DE3309465C2 - - Google Patents
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08B—POLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
- C08B11/00—Preparation of cellulose ethers
- C08B11/20—Post-etherification treatments of chemical or physical type, e.g. mixed etherification in two steps, including purification
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Stabilisieren (d. h.
Aufrechterhaltung eines bestimmten Molekulargewichts) bestrahlter
Natriumcarboxymethylcellulose (nachfolgend als
Carboxymethylcellulose oder als CMC bezeichnet) und auf ein Verfahren
zur Herstellung stabilisierter, nieder- und mittelmolekularer CMC,
die bei der Herstellung von Lösungen mit niederen und mittleren
Viskositäten brauchbar sind.
CMC findet breite Verwendung als viskos-machende Verbindung in
wäßrigen Systemen. Zur Anpassung an die große Vielfalt von Anwendungen,
die verschiedene Viskositäten erfordern, sind viele CMC
auf dem Markt mit sehr unterschiedlichen Molekulargewichten. Die
Viskosität einer wäßrigen CMC-Lösung ist eine Funktion des Molekulargewichts
der verwendeten CMC. Daher werden nachfolgend
die Begriffe "Molekulargewicht" und "Viskosität" wechselweise
verwendet, sofern der besondere Zusammenhang nichts
anderes angibt.
Die als Ausgangsmaterial für die Carboxymethylierungsreaktion zur
Herstellung von CMC verwendete Cellulose ist normalerweise von
einem relativ hohen Molekulargewicht. Es ist wünschenswert, während
der Carboxymethylierung eine Herabsetzung des Molekulargewichts
zu vermeiden aufgrund der sich ergebenden Ausbeuteverluste.
Daher ist es, wenn nieder- und mittelmolekulare CMC-Produkte
gewünscht sind, wünschenswert, daß die Herabsetzung des Molekulargewichts
erst nach der Herstellung der hochmolekularen CMC
stattfindet.
Auf dem Fachgebiet ist bekannt, daß das Molekulargewicht von CMC
durch Bestrahlen relativ hochmolekularen Materials herabgesetzt
werden kann. Das Produkt mit herabgesetztem Molekulargewicht jedoch
ist instabil und erfährt weitere Molekulargewichtssenkung,
wie die US-PS 40 51 306 lehrt. In dieser Patentschrift wird der
weitere Abbau als Vorteil gesehen, aber in den meisten Fällen
erscheint der weitere Abbau als ein Nachteil, denn er bedeutet,
daß die Viskosität von Lösungen, hergestellt aus bestrahlter
CMC, von der Zeitspanne zwischen dem Zeitpunkt der Bestrahlung
der CMC und dem Zeitpunkt der Verwendung der CMC zur Herstellung
der Lösungen abhängt. Die Viskosität solcher Lösungen nimmt als
Funktion der Lagerzeit der CMC nach der Bestrahlung, da die CMC weiter
abgebaut wird, ab.
Die DE-OS 19 28 046 offenbart ein Verfahren zur Herstellung von
in Wasser löslichen Cellulosederivaten mit niedrigem
Viskositätsgrad durch Gammabestrahlung eines Derivats mit einem
höheren Viskositätsgrad. Bei diesem Verfahren wird die
Bestrahlung bei 75 bis 125°C durchgeführt, wodurch die
Strahlung auf 1/4 der sonst erforderlichen Menge reduziert
werden kann, um eine Viskosität von 2-25 mPas (Cps) eines
wasserlöslichen Produktes (2 Gew.-%) zu erhalten. Erhalten
werden also bei diesem Verfahren Celluloseprodukte, die eine
sehr niedrige Viskosität in wäßriger Lösung aufweisen.
Die US-PS 31 08 890 lehrt ein Verfahren zum Verhindern der Viskositätsabnahme
von Lösungen bestrahlter Celluloseether nach
Herstellung der Lösungen. Dies erfolgt durch Zugabe ausreichend
alkalisierender Verbindung zur Lösung, so daß der pH-Wert etwa 5,5
bis 11,5 ist.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, die Molekulargewichtsveränderung
von bestrahlter CMC während der Lagerung zu vermeiden.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann das Molekulargewicht
so gesteuert werden, daß eine CMC mit stabilem, gewünschtem,
vorbestimmten Molekulargewicht entsteht. Gleiche Mengen
stabilisierter CMC bilden Lösungen mit im wesentlichen den
gleichen Viskositäten unabhängig von der Zeitdauer zwischen der
Bestrahlung und der Herstellung der Lösung.
Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur Herstellung stabiler,
nieder- und mittelmolekularer CMC aus hochmolekularer CMC durch
Erwärmen bestrahlter CMC auf eine Temperatur von 50 bis
150°C, vorzugsweise von 70 bis 90°C, geschaffen.
Die Wärmebehandlung führt zu einer CMC, die weniger Abbau
als Funktion der seit Bestrahlung verstrichenen Zeit erfährt als
nicht wärmebehandelte CMC. Daher haben die Lösungen, die aus
gleichen Mengen erfindungsgemäß stabilisierter CMC gemacht wurden,
im wesentlichen die gleiche Viskosität, unabhängig von der
Zeitspanne zwischen Bestrahlung und Herstellung der Lösung. Gegebenenfalls
können 0,1 bis 2 Gew.-% einer alkalischen
Verbindung der CMC vor ihrer Bestrahlung zugesetzt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Stabilisieren kann mit bestrahlter
CMC nach irgendeiner der auf dem Fachgebiet bekannten
Methoden angewandt werden. Sowohl γ- als auch Elektronenstrahl-
Bestrahlung sind brauchbar. Wie aus den Arbeitsbeispielen
zu ersehen ist, wird die CMC mit einer Dosis von etwa 1 bis etwa
5,5×10⁴ Gy (etwa 1 bis etwa 5,5 Mrad) bestrahlt.
Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist die große Flexibilität der Behandlungsbedingungen.
Beispielsweise kann die Wärmebehandlung auf bestrahlte CMC mit
einem Feuchtigkeitsgehalt von 0 bis zu 15%, bezogen
auf das Gewicht der trockenen CMC, angewandt werden. Die Obergrenze
ist nicht durch die Wirksamkeit der Wärmebehandlung
selbst, sondern durch praktische Überlegungen gesetzt. CMC mit
einem Feuchtigkeitsgehalt über 15% ist klebrig und schwer zu
handhaben.
Ein weiteres Anzeichen für die Flexibilität des Verfahrens
liegt darin, daß die bestrahlte CMC, ob trocken oder mit einem
Feuchtigkeitsgehalt bis zu 15%, alleine oder in Gegenwart
einer Nichtlösungsmittel-Flüssigkeit wärmebehandelt werden kann.
Geeignete Nichtlösungsmittel-Flüssigkeiten umfassen Aceton,
Methylethylketon, Isopropylalkohol und Methanol. Bevorzugte
Nichtlösungsmittel-Flüssigkeiten sind wasserlösliche Flüssigkeiten
mit kleinen Gehaltsmengen
an Wasser. Ein Gemisch aus 20% Wasser und 80% Aceton
ist das am meisten bevorzugte Nichtlösungsmittel.
Die Temperatur der Wärmebehandlung kann von 50 bis
150°C variieren. Vorzugsweise sollte sie 70 bis
90°C sein. Wenn Temperaturen unter 50°C angewandt werden,
tritt eine Stabilisierung nicht ein. Bei Temperaturen über 150°C
besteht die Gefahr thermischen Abbaus.
Die Wärmebehandlung sollte etwa eine halbe bis fünf Stunden
dauern. Es ist wichtig, daß
die CMC den erhöhten Temperaturen ausreichend lange unterworfen
ist, um Stabilisierung zu bewirken. Die geeigneten Bedingungen
für die Bestrahlung und die Wärmebehandlung zur Erzielung des
für eine besondere Anwendung gewünschten Molekulargewichts sind
vom Fachmann leicht bestimmbar.
Nach einmonatiger Lagerung unter Umgebungsbedingungen wird die
bestrahlte, wärmebehandelte CMC ihr Vermögen zur Bildung von
Lösungen beibehalten haben, die wenigstens etwa 80% der Viskosität
ähnlicher Lösungen, welche innerhalb 24 h seit Bestrahlung
hergestellt wurden, haben.
Weitere Stabilisierung kann erreicht werden, wenn 0,1 bis
2 Gew.-% einer alkalischen Verbindung vor dem Bestrahlen
der CMC zugesetzt werden. Die alkalische Verbindung sollte in
einer zum Neutralisieren irgendwelcher während der Bestrahlungsbehandlung
gebildeten sauren Moleküle ausreichenden Menge zugegen
sein, denn saure Moleküle können zu einer Zersetzung nach
dem Bestrahlen führen. Die bevorzugte alkalische
Verbindung ist Natriumbicarbonat.
454 g CMC mit einem Substitutionsgrad von etwa 0,7 und einer 3%-
Viskosität in Wasser von 2,5 Pa · s (2500 cP) wurden in einen
Polyethylenbeutel gebracht. (Substitutionsgrad (SG) ist ein auf
dem Fachgebiet gut bekannter Begriff. Es liegen drei Hydroxylgruppen
in jeder Anhydroglucose-Einheit des Cellulosemoleküls
vor. Der Substitutionsgrad ist die durchschnittliche Zahl der
substituierten Hydroxylgruppen pro Anhydroglucose-Einheit.) Der
Beutel wurde flachgedrückt, so daß die Dicke der CMC etwa 5,7 mm
(0,5′′) war. Die CMC wurde bei Raumtemperatur in Luft bei
einer Dosis von 10⁴ Gy (1 Mrad) mit einem technischen 2 MeV-
Van de Graaff-Hochspannungsgenerator bestrahlt. Das bestrahlte
Material wurde in eine verschlossene Flasche gebracht, die ein
80% Aceton/20% Wasser-Gemisch enthielt, zu einem Feststoffgehalt
von etwa 50% gebracht und der Inhalt der Flasche aufgeschlämmt.
Die Aufschlämmung wurde in einem Ölbad 3 h auf 80°C
erwärmt, dann gekühlt, filtriert und in einem Vakuum 24 h getrocknet.
Elektronenspinresonanz(ESR)-Spektren zeigten keine
freien Radikale in der erhitzten Probe an, während die Gegenwart
solcher Radikale in einer bestrahlten, aber nicht erhitzten
Kontrollprobe beobachtet wurde. Vermutlich ist die Gegenwart
freier Radikale ein wesentlicher Faktor für die Auslösung
eines Abbaus nach der Bestrahlung. Die Viskositätsstabilität
des Produkts wurde durch Viskositätsmessung von 3%igen wäßrigen
Lösungen demonstriert, hergestellt zu den in Tabelle 1
angegebenen Zeiten. Die Daten finden sich in Tabelle 1.
Zwei Proben CMC des in Beispiel 1 verwendeten Typs wurden zu
CMC mit 5,5 bzw. 10,2 Gew.-% Wassergehalt hydratisiert. Das Hydratisieren
erfolgte durch Hindurchblasen von Stickstoff durch
einen mit Wasser gefüllten Behälter und dann durch ein die CMC
enthaltendes Rohr. Die Feuchtigkeitswerte wurden durch Erwärmen
der Proben und Messen des Gewichtsverlustes der insgesamt flüchtigen
Anteile bestimmt. Die Proben wurden dann auf einem Aluminiumtrog
in einer Dicke von etwa 12,7 mm (1/2′′) ausgebreitet
und bei Raumtemperatur mit einem Radiation Dynamics 2,0 MeV-
Elektronenbeschleuniger in einer Dosis von 3×10⁴ Gy (3 Mrad)
bestrahlt. Die Proben wurden anschließend unter den in Tabelle 2
aufgeführten Bedingungen behandelt, und die 6%-Lösung-Viskositäten
wurden als Funktion der Zeit gemessen. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 2 wiedergegeben.
Drei 50-g-Proben CMC des in Beispiel 1 verwendeten Typs wurden
in Aluminiumpfannen gewogen und konnten Wasser bis zu den in Tabelle
3 angegebenen Werten absorbieren. Ihre Wassergehalte wurden
durch ihren Gewichtsverlust beim Trocknen bei 90°C bis zur
Gewichtskonstanz bestimmt. Die Proben wurden dann mit einer Dosis
von 10⁴ Gy (1 Mrad) in Luft nach der in Beispiel 1 beschriebenen
Methode bestrahlt und die ESR-Intensität gemessen. Die Daten
sind in Tabelle 3 wiedergegeben.
Proben von CMC mit einem Substitutionsgrad von etwa 0,7 und
einer 3%-Viskosität von 2,7 Pa · (2700 cP) mit Wassergehalten
von 5,5 bzw. 10,2% wurden hergestellt wie in Beispiel 2. Portionen
dieser Proben wurden dann mit 0,1% Natriumbicarbonat trocken
vermischt. Die Proben wurden dann in Luft mit einem 2,0 MeV-
Van de Graaff-Generator nach der in Beispiel 1 angewandten Methode
mit 3×10⁴ Gy (3 Mrad) bestrahlt. Portionen der Proben
wurden anschließend eine Stunde in einem geschlossenen Behälter
auf 90°C erwärmt und die Viskositäten der nicht erwärmten und
erwärmten Proben wurden mit der Zeit gemessen. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 4 wiedergegeben.
Eine 50-g-Probe CMC mit einem Substitutionsgrad von etwa 0,7
und einer 3%-Viskosität von 1,050 Pa · s (1050 cP) wurde mit
0,1% Natriumbicarbonat gemischt und mit einer Dosis von 1 · 10⁴
Gy (1 Mrad) in Luft nach der in Beispiel 1 beschriebenen Methode
bestrahlt, ausgenommen bei 70°C. Die Temperatur wurde durch
Verwendung eines thermostatisierten Behälters bei 70°C gehalten,
der unter einen 2,0-MeV-Elektronenstrahl des technischen
Van de Graaff-Hochspannungsgenerators bei einer Dosis von 10⁴
Gy (1 Mrad) gesetzt wurde. Die Probe wurde eine Stunde nach
Bestrahlung bei 70 bis 80°C gehalten, und dann wurde die 2%-
Viskosität als Funktion der Zeit gemessen. Die Viskosität von
2%igen Lösungen wurde nach der in Beispiel 1 angewandten Methode
gemessen. Die 1-Tag-Viskosität war 0,090 Pa · s (90 cP).
Messungen nach 7, 14 und 28 Tagen zeigten keine Viskositätsabnahme.
In Glasflaschen enthaltene CMC-Proben jeweils mit einem Substitutionsgrad
von etwa 0,7, wobei Probe 1 eine 2%-Lösung-
Viskosität von 0,700 Pa · s (700 cP), Probe 2 eine 6%-Lösung-
Viskosität von 1,2 Pa · s (1200 cP) aufwies, wurden mit von einer
⁶⁰Co-Quelle mit einer Dosis von 5,5 · 10⁴ Gy (5,5 Mrad) emittierten
β-Strahlung bestrahlt. Nach der Bestrahlung wurden Portionen
jeder Probe 1 h auf 90°C erwärmt, und die Viskositäten der
nicht erwärmten und der erwärmten Probe wurden mit der Zeit gemessen.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 5 gezeigt, wobei die Viskositäten
für Probe 1 wie in Beispiel 2 und die für Probe 2 unter
Verwendung einer Spindel Nr. 2 bei 30 min-1 erhalten wurden.
Claims (11)
1. Verfahren zum Stabilisieren bestrahlter
Carboxymethylcellulose, dadurch gekennzeichnet, daß man
bestrahlte Carboxymethylcellulose auf eine Temperatur von 50
bis 150°C für eine stabilisierungswirksame Zeit erwärmt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
auf eine Temperatur von 70 bis 90°C erwärmt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Carboxymethylcellulose vor dem Erwärmen in einem
Nichtlösungsmittel suspendiert.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man
als Nichtlösungsmittel ein Gemisch aus 60 bis 90% Aceton,
Rest Wasser, einsetzt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
eine bestrahlte Carboxymethylcellulose mit einem
Wassergehalt von weniger als 15 Gew.-%, bezogen auf trockene
Carboxymethylcellulose, einsetzt.
6. Verfahren zur Herstellung nieder- und mittelmolekularer
Carboxymethylcellulose aus hochmolekularer
Carboxymethylcellulose durch
- a) Zugabe von 0,1 bis 2 Gew.-% einer alkalischen Verbindung zu hochmolekularer Carboxymethylcellulose und
- b) Bestrahlen der erhaltenen Zusammensetzung,
dadurch gekennzeichnet, daß man
- c) die bestrahlte Zusammensetzung auf eine Temperatur von 50 bis 150°C für eine stabilisierungswirksame Zeit erwärmt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man
als alkalische Verbindung Natriumbicarbonat einsetzt.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man
auf eine Temperatur von 70 bis 90°C erwärmt.
9. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man
die bestrahlte Zusammensetzung in einem Nichtlösungsmittel
vor dem Erwärmen suspendiert.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß man
als Nichtlösungsmittel ein Gemisch aus 60% bis 90% Aceton,
Rest Wasser, einsetzt.
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