DE3312677A1 - 2-desoxy-3-demethoxyfortimicin a und verwandte verbindungen sowie diese verbindungen enthaltende arzneimittel - Google Patents
2-desoxy-3-demethoxyfortimicin a und verwandte verbindungen sowie diese verbindungen enthaltende arzneimittelInfo
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Description
3950 -H-
Fortimicin A ist ein relativ neues, gut wirkendes Antibiotikum,
bei dem jedoch wie bei anderen Klassen von Antibiotika chemische Modifikationen durchgeführt wurden, um die Aktivität, d.h. entweder
die eigentliche Aktivität oder gegenüber resistenten Mikro organismenstämmen, zu verbessern oder die Toxizität des Ausgangsantibiotikums
zu verringern. Aufgrund der Entwicklung von gegenüber Aminoglycosiden resistenten Mikroorganismenstämmen ist
es auch hier wichtig, dass neue Antibiotika entwickelt werden, die entweder den bekannten Antibiotika überlegen sind, oder die
eine andere Therapiemöglichkeit eröffnen, wenn sich resistente Mikroorganismen entwickeln.
Gegenstand der Erfindung ist 2-Desoxy-3-demethoxyfortimicin A und verwandte Verbindungen davon der allgemeinen Formel
NHR2 OR7 J
CH3 6
in der R Wasserstoff oder nieder-Alkyl bedeutet, R1 Wasserstoff,
nieder-Alkyl oder eine Aminschutzgruppe bedeutet, Rp Wasserstoff,
Glycyl, Aminoacyl, Aminohydroxyacyl, amingeschütztes Aminoacyl,
amingeschütztes Aminohydroxyacyl oder eine Aminschutzgruppe bedeutet,
R-, Wasserstoff oder eine Aminschutzgruppe bedeutet, R^.
und R1- jeweils Wasserstoff oder -OSCLX bedeuten, wobei X nieder-Alkyl,
Phenyl oder Toluyl darstellt, oder R1^ und B zusammen eine
Doppelbindung oder ein Oxiran bilden, R,- Wasserstoff, Aminoacyl,
amingeschütztes Aminoacyl, Aminoalkyl oder amingeschütztes Aminoalkyl bedeutet, R,, Wasserstoff bedeutet oder R,- und R zusammen
den Rest •
CH
bilden, wobei Y Wasserstoff, nieder-Alkyl, Phenyl oder substituiertes
Phenyl darstellt und, wenn Y die Bedeutung
OW
hat, W Wasserstoff oder -SOpX darstellt, wobei X die vorstehende Bedeutung hat.
Der Ausdruck "Acyl" bezieht sich auf Acylreste oder nieder-Alkylcarboxylreste
der Formel -COR, wobei R nieder-Alkyl bedeutet. Beispiele hierfür sind Acetyl, Propionyl, Butyryl, Valeryl und
dergleichen.
Die Ausdrücke "Aminoacyl", "hydroxysubstituiertes Aminoacyl" und dergleichen umfassen beispielsweise die Reste von natürlich
vorkommenden Aminosäuren, wie Glycyl, Valyl, Alanyl, Sareosyl,
Lysyl, Leucyl, Prolyl, Seryl und dergleichen sowie andere Reste,
z.B. 2-Hydroxy-4-aminobutyryl und dergleichen. Die Aminosäurereste
können mit Ausnahme von Glycyl, ß-Alanyl und anderen
nicht-asymmetrischen Aminosäureresten entweder in der D- oder L-Konfiguration oder als Gemische davon vorliegen.
Der Ausdruck "nieder-Alkyl" bezieht sich auf geradkettige oder verzweigte Alkylreste mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, z.B. Methyl,
Äthyl, n-Propyl, Isopropyl, η-Butyl, Isobutyl, tert.-Butyl, n-Pentyl, T-Methylbutyl, 2,2-Dimethylpropyl, n-Hexyl, 2-Methylpentyl
und dergleichen.
Die Ausdrücke "N-Schutzgruppe" oder "Aminschutzgruppe" sind übliche
Ausdrücke, die sich beispielsweise auf substituiertes und unsubstituiertes Acyl sowie auf substituiertes und unsubstituiertes
Alkoxycarbonyl und Aryloxycarbonyl, wie Benzyloxycarbonyl,
p-Methoxybenzyloxycarbonyl, Äthoxycarbonyl, Tri-chlor-äthoxycarbonyl,
tert.-Butoxycarbonyl, Acetyl und Trifluoracetyl, be-
3950 - 6 -
ziehen. Eine Veröffentlichung, die sich mit derartigen Gruppen und ihrer Verwendung befasst, stammt von L. Carpino, New Amine
Protecting Groups in Organic Synthesis, Accounts of Chem. Res., Bd. 6 (1973), S. 191 bis 198.
Die substituierten Aminogruppen sind bekannt und umfassen beispielsweise
ß-Aminoäthyl, N-Methylaminoäthyl, Ν,Ν-Dimethylaminopropyl,
2-Hydroxy-1-aminoäthyl, 2-Hydroxy-4-aminobutyl und dergleichen.
Der Ausdruck "pharmakologisch verträgliche Salze" bezieht sich
auf nicht-toxische Salze mit Säuren, die entweder in situ während der endgültigen Isolierung und Reinigung oder durch getrennte Umsetzung
der freien Base mit einer entsprechenden organischen oder anorganischen Säure nach üblichen Verfahren hergestellt
werden können. Als Salze kommen Mono- oder Persalze in Frage, wie Hydrochloride, Hydrobromide, Sulfate, Hydrogensulfate, Tetrahydrochloride,
Acetate, Oxalate, Valerate, Oleate, Palmitate, Stearate, Laurate, Borate, Benzoate, Lactate, Phosphate, Tosylate,
Citrate, Maleate, Fumarate, Succinate, Tartrate, Napsilate und dergleichen.
Die Verbindungen der Erfindung eignen sich als antibakterielle Wirkstoffe gegen empfindliche Stämme von gram-negativen und
gram-positiven Bazillen, wie Staphylococcus aureus, Escherichia coli, Pseudomonas aeruginosa, Bacillus subtilis, Proteus vulgaris,
Shigella sonnei, Salmonella typhimurium und Klebsiella pneumoniae.
Der Ausdruck "empfindliche Stämme" bezieht sich auf Stämme von
Bazillen oder Mikroorganismen, die sich in einem Standard-in vitro-Empfindlichkeitstest
gegenüber einem bestimmten Antibiotikum als empfindlich erwiesen haben und deren in vitro-Aktivität für einen
bestimmten Organismus festgestellt worden ist. Es entspricht an-
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erkannter medizinischer Praxis, das Antibiotikum der Wahl durch derartige in vitro-Tests auszuwählen.
Im Rahmen einer repräsentativen Untersuchung von pathogenen, vorwiegend
gram-negativen Mikroorganismen hat sich für das Sulfatsalz der Verbindung von Beispiel 7, nämlich 2-Desoxy-3-demethoxyfortimicin
A, eine Aktivität von etwa 180 Prozent der Aktivität
von Fortimicin A-sulfat ergeben. Diese Verbindung ist gegen Pseudomonas aeruginosa, Staphylococcus aureus und Streptococcus
faecalis etwa doppelt so aktiv wie Fortimicin A-sulfat.
Die bevorzugten Antibiotika der Erfindung werden parenteral verabreicht, z.B. intravenös, intramuskulär, intraperitoneal
oder subkutan. Dabei wird eine systemische Wirkung in täglichen Dosen von etwa 5 bis etwa 50 mg/kg Körpergewicht und vorzugsweise
von 7 bis etwa 10 mg/kg Körpergewicht, bezogen auf das Magerkörpergewicht, erzielt. Ferner ist es bevorzugt, die Antibiotika
in unterteilten Dosen zu verabreichen, z.B. 3 bis 4 mal täglich. Orale Dosierungen zur Sterilisierung des Intestinaltrakts
kommen erfindungsgemäss ebenfalls in Frage.
Beschrieben wird 2-Desoxy-3-demethoxyfortimicin A (8), dessen
antibakterielles Spektrum und ein Verfahren zu seiner Herstellung. 2-Desoxy-3-demethoxyfortimicin A (8) weist eine höhere antibakterielle
Aktivität als Fortimicin auf, insbesondere gegenüber Pseudomonas-Organismen.
Die Herstellung von 2-Desoxy-3-demethoxyfortimicin A (8) erfolgt
aus 1 ,2 ',6'-Tri-N-benzyloxycarbonyl-3-O-demethylfortimicin B (2).
Die Herstellung von 1,2',6'-Tri-N-benzyloxycarbonyl-3-O-demethylfortimicin
B (2) ist zwar in der US-PS 4 124 756 beschrieben, hier wird aber die Herstellung von 1,2',6'-Tri-N-benzyloxycarbonyl-3-O-demethylfortimicin
B (2) durch selektive Hydrolyse von 1,2',6',2"-Tetra-N-benzyloxycarbonyl-S-O-demethylfortimicin
A (1) beschrieben. Die Herstellung von 1,2',6',2"-Tetra-N-benzyl-
3950 - 8 -
oxycarbonyl-3-O-demethylfortimicin A (1) ist in der US-PS
4 124 756 beschrieben.
Die Herstellung von 2-Desoxy-3-demethoxyfortimicin A (8) erfolgt,
indem man zunächst 1,2',6'-Tri-N-benzyloxycarbonyl-S-O-demethylfortimicin
B (2) in das 4,5-Salicylaldehyd-oxazolidin (3) überführt.
Andere 4,5-Oxazolidinderivate, die durch Kondensation von
1,2f,6'-Tri-N-benzyloxycarbonyl-3-O-demethylfortimicin B (2) mit
einem geeigneten Aldehyd, wie Formaldehyd oder Benzaldehyd, hergestellt worden sind, sind ebenfalls geeignet. Das 4,5-Salicylaldehyd-oxazolidin
(3) wird sodann in das 2,3-Di-O-methansulfonylderivat
(4) übergeführt. Durch Behandlung des 2,3-Di-O-methansulfonylderivats
(4) mit Natriumjodid und Zinkstaub in N,N-Dimethylformamid erfolgt die Entfernung der Cp- und C-,-Methansulfonatgruppen
unter Einführung der 2,3-Doppelbindung unter Bildung
von 1 ,2 ' ,6 '-Tri-N-benzyloxycarbonyl-2,3-anhydro-3-demethoxyfortimicin
B-4,5-(2-0-methansulfonyl)-salicylaldehyd-oxazolidin (5). Durch säurekatalysierte Spaltung des Oxazolidinrings von 1,2',6'-Tri-N-benzyloxycarbonyl-2,3-anhydro-3-demethoxyfortimicin
B-4,5-(2-0-methansulfonyD-salicylaldehyd-oxazolidin
(5), vorzugsweise in Gegenwart eines Aldehydfängers, wie Girard-Reagens T erhält
man 1,2 ',6'-Tri-N-benzyloxycarbonyl-2,3-anhydro-3-demethoxyfortimicin
B (6). Die letztgenannte Verbindung kann unter Bildung von 2-Desoxy-3-demethoxyfortimicin B (9) hydriert oder unter Bildung
von 2,3-Anhydro-3-demethoxyfortimicin B (10) hydrolysiert werden.
Durch Acylierung von 1,2',6'-Tri-N-benzyloxycarbonyl-2,3-anhydro-3-demethoxyfortimicin
B (6) mit N-(N-Benzyloxycarbonylglycyloxy)-succinimid erhält man 1 ,2',6',2"-Tetra-N-benzyloxycarbonyl-2,3-anhydro-3-deinethoxyfortimicin
A (7). Die katalytische Hydrierung von 1,2',6',2"-Tetra-N-benzyloxycarbonyl-2,3-anhydro-3-demethoxyfortimicin
A (7) ergibt 2-Desoxy-3-demethoxyfortimicin A (8), das
als pharmakologisch verträgliches Salz, beispielsweise als Tetrahydrochlorid oder Disulfat, isoliert wird. Durch Acylierung von
Ag» OO ·
ftf»* β-ö· ft -ο 'S 1
<ϊ 4 β φ * *
* 6 H * ft
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1,2',6'-Tri-N-benzyloxycarbonyl-2,3-anhydro-3-demethoxyfortimicin
B (6) mit anderen Acylierungsmitteln, die beispielsweise bei der Herstellung von 4-N-Acylfortimicin B gemäss US-PS 4 188 319 verwendet
werden, und durch anschliessende katalytische Hydrogenolyse der 4-N-acylierten Derivate erhält man die entsprechenden
4 -N- Acy 1 -2 -desoxy-3-demeth oxy fortimicin B-Derivate.
1,2',o'-Tri-N-benzyloxycarbonyl-S-O-demethylfortimicin B (2)
Eine aus 20,0 g 1,2',6',2"-Tetra-N-benzyloxycarbonyl-S-O-demethylfortimicin
A (1), 40 ml 5-prozentigem wässrigem Natriumhydrogencarbonat
und 600 ml Methanol hergestellte Lösung -wird 4 Stunden
unter Rückfluss erwärmt. Sodann wird die Lösung gekühlt und mit einem Gemisch aus 2 Liter 5-prozentigem wässrigen NaHCOo und
500 ml Chloroform ausgeschüttelt. Die Chloroformlösung wird abgetrennt. Die wässrige Lösung wird 3 mal mit je 500 ml Chloroform
extrahiert. Die Chloroformlösungen werden vereinigt und über MgSO1. getrocknet. Nach dem Abdampfen des Lösungsmittels unter
vermindertem Druck verbleiben 16,0 g 1,2',6'-Tri-N-benzyloxycarbonyl-3-O-demethylfortimicin
B (2), das mit dem aus 3-0-Demethylfortimicin B'hergestellten Produkt gemäss US-PS 4 124
identisch ist.
1,2',6'-Tri-N-benzyloxycarbonyl-S-O-demethylfortimicin B-4,5-salicylaldehyd-oxazolidin (3)
Eine Lösung von 16,0 g 1,2 ' , 6'-Tri-N-benzyloxycarbonyl-S-^O-demethylfortimicin
B (2), 2,9 ml Salicylaldehyd und 320 ml Methanol wird 1 Stunde unter Rückfluss erwärmt. Der Hauptteil des Methanols
wird unter vermindertem Druck abgedampft. Das restliche Methanol wird durch Kodestillation mit Chloroform entfernt. Es
verbleiben 19,4 g 1 ,2 ' , 6 '"-Tri-N-benzy] oxycarbonyl-3-O-demethylfortimicin
B-4,5-salicylaldehyd-oxazolidin (3)·
• * β Ι» * W V
t Ir * k>
Il tf * ·
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'H-NMR (CDCl3): 0,975 d (Jg1, ?, = 7,0 Hz, C5-CH3), 2,25 (NCH3).
1,2 ' ,6 '-Tri-N-benzyloxycarbonyl-2 ,3-di-O-methansulfonyl-3-0-demethylfortimicin B-4,5-(2-0-methansulfonyl)-salicylaldehydoxazolidin (4)
Eine magnetisch gerührte Lösung von 19,4 g 1,2',6'-Tri-N-benzyloxycarbonyl-3-O-demethylfortimicin
B-itjS-salicylaldehyd-oxazolidin
(3) in I80 ml Pyridin wird unter Kühlung in einem Eisbad tropfenweise mit 21,3 ml Methansulfonylchlorid versetzt. Nach
beendeter Zugabe wird eine weitere halbe Stunde und sodann über Nacht bei Umgebungstemperatur gerührt. Die erhaltene Lösung wird
mit einem Gemisch aus 500 ml Chloroform und 1 Liter 5-prozentigem wässrigem NaHCO- ausgeschüttelt. Die Chloroformlösung wird abgetrennt.
Die wässrige Lösung wird mit 500 ml-Portionen Chloroform
extrahiert. Die Chloroformlösungen werden vereinigt und über MgSOn getrocknet. Nach dem Abdampfen des Chloroforms verbleiben
24,8 g 1,2',6'-Tri-N-benzyloxycarbonyl-2,3-di-0-methansulfonyl-3-O-demethylfortimicin
B-4,5-(2-0-methansulfonyl)-salicylaldehyd-oxazolidin
(4).
'H-NMR (CDCl3): <f 1,029d (Jg,, ?, = 7,3 Hz, Cg1-CH3), 2,28
(NCH3), 2,94, 3,09, 3,21 (OSO2CH3).
1,2',6'-Tri-N-benzyloxycarbonyl-2,3-anhydro-3-demethoxyfortimicin
B-4,5-(2-0-methansulfonyl)-salicylaldehyd-oxazolidin (5)
Eine magnetisch gerührte Suspension von 1,2',6'-Tri-N-benzyloxycarbonyl-2
,S-di-O-methansulfonyl-S-O-demethylfortimicin B-4,5-(2-0-methansulfonyD-salicylaldehyd-oxazolidin
(4), 21,8 g Natriumjodid, 11,0 g Zinkstaub und 86 ml Ν,Ν-Dimethylformamid wird
über Nacht auf 100 C erwärmt. Die Suspension wird auf Raumtemperatur abgekühlt und mit 500 ml Chloroform verdünnt. Der vorhandene
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unlösliche Feststoff wird durch Filtration entfernt. Das Filtrat wird mit 500 ml 5-prozentigem wässrigem Natriumthiosulfat und
250 ml 5-prozentigem wässrigem Natriumhydrogencarbonat gewaschen. Die erhaltene Chloroformlösung wird über MgSCL getrocknet. Das
Chloroform wird unter vermindertem Druck abgedampft. Restliches DMF wird durch Kodestillation mit Toluol unter vermindertem
Druck entfernt. Es verbleiben 1,49 g 1,2',6'-Tri-N-benzyloxycarbony1-2,3-anhydro-3-demethoxyfortimicin
B-4,5-(2 -Q-methansulfonyl
)-salicylaidehyd-oxazolidin (5).
'H-NMR (CDCl3): <f 1 ,01 (Jg1, ?l= 6,5 Hz, C51-CH3, 2,15 (NCH3),
2,98 (OSO2CH3).
1 ,2 ' , 6 ' -Tri-N-benzyloxycarbonyl-2,3-anhydro-3-demethoxyfortimicin
B (6)
Eine Lösung von 1,49 g 1,2',6'-Tri-N-benzyloxycarbonyl-2,3-anhydro-3-demethoxyfortimicin
E-4,5-(2-0-methansulfonyl)-salicylaldehyd-oxazolidin
(5), 0,75g Girard-Reagens T, 0,7 ml Essigsäure und 36 ml Methanol wird 3 1/2 Stunden unter Rückfluss erwärmt.
Die erhaltene Lösung wird gekühlt und mit einem Gemisch aus 200 ml Chloroform und 500 ml 5-prozentigem wässrigem NaHCO-,
ausgeschüttelt. Die Chloroformlösung wird abgetrennt. Die wässrige Lösung wird mit 200 ml-Portionen Chloroform extrahiert.
Die Chloroformlösungen werden vereinigt und über MgSOj, getrocknet.
Nach Abdampfen des Chloroforms unter vermindertem Druck verbleiben 0,938 g eines hellgelben Glases.
Eine Probe von 1,25 g des vorstehend erhaltenen Produkts wird an einer mit 120 g Kieselgel gepackten Säule unter Elution mit
einem Lösungsmittelsystem aus Methylenchlorid/Methanol/konzentriertes Ammoniak (18,5:1,5 :0,1) chromatographiert. Man erhält
0,512 g 1,2', 6 ' -Tri-N-benzyloxycarbonyl-2 , S-ai
fortimicin B (6).
- 11
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LpL1 £ + 51,6° (c = 1,0; CH3OH).
1H-NMR (CDCl3): ef 1,011 d U6,, ?l = 6,4 Hz, Cg1-CH-), 2,44
(NCH3).
C38H146N11O9: CHN
ber.: 64,94 6,60 7,97
gef.: 64,91 6,66 7,95
1,2',6',2"-Tetra-N-benzyloxycarbonyl-2,S-anhydro-S-demethoxyfortimicin A (7)
Eine magnetisch gerührte Lösung von 0,490 g 1,2',6'-Tri-N-benzyloxycarbonyl-2,3-anhydro-3-cfemethoxyfortimicin
B (6), 0,235 g N-(N-Benzyloxycarbonylglycyloxy)-succinimid und 25 ml Tetrahydrofuran
wird über Nacht bei Raumtemperatur belassen. Die erhaltene Lösung wird mit einem Gemisch aus 200 ml Chloroform und
400 ml 5-prozentigem wässrigem NaHCO-, ausgeschüttelt. Die Chloroformlösung
wird abgetrennt und mit 200 ml Chloroform extrahiert. Die Chloroformlösungen werden vereinigt und über MgSO^ getrocknet.
Nach dem Abdampfen des Chloroforms unter vermindertem Drück verbleiben
0,623 g eines gelbbraunen Glases. 0,600 g dieses Produktes werden an einer mit 70 g Kieselgel gepackten Säule unter
Elution mit einem Lösungsmittelsystem aus Essigsäureäthylester/ Hexan (4:1) chromatographiert. Man erhält 0,500 g 1,2',6',2"-Tetra-N-benzyloxycarbonyl-2,S-anhydro-S-demethoxyfortimiein
A (7). jlLj \? + 67,4° (c = 1,0; CH3OH).
IR-Spektrum (CDCl0): \f : 3440, 3330, 1712, 1644, 1605 cm"1.
IR-Spektrum (CDCl0): \f : 3440, 3330, 1712, 1644, 1605 cm"1.
3 ΓΠ3.Χ
1H-NMR (CDCl3): ^0,994 d (J6,, 7, = 6,1 Hz, Cg1, ?, = 6,1 Hz,
C61-CH3), 2,92 (NCH3).
N5O12: | C | H | 7, | N |
ber. : | 64,49 | 6,20 | 7, | 83 |
gef. : | 64,29 | 6,23 | 69 | |
- 12 -
* B O *
Beispiel 7
2-Desoxy-3-demethoxyfortimicin A (8)
4,00 g 1 ,2 ' , 6 ' ,2"-Tetra-N-benzyloxycarbQnyl-2 ,3-anhydro-3-demethoxyfortimicin
A (7) wird in einer Lösung von 179 ml 0,2n Chlorwasserstoffsäure in Methanol und 21 ml Methanol katalytisch bei
einem Wasserstoffdruck von 3 at 20 Stunden in Gegenwart von 4 g 5 % Pd/C hydriert. Sodann wird das Methanol unter vermindertem
Druck abgedampft. Die restliche Chlorwasserstoffsäure wird durch
Redestillation mit Methanol unter vermindertem Druck entfernt. Es verbleiben 2,25 g des Tetrahydrochlorids von 2-Desoxy-3-demethoxyfortimicin
A.
Eine wässrige Lösung des Produkts wird auf eine mit AG2-X2 (SO1.)-Harz
(50 bis 100 mesh) gepackte Säule der Abmessungen 2,5 χ 22 cm aufgesetzt. Die Säule wird mit Wasser eluiert. Die das Produkt
enthaltenden Fraktionen werden vereinigt. Nach Entfernen des Wassers durch Lyophilisation erhält man 2,49 g des Disulfats
von 2-Desoxy-3-demethoxyfortimicin A (8). föÜ p7 + 94,7° (c = 1,0; H2O) (Disulfat).
'H-NMR (D2O, Disulfat): d" 1,333d (Jg1, -, = 6,5 Hz, C61-CH3),
3,05 (NCH3), 5,38 d (J1,, 2, = 3,0 Hz, C1,-H).
Massenspektroskopie (Tetrahydrochlorid): M * berechnet für C16H ^N O11 260,2611, gemessen 360,260.
Elementaranalyse (Disulfat):
C16H33N5O1^H2SO4.3,5 H2O: C H N S
C16H33N5O1^H2SO4.3,5 H2O: C H N S
ber.: 31,06 7,17 11,32 10,36
Beispiel 8
2~Desoxy-3~demethoxyfortimicin B (9)
0,539 g 1,2',6f-Tri-N-benzyloxycarbonyl-2,3-anhydro-3-demethoxyfortimicin
B (6) werden katalytisch bei einem Wasserstoffdruck
von 3 at in 31 ml 0,2 η Chlorwasserstoffsäure in Methanol und
19 ml Methanol 20 Stunden in Gegenwart von 0,55 g 5 % Pd/C hy-
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driert. Das Methanol wird unter vermindertem Druck abgedampft.
Es verbleiben 0,3^7 g des Tetrahydrochlorids von 2-Desoxy-3-demethoxyfortimicin
B (9).
2 ,3-Anhydro-3-demethoxyfortimicin B (10)
Eine Lösung von 1,2 g 1,2',6'-Tri-N-benzyloxycarbonyl-2, 3-anhydro-3-demethoxyfortimicin
B (6), 28 ml Äthanol und Ii ml 6 η Chlorwasserstoff
säure wird hergestellt. Der nach dem Abdampfen des Lösungsmittels verbleibende Rückstand wird 6 mal mit jeweils
30 ml Methanol verrieben. Die Methanolüberstände werden vom unlöslichen Rückstand abgetrennt und vereinigt. Der aus der Methanollösung
nach dem Abdampfen des Lösungsmittels unter vermindertem Druck erhaltene Rückstand wird an einer mit Kieselgel gepackten
Säule unter Elution mit einem Lösungsmittelsystem aus Chloroform/Methanol/Wasser/konzentriertes Ammoniak (2:2:1:1)
chromatographiert. Die das Produkt enthaltenden Fraktionen werden vereinigt. Nach dem Abdampfen des Lösungsmittels erhält man
2,3-Anhydro-3-demethoxyfortimicin B (10). Die Analysenwerte und
spektroskopischen Daten stimmen mit der Struktur von 2,3-Anhydro-3-demetboxyfortimicin
B überein.
Die Verbindungen der Erfindung sind als systemische Antibiotika aktiv, wenn sie parenteral, beispielsweise intramuskulär, intravenös,
intraperitoneal oder subkutan, verabreicht werden. Die Verbindungen können auch oral verabreicht werden, wenn es erwünscht
ist, den Intestinaltrakt zu sterilisieren. Ferner kennen sie auch topisch angewendet werden.
Als feste Dosierungsformen für die orale Verabreichung kommen
Kapseln, Tabletten, Pillen, Pulver und Granulate in Frage. In den fr-ston Dos i erungsformcn ist der Wirkstoff mit mindestens
einem inerten Verdünnungsmittel, wie Saccharose, Lactose oder Stärke, vermischt. Diese Dosierungsformen umfassen im allgemeinen
- Hl -
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neben inerten Verdünnungsmitteln auch weitere Substanzen, z.B. Gleitmittel, wie Magnesiumstearat. Im Fall von Kapseln, Tabletten
und Pillen können die Dosierungsformen auch puffernde Substanzen enthalten. Tabletten und Pillen können auch mit einem erst im
Darm löslichen überzug versehen sein.
Beispiele für flüssige Dosierungsformen zur oralen Verabreichung
sind pharmakologisch verträgliche Emulsionen, Lösungen, Suspensionen, Sirups und Elixiere, die übliche inerte Verdünnungsmittel,
wie Wasser, enthalten. Neben derartigen inerten Verdünnungsmitteln können auch Hilfsstoffe, wie Netzmittel, Emulgiermittel
und Suspendiermittel, sowie Süsstoffe, Geschmacksstoffe und parfümierende Stoffe enthalten sein.
Als Präparate für die parenterale Verabreichung kommen sterile wässrige oder nicht-wässrige Lösungen, Suspensionen oder Emulsionen
in Frage. Beispiele für nicht-wässrige Lösungsmittel oder Trägerstoffe sind Propylenglykol, Polyäthylenglykol, pflanzliche
Öle, wie Olivenöl, und injizierbare organische Ester, wie Äthyloleat. Derartige Dosierungsformen können auch Hilfsstoffe,
wie Konservierungsmittel, Netzmittel, Emulgiermittel und Dispergiermittel, enthalten. Sie können beispielsweise mittels
Filtration durch ein bakterienzurückhaltendes Filter oder durch Einverleibung von sterilisierenden Mitteln sterilisiert werden.
Sie können auch in Form von sterilen festen Präparaten bereitgestellt werden, die unmittelbar vor der Verwendung in sterilem
Wasser oder anderen sterilen injizierbaren Medien gelöst werden.
Ende der Beschreibung
Claims (1)
- Patentanwälte · European Patent Attoinefi♦."**..* J \ *"*,.* W. AbitzDr.-lng.D.F. MorfDr. Dipl.-Chcm.M. GritschnederDipl.-Phys.A. Frhr. von WittgensteinAbilz, Morf, Grilschncdcr, von Wittgenstein, Postfach 86 01 09,8000 München 86 Dr. Dipl.-Chcm.Postanschrift/Postal Address Postfach 86 01 D-8000 München8. April 19833950ABBOTT LABORATORIES
North Chicago, Illinois 600 64
V.St.A.2-Desoxy-3-demethoxyfortimicin A und verwandte Verbindungen sowie diese Verbindungen enthaltende ArzneimittelPatentansprücheΠ„/Verbindungen der allgemeinen Formelin der R. Wasserstoff oder nieder-Alkyl bedeutet, R-. Wasserstoff, nieder-Alkyl oder eine Aminschutzgruppe bedeutet,München-Bogenhausen, Poschingerslraße 6 · Telegramm: Chemindus München · Telefon: (089) 98 32 22 · Telex: 5 23 992 (abitz d)ο lzb// - 2 -Rg Wasserstoff, Glycyl, Aminoacyl, Aminohydroxyacyl,amingeschütztes Aminoacyl, amin-schütztes Aminohydroxyacyl oder eine Aminschutzgruppe bedeutet, R~ Wasserstoff oder eine Aminschutzgruppe bedeutet3 Rj. und Rj- jeweils Wasserstoff oder -OSOpX bedeutet, wobei X nieder-Alkyl, Phenyl oder Toluyl darstellt, oder R^ und Rr zusammen eine Doppelbindung oder ein Oxiran bedeuten, R1-Wasserstoff, Aminoacyl, amingeschütztes Aminoacyl, Aminoalkyl oder amingeschütztes Aminoalkyl bedeutet, R7 Wasserstoff bedeutet oder Er und R„ zusammen den Rest ο 7\ /
CHbedeutet, wobei Y Wasserstoff, nieder-Alkyl, Phenyl oder substituiertes Phenyl darstellt und, wenn Y die Bedeutung,K, owhat, W Wasserstoff oder -SOpX darstellt, wobei X die vorstehend angegebene Bedeutung hat.2. Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass R Methyl bedeutet, R1, Rp und R^ jeweils Benzyloxycarbonyl bedeuten, R1, und R1- jeweils Hydroxy bedeuten und Rg und R7bildet.3. Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass R Methyl bedeutet, R-, R? und R-, jeweils Benzyloxycarbonyl bedeuten, R1. und R„ -OSO0CH0 bedeuten und Rc und R„ zusammenCH» β«bilden.Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass R Methyl bedeutet, R1, R? und R_ jeweils Benzyloxycarbonyl bedeuten, R2, und R1- jeweils Wasserstoff bedeuten und Rg und R17 zusammenOSO2CH3bilden.5. Verbindungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass R Methyl bedeutet, R-, R? und R„ jeweils Benzyloxycarbonyl bedeuten und Rj., R1-, R,- und R7 jeweils Wasserstoff bedeuten.6. Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass R Methyl bedeutet, R1, Rp und R- jeweils Benzyloxycarbonyl bedeutet, R1. und R1- jeweils Wasserstoff bedeutet, R^ Glycylbenzyloxycarbonyl bedeutet und R7 Wasserstoff bedeutet.7. Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass R Methyl bedeutet, R„, R^, R1. und R1- jeweils Wasserstoff bedeuten, R^ Glycyl bedeutet und R7 Wasserstoff bedeutet.8. Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass R Methyl bedeutet und R., R2, R-,, R11, R1-, R^ und R7 jeweils Wasserstoff bedeuten.9. Verbindung nach Anspruch T, dadurch gekennzeichnet, dassR Methyl bedeutet, R1, R? und R jeweils Wasserstoff bedeuten, R1. und R1- zusammen eine Doppelbindung bilden und R^ und R7 jeweils Wasserstoff bedeutet.10. Arzneimittel, enthaltend eine Verbindung nach Anspruch 1 und übliche Trägerstoffe.
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