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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für eine Nähmaschine zum Führen des Stoffes beim Nähen eines Saumes der im Oberbegriff des Patentanspruches angegebenen Art, wie sie aus der US-PS 43 37 713 bekannt ist.
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Bei dieser bekannten Vorrichtung wird ein von der Stoffkante vorstehender Nahtteil durch das Führungselement der Detektoreinrichtung wahrgenommen, woraufhin über ein weiteres Detektorelement ein Solenoid betätigt wird, daß das Führungselement von der Stoffkante zurückzieht, um auch dann, wenn die Stoffkante derartige vorstehende Nahtteile aufweist, ein möglichst fehlerfreies Nähen der Stoffkante vor und hinter dem vorstehenden Nahtteil sicherzustellen, d. h. zu vermeiden, daß die Einstichlinie der Nadel vor und hinter dem vorstehenden Nahtteil die Stoffkante verläßt.
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Aus der US-PS 24 34 619 ist eine weitere Vorrichtung zum Führen des Stoffes beim Nähen eines Saumes für eine Nähmaschine bekannt, die ein Führungselement aufweist, an dem die zu nähende Stoffkante entlangläuft und das von der Stoffkante wegbewegbar ist. Bei dieser Vorrichtung ist das Führungselement, an dem die zu nähende Stoffkante entlangläuft, so angebracht, daß es von der Stoffkante weggedrückt wird, wenn ein vorstehender Nahtteil an der Stoffkante mit dem Führungselement in Berührung kommt. Während somit der vorstehende Nahtteil am Führungselement entlangläuft, bleibt die zu nähende Kante des Stoffes in der richtigen Lage für die Nadeleinstichlinie.
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Sowohl bei dieser bekannten Vorrichtung als auch bei der bekannten Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches wird das Führungselement über den gesamten Bereich seiner Führungsfläche, d. h. solange, wie der vorstehende Nahtteil mit dieser Führungsfläche in Berührung steht, von der zu nähenden Stoffkante zurückgezogen gehalten, so daß über eine relativ groß zu nähende Strecke jede Führung der zu nähenden Stoffkante fehlt. Daraus ergibt sich ein instabiler Zustand der zu Fehlern führen kann.
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Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannte Vorrichtung gemäß Oberbegriff des Patentanspruches so auszugestalten, daß beim Auftreten eines vorstehenden Nahtteils an der Stoffkante das Führungselement nur während der Zeit von der Stoffkante zurückgezogen wird, während der der vorstehende Nahtteil an der Nadel vorbeiläuft.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird somit das Solenoid nicht direkt durch das Kontaktstück betätigt, während dieses mit dem vorstehenden Nahtteil in Berührung steht, sondern es ist eine Zähleinrichtung vorgesehen, die zunächst durch das Kontaktstück ausgelöst wird und nach Ablauf eines ersten Intervalles das Solenoid erregt, um das Führungselement zurückzuziehen und nach Ablauf eines zweiten Zeitintervalles das Solenoid wieder entregt, um das Führungselement wieder in seine Ausgangslage an der Stoffkante zu bringen. Durch eine entsprechende Einstellung der Differenz dieser beiden Intervalle ist es möglich, das Führungselement kurz vor der Ankunft des vorstehenden Nahtteils zurückzuziehen und sofort nach Passieren des vorstehenden Nahtteils wieder an die Stoffkante anzulegen.
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Eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
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Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform der Vorrichtung,
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Fig. 2 eine perspektivische Ansicht der wesentlichen Bauteile der Vorrichtung,
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Fig. 3 in perspektivischer Darstellung die Zuordnung der Vorrichtung zu einem Nähmaschinenkopf,
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Fig. 4 in perspektivischer Darstellung die Zuordnung zwischen Stoffführungsfläche und Solenoid, und
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Fig. 5A-C den Vorgang beim Nähen eines Saumes.
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Im in der Zeichnung dargestellten Nähmaschinenkopf 1 ist in seitlicher Lage einstellbar ein Blindsäumkantenführungsträger 2 mittels einer Einstellschraube 4 für die seitliche Stellung angebracht, die eine ein Gewindespiel verhindernde Feder 3 aufweist. Ein Hauptkörper der Säumführung 5 ist fest am Blindsäumkantenführungsträger 2 angebracht. Detektorbauteile 6 sind so angeordnet, daß sie etwas weiter als die Stoffkontaktfläche 8 des Hauptkörpers der Säumführung 5 vorstehen. Eine Detektorstange 9 mit einem Kontaktstück 7 an einem Ende ist in den Hauptkörper der Säumführung 5 mittels einer Rückziehfeder 10 für die Detektorstange eingesetzt. Ein Verbindungsstück 11 verbindet das andere Ende der Detektorstange 9 mit einer Verbindungsstange 12. Ein Permanentmagnethaltestück 13 ist mit der Verbindungsstange 12 verbunden. Ein Permanentmagnet 14 ist an einer Seite des Permanentmagnethaltestücks 13 angebracht. Eine ein photoelektrisches Element haltende Platte 15 ordnet ein Magnetsensorelement 16 derart an, daß das Element 16 dem Permanentmagneten 14 Seite an Seite gegenüberliegt und gleitend verschiebbar und mit dem Permanentmagneten 14 in Eingriff bringbar ist. Ein Kabel 17 überträgt den Strom von einem Solenoid 18, das am Blindsäumkantenführungsträger 2 vorgesehen ist, auf das Magnetsensorelement 16. Die obigen Bauteile stellen die Detektorbauteile 6 dar.
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Wenn ein ebener Teil des Stoffes an der Stoffkontaktfläche 8 des Hauptkörpers der Säumführung 5 während des Säumvorganges vorbeigeht, bleibt das Kontaktstück 7 ortsfest, ohne überhaupt beeinflußt zu werden. Wenn jedoch ein vorstehender Stufenteil am Seitensaum des Stoffes an der Stoffkontaktfläche 8 vorbeigeht, wird der vorstehende Stufenteil gegen das Kontaktstück 7 drücken und dieses nach rechts gegen die Kraft der Rückstellfeder 10 für die Detektorstange zurückdrücken. Das Zurückdrücken des Kontaktstückes 7 führt dazu, daß sich der Permanentmagnet 14 nach rechts zurückzieht. Daher wird die Situation, in der der Permanentmagnet 14 Seite an Seite zum Magnetsensorelement 16 gestanden hat, geändert. Diese Änderung wird über das Kabel 17 dem Solenoid 18 übertragen, um dieses zwangsweise zu betätigen. Das Solenoid 18 ist so angeordnet, daß es zunächst durch eine Zählereinrichtung 19 gesteuert ist. Nach einem gegebenen Intervall (die von der Zählereinrichtung 19 gezählte Anzahl der gebildeten Nähstiche) anschließend an die Übertragung dieser Änderung durch das Kabel 17 wird das Solenoid 18 tatsächlich betätigt. Dabei wird die Detektorstange 9 durch die Rückstellfeder 10 zu dem Zeitpunkt nach rechts zurückgezogen, an dem der Stufenteil am Seitensaum 33 mit dem Kontaktstück 7 in Berührung kommt. Wenn jedoch der Stufenteil am Kontaktstück 7 vorbeigegangen ist, wird der Druck sofort abgenommen, so daß das Kontaktstück 7 in seine Ausgangslage durch die Wirkung der Rückstellfeder 10 für die Detektorstange zurückkehrt. Während des oben genannten Intervalls besteht daher kein instabiler Zustand, und es ist kaum möglich, daß die Schwingung der Nähmaschine oder andere äußere Einflüsse dazu führen können, daß die Detektorbauteile 6 ungenau arbeiten. Die Stofführungsfläche 20 befindet sich an einem Ende der Stofführungseinheit 21, die gleitend verschiebbar in den Hauptkörper der Säumführung 5 eingesetzt ist, und ist direkt vor dem Stoffdrückerfuß 23 angeordnet, der den Stoff so, wie er ist, zur Nadeleinstichstelle 22 führt. Ein Ende der Stofführungseinheit 21 kann durch das Solenoid 18vor und zurück bewegt werden.
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Wenn der Stofführungskörper 21, der durch das Solenoid 1 zurückgezogen ist, aus der zurückgezogenen Stellung durch die Arbeit des Zählers freigegeben wird, um denStoff nach links zurückzubewegen, wird eine Rückstellfeder 24 sofort die Stoffführungsfläche 20 in ihre Ausgangslage zurückführen.
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Wenn der ebene Teil des Stoffes zur Nadeleinstichstelle vorläuft, muß das Ende des Stoffes so genau wie möglich geführt werden. Sonst würden Blindstiche auf der rechten Fläche des Stoffes nach dem vollständigen Nähen des Stoffes erscheinen und somit das Aussehen des Stoffes beeinträchtigen.
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Wenn der Stufenteil am Seitensaum 33 zur Nadeleinstichstelle vorläuft und die Stofführungsfläche 20 sich genau in derselben Lage befindet, die sie einnimmt, wenn der flache Teil des Stoffes vorbeiläuft, würden die hohlen Teile direkt vor und hinter dem Stufenteil 33 gebildet werden und ungenäht bleiben. Um das zu vermeiden, wird daher die Stofführungsfläche 20 dazu gebracht, sich nach rechts zurückzuziehen. Die Zeit, während der sich die Stofführungsfläche 20 nicht in ihrer ursprünglichen Lage befindet, sollte daher die kleinste benötigte Zeit sein, während der die Stofführungsfläche 20 den Stoff nicht unter normalen Verhältnissen führt.
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Wenn die Anordnung und Ausbildung so ist, daß die Führungsfläche sofort nach dem Wahrnehmen des Stufenteils am Seitensaum 33 durch die Detektorbauteile 6 nach rechts zurückgezogen wird, wird der ebene Teil des Stoffes kurz vor dem Stufenteil 33 nicht richtig geführt, während der Stufenteil 33 vom Kontaktstück 7 zur Anfangsstelle der Stofführungsfläche 20 vorläuft. Wenn die Anordnung und Ausbildung gleichfalls so ist, daß die Stofführungsfläche 20 für eine gewisse Zeit nach rechts zurückgezogen bleibt, nachdem der Stufenteil 33 die Stofführungsfläche 20 passiert hat, wird auch der ebene Teil, der sich an den Stufenteil 33 anschließt, nicht richtig geführt. In beiden Fällen besteht keine genaue Führung, so daß die Gefahr besteht, daß nicht zufriedenstellende Blindstiche erzeugt werden.
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Es ist ein Zykluszähler 26 vorgesehen, der vorher für jede Art des Stoffes das Zeitintervall (Anzahl von Nähstichen) berechnet, das der Stufenteil am Seitensaum 33 benötigt, um direkt vor die Anfangsstelle der Stofführungsfläche 20 zu laufen, nachdem er mit dem Kontaktstück 7 in Kontakt gekommen ist, und es wird gleichfalls das Intervall ( Anzahl der Nähstiche) berechnet, das der Stufenteil am Seitensaum 33 benötigt, um direkt hinter das Ende der Stofführungsfläche 20 zu laufen, nachdem er mit dem Stoffkontaktstück 7 in Berührung gekommen ist. Diese berechneten Zeitintervalle werden jeweils vorher in den Zählern eingestellt, die durch das Solenoid 18 betätigt werden.
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Die Stofführungsfläche 20 befindet sich somit gerade in der nach rechts zurückgezogenen Lage nur für einen Augenblick, an dem der Stufenteil des Seitensaumes an der Stofführungsfläche 20 vorbeigeht, so daß der ebene Teil des Stoffes richtig geführt wird, um fehlerfreie Blindstiche zu erhalten.
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Die elektrische Einrichtung, wie beispielsweise die Zähler und das Solenoid, sind von herkömmlicher Bauart.
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Eine Umdrehung der Nähmaschine entspricht einem Nähstich beim Nähen. Wenn somit der Stufenteil am Seitensaum 30 gegen das Kontaktstück 7 der Detektorbauteile 6 drückt, kommt ein Mikroschalter von der ausgeschalteten Stellung in die eingeschaltete Stellung. Dann beginnt das Zählen des Zählers wobei dann, wenn diejenige Anzahl der Nähstiche, die vorher im Zähler eingestellt wurden, wahrgenommen wird, das Solenoid 18 zu arbeiten beginnt, um die Stofführungsfläche 20 des Hauptkörpers der Säumführung 5 nach rechts zu bewegen. Selbst wenn der Mikroschalter in die ausgeschaltete Stellung gebracht wird, arbeitet der Zähler normal durch die Arbeit einer selbsthaltenden Schaltung im Zähler.
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Wenn der Stufenteil am Seitensaum 33 am Kontaktstück 7 vorbeigeht und dieses durch die Arbeit der Rückstellfeder 10 für die Detektorstange in seine Ausgangslage zurückkehrt, und wenn der Mikroschalter von der eingeschalteten Stellung in die ausgeschaltete Stellung kommt, beginnt das Zählen eines weiteren Zählers. Wenn die Anzahl der Nähstiche, die vorher in diesem Zähler eingestellt ist, wahrgenommen wird, wird der elektrische Strom zum Solenoid 18 unterbrochen und es wird die Stoffführungsfläche 20 in ihre ursprüngliche Lage, d. h. in die Lage zurückgeführt, in der der flache Teil des Stoffes geführt wird. Gleichzeitig wird die Selbsthalteschaltung im Zähler ausgeschaltet.
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Wenn der Zykluszähler mit einer Energiequelle verbunden ist und der Stufenteil am Seitensaum 33 das Kontaktstück 7 erreicht, wie es in Fig. 5 A dargestellt ist, drückt der Stufenteil gegen das Kontaktstück 7 und es betätigt der Mikroschalter, der in Verbindung mit dem Kontaktstück 7 arbeitet, gleichzeitig das Solenoid 18, so daß die Führungsfläche 20, die mit dem Solenoid 18 verbunden ist, in Fig. 5 B nach rechts bewegt wird und sich ein ausreichender Raum für den Durchgang des Stufenteils am Seitensaum 33 ergibt. Der Stufenteil am Seitensaum 33 wird daher in geeigneter Weise unter dem Stoffdrückerfuß 23 so durchgeführt, daß die Stofführungsfläche 20 nicht gegen den Stufenteil drückt, so daß die hohlen Teile direkt vor und hinter dem Stufenteil nicht erzeugt werden und die Nadeleinstichlinie nicht aus dem Stoff 34 herausläuft. Es kann daher vermieden werden, daß die Teile direkt vor und hinter dem Stufenteil 33 aus dem Saum herauslaufen.
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Gleichzeitig mit diesem Arbeitsvorgang wird ein Schalter am Zykluszähler 26 angeschaltet und nach einer gegebenen Anzahl von Nähstichen, die vorher im Zähler eingestellt ist, wird der Schalter durch die Arbeit eines kontaktlosen Schalters und eines Kontaktpunktes ausgeschaltet, der sich an der Innenseite der Maschinenriemenscheibe befindet, so daß das Solenoid in seine Ausgangslage zurückkehrt und gleichzeitig die Stofführungsfläche 20 durch die Rückführungsfeder 24 in ihre Ausgangslage zurückgeführt wird. Die Anordnung der obigen Bauteile wird daher in die normale Lage zurückgeführt, in der das Nähen erfolgt.
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Wie es oben beschrieben wurde, machen die automatisch ablaufenden elektrischen Arbeitsvorgänge alle Handbetätigungen durch die Bedienungsperson in Verbindung mit dem Stufenteil am Seitensaum überflüssig. Die Bedienungsperson muß lediglich die Leitung 17 mit einer Energiequelle verbinden, und das Kontaktstück 7 in der Blindsäumkantenführung nimmt den Stufenteil am Seitensaum 33 wahr und bewirkt, daß die Stofführungsfläche 20 kurzzeitig nach rechts zurückgezogen wird, so daß der Stufenteil am Seitensaum 33 sowie die Teile direkt davor und dahinter in angemessener Weise genäht werden können, ohne daß irgendein Teil ungenäht bleibt.
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Bei einem Ausführungsbeispiel ist der Hauptkörper der Säumführung von der Stofführungsfläche getrennt, die gleitend verschiebbar am Nähmaschinenkopf angebracht ist. Es ist jedoch möglich, den Hauptkörper der Säumführung und die Stofführungsfläche in Form eines einteiligen Körpers auszubilden. Beim Bewegen der Führungsfläche nach rechts oder nach links kann es möglich sein, die Führungsfläche zusammen mit dem Hauptkörper nach rechts oder nach links zu bewegen. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, daß die Stoffkantenfläche 8 des Hauptkörpers 5 als vorbereitende Führung wirkt, um den Stoff in zufriedenstellender Weise mit der Führungsfläche in Kontakt zu bringen. Es ergibt sich daher kein Unterschied in der Arbeitsweise oder in den Wirkungen, gleichgültig, ob die beiden Teile voneinander getrennt oder in Form eines einteiligen Körpers ausgebildet sind.