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I)ie Erfindung betrifft eine Sicherheitsweste für
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Fahrer und Beifahrer von Krafträdern.
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Stürze von Fahrern von Krafträdern führen oftmals zu schweren Verletzungen
und darüber hinaus auch zu zahlreichen Todesfällen, was darauf zurückzuführen ist,
daß die Fahrer und auch die Beifahrer von Krafträdern nicht ausreichend geschützt
sind. Zwar bietet die lederne Bekleidung einen gewissen Schutz gegen Wind und Wetter
und bei leichten Stürzen gegen Prellungen, jedoch ist kein ausreichender Schutz
bestimmter Körperpartieen, wie Genick, Brustkorb und Wirbelsäule, gewährleistet.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Weste für Fahrer
und Beifahrer von Krafträdern zu schaffen, durch die die Sicherheit und der Schutz
der Fahrer und Beifahrer bei Stürzen wesentlich erhöht wird und die im Moment des
Eintretens eines Sturzes unabhängig von einer Verzögerungsreaktion des Fahrers sofort
die volle Schutzwirkung entfaltet.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Sicherheitsweste vorgeschlagen,
die erfindungsgemäß aus einem westenartigen, ärmel losen, vorderseitig verschließbaren
und aufblasbaren Zuschnitt aus einem doppellagigen, luftundurchlässigen Gewebe besteht,
der a) vorder- und rückenseitig streifenförmige Polsterabschnitte als Rippenschutz
und rückenseitig einen sich etwa über die ganze Westenlänge erstreckenden und mittig
angeordneten streifenförmigen Polsterabschnitt als Wirbelsäulenschutz aufweist,
b)
im vorderseitigen Bereich mindestens eine Preßluftflasche trägt, deren Luftausströmstutzen
bis in den von den beiden Zuschnittsgewebelagen gebildeten Innenraum geführt ist
und deren Betätigungsventil mit einer Reißleine verbunden ist, deren freies Ende
mit einem Kraftradanschlußring versehen ist, c) mit benachbart zu seinem unteren
umlaufenden Rand und im seitlichen Bereich liegenden Beckenschutzpolstern versehen
ist, d) in den sich unterhalb an die beiden Armlöcher anschliessenden Seitenbereichen
des Zuschnittes mit fest miteinander verbundenen Zuschnittsgewebelageabschnitten
versehen ist, wobei in den Verbindungsabschnitten Luftdurchtrittsdurchbrechungen
ausgebildet sind, e) im Bereich der Randbegrenzungen der Armlöcher mit Schutzpolstern
versehen ist und f) im rückwärtigen und oberen Bereich einen mit dem von den beiden
Zuschnittsgewebelagen gebildeten Innenraum verbundenen, sich bei Luftfüllung kragenartig
aufstellenden hüllenartigen Zuschnitt aufweist.
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Mit einer derart ausgebildeten Weste wird der Schutz bei Stürzen
des Fahrers und des Beifahrers von Krafträdern wesentlich verbessert. Besonders
vorteilhaft ist, daß der Kraftradfahrer bei einem Sturz nicht mehr selbst den Aufblasmechanismus
für seine Weste betätigen muß. Die Betätigung der in der Weste vorgesehenen Preßluftflaschen
erfolgt während des Zeitpunktes des Sturzes dadurch, daßdie mit dem bzw.
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den Betätigungsventilen der in der Weste vorgesehenen Preß-
luftflaschen
verbundene Reißleine, die mit dem Kraftrad bzw.
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seinem Gestell fest verbunden ist, ruckartig gestrafft wird, wobei
die Länge dieser Reißleine derart bemessen ist, daß zum Zeitpunkt des Abhebens des
Fahrers vom Fahrersitz bei einem Sturz die vorher leicht gestraffte Reißleine sofort
die Betätigung der Betätigungsventile der Preßluftflasche auslöst.
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Dies ist besonders vorteilhaft, da durch eine verzögerte Reaktion
seitens des Kraftradfahrers durch Schockeinwirkung od.
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dgl. es zu einem verzögerten Betätigen der Betätigungsventile der
Preßluftflaschen kommen kann, so daß dann aufgrund dieser eintretenden Verzögerung
die Weste oftmals nicht voll aufgeblasen wird. Dadurch, daß die Weste mit zusätzlichem
Rippen-, Wirbelsäulen-, Becken- und Genickschutz versehen ist, ist ein Höchstmaß
an Sicherheit für den Fahrer und Beifahrer von Krafträdern, die eine derartige Sicherheitsweste
tragen, gewährleistet.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den
Unteransprüchen hervor, wobei besonders vorteilhaft diejenige Ausführungsform ist,
nach der die Weste an ihrer rückwärtigen Innenwandfläche benachbart zu ihrem Halsausschnitt
Anschlußmittel zur Befestigung einer an dem von dem Fahrer oder dem Beifahrer eines
Kraftrades getragenen Schutzhelm befestigten Verbindungslasche aufweist, so daß
der Schutzhelm mit der Weste, wenn auch lösbar, im Falle eines Sturzes fest verbunden
ist, so daß hierdurch ein zusätzlicher Schutz der Halswirbel gegeben ist.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise
dargestellt, und zwar zeigt
F i g. 1 die Sicherheitsweste in einer
Vorderansicht, F i g. 2 die Sicherheitsweste in einer Rückansicht, F i g. 3 einen
Schnitt durch die Weste gemäß Linie III-III in Fig. 1 und F i g. 4 die Sicherheitsweste
mit einem an dieser befestigten Schutzhelm.
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Die mit 100 bezeichnete Sicherheitsweste besteht nach der in Fig.
1 und 2 gezeigten Ausführungsform aus einem ärmellosen westenartigen Zuschnitt 10,
dessen Vorderseite bei 11 und dessen Rückenseite bei 12 angedeutet ist. Vorderseitig
ist der westenartige Zuschnitt 10 bei 13 verschlzeßbar, wobei Druckknöpfe, Knöpfe
und Peisverschlüsse als Verschlußmittel zur Anwendung gelangen können. Die die beiden
in dem westenartigen Zuschnitt 10 ausgebildeten Armlöcher 14,15 begrenzenden Ränder
14a,15a können mit Anschlußmitteln 70,70a für den Anschluß von ärmelartigen Zuschnitten
ersehen sein, so daß die ärmellose Weste jederzeit mit Ärmeln versehen werden kann.
Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, die Sicherheitsweste 100 aus einem Zuschnitt
mit angeformten Ärmeln herzustellen. Der untere umlaufende Rand des westenartigen
Zuschnittes 10 ist mit 19 bezeichnet und der Halsausschnitt ist bei 119 angedeutet.
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Der westenartige Zuschnitt 10 kann mit in der Zeichnung nicht dargestellten,
offenen oder verschließbaren Taschen versehen sein.
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Der westenartige Zuschnitt 10 besteht aus einem doppellagigen,luftundurchiässigen
Gewebe . Die beiden Gewebelagen sind mit 16,17 bezeichnet und bLyr e rìZen dn Inrlenraum
18 (Fig. 3).
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Tn den seitlichen Randbereichen, und zwar unterhalb der Armlöcher
14,15, sind die beiden Gewebelagen 16,17 des westenartigen Zuschnittes 10 fest miteinander
verbunden.
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In den so ausgebildeten streifenförmigen Verbindungsabschnitten 40,40a
sind Luftdurchtrittsöffnungen 41,41a ausgebildet, damit kein Wärmestau zwischen
Körper und Weste, wenn diese vom Fahrer oder dem Beifahrer eines Kraftrades angelegt
ist, entstehen kann.
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Der westenartige Zuschnitt 10 ist mit einer Anzahl von streifenförmigen
Polsterabschnitten 20 auf seiner Vorderseite 11 und seiner Rückenseite 12 versehen.
Diese Polsterabschnitte aus entsprechend geeignetem Polstermaterial dienen als Rippenschutz.
Im Rückenbereich 12 des westenartigen Zuschnitte 10 ist dieser mit einem sich etwa
über die gesamte Länge des Zuschnittes 10 erstreckenden und etwa mittig angeordneten
Polsterstreifen 21 versehen, der zum Schutz der Wirbelsäule dient.
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Zu beiden Seiten und benachbart zum umlaufenden Rand 19 ist der westenartige
Zuschnitt 10 mit polsterartigen Abschnitten 22,22a zum Schutze des Beckens versehen.
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Um die Sicherheitsweste 100 vermittels eines gasförmigen Mediums,
wie Luft, aufblasen zu können, ist der westenartige Zuschnitt 10 mit mindestens
einer Preßluftflasche versehen, Bei dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel
sind zwei Preßluftflaschen 30,30a vorgesehen, deren Preßluftinhalte so bemessen
sind, daß die aus den Preßluftflaschen bei einer entsprechenden Betätigung der Flaschenventile
ausströmende Luft ausreicht, um die Weste 100 aufzublasen.
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Die beiden Preßluftflaschen 30,30a sind vermittels taschenartiger
Halterungen 130,130a auf der Vorderseite 11 des westenartigen Zuschnittes 10 gehalten.
Die Luftausströmstutzen 31,31a der beiden Preßluftflaschen 30,30a sind bis in den
von den beiden Gewebelagen 16,17 gebildeten Innenraum 18 hineingeführt. Jede Preßluftflasche
30,30a ist mit einem Betätigungsventil 32,32a versehen. Beide Betätigungsventile
32,32a stehen mit einer Reißleine 35 in Verbindung, deren Ende 35a einen Ring 36
für den Anschluß an das Kraftrad aufweist, wobei der Anschlußring 36 auch als Karabinerhaken
oder in anderer Weise als Anschlußeinrichtung ausgebildet sein kann. Vermittels
des Anschlußringes 36 wird die Reißleine 35 kraftradseitig befestigt. Die Reißleine
35 weist eine Länge auf, die derart bemessen ist, daß bei om Fahrer angelegter Sicherheitsweste
100 die Reißleine 35 eine leicht gespannte Stellung einnimmt, ohne dabei die Bewegungsfreiheit
des Kraftradfahrers zu beeinträchtigen. Auf der anderen Seite muß jedoch die Länge
der Reißleine 35 derart sein, daß bei einem Sturz durch Abheben des Fahrers vom
Kraftradsitz über die Frei'eine die beiden Ventile 32,32a der Preßluftflaschen 30,30a
betätigt werden, damit die Druckluft aus den Flaschen 30,30a in den Innenraum 18
der Sicherheitsweste 100 strdmen und diese prall aufblasen kann (Fig. 1).
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Um einen zusätzlichen Schutz der Halswirbel zu erreichen, ist der
westenartige Zuschnitt 10 der Sicherheitsweste 100 im Bereich seines Halsausschnittes
119 mit einem kragenartig aufstellbaren Zuschnitt 60 in Form einer Gewebehülle aus
luftundurchlässigem Material versehen. Der Innenraum die-
ses hüllenartigen
Zuschnittes 60 steht mit dem von den beiden Gewebelagen 16,17 gebildeten Innenraum
18'des westenartigen Zuschnittes 10 in Verbindung, so daß bei einem Einführen von
Preßluft in den Innenraum 18 der Sicherheitsweste 100 sich selbsttätig der hüllenartige
Zuschnitt 60 kragenartig aufstellt und bei einer entsprechenden Bemessung des Zuschnittes
60 nicht nur den Hals mit den Haiswirbeln absichert, sondern auch noch bis in den
Bereich des Hinterkopfes reichend hier eine zusätzliche Sicherheit bilden kann (Fig.
2).
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Außerdem ist an den westenartigen Zuschnitt 10 im Bereich der Armlöcher
14,15 ein ringförmiges Schutzpolster 50, 50a vorgesehen, welches in dem die Armlöcher
14,15 begrenzenden Randbereich ausgebildet ist. Alle am westenartigen Zuschnitt
10 vorgesehenen Schutzpolster bestehen aus mehreren Gewebelagen, wobei in diese
Gewebelagen auch watteartige Polsterungen mit eingearbeitet sein können, so daß
diese Polster einen zusätzlichen Schutz bewirken (Fig. 1).
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Der westenartige Zuschnitt 10 kann entsprechend dem in Fig.4 gezeigten
Ausführungsbeispiel an seiner rückwärtigen Innenwandfläche 12a Anschlußmittel 81
aufweisen, vermittels der eine Befestigung eines Schutzhelmes 80 an der Sicherheitsweste
100 unter Verwendung einer an dem Schutzhelm 80 vorgesehenen Verbindungslasche 85
möglich ist. Diese Anschlußmittel 81 können beispielsweise als Klettenverschluß
ausgebildet sein, so daß über diese Verbindungslasche 85 eine Halterung des Schutzhelmes
80 an der Sicherheitsweste 100 möglich ist, so daß bei einem Sturz der Schutzhelm
nicht wegrutschen bzw.
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wegfliegen kann.
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Die Erfindung ist nicht beschränkt auf die voranstehend beschriebene
Ausführungsform der Sicherheitsweste 100.
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Abweichungen, wie eine andersartige Zuschnittsgestaltung der Weste,liegen
ebenso im Rahmen der Erfindung wie eine andersartige Anordnung und Unterbringung
der Preßluftflaschen. Es besteht selbstverständlich auch die Möglichkeit, die Reißleine
35, die mit den Betätigungsventilen der Preßluftflaschen verbunden ist, von Hand
zu betätigen.
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