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Gurtprofil für Geländer
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Die Erfindung betrifft ein Gurtprofil für Geländer, insbesondere ein
Obergurtprofil, das als Trägerleiste für den IIandlaufbezug dient, welches zur Bildung
von ebenen und verwundenen Geländerbogen benutzt werden kann.
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Boi der Anfertiqung von Geländern, und zwar vornehmlich beim liau
von Treppengeländern, ist es häufig erforderlich, die Gurtprofile in ebenen, aber
auch in verwundenen Boyen anzuordnen. Die entsprecht!nde Formgebung der Gurtprofile,
d.h.
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die Bildung der ebenen oder verwundenen Geländerbogen, kann in den
meis-ten Fällen erst an der Baustelle vorgenommen werden.
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Besonders die Anfertijung der als Trägerleisten für den Handlaufbezug
zu benutzenden Gurtprofile bereitet dabei Schwierigkeiten, weil die wünsehenswerte
Griffigkeit des Handlaufbezuges Leicht beeinträchtigt wird, wenn die Geländerbogen
in ungleichmäßiger Rundung und/oder Windung verlaufen.
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In der Zeitschrift "baubeschlagmagazin", Heft 10/1966 (14.
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Jahrgang, ist auf Seite 148 zur Vermeidung zeitraubender Schmiedoarheit
bei der Herstellung von Treppengeländerbogen vorgeschlagen worden, als Trägerleisten
für den Handlaufbezug gewissermaßen kammartig guerqechlitzte Obergurtprofile zu
verwenden. Diese werden in Stäben von 2 m Länge hergestellt und lassen sich in jede
notwendige Form bringen, so daß auch extreme
Verwindungen und Radien
ausgeformt werden können.
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Nachteilig bei diesem. bekannten Obergurtprofil ist einerseits, daß
dieses zunächst in der im jeweils zu fertigenden Geländerbogen entsprechenden Länge
von den vorgcferti(ten Stäben abgetrennt, dann unter IIerstellung der ebenen oder
verwundenen Biegung zwischen die Enden der üblichen Gurtprofile eingepaßt und schließlich
mit diesen noch verschweißt werden muß. Vor dem Aufbringen des Handlaufbezuges auf
das als Trägerleiste hierfür dienende Obergurtprofil ist es dann nicht nur notwendig,
die an den Stoßstellen gebildeten Schweißnähte durch Nachschleifen zu glätten. Vielmehr
ist auch noch ein Nachschleifen der Zahnkanten des kammartig quergeschlitzten Obergurtprofils
auf seiner Oberseite. erforderlich, um eine -einwan freie Auflagefläche für den
Handlaufbezug zu erhalten. Nur hierdurch kann nämlich vermieden werden, daß sich
fühlbare und damit störend wirkende Unstetigkeitsstellen an der Oberfläche des Handlaufbezuges
ausbilden.
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Ziel der Erfindung ist es, die dem bekannten Obergurtprofil noch eigentümlichen
Nachteile zu vermeiden. Es liegt 4 aber der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
Gurtprofil für Gelänc der eingangs angegebenen Gattung zu schaffen, das sich prakti
ohne Unterbrechung über di ganze Länge eines Geländers hinwe führen läßt und dabei
die problemlose Ausformung von. ebenen und auch verwundenen Geländerbogen mit allen
vorkommenden Biegeradien gestattet. Dabei ist es wesentlich, daß auch extreme Verwindungen
und Radien ohne irgendwelche Nacharbeit gebildet werden können und der Handlaufbezug
nach seinem Au: bringen auf das Obergurtprofil überall, also auch im Bereich der
Geländerbogen, das gleiche Griffgefühl bietet, also wellen- und höckerfrei durchgeEhc?nd
verläuft.
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Die Lösung dieser Aufgabe wird erfindungs(3emäß nach dem Kenn zeichen
des Anspruchs 1 darlllrch erreicht, daß mc?llrere, jewei einem Teilquerschnitt des
.urtprofils entsprechende ProFilstäbe
aus plastisch verformbarem
Werkstoff in der Querschnitts-Hauptebene nebeneinanderliegend, aber in Richtung
ihrer Längsachse zueinander relativ bewegbar miteinander verbunden und/oder gegeneinander
abgestützt sind.
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Der Vorteil dieser Ausgestaltung liegt darin, daß sich die Biegeverformung
der Gurtprofile leicht und sicher um geeignete Radienschablonen bewerkstelligen
läßt, weil sich die sie bildenden Profilstäbe entsprechend ihrem unterschiedlichen
Biegeradien und damit auch unterschiedlichen Biegungslängen problemlos gegeneinander
längsverschieben können. Sowohl am Innenradius als auch am Außenradius behält dabei
das Gurtprofil durchgehend glatte, also höcker- und wellenfreie Längskanten und
gewährleistet damit eine einwandfreie Auflagefläche für den Handlaufbezwj.
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Ein weiterbildendes Erfindungsmerkmal besteht nach Anspruch 2 darin,
daß zwei zueinander spiegelbildlich angeordnete Profilstäbe über elastisch verformbar,
steg- oder stabförmige Zwischenglieder miteinander verbunden und/oder gegeneinander
abgestützt sind.
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Nach Anspruch 3 wird es weiterhin als erfinderisch angesehen, daß
wenigstens die den äußeren Längskanten des Gurtprofils benachbarten Profilstäbe
aus einem plastisch verformbaren Kernkörper, z.B. aus Metall, sowie einem elastisch
verformbaren Mantelkörper, bspw. aus Kunststoff, bestehen.
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Ein anderes Ausgestaltungsmerkmal der Erfindung ist nach Anspruch
4 dadurch gekennzeichnet, daß jeder Kernkörper einen regelmäßigen Vollquerschnitt,
z.B. einen Polygon-, Rund- oder Ovalguerschnitt hat und dabei von einem Mantelkörper
allseitig umgeben ist, welcher einen sich in Richtung der Querschnitts-Hauptebene
erstreckenden, jeweils eine äußere Längskante des Gurtprofils bestimmenden, leistenartigen
Ausleger aufweist.
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Besonders bewährt hat es sich, wenn erfindungsgemäß nach Anspruch
5 zwei im Q»erschnitt winkel- bzw. L-förmige Profilstäbe miteinander zu einem im
Querschnitt T-förmigen Gurtprofil gekoppelt sind, bei dem die Kernkörper im Bereich
des T-Steges liegen, während die leistenartigen Ausleger der Mantelkörper die beiden
T-Flansche bilden.
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Ein ausgestaltendes Wesensmerkmal der Erfindung liegt nach Anspruch
6 darin, daß die Kernkörper aus gezogenen Leichtmetallprofilen, insbesondere Aluminiumstäben,
bestehen. Andererseits ist nach Anspruch 7 noch vorgesehen, daß die Mantelkörper
der beiden im Querschnitt winkel- bzw. L-förmigen Profilstäbe aus einem härteren
Kunststoff bestehen1 als eine diese im Bereich des T-Steges miteinander verbindende
Kunststoffzwischenschicht.
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Schließlich wird ein wichtiges Ausbildungsmerkmal der Erfind nach
Anspruch 8 auch darin gesehen, daß die Profilstäbe, z.B über Hinterschneidungsteile,
relativ zueinander långsschiebbar ineinandergreifend zusammengesetzt sind.
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Weitere Merkmale und Vorteile des Gegenstandes-der Erfindung werden
nachfolgend anhand in der Zeichnung dargestellten Aus führungsbeispielen erläutert.
Hierbei zeigt Figur 1 in räumlicher Ansichtsdarstellung den um 1800 gebogenen sowie
zugleich in Höhenrichtung schraubenarti verwundenen Obergurtbereich eines Treppengeländers,
der als Trägerleiste für einen Handlaufbezug vorgesehen ist, Figur 2 ebenfalls in
räumlicher Ansichtsdarstellung einen u 90" und in der Ebene gebogenen- Obergurtbereich
eine Geländers, der als Trägerleiste für einen Handlaufbezug dient,
Figur
3 etwa in natürlicher Größe einen ersc7itt durch eine bevorzugte Ausführungsf m
eines Obérgurtprofils für Geländer, 7 Figur 4 einen der Figur 3 entsprechenden Querschnitt
durch das Gurtprofil mit aufgesetztem bzw. aufgeklemmtem Handlaufbezug im Verbindungsbereich
mit einem Geländerstab, Figur 5 eine schematisch vereinfachte Draufsichtdarstellung
auf ein 90°-Bogenstück des Obergurtbereiches eines Geländers mit aufgesetztem Handlaufbezug,
Figur 6 eine schematische Draufsicht auf einen geraden Abschnitt eines Oberejurt:profils,
der zur Bildung eines 90°-Rogens vorbereitet ist und iu 7 einen der Fig. 3 entsprechenden
Schnitt durch eine andere Ausgestaltungsmöglichkeit für ein Gurtprofil.
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in Fig. 1 der Zeichnung ist ein Teilbereich aus einem Treppengeländer
ersichtlich, der ein Gurtprofil 1, und zwar ein Obergurtprofil, sowie zw'i dieses
tragende Geländerstäbe 2 umfaßt.
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Das öbergurtprofil 1 nach fi<j. 1 hat bspw. einen etwa T-förmigen
Querschnitt und bild(.t zwischen den beiden Geländerstäben 2 einen Geländerbogen
3, der sicn einerseits über einen Winkelbereich von 1800 erstreckt, sowie andererseits
entsprechend der jeweiligen Treppensteigung in Höhenrichtung schraubenartig verwunden
ist.
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Auch in Fig.. 2 der Zeichnung ist ein Ausschnittbereich aus einem
Geländer dargestLllt, der von einem Gurtprofil 1, und zwar einem Obergurtprofil
von etwa T-förmigem Querschnitt, sowie zwei Geländerstäben 2 gebildet ist. In diesem
Falle ist jedoch das Gurtprofil in der Ebene als 900-Bogen 4 verformt.
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Aus den Fig. 3 und 4 geht hervor, daß das - hier als Obergurtprofil
in Benutzung genommene - Gurtprofil 1 aus mehreren bspw. zwei, Profilstçben 5' und
5" gebildet ist. Jeder dieser Profilstäbe 5', 5" entspricht dabei einem Teilquerschnitt
des Gurtprofiles 1. Die Profilstäbe 5', 5" sind dabei plastisch verformbar ausgeführt
und in Richtung der Querschnitts-Hauptebene des Gurtprofiles 1 nebeneinanderliegend,
aber in Richtung ihrer Längsachse zueinander relativ bewegbar miteinander verbunden
und/oder gegeneinander abgestützt.
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Erkennbar ist aus den Fig. 3 und 4 deutlich, daß zwei zueinander spiegelbildlich
angeordnete Profilstäbe 5' und 5" miteinander das Gurtprofil 1 bilden. Dabei hat
jeder Profilstab 5' und 5" einen winkel- bzw. L-,förmigen QuerschníEt und beide
Profilstäbe 5' und 5" sind so nebeneinandergesetzt, daß sie miteinander zu einem
im Querschnitt T-förmiqen (,urEprof gekoppelt werden können. Wichtigg ist dabei,
daß die Möglichkeit besteht, die beiden Profilstäbe 5' und " so miteinander zum
Gurtprofil 1 zu koppeln, daß sie sich im Falle der Biegever.-formung zumindest begrenzt
in Längsrichtung relativ zueinander verlagern lassen und damit einen Ausgleich der
an beiden Profilstäben 5' und 5" zwangsläufig unterschiedlichen Biegeradius bewirken.
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Die beiden Profilstäbe 5' und 5" werden vorzugsweise über elastisch
verformbare, entweder steg- oder aber stabförmige Zwischenglieder miteinander verbunden
und/oder gegeneinander abgestützt, wie das aus den Fig. 3 und 4 erkennbar ist..
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Andererseits besteht aber auch die Möglichkeit, die Profilstäbe, z.B.
über Hinterschneidungsteile, relativ zueinander längsschiebbar ineinandergreifend
zusammenzusetzen.
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Nach-den Fig. 3 und 4 besteht jeder der beiden Profilstäbe 1 und 5"
des Gurtprofils 1 aus einem plastisch verformbaren K körper 6 sowie einem elastisch
verformbaren Mantelkörper 7.
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Während der plastisch verformbare Kernkörper 6 aus Metall, bspw. einem
gezogenen Leichtmetallprofil, insbesondere aus einem Aluminiumstab, besteht, wird
der elastisch verformbare Mantelkörper 7 aus Kunststoff oder auch Gummi gefertigt.
Er kann dabei um den Kernkörper herum extrudiert aber auch mit ihm verklebt oder
an ihn anvulkanisiert werden.
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Beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 3 und 4 hat der Kernkörper
einen hochkant stehenden Rechteckquerschnitt. Er kann aber auch einen anderen regelmäßigen
Vollquerschnitt, z.B.
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einen Polygon-, Rund- oder auch Ovalquerschnitt erhalten.
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Der den Kernkörper 6 allseitig umgebende Mantelkörper 7 hat beim Ausführungsbeispiel
nach den Fig. 3 und 4 einen sich in Richtung der Querschnitts-Hauptebene erstreckenden
sowie eine äußere Längskante des Gurtprofils 1 bestimmenden, leistenartigen Ausleger
8, wie das deutlich den Fig. 3 und 4 zu entnehmen ist Die Fig. 3 und 4 machen weiter
deutlich, daß die beiden im Querschnitt winkel- bzw. L-förmigen Profilstäbe 5' und
5" so miteinander zu dem im Querschnitt etwa T-flrmigen Gurtprofil 1 gekoppelt werden,
daß ihre Kernkörper 6 im Bereich des T-Steges liegen, während die leistenartigen
Ausleger 8 der Mantelkörper 7 die beiden T-Flansche bilden. Im Mittelbereicll des
i'-Stege-;, also wischen den Kernkö.rpern 6, wird jeweils durch Wandbereiche 9 der
elastisch verformbaren Mantelkörper 7 eine geg(+nseititJe Stützanlage zwischen den
beiden Profilstäbe 5' und " gesclwaffen. Dabei können die Wandungsteile 9 der elastisch
verformbaren Mantelkörper sich einfach gegeneinander abstützen. Es besteht aber
auch die Möglichkeit, diese Wandungsteile 9 unmittelbar oder unter Benutzung zusätzlich
vorgesehener steg- oder stabförmiger Zwischenglieder miteinander zu verbinden. Lzie
steg- oder stabförmigen Zwischenglieder können dabei durch Verkleben oder auch Vulkanisieren
Illit den Wandungsteilen 9 in feste Verbindung gebracht werden.
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Es ist jedoch auch möglich, zwischen ihnen und den Wandungsteilen
9 über ineinandergreifende Hinterschneidungsteile längsschiebbare" Verbindungen
zu schaffen.
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Während die Mantelkörper 7 der Profilstäbe 5' und 5" im Bereich des
Steges 8 sowie den drei sich daran anschließenden Wandungsbereichen 10, 11 und 12
jeweils aus einem härteren Kunststoff bestehen können, erweist es sich als vorteilhaft,
entweder die Wandungsteile 9 derselben und/oder die diese miteinander verbindenden
steg- oder stabförmigen Zwischenglied aus einem weicheren Kunststoffmaterial zu
fertigen. Die hierau resultierende elastische Nachgiebigkeit des Gurtprofils 1 in
seinem Längsmittelbereich erleichtert die einwandfreie Biegeverformung desselben
beträchtlich.
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Der Fig. 4 kann entnommen werden, daß sich auf das als Obergurt eines
Geländers dienende Gurtprofil 1 ein Handlaufbezug von im wesentlichen C-förmigem
Querschnitt so aufklipsen läßt, daß dieser die Oberseite des Gurtprofils 1 abdeckt
sowie dessen die T-Flansche bildenden leistenartigen Ausleger 8 seitlich und an
der Unterseite umgreift.
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Andererseits besteht die Möglichkeit, das Gurtprofil 1 mit seinem
P-Steg in im Querschnitt U-förmige Aufnahmen 14 von Kopfstücken 15 einzusetzen,
die mit den oberen Enden derGeländerstäbe 2 verbunden sind. Die Flansche der U-förmigen
Aufnahmen 14 können dabei Löcher aufweisen, die es- ermöglichei Verbindungsschrauben
16 von der Seite her in das Gurtprofil 1 und/oder die es gemeinsam bildenden Profilstäbe
5' und 5" ein zudrehen.
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In Fig 5 ist angedeutet, welche unterschiedlichen Biegeradie sich
für die beiden Profilstäbe 5' und 5" des Gurtprofils 1 einstellen, wenn dieses über
einen Kreisbogen von 900 hinweg verformt wird. Die Fig. 6 macht deutlich, welche
Längenunterschiede zwischen den beiden Profilstäben 5 und 5" des Gurtprofils
1
überbrückt werden müssen, wenn dieses von der geraden Ausgangsform nach Fig. 6 zu
einem 900-Kreisbogen gemäß Fig. 5 umgeformt wird.
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In Fig. 7 ist ein im Querschnitt im wesentlichen rechteckförmiges
Gurtprofil 1 gezeigt, welches aus einer größeren Anzahl von formschlüssig aber längsschiebbar
ineinandergreifenden Profilschienen 17 und 18 gebildet wird. Einerseits die vier
Profilschienen 17 und andererseits die zwei Profilschienen 18 weisen jeweils übereinstimmende
Querschnittsform auf und sind bspw. durch gezogene Leichtmetall-, insbesondere Aluminiumstäbe
gebildet. Sie sind in ihrer Form so gestaltet, daß sie sich in Längsrichtung ineinanderschieben
lassen und dann in Querrichtung formschlüssig verzahnt ineinandergreifen. Bei einer
notwendig werdenden Biegung des Gurtprofils 1 nach Fig. 7 können sich die einzelnen
Profilschienen 17 und 18 desselben entsprechend den unterschiedlichen Biegeradien
in ihrer Längsrichtung zueinander verschieben und dadurch unter Erhaltung der Formstabilität
verhältnismäßig leicht einer Biegeverformung unterworfen werden.
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Sowohl die Biegeverformung des Gurtprofils 1 nach den Fig.
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3 bis 6 als auch die Biegeverformung des Gurtprofils 1 nach Fig. 7
wird zweckmäßigerweise durch den Einsatz geeigneter Biegeschablonen und zugehöriger
Biege-Hebewerkzeuge bewirkt.
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