DE3318831A1 - Verfahren zur herstellung von komplex geformten verbundgegenstaenden aus einer faserverstaerkten glasmatrix - Google Patents
Verfahren zur herstellung von komplex geformten verbundgegenstaenden aus einer faserverstaerkten glasmatrixInfo
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Description
PATENTANWALT DR. RICHARD KMEISSL'
Af 22
JeLOÖ9/295125. DE 95 /As/sc
United Technologies Corporation Hartford, Ct./ V.St.A.
Verfahren zur Herstellung von komplex geformten Verbundgegenständen
aus einer faserverstärkten Glasmatrix
Die vorliegende Erfindung betrifft Formgebungsverfahren, und insbesondere Formgebungsverfahren für faserverstärkte
Verbundgegenstände.
Infolge der Knappheit und der steigenden Kosten für viele übliche Hochtemperatur-Konstruktionsmetalle hat
man nicht-metallischen faserverstärkten Verbundmaterialien als Ersatz für übliche Hochtemperatur-Metallegierungen
verstärkte Aufmerksamkeit gewidmet. Die Verwendung von Ersatzmaterialien für Metall, von hochfesten faserverstärkten
Harz-Verbundmaterialien oder sogar hochfesten faserverstärkten Metallmatrix-Verbundmaterialien, ist
bereits soweit fortgeschritten, daß derartige Materialien für Produkte, beginnend bei Sportartikeln bis hin zu
hochentwickelten Teilen von Düsenflugzeugen kommerziell
eingeführt sind. Eines der großen Probleme dieser Verbundmaterialien liegt jedoch darin, daß ihre maximale
Verwendungstemperatur begrenzt ist.
Keramik-, Glas- und Glaskeramik-Körper, die für Hochtemperatur-Anwendungszwecke
verwendet werden können, sind dem Fachmann gut bekannt. Leider weisen derartige Körper jedoch häufig nicht die gewünschte mechanische
Festigkeit auf und' sind stets im Hinblick auf ihre Zähigkeit und Schlagfestigkeit unzureichend. Diese Situation
hat dazu geführt, daß Körper aus Verbundmaterialien hergestellt wurden, die aus einer Matrix aus
; 3318u3'l - B ·
einem Keramik-, Glas- oder Glaskeramik-Material bestehen, in der anorganische Fasern in kontinuierlicher oder diskontinuierlicher
Weise dispergiert sind. Diese im Folgenden als Glasmatrix- Verbundmaterialien bezeichneten
Materialien sind in den US-PSen 4 314 8 52 und 4 324 84 beschrieben. Die gemäß diesen Patenten hergestellten
Teile aus Verbundstoffen mit einer Glaskeramik-Matrix und einer Siliciumcarbid-Faserverstarkung weisen physikalische
Eigenschaften auf, die es gestatten, sie in
IQ Wärmekraftmaschinen und für andere Anwendungszwecke einzusetzen,
um eine beträchtliche Verbesserung von deren Betriebsverhalten zu erreichen. Derartige Anwendungen
machen es jedoch erforderlich, daß neue Verarbeitungsverfahren für die Herstellung von komplex geformten Teilen
gefunden werden, in denen die verstärkenden Fasern beispielsweise in wenigstens drei Richtungen verteilt sind,
um eine verbesserte Festigkeit zu bewirken.
Obwohl auf dem beschriebenen Fachgebiet große Fortschritte erzielt wurden, gibt es im Hinblick auf die Verfahren
zur Herstellung derartiger verbesserter Verbundstoff-Gegenstände
noch große Schwierigkeiten. In der Vergangenheit wurde eine kontinuierliche Faserverstärkung für Verbund-Gegenstände
dadurch erreicht, daß man parallele Faser-Bänder, Filze und Papiere verwendete, die man mit Glas-Trägerauf
schlämmungen tränkte, in die gewünschte Form schnitt, ausrichtete und dann in einer Form für das
Warmpressen aufeinanderschichtete. Ein derartiges Verfahren
ist jedoch für komplexere Formen ungeeignet, da
QQ auf diese Weise nur eine planare Anordnung der Fasern
erreicht wird. Es ist ferner schwierig, unter Verwendung derartiger Materialien Zylinder und andere komplexe Formen
zu erzeugen. Das liegt daran, daß die Bänder aus parallelen Fasern nicht zu topographisch komplexen Formen
verformt werden können, ohne daß es zu einer ernsthaften
Störung der Faserorientierung kommt. Das führt
wiederum zu einer ungleichmäßigen Faserverteilung, beispielsweise daß faserarme Bereiche erhalten werden, die
im Hinblick auf den Verbundgegenstand Schwächezonen bilden.
5
5
Die moderne Technologie der Herstellung von Verbundstoffen mit einer Harzmatrix überwindet diesen Nachteil
dadurch, daß vorimprägnierte gewebte Stoffe verwendet werden ("Prepregs" ) . Derartige Prepreg-Bahnen können geschnitten
und in die geeignetsten Muster zur Erzeugung der gewünschten Faserverstärkung zugeschnitten werden.
Geeignete Lagen dieser Prepreg-Muster werden dann verfestigt und bei mäßigen Temperaturen und Drucken gehärtet.
Wie oben angegeben, führten die verfügbaren Techniken
zur Formung von Glasmatrix-Verbundmaterialien in der Vergangenheit dazu, daß nur Gegenstände eines begrenzten
Form-Vorrats erzeugt werden konnten, die durch uniaxiales Warmpressen von im wesentlichen planaren Anordnungen
von verstärkenden Fasern wie aneinandergefügten Faserbändern, gewebten Geweben, Filzen oder Papieren hergestellt
werden konnten. In diesem Zusammenhang wird auf die oben erwähnten US-Patentschriften verwiesen.
Während der Verfestigung derartiger Faserbänder, Papiere u.s.w., die mit einer Aufschlämmung, die eine
Glasfritte enthält, getränkt wurden, muß eine beträchtliche
Volumenverminderung im Sinne eines Zusammendrückens erfolgen. Dieses Zusammendrücken, das erfolgt, wenn eine
mit einer Aufschlämmung behandelte Fasermatte verfestigt
wird, kann beispielsweise bei einem Filz oder einer Fasermatte niedriger Dichte zwischen 1000 bis
3000% variieren. Diese Art des Zusammendrückens kann toleriert werden, wenn relativ dünne Platten aus
irgendwelchen Materialien geformt werden, bedeutet jedoch ein immenses Problem, wenn komplexe drei-dimensionale
. ■ 331883
Formen erforderlich sind, die eine erwünschte Faserorientierung
beibehalten.
Es besteht daher auf dem vorliegenden Fachgebiet ein
großes Bedürfnis nach einem Verfahren zur Formung faserverstärkter Glasmatrix-Verbundmaterialien in komplexer
Form, bei dem die oben beschriebenen Probleme überwunden sind.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung faserverstärkter Glas-Verbundgegenstände, das
insbesondere für die Herstellung derartiger Gegenstände in komplexen Formen ausgelegt ist, und das u.a. das Problem
einer großen Zusamnendrückbarkeit überwindet, auf das man üblicherweise bei der Herstellung derartiger Gegenstände
stößt. Gemäß der vorliegenden Erfindung werden gewebte oder nicht-gewebte Bahnen einer Faserverstärkung
mit einer Trägerflüssigkeit vorimprägniert, die ein
thermoplastisches polymeres Bindemittel und Glaspulver enthält. Diese Bahnen werden dann in bestimmte Form-Muster
für das herzustellende komplexe Verbund-Teil geschnitten. Im allgemeinen hat das die Verwendung einer
Vielzahl derartiger Bahnen oder Blätter zur Folge. Die so geformten vorimprägnierten Blätter werden dann in
einer Form den Erfordernissen entsprechend dem Körper angepaßt und aufeinander geschichtet und bei mäßigen
Temperaturen und Drucken zu einem Verbundstoff-Vorformling
verfestigt. Auf dieser Stufe erfolgt der größte Anteil des Zusammendrückens des Verbundstoffes, was es ermöglicht,
im abschließenden Verfestigungsschritt kleinere Warmpressen zu verwenden. Ein weiterer Vorteil der
Bildung der Verbund-Vorformlinge auf dieser Stufe liegt
darin, daß der Vorformling im Hinblick auf die Präzision der Schichtung und auf die Verbund-Form untersucht
werden kann, bevor man ihn abschließend warmpreßt. Dieser Verbund-Vorformling wird anschließend unter BiI-
dung der endgültigen Form des Glasmatrix-Verbund stof f-Gegen-Standes
warmgepreßt. Das Warmpressen kann gegegebenenfalls eine vorausgehende Wärmebehandlung umfassen, um das nur
vorübergehend benötigte thermoplastische Bindemittel zu
verbrennen oder auf andere Weise zu entfernen.
Die obigen Ausführungen sowie andere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden in der nachfolgenden
Beschreibung unter Bezugnahme auf die Figuren noch näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 typische Muster auf einer vorimprägnierten
gewebten Faserverstärkung vor dem Zuschneiden;
Fig. 2 derartige Muster nach dem Zuschneiden und ihrem
Zusammenfügen;
Fig. 3 den warmgeformten Gegenstand vor dem Abbrennen des Bindemittels und dem Warmpressen;
Fig. 4 den endgültigen erhaltenen Gegenstand.
Obwohl jedes beliebige Glas, das den erfindungsgemäßen
Verbundstoffen eine hohe Temperaturfestigkeit verleiht, gemäß der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann,
wurde festgestellt, daß ein Aluminiumsilikatglas (Corning 1723, Corning Glass Works) für das erfindungsgemäße
Verfahren sehr gut geeignet ist. In ähnlicher Weise erwies sich ein Borsilikatglas (Corning 7740)
und ein Glas mit hohem Siliciumgehalt von etwa 96 Gew.-%
Siliciumdioxid (Corning 7930), das durch Auslaugen des Bors aus einem Borsilikat-Glas erhalten wurde, als besonders
bevorzugtes borsilikat- bzw. nochsiliciumdioxidhaltiges Glas. Während das Borsilikat-Glas und das AIuminiumsilikat-Glas
in Form der handelsüblichen -0,044 mm Teilchen verwendet werden können, wurden die gewünschten
• 3'
-/ΓΙ Eigenschaften für die Verbundmaterialien mit dem hochsiliciumdioxidhaltigen
Glas nur dann in befriedigender Weise erreicht, wenn das Glas vorher mehr als 100 Stunden
in einer Kugelmühle in Propanol gemahlen worden war. Es ist ferner darauf hinzuweisen, daß auch Mischungen der
oben erwähnten Gläser verwendet werden können.
Ein anderes attraktives Matrix-Material für das erfindungsgemäße Verfahren ist ein glaskeramisches Material.
Während der Verbundstoff-Verdichtung wird die Matrix
im Glaszustand gehalten, wodurch eine Zerstörung der Fasern vermieden wird und eine Verdichtung bei niedrigen
angewandten Drucken gefördert wird. Nach der Verdichtung zu der gewünschten Konfiguration aus Faser + Matrix
kann die Glasmatrix in den kristallinen Zustand überführt werden, wobei das Ausmaß und der Grad der Kristallisation
von der Matrixzusammensetzung und dem Programm der Wärmebehandlung gesteuert wird. Auf die beschriebene
Weise kann eine große Anzahl von glaskeramischen Materialien verwendet werden, wobei jedoch bei der Verwendung
von Siliciumcarbid-Fasern eine strenge Begrenzung hinsichtlich der Menge und Aktivität des Titans,
das in dem Glas vorliegt, von auschlaggebender Bedeutung ist. Wenn demzufolge Siliciumcarbid-Fasern und Titandioxid-Keimbildungsmittel
verwendet werden, muß das Titandioxid desaktiviert werden oder unterhalb eines Anteils von 1 Gew.-% gehalten werden. Das kann dadurch
erreicht werden, daß man einfach als Ersatz ein anderes Keimbildungsmittel wie Zirkoniumoxid an Stelle des übliehen
Titandioxids verwendet, oder daß man ein Mittel zusetzt, das die Reaktivität des Titandioxids gegenüber
der Siliciumcarbidfaser maskiert. Es ist jedoch in jedem der Fälle erforderlich, entweder die Wirkungen des
Titandioxids auf die Siliciumcarbidfaser auszuschließen oder zu maskieren, um ein Verbundmaterial mit guten
Hochtemperaturfestigkeits-Eigenschaften zu erhalten.
Während übliches Lithium-Aluminiumsilikat das bevorzugte
glaskeramische Material ist, können auch andere übliche glaskeramische Materialien wie Aluminiumsilikat, Magnesium-Aluminiumsilikat
und Kombinationen der obengenannten Materialien verwendet werden, solange das keramische Matrixmaterial
titanfrei ist (weniger als etwa 1 Gew.-%) oder maskiert ist (vergl. US-PS 4 324 843) .
Im allgemeinen kann das glaskeramische Ausgangsmaterial im Glaszustand in Pulverform erhalten werden. Wenn jedoch
das keramische Material in kristalliner Form erhalten wird, ist es erforderlich, das Material zu schmelzen
und es in den Glaszustand zu überführen, es dann zu verfestigen und anschließend in Pulverform zu zerstampfen,
vorzugsweise bis zu einer Teilchengröße von etwa -0,04 4 mm Teilchengröße, bevor man die erfindungsgemäß zu verwendenden
Aufschlämmungen bereitet. Bei der Auswahl eines glaskeramischen
Materials ist es wichtig, daß eins ausgewählt wird, das im Glaszustand verdichtet werden kann,
wobei die Viskosität niedrig genug ist, eine vollständige Verdichtung mit anschließender überführung in einen im
wesentlichen vollständig kristallinen Zustand zuzulassen. Es ist jedoch auch möglich, das kristalline Pulver-Ausgangsmaterial
während einer Wärmevorbehandlung in den Glaszustand zu überführen, bevor man zum Zwecke der
Verdichtung einen Druck anlegt.
Obwohl bei dem erfindungsgemäßen Verfahren jedes beliebige Fasermaterial mit hoher Temperaturbeständigkeit
QO verwendet werden kann, wie beispielsweise Graphit,
Aluminiumoxid oder Siliciumnitrid, sind Siliciumcarbidfasern ganz besonders bevorzugt. Ein Multifilament-Siliciumcarbid-Garn
mit einem mittleren Faserdurchmesser bis zu 50 -μΐη, beispielsweise 5 bis 50 \im, ist ganz be-
Q5 sonders bevorzugt. Ein derartiges Garn mit etwa 250 Fasern
pro Werggarn und einem mittleren Faserdurchmesser von
etwa 10 μΐη wird von der Nippon Carbon Company of Japan
hergestellt. Die durchschnittliche Festigkeit der Faser beträgt etwa 2000 MPa, und seine Exnsatztemperatur erstreckt
sich bis hinauf zu 12000C. Das Garn weist eine
Dichte von etwa 2,6 g/cm3 auf und einen Elastizitätsmodul
von etwa 221 GPa. ;
.Diese Fasern können auch in nicht-gewebter Form wie
beispielsweise in Form von CeIion 6000-Graphit-Fasern verwendet werden/ die in planarer Orientierung von
International Paper Co. bezogen werden können, oder das Siliciumcarbid kann auf Papierlängen (z.B. etwa 1 bis
■ etwa 3 cm) kurz geschnitten und nach üblichen Papierher-Stellungs-Verfahren
zu Blättern geformt sein.
Gemäß der vorliegenden Erfindung kann jedes beliebige ·
thermoplastische polymere Bindemittel verwendet werden, das sich leicht in dem jeweiligen gewählten Trägermaterial
lösen oder dispergieren läßt. Acrylpolymere (Rhoplex, Rohm and Haas Corporation) haben sich als
besonders geeignete Bindemittelmaterialien für das erfindungsgemäße
Verfahren erwiesen. Entsprechend kann jedes beliebige Trägermaterial, das mit derartigen Bindemitteln
verträglich ist, verwendet werden, wobei jedoch Wasser bevorzugt ist.
-P-
Obwohl die Mengen der verwendeten Materialien variieren können, wird die Aufschlämmung im allgemeinen so hergestellt,
daß die Mischungen aus Glaspulver, Bindemittel und Trägerflüssigkeit eine solche Konsistenz aufweisen,
daß sie leicht auf die Fasern aufgebracht werden können, z.B. mit einer Bürste. Typischerweise wird dabei eine
solche Menge Glas zugesetzt, daß nach der Entfernung der Trägerflüssigkeit und des Bindemittels eine 50 bis 80%ige
Volumenkonzentration auf den Fasern erhalten wird. Die Menge der Trägerflüssigkeit und des Bindemittels variieren
in Abhängigkeit von der Form und der Dichte des Fasermaterials, wobei jedoch die Bindemittelmenge typischerweise
zwischen etwa 0,5 ml bis 1 ml pro Gramm Glasfritte einer Teilchengröße von -0,044 mm variiert,
und die zusätzliche Trägerflüssigkeit variiert typischerweise im Bereich von 0 bis etwa 2 ml pro Gramm Glasfritte
in Fällen, wenn das Fasermaterial ein dichtgewebter Stoff ist, und bis zu etwa 10 ml Trägerflüssigkeit pro
Gramm Glasfritte einer Teilchengröße von -0,044 mm, wenn das Fasermaterial ein nicht-gewebtes Material niedriger
Dichte, wie beispielsweise Papier ist.
Ein Kegelstumpf aus einem mit Graphitfasern verstärkten Glas wurde wie folgt hergestellt. Vier Transparentbilder
(Thermo-fax·Minnesota Mining and Manufacturing Co.) (jeweils zwei alternierende Muster wurden zur Bildung
des Verbundgegenstands verwendet) wurden hergestellt und es wurde eine Anordnung gewählt, die den geringsten
Materialabfall durch Verschnitt ergab (vgl. Fig. 1).
Ein Stück eines Kohlenfasergewebes in Leinwandbindung (Union Carbide Co. "Thornel 300") mit einem Gewicht von
2033 g/ma wurde in Abmessungen von 2090,3 cm2 zerschnitten.
Das auf diese Weise zerschnittene Gewebe wies ein
-V-
Gewicht von 43,5 g auf. Aus 87 g Borsilikatglas (Corning
Glass Works 7740 Borsilikatglas) mit einer Teilchengröße von -0,044 mm und 65,25 ml Bindemittel (Rhoplex) wurde
ein "Anstrich" hergestellt. Das Kohlefaser-Gewebe wurde auf ein Blatt aus einer Polyesterfolie (Mylar) auf einer
ebenen Oberfläche gelegt, und es wurden etwa zwei Drittel des Volumens des Anstrichs auf die obere Oberfläche des
Gewebes aufgetragen. Danach wurde das Gewebe umgedreht, und der Rest des Anstrichs wurde auf die andere Seite
aufgetragen. Das auf diese Weise vorimprägnierte Kohlegewebe ließ man über Nacht trocknen und zog es dann von
der Polyester-Rückwand ab. Es wurde festgestellt, daß das vorimprägnierte Blatt zäh und biegsam war und nicht ausfaserte.
Das Blatt bestand auf dieser Stufe aus 33,3 Gew.-% Fasern und 66,7 Gew.-% Glas als Dauer-Feststoffe.
(Die Entfernung des Bindemittels und der Trägerflüssigkeit berücksichtigt). Das entspricht 40 Vol.-% Faser-Verbunds
toff . Die Thermofax-Transparentbilder wurden dann auf das Prepreg-Gewebe unter Verwendung von Rhoplex
als Klebstoff so aufgeklebt, wie in Fig. 1 gezeigt ist.
Dann wurden die einzelnen Muster aus dem Prepreg-Gewebe ausgeschnitten und die Transparentbilder abgezogen.
Die Stücke wurden bei 1500C in einen Ofen gegeben, um
das Bindemittel zu erweichen und die Blätter mit der Hand formbar zu machen, wonach sie von Hand über der Patritze
der Form geformt und vorübergehend unter Verwendung eines Kunststoff bandes gehalten wurden. Nach dem Abziehen
dieses Bandes wurden die auf diese Weise geformten einzelnen Teile in der Form in alternierender Reihenfolge
zusammengefügt und die erhaltene Vielzahl von Schichten wurde bei 1500C warmgeformt, um einen festen
Kegelstumpf-Vorlaufer zu bilden, wie er in Fig. 3 gezeigt
ist. Die Graphitform wurde dann auseinandergebaut, mit Bornitrid eingesprüht und mit Molybdän-Trennblättern
versehen, um ein Festkleben des Verbundgegenstands in der Form zu verhindern. Der Vorläufer-Kegelstumpf wurde
-ν-
wieder in die Form gegeben, die in eine Retorte überführt wurde und in einem Argonstrom bei 6000C erhitzt
wurde, um das temporäre Bindemittel zu zersetzen. Die Form wurde dann in einer Warmpresse zur abschließenden
Verfestigung des Teils angeordnet.
Das fertige Teil ist in Fig. 4 gezeigt. Obwohl das Erwärmen
als mehrstufiger Prozeß beschrieben wurde, kann es auch in der Form als eine einzige Operation durchgeführt
werden, indem ein Aufheizprogramm angewandt wird, das dem obenbeschriebenen mehrstufigen Prozeß ähnlich
ist.
In ähnlicher Weise wie in Beispiel 1 wurde unter Verwendung von nichtgewebtem Thornel 30O-Kohlenstoffpapier
mit einem Gewicht von 101,7 g/m2 das Verfahren wiederholt.
Das Kohlenstoffpapier wurde in etwa in Form
der in Fig. 1 gezeigten Muster zugeschnitten. Diese wurden auf Polyesterfolien. (Mylar-Folien) angeordnet
und mit einer Aufschlämmung imprägniert, die 0,5 ml Bindemittel (Rhoplex) und 4,5 ml Wasser pro Gramm Glasfritte
enthielt. Diese wurden dann auf einen rotierenden Dorn gebunden und unter einer Heizlampe getrocknet.
Es wurde festgestellt, daß die Rotation während des Trocknens wesentlich war, um eine gleichmäßige Verteilung
der Fritte in dem Papier beizubehalten. Aus den Papier-Prepregs wurden nunmehr genaue Muster ausgeschnitten,
und das Verfahren des Beispiels 1 wurde imfolgenden wiederholt, um den harzgebundenen Vorformling
und schließlich den endgültigen warmgepreßten Kegelstumpf zu erzeugen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist nicht nur ein relativ
einfaches Verfahren zur Bildung von Verbund-Gegen-
331883
ständen derartiger komplexer Formen, sondern es ist auch sehr einfach an eine Massenproduktion anpaßbar.
Typische komplexe Formen, die nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellt werden können, sind Segmente der • Brennerumhüllungen von Düsentriebwerken, Hohlbehälter wie
Becher usw. Die erfindungsgemäßen Gegenstände sind aufgrund der Zusammensetzung ihrer Bestandteile (z.B. Siliciurncarbid-Fasern
und glaskeramische Matrizen ) auch besonders nützlich als Hochtemperatur-Glas-Konstruktionsteile
in Umgebungen, in denen eine hohe Oxidationsbeständigkeit, Festigkeit und Zähigkeit erforderlich
sind/, beispielsweise als Teile von Gasturbinen-Triebwerken
oder Verbrennungsmaschinen mit interner Verbrennung. Es wird diesbezüglich ebenfalls auf US-PS 4 324 843 ver-'
wiesen.
Obwohl oben die Erfindung im Hinblick auf eine ganz spezielle
Ausführungsform beschrieben wurde, ist es für jeden Fachmann selbstverständlich, daß im Hinblick auf
die Form der erzeugten Gegenstände und anderer Einzelheiten verschiedene Veränderungen und Weglassungen möglich
sind/ ohne daß dadurch bereits der Bereich der vorliegenden Erfindung verlassen würde.
Claims (3)
- Patentansprücheι 1 .) Verfahren zur Herstellung von faserverstärkten "Cilas-Verbundgegenständen, insbesondere zur Herstellung derartiger Gegenstände in komplexen Formen, dadurch gekennzeichnet , daß manauf ein Blatt einer gewebten oder nicht-gewebten hochtemperaturbeständigen Faserverstärkung eine Schicht einer Trägerflüssigkeit aufbringt, die Glaspulver und ein thermoplastisches polymeres Bindemittel enthält,aus solchen Blättern eine Vielzahl von Vorformlingen in im voraus festgelegten Mustern ausschneidet,eine Vielzahl dieser behandelten Vorformlinge auf einer Formgebungsoberfläche aufeinanderstapelt,den Stapel der Vorformlinge unter Bildung eines intermediären Gegenstands einer festgelegten vorausbestimmten Form warmformt,den geformten Gegenstand erhitzt, um das flüchtige Bindemittel zu zersetzen und zu entfernen, undden so behandelten Gegenstand unter Bildung eines Verbundgegenständes hoher Festigkeit warmpreßt,
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Glaspulver enthaltende Schicht auf die Vorformlinge nach deren Ausschneiden aufgebracht wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das polymere Bindemittel ein thermoplastisches Harz ist, die Trägerflüssigkeit Wasser ist, das Fasermaterial Graphit, Siliciumcarbid oder Aluminiumoxid ist und das Glas ein Borsilikat-, Aluminiumsilikat-, hochsiliciumdioxid-haltigcs Glas oder Glaskeramik ist.
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