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Brech- und Äustragevorrichtung für Schachtöfen für Zement, magnesit,
Kalk u. dgl. Die Erfindung bezieht sich auf Schachtöfen für Zement, Magnesit, Kalk
u. dgl. und betrifft eine Verbesserung der selbsttätigen Austragevorrichtungen mit
lotrechter Drehachse, mögen diese wie gestaltet auch immer sein. Derartige Ofen
werden in neuerer Zeit mit besonders hohem Druck betrieben, weshalb durch die Spalten
der sich drehenden, aus Rosten o. dgl. bestehenden AustragevorrichtungenStaub und
Gase in unerwünschter Weise entweichen. Man hat bereits z. B. bei Gaserzeugern vorgeschlagen,
den Fuß des Schachtes durch einen Wasserabschluß abzudichten, indem man den gesamten
Ofenauslauf in ein Wasserbad setzte.
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DieAnwendung einer solchenWasserdichtung, an deren Stelle natürlich
auch. eine 0l-, unter Umständen sogar eine Sanddichtung treten kann, bei Ofen, vornehmlich
für sinterndes Gut, wie Zement, Magnesit u. dgl., aber auch für Kalk usw. bringt
Vorteile mit sich,- die den Brand des Ofens wesentlich beeinflussen.
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Eine der lästigsten Erscheinungen im Betriebe von Schachtöfen ist
das Hängenbleiben des Gutes im Schacht und die damit verbundene Brilckenbildung,
welche den Ofengang in der empfindlichsten Weise stört. Nach den Beobachtungen des
Erfinders ist die Hauptursache die mangelnde Abdichtung, die es verhindert, in solchen
Schachtöfen den Druck der - Verbrennungsgase dauernd gleich zu halten, so daß dieser
beständigen Schwankungen unteiworfen ist. Die Folge ist ein unregelmäßiger Brand,
nämlich teilweise ein Über-, teilweise ein Unterbrennen, welche Nachteile die Brückenbildung
hervorrufen. Durch eine Gasverluste verhindernde Wasserdichtung wird diesem Übelstande
begegnet. Die Wasserdichtung wird jedoch nicht, wie es bisher bei den Gaserzeugern
geschah, als Wasserbad angewendet, sondern es wird eine an sich auf anderen Betriebsgebieten
bekannte Tassendichtung vorgesehen. Die hiermit verknüpften Vorteile sind einerseits
eine vollkommene Abdichtung des Ofens gegenüber der Außenluft und eine sichere Verhinderung
des Ein- und Austrittes von Gasen oder dem Staub und anderseits ein vollkommener
Schutz des Brenngutes gegen das Wasser.
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Die Zeichnung erläutert die Anordnung, und zwar bezeichnet r einen
Schachtofen beliebiger Bauart, dessen Auslauf sich in ein mit Brechzähnen 3 versehenes
Gehäuse a fortsetzt. Innerhalb dieses Gehäuses liegt ein mit Brechzähnen versehener
Rost 5, unterhalb schließt sich, mit ihm fest verbunden, ein Trichter 6 zum Auffangen
des gebrochenen und ausgetragenen Gutes an. DerTrichter 6, der sich vermittels eines
Schneckenantriebes q. dreht, setzt sich in eine beliebig gestaltete Auffangvorrichtung
7 fort, von wo das erbrannte Gut endgültig abgeführt wird.
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In dem gezeichneten -Beispiel empfängt der Drehrost 5 die ihm durch
den Antrieb 4 vermittelte Drehbewegung durch den Trichter 6 hindurch. Dieser ruht
mit geeigneten Füßen auf einem Rahmen 8, der auf Rollen g läuft, welche gleichmäßig
unterhalb des Rahmens in -beliebiger Zahl verteilt sind. Ebenfalls gleichmäßig verteilte,
seitliche Rollen zo verhindern eine Verschiebung der Vorrichtung in wagerechter
Richtung. An einer beliebigen Stelle über- oder unterhalb des Rostes 5 mündet das
Rohr des Druckluftgebläses. Es ist ersichtlich,
daß Druckluft und
Staub an zwei Stellen Gelegenheit zum Entweichen finden, und zwar wo die obere Öffnung
des Trichters 6, also bei ii, an den Auslauf des Gehäuses 2, und wo die untere Öffnung
in die Auffangvorrichtung mündet, also bei 12. Entsprechend der Erfindung werden
diese Stellen durch eine Tassendichtung geschützt, die verschiedenartig ausgeführt
sein kann. Die Tasse kann an der Drehung der Austragevorrichtung teilnehmen oder
stillstehen. Ersteren Fall erläutert die linke, den zweiten Fall die rechte Hälfte
der Figur. Bei Ausführung mit umlaufender Tasse ist diese mit dem Trichter 6 verbunden
und als doppelwandiger Ringkörper 13 ausgebildet. Dieser dient zur Aufnahme der
Dichtungsflüssigkeit, die aus Wasser, Öl, unter Umständen auch aus Sand bestehen
kann. Die Höhe dieser Tasse ist so zu bemessen, daß die darin befindliche Flüssigkeitssäule
dem Druck im Ofen das Gleichgewicht hält. Mit dem festen Teil der Austragevorrichtung,
also mit dem Rahmen 2 ' fest und dicht verbunden, ist eine ringförmige Scheidewand
14., die in die Tasse 13 bis nahe auf deren Boden ragt. Zur Dichtung des unteren
Spaltes 12 dient die an dem Trichter befestigte Tasse 15, in welche die feststehende
Scheidewand 16 mündet. In dem rechten Teil der Figur ist die Tasse 17 bzw. die untere
Tasse i9 feststehend gedacht, während die ringförmigen Scheidewände 18 bzw. 2o mit
dem Trichter verbunden sind, also an seiner Drehung teilnehmen. Durch diese Anordnung
wird die . Abdichtung des Ofens nach außen mit Sicherheit herbeigeführt, jede Berührung
des Brenngutes mit Wasser aber vermieden, womit alle die Nachteile entfallen, die
mit bisherigen mechanischen oder hydraulischen Dichtungsvorrichtungen verknüpft
waren. Mit besonderem Vorteil werden das Tassengehäuse und die Scheidewände mehrteilig
ausgeführt, ebenso wie die Antriebsvorrichtung selbst, um diese Teile seitlich wegnehmen
und hierdurch Ausbesserungen erleichtern zu können.