DE3321159A1 - Gewebtes diaphragma fuer waessrige elektrolyte - Google Patents
Gewebtes diaphragma fuer waessrige elektrolyteInfo
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Description
* ■
BAYER AKTIENGESELLSCHAFT 5090 Leverkusen, Bayerwerk
Zentralbereich
Patente, Marken und Lizenzen Dp/bc/c «g j·.·»; ^
Weberei C. Cramer & Co. 4 431 Heek-Nienborg
Gewebtes Diaphragma für wäßrige Elektrolyte
Die vorliegende Erfindung betrifft ein gewebtes Diaphragma
für wäßrige Elektrolyte wie Alkalichloridlösungen, Salzsäurelösungen und für die Wasserelektrolyse
von mit Säuren und/oder Alkalien versetztem Wasser.
Bezüglich der Technik der Elektrolyse nach dem Diaphragma verfahr en wird auf die einschlägige Handbuchliteratur,
wie den Aufsatz von Hund und Minz in: Winnacker-Küchler: "Chemische Technologie", Band 2
"Anorganische Technologie I", S. 379 (1982), insbesondere S. 392, S. 404 ff, sowie S. 44 2 ff, verwiesen .
Als Diaphragmen wurden bisher bei der Alkalichloridelektrolyse insbesondere Wirrfaservliese aus Asbestfasern
eingesetzt. Die Notwendigkeit, Asbest weitgehend zu ersetzen, hat auch bereits zu Vorschlägen
geführt, Fluorkohlenstoffpolymerisate für Diaphragmen in Form von Geweben oder Folien, gegebenenfalls
unter Einschluß anorganischer Faserstrukturen, einzusetzen .
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Beim Diaphragmaverfahren für die Salzsäureelektrolyse wurden bisher insbesondere PVC-Gewebe eingesetzt.
Für die Wasserelektrolyse wurden bereits Polytetrafluorethylen-Fasergewebe,
die durch eine Säure- und/oder Be-Strahlungsbehandlung hydrophil gemacht wurden, vorgeschlagen.
Ein ideales Diaphragma muß eine Vielzahl, einander teilweise wiedersprechender, Anforderungen erfüllen, wie Beständigkeit
gegenüber den Elektrolyten und den Reaktionsprodukten, ausreichende Porosität für den Elektrolytdurchtritt,
gute Trennwirkung für die Reaktionsprodukte sowie geringen Ohm1sehen Widerstand.
Die vorliegende Erfindung stellt nun Diaphragmen zur Verfügung, die insbesondere durch ihre Webart gekennzeichnet
sind.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein gewebtes Diaphragma für elektrolytische Prozesse, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß sowohl Kett- als auch Schußfäden aus multifileri Fäden bestehen, wobei zumindest die
Schußfaden-Multifile unverdrillt oder bis max. 200 Touren,
vorzugsweise bis max. 50 Touren, pro Meter verdrillt sind. Die Kettfaden-Multifile können eine Verdrillung
von 0 bis 400 Touren pro Meter, vorzugsweise etwa 100 bis 200 Touren pro Meter, aufweisen.
Kett- und Schußfäden werden vorzugsweise in Leinwandbindung, besonders bevorzugt Leinwandripsbindung, verwebt.
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-χ-
Es wurde gefunden, daß insbesondere die im wesentlichen unverdrillten oder geringtourig verdrillten Schußfäden
dem Diaphragma eine Kapillarität verleihen, die eine ausreichende
Porosität für den Elektrolytdurchtritt bei gleichzeitig guter Trennwirkung für die Elektrolyseprodukte
bereitsteht.
Die chemische Beständigkeit gegen Elektrolyte und Elektrolyseprodukte
wird durch die Auswahl des Fadenmaterials bewirkt. Bevorzugt werden Fluorkohlenstoffpolymerisate,
gegebenenfalls mit einer Behandlung zur Hydrophilisierung,
eingesetzt. Für die Salzsäureelektrolyse hat sich insbesondere
Polyvinylidenfluorid ("PVDF") als besonders geeignet erwiesen, insbesondere wenn organische Verunreinigungen
in der zu elektrolysierenden Salzsäure enthalten sind. Eine Hydrophilisierung von PVDF ist nicht notwendig.
Besonders geeignet ist auch Polyphenylensulfid ("PPS") t
das unter dem Warenzeichen Ryton (Warenzeichen der Philipps Petroleum) erhältlich ist.
Andere geeignete Fluorkohlenstoffpolymere sind Polyethylentetrafluorethylen
und Copolymere, oder Polytetrafluorethylen, insbesondere für die Natriumchloridelektrolyse.
Für die unverdrillten Schußfäden werden insbesondere aus Endlosfilamenten aufgebaute Fäden eingesetzt. Werden als
Kettfaden verdrillte Fäden eingesetzt, können diese auch
aus Stapelfasern aufgebaut sein, wobei mit Spinnflocke-Hilfsmittel verwebt wird und gegebenenfalls später das
Hilfsmittel herausgelöst wird. Werden unverdrillte Endlosfäden als Kettfäden eingesetzt muß der Multifil vor dem
Weben mit Avivage oder Schichtmitteln behandelt werden. Le A 22 331
Eine Verdrillung mit mindestens 100 Touren/m erübrigt den Einsatz solcher Mittel und den Aufwand zu ihrer nachträglichen
Entfernung.
Bevorzugte Diaphragmen nach der Erfindung weisen 4 bis 28 Schußfäden pro cm, vorzugsweise 8 bis 20 Schußfäden
pro cm auf. Der Titer soll 280 bis 1100 dtex, einfach oder zweifach, betragen, vorzugsweise 3 00 bis 600 dtex,
zweifach. Dabei ist der Einzelfaden vorzugsweise aus 20 bis 70 Einzelfilamenten, vorzugsweise 35 bis 55
Einzelfilamenten, aufgebaut.
Die Kette besteht vorzugsweise aus 25 bis 100 Kettfaden pro cm, besonders bevorzugt 45 bis 70 Kettfäden pro cm.
Der Titer beträgt vorzugsweise ebenfalls 280 bis 1100 dtex, besonders bevorzugt 350 bis 700 dtex. Der Kettle faden kann ferner eine Verdrillung von 0 bis 400 Touren
pro Meter, vorzugsweise 100 bis 150 Touren pro Meter, aufweisen.
Kette und Schuß werden im Rahmen der o.g. Grenzen vorzugsweise so ausgewählt, daß das Diaphragma eine Dichte
2Q von 200 bis 600 g/m2, besonders bevorzugt 300 bis
500 g/m* aufweist.
Nach dem Weben kann eine Verdichtung des Tuches durch Kalandrieren erfolgen. Der Spannungsabfall bei der Elektrolyse
am Diaphragma wird dadurch zwar erhöht, jedoch wird eine reinere Qualität der gasförmigen Elektrolyseprodukte
erreicht.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Beispielen näher erläutert:
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Herstellung des erfindungsgemäßen Diaphragmas
Es wird ein Multifilament aus Polyvinylidenfluorid, bestehend
aus 42 Einzelfilamenten und einem Titer von
dtex eingesetzt, für den Schußfaden unverdrillt, für den Kettfaden mit 130 Touren pro Meter verdrillt.
Das Multifilament wird in Leinwandripsbindung verwebt
mit 57 Kettfäden pro cm und 11,5 Schußfäden zweifach
pro cm.
Elektrolyse von Salzsäure
Das Diaphragma wird in eine Versuchselektrolysezelle
mit Graphitelektroden eingebaut. Die Graphitelektroden weisen in bekannter Weise vertikale Schlitze auf.
Die Elektroden wiesen eine Höhe von 11 cm und eine Breite von 7,3 cm auf. Der Abstand der Elektroden betrug
4 mm. Das Diaphragma war mit Gummidichtungen zwischen den Elektrodenrahmen eingespannt. In die durch
das Diaphragma getrennten Elektrodenkammern wird 23 %ige Salzsäure eingeführt. Auf der Kathodenseite tritt
zusammen mit Wasserstoff und auf der Anodenseite zusammen mit Chlor die verarmte Salzsäure 18 %ig aus.
Die Temperatur der Salzsäure betrug 850C. Die Elektrolyse
wurde mit einer Stromdichte von 5 kA/m2 betrieben. Zwischen den Elektroden wird ein Spannungsabfall
von 2,32 Volt gemessen. Auf der Kathodenseite ergab sich ein Gehalt von 2,7 % Chlor im Wasserstoff
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die Reinheit des Chlors auf der Anodenseite betrug 99,7 %.
Das in Beispiel 1 eingesetzte Diaphragma wurde zusätzlieh
unter Hitze und Druck kalandert- Die Elektrolyse wurde in gleicher Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt.
Es ergab sich ein Spannungsabfall von 2,43 Volt. Der kathodenseitig entstehende Wasserstoff wies 0,7 % Chlor
auf, die Reinheit des an der Anode entstehenden Chlors betrug 99,5 %.
Es wurde ein Diaphragma wie in Beispiel 1 eingesetzt und die Elektrolyse in gleicher Weise wie in Beispiel 1
durchgeführt. Der Salzsäure wurde jedoch 1 % Orthodichlorbenzol als organische Verunreinigung zugesetzt.
Es ergab sich ein Spannungsabfall von 2,36 Volt, eine Reinheit des Chlors von 99,8 % sowie eine Verunreinigung
des Wasserstoffgases mit 1 % Chlor.
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Claims (10)
1) Gewebtes Diaphragma für elektrolytische Prozesse, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl Kett- als auch
Schußfäden aus multifilen Fäden bestehen, wobei die Schußfaden-Multifile unverdrillt oder bis max.
200 Touren/m verdrillt sind.
2) Diaphragma nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kettfaden-Multifile eine Verdrillung von
100 bis 400 Touren/m aufweisen.
-.Q 3) Diaphragma nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fäden aus 20 bis 70, vorzugsweise 35 bis 55 Einzelfilamenten, gegebenenfalls
zweifach, bestehen.
4) Diaphragma nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Fäden einen Titer
von 280 bis 1100 dtex aufweisen.
5) Diaphragma nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet
durch ein Flächengewicht von 200 bis 600 g/cm2, vorzugsweise 300 bis 500 g/cm2, besonders
bevorzugt 350 bis 450 g/cm2.
6) Diaphragma nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet
durch ein Gewebe in Leinwand/Rips-Bindung mit 4 bis 28 Schußfäden/cm und 25 bis
100 Kettfaden/cm.
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-χ-
7) Diaphragma nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bestehend aus Fluorkohlenstoffpolymerisaten, vorzugsweise
zumindest teilweise aus Polyvinylidenfluorid..
8) Diaphragma nach einem der Ansürüche 1 bis 6, bestehend aus Polyphenylensulfid-
9) Verfahren zur Elektrolyse von wäßrigen Lösungen, enthaltend Alkali- und/oder Chlorid- und/oder Sulfationen
in einer Diaphragma-Elektrolysezelle, dadurch gekennzeichnet, daß ein Diaphragma nach
einem der Ansprüche 1 bis 8 eingesetzt wird.
10. Verwendung von Diaphragmen nach einem der Ansprüche
1 bis 8 zur Elektrolyse von Natriumchlorid, Salzsäure oder Wasser.
Le A 22 331
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- 1984-06-06 US US06/617,691 patent/US4539082A/en not_active Expired - Fee Related
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