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Brennstoffbrikett und Verfahren zur Herstellung eines
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Brennstoffbriketts Beschreibung: Die Erfindung bezieht sich auf ein
Brennstoffbrikett mit einem im wesentlichen prismatischen oder zylindrischenBrifettkörper
aus zerknülltem und/edef zerkleinertem und zusammengepreßtem Altpapier sowie ein
Verfahren zur Herstellung eines Brennstoffbriketts mit einem im wesentlichen prismatischen,
vorzugsweise quaderförmigen Brikettkörper durch Zerknüllen und/oder Zerkleinern
von Altpapier, Einfüllen des Altpapiers in den Preßkasten einer Brikettpresse und
Zus ammenpressen des Altpapiers zu einem Brikettkörper.
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Bisherige Brennstoffbriketts der eingangs genannten Art werden dadurch
hergestellt, daß man das Altpapier zerknüllt, etwa einen Tag in Wasser einweicht,
das nasse Papier in den Preßkasten einer Brikettpresse einfüllt, nach Schließen
der Brikettpresse unter Druck das feuchte Papier zu einem Brikett zusammenpreßt,
den feuchten Brikettkörper aus der Presse herausnimmt und diesen mindestens eine
Wcche trocknet. Man
erhält dadurch Papierbriketts, deren Heizwert
in die Größenordnung des Heizwertes von Braunkohlebriketts kommt. Die Brenndauer
kann bis zu zwei Stunden betragen.
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Die Notwendigkeit des Einweichens des Altpapiers vor dem Pressen und
das Trocknen des Brikettkörpers nach dem Pressen macht die Herstellung der bekannten
Brennstoffbriketts aus Altpapier mühsam und zeitaufwendig.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Brennstoffbrikett vorzuschlagen,
dessen Herstellung vereinfacht und dessen Gebrauchszweck erhöht ist.
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Diese Aufgabe wird im wesentlichen dadurch gelöst, daß der Brikettkörper
von einem blatt- oder bahnförmigen Umhüllungsmaterial umgeben ist. Damit wird die
Möglichkeit eröffnet, auch ohne Einweichen des Altpapiers dieses in einem Brennstoffbrikett
zusammenzufassung. Trockenes, zerknülltes Altpapier läßt sich beispielsweise nicht,
jedenfalls nicht mit von Hand betätigbaren Brikettpressen, zu einem Brikettkörper
dauerhafter Form zusammenpressen. Nach dem Wegfall des Preßdruckes geht das zerknüllte
Altpapier nämlich wieder mehr oder weniger auf. Dies verhindert das nach der Erfindung
vorgesehene Umhüllungsmaterial, sei es, daß es eine die, Form des Brikettkörpers
bestimmende Eigensteifigkeit hat, sei es, daß es an den Oberflächen des Brikettkörpers
festgelegt ist oder sei es, daß es in einem Überlappungsbereich auf sich selbst
befestigt ist. Derartige Brennstoffbriketts sind also u.a.
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mit den herkömmlichen Brikettpressen aus trockenem Altpapier herstellbar.
Es entfällt das unangenehme Einweichen des Altpapiers und das langwierige Trocknen.
Die Herstellung kann also beispielsweise auch ohne weiteres im Bürobereich eingesetzt
werden, wo große Mengen an Altpapier anfallen. Ein nach der Erfindung ausgestalteter
Brennstoffbrikett hat überraschenderweise
hervorragende Brenneigenschaften.
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Der Gebrauchswert des erfindungsgemäßen Brennstoffbriketts kann noch
weiter dadurch erhöht werden, daß das Umhüllungsmaterial bis auf die Stirnflächen
alier Außenflächen des Brikettkörpers bedeckt. Dann erhält der Brikettkörper von
seinen Stirnflächen her den erforderlichen Sauerstoffzutritt für den Brennvorgang,
während im Umhüllungsbereich das Umhüllungsmaterial den Sauerstoffzutritt zunächst
weitgehend abschirmt.
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Das Umhüllungsmaterial kann vorzugsweise aus einem oder mehreren Papierbögen,
Pappe, insbesondere Wellpappe, Kunststoffolie od. dgl. Blatt- oder Bahnmaterial
bestehen, das leicht verarbeitbar, brennbar und beim Verbrennen keine nachteiligen
Wirkungen, z.B. giftige Gase, zeitigt.
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Das Umhüllungsmaterial ist vorzugsweise wenigstens auf eine Breite,
die etwa der Länge des Brikettkörpers entspricht, und auf eine Länge, die etwas
größer als der Umfang des Brikettkörpers in Umhüllungsrichtung ist, zugeschnitten.
Dies erleichtert ebenfalls die Herstellung bei günstigem Nutzungsergebnis.
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Das Umhüllungsmaterial überlappt sich bei einer weiteren Ausgestaltung
des Erfindungsgedankens wenigstens in einem Bereich und kann dort auf sich selbst
befestigt sein, um den Brikettkörper sicher und dauerhaft zu umhüllen und der Tenfenz
des zusammengeknüllten und zusammengepreßten trockenen Altpapiers "aufzugehen" entgegenzuwirken.
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Das UmhüllUngsmaterial kann wenigstens in seinem Überlappungs bereich
wenigstens einseitig eine Haftschicht, z.B. Klebstoffschicht, aufweisen. Dann ist
das Umhüllungsmaterial durch bloßes Übereinanderfalten dauerhaft aufeinander befestigt.
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In Weiterbildung des Erfindungsgedankens kann das Umhüllungsmaterial
wenigstens einseitig insgesamt mit einer Haftschicht bedeckt sein. Dann kann das
für die Umhüllung notwenidge Stück an Umhüllungsmaterial ohne weiteres von einem
Endlosmaterial in der erforderlichen Länge abgeschnitten werden, ohne daß für eine
besondere Lage der Haftschicht auf dem Umhüllungsmaterial Sorge getragen werden
muß.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Haftschicht dem Brifettkörper
zugekehrt ist und das Umhüllungsmaterial dadurch auch an dem zusammengeknüllten
und zusammengepreßten Altpapiermaterial haften kann. Hierdurch kann verhindert werden,
daß sich dee Brennstoffbrikett beim Brennvorgang zu schnell öffnet.
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Das Umhüllungsmaterial kann beispielsweise Durchbrechungen aufweisen.
Dies mag zweckmäßig sein, wenn das zusammenzupressende Altpapier vor dem Zusammenpressen
leicht angefeuchtet ist ,.oder auch zu dem Zwecke der Sauerstoffzutrittssteuerung
zu dem Brikettkörper.
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Die Erfindung ist auch auf eine Verbesserung des Verfahrens zur Herstellung
eines Brennstoffbriketts mit einem im wesentlichen prismatischen, vorzugsweise quaderförmigen
Brikettkörper durch Zerknüllen und/cder Zerkleinern von Altpapier, Einfüllen des
Altpapiers in den Preßkasten einer Brikettpresse und Zusammenpressen des Altpapiers
zu einem Brikettkörper gerichtet. Wie zuvor geschildert, war es bisher erforderlich,
das
Altpapier zunächst einzuweichen, das nasse Papier in den Preßkasten einzufüllen-den
Preßvorgang auszuführen, den Brikettkörper aus der Presse herauszunehmen und dann
langwierig zu trocknen.
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Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen, daß man vor dem Einfüllen des
Altpapiers in den Preßkasten ein blatt- oder bahnförmiges Umhüllungsmaterial einlegt,
dann das zerknüllte und/oder zerkleinerte Altpapier-auf das Umhüllungsmaterial in
den Preßkasten einfüllt, das Umhüllungsmaterial über dem Altpapier schließt und
den Preßvorgang ausführt. Dieses Verfahren eignet sich für die Herstellung vcn Brennstoffbriketts
auch aus trockenem Altpapier. Das unbequeme Einweichen des Altpapiers vor dem Pressen
und das langwierige Trocknen des Brikettkörpers nach dem Pressen kann also entfallen.
Verwendet werden können für die Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens aber
die gleichen von Hand oder maschinell betätigbaren Brikettpressen üblicher Bauart.
Es entsteht gleichermaßen ein Brennstoffbrikett definierter und dauerhafter Form
und mit guten Brenneigenschaften.
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Man verwendet bei der Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
vorzugsweise ein blatt- oder bahnförmiges Umhüllungsmaterial, dessen Breite etwa
der lichten Länge des Preßkastens entspricht. Auf diese Weise kann das Umhüllungsmaterialblatt
oder die Umhüllungsmaterialbahn mit einem Handgriff in den Preßkasten eingelegt
werden. Der entstehende Brennstoffbrikett bleibt vorteilhafterweise stirnseitig
für den Sauerstoffzutritt beim Brennvorgang offen-.
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Es ist ferner von Vorteil, wenn man blatt- oder bahnförmiges Umhüllungsmaterial
verwendet, dessen Länge etwas größer als der Umfang des Brikettkörpers in Umhüllungsrichtung
ist. Auf
diese Weise ist man sicher, daß beim Preßvorgang der Preßkörper
in Umhüllungsrichtung vollständig umhüllt wird und ein Überlappungsbereich entsteht,
in welchem eine Befestigung des Umhüllungsmaterials auf sich selbst möglich ist.
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Man kann als Umhüllungsmaterial beispielsweise einen oder mehrere
Papierbögen, Pappe, insbesondere Wellpappe, Kunststoffolie od. dgl. Blatt- oder
Bahnmaterial verwenden, das brennbar ist und beim Brennen keine nachteilige Wirkungen,
z.B. giftige Gase, zeitigt.
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/man Das Umhüllungsmaterial kann/vor oder nach dem Zusammenpressen
in einem Ükerlappungsbereich auf sich selbst befestigen.
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Dazu verwendet man vorzugsweise ein Umhüllungsmaterial, welches wenigstens
in einem Überlappungsbereich wenigstens einseitig eine Haftschicht, z.B. Klebstoffschicht,
aufweist.
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Noch vorteilhafter ist es, wenn man ein Umhüllungsmaterial verwendet,
welches wenigstens einseitig insgesamt mit einer Haftschicht bedeckt ist, da dann
immer im Überlappungsbereich die erforderliche Haftschicht, z.B. Klebstoffschicht,
für das Befestigen des Umhüllungsmaterials auf sich selbst vorhanden ist, unabhängig
von dem Zuschnitt.
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Die Haftschicht sollte beim Einlegen des Umhüllungsmaterials in den
Preßkasten nach oben gekehrt sein, so daß auch ein Anhaften der Umhüllungsschicht
an den Außenflächen des Brennstoffkörpers erfolgt und ein guter Zusammenhalt des
Brennstoffbriketts während der Lagerung und auch während des Brennvorganges gesichert
ist.
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Von Vorteil kann es sein, wenn man ein Umhüllungsmaterial mit Durchbrechungen
verwendet, die entweder das Trocknen eines gewollt oder ungewollt feuchten Brennstoffkörpers
erleichtern und den.Sauerstoffzutritt zum Brennstoffkörperinneren gestattet.
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Von-besonderem Vorteil kann es ferner sein, wenn man als Umhüllungsmaterial
ein Material verwendet, welches geringfügig schlechtere Brenneigenschaften hat als
das zusammengeknüllte und/oder zerkleinerte und zusammengepreßte Altpapier, so daß
die Umhüllung während des Brennvorganges eine hinreichende Zeit den Zusammenhalt
des Brikettkörpers sichern kann. Dies kann man beispielsweise dadurch erreichen,
daß man entsprechend imprägniertes Papier oder imprägnierte Pappe verwendet.
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Weitere Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der
vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles
anhand der beiliegenden Zeichnung Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich
dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination den Gegenstand
der vorliegenden Erfindung, auch unabhängig yon den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
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Die einzige Figur veranschaulicht in Schrägansicht zwei die Erfindung
aufweisende Brennstoffbriketts mit einer handbebetätigbaren Brikettpresse zur Herstellung
solcher Brennstoffbriketts nach dem erfindungsgemäßen Verfahren.
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Die Brennstoffbrikettslweisen einen im wesentlichen quaderförmigen
Brikettkörper 2 auf, welcher aus zerknülltem und/oder zerkleinertem und zusammengepreßten
Altpapier besteht.
Der Brikettkörper 2 ist bis auf seine Stirnflächen
4 von einem blatt- oder bahnförmigen Umhüllungsmaterial 3 umgeben. Das Umhüllungsmaterial
3 hat eine Breite, die etwa der Länge der Brennstoffbriketts 1 entspricht. An einer
Breitseite, nämlich derjenigen Seite, die beim Preßvorgang in der Presse nach oben
gekehrt ist, überlappt sich das Umhüllungsmaterial 3 in einem Überlappungsbereich
Ü. In dem Überlappungsbereich ist das eine Ende des Umhüllungsmaterials 3 beispielsweise
durch'eine Haftschicht auf dem anderen Ende befestigt, so daß der Brikettkörper
2 dauerhaft fest umschlossen bleibt.
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Die Festlegung des Umhüllungsmaterials 3 in dem den Brikettkörper
2 zusammenhaltenden Zustand kann aber auch auf mechanische Art gesichert werden,
beispielsweise dadurch, daß beim Preßvorgang im Überlappungsbereich und/oder auch
sonstigen Oberflächenbereich des Umhüllungsmaterials 3 Einprägungen oder Vertiefungen
eingedrückt werden, die das Umhüllungsmaterial 3 an den von ihm bedeckten Außenflächen
des Brikettkörpers 2 und im Überlappungsbereich Ü an sich selbst festheften. Das
Umhüllungsmaterial 3 kann statt dessen oder zusätzlich aber auch auf seiner Innenseite
insgesamt von einer Haftschicht bedeckt sein, die ein Anhaften an den von ihm bedeckten
Außenflächen des Brikettkörpers 2 sicherstellen.
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Die Herstellung der Brennstoffbriketts 1 kann in einer an sich bekannten
betätigbaren Brikettpresse 5 erfolgen, die einen Preßkasten 6 mit einer der Breite
des Umhüllungsmaterials 3 entsprechenden lichten. Länge für das Einlegen des Umhüllungsmaterials
3 und das nachfolgende Einfüllen des zusammengeknüllten und/oder zerkleinerten Altpapiers
aufweist. Nach dem Schließen des Umhüllungsmaterials 3 wird ein preßdeckel 7 aufgelegt
und unter Betätigung von Handhebeln 8 (die in der zeichnerischen Darstellung in
Verpackungs- und Aufbewahrungsstellung zusammengefaltet dargestellt sind)
zusammengepreßt,
so daß ein Brennstoffbrikett 1 entsteht. Hat das Umhüllungsmaterial 3 wenigstens
im Überlappungsbereich U eine Haftschicht, erfolgt beim Pressen zwangsläufig eine
dauerhafte Schließung der Umhüllung.
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Bezugszeichenliste: 1 Brennstoffbrikett 2 Brikettkörper 3 Umhüllungsmaterial
4 Stirnfläche 5 Brikettpresse 6 Preßkasten 7 Deckel 8 Handhebel B Breite des Umhüllungsmaterials
ü Überlappungsbereich