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Die Erfindung betrifft ein Insektenschutzgitter, insbesondere für Tür-, Fenster- und ähnliche Wandöffnungen, mit einem Aussenrahmen, einem zwischen einer Offen- und einer Schliessstellung schwenkbaren Flügel und einer Halteeinrichtung mit wenigstens einem in Richtung der Schwenkachse angeordneten Torsionsstab, der jeweils drehfest mit dem einen Stabende in einer Aufnahmestelle des Aussenrahmens und mit dem anderen Stabende in einer Aufnahmestelle des Gitterrahmens des schwenkbaren Flügels gehalten und beim Öffnen des Flügels durch Torsion verdrehbar ist, so dass ein selbsttätiges Zurückschwenken des Flügels in die Schliessstellung bewirkt wird.
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Insektenschutzgitter dieser Art werden bekanntlich vielseitig in Gebäuden aller Art bei Tür-, Fenster- oder ähnlichen Wandöffnungen eingesetzt. Mit solchen Insektenschutzgittern wird äusserst wirksam verhindert, dass insbesondere Insekten ins Gebäudeinnere gelangen können. Das wird auch dadurch erreicht, dass der Gitterrahmen beim Loslassen unter der Wirkung der im Torsionsstab beim Öffnen der Tür generierten Energie selbsttätig zurückschwenkt.
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Bei einem Insektenschutzgitter gemäss der Druckschrift DE-Gbm 20 2010 001 092 Ul ist mit einem in einem Rahmen schwenkbar aufgenommenen Flügel und einem einen Torsionsstab umfassenden Schliessmechanismus versehen, der beim Öffnen der Insektenschutztür torsiert wird und bei losgelassenem Flügel die Insektenschutztür selbsttätig schliesst. Dieser bei geschlossenem Flügel spannungsfreie Torsionsstab ist zwischen zwei Scharnieren des Gitters angeordnet, wobei er unverrückbar mit dem einen Ende am schwenkbaren Gitterrahmen und mit dem anderen Ende am ortsfesten Aussenrahmen befestigt ist. Infolge der unverrückbaren Anordnung des Torsionsstabs ist die Montage und Demontage des Gitterrahmens zum Aussenrahmen umständlich und kann praktisch nur von Fachleuten mit speziellen Werkzeugen ausgeführt werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu vermeiden und ein Insektenschutzgitter der eingangs genannten Art zu schaffen, deren Halteeinrichtung so ausgebildet ist, dass der Torsionsstab durch einfache Handgriffe zwischen dem Aussen- und dem Gitterrahmen montiert bzw. demontiert werden kann.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Aufnahmestellen des Aussenrahmens bzw. des Gitterrahmens als die Stabenden des Torsionsstabs jeweils drehfest aufnehmende Hülsen ausgebildet sind, wobei vorzugsweise die untere Hülse unverrückbar fest angebracht, während die obere Hülse höhenverstellbar gelagert ist, so dass der Torsionsstab in die untere Hülse einsteckbar und im verdrehten Zustand die obere Hülse auf diesen steckbar bzw. beim Lösen von diesem wegnehmbar ist.
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Dadurch ist es möglich, bei der Montage des Insektenschutzgitters den Torsionsstab nach manuellem Verschieben der höhenverstellbaren Hülse bequem zwischen den Aufnahmestellen des Aussenrahmens und des Gitterrahmens zu platzieren, vorzugsweise im geschlossenen Zustand des Gitters, bei der die Schliesskraft des Torsionsstabes aufgrund seiner vorgegebenen Torsionsverdrehung gering ist.
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Die Erfindung sieht dabei vor, dass zumindest diese eine höhenverstellbaren Hülse ein Führungselement aufweist, das in der Profilschiene des Aussenrahmens bzw. des Gitterrahmens geführt ist, so dass diese obere Hülse auf den in der unteren Hülse eingesteckten Torsionsstab durch Verschieben der Hülse von Hand aufstülpbar ist.
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Die vorzugsweise untere Hülse ist in einer vorgegebenen Höhenstellung fixierbar, wobei sie entweder am Aussenrahmen bzw. am Gitterrahmen befestigt ist.
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Damit ist sichergestellt, dass beim Schwenken des Flügels des Insektenschutzgitters der Torsionsstab die durch Verdrehen seines oberen zum unteren Ende entstehende Torsionskraft auf den Gitterrahmen überträgt. Es ist aus Platzersparnis- und optischen Gründen vorteilhaft, wenn der Torsionsstab im montierten Zustand zwischen den Profilschienen des Aussenrahmens und des Gitterrahmens befindlich und koaxial zur Schwenkachse des Flügels platziert ist.
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Dabei ist es im Sinne einer leichten Handhabung der Halteeinrichtung zweckmässig, wenn die obere Hülse in der Profilschiene des Gitterrahmens selbsthemmend gelagert ist und dort von Hand bewegbar ist.
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Zwecks einwandfreier Übertragung der Torsionskräfte auf den Gitterrahmen sieht die Erfindung zudem vor, dass die Stabenden des Torsionsstabs einen vorzugsweise recht- bzw. mehreckigen Querschnitt aufweisen, der mit gegengleich ausgebildeten Öffnungen der Hülsen zum Bilden einer form- und/oder kraftschlüssigen Verbindung des Torsionsstabs mit den Hülsen in Schwenkrichtung der Tür korrespondiert.
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Um die Schliesskraft der Halteeinrichtung zu verstärken, kann sie im Rahmen der Erfindung mit vorzugsweise zwei übereinander angeordneten Torsionsstäben versehen sein. Das hat auch den Vorteil, dass die Torsionsstäbe einen kleineren Durchmesser als bei Halteeinrichtungen mit nur einem Torsionsstab bei gleichen Schliesskräften aufweisen können.
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Die Montage und Demontage des Gitters kann ohne Weiteres von Hand durchgeführt werden. Um diese Arbeiten zu erleichtern, ist es zweckmässig, ein einfaches Werkzeug zu verwenden, vorzugsweise in Gestalt eines Hebelarms, der endseitig mit einer dem rechteckigen Querschnitt der Stabenden angepassten Öffnung versehen ist. Nach Einstecken des Werkzeugs in das Stabende kann dieses durch Betätigen des Hebelarms soweit gedreht werden, bis sein Querschnitt mit der Öffnung der als Torsionsstabaufnahme dienenden Hülse genau korrespondiert, und dann die Hülse darüber gestülpt werden kann.
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Es ist dabei vorteilhaft, wenn der Torsionsstab zum Verbinden desselben mit dem Werkzeug in seiner Achsrichtung um einen bestimmten Winkel biegsam ist, was die Montage bzw. Demontage erleichtert.
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Die Erfindung sowie weitere Vorteile derselben sind nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 eine teilweise perspektivische Ansicht eines erfindungsgemässen Insektenschutzgitters beim Montieren des Torsionsstabs mit einem Werkzeug;
- 2 eine teilweise perspektivische Ansicht des Insektenschutzgitters nach 1 mit eingeschobenem Torsionsstab;
- 3 eine teilweise perspektivische Ansicht des Insektenschutzgitters nach 1 mit aufgestülpter Hülse auf den Torsionsstab;
- 4 eine teilweise perspektivische Ansicht des Insektenschutzgitters nach 1 im unteren Eckbereich mit dem in eine Hülse eingesteckten Torsionsstab; und
- 5 einen teilweisen Querschnitt des Insektenschutzgitters nach 1 mit Draufsicht des Werkzeugs.
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1 bis 5 zeigen ein Insektenschutzgitter jeweils in teilweiser Ansicht, das im Wesentlichen aus einem fix montierten Aussenrahmen 3, einem Flügel 1 mit einem Gitterrahmen 2 und diese schwenkbar verbindende jeweils einem unteren Scharnier 4a und einem oberen Scharnier 4b besteht. Der Flügel 1 ist mit einem vom Gitterrahmen 2 gehaltenen feinmaschigen Gittergewebe 5 aus Kunststoff oder Metalldrähten versehen. Solche Insektenschutzgitter sind an sich bekannt und werden in Türen, Fenstern und ähnlichen Wandöffnungen eingebaut. Sie verhindern primär, dass Insekten jeglicher Art und auch andere Kleintiere in den Innenraum gelangen können.
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Es ist eine Halteeinrichtung 6 in dem zwischen den übereinander angeordneten Scharnieren 4a, 4b gebildeten Spalt 19 mit einem in Richtung der Schwenkachse A des Flügels angeordneten Torsionsstab 7 und mit diesen als Aufnahmestellen dienende Hülsen 10, 11 angebracht. Die Stabenden 8, 9 sind drehfest in einer jeweiligen Hülse 10, 11 einsteckbar. Die untere Hülse 10 ist unverrückbar im Aussenrahmen 3 fest montiert, derweil die obere Hülse 11 manuell höhenverstellbar am Gitterrahmen 2 angebracht ist. Selbstverständlich könnte umgekehrt die untere Hülse am Gitterrahmen und die obere Hülse am Aussenrahmen befestigt sein.
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Damit der Torsionsstab 7 die von ihm erzeugte Torsionskraft sicher auf den Gitterrahmen übertragen kann, müssen seine Stabenden 8, 9 in den sie aufnehmenden Hülsen 10, 11 drehsteif fixiert sein. Zumindest die Stabenden 8, 9 sind daher mit einem vorzugsweise recht- oder mehreckigen Querschnitt ausgebildet, der passgenau mit gegengleich ausgebildeten Öffnungen 15, 16 der Hülsen 10, 11 korrespondiert. Im montierten Zustand sind diese nutenförmigen Öffnungen 15, 16 um einen Winkel zueinander versetzt angeordnet, der zwischen einigen Winkelgraden und annährend 45° variieren kann. Diese versetzte Anordnung könnte statt in den Öffnungen auch bei den Querschnitten der Stabenden 8, 9 oder bei den Öffnungen und den Stabenden ausgebildet sein.
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Auf diese Weise entsteht zwischen dem Torsionsstab 7 und den Hülsen 10, 11 im gesteckten Zustand eine form- und/oder kraftschlüssige Verbindung in Schwenkrichtung, die bewirkt, dass die vom Torsionsstab 7 beim Öffnen des Gitterrahmens erzeugte Torsionskraft auf den Flügel 1 überträgt und letzteren selbsttätig in seine Schliessstellung zurückschwenkt. Zweckmässigerweise ist ein geringes Spiel zwischen dem jeweiligen Ende 8, 9 des Torsionsstabes und den Öffnungen 15, 16 vorhanden, damit der Torsionsstab von Hand leicht in die Hülsen 10, 11 eingesteckt bzw. von diesen gelöst werden kann.
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Die untere Hülse 10 ist in oder an der Profilschiene 13 des Aussenrahmens 3 fest fixiert, während die obere Hülse 11 in oder an der Profilschiene 14 des Gitterrahmens 2 selbsthemmend verschiebbar gelagert und damit von Hand auf den in der unteren Hülse 10 eingesteckten Torsionsstab 7 aufstülpbar ist. Zumindest der oberen verschiebbaren Hülse 11 ist ein Führungselement 12 zugeordnet, das drehsteif in einer seitlichen Führungsbahn 14' der Profilschiene 14 des Gitterrahmens 2 verstellbar gelagert ist. Diese Hülse 11 könnte durch ein nicht gezeigtes Arretiermittel lösbar in der Profilschiene befestigbar sein, wenn diese beispielsweise nicht selbsthemmend darin geführt wäre.
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Beim beschriebenen Ausführungsbeispiel ist der Torsionsstab 7 im montierten Zustand zwischen den Profilschienen 13, 14 koaxial zur Schwenkachse A des Gitters ausgerichtet. Falls die Längsachse des Torsionsstabs nicht mit der Schwenkachse des Gitters zusammenfällt, können dann seine Stabenden 8, 9 zum Ausgleichen der Abweichung jeweils in Richtung der Hülsen 10 und 11 gekröpft sein.
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Insbesondere in 1 bis 4 ist veranschaulicht, wie die Montage des Torsionsstabes 7 im Insektenschutzgitter erfindungsgemäss erfolgt. Vorteilhaft im geschlossenen Zustand des Gitterrahmens 2, bei dem er in den Scharnieren 4a, 4b eingehängt ist, wird der Torsionsstab 7 mit seinem unteren Stabende 8 in der im Aussenrahmen 3 unverrückbar fixierten Hülse 10 eingesteckt, wie in 4 ersichtlich ist.
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Mit Hilfe eines auf diesen endseitig aufgesteckten Werkzeugs 17 in Gestalt eines Hebelarms 17 mit endseitigen Öffnungen 18 wird der Torsionsstab 7 mit der einen Hand gehalten, wobei er nach dem Einstecken mit Vorteil um einen Winkel von Hand weg vom Gitterrahmen gebogen wird, wie in 1 ersichtlich ist. Dabei wird der Torsionsstab 7 mit Hilfe des Werkzeugs 17 oben soweit zu seinem unteren Ende gedreht, bis sein Stabende 9 passgenau in die Öffnung 16 der oberen Hülse 11 hineinpasst. Sodann kann er mit der einen Hand in den Spalt 19 zwischen dem Aussen- und Gitterrahmen 2, 3 eingeschoben und mit der anderen Hand kann die nach oben verschobene Hülse 11 soweit nach unten gestossen werden, bis sie auf das obere Stabende 9 aufgestülpt ist. Die Demontage des Torsionsstabes wird auf gleiche Weise in der umgekehrten Reihenfolge durchgeführt.
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Die beschriebene Ausführung der Halteeinrichtung 6 bringt mit sich den Vorteil, dass der Torsionsstab 7 vorzugsweise im geschlossenen Zustand des Gitters leicht von Hand montiert bzw. demontiert werden kann, wobei bei der Torsionsverdrehung des Torsionsstabs der vorgegebene Winkel vom unteren zum oberen Stabende vorzugsweise annährend zwischen ein paar Grade bis 45° beträgt. Jedenfalls ist es von Vorteil, wenn im geschlossenen Zustand der Torsionsstab 7 noch ein Rest der beim Öffnen des Gitters erzeugten Torsionskraft auf den Gitterrahmen 2 ausübt. Damit ist sichergestellt, dass der Flügel stets selbsttätig sicher geschlossen bleibt, da auch in vollständig geschlossener Stellung eine bestimmte Schliesskraft auf den Flügel wirksam ist.
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Es könnten aber zusätzlich zu dieser Schliesskraft herkömmliche Magnete im Gitter- und dem Aussenrahmen angeordnet sein, die im geschlossenen Zustand des Gitterrahmens zusammenwirken und sich gegenseitig anziehen und damit bewirken, dass der Gitterrahmen wie eingeklinkt ist. Dabei könnte der Torsionsstab auch so angeordnet sein, dass er in der Schliessstellung nur durch ein paar Winkelgrade durch Torsion vom einen zum andern Ende verdreht ist.
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Im Prinzip könnte die obere Hülse fix angeordnet sein und der Torsionsstab von unten in diese gesteckt und anschliessend die untere Hülse dann mit der zweiten Hand nach oben verschoben und in den Torsionsstab eingesteckt werden, wobei diese untere Hülse dann vorzugsweise durch ein lösbares Arretiermittel fixiert würde.
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Beim beschriebenen Ausführungsbeispiel ist das Insektenschutzgitter mit einem einzelnen Torsionsstab 7 ausgestattet. Es ist aber im Rahmen der Erfindung ohne weiteres möglich, zur Steigerung der Schliesskraft das Gitter mit mehreren, vorzugsweise mit zwei übereinander angeordneten Torsionsstäben zu versehen, deren Stabenden jeweils drehfest in den ihnen zugeordneten Hülsen nach einem ähnlichen Montage- bzw. Demontageverfahren einsteckbar sind. Dabei könnte auch nur ein Scharnier beispielsweise annähernd in der Mitte des Gitterrahmens eingesetzt sein und ober- und/oder unterhalb zu diesem je ein Torsionsstab eingesetzt sein. Die Scharniere könnten auch direkt an einem Aussenrahmen oder dergleichen und/oder am Gitterrahmen mittels Schrauben befestigt sein.
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Es könnten zum Beispiel auch zwei Gitterrahmen nebeneinander im einen Aussenrahmen schwenkbar gelagert sein, die jeweils mit Scharnieren und je einem Torsionsstab versehen wären.
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Die Erfindung eignet sich auch bei sogenannten Pendeltüren bzw. -fenstern, bei denen der Flügel nicht nur auf die eine Seite des Aussenrahmens, sondern vom Schliesszustand auf die eine oder andere Seite ausgeschwenkt werden kann. Die Scharniere und ihre Schwenkachse (A) wären dann mit Vorteil annähernd in der Mitte in Querrichtung der Längsebene des Flügels betrachtet angeordnet und nicht wie in 5 gezeigt ist. Zudem müsste der Aussenrahmen so ausgebildet sein, dass der Flügel von der Schliessstellung in beide Richtungen ausgeschwenkt werden kann. Die Halteeinrichtung mit dem Torsionsstab und den diesen haltenden Hülsen wäre gleich wie bei dem Insektenschutzgitter nach 1 bis 3 zwischen den Scharnieren durch Torsion verdreht angeordnet.