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Schwenklager für auswärts öffnende Klappflügel von
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Türen, Fenstern oder dgl.
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Die Erfindung betrifft ein Schwenklager in Form eines scherenförmigen
Gestänges für auswärts öffnende Klappflügel vdn Türen, Fenstern oder dgl., bei dem
ein Tragarm jeweils mit seinen Enden am Flügel und am Blendrahmen bzw. an Schienen
unverschieblich angelenkt ist, die am Flügel bzw. Blendrahmen befestigt sind, und
bei dem am Anlenkende des Klappflügels ein Lenker unverschieblich angelenkt ist,
dessen anderes Ende mittelbar oder direkt mit einem Gleitstück in der am Blendrahmen
befestigten Schiene schwenkbar verbunden ist.
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Schwenklager dieser Art sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt
(vgl. DE-AS 22 37 669, die kanadische PS 785 527 oder die BR-PS 1 102 048). Die
scherenförmige Ausbildung eines solchen Schwenklagers ist bei nach auswärts öffnenden
Klappflügeln notwendig, um das Säubern der Außenseite des Flügels zu ermöglichen.
Die bekannten Schwenklager sind im wesentlichen nur für relativ leichte Flügel geeignet.
Bei schweren, nach auswärts öffnenden Klappflügeln besteht einerseits die Gefahr,
daß die Gestängeglieder zu hohen Biegekräften unterworfen werden und daß andererseits
der Flügel in der Lüftungsoffenstellung (die bis zu 900 gegenüber der Schließstellung
versetzt sein kann) nicht ausreichend statisch ausgewogen ist, so daß an geeigneter
Stelle des Gestänges, z.B. zwischen Gleitstück und Gleitschiene eine zusätzliche
Abbremsung vorgesehen werden müßte, wodurch der ohnehin schwere Klappflügel nicht
mehr leicht gängig genug betätigt werden kann.
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Durch die Schwere des Flügels und die zusätzliche Schwergängigkeit
läßt sich der Klappflügel auch kaum noch in den Putzbereich zwischen 90 und etwa
1300 verschwenken.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, hier Abhilfe zu schaffen und das eingangs
näher bezeichnete Schwenklager so weiterzubilden, daß auch bei schweren, nach auswärts
schwenkenden Klappflügeln eine einfache und sichere Handhabung über den vollen,
insbesondere für das Putzen wünschenswerten, Klappbereich gewährleistet ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwischen Flügel
und Blendrahmen bzw. den an diesen befestigten Schienen ein zweiter Tragarm im Abstand
von dem ersten Tragarm und etwa parallel zu diesem angeordnet ist.
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Durch diese Weiterbildung wird ein Gewichtsausgleich für den schweren
Klappflügel erreicht. Die beiden Tragarme vermögen des Gewicht des Klappflügels
sicher aufzunehmen und auszugleichen, so daß auch ein schwerer Klappflügel sich
leicht bewegen läßt und ohne die Notwendigkeit einer zusätzlichen Bremseinrichtung
oder Schwergängigkeit in den eingestellten Stellungen sicher stehen bleibt. Durch
die beiden Tragarme wird auch das Gestänge als solches stabiler, so daß seine Teile
auch bei relativ geringer Materialstärke das hohe Flügelgewicht sicher und ohne
Verbiegen aufnehmen können. Durch den Gewichtsausgleich wird auch das Weiterschwenken
des Flügels über die 900 Stellung bis in eine Putzstellung von etwa 130° wesentlich
erleichtert, wobei z.B. durch einen automatisch einrastenden Hakenriegel der Flügel
in der Putzstellung festgestellt werden kann.
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Das Ausbalancieren des Klappflügels läßt sich leicht genau einjustieren,
wenn man den gegenseitigen Abstand der Anlenkpunkte der beiden Tragarme auf Seiten
des Blendrahmens mit Hilfe einer der bekannten Einstelleinrichtungen veränderlich
ausbildet. Auftretende Montageungenauigkeiten können in ähnlicher Weise mit Hilfe
einer Verstelleinric htung durch Veränderung der wirksamen Länge des ersten Lenkers
am Anlenkende des Klappflügels ausgeglichen werden.
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Eine besonders einfache Ausführung ergibt sich, wenn man die beiden
Tragarme auf Seiten des Blendrahmens direkt an der diesem zugeordneten Befestigungsschiene
unverschieblich anlenkt und den Abstand der beiden Anlenkstellen größer macht als
den Abstand der Anlenkstellen dieser beiden Tragarme auf Seiten des Flügels. In
diesem Fall wirkt der erste Lenker, der direkt am Flügel und am anderen Ende direkt
am Gleitstück angelenkt sein kann, nur noch als Führungsglied für die Bewegung des
Flügels.
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In diesem Fall besteht das Schwenklager praktisch nur aus den zuvor
erwähnten drei Gestängegliedern, die zwischen den Befestigungsschienen an Flügel
bzw. Blendrahmen so angeordnet und so abgekröpft sind, daß die auf der gleichen
Seite liegenden Anlenkenden der beiden Tragarme jeweils in der gleichen Ebene zu
liegen kommen.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel sind die dem Blendrahmen
zugeordneten Enden der beiden Tragarme an einem zweiten Lenker angelenkt, dessen
eines Ende am Blendrahmen bzw. der Schiebestückschiene unverschieblich angelenkt
ist. In diesem Fall kann die Ausgleichwirkung dadurch eingestellt werden, daß man
die wirksame Länge des zweiten Lenkers durch die Verstelleinrichtung einstellbar
verändert. Die Kombination der Gestängeglieder, die aus den beiden Tragarmen und
dem zweiten Lenker besteht, kann bei im übrigen unterschiedlich ausgebildeten Schwenklagern
der infrage stehenden Gattung zum Gewichts-
ausgleich und zur Verbesserung
der Gewichtsaufnahme eingesetzt werden So ist ein Einsatz bei der Anordnung nach
der DE-AS 22 37 669 ebenso wie bei den Anordnungen nach den anderen genannten Druckschriften
möglich.
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Bei einer bevorzugten Ausbildung des Schwenklagers ist der erste Lenker
auf Seiten des Blendrahmens an einem am Gleitstück angelenkten Gestängeglied angelenkt,
das sich etwa parallel zum Flügel bzw. zu dessen Befestigungsschiene erstreckt und
am ersten Tragarm in einem der Länge des ersten Lenkers etwa entsprechenden Abstand
von der Anlenkstelle des Tragarmes am Flügel unverschieblich angelenkt ist. Dabei
sind vorn den drei Ge-' stängegliedern, nämlich von den beiden Tragarmen und dem
zweiten Lenker wenigstens zwei Gestängeglieder so abgekröpft, daß alle beweglichen
Gestängeglieder des Schwenklagers zwischen den beiden Befestigungsschienen einen
Raum einnehmen, der nur zwei Materialstärken der Gestängeglieder entspricht. Damit
läßt sich das Schwenklager auch jederzeit leicht in den begrenzten Raum im Spalt
zwischen den Schmalseiten von Flügel und Blendrahmen einbauen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen näher
erläutert.
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Es zeigen Fig. 1 ein Schwenklager gemäß der Erfindung in bevorzugter
Ausführungsform in Seitenansicht im teilweise geöffneten Zustand.
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Fig. 2 in der gleichen Darstellung das Bghwenklager in der 900 - Offenstellung.
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Fig. 3 das Schwenklager in der Putzstellung von ca.
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130°.
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Fig. 4 in Ansicht von vorn das Schwenklager in der Schließstellung
und die Fig. 5-8 in einer den Fig.1-4 entsprechenden Darstellung. ein weiteres,
einfacheres Ausführungsbeispiel des erfindunsgemäßen Schwenklagers.
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Soweit gleiche Teile bei den verschiedenen Ausführungs--formen verwendet
sind, sind diese auch mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
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Es wird in den beiden Ausführungsformen davon ausgegangen, daß das
Schwenklager mit dem Flügel über eine Befestigungsschiene 7 und mit dem Blendrahmen
über eine als Schiebeführung ausgebildete Befestigungsschiene 15 fest verbunden
ist. Am oberen Anlenkende des Klappflügels ist bei der Ausführungsform nach Fig.1
- 4 ein erster Lenker 13 vorgesehen. Dieser ist mit einem Ende unverschieblich an
der Befestigungsschiene 7 und mit seinem anderen Ende an ein Gestängeglied 12 unverschieblich
angelenkt. Das Gestängeglied 12 ist mit seinem oberen Ende bei 21 an einem in der
Schiene 15 verschieblichen Gleitstück 18 angelenkt. Im Abstand von dem ersten Lenker
13 ist an der Befestigungsschiene 7 bei 22 ein Tragarm 9 angelenkt, dessen anderes
Ende mit dem Blendrahmen verbunden ist. Das Gestängeglied 12 ist mit seinem zweiten
Ende bei 23 an dem Tragarm 9 unverschieblich angelenkt und zwar in einem Abstand
von der Gelenkstelle 22, die, angenähert der wirksamen Länge des ersten Lenkers
13 entspricht. Im Abstand von dem Tragarm 9 ist ein zweiter Tragarm 33 mit seinem
einen Ende ebenfalls an der Befestigungsschiene 7 des Flügels angelenkt. Der zweite
Tragarm 33 läuft etwa parallel zu dem ersten Tragarm 9.
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Die mit dem Blendrahmen verbundenen Enden der beiden Tragarme 9 und
33 sind bei 10 bzw. 35 jeweils unverschieblich an einem gemeinsamen zweiten Lenker
34 angelenkt, dessen oberes Ende am unteren Ende der Be-
festigungsschiene
15 unverschieblich angelenkt ist.
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Der Tragarm 9 und der zweite Lenker 34 weisen jeweils eine Kröpfung
auf, so daß sich in der Schließstellung eine gegenseitige Lage der Gestängeglieder
ergibt, wie sie aus Fig.4 ersichtlich ist. Man erkennt aus Fig. 4, daß zwischen
den beiden Befestigungsschienen 7 und 15 die zu dem Schwenklager gehörenden fünf
beweglichen Gestängeglieder einen Einbauraum einnehmen, der etwa zwei Materialstärken
der Gestängeglieder entspricht..Damit läßt sich das neue Schwenklager leicht in
den Spalt zwischen den Schmalseiten von Flügel und Blendrahmen einbauen.
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Wie aus den Fig.2 und 3 hervorgeht, ist die Anordnung so getroffen,
daß der erste Tragarm 9 den zweiten Lenker 34 herunterzudrücken sucht, während der
zweite Tragarm 33 bei Schwenkbewegungen in die entgegengesetzte Richtung zieht.
Man erhält so einen wirksamen Gewichtsausgleich oder eine Ausbalancierung des Gewichtes
des KlappflUgels, wobei die beiden Tragarme gemeinsam das Gewicht des Klappflügels
aufnehmen können.
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Bei der gezeigten Ausführungsform wirkt der Gewichtsausgleich etwa
bis 900. Der Klappflügel bleibt in jeder Öffnungsstellung ausbalanciert stehen.
Es ist. also keine besondere Bremseinrichtung oder eine zusätzliche Gleitreibung
etwa zwischen Gleitstück 18 und Schiene 15 erforderlich. Damit ist der Klappflügel
auch bei großer Ausführung und großem Gewicht leichtgängig.
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Er kann aus der Stellung nach Fig.2 in die Putzstellung nach Fig.3
ohne großen Kraftaufwand verschwenkt werden. Um die Putzstellung zu sichern, kann
ein automatisch einrastender Hakenriegel (nicht gezeigt) vorgesehen sein, der den
Flüge; während des Putzens sichert.
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Der zweite Lenker 34 kann eine nicht dargestellte Verstelleinrichtung
zur Veränderung der wirksamen Länge des Lenkers 34 aufweisen. Eine gleiche Einrichtung
kann auch dem ersten Lenker 13 zugeordnet sein, der bei 28 mit dem Gestängeglied
12 gelenkig verbunden ist. Die Verstelleinrichtung an dem zweiten Lenker 34 dient
dazu, die Ausbalancierungswirkung für das Gewicht des Flügels genau einjustieren
zu können. Die Verstelleinrichtung am ersten Lenker 13 dagegen dient hauptsächlich
dazu, etwaige!Montage-Ungenauigkeiten korrigieren zu können.
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Der zweite Tragarm 33 mit dem zweiten Lenker 34 kann auch bei anderen
scherenförmigen Schwenklagern mit Vorteil eingesetzt werden, die einen schwenkbaren
Tragarm aufweisen, wie dies schon weiter oben anhand des Standes der Technik angedeutet
wurde.
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Die Ausführungsform nach den Fig. 5-8 ist einfacher als die bevorzugte
Ausführungsform. Allerdings ist bei dieser auch die Ausbalancierung des Gewichtes
des Klappflügels nicht so gut wie bei der ersten Ausführungsform. Bei dieser zweiten
Ausführungsform sind die beiden Tragarme 51 und 52 an ihren Enden jeweils direkt
an der Befestigungsschiene 7 bzw. der Befestigungsschiene 15 unverschieblich angelenkt.
Ein zweiter Lenker entfällt. Bei dieser Anordnung ist jedoch darauf zu achten, daß
der gegenseitige Abstand der dem Blendrahmen zugeordneten Anlenkstellen 41 und 42
in einem vorbestimmten Maße größer ist als der gegenseitige Abstand an den Anlenkstellen
an den anderen Enden der beiden Tragarme 51 und 52. Aufgrund dieser Anordnung übernehmen
die beiden Tragarme 51 und 52 auch die Steuerung des Bewegungsablaufes. Damit kann
das Gestängeglied 12 der ersten Ausführungsform entfallen. Der erste Lenker AO kann
unmittelbar am Gleitstück angelenkt sein und übernimmt dann hauptsäch-
lich
noch die Aufgabe, den Klappflügel zwischen den Schmalseiten'des Blendrahmens zu
führen.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1-4 kann der zweite Lenker 34
auch am Flügel bzw. an der dort befestigten Schiene angelenkt sein. In diesem Fall
greift das Gestängeglied 12 nicht am ersten Tragarm 9 an. Vielmehr sind das Gestängeglied
12 und die beiden Tragarme 9 und 33 an dem zweiten Lenker 34 angelenkt, so daß diese
drei Gestängeglieder in der Putzstellung etwa parallel zueinander verlaufen.
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Bei dieser Abwandlung kann auf den Tragarm 9 verzichtet werden, weil
das Gestängeglied 12 dessen Funktion mit übernehmen kann. Die Beibehaltung beider
Tragarme 9 und 33 kann sich aber auch aus Stabilitäts- und Fettig; keitsgründen
weiterhin empfehlen.
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