-
Einrichtung zum Schutz von mit Luftfiltern betriebenen Belüftungsanlagen
gegen schädliche Filterwiderstände. Der Betrieb von Lüftungsanlagen erfordert gewöhnlich
den Einbau von Luftfiltern, um die in der Luft enthaltenen Verunreinigungen (Staub,
Ruß, Flugasche 'usw.) von den Verwendungsstellen fernzuhalten. Derartige Filter
setzen dem Luftstrom einen gewissen Widerstand entgegen, der beim Berechnen der
Anlage zu berücksichtigen ist. Im praktischen Betrieb kommt es vor, daß der Filterwiderstand
das zulässige, in Rechnung gestellte Maß überschreitet, z. B. durch vernachlässigte
Reinigung, wodurch die Leistung der Anlage zurückgeht.
-
Man hat zwar Instrumente, die den Widerstand eines Luftfilters anzeigen
und an denen das Bedienungspersonal erkennen kann, wenn der Widerstand das zulässige
Höchstmaß überschritten hat. Derartige Meßinstrumente werden jedoch wenig beachtet
und verhindern nicht immer, .daß die Leistung der Lüftungsanlagen durch zu hähern
Widerstand des Filters beeinträchtigt wird.
-
'Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß, wenn der Widerstand
des Filters die höchste zulässige Grenze überschreitet, sich auch der Luftunterdruck
in der Reinluftkammer oder der Überdruck der umgebenden Luft auf die Wandungen dieser
Kammer in gleichem Maße erhöht. Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß dieser
größere Druckunterschied nutzbar gemacht wird, um an einer beliebigen Stelle in
der Abschlußwand des Reinluftraumes eine öffn.ung freizulegen, durch welche das
Gebläse Frischluft unmittelbar aus dem Freien unter Umgehung -des Filters ansaugt:
Gleichzeitig wird durch die Druckvergrößerung selbsttätig eine Lärmvorrichtung in
Wirkung gesetzt, die das Bedienungspersonal auf den hohen Unterdruck in der Reinluftkammer
aufmerksam macht.
-
Eine besondere Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, um das
-Einfrieren vorn Berieselungsfiltern zu verhüten. Hierbei wind der durch das Vereisen
des Filters wachsende Widerstand dazu benutzt, um der Rohluft aus einer für gewöhnlich
abgeschlossenen Leitung Warmluft zuzusetzen, so daß das weitere Gefrieren des Wassers
verhindert wird.
-
In Fig. z und 2 der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung
in senkrechtem Schnitt dargestellt.
-
Fig. z zeigt die Anordnung einer Klappe, die bei Überschreitung der
Höchstgrenze des Filterwiderstandes eine Frischluftöffnung freigibt, und einer Lärmvorrichtung,
die durch den höheren Unterdruck in der Reinluftkammer in Tätigkeit gesetzt wird.
Die Luftrichtung ist in der Figur durch Pfeile gekennzeichnet. Die Luft wird durch
ein in der Verlängerung des Reinluftkanals C angeordnetes Gebläse angesaugt, was
in der Zeichnung nicht dargestellt ist. Das Filter zum Reinigen der angesaugten
Frischluft ist mit A und der infolge des Filterwiderstandes unter Unterdruck stehende
Reinluftraum
mit B bezeichnet. In der oberen Abschlußwand des Reinluftraumes
ist eine Klappe D angebracht, die durch das Gewicht E verschlossen gehalten wird.
Das Gewicht ist so groß, daß die umgebende Luft nicht imstande ist, die Klappe bei
geringerem als dern zulässigen Höchstwiderstand zu öffnezi. Steigt jedoch der Widerstand
über dieses Höchstmaß hinaus, z. B. durch übermäßige Verschmutzung, so wächst der
Unterdruck unter der Klappe, so daß sie durch den außen auf ihr ruhenden Druck geöffnet
wird. Das Gebläse kann dann die Frischluft unter Umgehung des Filters unmittelbar
aus dem Freien ansaugen.
-
In der Fig. i ist ferner ein. Flüssigkeitskontakt F bekannter Bauart
dargestellt. Dieser besteht aus einer U-förmig gebogenen, mit Flüssigkeit gefüllten
Glasröhre. Der eine Schenkel x der Glasröhre steht mit dem Staubluftraum, der andere
y -mit dem keinluftraum des Filters in Verbindung. Der Widerstandskontakt dient
zur Ingangsetzung einer Lärmvorrichtung, z. B. einer -elektrischen Klingel G. Das
eine Ende H des elektrischen Stromkreises, der von einer beliebigen Stromquelle
gespeist wird, taucht in die Flüssigkeitssäule des einen Schenkels hinein, während
das andere Ende T in einer bestimmten Entfernung über der Flüssigkeitssäule deszweiten
Schenkels gehalten wird. Die Lärmvorrichtung kann beliebig eingestellt «erden. Wenn
beispielsweise der höchste zulässige Filterwiderstand io mm WS beträgt, so wird
man- zweckmäßig den Pol J ' des elektrischen 'Stromkreises so einstellen, daß bei
einem Widerstand von etwa r2 mm WS der Stromkreis durch Berühren mit der Flüssigkeitssäule
sich schließt. Man ist auf diese Weise in der Lage; die Lärmvorrichtung bei jeder
beliebigen Widerstandshöhe in Tätigkeit zu setzen.- ' In Fig. 2 der Zeichnung ist
eine Ausführungsform der Erfindung in Anwendung auf ein Luftfilter finit Wasserberieselung
dargestellt. Hierbei soll das Gefrierei des Wassers durch Zusetzen von vorgewärmter
Luft zu der Rohluft. verhindert werden. In dieser Figur bezeichnet A ebenfalls das
Filter, B den Beinluftraum und C den Frischluftkanal, durch den die gereinigte Luft
vom Gebläse abgesaugt wird. Der oberhalb der Filteranlage liegende Kanal K dient
unter gewöhnlichen Betriebsverhältnissen zum Fortleiten der Warmluft ins Freie.
Eine derartige Anordnung kommt häufig beim Belüften von elektrischen Maschinen,
wie 'I ürbogeneratoren, Transformatoren -usw., vor. In der Decke zwisehen Frischluftkammer
und Abluftkanal ist eine Klappe L angeordnet, die bei Frost durch die weiter unten
angegebenen Mittel selbsttätig in die punktiert angedeutete, halb geöffnete Lage
gebracht wird. Ein Überschreiten dieser Lage wird: durch den Anschlag 1Vl verhindert.
Die von. .,den elektrischen Maschinen kommende Warmluft gelangt auf diese Weise
nur zum Teil ins Freie, zum andern Teil durch die von .der Klappe L freigegebene
Öffnung in den Rohluftraum N des Berieselungsfilters, wo sie sich mit der ins Filter
gehenden kalten Rohluft mischt. An einer beliebigen Stelle innerhalb oder außerhalb,
der Filterkammer ist wieder ein Widerstandskontakt F bekannter Bauart angeordnet,
dessen. beide mit Flüssigkeit gefüllte Schenkel den Widerstand des. Filters anzeigen.
Die Flüssigkeitssäule bildet auch bei dieser Anordnung einen Teil des elektrischen
Stnonmkreises 0, der aus einer beliebigen Stromquelle gespeist wird. Wenn der Widerstand
des Filters durch Gefrieren des Wassers über das zulässige Maß steigt, wird der
Stromkreis durch Hochsteigen der Flüssigkeitssäule in dem einen Schenkel der Glasröhre
und Berühren mit dem Po1I geschlossen und, zur Erregung eines Magneten P benutzt,
Durch die magnetische Kraft wird der Riegel Q als Anker an den Magneten P herangezogen
und gibt hierdurch die Klappe I_ 4,frei. Diese wird nun durch das Gegengewicht R,
_ das größer ist als das Gewicht der Klappe, in die halb geöffnete Lage nach oben
gezogen, so daß ein Teil der Warmluft aus dem Kanal K in den Rohluftraum N des Filters
gelangt und das weitere Gefrieren des Rieselwassers 'verhindert.