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Rollenlager. Bei Rollenlagern verschiedener Ausführung, besonders
aber solchen, deren Rollen teilweise aus Vulkanfiber oder anderem elastisch besonders
stark zusammendrückbarem Baustoff bestehen, sind teils wegen der entsprechend .dem
Wechsel der Belastung jeder einzelnen Rolle während ihres jedesmaligen Umlaufens
im Lager veränderlichen Wälzdurchmesser und damit verbundener periodischer Änderung
der Umlaufgeschwindigkeit, teils wegen unvermeidlicher kleiner Abweichungen der
Rollenachse von der parallelen Lage die Umfangsabstände der benachbarten Rollenenden
voneinander in gewissen Grenzen veränderlich. Hieraus ergibt sich an denjenigen
Stellen, wo die Rollenenden mit dem zur Erhaltung des richtigen mittleren Rollenabstandes
dienenden Käfig in Berührung stehen, eine mehr oder weniger erhebliche gleitende
Reibung, die entsprechend dem größeren Reibungsweg bedeutender ist, wenn die Rollenköpfe
selbst, wie vielfach üblich, von Ausdrehungen der die Endbegrenzungen des Rollenkäfigs
bildenden Endringe an ihrem Umfang umfaßt werden, geringer, wenn die Verbindung
der Rollen mit dein Rollenkäfig dadurch hergestellt ist, daß die die beiden Endringe
des Käfigs verbindenden Längsstäbe als feste Achsen durch Längsbohrungen der Rollen
hindurchgehen.
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Abgesehen von den mit den erwähnten Vorgängen verbundenen nicht unerheblichen
Reibungsverlusten sowie der dadurch hervorgerufenen Abnutzung, welche die Lebensdauer
der Rollen und Rollenkäfige herabsetzt, geben die erwähnten Ungleichmäßigkeiten
des Umlaufs und der Belastung der einzelnen Rollen bei den bekannten Einrichtungen
der Rollenlager Anlaß zu Geräuschen, besonders auch deshalb, weil im -oberen Teil
des Umlaufs-die Rollen und bei längsgeteiltem Käfig auch je eine der Käfighälften.
mehr oder weniger frei dem zuletzt erhaltenen Anstoß folgen können. Diese Hälften
kommen dabei auch vielfach mit den Stirnenden der Lagerausdrehungen in Berührung
und erhöhen durch Anstreifen an diesen dann auch während ihrer unteren Laufbahn
die Lagerreibung und das damit verbundene Geräusch.
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Um diese sekundären Anlässe für die Lagerreibung und vor allem auch
die damit verbundenen Geräusche zu vermeiden, werden nach vorliegender Erfindung
in den Enden der Längsdurchbohrungen der Rollen aus Vulkanfiber bestehende Lagerbüchsen
für die durch diese Bohrungen hindurchgehenden und die festen Rollenachsen bildenden
Verbindungsstäbe der Käfigringe angebracht, die über die Enden der Rollen vorstehen
und Anlaufflächen bilden, die bei achsialen Verschiebungen mit den Innenflächen
der Käfigringe in Berührung kommen. Hierdurch wird nicht nur die erwähnte, vorübergehend
auftretende G'.eitlagerreibung an den Rollenachsen wesentlich geringer wie bei der
üblichen Abstandsführung der Rollen durch reine Metallflächen; weil das wegen des
nötigen freien Spiels der Teile unter den gegebenen Verhältnissen ziemlich unvollkommene
Zusammenpassen der Gleitflächen bei der Benutzung des zusammendrückbaren Fibermaterials
unschädlich ist. Außerdem hindern hiberbüchsen das hlingerde Zusammenstoßen
der
frei beweglichen Metallteile. Vorzugsweise wird auch die Außenseite der Laufringe
der Rollenkäfige mit einem aus Vulkanfiber bestehenden Ringbelag versehen, der beim
Anstreifen an die Stirnenden der Gehäusebohrung die Reibung und das Geräusch vermindert.
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Auf der Zeichnung ist in Fig. i der Rollensatz eines derartigen Rollenlagers
teils in Ansicht, teils im Längsschnitt dargestellt.
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Fig. 2 zeigt den Rollenkäfig teils in Endansicht, teils im Querschnitt.
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Die die Welle r in der Ausdrehung des Lagerkörpers z tragenden Rollen
3 bestehen vorzugsweise aus einem metallenen Kernrohr q., auf welches aus Vulkanfiber
bestehende Ringe 5 dicht aneinanderschließend aufgepreßt sind. Durch die Kernrohre
q: gehen Achsstäbe 6 hindurch, die an beiden Enden mit den nach einer Längsmittelebene
geteilten Endringen 7 beispielsweise durch Einnieten fest verbunden sind, die zusammen
mit den Achsstäben 6 den Käfig des zweiteiligen Rollensatzes bilden.
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Die Kernrohre 4 haben an beiden Enden eine Ausdrehung 8, in welche
eine vorzugsweise aus Vulkanfiber oder einem gleichartigen aus verkitteten Zellulosefasern
bestehenden Baustoff hergestellt ist und aus dem Ende des Kernrohres etwas vorragt.
Diese Fiber-. büchsen 9 umfassen die Enden der Achsstäbe 4 mit einem für die freie
Einstellung der Rollen beim jeweiligen Einlaufen zwischen Welle und Lagerfläche
ausreichenden Spiel und bilden andererseits die Lager- und Anlaufflächen der Rollen
innerhalb des Rollenkäfigs. Da das in Betracht kommende Vulkanfibermaterial o. dgl.
auch für Gleitlager unverwüstlich, die gleitende Reibung sehr vermindert und wegen
seiner hohen elastischen Zusammendrückbarkeit sehr anpassungsfähig ist, so nehmen
die Gleitlagerflächen der Büchsen 9 die obenerwähnten vorübergehend auftretenden
Gleitlagerungsbeanspruchungen mit sehr- geringem Reibungsverlust und großer Dauerhaftigkeit
auf. Da die Büchsen die unmittelbare Berührung der metallenen Kernrohre q. der Lagerrollen
und der Teile des Rollenkäfigs hindern, so wird dadurch die Möglichkeit klingender
Geräusche vermieden.
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Zum gleichen Zwecke sind an den Außenseiten der beiden Endringe des
Rollenkäfigs ringförmige Anlaufleisten io angebracht, die ebenfalls aus Vulkanfiber
o. dgl. bestehen und vorzugsweise dadurch befestigt sind, daß die Fiberstreiferz
in je eine halbe Ringnut ii des betreffenden Halbringes r eingelassen sind, in denen
sie durch nachträgliches Zusammendrücken der vorstehenden Ränder i2 dieser Nuten
festgehalten werden. Die vorspringenden Anlaufringe =o kommen bei Längsverschiebungen
des Rollenkäfigs mit den Stirnendflächen 13 der Lagerkammer in Berührung und vermindern
Reibung und Geräusch.