DE3314016C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Reproduktion von Unterkieferbe
wegungen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art (DE-OS 29 36 328) sind als Antriebe
sechs Linearmotore in Form von Kolben/Zylinder-Einheiten vorgesehen. Die Un
terkiefermodell-Trägerplatte sitzt auf einem dreieckigen oberen Rahmen. Ein
dreieckiger unterer Rahmen ist um 60° gegenüber dem oberen Rahmen versetzt
auf einer Grundplatte angebracht. Jede der Ecken des unteren Rahmens steht
über zwei der Linearmotore mit den beiden jeweils benachbarten Ecken des
oberen Rahmens in Verbindung. Für das Ankoppeln der im dreidimensionalen Raum
verstellbar angeordneten Linearmotore an den unteren und den oberen Rahmen
sind insgesamt zwölf Gelenke erforderlich. Die bekannte Vorrichtung hat dadurch
einen relativ komplizierten Aufbau. Weil jedes Gelenk zwangsläufig ein gewisses
Lagerspiel aufweist, hat die große Anzahl von Gelenken auch einen nachteiligen
Einfluß auf die Genauigkeit der Reproduktion der Unterkieferbewegungen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genann
ten Art zu schaffen, die einen relativ einfachen und robusten Aufbau gestattet.
Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentan
spruchs 1 durch die kennzeichnenden Merkmale dieses Patentanspruchs gelöst.
Die Vorrichtung nach der Erfindung kommt mit insgesamt drei Dreh/Schwenk-
Gelenken aus, und sie erlaubt eine feste Verbindung der Antriebe mit einer
Grundplatte. Der dadurch erreichte verhältnismäßig einfache und robuste Aufbau
läßt besonders hohe Reproduktionsgenauigkeiten zu.
Bevorzugte weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteran
sprüchen.
Die Reproduktionsvorrichtung nach der Erfindung kann vorteilhaft in Verbindung
mit einer Unterkieferbewegung-Meßvorrichtung gemäß der DE-OS 33 12 245 oder
der DE-OS 33 12 262 verwendet werden; sie eignet sich aber auch für die Repro
duktion von Unterkieferbewegungen in Verbindung mit anderen Meßvorrichtungen.
Mittels der Reproduktionsvorrichtung kann der Zahnarzt die Kieferbewegung des
Patienten auf einem Artikulator auf der Grundlage von entsprechenden Meßdaten
zu beliebiger Zeit und an beliebigem Ort genau reproduzieren. Die Vorrichtung
eignet sich damit für Dentalanalysen und -diagnosen. Dentalbehandlungen und
restaurative Operationen, wie die Fertigung von Prothesen, die Diagnose von
unregelmäßigen Okklusionen, die quantitative Erfassung des Ausmaßes der Unre
gelmäßigkeit der Okklusion oder des Verhältnisses zwischen Kiefergelenkdefekt
und Okklusion.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend anhand der
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Reproduktionsvorrichtung nach der
Erfindung,
Fig. 2 eine schemastische Explosionsdar
stellung, welche die gegenseitige
Beziehung zwischen den Schrittmo
toren und den Gleitlagern erken
nen läßt,
Fig. 3 eine Seitenansicht, in der die Ver
bindung eines Schrittmotors mit ei
nem Gleitlager veranschaulicht ist,
Fig. 4 in größerem Maßstab eine Schnittdar
stellung eines Gleitlagers und ei
nes Kugelgelenks sowie
Fig. 5 eine schematische Darstellung einer
in Verbindung mit der Reproduktions
vorrichtung nach der vorliegenden
Erfindung vorzugsweise verwendeten
Meßvorrichtung.
Die in Fig. 1 dargestellte Unterkiefermodell-Trägerplatte 1
bildet im wesentlichen eine einteilige starre Platte, auf
der ein Unterkiefermodell 2 angebracht ist, das einen Zahn
bogen darstellt. Ein Oberkiefermodell 3 ist über dem Unter
kiefermodell 2 diesem gegenüberliegend, mittels einer
Grundplatte 10 und Stützen 31 ortsfest gehaltert. Markie
rungspunkte a, b, c bestimmen die starre Ebene der Unter
kiefermodell-Trägerplatte 1. Dabei entspricht der Punkt a
dem vorderen Abschnitt des Unterkiefermodells 2 (insbeson
dere der Schnittkantenöffnung des vorderen Abschnittes),
während die Punkte b und c zwei symmetrisch zueinander
liegende Punkte im Bereich der posterioren Abschnitte des
Modells 2 sind. Das von den Markierungspunkten a, b und c
vorgegebene gleichschenklige Dreieck bestimmt die oben ge
nannte starre Ebene. A, B, C sind Reproduktionsbezugspunk
te, die gegenüber den Markierungspunkten a, b, c um glei
che Abstände nach außen zur Außenseite der Unterkiefermo
dell-Trägerplatte 1 verlegt sind. Dazu dienen starre Stre
ben 4 a, 4 b, 4 c, die den Markierungspunkten a, b, c zugeord
net sind, und feste Verbindungsstücke 41 a, 41 b, 41 c, deren
Positionen mit Bezug auf die entsprechenden Teile der Stre
ben 4 a, 4 b, 4 c festliegen. Zwecks einfacherer Montage be
stehen die Streben 4 a und 4 c aus einer gemeinsamen Strebe;
grundsätzlich kann es sich dabei aber auch um gesonderte
Streben handeln. Frei drehbare und abwinkelbare Kugelgelen
ke oder Universalgelenke 5 A, 5 B, 5 C sitzen an den Enden der
Streben 4 a, 4 b, 4 c, wobei die Reproduktionsbezugspunkte A,
B, C mit dem Drehzentrum (Kugelzentrum) zusammenfallen.
Die Kugelgelenke 5 A, 5 B, 5 C sind in Halter 6 A, 6 B bzw. 6 C
eingebaut, die mittels Schrittmotoren 8 AX, 8 AZ, 8 BY, 8 BZ,
8 CY, 8 CZ in jeweils zwei der drei orthogonalen Dimensions
richtungen verschoben werden. Es sind also insgesamt sechs
Antriebseinrichtungen vorgesehen, die die orthogonalen Dimen
sionsrichtungen X, Y, Z einschließen, und jedes der Gelenke
5 A, 5 B, 5 C ist so angeordnet, daß es der Gleitbewegung der
beiden anderen Gelenke bezüglich der jeweils verbleibenden
dritten Dimensionsrichtung folgt. Die Schrittmotore 8 AX
und 8 AZ liegen in X- und Z-Richtung, während die Schritt
motore 8 BY und 8 BZ sowie 8 CY und 8 CZ in Y- und Z-Richtung
liegen. Das Gelenk 5 A ist so angeordnet, daß es den anderen
Gelenken durch eine Gleitbewegung in der verbleibenden Y-Rich
tung folgt, während die Gelenke 5 B und 5 C in der verbleiben
den X-Richtung eine Nachlaufbewegung ausführen können.
Um das Verständnis zu erleichtern, ist in Fig. 1 die An
triebsrichtung jedes Schrittmotors durch einen ausgezoge
nen Doppelpfeil dargestellt, während die Richtung, in der
jedes Gelenk den anderen zwangsangetriebenen Gelenken
folgt, durch einen gestrichelten Doppelpfeil angedeutet
ist. Um die Gelenke 5 A, 5 B, 5 C beim Antrieb mittels der
Motore 8 A, 8 B, 8 C die vorstehend erwähnten Bewegungen aus
führen zu lassen, sind die Halter 6 A, 6 B, 6 C mit drei
Gleitführungen ausgestattet, um sie in den drei orthogo
nalen Richtungen mit Bezug auf die Grundplatte 10 zu ver
schieben. Der dem Gelenk 5 A zugeordnete Halter 6 A besteht
aus einem Gleitlager 9 AX, das in X-Richtung verschiebbar
ist, einem Gleitlager 9 AZ, das für eine Gleitbewegung in
Z-Richtung sorgt (diese beiden Lager bilden zusammen ei
ne Lageranordnung, die in zwei orthogonalen Richtungen
verschiebbar ist) und einem Gleitlager, das eine Gleit
bewegung in Y-Richtung zuläßt, um anderen Gelenken zu
folgen, die in der gleichen Richtung angetrieben werden.
Die betreffenden Gleitlager stehen senkrecht zueinander.
Wenn die Schrittmotore 8 AX, 8 AZ angesteuert werden, wird
das Kugelgelenk 5 A über die Gleitlager 9 AX, 9 AZ in X- und
Z-Richtung angetrieben, während ein passiver Antrieb in
der verbleibenden Y-Richtung über das Gleitlager 9 AY er
folgt. In ähnlicher Weise werden die Gelenke 5 B, 5 C zu
Gleitbewegungen in Y- und Z-Richtung über die orthogona
len Gleitlager 9 BY, 9 BZ und 9 CY, 9 CZ veranlaßt, während
eine passive Gleitbewegung in der verbleibenden X-Rich
tung über die Gleitlager 9 BX, 9 CX erfolgt. Jedes der
Gleitlager 9 AX usw. besteht aus einem Schieber und einer
Führungsschiene, wobei mehrere Rollen vorgesehen sind,
die in linearer Folge zwischen den betreffenden Gleit
flächen angeordnet sind. Die Schieber der Gleitlager sind
mit der Zusatzzahl 1, die Führungsschienen mit der Zusatz
zahl 2 bezeichnet, während die Kugeln der besseren Über
sicht halber nicht dargestellt sind. Wie aus Fig. 3 hervor
geht, ist mit der Welle des Motors 8 A (entsprechendes gilt
auch für die Motoren 8 B und 8 C) eine mit einem feinen Außen
gewinde versehene Gewindespindel 8 a 1 verbunden. In den Halter
6 A (entsprechendes gilt auch für die Halter 6 B und 6 C) ist
eine Mutter 11 fest eingesetzt, deren Innengewinde mit dem
Außengewinde der Gewindespindel 8 A 1 kämmt. Wenn daher der
Schrittmotor 8 A läuft, wird der Halter 6 A zur Feinverstel
lung nach vorne oder nach hinten verschoben. Genau gleiche
Verhältnisse liegen für die Motoren 8 B, 8 C und die Halter
6 B, 6 C vor.
Entsprechend Fig. 3 ist zur Verbindung der Motorwelle mit
der Gewindespindel 8 A 1 eine Wellenkupplung 7 vorgesehen.
Mit der Grundplatte 10 ist ein Lagerträger 73 verbunden,
der ein Axiallager 71 und ein Radiallager 72 aufnimmt.
Die Spindelmutter 11 ist mittels einer Halteschraube 74
mit Bezug auf den Halter 6 A fixiert. Die gegenseitige
Verbindung von Halter 6 A, Strebe 4 a und Kugelgelenk 5 A
ist in Fig. 4 veranschaulicht. Gleiches gilt für die Hal
ter 6 B, 6 C, die Streben 4 b, 4 c und die Kugelgelenke 5 B,
5 C. Ein Sackloch 4 a 1 befindet sich im Ende der Strebe 4 a.
In das Sackloch ist ein Schaft 131 eines Kugelkörpers 13
des Kugellagers 5 A eingeschraubt. Die Kombination aus
Strebe 4 a und Kugelkörper 13 greift in eine Bohrung 12
des Halters 6 A ein und ist dort mittels einer Kugelauf
nahme 14 gehalten. Ein in die Bohrung 12 eingreifender
Haltering 15 legt sich gegen die Kugelaufnahme 14 an, um
zu verhindern, daß die Kugelaufnahme 14 aus der Bohrung 12
in Axialrichtung herausgleitet. Das Zentrum des Kugel
körpers 13 bildet den Reproduktionsbezugspunkt A (bzw.
im Falle der Lager 5 B, 5 C die Reproduktionsbezugspunkte
B bzw. C). Auf der einen Seite des Kugelkörpers 13 ist
eine Öffnung 16 zur Aufnahme eines nicht veranschaulich
ten Meßstabes vorgesehen. Die Bodenfläche der Öffnung 16
fällt mit dem Bezugspunkt A zusammen. Das Kugelgelenk 5 A
erlaubt eine freie Drehung und Abwinklung der Strebe 4 A
gegenüber dem Halter 6 A.
Der Zahnbogen 20 des auf der Trägerplatte 1 sitzenden
Unterkiefermodells 2 ist mit Bezug auf die Markierungs
punkte a, b, c geeignet ausgerichtet. Darunter wird vor
liegend verstanden, daß dann, wenn bei einer Meßvorrich
tung M (Fig. 5) für die Unterkieferbewegung eines Patien
ten P drei Meßpunkte MA, MB, MC entlang dem Unterkiefer
des Patienten als mit Bezug auf den Unterkiefer des Pa
tienten in konstanter Positionsbeziehung gehaltene Bewe
gungspunkte so angeordnet werden, daß sie den Markierungs
punkten a, b, c entsprechen, der Zahnbogen 21 des Patien
ten und der Zahnbogen 20 des Unterkiefermodells 2 in ent
sprechende Beziehung bezüglich der Unterkiefermodell-Trä
gerplatte 1 gebracht sind.
Die richtige Positionierung des Zahnbogens 20
stellt eine Vorbedingung dafür dar, daß die Okklusionsbe
wegung des Unterkiefermodells mit Bezug auf das Oberkiefer
modell die Unterkieferbewegung des Patienten genau repro
duziert.
Die zum Ansteuern der Schrittmotore 8 A, 8 B, 8 C notwendige
Positionskoordinateninformation kann beispielsweise mittels
einer Meßvorrichtung M der in Fig. 5 veranschaulichten Art
gewonnen werden. Bei der Meßvorrichtung M werden die Meß
punkte MA, MB, MC (vorzugsweise in Form von Spotlicht
quellen), die den Markierungspunkten a, b, c entsprechen,
auf einem Haltebügel H so eingestellt, daß ihre Relativ
positionen mit Bezug auf den Unterkiefer des Patienten
während der gesamten Meßdauer konstant bleiben. Den Meß
punkten MA, MB, MC sind drei Positionsdetektoren SA, SB,
SC zugeordnet, und die Positionsinformationen an den drei
Meßpunkten MA, MB, MC werden als zweidimensionale Positions
koordinateninformationen an Punkten von orthogonalen Pro
jektionen auf zugehörige zweidimensionale Koordinatenebe
nen (nicht dargestellt) der Positionsdetektoren SA, SB,
SC gemessen. Die Meßdaten werden nach zweckentsprechender
Datenverarbeitung in einer Recheneinheit in einem Speicher
eingespeichert. Die drei Halter 6 A, 6 B, 6 C bewegen sich in
Reproduktionsbezugsebenen (nicht dargestellt), deren Rela
tivlagen denjenigen der zweidimensionalen Koordinatenebe
nen der Positionsdetektor SA, SB, SC entsprechen. Unab
hängig von ihrer Position in den Ebenen werden die Stre
ben 4 a, 4 b, 4 c orthogonal in den betreffenden Ebenen ge
halten, so daß die Reproduktionsbezugspunkte A, B, C der
Kugelgelenke 5 A, 5 B, 5 C auf die vorstehend erwähnten Ebe
nen orthogonal projiziert werden können.
Wenn bei der beschriebenen Anordnung die zeitabhängigen
Verlagerungen der Meßpunkte MA, MB, MC der Meßeinrich
tung aus dem erwähnten Speicher in die betreffenden Schritt
motoren 8 A, 8 B, 8 C als Positionsinformationen eingegeben
werden, die die betreffenden Koordinaten in den zweidimen
sionalen Koordinatenebenen bestimmen, verstellen die Schritt
motoren die Halter 6 A, 6 B, 6 C in den zweidimensionalen Rich
tungen. Dadurch werden die Kugelgelenke 5 A, 5 B, 5 C zusammen
mit den Streben 4 a, 4 b, 4 c veranlaßt, Gleitbewegungen in den
gleichen Richtungen auszuführen und der Bewegung der anderen
Gelenke in der restlichen eindimensionalen Richtung zu fol
gen. Da die Bewegungsrichtungen der Gelenke 5 A, 5 B, 5 C die
orthogonalen dreidimensionalen Richtungen einschließen, wer
den die Reproduktionsbezugspunkte A, B, C der Gelenke 5 A, 5 B,
5 C zu einer dreidimensionalen Bewegung veranlaßt. Auf diese
Weise führt das von den Bezugspunkten A, B, C bestimmte
gleichschenklige Dreieck und mit ihm die Unterkiefermodell-
Trägerplatte 1 eine dreidimensionale Bewegung aus, welche
die Unterkieferbewegung des Patienten getreu reproduziert.
Die Gelenke 5 A, 5 B, 5 C werden dabei zu einer Drehung und Ab
winklung veranlaßt, während die Streben 4 a, 4 b, 4 c zwangs
verschoben werden und außerdem der Bewegung der anderen Stre
ben folgen. Die genannte Unterkieferbewegung resultiert da
bei aus der Synthese der Bewegungen der Gelenke 5 A, 5 B, 5 C.
Entsprechend der erläuterten bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung wird die erfaßte dreidimensionale Unterkieferbewe
gung zu zweidimensionalen Positionsteilinformationen als
Funktion der Zeit reduziert, und die Unterkiefermodell-Trä
gerplatte wird zu einer dreidimensionalen Bewegung durch Po
sitionssteuerung der drei Reproduktionsbezugspunkte in fe
ster Lagerbeziehung zu der Unterkiefermodell-Trägerplatte
entsprechend den so erhaltenen zweidimensionalen Positions
informationen veranlaßt. Auf diese Weise kommt die Reproduk
tionsvorrichtung ohne komplizierte Bewegungselemente oder
Kombinationen solcher Elemente aus, wie Drehung des Unter
kiefermodells mit Bezug auf das Oberkiefermodell, Drehung
begleitet von Verschiebung der Rotationsmittelachse, Tor
sionsbewegung um die Mittelachse und Synthese von Rotations-
und Torsionsbewegung. Eine hochgenaue Reproduktion der Un
terkieferbewegung läßt sich durch eine Kombination von rela
tiv einfachen Mechanismen erreichen.
Bei der vorstehend erläuterten Ausführungsform wird jeder
Reproduktionsbezugspunkt zu einer zweidimensionalen Bewe
gung entsprechend orthogonalen zweidimensionalen Informa
tionen veranlaßt. Grundsätzlich reicht es jedoch aus, daß
insgesamt sechs Dimensions-(Antriebs-)Richtungen ein
schließlich der orthogonalen dreidimensionalen Richtungen
X, Y, Z vorgesehen sind. So ist es beispielsweise auch
möglich, die Anordnung derart zu treffen, daß die Posi
tionssteuerung eines Reproduktionsbezugspunktes dreidi
mensional, eine zweite zweidimensional und eine dritte
eindimensional erfolgt, wobei die Unterkieferbewegung
wiederum durch Synthese dieser Bewegungen reproduziert
wird. Abwandlungen können auch hinsichtlich der Wahl der
Richtungen, der Anzahl der Gleitlager, der als Eingangs
information vorgesehenen Dimensionspositionskoordinaten
usw. getroffen werden.
Claims (5)
1. Vorrichtung zur Reproduktion von Unterkieferbewegungen mit ei
ner von einer einzigen starren Platte gebildeten Unterkiefer
modell-Trägerplatte, auf der ein Unterkiefermodell in richti
ger Lage zum Zahnbogen und zu einem fest abgestützten Oberkie
fermodell befestigt ist und die über Gelenkanordnungen, welche
eine freie Drehbewegung von drei Punkten der Unterkiefermodell-
Trägerplatte zulassen, und zugehörige Antriebe zu einer dreidi
mensionalen Bewegung gegenüber dem Oberkiefermodell veranlaßt
werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenkanordnungen
(5 A, 5 B, 5 C) zusätzliche freie Kippbewegungen zulassen und mit
ihren Bewegungszentren auf jeweils einem von drei in fester La
ge mit Bezug auf drei Markierungspunkte (a, b, c) der Unterkie
fermodell-Trägerplatte (1) angeordneten Reproduktionsbezugspunk
ten (A, B, C) liegen; daß die Gelenkanordnungen mit Gleitführun
gen (9 AX, 9 AY, 9 AZ; 9 BX, 9 BY, 9 BZ; 9 CX, 9 CY, 9 CZ) verbunden sind,
die eine freie Gleitbewegung der betreffenden Gelenkanordnungen
in jeder von drei rechtwinklig zueinander verlaufenden Richtun
gen (X, Y, Z) zulassen, und daß die Antriebe (8 AX, 8 AZ, 8 BY, 8 BZ,
8 CY, 8 CZ) für eine Zwangsverstellbewegung der Gelenkanordnungen
in insgesamt sechs mit diesen rechtwinklig zueinander verlau
fenden Richtungen (X, Y, Z) zusammenfallenden Antriebsrichtun
gen ausgelegt und mit entsprechenden Positionskoordinateninfor
mationen beaufschlagt sind; und daß die Gelenkanordnungen bezüg
lich der drei verbleibenden, gleichfalls mit den rechtwinklig
zueinander verlaufenden Richtungen (X, Y, Z) zusammenfallenden
Verstelleinrichtungen den Zwangsverstellbewegungen der jeweils an
deren Gelenkanordnung folgen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß einer (a) der drei Markierungspunkte dem vorderen
Abschnitt des Unterkiefermodells (2) entspricht, die
beiden anderen Markierungspunkte (b, c) zwei seitli
chen Abschnitten des Unterkiefermodells entsprechen
und das von den drei Markierungspunkten gebildete
gleichschenklige Dreieck eine starre Ebene der Unter
kiefermodell-Trägerplatte (1) bestimmt, daß als Gleit
führungen Lager (9 AX, 9 AY, 9 AZ; 9 BX, 9 BY, 9 BZ; 9 CX, 9 CY, 9 CZ) vorgesehen sind, die in
zwei der orthogonalen dreidimensionalen Richtungen
(X, Y, Z) verschiebbar sind, und daß als Antriebe
Schrittmotore (8 AX, 8 AZ, 8 BY, 8 BZ, 8 CY, 8 CZ) vorgesehen sind, deren An
triebsrichtungen mit den zweidimensionalen Richtungen
übereinstimmen, die mit den zweidimensionalen Positions
koordinateninformationen beaufschlagt sind und die das
Unterkiefermodell durch eine Synthese der zweidimensio
nalen Bewegung der Gelenke (5 A, 5 B, 5 C) zu einer drei
dimensionalen Bewegung veranlassen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Markierungs
punkte (a, b, c) mit den entsprechenden Gelenkanordnungen (5 A, 5 B, 5 C)
über starre Streben (4 a, 4 b, 4 c) verbunden sind, daß jedes der orthogonalen
Gleitlager (9 AX, 9 AY, 9 AZ; 9 BX, 9 BY, 9 BZ; 9 CX, 9 CY, 9 CZ) mit zwei zuge
ordneten Schrittmotoren (8 AX, 8 AZ, 8 BY, 8 BZ, 8 CY, 8 CZ) über eine entspre
chende Gelenkanordnung und Gewindespindeln (8 a 1, 8 B 1, 8 C 1) verbunden ist,
die frei vor- und rückwärts bewegbar sind, und daß jedes der Gleitlager mit
anderen Gleitlagern für eine Nachlaufgleitbewegung in der anderen Verstell
richtung verbunden ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß jede der Gelenkanordnungen (5 A, 5 B, 5 C) als Kugelgelenk mit einem
in einer Kugelaufnahme (14) dreh- und schwenkbar gelagerten Kugelkörper
(13) ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die von einer Meßvorrichtung (M) ermittelten Positionskoordinaten
informationen in einem Speicher zwecks nachfolgender Beaufschlagung der be
treffenden Antriebe eingespeichert werden.
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