DE3302001C2 - Drehschieber für eine hydrostatische Lenkeinheit für Fahrzeuge - Google Patents
Drehschieber für eine hydrostatische Lenkeinheit für FahrzeugeInfo
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Abstract
Bei einem Drehschieber (1) für eine hydrostatische Lenkeinheit gibt es zwei konzentrisch zueinander angeordnete Hülsen (2, 3), die nahe einem Ende Schlitze (7, 8) aufweisen, die in der Neutralstellung einen Kurzschluß herstellen und den entsprechenden Hülsenabschnitt in Stege (10, 11) unterteilen. Beide Hülsen (2, 3) weisen am Ende einen geschlossenen Ring (14, 16) auf, mit dem die jeweiligen Stege (10, 11) verbunden sind. Der Querschnitt der inneren Hülse ist im Bereich der Schlitze (7, 8) auf der Innenseite geschwächt. Auf diese Weise wird eine Klemmung zwischen den beiden Hülsen auch bei hohen Drücken und vielen Schlitzen vermieden.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf enen Drehschieber für eine hydrostatische Lenkeinheit für Fahrzeuge, mit zwei
konzentrisch zueinander angeordneten Hülsen, die nahe einem Ende eine Vielzahl von über den Umfang verteilten,
axial verlaufenden Schlitzen aufweisen, die in der Neutralstellung einen Kurzschluß zwischen Zulauf- und
Ablaufseite herstellen und den entsprechenden Hülsenabschnitt
in vom Hauptabschnitt der Hülse ausgehende Stege unterteilen.
Bei bekannten Drehschiebern dieser Art (DE-OS 23 53 068) ergibt sich für den Kurzschlußpfad in der
Neutralstellung ein verhältnismäßig großer Querschnitt bei vergleichsweise kleiner Schlitzbreite. Entsprechend
gering sind die Drosselverluste in der Neutralstellung. Außerdem setzt schon nach kurzer Relativdrehung die
Drosselwirkung ein. Wenn zwischen den aneinandergrenzenden Umfangsflächen der beiden Hülsen zu beiden
Seiten der Schlitze flache Kanäle mit einer Tiefe im Mikrometer-Bereich vorgesehen sind, werden über den
gesamten Verstellweg stärkere Geräusche vermieden.
Ein solcher Drehschieber arbeitet vorzüglich. Wenn jedoch der Arbeitsdruck größere Werte annimmt, tritt
eine Verklemmung zwischen den beiden Hülsen ein.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Drehschieber der eingangs beschriebenen Art anzugeben,
bei dem die beiden Hülsen auch dann nicht aneinander festklemmen, wenn höhere Drücke auftreten und/ eo
oder die Zahl der Schlitze vergrößert wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß beide Hülsen am Ende je einen geschlossenen Ring
aufweisen, durch den die jeweiligen Stege am Ende der Hülsen miteinander verbunden sind, und daß die innere
Hülse im Bereich der Schlitze auf ihrer Innenseite eine Ausdrehung enthält, durch die die Biegesteifigkeit der
Steee auf ein solches Maß eingestellt wird, daß die Durchbiegung der Stege der inneren Hülse bei Druckbelastung
in Form und Größe etwa gleich der Durchbiegung der Stege der äußeren Hülse oder etwas größer ist.
Bei dieser Konstruktion bilden die Stege beider Hülsen je einen Biegebalken, der an beiden Enden abgestützt
ist. Dies ergibt unter Druckeinfluß zunächst eine geringere Verformung jedes einzelnen Steges als bei
einem nur einseitig abgestützten BiegebaLken. Darüber hinaus haben die Biegelinien der Stege beider Hülsen
einen ähnlichen Verlauf. An sich sind die Stege der inneren Hülse wegen ihres kleineren Durchmessers steifer
als die Stege der äußeren Hülse. Durch die von der Ausdrehung bewirkte Schwächung der inneren Hülse
im Schlitzbereich wird jedoch die Steifigkeit der Stege der inneren Hülse so weit reduziert, daß ihre Durchbiegung
ausreichend Platz für die durchgebogenen äußeren Stege schafft, so daß keine Klemmung zu befürchten
ist Da die Schwächung des Querschnitts an der Innenseite der Hülse erfolgt werden auch die Funktionen der
beiden Hülsen an der Zwischenfläche und gegebenenfalls am Außenumfang der äußeren Hülse nicht beeinträchtigt
Auf diese Weise läßt sich der Drehschieber klemmungsfrei bei sehr hohen Drücken, beispielsweise
bis 210 bar, betreiben. Dies gilt sogar, wenn bei gleichen Abmessungen der Hülsen statt 12 Stege nunmehr 18
Stege vorgesehen werden.
Wenn die Durchbiegung der Stege der inneren Hülse bei Druckbelastung in Form und Größe etwa gleich der
Durchbiegung der Stege der äußeren Hülse ist, wird gewährleistet daß die Verhältnisse an der Zwischenfläche
zwischen den beiden Hülsen über den gesamten Druckbereich gleich bleiben. Dies ist vor allem dort
wichtig, wo zum Zweck der Geräuschminderung flache Kanäle an die Schlitze anschließen. Deren Abmessungen
bleiben daher über den gesamten Druckbereich erhalten.
Empfehlenswert ist eine Ausführung, bei der die Schlitze der inneren Hülse an deren Außenumfang den
geschlossenen Ring bis zur Stirnseite der inneren Hülse mit einem Fortsatz geringerer Tiefe durchdringen. Der
Fortsatz erlaubt es, ausreichend große Schlitzwerkzeuge einzusetzen. Für die Funktion ist der zur Stirnseite
der Hülse hin offene Fortsatz unschädlich, weil er sich nur über einen Teil der Schlitztiefe erstreckt und die
über ihn eventuell abfließende Druckflüssigkeitsmenge bei einer Verdrehung der Hülsen aus der Neutralstellung
in gleicher Weise gedrosselt wird wie die über den inneren Schlitz radial abströmende Flüssigkeitsmenge.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten, bevorzugten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 die Seitenansicht der äußeren Hülse eines erfindungsgemäßen
Drehschiebers,
Fig.2 die Seitenansicht der inneren Hülse eines erfindungsgemäßen
Drehschiebers,
F i g. 3 einen Schnitt durch den Schlitzbereich des aus den Hülsen der Fig. 1 und 2 gebildeten Drehschieber
und
Fig.4 in einem Diagramm Durchbiegungs-Kennlinien bei einem vorgegebenem Druck.
Der in Fig.3 teilweise dargestellte Drehschieber 1
weist eine äußere Hülse 2 und eine in diese eingesetzte innere Hülse 3 auf. Diese Hülsen sind in beiden Drehrichtungen
relativ zueinander um einen begrenzten Drehwinkel gegen die Kraft einer Neutralstellungsfcder
verdrehbar. Die äußere Hülse 2 ist in einer Gehäusebohrung kontinuierlich drehbar. Die Hülsen weisen in
dem in Fig. 1 und 2 gestrichelt veranschaulichten Bc-
reich Steueröffnungen auf, so daß sich einerseits zwischen dem Außenumfang 4 der inneren Hülse 3 und dem
Innenumfang 5 der äußeren Hülse 2 sowie andererseits zwischen dem Außenumfang 6 der äußeren Hülse 2 und
der Gehäusebohrung verschiedene Ventilfunktionen ergeben, wie sie bekannt sind.
Die äußere Hülse 2 weist nahe dem einen Ende achtzehn gleichmäßig über den Umfang verteilte, axial verlaufende
Schlitze 7 auf. Die innere Hülse 3 weist im gleichen Bereich achtzehn in gleicher Weise über den
Umfang verteilte, axial verlaufende Schlitze 8 auf. In der Neutralstellung fluchten diese Schlitze miteinander, wie
F i g. 3 zeigt und bilden einen Kurzschlußpfad zwischen der Zulaufseite und der Ahlaufseiie. Am Außenumfang
4 des inneren Drehschiebers 3 schließen an die Schlitze beidseitig flache Kanäle 9 an. Die flachen Kanäle 9 erstrecken
sich zumindest über die Länge der Schlitze. Ihre Breite ist kleiner als der halbe Abstand zwischen
benachbarten Schlitzen. Bei der äußeren Hülse 2 verbleiben zwischen den Schlitzen 7 achtzehn Stege 10, bei
der inneren Hülse zwischen den Schützen 8 achtzehn Stege 11. Die Stege 10 sind fest mit dem Hauptabschnitt
12 der äußeren Hülse 2, die Stege 11 fest mit dem Hauptabschnitt 13 der inneren Hülse 3 verbunden. Am
freien Ende der äußeren Hülse 2 befindet sich ein Ring 14 mit L-förmigen Querschnitt Dieser ist längs der L-förmigen
Fuge 15 durch Verlöten fest mit den Stegen 10 verbunden. Am freien Ende der inneren Hülse 3 ist ein
geschlossener Ring 16 einstückig mit der übrigen Hülse ausgebildet, so daß die Stege 11 fest mit diesem Ring 16
verbunden sind.
Die innere Hülse 3 weist am inneren Umfang eine Ausdrehung 17 auf, die zu einer Schwächung der Hülse
im Bereich der Schlitze 8 führt. Die Stege 11 haben daher nicht nur wegen des kleineren Durchmessers der
inneren Hülse 3 eine geringere Breite als die Stege 10 der äußeren Hülse 2, sondern auch eine geringere radiale
Höhe als die Stege 10.
In Fig.4 sind in starker Vereinfachung Durchbiegungskennlir:en
veranschaulicht. Die Durchbiegung D in μ ist über der in F i g. 3 dargestellten Länge der Stege
veranschaulicht. Sowohl die Stege 10 wie auch die Stege 1 ί bilden beidseitig abgestützte Biegebalken, deren Biegelinien
der Kurve A entsprechen mögen. Würde man die Schlitze 8 in der gleichen radialen Höhe ausführen
wie die Schütze 7, ergäbe sich für -lie Stege 11 eine
wesentlich geringere Durchbiegung als es der Kurve A entspricht. Dadurch, daß der Querschnitt der inneren
Hülse 3 durch die Ausdrehung 17 im Bereich der Schlitze 8 geschwächt ist läßt ei sich erreichen, daß die Biegelinie
der Stege 11 in Form und Größe der Kurve A entspricht. Am günstigsten ist es, wenn für alle Betriebsverhältnisse sowohl die inneren als auch die äußeren
Stege die gleiche Biegelinie haben, weil dann die Größe der Kanäle 9 unabhängig vom Druck P ist. Die Funktionsfähigkeit
ist aber auch sichergestellt, wenn die Stege 11 eine etwas größere Durchbiegung besitzen, wie es
durch die Kurve B veranschaulicht ist.
Bei der Herstellung kann so vorgegangen werden, daß die Schlitze 7 mittels einer Kreissäge erzeugt werden.
Anschließend wird der Ring 14 aufgeschoben und verlötet. Die innere Hülse 3 kann einstückig hergestellt
werden, weil wegen der Ausdrehung 17 die Schlitzhöhe wesentlich geringer ist. Man kann daher mit einer Kreissäge
kleinen Durchmessers die Schlitze 8 erzeugen. Hierbei kann in Kauf genommen werden, daß jeder
Schlitz 8 einen Fortsatz IP besitzt, der sich bis zur Stirnseite
erstreckt und daher an der Stirnseite eine kleine öffnung 19 freiläßt Denn die Schlitze 7 enden mit Abstand von dieser Stirnseite, so daß die Drosselfunktion
des Kanals 8 bei einer Verdrehung aus der Neutralstellung nicht beeinträchtigt wird.
Wenn im Betrieb Druckflüssigkeit mit dem Druck P zugeführt wird, gelangt sie vom äußeren Umfang 6 zur
äußeren Hülse 2 und über eine Ringnut 20 zwischen dem Ring 14 und den Stegen 10 in die Schlitze 7. Aus den
Schlitzen 8 gelangt der überwiegende Teil der Druckflüssigkeit in die Ausdrehung 17. Der über die öffnung
19 austretende Teil ist sehr klein.
Wenn die Hülsen 2 und 3 relativ gegeneinander verdreht werden, kann — solange die Schlitze 7 und 8 noch
über den Kanal 9 miteinander verbunden sind — Druckflüssigkeit
vom Schlitz 7 über den Kanal 9 unter entsprechender Drosselung zum Kanal 8 fließen. Bei weiterer
Verdrehung wird der Schlitz 7 durch die äußere Umfangsfläche 4 des inneren Drenschiebers 3 verschlossen.
Insgesamt ergibt sich daher eine Konstruktion mit klemmfreien Hülsen. Der freie Querschnitt des Kurzschlußpfades
in der Neutralstellung kenn wesentlich größer gemacht werden, weil mehr Schlitze vorgesehen
und die Schlitze auch länger gemacht werden können, ohne daß aufgrund der Durchbiegungen Nachteile zu
befürch.on sind. Das Geräuschverhalter· ist ganz vorzüglich, weil die Kanäle 9 ihre Form im gesamten
Druckbereich im wesentlichen beibehalten und ebenso wie die Umfangsflächen sehr genau hergestellt werden
können, weil die Ringe ein Ausweichen der Stege beim Schleifen verhindern. Es bereitet auch keine Schwierigkeiten,
den mit der Pumpe verbundenen Ringkanal am Außenumfang der äußeren Hülse 2 axial etwas breiter
zu machen, weil die stärkere Druckbelastung der Stege keine nachteilige Klemmung hervorrufen kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Drehschieber für eine hydrostatische Lenkeinheit für Fahrzeuge, mit zwei konzentrisch zueinander
angeordneten Hülsen, die nahe einem Ende eine Vielzahl von über den Umfang verteilten, axial verlaufenden
Schlitzen aufweisen, die in der Neutralstellung einen Kurzschluß zwischen Zulauf- und Ablaufseite
herstellen und den entsprechenden Hülsenabschnitt in vom Hauptabschnitt der Hülse ausgehende
Stege unterteilen, dadurch gekennzeichnet, daß beide Hülsen (2, 3) am Ende je
einen geschlossenen Ring (14 bzw. 16) aufweisen, durch den die jeweiligen Stege (10 bzw. 11) am Ende is
der Hülsen untereinander verbunden sind, und daß die innere Hülse (3) im Bereich der Schlitze (8) auf
ihrer Innenseite eine Ausdrehung (17) enthält, durch die die Biegesteifigkeit der Stege (11) auf ein solches
Maß eingestellt wird, daß die Durchbiegung der Stege (Ii) der inneren Hülse (3) bei Druckbe'astung in
Form und Größe etwa gleich der Durchbiegung der Stege (10) der äußeren Hülse (2) oder etwas größer
ist
2. Drehschieber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlitze (8) der inneren Hülse (3) an deren Außenumfang (4) den geschlossenen
Ring (16) bis zur Stirnseite der inneren Hülse (3) mit einem Fortsatz (18) geringerer Tiefe durchdringen.
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