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Schlauchförmige Nahrungsmittelhülle, insbesondere Wurst-
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hülle, mit verbesserter Abschälbarkeit.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine schlauchförmige Nahrungsmittelhülle,
insbesondere Wursthülle, auf Basis von Cellulose von der im Oberbegriff des Anspruchs
1 genannten Art, auf ein Verfahren von der im Oberbegriff des Anspruchs 13 genannten
Art und die Verwendung der Nahrungsmittelhülle.
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Eine Hülle dieser Art ist bereits aus der GB-A 723,323 bekannt. Nach
dieser Druckschrift werden Wursthäute aus regenerierter Cellulose zur Verbesserung
ihrer Ablöseeigenschaften gegenüber Wurstmasse mit besonders starker Haftung (Blutwurst)
mit einem inneren Überzug versehen, der aus einer wasserlöslichen filmbildenden
Trägersubstanz (Stärke- und Cellulosealkyläther) und einem hochmolekularen aliphatischen
Kohlenwasserstoff (Paraffinwachs, natürliche Fette oder Öle) besteht. Nachteilig
an dieser bekannten älteren Beschichtungsemulsion ist, daß die damit beschichteten
Hüllen beim Raffvorgang leicht beschädigt werden oder sich überhaupt nicht raffen
lassen. Ferner zeigen sie den Nachteil, daß sie dazu neigen an dem Raffdorn, auf
dem sie zusammengestaucht werden, haften zu bleiben. Als weiterer Nachteil dieser
Innenbeschichtung ist die schwierige Handhabung von Hartparaffin beim Auftrag auf
die Innenseite der Wursthülle zu nennen. Um es zu verflüssigen, muß es vor dem Auftragen
zunächst auf Temperaturen von 60 bis 70"C erhitzt werden. Es wird dann heiß aufgetragen,
wobei Gefahr
besteht, daß das Hüllenmaterial zu stark austrocknet
und versprödet. Auch werden die Stärke- und Celluloseäther nicht als Trennmittel,
sondern nur als Trägersubstanz und in relativ geringer Menge verwendet.
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Zur Verbesserung der Abziehbarkeit von kleinkalibrigen Wursthüllen
auf Cellulosebasis wurden in jüngerer Zeit Innenbeschichtungen aus wasserlöslichen
Stärkeäthern und Triglyceriden (US-A-4,248,900), Celluloseäthern mit kationischen
Harzen (US-A-4,161,968) bzw. mit Rizinus-, Mineral- oder Siliconöl (US-A-3,898,348)
beschrieben.
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Diese bekannten Wursthüllen gehören jedoch zur Kategorie der "kleinen
Nahrungsmittelhüllen", die bekanntlich ein Kaliber von 18 bis 26 mm zeigen und zur
Herstellung und Formgebung von hautlosen Wurstprodukten kleiner Größe wie Wiener
Würstchen verwendet werden. Diese Hüllen bestehen gewöhnlich aus einem nicht faserverstärktem,
relativ dünnwandigem Celluloseschlauch. Sie werden auch als "Schäldarm" bezeichnet,
da diese Hüllen nach dem Stopfen mit kollagenreicher Wurstmasse und anschließendem
Ausbilden einer Eigenhaut, die aus koaguliertem Proteinmaterial der Wurstmasse besteht,
von dieser Eigenhaut der Wurst abgeschält werden. Diese neueren Innenbeschichtungen
dienen deshalb dazu, bei der Herstellung von Würsten, die ohne Hüllen in den Verkehr
kommen, das maschinell durchgeführte Entfernen der Hülle von der Eigenhaut der Wurst
zu erleichtern, wobei die gegenseitige Haftung verringert werden soll.
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Bei der Herstellung von geräucherten zylinderförmigen Würsten mit
mittlerem oder großem Kaliber, d.h. zwischen 35 und 50 bzw. 50 bis 160 mm, und geräucherten
gekrümmten oder ringförmigen Würsten werden rauchdurchlässige Wursthüllen aus Cellulose
mit entsprechend größerem Durchmesser und mit einer Faserverstärkung oder gekrümmte
oder ringförmige rauchdurchlässige Wursthüllen aus Cellulose, sog. Kranzdärme, verwendet.
Kranzdärme zeigen gewöhnlich ein Kaliber im Bereich von 35 bis 55 mm. Zum Stopfen
dieser Wursthüllen werden Wurstrezepturen verwendet, die sich in ihrer Zusammensetzung
im Vergleich zu den für Schäldarm vorgesehenen Wurstrezepturen völlig unterscheiden,
woraus sich auch ganz andere Haftungskräfte zwischen Hülle und Wurstmasse ergeben.
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Bei diesen mittel- oder großkalibrigen, gekrümmten oder ringförmigen
Würsten, wie grober Mettwurst, Fleischwurst oder Blutwurst, besteht eine wesentlich
stärkere Haftung zwischen Wurstmasse und Wursthülle. Die bekannten inneren überzüge
für Schäldarm können diese Haftungskräfte nicht ausreichend verringern. Wird eine
mit einem dieser Überzüge auf der Innenseite versehene Wursthülle mit Brät von z.B.
grober Mettwurst, Fleischwurst oder Blutwurst gefüllt, so läßt sich, wegen der unzureichenden
Trennwirkung gegenüber diesen Typen von Wurstbrät, die Wursthülle nur schwer und
unter häufigem Abreißen von der Wurstmasse abziehen. Eine wesentliche Verbesserung
der Schälbarkeit der Hülle gegenüber einer unbeschichteten ist kaum feststellbar.
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Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, ausgehend von einer Nahrungsmittelhülle
der eingangs genannten Art, eine für mittel- oder großkalibrige Wursthüllen und
Kranzdärme besonders geeignete Innenbeschichtung zu finden, die die relativ hohe
Haftung zwischen diesen Wursthüllen und den für diese Hüllentypen vorgesehenen Wurstmassen
weitgehend herabsetzt und eine höhere Trennwirkung zeigt, so daß sich die Wursthülle
ohne großen Kraftaufwand abziehen läßt und die Gefahr von Abrissen der Wursthülle
beim Abschälen weitgehend ausgeschlossen ist. Neben der stärkeren Trennwirkung soll
die Innenbeschichtung eine unverändert gute Gleitmittel- und Weichmacherwirkung
zeigen.
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Außer diesen Vorteilen soll die Innenbeschichtung eine weitere wichtige
Eigenschaft zeigen, nämlich keine versprödende Wirkung auf das Hüllenmaterial auszuüben.
Eine solche Nahrungsmittelhülle würde sich problemlos raffen und zu gefüllten Produkten
verarbeiten lassen.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch die im Anspruch 1 angegebene Nahrungsmittelhülle,
durch das Verfahren mi Wde' im Anspruch 16 genannten Merkmalen und durch die Verwendung
nach den Ansprüchen 24 und 25. Die Untçransprüche geben bevorzugte Ausführungsformen
der Hülle bzw. .des Verfahrens an.
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Die Nahrungsmittelhülle der Erfindung mit dem speziellen Überzug auf
der Innenseite zeigt verringerte Haftung zwischen der Innenwand der Hülle und dem
fürlmittel- und großkalibrige Hüllen und Kranzdarm typischen Füllgut, insbesondere
wenn das Füllgut ein Wurstbrät ist für Blut-
wurstsorten wie Rotwurst,
Thüringer, Sülzwurst, roter Preßsäck oder Preßkopf, für Brühwürste wie Jagdwurst,
Bierschinken, Fleischwurst, Mortadella, Gelbwurst oder Lyoner, oder für Rohwurst
wie Mettwurst, wobei letztere insbesondere in gekrümmten oder ringförmigen Hüllen
aus Cellulose ohne Faserverstärkung hergestellt wird.
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Die Nahrungsmittelhülle besteht aus einem Trägerschlauch auf Basis
von Cellulose und der zur Verbesserung der Abschälbarkeit der Hülle vom Füllgut
vorgesehenen Beschichtung auf ihrer Innenwand.
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Das Basismaterial für den Trägerschlauch ist Cellulose (Zellglas,
regenerierte Cellulose, Cellulosehydrat) und wird auf übliche Weise als nahtloser
Schlauch durch Koagulation und Regenerieren vorzugsweise aus Viskoselösung hergestellt.
Es ist auch möglich, Schläuche mit einer Klebenaht zu verwenden, die durch Falten
einer Bahn und Verbinden der Ränder hergestellt werden (EU-A-0 050 702, EU-A-0 058
240). Für die besonders vorteilhafte Verwendung der Hülle zur Herstellung von Würsten
vom Blutwurst- oder Brühwurst-Typ verwendet man einen Trägerschlauch aus Cellulose
mit einer Faserverstärkung, die beispielsweise in Form einer Papierbahn in der Wandung
des Trägerschlauchs eingebettet ist. Zur Herstellung von gekrümmten oder ringförmigen
Würsten, wie Rohwürste, insbesondere grobe Mettwürste, verwendet man Trägerschläuche
in gekrümmter oder in abgerundeter Ringform, sogenannte Kranzdärme, welche keine
Faserverstärkung aufweisen. Die Krümmung wird beispielsweise durch
einseitige
Verdehnung des Schlauches bei seiner Herstellung erzeugt, es sind aber auch andere
Verfahren bekannt (US-A-2,136,566, US-A-2,925,621, US-A-3,679,435, EU-A-° 050 702).
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Eine weitere Beschichtung auf der Innenseite der Hülle, außer dem
überzug der Erfindung, ist nicht vorgesehen.
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Sofern ein überzug auf der Außenseite der Hülle vorhanden sein soll,
darf er die Rauchdurchlässigkeit der Hülle nicht wesentlich verringern.
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Die Nahrungsmittelhülle kann als flachgelegter Schlauch, aufgewickelt
auf eine Rolle oder in Form von einseitig verschlossenen Hüllenabschnitten zum Füllen
mit Füllgut eingesetzt werden. Es lassen sich auch geraffte Schlauchhüllen, sog.
Raupen, herstellen, wobei man übliche Raffvorrichtungen (US-A-3,988,804) einsetzt.
Hierbei hat sich gezeigt, daß mit der Innenbeschichtung nicht nur eine verbesserte
Trennwirkung zwischen Füllgut und Hülleninnenwand erzielt wird, sondern daß sich
noch zusätzliche Vorteile beim Aufwickeln, Lagern, Raffen und Verarbeiten ergeben.
So sorgt die Innenbeschichtung dafür, daß die auf einer Rolle aufgewickelten Schläuche
nicht haften oder verkleben. Auch Hüllenabschnitte verkleben bei der Lagerung nicht
und lassen sich vor dem Befüllen problemlos öffnen. Ferner sind die Schläuche besonders
gleitfähig und weich und lassen sich deshalb problemlos raffen.
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Der Überzug umfaßt als erste Komponente einen wasser-
löslichen
Cellulose- und/oder Stärkeäther. Typische geeignete Cellulose- bzw. Stärkeäther
sind: Carboxymethylcellulose und Carboxymethylstärke sowie deren Natriumsalze, Alkyläther
wie Methyl- oder Äthylcellulose, Methyl- oder Athylstärke, Hydroxyalkyläther, wie
Hydroxyäthyl- oder Hydroxypropylcellulose, Hydroxyäthyl-oder Hydroxypropylstärke,
Alkylhydroxyalkyläther wie Methyl- bzw. Äthylhydroxyäthylcellulose oder Methyl-bzw.
Athylhydroxypropylcellulose, und die entsprechenden Stärkeäther, Alkylcarboxymethyläther,
Hydroxyalkylcarboxymethyläther und Alkylhydroxyalkylcarboxymethyläther. Unter "wasserlöslich"
ist auch "alkalilöslich" zu verstehen.
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Besonders bevorzugt sind niedermolekulare Typen von Cellulose- bzw.
Stärkeäthern, die beispielsweise unter der BezeichnungTylose C 10, C 20, C 30, H
10, H 20, H 30, MH 10, MH 20 und MH 30 im Handel sind und auch in relativ hohen
Konzentrationen noch niederviskose wäßrige Lösungen liefern. Hierbei bedeutet der
Buchstabe C Carboxymethylcellulose, der Buchstabe H Hydroxyäthylcellulose und die
Buchstaben MH Methylhydroxyäthylcellulose. Die Ziffern 10, 20 und 30 geben die mittlere
Viskosität der Celluloseäther in der Dimension mPa.s an, gemessen nach Höppler in
einer 2 gew.-%igen wäßrigen Lösung bei 20"C.
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Die aufgetragene Menge an Celluloseäther bzw. Stärkeäther liegt bei
0,05 bis 1, vorzugsweise 0,1 bis 0,5 g/m2 Schlauch fläche.
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Das als zweite Komponente im überzug auf der Innenseite
der
Nahrungsmittelhülle verwendete Wachs ist beispielsweise ein pflanzliches Wachs wie
Candelilla-, Carnauba-oder Montanwachs, ein tierisches Wachs wie Bienenwachs, ein
Mineralwachs wie Polyolefinwachs, welches aus n- und iso-Paraffinen besteht, oder
ein synthetisches Wachs, z.B. auf Basis von Oxazolin.
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Als besonders geeignet haben sich jedoch Wachse mit funktionellen
Gruppen gezeigt, deren Hauptbestandteil aus einem Gemisch von Estern linearer aliphatischer
Alkohole mit linearen höheren Fettsäuren besteht, wobei die Kettenlängen der Fettsäuren
vorzugsweise zwischen 18 und 34 C-Atomen liegen. Die Alkoholkomponente ist überwiegend
ein einwertiger Alkohol; mehrwertige Alkohole mit freien OH-Gruppen sind nur in
geringem Maße vorhanden. Zu den linearen höheren Fettsäuren zählen auch langkettige
Hydroxycarbonsäuren und Dicarbonsäuren. Ein solches Wachs ist insbesondere Candelilla-,
Carnauba-, Bienen- und Montanwachs.
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Ein besonders geeignetes Wachs mit funktionellen Gruppen ist chemisch
verändertes Montanwachs, das beispielsweise als sog. "Säurewachs" oder "Esterwachs"
im Handel ist.
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Chemisch verändertes Montanwachs wird erhalten durch Oxidation von
rohem und entharztem Montanwachs, z.B. mit Chromschwefelsäure. Bei diesem Bleichvorgang
werden die schwarzbraunen Harz- und Asphaltstoffe im Wachs abgebaut und entfernt.
Die Harz-Wachsalkohol-Ester werden gespalten, die freiwerdenden Wachsalkohole zu
Wachssäuren sowie vorhandene Hydroxysäuren und Diole zu Di-
carbonsäuren
oxidiert. In geringem Maße werden auch die Wachsester hydrolytisch gespalten und
in Wachssäuren umgewandelt. Alle diese Säuregruppen dieses sog. "Säurewachses" werden
dann zur Herstellung von "Esterwachs" mit ein- oder mehrwertigen Alkoholen verestert,
beispielsweise mit Äthylenglykol und 1,3-Butylenglykol (1:1) (KPS-Typ, Herst. Hoechst).
Nach der Erfindung kann das chemisch veränderte Montanwachs als "Säurewachs" oder
als "Esterwachs" verwendet werden. Das ursprüngliche Wachsgerüst aus langkettigen,
aliphatischen Verbindungen bleibt im chemisch veränderten Montanwachs weitgehend
erhalten.
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Wachse mit funktionellen Gruppen, insbesondere chemisch verändertes
Montanwachs, zeigen eine besonders hohe Verbesserung der Schälbarkeit der Nahrungsmittelhülle
aus Cellulose. Die verbesserte Wirkung könnte darauf zurückzuführen sein, daß sich
die Estereinheiten mit ihren funktionellen Gruppen eventuell an die Celluloseketten
anlagern, wobei es zur Bildung von Wasserstoffbrücken zwischen den funktionellen
Gruppen der Estereinheiten und der Cellulose kommen kann.
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Der Anteil der Wachskomponente ist in der überzugsmasse und im überzug
im Vergleich mit der Menge an Cellulose-und Stärkeäther gering, wobei dieser Anteil
sogar kleiner sein kann als die Hälfte der Menge an Cellulose- und Stärkeäther und
im kleinsten Fall nur 1/20 betragen kann.
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In weiterer Ausführungsform umfaßt der Überzug auf der
Innenseite
der Nahrungsmittelhülle eine dritte Komponente, bestehend aus Siliconöl, pflanzlichem
Öl oder einem Gemisch aus Siliconöl und pflanzlichem Öl.
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Das Siliconöl ist im Gegensatz zu anderen Vorschlägen (US-A-3,307,956,
US-A-3,558,331) nicht mehr reaktiv, polymerisiert nicht mehr, härtet nicht mehr
aus und reagiert auch nicht auf irgendeine andere Weise. Es ist vor allem ein Dialkylpolysiloxan,
insbesondere ein Dimethylpolysiloxan, wobei mittelviskose Typen bevorzugt sind.
Unter mittelviskosen Typen sind Siliconöle zu verstehen, die in 40 gew.-%iger wäßriger
Emulsion die gleiche Viskosität zeigen wie die beispielsweise unter der Bezeichnung
Siliconöl-Emulsion E 2, E 10 und E 115 (Herst. Wacker-Chemie) im Handel befindlichen
Produkte.
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Besonders bevorzugte pflanzliche Öle sind Leinöl, Olivenöl, Sonnenblumenöl,
Rüböl, Palmöl und Kokosöl. Unter pflanzlichem Ö1 sind auch insbesondere synthetisch
hergestellte Triglyceridgemische pflanzlicher Fettsäuren zu verstehen, wie sie unter
der Bezeichnung R Miglyol oder R Softenol (Herst. Dynamit Nobel) im Handel sind.
Geeignete Triglyceridgemische enthalten veresterte gesättigte Fettsäuren mit einer
Kettenlänge von 4 bis 12, vorzugsweise 5 bis 10 Kohlenstoffatomen. Unter pflanzlichem
Öl ist nach der Erfindung auch eine Abmischung genannter öle zu verstehen.
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Sofern ein Gemisch aus Siliconöl und pflanzlichem Öl verwendet wird,
ist das Mengenverhältnis zweckmäßigerweise
so zu wählen, daß das
pflanzliche Öl etwa in gleicher Menge oder sogar im überschuß vorhanden ist, wobei
es bis zur dreifachen Menge gegenüber Siliconöl vorhanden sein kann. Nur ist zu
beachten, daß bei sehr geringem Anteil an Siliconöl der Wachsanteil erhöht werden
muß.
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Wenn die dritte Komponente aus Siliconöl oder aus pflanzlichem Öl
besteht, beträgt die Menge an Siliconöl oder pflanzlichem öl in der überzugsmasse
und im überzug gewöhnlich jeweils 15 bis 60 %, bezogen auf die Gewichtsmenge der
ersten Komponente; die Menge an Siliconöl beträgt das 1,5- bis 5-fache und die Menge
an pflanzlichem Öl das 0,5- bis 0,9-fache des Gewichtsanteils an zweiter Komponente.
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Sofern diese dritte Komponente aus einem Gemisch von Siliconöl und
pflanzlichem Öl besteht, ist der Mengenanteil an pflanzlichem Öl zweckmäßigerweise
größer und beträgt dann von 15 bis zu 80 %, bezogen auf die Gewichtsmenge der ersten
Komponente, und das 1,5- bis 10-fache, -bezogen auf die Gewichtsmenge der zweiten
Komponente. Die Menge an Siliconöl bleibt im Gemisch in dem obengenannten Bereich.
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Das Verfahren der Erfindung geht aus von einem üblichen Verfahren
zur Herstellung von Nahrungsmittelhüllen, insbesondere Wursthüllen, auf Basis von
Cellulose, die sich vom Füllgut, insbesondere von der Wurstmasse, leicht abschälen
lassen.
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Der Auftrag der Innenbeschichtung auf die Innenseite der Schlauchhülle
erfolgt auf übliche Weise, beispielsweise durch Einfüllen einer Beschichtungsflüssigkeit
in die Schlauchhülle (GB-A-1 201 830, US-A-2,901,358, DE-A-28 01 038, DE-C-30 12
250) oder durch Aufsprühen der Beschichtungsflüssigkeit in die Schlauchhülle während
des Raffprozesses, z.B. durch den hohlen Raffdorn (US-A-3,451,827). Die Auftragstemperatur
ist gewöhnlich gleich der Umgebungstemperatur, d.h. sie liegt bei etwa 15 bis 30"C.
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Das Einfüllen der Beschichtungsflüssigkeit in die Schlauchhülle erfolgt-
zweckmässigerweise bereits bea der Herstellung der Schlauchhülle, z.B. nach der
Fällung des Cellulosehydrat-Gels aus Viskose und vor der Trocknung.
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Die zum Auftrag auf die Innenseite der Nahrungsmittelhülle vorgesehene
wäßrige überzugsmischung enthält je Liter etwa 10 bis 200, insbesondere 30 bis 60
g wasserlöslichen Celluloseäther und/oder Stärkeäther, weiterhin dispergiertes Wachs
als zweite Komponente sowie gegebenenfalls das Silconöl und/oder pflanzliches Öl
in den oben angegebenen Mengenverhältnissen. Bei der Herstellung der Beschichtungsflüssigkeit
wird das Wachs gewöhnlich in 15 bis 40 gew.-%iger wäßriger Dispersion und die dritte
Komponente in 25 bis 60 gew.-%iger wäßriger Emulsion zur wäßrigen Lösung von Cellulose-
bzw. Stärkeäther zugegeben. Außerdem kann die Beschichtungsflüssigkeit übliche Mengen
an Weichmacher wie Glycerin oder Propylenglykol enthalten. Die Komponenten werden
kräftig gemischt, bei-
spielsweise durch starkes Rühren, so daß
eine weitgehend stabile wäßrige Mischung entsteht.
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Die Zusammensetzung der Beschichtungsflüssigkeit, d.h.
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die Mengenverhältnisse der einzelnen Komponenten, ist dem jeweiligen
Hüllentyp und dem vorgesehenen Füllgut anzupassen. So ist für die Innenbeschichtung
von Kranzdärmen aus nicht faserverstärkter Cellulose, die zur Herstellung von Würsten
vom Rohwursttyp, insbesondere von Mettwurst, bestimmt sind, eine wäßrige Lösung
vorgesehen, die je Liter Lösung als erste Komponente etwa 20 bis 65 g von niedermolekularem
Cellulose- oder Stärkeäther, insbesondere niedermolekularer Hydroxyäthylcellulose
(z.B.
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R Tylose H 10), als zweite Komponente etwa 3 bis 30 g chemisch verändertes
Montanwachs (z.B. Typ KPS) und als dritte Komponente etwa 10 bis 45 g nicht reaktives
Siliconöl auf Basis von Dimethylpolysiloxan (z.B. Typ E 2) und/oder 10 bis 50 g
synthetisches Triglycerid mit veresterten C5- bis C10- Fettsäuren (z.B. R Softenol)
enthält. In dieser Lösung ist die Gewichtsmenge an Wachs, Siliconöl und Triglycerid
jeweils kleiner als die Gewichtsmenge an erster Komponente.
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Sofern die dritte Komponente aus Siliconöl oder aus einem Gemisch
von Siliconöl und Triglycerid besteht, ist ihre jeweilige Gewichtsmenge größer als
die Gewichtsmenge an Wachs. In diesen beiden Fällen ist es besonders vorteilhaft,
wenn die Gewichtsmenge an Siliconöl das 1,5- bis 5-fache der Gewichtsmenge an Wachs
und die Gewichtsmenge anTriglycerid das 1,5- bis l0-fache der Wachsmenge beträgt.
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Besteht die dritte Komponente allerdings nur aus dem Triglycerid,
dann ist für Wursthüllen für Würste vom Rohwursttyp ein Wachsanteil in der Innenbeschichtung
erforderlich, der gewichtsmäßig größer ist als der Triglycerid-Anteil und vorzugsweise,
bezogen auf das Gewicht dieser dritten Komponente, um 10 bis 100 % übersteigt und
der, bezogen auf das Gewicht der ersten Komponente, 30 bis 70 % beträgt.
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Die genannte bevorzugte Innenbeschichtung des für Rohwurst vorgesehenen
Kranzdarms enthält dann, jeweils bezogen auf die Menge an Celluloseäther bzw. Stärkeäther,
5 bis 60 Gew.-% Wachs und etwa 17 bis 120 Gew.-% dritter Komponente, wobei die Mengenverhältnisse
im überzug etwa den Mengenverhältnissen in der Beschichtungsflüssigkeit entsprechen.
Es ist selbstverständlich, daß die Innenbeschichtung - außer den Hauptkomponenten
- den aus der Emulsion der dritten Komponente stamme,nden Emulgator enthält.
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Die Erfindung wird durch das folgende Beispiel näher erläutert, bei
dem neun verschieden beschichtete Kranzdärme hergestellt werden.
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Die in dem Beispiel verwendeten wäßrigen Beschichtungsflüssigkeiten
werden jeweils hergestellt durch Lösen von Hydroxyäthylcellulose ( zu Xylose H 10,
Herst. Hoechst) in Wasser, Versetzen der erhaltenen Lösung unter kräftigem Rühren
mit einer 20 gew.-%igen Dispersion von chemisch verändertem Montanwachs (Typ KPS,
Herst. Hoechst) und
gegebenenfalls einer 40 gew.-%igen Emulsion
auf Basis von Dimethylpolysiloxan (Typ E 2, Herst. Wacker-Chemie) und/oder einer
50 gew.-%igen Emulsion auf Basis von pflanzlichem Öl (Triglycerid auf Basis von
gesättigten C5- bis C10-Fettsäuren, 0 Softenol-Spezialöl (Herst.
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Dynamit Nobel). Weiterhin wird noch Glycerin und Wasser hinzugefügt,
so daß die Beschichtungsflüssigkeit etwa 10 Vol.-% Glycerin enthält. Die miteinander
zu vermischenden Mengen der drei genannten Hauptkomponenten für 1 Liter Beschichtungsflüssigkeit
sind in der Tabelle zusammengestellt.
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Es wird jeweils ein Kranz darm mit einem Kaliber von 43 mm aus nicht
faserverstärktem Cellulosehydrat hergestellt.
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Hierzu wird Viskose auf übliche Weise zu einem Schlauch koaguliert
und in Cellulosehydrat-Gel übergeführt, wobei der Schlauch durch spezielle Streckverfahren
auf übliche Weise die typische gekrümmte Form eines Kranzdarms erhält. Noch vor
dem Trocknen des gekrümmten Schlauchs aus Cellulosehydrat-Gel werden etwa 1,5 1
der jeweiligen Beschichtungsflüssigkeit in den Schlauch eingefüllt und, wie in der'GB-A-l
201 830 beschrieben, beschichtet und getrocknet. Die Trocknertemperatur beträgt
etwa 80 bis 1500C, die Verweildauer im Trockner 2 bis 6 Minuten. Nach dem Verlassen
des Trockners wird der innenbeschichtete Schlauch auf einen Feuchtigkeitsgehalt
von 7 bis 12 Gew.-% angefeuchtet und aufgewickelt.
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In einen Abschnitt von 40 cm Länge wird Wurstbrät von Art der groben
Mettwurst gefüllt. Nach dem Räuchern der Wurst
Tabelle Kranzdarm
1 2 3 4 5 6 7 8 9 Celluloseäther (g) 50 50 50 40 50 50 50 50 50 gelöst in Wasser
(ml) 650 500 500 500 760 730 705 720 695 Siliconöl-Emulsion (ml) - 37,5 37,5 50
37,5 37,5 37,5 - -Trockengehalt (g) - 15 15 20 15 15 15 - -Triglycerid-Emulsion
(ml) - - - - 30 60 80 30 30 Trockengehalt (g) - - - - 15 30 40 15 15 Wachsdispersion
(ml) 100 25 75 50 25 25 25 100 125 Feststoffgehalt (g) 20 5 15 10 5 5 5 20 25
läßt
sich die Hülle ohne Haftung am Wurstbrät und ohne Abrisse von der Wurst abziehen.
Hierbei zeigen die Wursthüllen Nr. 2 bis 7 optimale Eigenschaften, während die Wursthülle
Nr. 1 geringfügig stärker am Wurstbrät haftet.
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Die Wursthüllen Nr. 8 und 9 liegen bezüglich ihrer Haftunqseiqenschaften
zwischen der Wursthülle Nr. 1 und den Wursthüllen Nr. 2 bis 7.