DE3308004A1 - Verwendung von dibenzocycloheptenyliden-verbindungen zur modulation der immunreaktion - Google Patents
Verwendung von dibenzocycloheptenyliden-verbindungen zur modulation der immunreaktionInfo
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Description
POSTFACH 7βΟ. Οβοοο MÜNCHEN 43 ZUGELASSENE VERTRETER BEIM
EUROPÄISCHEN PATENTAMT EUROPEAN PATENT ATTORNEYS
TELEFONE (OBB) 2 71 β β 83
TELEX: OS21S2O8 ISAR D
VNR 104 523
7.März 1983
UNSERE AKTE:
OUR REF:
:: M/24016
BETREFF·
RE
AMERICAN HOME PRODUCTS CORPORATION
685 Third Avenue
New York, N. Y. 10017, USA
Verwendung von Dibenzocycloheptenyliden-Verbindungen
zur Modulation der Immunreaktion
ι · ο
β ο *
A 1 Μ/24 016 -^
Die Erfindung betrifft die Verwendung von Dibenzocycloheptenyliden-Verbindungen
zur Modulation der Immunreaktion bei Mensch und Tier.
Die US-PS 4 267 192 beschreibt ein Verfahren zur Behandlung von Entzündungen bei Säugetieren, das gekennzeichnet
ist durch die Verabreichung von Verbindungen der allgemeinen Formel
worin R ein Wasserstoffatom oder ein© Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoff atomen und R ein Wasserstoffatom
oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeuten, und der pharmazeutisch verträglichen
Salze davon, überraschenderweise wurde nun gefunden,
daß diese Verbindungen auch signifikante immunmodulierende Aktivität gegenüber der humoralen und zellulären
Immunreaktion besitzen.
Die gegenwärtig verfügbaren, nicht-steroiden, antiinflammatorischen
Arzneimittel, wie Indomethacin, Naproxen, Sulindac, Flurbiprofen, Aspirin und Piroxicam,
sind in gewissem Maße in der Lage, die zur Schwächung führenden Auswirkungen des Entzündungsprozesses zu verringern. Sie modifizieren jedoch nicht
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die den Entzündungsprozessen zugrundeliegenden Autoiramun-Prozesse,
von denen man annimmt, daß sie direkt verantwortlich sind für die Auslösung der Entzündungsprozesse
bei Krankheiten, wie rheumatischer Arthritis. Der fehlende Einfluß auf das gestörte
immunologische Gleichgewicht erlaubt die Bildung und die Ablagerung von Immunkomplexen und erlaubt eine
fortgesetzte, unkontrollierte Hyperaktivität der zelllulären
Immunreaktion. Die Fortdauer der Entzündungsreaktion führt zur allmählichen Zerstörung der befallenen
Gelenke. Dementsprechend ist das Auffinden und die Entwicklung solcher Arzneimittel von höchster
Wichtigkeit, die in der Lage sind, die den Entzündungsprozessen zugrundeliegenden, immunologischen
Ursachen zu modifizieren, um auf diese Weise zu versuchen, den Verlauf entzündlicher Erkrankungen, wie
rheumatischer Arthritis, systemischem Lupus erythematodes usw., zu beeinflussen.
Wie oben bereits angedeutet, wurde nun überraschenderweise gefunden, daß die in der US-PS 4 267 192
beschriebenen Verbindungen neben ihrer signifikanten antiinflammatorischen Wirkung auch signifikante iramunmodulierende
Eigenschaften besitzen, so daß diese Verbindungen auch zur Behandlung von solchen Erkrankungen
und Störungen brauchbar sind, bei denen die Modulierung der Immunitätsreaktion angezeigt ist.
Diese Verbindungen können deshalb bei der Behandlung
von entzündlichen Autoimmunerkrankungen, wie systemischen Lupus erythematodes, verwendet werden. Es ist
wichtig festzuhalten, daß nicht-steroide, anti-35
• · « β * 09 O
** © * 4 « β·0 O
• · β«*» * 0 O
1 Μ/24 016
inflaramatorische Arzneimittel (NSAID), die gegenv/Mrtig
für die Therapie derartiger inflammatorischer Erkrankungen, wie rheumatischer Arthritis, verwendet
werden, keine signifikanten, imrounmodulierenden Eigenschaften besitzen, so daß die erfindungsgemäß
verwendeten Verbindungen nicht in der gleichen Weise wie herkömmliche HSAID wirken. Vielmehr ist man der
Meinung, daß die Wirkung der erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen auf einem bisher unbekannten
und nichtdefinierten Mechanismus beruht.
Die erfindungsgemäS verwendeten Verbindungen können gemäß üblichen, allgemeinen Verfahren hergestellt werden,
beispielsweise mit Hilfe d@r Wittig-Horner-Reaktion,
die von CD. Bergmann und A. Solomonovici, Synthesis 1970, Seiten 183-188, beschrieben ist. Gemaß
diesem Verfahren setzt man 5H-Dibenzo[a,d]cyclohepten-5-on
mit einem Trialkyl-phosphonoalkanoat und Natriumhydrid in einem organischen Lösungsmittel
umj verseift das erhaltene Alkyl-5H-dibenzo[a,d]-cyclohepten-5-yliden-alkanoat
mit einer Base und isoliert die Verbindung dann als Salz oder in Form der freien Säure. Die Ester können entweder direkt
gemäß dem ©bon beschriebenen Verfahren oder durch
Veresterung der freien Säur© hergestellt werden. Darüber
hinaus können die Verbindungen aus 5H-Dibenzo-
30 [a,d]cyclohepten-5-on mit Hilfe der Reformatsky-
Reaktion oder mit Hilf© der modifizierten Reförmatsky-Reaktion
unter Verwendung von Lithiumsalzen der α-Lithiocarbonsäuren hergestellt werden. Die Ausgangsverbindung
5K-Dibenzo[a9d]cyclohepten-5-on ist eine
1 M/24 016
handelsübliche Verbindung oder kann gemäß dem von W. Treibs und H.J. Klinkhammer, Chem.Ber.., 84, 671
(1951)» beschriebenen Verfahren hergestellt werden.
Die pharmazeutisch verträglichen Salze der freien Säure umfassen beispielsweise Natrium-, Kalium-Ammonium-
und Niedrigalkylamin-Salze, die gemäß üblichen Verfahren hergestellt und isoliert werden.
Die erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen sind immunmodulierende Mittel mit signifikanter Aktivität
bei der Behandlung von solchen Erkrankungen und Störungen, die eine Modulation der Immunreaktion
erfordern. In dieser Hinsicht kann man diese Verbindungen zur Behandlung von auto immunen Erkrankungen,
wie systemischem Lupus erythematödes, autoimmuner
20 hämolytischer Anämie, rheumatischer Arthritis,
Spondylitis ankylosans, Reiter's Syndrom usw., sowie
bei Störungen verwenden, die in engem Zusammenhang mit der Autoimmunitat stehen, wie Multipler Sklerose. Da
die erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen darüber hinaus nicht durch Stimulierung der bei Säugetieren
natürlich vorkommenden Steroide wirken und selbst bei hohen Dosen keine Magensekretion hervorrufen, und
da diese Verbindungen zudem keine allgemeine pharmakologische
Aktivität aufweisen, sind sie insbesondere brauchbar für die Langzeitbehandlung chronischer,
immunologischer Störungen, wie sie beispielsweise bei systemischem Lupus erythematödes und anderen Binde
gewebs störungen vorliegen.
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Bei Verwendung der Dibenzocycloheptenyliden-Verbindüngen
als immunmodulierende Mittel kann .man sie zu oralen Dosierungsformen, wie Tabletten, Kapseln und
dergl., formulieren. Diese Verbindungen können allein oder zusammen mit üblichen Trägern, wie Magnesiumcarbonat,
Magnesiumstearat, Talkum, Zucker, Lactose, Pectin, Dextrin, Stärke, Gelatine, Tragantgummi,
Methylcellulos©, Na triumcarboxyme thy !cellulose,
niedrigschmelzendem Wachs, Kakaobutter und dergl., verwenden.
Verdünnungsmittel,, Geschmacksstoffe, Solubilisierungsmittel, Gleitmittel, Suspendiermittel, Bindemittel,
Tabletten-Desintegrationsmittel und dergl, können zur Anwendung kommen. Di© Verbindungen können
mit oder ohne weitere Träger verkapselt werden. In allen Fällen ist die Menge an festen oder flüssigen
Wirkstoffen in den Mitteln zumindest ausreichend, um diesen Mitteln bei oraler Verabreichung immunmodulierende
Aktivität zu verleihen. Die Verbindungen können auch parenteral indiziert werden, wobei sie in Form
einer sterilen Lösung verwendet werden, die weitere gelöste Bestandteile enthält, beispielsweise genügend
Kochsalz oder Glucose s um die Lösung isotonisch zu
machen.
Die Dosierung variiert mit den speziellen, zur Anwendung kommenden Mitteln, der Art der Verabreichung,
dem Ausmaß der vorliegenden Symptome und dem zu behandelnden Patienten. Die Behandlung beginnt im allgemeinen
mit kleinen Dosen, die geringer sind als die
• · β
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optimale Dosis. Danach erhöht man die Dosis, bis unter
den gegebenen Umständen der optimale Effekt erreicht wird. Im allgemeinen werden die erfindungsgemäß
verwendeten Verbindungen am bevorzugtesten in einer Menge verabreicht, die üblicherweise zu effektiven Ergebnissen
ohne schädliche oder nachteilige Nebenwirklingen führt. Bei großen Tieren (etwa 70 kg Körpergewicht)
und bei oraler Verabreichung liegt die Dosis bei etwa 10 mg bis etwa 200 mg/Tag. Die Verbindungen
werden entweder in Form einer einzelnen Dosiseinheit oder gewünschtenfalls in geeignete Untereinheiten unterteilt,
zu geeigneten Zeiten während des Tages oder auf der Basis von einer oder zwei Wochen verabreicht.
Die immunmodulierenden Wirkungen der erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen können anhand von pharmakologischen
Standardverfahren, die in den nachfolgenden Beispielen beschrieben sind, gezeigt werden.
Diese Verfahren dienen dazu, die Fähigkeit der erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen, einen immunmodulierenden
Effekt auszuüben, gemessen anhand des Murin-methylierten Rinderserumalbumin-Assays (MBSA),
des Tuberculin-induzierten, verzögerten Hypersensitivitäts-Tests
an Meerschweinchen, des Jeme-Plaque-Assays,
des experimentellen, allergischen Encephalomyelitis-Tests an Ratten, sowie die Fähigkeit der
Verbindungen zu zeigen, die T- und B-Lymphozyte"n-Proliforation
in Gegenwart sowohl suboptimaler als auch höherer Konzentrationen an dem Mitogen Concavalin
A und an Lipopolysaccharid.
ad· ti
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Beispi
5 (5H-Dibenzo[a f d Icyclohepten-ft-yliden) -essigsäure
Ein Mischung von 65,24 g (0,291 Mol) Triäthylphosphonacetat
und 13,967 g (0,291 Mol) Natriumhydrid in Öl (50%) in 750 ml trockenem Dimethylsulfoxid wird über
Nacht bei Umgebungstemperatur in einer Stickstoffatmo-Sphäre gerührt. Man gibt 60,00 g (0,291 Mol) 5H-Dibenzo[a,d]cyclohepten-5-on
zu dieser Mischung/erhitzt diese Mischung nach 1stündigem Rühren bei Umgebungstemperatur
unter Rühren 30 h auf 100 + 1°C. Man destilliert das Dimethylsulfoxid im Vakuum ab und er-
15 hitzt den öligen Rückstand mit einer Lösung von
Natriumhydroxid in 5Obigem Äthanol (400 ml von 12,5%)
16 1/2 h unter Rückfluß. Man destilliert das Lösungsmittel im Vakuum ab und verdünnt den Rückstand mit
100 ml Wasser. Die Mischung wird nacheinander mit 200 ml Toluol/Heptan (1:1) und 200 ml Toluol extrahiert.
Die dunkle, wäßrige Schicht wird mit Darco G60 entfärbt und anschließend durch Gelite filtriert. Die
klare, dunkle Lösung des Natriumsalzes gibt man unter Rühren zu 400 ml 6N Chlorwasserstoffsäure. Die Titelverbindung
scheidet sich in Form eines gelben Feststoffes ab. Die Ausbeute an Rohprodukt beträgt 67,7 g
(93,8%). Umkristallisation dieses Materials aus Tetrahydro
furan/Toluol (unter Entfärbung mit Darco G60)
■ ergibt ein® Ausbeute von 40,2 g (55,7%) schmutzigweißer
30 Kristalle, Fp. 210°C (Zers.)(unkorrigiert).
Elementaranalyse: c^7Hi2°2
berechnet: C 82,24% H 4,87%
gefunden : 81,96 4,91. 35
Q 1 M/24 016 .Λο
Beispiel 2
2-( 5H-Dibenzo Fa, d ]cyclohepten»5-yliden) -propionsäure
5H-Dibenzo[a,d]cyclohepten-5-on wird gemäß Beispiel 1 mit Triäthyl-2-phosphonopropionat umgesetzt, wobei
man die Titelverbindung erhält, Fp. 235 bis 236°C (unkorr.)·
Elementaranalyse: C18H1^O2
Elementaranalyse: C18H1^O2
berechnet: C 82,4250 H 5,38# gefunden : 82,33 5,77
15 Beispiel 5
Äthyl- ( 5H-dibenzo fa «d icvclohepten-S-vliden) -acetat
Eine Lösung von Triäthylphosphonoacetat (44,838 g; 0,200 Mol) in 100 ml trockenem Dimethylsulfoxid wird
unter Rühren rasch zu einer Lösung von Kalium-t-butoxid (23,005 g; 0,205 Mol) in 400 ml trockenem Dimethylsulfoxid
in einer Stickstoff atmosphäre gegeben.
Die Innentemperatur steigt von 23 auf 33°C. Nach halbstündigem
Rühren bei Umgebungstemperatur gibt man 5H-Dibenzo[a,d]cyclohepten-5-on (41,248 g; 0,200 Mol)
auf einmal zu. Die erhaltene, tiefweinrote Lösung
erhitzt man 22 h unter Rühren auf 100 + 1°C. Das Lösungsmittel destilliert man im Vakuum ab und verdünnt
den Rückstand mit Wasser. Die erhaltene Mischung wird mit Methylenchlorid (1 χ 2ßO ml; 3 x 100 ml) extrahiert.
Die vereinigten Extrakte werden nacheinander mit Wasser (2 x~100 ml), gesättigter Salzlösung (1 χ
100 ml) gewaschen, durch wasserfreies Natriumsulfat filtriert und anschließend im Vakuum konzentriert,
wobei man ein öl erhält, das beim Aufbewahren bei Raum-
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* β * S · 6 O Ο» ·*
-41-
temperatur fest wird. Die Ausbeute an braunen Kristallen
beträgt 50,4 g (91,1%), Fp. 61 bis 66°C (unkorr.).
Eine Teilmenge davon (20,08 g) wird mit einer Ausbeute
von 13,80 g (69,Ο5ό) umkristallisiert. Eine zusätzliche Kristallisation aus Methylenchlorid/Pentan liefert
farblose Prismen, Fp. 72,5 bis 73,50C (unkorr.). Elementaranalyse: C^g
berechnet; C 82,58% H 5,84% 0 11,58%
10 gefunden : 82,54 5,85.
Methyl-j^SH-dibenzo Γ a. d lcyclohepten-^-yliden) -acetat
Man gibt Oxalylchlorid (2,665 g; 1,79 ml; 0,021 Mol) zu einer Suspension von (5H-Dibenzo[a,d]cycloh©pten-5-yliden)-essigsäure
(5,000 gj 0,020 Mol) in trockenem Benzol (70 ml). Es erfolgt eine exotherme Reaktion
und der Feststoff löst sich allmählich. Nach vollständiger Lösung wird die Mischung 1 h unter Rückfluß erhitzt,
anschließend im Vakuum konzentriert, wobei man ein bernsteinfarbenes öl erhält, das beim Aufbewahren
bei Umgebungstemperatur kristallisiert. Zu dem festen Säurechlorid gibt man 75 sal absolutes Methanol. Die
Mischimg wird mit einem Magnetrührer gerührt, bis die Lösung vollständig ists und anschließend 45 min unter
Rückfluß erhitzt. Das Lösungsmittel wird im Vakuum verdampft, wobei man einen kristallinen Feststoff
erhält. Die Ausbeute an rohem Ester, Fp. 83,5 bis 84,5°C (unkorr.), beträgt 5,210 g (99,31%). Umkristal-
!isation dieses Produktes aus Methanol liefert farblose Stäbchen, Fp. 86,0 bis 86,50C (unkorr.), in eX-ner
Ausbeute von 3,508 g (66,86%).
ία
Μ/24 016 '
Elementaranalyse: c<j8Hi4°2
5 berechnet: C 82,1*2% H 5,38% 0 12,20% .
gefunden : 82,43 5,37.
Unter Verwendung dieses allgemeinen Verfahrens können weitere Ester, z.B. n-Propyl-, Isobutylester und
dergl., hergestellt werden.
Die Fähigkeit der erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen, die zeilvermittelte und humorale Immunreaktion
auf spezifische Antigene zu modulieren, wird anhand des Murin-methylierten Rinderserumalbumin(MBSA)-Assays
bestimmt, wobei das MBSA dazu verwendet wird, die verzögerte Hypersensitivitat bei Mäusen zu induzieren.
Der Assay wird folgendermaßen durchgeführt. Gruppen
von 8 bis 10 männlichen C57B1/6 Mäusen (8 Wochen alt),
(Charles River) , werden durch eine subkutane Injektion von 0,1 ml einer 0,25%igen (normalen)
oder 0,0025%igen (subliminalen) MBSA-Emulsion in Freund's komplettem Adjuvans (complete adjuvant)
(Tag 0) in die Abdominalgegend sensibilisiert. 7 Tage nach der Sensibilisierung wird die rechte Hinterpfote
subkutan mit MBSA (0,05% in 0,05 ml einer 0,9%igen
Kochsalzlösung) gereizt, während an der linken Hinterpfote nur 0,9%ige Kochsalzlösung verabreicht wird,
24 h nach der MBSA-challenge werden die Volumina der
Hinterpfoten durch Quecksilber-Plethysmographie ge-
Ή 1 Μ/24 016 - /ί2>
.
messen.Das MBSA-induzierte ödem wird durch die Differenz
zwischen dem linken und dem rechten Pfotenvolumen ausgedrückt. Arzneimittel oder Arzneimittelträger (Methylcellulose) verabreicht man oral in einem
Volumen von 0,5 ml entweder einen Tag vor der Sensibilisierung, am Tag 2 nach der Sensibilisierung, 1 h
vor der MBSA-Reizung oder 6 h nach der Reizung. Die Änderung (%) im Vergleich zu den Kontrolltieren wird
aufgezeichnet und statistisch analysiert (ungepaart,
Student's t-Test).
Im obigen Verfahren wurden die folgenden Verbindungen getestet: (5H-Dibenzo [a,d ]cyclohepten-5-yliden) -essigsäure
(DCHA), Levamisol, Aspirin und Indomethacin. Bei subliminal sensibilisierten Mäusen ergab DCHA (0,1
bis 100 mg/kg) eine dosisabhängige Stimulierung (nicht signifikant) der verzögerten Hypersensitivität
1 h vor der Antigen-Reizung. Levamisol erhöhte das Ansprechen signifikant nur bei 1 mg/kg, wobei kein
dosisabhängiger Effekt zu beobachten war. Indomethacin und Aspirin stimulierten das Ansprechen nicht;
Indomethacin inhibierte das Ansprechen um 35% bei 0,33 mg/kg. Bei normal sensibilisierten Mäusen unter
Verwendung ähnlicher Dosen stimulierten DCHA und Levamisol (1 mg/kg; -1 Std.-Behandlung) das verzögerte
Ansprechen, wobei in diesem Fall die Erhöhung des An-Sprechens durch DCHA nicht dosisabhängig war. Indomethacin
und Aspirin führten zu einer Inhibierung bei allen getesteten Dosen. Bei 10 und 100 mg/kg
stimulierte DCHA das verzögerte Ansprechen sowohl
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einen Tag vor als auch zwei Tage nach der Sensibilisierung
bei subliminal sensibilisierten Mäusen, wobei die Stimulierung bei einer Dosis von 10 mg/kg
in beiden Fällen signifikant war. Im Gegensatz dazu zeigte Indomethacin bei Verabreichung einen Tag vor
Sensibilisierung nur bei 9 mg/kg insignifikante Stimulierung. DCHA und Indomethacin wirken bei allen
Dosen inhibierend, wenn man sie 6 h nach der Reizung subliminal sensibilisierten Mäusen verabreichte.
Diese Ergebnisse zeigen, daß DCHA in ähnlicher Yieise
wie Levamisol, ein bekanntes Immunstimulans, in einem
Assay wirkt, bei dem der Effekt der Arzneimittel auf zeilvermittelte Immunreaktionen gemessen wird. Die
bekannten, nicht-steroiden, antiinf lamma torischen
Mittel Aspirin und Indomethacin, zeigten entweder keine Stimulierung der zellvermittelten Immunität
oder inhibierten dieses Ansprechen sogar. DCHA besitzt demgemäß neben seiner antiinflammatorischen Aktivität
eine signifikante, stimulierende Wirkung auf die zellvermittelte Immunität, wohingegen Levamisol keine
antiinflammatorische Aktivität besitzt,und Aspirin und
Indomethacin keinen stimulierenden Effekt auf die zellvermittelte Immunität aufweisen.
Anhand des Tuberculin-induzierten, verzögerten Hypersensitivitäts-Tests
an Meerschweinchen werden die gleichen Effekte wie bei dem in Beispiel 5 beschriebenen
MBSA-Test, jedoch an einem anderen Tiermodell, geraessen.
·: 330800A
»β OCO
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Gemäß diesem Verfahren verwendet man Gruppen männlicher Hartley-Meerschweinchen (Charles River) mit
einem Gewicht von 350 bis 400 g. Die Tiere werden mit
0,4 ml einer Emulsion sensibilisiert, die 1 Teil IFA (Difco) auf 1 Teil Antigen (M.tuberculosis H37 Ra in
0,9#iger Kochsalzlösung, Difco Labs.) unter Verwendung
enthält unterschiedlicher Antigenmengen (2 bis 200yug)/. Diese
Suspension wird an vier verschiedenen Stellen, nämlich an beiden Vorderpfoten (subkutan) und an beiden
Hüften (intramuskulär), injiziert. Nach 7 Tagen verabreicht man oral 1 h vor der Reizung in O,5$6iger
Methy!cellulose suspendierte oder gelöste Arzneimittel.
Die Antigen-Reizung durch 1000 Einheiten eines gereinigten Proteinderivats (PPD, Park Davis), die in
0,1 ml O,9#iger Kochsalzlösung in die rechte Hinterpfote
injiziert werden. Die Messungen zur Bestimmung des Pfotenvolumens in ml werden unter Verwendung
der Quecksilber-Plethysmographie zur Zeit Null (vor
der Reizung) sowie 24 und 48 h später durchgeführt. Die prozentualen Änderungen im Vergleich zu den Kontrolltieren
werden berechnet, wobei man den ungepaarten Student's t-Test zur Bestimmung der statischen
Signifikanz verwendet.
Bei diesem T$st erhöhte DCHA (bei 10 und 100 mg/kg)
signifikant das verzögerte Hypersensitivitätsansprechen nach 24 h bei subliminal sensibilisierten Meerschweinchen
mit kleinem Volumina der Kontrollpfoten (etwa 0,1 ml), während es das Ansprechen bei normal
sensibilisierten Tieren, deren Kontrollödem nach der
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Reizung > 0,35 ml ist, nicht beeinflußte. Levamisol
(bei 10 und 100 mg/kg) zeigte ein variableres Wirkungsmuster unter Stimulierung der verzögerten Hypersensitivität
bei 10 mg/kg, wenn das Kontrollödem etwa 0,2 ml betrug, und unter Inhibierung der verzögerten
Hypersensitivität, wenn das Kontrollödem etwa 0,35 ml betrug.
Diese Ergebnisse stimmen mit den Wirkungen auf die zellvermittelte Immunität überein, die anhand des in
Beispiel 5 beschriebenen MBSA-Assays für DCHA und Levamisol gefunden wurden.
Die Wirkung der erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen auf die ^umqrale Immunität wird anhand des Murin-Jerne->
Plaque-Assays bestimmt.
Das Verfahren wird folgendermaßen durchgeführt. Am Tag 0 injiziert man Gruppen von 6 männlichen C57B1/6
Mäusen (Charles River; 8 Wochen alt) intraperitoneal eine 2#ige Suspension roter Blutzellen vom Schaf
(SRBC; 1 χ 108 Zellen) in 0,5 ml einer 0,9#igen Kochsalzlösung.
Arzneimittel oder Arzneimittelträger werden oral nach Tagesplan (Tage -1, Oy 2 oder 3) oder -
Mehrtagesplan (Tage 0 bis 3) verabreicht. Am Tag 4 entfernt
man die Milz, wiegt sie, bestimmt die Lebensfähigkeit (Trypanblau-Exklusion) und bestimmt die
Zahl der direkt Plaque-"bildenden Zellen (PFC) unter
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Verwendung der Methode von Cunningham [immunolgy, 14,
599-6Π1 (1968)]. Am Tag 4 wird das Serum· der Mäuse
(behandelt am Tag 1) hinsichtlich der Antikörper gegenüber SRBC unter Verwendung einer Mikrotiter-Hämagglutinationstechnik
untersucht. Arzneimittelinduzierte Änderungen werden als prozentuale Änderung gegenüber den Kontrollwerten ausgedrückt, wobei man
die Daten unter Verwendung des ungepaarten Student's t-Tests analysiert.
DCHA (1 bis 100 mg Ag; oral) wurde anhand dieses Versuches'nach
Tages- und Mehrtagesplänen untersucht. Bei Verabreichung am Tag 1 nach der Sensibilisierung inhibierte DCHA
signifikant die Bildung von , Plaque- bildenden Zellen
bei 1 mg/kg (31%) und 100 mg/kg (58%). DCHA reduzierte auch die piaque-fzellen signifikant um 25%
bei Verabreichung am Tag 3· Bei Verabreichung am Tag 0,
Tag 2 oder den Tagen 0 bis 3 war kein signifikantes Ansprechen zu beobachten. Bei Mäusen, denen man DCHA
am Tag 1 verabreichte, war keine Änderung der Serum-Antikörper-Titer auf rote Blutzellen vom Schaf am
Tag 4 gegenüber den Kontrolltieren zn beobachten.
Diese Ergebnisse zeigen, daß Verbindungen, wie DCHA, die Antikörperproduktion inhibieren, aber die Serum-Anti-rote
Blutzellen (von Schaf) -Antikörper nicht be·^·
einflussen. Dieses bedeutet, daß diese Verbindungen die humorale Immunität inhibieren, zumindest einen
Effekt auf die Milz ausüben, obwohl dieser Effekt auf
M/24 016 ·4£·
andere Lymphgewebe unklar ist. Es ist festzuhalten, daß Webb und Osheroff [Proceedings of the National
Academy of Sciences, 73, 1300-1304 (1976)] zeigten, daß die humorale Immunität an Mäusen erhöht wurde,
die mit Indomethacin zum Zeitpunkt der Antigen-Sensibilisierung behandelt wurden. Dieser Effekt wurde
der Entfernung von PGEg, dem wichtigsten Arachidonsäure-Metaboliten,
der die humorale und zellvermittelte Immunität reguliert, zugeschrieben. Die
NSAID-Verbindungen, wie Indomethacin, beeinflussen deshalb sowohl die zelluläre als auch die humorale
Immunreaktion bei Tieren durch Reduktion der Prosta-»
glandinspiegel, wohingegen Verbindungen, wie DCHA, echte immunmodifizierende Eigenschaften aufweisen.
Die Wirkung der erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen auf das autoimmune Ansprechen wird anhand
des experimentellen Encephalomyelitis-Allergie (EAE)-Tests bestimmt. Dieses Verfahren mißt die Fähigkeit
der Arzneimittel, das autoimmune Ansprechen (T-zellvermittelt)
zu inhibieren,und liefert eine Basis, um die Aktivität gegenüber solch neurologischen
Autoimmunstörungen, wie Multiple Sklerose, vorauszusagen.
Der Test wird folgendermaßen durchgeführt. Gruppen .
von 10 männlichen Lewis-Ratten (Charles Riverj 170 bis
190 g) injiziert man in die rechte Hinterpfote subkutan 0,1 ml einer Emulsion, die 200 mg isologes
Rückenmark und Mycobacterium tuberculosis (2 mg/ml)
1 Μ/24 016
enthält. Die Arzneimittel werden oral in O,5#iger
Methylcellulose entweder täglich, beginnend am Tag der Injektion der Emulsion (Tag O) bis zum Tag 14
ohne die Wochenenden, oder periodisch an den Tagen -2, -1 und O verabreicht. Aszendierende, motorische
Paralyse ist am Tag 10 zu beobachten. Eine quantitative Bewertung der Paralyse ©rfolgt zwischen den Tagen
11 und 14, wobei die während dieses Zeitraums erzielte höchste Bewertung zur Berechnung der Arzneimittelwirkung
unter Verwendung des ungepaarten Student's t-Tests verwendet wird. Folgendes Bewer-
15 tungssystem wird verwendet: O - keine Anzeichen;
1 - Verlust von > 20 g Körpergewicht und mangelnde Körperpflege; 2 - tail flop; 3 - Paralyse der Hinterpfoten;
4 - Paralyse der Vorder- und Hinterpfoten; und 5 - in sterbendem Zustand oder tot,
DCHA und Dexamethason (ein steroides, antiinflaxnmatorisches
Arzneimittel) wurden oral an den Tagen 0 bis 14 verabreicht; die Ergebnisse sind in Tabelle
zusammengestellt. 25
ω
οι
οι
ω
ο
ο
to
Behandlung
Orale Dosis
(mg/kg)
(mg/kg)
normal —·.
Kontrolle (EAE) —
DCHA 10
DCHA 10
30
90
90
Dexamethason O»1
Körpergewicht(g) Paralysebewertung % Änderung
Tag O bis 14 Tag 11 bis 14 gegenüber
Mittelwert +S.A. Mittelwert +S.A. ά.Kontrolle
Paralysefälle
+ 10 32+9 11 +
18 +
41 +
41 +
19 +
3 3 6 8
2,1 + 0,4 2,1 + 0,2 2,1 + 0,1 1,4 + 0,3 0,9 + 0,3
a höchste beobachtete Bewertung während der vier Tage,
b 10 Ratten für Jede Dosis
+ P * 0,05
+ P * 0,05
-33
-57H
9/10
10/10
10/10
7/10
5/10
ro
_Λ
σ»
Μ/24 016
Diese Ergebnisse zeigen, daß DCHA (90 mg/kg) eine
nicht signifikante Reduzierung der Paralyse bewirkte und daß die Tiere einen geringeren Gewichtsverlust
erlitten als die EAE-Kontrolltierej Dexamethason inhibierte die Paralyse signifikant, verbunden mit einem größeren Gewichtsverlust gegenüber den Kontrolltieren.
nicht signifikante Reduzierung der Paralyse bewirkte und daß die Tiere einen geringeren Gewichtsverlust
erlitten als die EAE-Kontrolltierej Dexamethason inhibierte die Paralyse signifikant, verbunden mit einem größeren Gewichtsverlust gegenüber den Kontrolltieren.
Bei Verabreichung von DCHA, Levamisol und Indomethacin an den Tagen -2, -1 und 0 vor der Antigen-Verabreichung
wurden die in Tabelle 2 aufgeführten Ergebnisse erhalten.
co
σι |
ω O |
c Δ Körpergew, Tag 0 bis Mittelw.+ |
fcO
O |
starben vor ' |
1-·
σι |
►-·
O |
6/6 | 05 | Todes fälle |
- | 3 | * |
21+7 | Tabelle 2 | Tag 7 | 10/10 9/10 8/10 |
01 001 |
0/6 | O cn |
||||||
Behandlung | Orale Dosis (mg/kg) |
22 + 5 4 + 8 1+4 |
Paralyse- ,(g) bewertung 14 Tag 11-14 S.A. Mittelw.+S. |
% Änderung Paralyse gegenüber fälle d.Kontrolle ,A. |
10/10 10/10 7/10 |
0/10 0/10 0/10 |
||||||
Kontrolle | • | 2 + 4 4 + 6 11+6 |
3,8 + 1,7 | • | 10/10 10/10 am |
1/10 2/10 1/10 |
||||||
DCHA | 1 10 100 |
10 + 5 1 Ξ 7 ■ |
3,0 + 0,3 2,3 + 0,4 1,7 + 0,3 |
0/10 1/10. 5/6b |
||||||||
Levamisol | 1 10 100 |
3,3 + 0,4 2,6 + 0,4 1,9+ 0,5 |
-13 -32, -5O+ |
|||||||||
Indomethacin | 1 3 9 |
2,1 + 0,2 3,2 + 0,4 |
III, -45 ,-16 |
|||||||||
a höchste beobachtete Bewertung während der vier Tage | + P^O, | |||||||||||
b Toxizität · | ++P^O, +++ P * 0, |
|||||||||||
- alle Tiere |
6 bis 10 Ratten für jede Dosis
24 1 M/24 016
• Die Ergebnisse zeigen, daß DCHA (1 bis 100 mg/kg) bei Verabreichung an den Tagen -2, -1 und O vor der
Antigen-Gabe signifikant /Paralyse in Abhängigkeit
von der Dosis inhibiert. Levamisol (1 bis 100 mg/kg;
oral) zeigte ähnliche Ergebnisse, wohingegen Indomethacin die Paralyse signifikant nur bei 1 mg/kg inhibierte«
Die Dosis von 9 mg/kg Indomethacin war toxisch (5/6 Tiere starben an perforiertem IntestineIuIcus
bis zum Tag 7 nach der Antigen-Verabreichung).
Verbindungen, wie DCHA, zeigen demnach signifikante Aktivität bei der Inhibierung der Autoimmunreaktion
an dem Modell der EAE-Autoimmunerltrankung.
Bei sr>
i e 1 9
Der Mitogen-aktivierte Murin T- und B-Lymphozyten-Proliferationstest
wird zur Bestimmung der Wirkung von immunmodulierenden Mitteln auf die Proliferation
von Murin T- und B-Zellpopulationen verwendet. Man führt den Test durch, um zu bestimmen, ob die getesteten
Verbindungen die Proliferation von T-Zellen, deren Proliferation anfänglich durch ein Mitogen,
wie Concavalin A (Con A), stimuliert wurde, und die Proliferation von B-Zellen, deren Proliferation durch
ein Lipopolysaccharid (LPS) stimuliert wurde, erhöhen oder verringern.
30
30
Der Test wird folgendermaßen durchgeführt. T-Lymphozyten werden aus der Milz von männlichen CBA/J- oder
NZB-Mäusen isoliert. Man stellt Zellhomogenate in
M/24 016
Hank1s balances salt solution (HBSS) her. Nach Entfernung
der größeren Teilchen und wiederholtem Waschen der Zellen in HBSS werden diese in minimum
essential medium (MEM) suspendiert und über eine Säule aus Glaswolle gegeben, um Makrophagen zu entfernen.
Die Zellen werden dann auf einer Säule aus Nylonwolle bei 370C, 9596 Luft, 5% CO2 während 45 min inkubiert.
Die nicht-adhärenten T-Lymphozyten werden dann von der Säule eluiert, gezählt und auf einen Gehalt von
20 χ 106 Zellen/ml eingestellt. Mit 50 yül Zellen legt
man 48 h eine Kultur (370C, 95% Luft, 5% CO2) mit einer
Verbindung oder mit einer Verbindung und Mitogen (0,025, 0,04 oder 0,05/Ug/Kultür Concavalin A) an, ehe
man die letzten 16 h 0,5/uCi ^H-Thymidin zugibt. Das
Gesamtvolumen des Kultursystems beträgt 200 /ul. Die
Zellen werden dann mit Hilfe eines automatischen Probensammlers (Mash II) geerntet und die Glasfaser-Filterscheiben
in 10 ml Xylol-Base-Szintillationsflüssigkeit
gegeben. Man zählt dann 1 min mit einem Szintillationszähler für Flüssigkeiten. Die Ergebnisse
werden als CPM + SE ausgedrückt. Man stellt dann einen Vergleich her zwischen den für die Kontrollkulturen
und für die Kulturen, die eine Verbindung allein oder eine Verbindung und Concavalin A enthalten, erhaltenen
Zählungen.
Um zu bestimmen, ob aktive T-Lymphozyten-Stimulantien
einen Effekt auf die B-Lymphozyten-Proliferation ausüben,
verwendet man ein Mitogen-Assaysystem, bei dem man das B-ZeIl-Mitogen Idpopolysaccharid (LPS) in der
20
30
Αβ Λ *
1 Μ/24 016
Kultur verwendet. Da man selbst mit einem B-ZeIl-Mitogen
T-Zellen im Testsystem benötigt,.um B-Zellen zur Proliferation zu veranlassen, verwendet man angereicherte
T-Zellen für diese Kulturen, worin für diesen Assay die optimale Verteilung der Zellen von 9096 T-Zellen
und 10% B-Zellen beibehalten wird. Die zusammen
mit den Verbindungen in diesen Kulturen verwendete LPS-Konzentration ist 1 /Ug/Kultur (nahezu optimal),
so daß die Wirkungen dieser Verbindungen auf die B-Zellen-Proliferation eindeutig gezeigt werden kann.
Die Ergebnisse der obigen T- und B-Zell-Assays für die Verbindung DCHA sind in Tabell© 3 zusammengefaßt.
35
ω CJl |
ω ο |
to
CJl |
01 | O | Tabelle |
1-·
CJi |
C | > | !+ 1+ | 429 770 |
C | ),004 | + | 716 | > | C | ,05 | + | 1042 | 1—' | M/24 < | ff |
1 | + | 363 | + | 1261 | + | 3059 | ||||||||||||||||
Verbindung | Konzentration der Verbindung (/Ug/Kultur) |
0 | CPM + S.A. Concavalin A-Konzentration |
+ | 1416 | + | 1196 | ( /Uß/Kultur) | + | 711 | ||||||||||||
0 0, |
O102 \ | + | 392 | + | 1392 | |||||||||||||||||
DCHA | 0, | 05 | 3804 +7903 |
13 | 643 | + | 650 | 296 | + | 2162 | ||||||||||||
1, | 1 | 6563 | 20 | 214 | + | 1121 | 141 | + | 674 | |||||||||||||
0 | 0 | +8538 | 19 | 873 | 866 | |||||||||||||||||
DCHA | 0, | 0 | 14 | 415 | 19 | 126 | S | |||||||||||||||
0, | 0 | 12 | 8$7 | +32 | 465 | |||||||||||||||||
1, | +9 | 560 | +29 | 011 | ||||||||||||||||||
2, | 18 | |||||||||||||||||||||
3, | 22 | |||||||||||||||||||||
+13 | ||||||||||||||||||||||
Ρ<Ό,05,
9 » · λ
M/24 016
Tabelle 3 (Fortsetzung)
Verbindung
Konzentration d.Verbindung CuI tür)
(/ug/Ki
CPM + SE
Lipopolysaccharid-Konz. (yug/Kultur)
1 1.0
DCHA
0 29 978 + 3956
0,001 +83 712 + 1096
0,01 +86 725 + 3824
0,1 +81 010 + 6486
1,0 +71 382 + 5170
+P <0,.05
Diese Ergebnisse zeigen, daß "bei suboptimaler Konzentration an Concavalin A (0,025/Ug/Kultur) DCHA die T-Zell-Proliferation
bei 0,01, 0,1 und 1,0/Ug/Kultur stimuliert. In gleicher Weise stimuliert DCHA die B-ZeIl-Proliferation
in Gegenwart von 1/Ug/Kultur Lipopolysaccharid
bei 0,001, 0,01, 0,1 und 1yUg/Kultur. Beim Test in Gegenwart von 0,04 und 0,05/ug/KuItür
Concavalin A zeigt DCHA T-ZeIl-Proliferation bei 0,05,
0,1 und 1,0 /Ug/Kultur bzw. bei 0,05, 0,1 und 2/ug/Kultür.
Bei Anwesenheit von 0,04 und 0,05/Ug/Kultür an
Concavalin A inhibiert DCHA die T-Zell-Proliferation
bei 2 und 3/Ug/Kultur bzw. bei 1 und 3 Aig/KuItür. Diese
Ergebnisse zeigen, daß eine dosisabhängige Stimulierung der Zellproliferation und eine Inhibierung
der T-Zellen-Proliferation bei einer Dosisobergrenze
vorliegen, was für viele Immunmodifikatoren charakteristisch ist.
* W Λ
M/24 016 1
Die experimentellen und Testassay-Ergebnisse zeigen, daß das signifikante, nicht-steroide, antiinflammatorische
Mittel, (5H-Dibenzo[a,d]cycloheptan-5-yliden)-essigsäure,
ein imraunmodulierendes Mittel mit signifikanter
Aktivität ist, das eine deutliche Wirkung auf die zelluläre und humorale Immunreaktion zeigt,
10 welche derjenigen des bekannten Immunostimulans
Levamisol sehr ähnlich ist. Diese Eigenschaften machen
die erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen nicht nur zur Behandlung immumologisch induzierter, entzündlicher
Bindegewebserkrankungen, wie rheumatischer Arthritis und systemischem Lupus erythematodes, sondern
auch zur Behandlung von autoimmün-assoziierten Störungen, wie Multipler Sklerose und hämolytischer Anämie, sowie
zur Behandlung von Erkrankungen, deren Ä'tiologie und/oder Verlauf in Zusammenhang mit der T-Zellfunktion,
und T- und B-Zellfunktion steht, wie neoplastischen und metastatischen Erkrankungen, brauchbar. Die iiranunmodulierende
Wirkung steht in deutlichem Gegensatz zum Wirkungsprofil üblicher, antiinflammatorischer Arzneimittel, wie Aspirin und Indomethacin, die keine direkte
25 immunmodulierende Aktivität aufweisen und die die
zelluläre und humorale Immunreaktion nur durch die Reduktion des Prostaglandinspiegels beeinflussen.
Claims (5)
10 Patentansprüche
worin R ein Wasserstoff atom oder eine Alkylgruppe mit
1 bis 4 Kohlenstoffatomen und R1 ein V/asserstoffatom
oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeuten, und der pharmazeutisch verträglichen Salze
davon« zur Modulation der Immunreaktion bei Mensch
25 und Tier.
2. Verwendung nach Anspruch 1, worin R und R ein V/asserstoffatom bedeuten.
3. Verwendung nach Anspruch 1, worin R eine Äthylgruppe und R ein Wasserstoffatom bedeuten.
4. Verwendung nach Anspruch 1, worin R ein Wasser-
stoff a torn und R1 eine Methylgruppe bedeuten.
5. Pharmazeutisches Mittel zur Modulation der Immunreaktion
bei Mensch und Tier, enthaltend mindestens eine Verbindung der Formel I, gegebenenfalls in Kombination mit
üblichen pharmazeutischen Trägern und Hilfsstoffen.
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