DE3041897A1 - Salzsaeure-elektrolysezelle zur herstellung von chlor und wasserstoff - Google Patents
Salzsaeure-elektrolysezelle zur herstellung von chlor und wasserstoffInfo
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Description
BAYER AKTIENGESELLSCHAFT 509 0 Leverkusen, Bayerwerk
η, . , Dp/bc/c Zentralberexch e
Patente, Marken und Lizenzen r :*.,-,-
Salzsäure-Elektrolysezelle zur Herstellung von Chlor
und Wasserstoff
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Elektrolysezelle zur Elektrolyse von Salzsäure, insbesondere eine
Elektrolysezelle mit bipolaren Elektroden. Solche Zellen werden nach Filterpressenart zusammengebaut und
bilden einen Zellenblock', der aus 30 bis 50 Einzelzellen bestehen kann, üblicherweise werden Elektroden
aus Graphit eingesetzt. Solche Zellen sind z.B. aus der US-Patentschrift 3 8 75 04 0 bekannt.
In der Vergangenheit wurden eine Vielzahl von Anstrengungen unternommen, den spezifischen Verbrauch an elektrischer
Energie bei der Elektrolyse zu verringern. Ein wesentlicher Faktor, der zur Erhöhung des elektrischen
WiederStandes beiträgt, ist der sich während der Elektrolyse bildende Gasvolumenanteil·: Zwischen den
nicht-leitenden Gasblasen wird der Elektrolyt zu engen leitenden Kanälen eingeschnürt. Es wurde daher schon
frühzeitig vorgeschlagen, die Elektrodenplatten mit vertikalen Nuten als Gasabzugskanäle zu versehen.
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Ferner wurde vorgeschlagen, Zwischenentgasungen vorzusehen (DE-Patentschrift 28 16 152).
Als optimaler Elektrodenabstand vom Diaphragma bzw. der Membran wurde 6 mm bei einer Stromdichte von
2
4000 A/m angesehen (Chemi
4000 A/m angesehen (Chemi
Jahrgang 1971, Seite 169).
2
4000 A/m angesehen (Chemie-Ingenieur-Technik, 43.
4000 A/m angesehen (Chemie-Ingenieur-Technik, 43.
In einer umfangreicheren Untersuchung über den Einfluß
von Gasblasen auf dqn elektrischen Wiederstand zwischen den Elektroden kommt Tobias zu dem Ergebnis, daß der
Elektrodenabstand dann optimal gewählt ist, wenn der mittlere Volumenanteil an Gasblasen im Elektrolyten
etwa 40 % beträgt (Journal of the Electro Chemical Soc, Vol. 106, 1959, Seite 836).
Es wurde nun gefunden, daß der schädliche Einfluß der Gasblasen erheblich verringert werden kann, wenn die
Nuten eine bestimmte Tiefe aufweisen. Offenbar stellt sich dann eine stabile Strömung in der Elektrolysezelle
ein, die zu einem schnellen Abtransport der Gasblasen in die Nuten hineinführt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher eine Elektrolysezelle mit bipolarem Elektroden und durch
ein Diaphragma bzw. eine Membran unterteilte Elektrodenzwischenräume zur Erzeugung von Chlor und Wasserstoff
aus Salzsäure, wobei die Elektroden vertikale Nuten aufweisen, die dadurch gekennzeichnet ist, daß
die Nuten zumindest im oberen Bereich der Elektroden eine Tiefe von 20 bis 35 mm, vorzugsweise 25 bis 32 mm,
aufweisen.
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■<-
Bevorzugt weisen die Nuten eine Breite von 2 bis 3 mm
auf. Die zwischen den Nuten erzeugten Stege sind vorzugsweise 4 bis 6 mm breit. Die erfindungsgemäßen Elektroden
erlauben es, den Abstand zwischen den Elektroden und dem Diaphragma bzw. der Membran auf 0,05 bis
2 ram, bevorzugt auf unterhalb 1 mm, zu verringern, wobei die Spannung zwischen den Elektroden bei gleicher
Stromstärke ebenfalls abnimmt. Dies ist insbesondere deswegen überraschend, weil nach dem Stand
der Technik ein Spannungsanstieg aufgrund des verstärkten
Einflusses der Gasblasen zu erwarten wäre. Für Diaphragmen bzw. Membranen mit Gewebestruktur
bedeutet dies, daß das Diaphragma bzw. die Membran auf der Elektrode direkt aufliegen kann.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der anliegenden Figuren näher erläutert:
Fig. 1 zeigt einen Querschnitt in Längsrichtung durch einen Zellenblock mit einer Vielzahl von Elektrolysezellen.
Fig. 2 zeigt einen Teilausschnitt aus einem Querschnitt des Zellenblocks entlang der Linie A-A der Fig.
1 .
Fig. 3 zeigt den mit dem Kreis B bezeichneten Ausschnitt aus Fig. 2 in vergrößerter Darstellung in einer
bevorzugten Ausführungsform.
Fig. 4 zeigt einen Teilquerschnitt der Fig. 2 entlang der Linie C-C zur Erläuterung der Elektrolytströmungen.
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Fig. 5 zeigt einen Teilquerschnitt entsprechend Fig. einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung.
Fig. 1 zeigt einen Zellenblock mit einer beliebigen Anzahl von Elektrodenrahmen 1, 8, 10, 11, 12, in denen
die Graphitelektroden 2 über elastische Dichtungen 13 in ihrer Lage gehalten werden. Die Elektrodenrahmen
werden über Spannschrauben 9 gegeneinander gepreßt. Die Stromzuführung zu den äußeren Elektroden erfolgt
bei + bzw. - . Jede Elektrode wirkt auf ihrer einen Seite als Anode 4 und an der anderen Seite als Kathode
3 (bipolar). Der Zwischenraum zwischen je zwei Elektroden wird durch ein Diaphragma bzw. eine Membran 7
in einen Anolytraum 5 und einen Katholytraum 6 unterteilt. Die Salzsäure wird von unten in jede Elektrolysezelle
eingeführt (nicht gezeichnet). Oben treten Anolyt und Katholyt zur Vermeidung der Vermischung
der durch die Elektrolyse entstehenden Gase über getrennte Kanäle aus (nicht gezeichnet).
Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt aus einem horizontalen Querschnitt durch die Elektrolysezelle. Die Zahlen
beschreiben, soweit vorher bereits erwähnt, dieselben Gegenstände wie bei der Beschreibung der Fig. 1. In
der Schnittzeichnung sind die Nuten 14 und die zwisehen den Nuten erzeugten lamellenartigen Stege 15
einer Elektrode 11 dargestellt.
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In Fig. 3 ist der Teilausschnitt B aus Fig. 2 vergrößert dargestellt. In der hier dargestellten bevorzugten
Ausführungsform weisen die Stirnflächen 16 der Stege
in der Nähe der Kanten abgeflachte Bereiche 17 auf, wodurch das übertreten der zwischen den Elektrodenstegen
15 erzeugten Gasblasen in den durch die Nuten gebildeten Raum zwischen den Stegen erleichtert wird.
Fig. 4 stellt einen Erklärungsversuch des Phänomens dar, auf dem die vorliegende Erfindung beruht. Es ist
ein Teilausschnitt aus einem vertikalen Schnitt durch die Elektrolysezelle entlang der Linie C-C der Fig. 2
dargestellt. Der Pfeil 20 bezeichnet die Hauptströmungsrichtung
des Elektrolyten in der Nut. An der Anodenseite der Elektrode wird Chlor abgeschieden, wobei
sich im wesentlichen auf der Stirnseite der Elektrode Chlorgasbläschen bilden, die im Laufe der Zeit größer
werden und sich bei einer Größe von 50 bis 100μ Durchmesser ablösen. Die Chlorgasblasen, die von der Salzsäure
mitgenommen werden, koagulieren und bilden größere Blasen. Es wird nun angenommen, daß die Hauptströmung
20 der Salzsäure von Wirbeln 17 und 17' überlagert werden. Die Wirbel sorgen dafür, daß die kleinen
Gasblasen 18 aus dem Diaphragma- bzw. Membran-nahen Bereich in den hinteren Teil der Nut transportiert
werden, dort koagulieren oder sich mit dort bereits vorhandenen größeren Gasblasen 19 vereinigen. Die Strömungsgeschwindigkeit
des Elektrolyten im hinteren Bereich der Nut, wo sich die größeren Gasblasen befinden,
ist am größten, da der Elektrolyt hier von den aufsteigenden Gasblasen mitgenommen wird. Es wird
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nun angenommen, daß die erfindungsgemäße spezielle Tiefe der Nuten aufgrund eines resonanzartigen Effektes
die Ausbildung stabiler Wirbel 17 begünstigt. Die Ausbildung der Wirbel wird durch einen geringen Abstand
zwischen Membran bzw. Diaphragma und Elektrode noch begünstigt, da dann der Strömungswiderstand zwischen
Diaphragma und Elektrode aufgrund der Reibung geringer wird, so daß die Elektrolytströmung hier
verzögert wird. Bevorzugt soll daher der Abstand zwi-ο sehen Elektrode und Diaphragma bzw. Membran kleiner
sein als die Breite der Nuten.
Fig. 5 zeigt einen Teilausschnitt eines vertikalen Schnitts durch die Elektrolysezelle analog Fig. 4.
Es ist eine gegenüber der Darstellung in Fig. 4 be-
T5 vorzugte Ausführungsform der Elektrode dargestellt.
Die Elektrode weist hier Nuten auf, die eine sich von unten nach oben vergrößernde Tiefe aufweisen. Dabei
kann die Nuttiefe im Bereich des Elektrolyteintritts 10 bis 15 mm betragen und sich über die Höhe der
Elektrode auf 25 bis 32 mm vergrößern.
Es wird angenommen, daß die sich natürlich ausbildenden Wirbel 17 einen Durchmesser von 10 bis 15 mm haben.
Da der Gasvolumenanteil in der Zelle sich über die Höhe der Elektrode vergrößert, ist im unteren Teil
eine Nuttiefe ausreichend, die etwa dem Wirbeldurchmesser entspricht.
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Die erfindungsgemäße Elektrolysezelle führt nicht nur
aufgrund des geringeren Spannungsabfalls zu einer erheblichen Einsparung an spezifischer elektrischer Energie,
sondern überraschenderweise wird gleichzeitig ein geringerer Chlorgehalt im Wasserstoff festgestellt.
Dabei entfällt das bei größerem Elektrodenabstand häufig beobachtete Flattern der Membran, so daß die Lebensdauer
der Membran wesentlich erhöht wird.
Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Beispiele
näher erläutert:
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In eine Versuchselektrolysezelle der Höhe 110 mm mit
bipolaren Graphitelektroden, bei der Anolyt und Katho-Iyt
durch ein Diaphragma getrennt sind, wird eine SaIzsäure
mit einer HCl-Konzentration von 20 % unten einge-
2 führt. Die Zelle wird mit einer Stromdichte von 5 kA/m
betrieben. Die Temperatur der Salzsäure beträgt beim Austritt 8O0C. Die Elektroden hatten eine Nutbreite
von 2,5 mm und eine Stegbreite von 5 mm. Der Abstand zwischen den Elektroden betrug 6 mm. Das Diaphragma
hat eine Tuchdicke von 6(5 mm. Es werden Elektroden mit unterschiedlicher Nuttiefe eingesetzt. In der
nachfolgenden Tabelle I sind der zwischen den Elektroden gemessene Spannungsabfall und der Chlorgehalt im
Wasserstoff dargestellt.
Beispiel | 1a | 1b | 1c | 1d | |
Nuttiefe mm | 10 | 14 | 20 | 25 | |
20 | Spannungsab fall V |
2,015 | 1 ,955 | 1 ,835 | 1 ,785 |
Cl2-Gehalt im 1,1 0,3 0,2 0,2
Es zeigt sich, daß bei erfindungsgemäßen Nuttiefen von
20 bzw. 25 mm der Spannungsabfall erheblich geringer ist bei gleichzeitig erheblich geringerem Chlorgehalt
im Wasserstoff.
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. 304189/
Unter sonst gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1 wird der Elektrodenabstand bei einer Nuttiefe von 20 mm auf
0,5 mm reduziert. Es ergibt sich ein Spannungsabfall von 1,710 V. Der Cl2~Gehalt im H2 beträgt 0,2 Vol.-%.
Der Zusammenhang von Spannungsabfall und Nuttiefe ist in Fig. 6 nocheinmal dargestellt.
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-H-
Leerseite
Claims (5)
1) Elektrolysezelle mit bipolarem Elektroden und durch ein Diaphragma bzw. eine Membran untereilten Elektrodenzwischenraum
zur Erzeugung von Chlor und Wasserstoff aus Salzsäure, wobei die Elektroden vertikale Nuten aufweisen, dadurch gekennzeichnet,
daß die Nuten zumindest im oberen Bereich der Elektroden eine Tiefe von 18 bis 35 mm, vorzugsweise
20 bis 30 mm, aufweisen.
2) Elektrolysezelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Nuten eine Breite von 2 bis 3 mm und die zwischen den Nuten erzeugten Stege eine
Breite von 4 bis 6 mm aufweisen.
3) Elektrolyse nach Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Elektroden von
dem Diaphragma bzw. der Membran zwischen 0,0 5 und 2 mm, bevorzugt unter 1 mm, beträgt.
4) Elektrolysezelle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, durch gekennzeichnet, daß die Elektroden im Bereich
der Kanten der Stirnflächen der Stege zu den Nuten hin gekrümmt sind.
5) Elektrolysezelle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefe der Nuten
der Elektroden von 12 bis 15 mm mit der Höhe auf 20 bis 30 mm zunimmt.
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