DE3248560A1 - Verfahren zur herstellung kuenstlicher herzklappen - Google Patents
Verfahren zur herstellung kuenstlicher herzklappenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von künstlichen Herzklappen, bestehend aus einem
Klappengehäuse (stent) und ein oder mehreren im Inneren des Gehäuses angeordneten Klappensegeln.
5
Künstliche Herzklappen werden bisher nach verschiedenen Verfahren hergestellt. Eine Möglichkeit
ist, die Herstellung durch Spritzgießen, wobei bei diesem Verfahren das Klappengehäuse mit den
im Inneren des Gehäuses angeordneten Klappensegeln in einem Arbeitsgang hergestellt wird. Verfahrensbedingt
können dabei aber bestimmte Mindestwandstärken nicht unterschritten werden, und dies
bedeutet, daß die Wandstärke zwar für das Klappengehäuse
beliebig gewählt werden kann, daß aber die Wandstärke für die Klappensegel zu dick ist,
um eine einwandfreie Funktion der Herzklappen zu ermöglichen.
Ein anderes Verfahren ist die separate Herstellung des Klappengehäuses, z.B. in Form eines
Ringes und der Klappensegel und das anschließende Zusammenfügen durch Ankleben der Klappensegel
im Inneren des Gehäuses. Dieses Ankleben erfolgt manuell, und es ergeben sich zwangsläufig
an den Übergängen zwischen Klappensegel und Klappengehäuse Klebstoffrückstände und damit
Unebenheiten an den Oberflächen. Das inhomogene Material und die unebenen Oberflächen
führen beim Einsatz dieser Herzklappen dazu, daß innerhalb von kürzester Zeit Ablagerungen
von zellulären Blutbestandteilen mit nachfolgender Kalzifierung auftreten, die den Blutdurchgang
vermindern, bzw. schließlich verhindern.
Es ist daher die Aufgabe der Erfindung künstliche Herzklappen herzustellen, die hinsichtlich
des verwendeten Materials homogen sind, und bei denen an den Übergangsbereichen der
Klappensegel zum Klappengehäuse keine Ablagerungen fördernde Unebenheiten vorhanden
sind.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs
angegebenen Verfahrensschritte.
Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Der besondere Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß einerseits das
Klappengehäuse und die Klappensegel aus dem gleichen Material bestehen und andererseits
aber auch durch die Ausbildung eines die Klappensegel mit dem Gehäuse verbindenden UberV
zuges beim zweiten Tauchvorgang (Schritt d und e) Inhomogenitäten vermieden werden und auch
keine Unebenheiten in der Oberfläche auftreten, die beim späteren Einsatz der Herzklappen Anlagerungsbereiche
für Kalke und Phosphate ergeben würden. Darüberhinaus ermöglicht das Tauchverfahren die Hersteilung sehr dünner,
filmartiger Überzüge und damit die Herstellung von Klappensegeln sehr geringer Wandstärke.
Denkbar ist natürlich auch, daß die Klappensegel und das Gehäuse an sich aus verschiedenen Materialien
bestehen, die dann durch einen homogenen Überzug und damit ohne die beim Stand der Technik vorhandenen
Nachteile - verbunden werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren soll nachfolgend anhand der Zeichnungen erläutert werden. Dabei
zeigt:
Fig. 1 die Herstellung der Klappensegel durch Tauchen in eine Polymerlösung,
Fig. 2 die Verbindung der Klappensegel mit dem
Klappengehäuse in einer zweiten Polymer-O lösung und
Fig. 3 eine schematische Skizze durch einen Tei!querschnitt ei:
einem Klappensegel
einem Klappensegel
Tei!querschnitt eines Klappenringes mit ζ
Der für das erfindungsgemäße Verfahren verwendete Kern kann beispielsweise aus Edelstahl oder aus
Kunststoff bestehen. Dieser Kern weist entsprechend den zu bildenden Klappensegeln Formflächen
auf, die im Falle eines Kernes aus Stahl hochglanzpoliert sind, bzw. bei einem
Kern aus Kunststoff ggf. mit einem Überzug versehen sein können, der eine hochglatte Oberfläche
für die erzeugende bzw. erzeugenden Polymerschicht (en) bildete Im dargestellten Fall handelt
es sich um die Herstellung einer sogenannten tri-leaflet Herzklappe, und ,daher weist der Kern
drei entsprechende Flächen für die Klappensegel auf. Dieser Kern wird in eine erste Polymerlösung
mit einer Viskosität im Bereich von 24-192000 CP abgesenkt, rind zwar mit einer sehr
geringen Absenkgeschwindigkeit, die verhindert, daß dabei Blasen oder dergleichen entstehen und
Inhomogenitäten in dem sich auf dem Kern bildenden
Polymer. Nach vollständigem Tauchen wird der Kern mit dem darauf befindlichen Film
aus der Lösung vorsichtig herausgezogen und anschließend getrocknet. Dieser Vorgang kann ein
oder mehrmals wiederholt werden, je nachdem welche Anzahl von Schichten erreicht werden soll bzw.
welche Endwandstärke gewünscht wird.
In einer zweiten Polymerlösung mit niedrigerer Viskosität z.B. im Bereich von 15OO - 2000 CP
befindet sich das vorgefertigte Klappengehäuse (wobei dieses im Prinzip ebenfalls durch Tauchen
eines entsprechenden Kernes in eine Polymerlösung hergestellt worden sein kann), und zwar
wird dieses Klappengehäuse so in der Lösung gehalten, daß sich unterhalb Ausströmöffnungen befinden
durch die die Lösung aus dem Klappengehäuseinneren ausströmen kann. Der zwischenzeitlich
getrocknete mit einer oder mit mehreren Schichten überzogene Kern wird dann wiederum langsam in die
zweite Polymerlösung eingetaucht und in den in dieser Lösung gehaltenen Klappenring eingeführt.
Wie vorher angegeben kann bei diesem Einführen die aus dem Inneren des Klappengehäuses verdrängte
Flüssigkeit ausströmen, so daß auf diese Weise gewährleistet ist, daß keinerlei Blasen oder
sonstige Inhomogenitäten zwischen Kern und Klappengehäuse verbleiben. Der Innendurchmesser des
Klappengehäuses ist nur geringfügig größer als der Außendurchmesser des Kernes. Nanh dem Einführen
des Kernes in das Klappengehäuse verbleiben beide kurzzeitig in der Lösung.
Anschließend wird der Kern mit dem Klappengehäuse aus der Lösung entfernt und wiederum getrocknet.
Nach dieser Trocknung läßt sich der Kern leicht von der so hergestellten Herzklappe entfernen,
und diese kann ggf. noch nachbearbeitet werden, um beispielsweise verfahrensbedingte Ränder am
Klappengehäuse zu entfernen. Es sei abschließend noch darauf hingewiesen, daß es für die Erfindung
wesentlich ist, daß die Flächen am Kern, die zur Bildung der Klappensegel diesen bzw. die axiale
Erstreckung des Kernes in diesem Bereich etwas größer ist als die axiale Länge des Klappengehäuses
.
- Leerseite -
Claims (2)
1.) Verfahren zum Herstellen von künstlichen Herzklappen,
bestehend aus einem Klappengehäuse (stent) und -ein oder mehreren im Inneren des Gehäuses angeordneten
Klappensegeln, dadurch gekennzeichnet, daß
a) ein mit entsprechend der Form der Klappensegel geformten Flächen versehener Kern mit
geringer Absenkgeschwindigkeit in eine Polymerlösung hoher Viskosität eingetaucht und
nach einer zur Ausbildung eines Filmes (Schicht) auf den Kern ausreichenden Zeit langsam aus
der Lösung herausgezogen wird,
daß
b) der Kern mit der darauf befindlichen PoIyrschicht
getrocknet wird,
daß
c) der Schritt a) ggf. ein oder mehrmals wiederholt wird
d) in eine Polymerlösung niedriger Viskosität das Klappengehäuse, dessen Innendurchmesser
geringfügig größer als der Außendurchmesser des Kernes ist, eingetaucht und in dieserLösung
gehalten wird,
daß
e) der Kern mit der bzw. den darauf befindlichen
Polymerschichten langsam in diese, zweite Polymerlösung und das in der Lösung gehaltene
Klappengehäuse eingeführt wird, wobei dieses so gehalten ist, daß die beim Einführen
des Kernes in den Innenraum des Klappengehäuses verdrängte Lösung aus dem Innenraum kontinuierlich ausströmen kann,
daß
f) der Kern mit dem Klappengehäuse nach einer zur Bildung eines Polymerüberzuges auf
dem Klappengehäuse und der bzw. den auf dem Kern befindlichen Schichten ausreichenden
Zeit, aus der Lösung langsam herausgehoben wird und
25
25
daß
g) der Kern - nach einer Trocknung des Überzugs von der Herzklappe abgetrennt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Viskosität der ersten Polymerlösung
im Bereich von 24-192000 CP und die der zweiten Polymerlösung im Bereich von 1500 - 2000 CP
liegt.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern hochglanzpolierte oder mit einem eine
vollständig glatte Oberfläche aufweisenden Überzug versehene Flächen besitzt.
Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Lösung eine Polyurethanlösung
verwendet wird.
IaB
Priority Applications (5)
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