DE4306889C1 - Elektrodenanordnung für gasbildende elektrolytische Prozesse in Membran-Zellen und deren Verwendung - Google Patents
Elektrodenanordnung für gasbildende elektrolytische Prozesse in Membran-Zellen und deren VerwendungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Elektrodenanordnung für gasbildende elektrolytische Prozesse, ins
besondere Prozesse in Membran-Zellen, aus einer flächenhaften Elektrodenstruktur mit durch
horizontal verlaufende Spalte voneinander getrennten Elektrodenelementen, wobei die Elek
trodenelemente in einer Ebene liegende Basisteile aufweisen, die entlang der Spalte abgewin
kelte Kanten aufweisen, wobei die Ebene der Basisteile eine Auflagefläche bildet und wobei
die Elektrodenstruktur weiterhin streckmetallartige Teilbereiche aufweist, wobei die Elektro
denelemente durch wenigstens zwei sich gegenüberliegende, senkrecht zu den Kanten ange
ordnete, äußere Randstreifen miteinander verbunden sind und deren Verwendung.
Aus der DE-OS 32 19 704 ist eine Membran-Elektrolysezelle vom Filterpressentyp mit paar
weise flächenhaften Elektroden bekannt, wobei die Elektroden jeweils mindestens einen
durchbrochenen aktiven Mittelteil enthalten und zwischen den paarweisen Elektroden eine
Membran angeordnet ist; dabei ist jeweils zwischen Elektrodenrand und Membranrand eine
Dichtung angeordnet; der durchbrochene Mittelteil der Elektroden hat einen gitterähnlichen
Aufbau, wobei die Gitterstäbe der paarweise zugeordneten Elektroden um maximal eine halbe
Stabbreite gegeneinander versetzt sind und die Gitterstäbe einer Elektrode so angeordnet
sind, daß ihr Abstand untereinander kleiner als die Projektion ihrer Breite ist; die Gitterstäbe
weisen zumindest an der Aktivseite eine konvexe Wölbung auf, wobei die Dicke der Dichtung
zwischen Elektrodenrand und Membranrand gleich oder geringer ist als die Höhe des über
den Elektrodenrand ragenden Gitterstabanteils. Als problematisch erweist es sich, daß bei ei
ner solchen Anordnung mit einer Abreicherung und mit Gasblasen im Bereich der Ablageflä
che gerechnet werden muß, woraus sich ungünstige Auswirkungen auf Membran und Elektro
denbeschichtung ergeben.
Die Elektrolysezelle ist für die Elektrolyse eines wäßrigen halogenidhaltigen Elektrolyts, wie
beispielsweise Sole vorgesehen, um eine wäßrige Alkalimetallhydroxid-Lösung und Halogen
und Wasserstoff herzustellen.
Bei solchermaßen aufgebauten Zellen muß im Bereich der Berührungsstelle zwischen Elek
trode und Membran mit einer Abreicherung von Chlorid gerechnet werden, woraus sich eine
Verringerung der Langzeitstabilität ergeben kann.
Aus der EP-PS 0 102 099 ist eine Elektrodenanordnung für gasbildende Elektrolyseure, insbe
sondere Membran-Elektrolyseure, mit vertikal angeordneter Plattenelektrode, einer Gegene
lektrode und einer Membran zwischen beiden Elektroden bekannt; die Plattenelektrode ist da
bei in horizontale Streifen geteilt, deren gesamte aktive Elektrodenfläche parallel und im kür
zesten Abstand zur Gegenelektrode angeordnet ist, wobei jedoch zwischen Membran und
Elektrode ein Spalt zur Ableitung des bei der elektrochemischen Umsetzung entstehenden
Gases vorgesehen ist; zur Gasableitung des aus dem Elektrodenspalt aufsteigenden Gases
sind die horizontalen Streifen im Bereich ihrer Oberkante jeweils mit einem abgewinkelten
Gasableitungsorgan versehen, an dem das aufsteigende Gas expandiert und zum Teil hinter
die Elektrode geführt wird.
Als problematisch erweist sich der hierbei stets zur Gasableitung erforderliche Elektrodenspalt
zwischen der Membran und den beiden Elektroden, wobei ein solch verhältnismäßig großer
Elektrodenabstand auch eine Erhöhung der Zellspannung zur Folge hat.
Aus der DE-OS 36 40 584 ist eine Elektrodenanordnung für gasbildende Elektrolyseure, ins
besondere für monopolare Membranelektrolyseure mit vertikal angeordneten Plattenelektro
den sowie Gegen-Elektroden und einer Membran zwischen Plattenelektrode und Gegenelek
trode bekannt; auf der der Membran zugekehrten Fläche der Plattenelektroden sind elektrisch
leitende und mit den Plattenelektroden elektrisch leitend verbundene Flächengebilde als Vor
elektroden bekannt, die in parallelen Ebenen zu den Plattenelektroden verlaufen.
Das als Elektrode dienende Flächengebilde ist in Form von Lochblechen, Streckmetallen,
Drahtgeweben oder Drahtgeflechten gebildet, wobei der Abstand der Flächengebilde
zwischen 1 und 5 mm beträgt; die Plattenelektroden sind in mehrere getrennte Einheiten hori
zontal durchgehend geteilt, um eine Verbesserung der Stromverteilung in der Membran und
eine Verringerung des Spannungsabfalls auf den der Membran zugekehrten Flächen zu
erzielen.
Als problematisch erweist sich bei solchen Elektroden die Abreicherung von Chlorid, insbe
sondere im Bereich der Berührungsstelle zwischen Elektrode und Ionenaustauschermembran,
woraus sich eine Verringerung der Langzeitstabilität ergibt.
Weiterhin ist aus der EP-OS 0 150 018 ein Verfahren zum Elektrolysieren von flüssigen Elek
trolyten mittels durchbrochener Elektroden in durch Ionenaustauschermembran geteilten Elek
trolysezellen bekannt, wobei aufgrund von Gasblasenbildung seitlich zur Hauptfließrichtung
des Elektrolyten ein Gasraum entsteht. Die entstehenden Gasblasen geben durch Zerplatzen
an der Phasengrenze ihren Gasinhalt an den seitlich zur Hauptfließrichtung angrenzenden
Gasraum ab, welcher bei plattenförmigen Elektroden durch den rückwärtigen Raum hinter der
Elektrode gebildet wird. Die durchbrochenen Elektroden können unter anderem aus Streck
metallen oder Blechstreifen bestehen.
Als problematisch erweist sich bei den aus der EP-OS 150 018 bekannten Anordnungen der
verhältnismäßig aufwendige Aufbau von Elektroden mit gasströmungsleitenden Elementen, die
aus einzelnen Blechstreifen zusammengesetzt sind.
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, eine Elektrodenanordnung mit offener Struktur zu ent
wickeln, wobei eine bessere Gasblasenableitung erzielt werden soll; darüberhinaus soll die
Elektrodenanordnung einfach herzustellen sein, ihre Langzeitstabilität erhöht werden und eine
Vergrößerung der katalytisch aktiven Oberfläche erzielt werden.
Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere vor
teilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sowie deren Verwendung sind in den Ansprüchen 2
bis 4 angegeben.
Als vorteilhaft erweist sich insbesondere die einfache Fertigung der Elektrodenanordnung, wo
bei sowohl die Elektrodenelemente als auch die als Rahmen dienenden äußeren Randstreifen
aus einem flächenhaft zusammenhängenden Elektrodenblech gefertigt sind; weiterhin ist die
unterschiedliche Einsetzbarkeit beispielsweise als direkt an der Membran abstützend als auch
als Kathode im Abstand zur Membran als vorteilhaft anzusehen. Darüberhinaus ist es möglich
aufgrund der mit Streckmetallöffnungen versehenen Elektroden einen raschen Gasabgang zu
erzielen; bei elektrochemischen Zellen mit der erfindungsgemäßen Elektrode läßt sich eine
verhältnismäßig niedrige Zellspannung gegenüber üblichen Membranzellen erzielen, woraus
sich erhebliche Energieeinsparungen ergeben.
Im folgenden ist der Gegenstand anhand der Fig. 1a, 1b, 1c, 2 und 3 näher erläutert.
Fig. 1a zeigt eine flächenhafte Draufsicht auf die Elektrodenanordnung, während Fig. 1b ei
nen herausgebrochenen Ausschnitt A aus Fig. 1a darstellt; Fig. 1c zeigt einen Querschnitt
im Profil der Elektrodenanordnung.
Fig. 2 zeigt in einer perspektivischen Darstellung eine teilweise aufgebrochene Elektroden
anordnung, während Fig. 3 den Einsatz der erfindungsgemäßen Elektrodenanordnung in
einer Membranelektrolysezelle schematisch in bruchstückhafter Teildarstellung zeigt.
Gemäß Fig. 1a weist die aus einem flächenhaften Elektrodenblech hergestellte
Elektrodenanordnung 1 eine Vielzahl von lamellenförmig angeordneten
Elektrodenelementen 2 auf, die jeweils durch einen Spalt 3 voneinander getrennt sind; die
Oberkanten 4 der Elektrodenelemente 2 sind entlang einer schematisch dargestellten Linie 5
auf der der Membran abgewandten Seite abgewinkelt, um einen raschen Gasabzug der im
Bereich der Elektroden entstehenden Gasblasen zu ermöglichen. Anhand der Fig. 1b sind
die schematisch dargestellten im wesentlichen rautenförmigen Öffnungen 8 des Streckmetalls
erkennbar, wobei trotz der Ausnehmungen eine Erhöhung der aktiven Oberfläche im Bereich von
1,1 bis 1,3 zu erzielen ist; dies bedeutet, daß sich die elektrochemisch wirksame Elektroden
fläche durch Streckmetallöffnungen gegenüber einer geschlossenen Fläche von beispielswei
se 1 cm2 auf eine Fläche von 1,15 cm2 erhöht.
Vorteilhafterweise wird Streckmetall mit einer Stegbreite im Bereich von 1,5
bis 4 mm eingesetzt. Die lange Abmessung der Öffnung (LWD) liegt im Bereich
von 2 bis 4,5 mm, die kurze Abmessung der Öffnung (SWD) im Bereich von 1,2 bis
3 mm.
Aufgrund der Öffnungen im Bereich der katalytisch aktiven Elektrodenfläche
läßt sich eine bessere Durchmischung des Elektrolytgasblasengemischs mit bes
serer Gasblasenableitung erzielen, woraus sich eine Verbesserung der Langzeit
stabilität im Bereich von Membran und anodisch geschalteter Elektrode ergibt;
die anodisch geschaltete Elektrode liegt dabei direkt auf der Membran auf.
Wie aus Fig. 1c zu ersehen ist, liegt der Winkel zwischen den Oberkanten 4
und der Ebene der Elektrodenanordnung 1 bei ca. 30°. Als vorteilhaft hat sich
ein Abkantungswinkel im Bereich von 20-35° erwiesen.
Als Werkstoffe für die Elektrodenanordnung sind insbesondere Titanblech mit
einer Edelmetall- und Nichtedelmetall-Aktivierung bzw. Nickelblech mit Edelme
tallaktivierung geeignet.
Die Elektrodenanordnung hat sich insbesondere beim Einsatz als Anode und Ka
thode in einer Membranzelle für die Chlor-Alkali-Elektrolyse oder für die
Wasserstoff-Sauerstofferzeugung bewährt.
Die Randstreifen 6 und 7 bestehen entweder aus Streckmetall oder zusammen
hängendem Blech.
Anhand der Fig. 2 sind die zur Gasableitung erforderlichen Öffnungen 8 inner
halb der Elektrodenelemente 2 sowie die durch Spalt 3 und abgewinkelte Ober
kanten 4 mögliche Auftrennung des Gas-Elektrolytgemisches in einen Elektrolyt
teil und in einen abzuführenden Gasanteil erkennbar. Falls die Elektrode ano
disch geschaltet wird, liegt die Membran unmittelbar auf dem mit Bezugszif
fer 10 bezeichneten Flächenbereich an, während der rückwärtige, in den Elek
trolytraum sich erstreckende Bereich zwecks Gasabführung offen ist. Im Falle
einer kathodischen Schaltung der Elektrode sind zwischen der Stirnseite 10 der
Elektrodenanordnung 1 und der nicht dargestellten Ionenaustauschermembran
Distanzelemente vorgesehen, die aus elektrolytbeständigem Werkstoff bestehen,
hier jedoch ebenfalls nicht dargestellt sind.
Fig. 3 zeigt in einer schematischen Querschnittsdarstellung eine einzige
Membranzelleneinheit, wobei lediglich die Ionenaustauschermembran mit Kathode
und Anode im Querschnitt dargestellt ist, und auf die Darstellung der zuge
hörigen Peripherie wie Spannelemente, Stromzuführung, Gasableitung zwecks
besserer Übersicht verzichtet wurde.
Wie der Fig. 3 zu entnehmen ist, liegt die anodisch geschaltete Elektrode
mit ihrer Stirnseite 10 unmittelbar an der Oberfläche der schematisch darge
stellten Membran 11 an, wobei aufgrund der hier nur schematisch dargestellten
Öffnungen 8 im Bereich der Elektrodenelemente die Erfordernis einer raschen
Gasableitung gut erkennbar ist. Die hier nicht dargestellten Gasblasen strömen
aufgrund ihres gegenüber dem Anolyten 12 verringerten spezifischen Gewichtes
in vertikaler Richtung nach oben und werden dort von hier nicht dargestellten
Auffangvorrichtungen gesammelt und weitergeleitet. Ein entsprechender Prozeß
findet auch auf der gegenüberliegenden Seite der Membran 11 mittels der katho
disch geschalteten Elektrode 1′ statt; hier ist jedoch zu beachten, daß die
kathodische Elektrode zwecks Stoffaustausch und Stabilität der Membran im
Abstand zur Membran angeordnet ist, beispielsweise durch Distanzelemente 13
gegenüber der Ionenaustauschermembran 11 abgestützt ist, um einen Abstand im
Bereich von 1 bis 3 mm zu erzielen; es ist jedoch auch möglich, mittels Druck
differenz einen Abstand zwischen Membran und kathodischer Elektrode zu bilden.
Auch hier tritt eine Ableitung von Gasblasen in vertikaler Richtung aus dem
Katholyten 14 auf, wobei ebenfalls eine hier nicht dargestellte Gassammelvor
richtung vorgesehen ist. Das Anolyt und Katholyt enthaltende bruchstückhaft
dargestellte Zellengefäß ist mit Bezugsziffer 15 bezeichnet.
Die Membranzellenanordnung ist insbesondere für Elektrolysezellen zur Chlorer
zeugung geeignet, jedoch kann sie auch zur Wasserstoff/Sauerstofferzeugung
dienen.
Claims (4)
1. Elektrodenanordnung für gasbildende elektrolytische Prozesse, insbesondere
Prozesse in Membran-Zellen, aus einer flächenhaften Elektrodenstruktur mit
durch horizontal verlaufende Spalte voneinander getrennten Elektrodenele
menten, wobei die Elektrodenelemente in einer Ebene liegende Basisteile
aufweisen, die entlang der Spalte abgewinkelte Kanten aufweisen, wobei die
Ebene der Basisteile eine Auflagefläche bildet und wobei die Elektroden
struktur weiterhin streckmetallartige Teilbereiche aufweist, wobei die
Elektrodenelemente durch wenigstens zwei sich gegenüberliegende, senkrecht
zu den Kanten angeordnete, äußere Randstreifen miteinander verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrodenelemente (2) und die äußeren
Randstreifen (6, 7) aus einem flächenhaft zusammenhängenden Elektroden
blech bestehen und die Auflagefläche zur Auflage einer Ionenaustauscher
membran vorgesehen ist und daß die Elektrodenelemente (2) aus Streckmetall
gebildet sind.
2. Elektrodenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ver
hältnis der elektrokatalytisch wirksamen Fläche zur geometrischen Fläche
der Elektrodenelemente (2) im Bereich von 0,9 : 1 bis 2,0 : 1 liegt.
3. Elektrodenanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dicke des Elektrodenblechs im Bereich von 0,1 bis 5 mm liegt.
4. Verwendung der Elektrodenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 als
Anode oder Kathode einer Membranzelle.
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