-
Vorrichtung zum teilweisen Ausfüllen von
-
Körperhohl räumen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum zumindest
teilweisen Ausfüllen von Körperhohiräumen, wie dem Magen oder dgl., mit einem aufblasbaren
Ballonteil.
-
Es ist bekannt, daß durch Verkleinerung des Magenvolumens eine Reduzierung
der Nahrungsaufnahme und damit indirekt eine Gewichtsreduzierung übergewichtiger
Personen erreicht werden kann. Zur Erreichung des genannten Zieles geht man derzeit
grundsätzlich den operativen Weg. Ein solcher Eingriff wird nur in Extremfällen
vorgenommen, ist für den Patienten belastend, nicht ungefährlich und aufwendig.
Die Veränderung des Magens ist irreversibel.
-
Man strebt daher an, das obengenannte Ziel auf anderem Wege zu erreichen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung anzugeben, mit
der Körperöffnungen teilweise ausgefüllt werden
können, die beispielsweise
dazu eingesetzt werden können, um über die Reduzierung des Magenvolumens indirekt
zu einer Gewichtsreduzierung beizutragen.
-
Erfindungsgemäß wird die genannte Aufgabe durch eine Vorrichtung der
eingangs genannten Art gelöst, welche dadurch gekennzeichnet ist, daß in eine Eintrittsöffnung
des Ballonteils ein Ventil eingesetzt ist, das zwei ebene, gestreckte Seitenwände
aufweist, die flach aufeinanderliegen und an ihren einander zugewandten Längskanten
miteinander verbunden sind. Durch die Kombination dieser Merkmale wird eine optimale
Vorrichtung zur Erreichung des genannten Zweckes geschaffen. Insbesondere hat sich
das angegebene Ventil und seine Anordnung innerhalb der erfindungsgemäßen Vorrichtung
als optimal herausgestellt. Beispielsweise können keine Ventile mit Metallteilen,
wie Rückschlagventile oder dgl.
-
verwendet werden, da bei Verwendung von Metall gefährliche Reaktionen
und Komplikationen auftreten könnten. Metalle weisen oft scharfe Kanten auf, die
eine Verletzung bedingen können. Versuche mit andersartigen Ventilen, beispielsweise
solchen, bei denen ein Schlauchstück bei der Herstellung vorgereckt wird, und spiralförmigwn
einem elastischen Band umgeben wird, haben sich insofern als unbefriedigend herausgestellt,
als sie keine ausreichende Dichtigkeit gewährleisten. Den der Erfindung inhärenten
Ventile ähnliche Ventile wurden bei Gummidichtungen für Urinalflaschen und bei Doppelgebläsen
für Darmfüllungen verwendet. Derartige bei andersartigen Zwecken eingesetzte Ventile
können aber nicht ohne weiteres zur Erzielung des angestrebten Zweckes eingesetzt
werden, sondern müssen in geeigneter Weise angepaßt werden.
-
Es ist selbstverständlich, daß die Materialien verträglich und insbesondere
beständig gegen die Magensäfte, wie die Magensäure sein müssen. Als geeignet hat
sich Latex-Kautschuk herausgestellt,
so daß es vorzuziehen ist,
daß sowohl das Schlauchteil an sich als auch das Ventil aus diesem Material bestehen.
Gemäß bevorzugter Ausgestaltung kann die Vorrichtung dahingehend weitergebildet
sein, daß die Längskanten der beiden Wände des Ventils entweder miteinander verklebt,
verschweißt oder in äußerst bevorzugter Ausgestaltung vorgesehen ist, die Seitenwände
im Bereich ihrer Längskanten durch eine einstückige filmartige- Verbindung miteinander
verbunden sind. Gemäß weiterer Ausführung ist vorgesehen, daß das Ventil in einem
vorderen in der Öffnung befindlichen Mundstück im Querschnitt ringförmig ausgestaltet
ist. Hierdurch kann leicht ein Einfüllschlauch oder dgl. eingesteckt werden. Eine
weitere Ausgestaltung sieht vor, daß die Öffnung durch ein umgebenes, schlauchförmiges
Aufsatzstück verstärkt ist.
-
Die Verstärkung dient einerseits dazu, das Mundstück ringförmig zu
halten, wenn es nicht eine eigene selbständig stabile ringförmige Querschnittsform
hat. Darüber hinaus kann das Verstärkungsstück auch eine weiter unten erläuterte
Widerlegerfunktion erfüllen.
-
In äußerst bevorzugter Ausgestaltung ist weiterhin vorgesehen, daß
ein Katheterschlauch mit der Öffnung verbunden ist, wobei insbesondere der Katheterschlauch
von einem Führungsmantel über einen Großteil seiner Länge umgeben ist. Das Mantelrohr
dient dazu den Katheterschlauch von dem Ballonteil zu trennen. Hierbei wird das
Mantelrohr gegen den erwähnten Verstärkungsring bzw. das schlauchförmige Aufsatzstück
gedrückt, während der Katheterschlauch festgehalten wird. Er wird dadurch in vorsichtiger
und einfacher Weise mit seinem distalen Ende aus der Öffnung des Ballonteils herausgedrückt.
-
Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird in geeigneter Dimensionierung
zur teilweisen Ausfüllung des Magens eingesetzt. Hierbei wird die Vorrichtung durch
ein Führungsrohr mit stärkerem Durchmesser bis
in den Magen eirigeführt.
Anschließend wird eine Auffüllung des Ballon teils, beispielsweise mit einem Kontrastmittel,
durch den Kathederschlauch hindurch vorgenommen. Wenn der extern auf das Ventil
einwirkende Druck nachläßt, so schließt sich dieses durch seine Eigenelastizität
und durch den bei gefülltem Ballonteil auf die Wände einwirkenden Druckes, so daß
kein im Ballonteil befindliches Material aus diesem mehr austreten kann. Anschließend
wird bei der genannten bevorzugten Ausgestaltung das distale Ende des Kathederschlauches
aus der Öffnung des Ballonteils herausgezogen bzw. mittels des Mantelteils herausgedrückt.
Soweit des Ballonteil mit Kontrastmittel gefüllt ist, kann in einfacher Weise seine
Lage festgestellt werden.
-
Soll die Behandlung beendet oder abgebrochen werden und das Ballonteil
wieder entfernt werden, so wird die Wand des Ballonteils zerstört, so daß das in
ihm befindliche Medium austreten kann. Das Ballonteil kann dann durch den Darm ausgeschieden
werden.
-
Bei geeigneter Anpassung, insbesondere hinsichtlich der Abmessungen
kann eine geeignete Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung auch zum Auffüllen
anderer Hohlräume, beispielsweise auch zur Sperrung von Gefäßen oder dgl. eingesetzt
werden.
-
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen
und aus der nachfolgenden Beschreibung, in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen im einzelnen erläutert ist.
-
Dabei zeigt: Figur 1 ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorvorrichtung im Querschnitt;
Figur 2 einen Schnitt entlang der
Linie ll-ll der Figur 1; und Figur 3 einen Schnitt entlang der Linie 111-111 der
Figur 1.
-
Die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 zum zumindest teilweise ausfüllen
von Körperhohlräumen, wie dem Magen oder dgl., besteht in der dargestellten bevorzugten
Ausführungsform aus einem aufblähbaren Ballon 2 mit elastischen Wänden 3, ähnlich
einem Luftballon. Die die Wand bildende Hülle weist im nicht aufgeblasenen Zustand
vorzugsweise eine gestreckte Gestalt auf, während die Form im aufgeblasenen Zustand
sich aus den Anforderungen ergibt. Die Hülle des Ballos kann derart ausgestaltet
werden, daß die angestrebte Endform nach dem Aufblasen erreichbar ist.
-
Der Ballon 2 weist eine Öffnung 4 auf und ist in dem Bereich der Öffnung
4 durch einen umgebenden Verstärkungsring 6 verstärkt. Der Verstärkungsring 6 ist
entweder einstückig mit dem Ballon ausgebildet oder mit diesem in Bereich der Öffnung
4 verklebt oder aufvulkanisiert.
-
Im Inneren der Öffnung 4 des Ballons ist ein Schlauchventil 7 eingesetzt,
das ein Mundstück 8 aufweist, welches entweder selbst ringförmigen Querschnitt aufweist
oder aber durch die Anordnung in der Öffnung 4 des Ballons 2 in Verbindung mit dem
Ballon 2 im Öffnungsbereich und/oder dem Verstärkungsring 6 in eine weitgehend ringförmige
Querschnittsform gezwungen wird, wie dies aus der Figur 2 ersichtlich ist.
-
Das Schlauchventil 7 weist im Anschluß an das Mundstück 8 einen Körper
9 auf, der aus zwei gestreckten, ebenen Seitenwänden 11, 12 besteht, die an ihren
einander zugewandten Längskanten bei 13 films artig miteinander verbunden sind.
-
In der Öffnung 4 steckt das distale Ende 14 eines Katheterschlauchs
15, an dessen proximalem Ende eine Verschließeinrichtung 17 mit einem Hahn 18 vorgesehen
ist. Die Verbindung zwischen Katheterschlauch 16 und Schließeinrichtung 17 ist derart,
daß der Katheterschlauch an seinem Ende aufgeweitet ist und auf dem Ende eine Schraubkappe
sitzt, während die Schließeinrichtung 17 einen Ansatz mit einem Außengewinde aufweist,
welcher derart mit der Schraubkappe verschraubt ist, daß das Ende des Ansatzes gegen
den aufgeweiteten Teil des Endes des Katheterschlauchs gepreßt wird. Die Verschließeinrichtung
18 ist weiterhin mit einer Einfüllöffnung versehen.
-
Wesentlich ist, daß der Schlauch 16 mit seinem proximalen Ende 14
von der Balloneinheit 2 getrennt werden kann, also aus der Öffnung 4 entfernbar
ist. Bei der bevorzugten Ausgestaltung ist zu diesem Zweck ein Außenmantel 21 um
den Katheterschlauch 16 herum vorgesehen, der gegen den Ring 6 des Ballons 2 gedrückt
werden kann, so daß der Kathet erschlauch 16 hierdurch aus der Öffnung 4 des Ballons
2 herausdrückbar ist. In Fällen, in denen der Ballon nach Aufweitung die Einführöffnung
den entsprechenden Hohlraum hintergreift, kann der Außenmantel 21 auch fortgelassen
werden und gegebenenfalls der Katheterschlauch 16 einfach aus der Öffnung wieder
herausgezogen werden.
-
Die Vorrichtung funktioniert nun beispielsweise folgendermaßen:
Sie
wird bis auf dieVerschließanordnung durch die Speiseröhre in den Mage eingeführt,
wobei gegebenenfalls ein größerer Führungsschlauch der vorher eingeführt wurde,
zur Hilfe genommen wird. Gelangt der Ballon 2 in den Magen, so wird er über die
geöffnete Verschließeinrichtung aufgepumpt und zwar vorzugsweise mit einem Kontrastmittel
oder dgl..
-
Nach Beendigung des Auffüllvorganges ist im Ballon 2 ein Überdruck
vorhanden, der von außen auf die Wände 11, 12 des Schlauchventils 7 wirkt und dieses
derart zusammendrückt, so daß ein zuverlässiger Verschluß erreicht wird, und das
in den Ballon eingeführte Medium nicht mehr austreten kann. Anschließend wird der
Kathederschlauch 16 aus der Öffnung 4 des Ballons 2 herausgezogen, bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel in dem der Außenmantel 21 gegen den Ring 6 gedrückt wird, so
daß der Katheterschlauch 16 aus der Öffnung herausgleitet. Anschließend wird der
Kathederschlauch und der Mantel 21 aus der Speiseröhre entfernt. Der im Magen verbliebene
aufgeblähte Ballon 2 bewirkt ein gewisses Völlegefühl, wodurch der Appetit der derart
behandelten Person wesentlich reduziert werden kann, so daß langfristig bei übergewichtigen
Personen eine Gewichtsabnahme erreichbar ist. Soll der Ballon 2 aus dem Magen wieder
entfernt werden, so erfolgt ein aufstechen desselben, wodurch er sich entleert.
Er kann dann über den Darmkanal ausgeschieden werden. Das Kontrastmittel erleichtert
die Feststellung der Lage des Ballons im Magen - oder eben auch in einem anderen
Hohlraum - mittels Röntgenaufnahmen.
-
Grundsätzlich die gleiche Vorrichtung lediglich mit angepaßten Abmessungen
kann auch beispielsweise zum Gefäßverschluß eingesetzt werden, beispielsweise im
Nieren- oder Lebergebiet, wenn dort unblutige Operationen vorgenommen werden müssen.
Die Vorrichtung wird in ein Gefäß eingeführt bis zu dem entsprechenden
Gebiet,
dort aufgepumpt, so daß das Gefäß vollständig verschlossen wird. Anschließend können
die Eingriffe vorgenommen werden. Schließlich wird nach erfolgtem Eingriff die Vorrichtung
wieder entfernt.
-
Die in der vorstehenden Beschreibung, in der Zeichnung sowie in den
Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln auch in geeigneten
Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen
wesentlich sein.