenen Teil aus der Säule ableitet,
und zwar im Falle II zugleich unter entsprechender Verstärkung der Dephlegmation (welch
letztere wie beschrieben in der Einleitung von S5 am flüchtigeren Bestandteil sehr reicher Kühlflüssigkeit
in das obere Säulen ende besteht).
Fig. ι zeigt in Veranschaulichung der Erfindung
unter dem.obersten Auslaß für das gasförmige Zerlegungsprodukt 4 noch einen zweiten
Auslaß, den »Vorauslaß«, für das gasförmige oder flüssige Rektifiziergut 5, und es bezeichnet
3 reines Produkt (Sauerstoff);
4 reines Produkt (Stickstoff) ;
5 unreines Produkt (unreiner, nämlich sauerstoffhaltiger Stickstoff, gasförmig oder flüssig).
Der Vorauslaß steht bei der dargestellten Säulenart ungefähr um 1Z5 bis. 1Z1S der ganzen
wirksamen Höhe der eigentlichen Säule (Aufsatzes) von deren oberem Ende ab, so daß in
der Zeichnung h ungefähr 1Zs bis 1Z15 von //
beträgt. In der Zeichnung ist 1Z10 gewählt.
Zum Unterschiede vom allerersten Zustande wird jetzt in beiden Fällen I und II das Rektifiziervermögen
des flüssigen Stickstoffes pro Mengeneinheit desselben auf eine geringere Menge von bis zum obersten Säulenende aufsteigendem
Abgas, sozusagen konzentriert, so daß man dieses bis zu größter Reinheit elephlegmieren
kann. In beiden Fällen wird keine größere Menge flüssigen Gases zum unteren Säulenende
geleitet, und man braucht daher, um die Erzeugung reinsten Sauerstoffes aufrechtzuerhalten,
im Gegensatz zu früher keine größere Menge Sauerstoff dampf nach oben zu führen,
so daß der in buiden Fällen I und II relative und im Falle. II auch absolute Verstärkung der
oberen Zufuhr flüssigen Stickstoffes nicht wieder entgegengewirkt wird. Dem früheren, verunreinigenden
Restgehalt des Abgases an Sauer- »20
stoff entspricht im Falle I der' erhöhte
Sauerstoffgehalt des am Vorauslaß entweichen-
don Teiles, des Abgases, während im'Falle II
jener Restgehalt mittels Rektifikation auf den am Vorauslaß entnommenen, ursprünglich ganz
reinen, flüssigen Stickstoff übertragen wird. Die verlorengehende Menge Sauerstoff bleibt
praktisch die gleiche wie zu allem Anfang, und aus allen diesen Gründen auch die Menge und
volle. Reinheit des unten entnommenen Nutzsauerstoffes. Bei Verfahren II führt man zwar
ίο eine zusätzliche Menge reinen, flüssigen Stickstoffes
zu, jedoch wird dieselbe fortlaufend in der notwendigen und hinreichenden Menge bei
der Wiederverdampfung des am Vorauslaß abgeleiteten, verflüssigten · Gases gewonnen, was
auch aus Späterem hervorgeht.
Es ist ohne weiteres klar, daß die die Rein-, heit: beider Rektifikationsprodukte steigernde
Wirkung des Verfahrens bestehen bleibt, wie ! groß oder gering auch immer das Rektifiziervermögen
der jeweiligen Säule sein möge.
Ferner ist es gleichgültig, ob die atmosphärische Luft an. der mittleren Stelle der Säule gasförmig
oder flüssig eingeleitet wird. Bei oben besprochenem Verfahren II ist es
sehr zweckmäßig, das am Vorauslaß abgeleitete flüssige Gas durch komprimierten Stickstoff zu ,
verdampfen, welcher hierbei sich verflüssigt und '· darauf mit in das obere Ende der Säule geführt
wird, um dorthin die nötige zusätzliche Menge flüssigen Stickstoffes zu liefern. Beheizt man :
die Säule durch reinen Stickstoff, welcher von außen durch den Kälteaustauscher hindurch, zugeleitet
wird, so kann letzteres auch mit dem zusätzlichen Stickstoff geschehen, und zwar in
gemeinschaftlicher Leitung. Wendet man aber bei der Beheizung der Säule Vorzerlegung der
Luft an, welche u. a. Stickstoffgas ergibt, so kann man mit solchem sehr vorteilhaft auch
die Vorauslaßflüssigkeit beheizen und verdampfen. Der zusätzliche Stickstoff durchströmt
dann also den Kälteaustauscher in Form ' von. atmosphärischer Luft.
.Bei Anwendung der Erfindung läßt sich eine ; ■ Stickstoffsauerstoffsäule leicht in der Weise auf
gleichzeitige Reinheit beider Gase einstellen, daß man sie zunächst auf Reinheit des unteren
Produktes (Sauerstoffes) einstellt und man darauf, durch Regulierung des Vorauslasses, ent-•
■ weder entsprechend Verfahren I so viel Gas kontinuierlich aus dem Vorauslaß ableitet, oder
entsprechend Verfahren II kontinuierlich so viel zusätzlichen flüssigen Stickstoff in das obere
Säulenende einleitet und am Vorauslaß als unreinen, flüssigen Stickstoff wieder ableitet, daß
dem obersten Gasauslaß als das obere, gasförmige Nutzprodukt nur reinster Stickstoff (bzw.
Stickstoff von der gewünschten hohen Reinheit) entströmt.
Bei Anwendung des Verfahrens dürfen Ver-Vollkommenheiten der Apparatur und Störungen-in
deren Wirkungsweise und Betrieb in hohem Maße vorliegen oder eintreten, ohne daG
man ein befriedigendes Arbeiten des Apparates verfehlte und letzteren mühselig regulieren
müßte. In dieser Hinsicht wirkt das Verfahren daher auch vergleichmäßigend und als Sicherung.
Das aus dem Vorauslaß abgeleitete Gemiscl j läßt sich auf verschiedene Weise weiter verar
: beiten. Da es sehr arm an Sauerstoff ist ; empfiehlt es sich nicht, aus ihm diesen Bestand
■ teil mittels Rektifikation in reinem Zustan<
abzuscheiden. Hingegen läßt sich der Stickstof sehr wirtschaftlich durch das folgende einfach
Ergänzungsverfahren, völlig rein gewinnen, wo
bei sich außerdem ein sauerstoffreiches Produk '-. ergibt, welches z. B. zur Erzielung sehr hohe
Verbrennungshitze ausgezeichnet verwertbar lsi ! Das aus der Säule (Hauptsäule) unter ihrer
obersten Teil (am Vorauslaß) kontinuierlich al
■ geleitete Rektifiziergut wird unmittelbar — da
her unter Erübrigung von zusätzlichem Kälte
austausch und Druckänderung .— in den mitl leren Teil einer zweiten. Säule (Ergänzungssäuli
siehe späterbesprochene Fig; 2 Säule links obei geführt, welche man an ihrem oberen EnC
, gleichfalls mit Dephlegmation durch am flucht
■ geren Bestandteil (Stickstoff) sehr reiche Küh
flüssigkeit arbeiten läßt, um das obere Zerleg ungsprodukt (Stickstoff) rein erhalten zu köi
nen, und welche man behufs Anreicherung d< in ihr abwärts fließenden, verflüssigten Gas«
am schwerer flüchtigen Bestandteil (Sauerstoi beheizt, sei es nur in ihrem untersten Teil (Blas
Verdampfer), sei es in Verteilung auf ihre Höh
Wie oben besprochen, kann das am Vorausli abgeleitete und im vorliegenden Fall in die E
gänzungssäule übergeführte Rektifiziergut ga förrnig sein (Fall I), oder flüssig (Fall II).
Die Dephlegmation der Ergänzungssäule kai man so stark wählen, daß sich als oberes Zt
legungsprodukt reinster Stickstoff ergibt, wi eher natürlich dem von der Hauptsäule erzeu
ten zugemischt und darauf mit ihm in gemei schaftlicher Rohrleitung durch den Kältcai
tauscher nach außen geführt werden kann. V« ziehtet man auf Reinheit des Stickstoffes,
kann man dafür reinsten Sauerstoff als untei Zerlegungsprodukt erhalten, jedoch nur in £
ringer Menge, da das von der Hauptsäule ( lieferte Rohgut ja nur wenig Sauerstoff enths
Die sauerstoffanreichernde Beheizung der ] gänzungssäule kann durch irgendein geeigne
Gas erfolgen, jedoch wird bei den wichtigsi Rektifikationsverfahren die Apparatur und W
kungsweise ganz besonders einfach, wenn Beheizungsgas der flüchtigere Bestandteil, a
Stickstoff, gewählt wird. Denn solchen ka man ohne weiteres der Keizgasleitung der Hau
säule entnehmen, wenn diese ihren Dephlegmi Stickstoff durch den Kälteaustauscher hindu
von außen zugeführt erhält oder wenn sie
wie in Fig. 2 ■— mit Vorzerlegung der sie beheizenden
Luft arbeitet. Wie früher angegeben, ergibt sich bei dieser Vbrzerlegung außer einem
sauerstoffreichen Gemisch auch Stickstoffgas, welches nach seiner Verflüssigung den Dephlegmierstickstoff
der- Hauptsäule bildet und im vorliegenden Falle eben auch denjenigen der Ergänzungssäule bilden kann.
Bei Beheizung der Ergänzungssäule mit Stick-
o stoff läßt sich im Falle II die Dephlegmation der Hauptsäule äußerst einfach dadurch in dem
erforderlichen Maße verstärken, daß von dem verflüssigten Heizstickstoff, der Ergänzungssäule
ein Teil, welcher gleich der am Vorauslaß übergeleiteten Flüssigkeitsmenge ist, in die Hauptsäule
und nur der Rest in die Ergänzungssäule an ihren oberen Enden als Dephlegmierstickstoff
eingeleitet wird. Die von der Heizgasleitung der Hauptsäule abzweigende, aus ihr Stickstoffgas,entnehmende
Heizleitung der Ergänzungssäule mündet daher im Falle II, nach Durchlaufung des Verdampfers oder der Verdampfer
der; Ergänzungssäule, mit je einer Zweigleitung in das obere Ende sowohl der Ergänzungssäule
wie auch der Hauptsäule, wohingegen letztere Zweigleitung wegfällt, wenn nur gasförmiges Rektifiziergut übergeführt wird
(Fall I).
Die eben beschriebene, mit der Hauptrektiiikation aufs engste zusammenhängende Ausfiihrungsweise der Ergänzungsrektifikation wird in Verbindung mit der Hauptsäule durch die schon erwähnte Fig. 2 veranschaulicht.
Die eben beschriebene, mit der Hauptrektiiikation aufs engste zusammenhängende Ausfiihrungsweise der Ergänzungsrektifikation wird in Verbindung mit der Hauptsäule durch die schon erwähnte Fig. 2 veranschaulicht.
Auf dieser ist das Innere der Säulen ebenfalls · mit den bekannten durchlochten Platten o. dgl.
ausgestattet zu denken. Wo nicht zugleich systematischer, wesentlicher Druckabfall (Ent- !
spannung) vorliegt, sind an den Rohrleitungen Regulierventile u. dgl. weggelassen. Die Heiz- ',
räume 6, 7 und 6', 7' können natürlich auch > wie in Fig. 1 als Rohrschlangen ausgebildet I
sein. j
Zugrunde gelegt ist der Fig. 2 das Hazard- | Flamandsche Verfahren. In der unteren der I
beiden übereinanderliegenden Säulen erfolgt j mittels reiner Rektifikation die Vorzerlegung j
der Luft, in der darüberliegenden Säule die die j Endprodukte liefernde Nachzerlegung (Haupt- i
zerlegung, Endzerlegung) und in der seitlichen, ! kleineren Einzelsäule die Ergänzungszerlegung. :
Diese Arbeitsweise ist in der Skizze ohne weiteres zu erkennen.
Wird am Vorauslaß Flüssigkeit abgeleitet (Fall II), so kommt die strichpunktierte Rohrleitung
als zusätzliche Rohrleitung hinzu.
Bei Zerlegung von atmosphärischer Luft haben die Bezeichnungen (Ziffern) der Hauptsäule
die gleiche Bedeutung wie nach der Patentbeschreibung in Fig. i, ebenso die Zeichen der
Ergänzungssäule, die lediglich noch mit einem , Strich als Index versehen sind. Entsprechend j
diesen Zeichen ist für die Ergänzungssäule angenommen, daß sie auf reinstem Stickstoff (4')
arbeitet und daher als unteres Zerlegungsprodukt nicht reinsten Sauerstoff ergibt. Die Ziffer
3' fehlt daher.
Claims (5)
- Patent-Ansprüche:i. Verfahren zur Zerlegung von Gasgemischen, wie z. B. atmosphärischer Luft" und anderen Stickstoff-Sauerstoff-Gemischen mittels kontinuierlicher fraktionierter Destillation (Rektifikation), bei welcher im oberen Teil der Rektifikationssäule der aufsteigende Dampf in bekannter Weise durch in das obere Säulenende eingeleitete, am ftüchtl·- geren Bestandteil sehr reiche Flüssigkeit oder mit anderen Worten durch Kühlung dephlegmiert wird, um das obere Zerlegungsprodukt rein erhalten zu können, dadurch gekennzeichnet, daß man in 4em über der mittleren Zuleitung des zu zerlegenden Gemisches gelegenen Säulenabschnitt durch dessen obersten Teil pro Mengeneinheit des. abwartsfließenden, verflüssigten Gases kontinuierlich weniger Dampf aufwärts strömen läßt, als durch den darunterliegenden Teil jenes Säulenabschnittes, um die Reinheit der Zerlegungsprodukte zu steigern.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem in Anspruch ι erwähnten obersten Teil des angegebenen oberen Säulenabschnitts und dessen darunterliegendem Teil aus der Säule (am Vorauslaß) kontinuierlich Gas abgeleitet. wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem in Anspruch ι erwähnten obersten Teil des angegebenen, oberen Säulenabschnitts und dessen darunterliegendem Teil aus der Säule (am Vorauslaß) kontinuierlich Flüssigkeit abgeleitet und daß zugleich im Maße dieser Ableitung von Flüssigkeit die Dephlegmation verstärkt wird. .
- 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß durch Verdampfung der am Vorauslaß abgeleiteten Flüssigkeit in mittelbarer Berührung mit derselben (z. B.in Rohrspiralen) eine entsprechende, unter no höherem Druck stehende Menge des flüchtigeren Bestandteils (Stickstoffes bei Luftzerlegung) verflüssigt und diese darauf dem oberen Ende der Säule zugeführt wird.
- 5. Rektifikationssäule (Ergänzungssäule) n5 zur Ausführung ergänzender Rektifikation (Ergänzungsrektifikation) λόιι aus dem Vorauslaß der ersten .Säule (Hauptsäule) abgeleitetem, der Ergänzungssäule an mittlerer . Stelle zugeführtem, entweder α entsprechend Patentanspruch 2 gasförmigem oder b entsprechend Patentanspruch 3 flüssigem Ge-misch, dadurch gekennzeichnet, daU ihre Heizgasleitung von derjenigen der Hauptsäule abzweigt und im Falle α in das obm-Ende nur der Ergänzungssäule (nicht auch der Hauptsäule) mündet (Fig. i, unter Weglassung der strichpunktierten Rohrleitung), im Falle h aber in das obere Ende sowohl der Ergänzungssäule wie. auch der Hauptsäule mündet (Fig. 2, mit der strichpunktierten als zusätzlichen Rohrleitung).Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE332548T | 1915-02-15 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE332548C true DE332548C (de) | 1921-02-07 |
Family
ID=6557254
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1915332548D Expired DE332548C (de) | 1915-02-15 | 1915-02-15 | Verfahren und Vorrichtung zur Zerlegung von Gasgemischen mittels Rektifikation |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
AT (1) | AT80853B (de) |
DE (1) | DE332548C (de) |
FR (1) | FR536311A (de) |
GB (1) | GB100085A (de) |
-
1915
- 1915-02-15 DE DE1915332548D patent/DE332548C/de not_active Expired
-
1916
- 1916-02-07 AT AT80853D patent/AT80853B/de active
- 1916-02-10 GB GB2005/16A patent/GB100085A/en not_active Expired - Lifetime
- 1916-02-14 FR FR536311D patent/FR536311A/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR536311A (fr) | 1922-04-29 |
GB100085A (en) | |
AT80853B (de) | 1920-06-25 |
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