DE3247944A1 - Verfahren zur untergrundversickerung von niederschlagswasser - Google Patents

Verfahren zur untergrundversickerung von niederschlagswasser

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    • E03FSEWERS; CESSPOOLS
    • E03F11/00Cesspools

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  • Water Supply & Treatment (AREA)
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  • Investigation Of Foundation Soil And Reinforcement Of Foundation Soil By Compacting Or Drainage (AREA)

Description

  • "Verfahren zur Untergrundversickerung von Nieder-
  • schlagswasser" Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Untergrundversickerung von Niederschlagswasser.
  • Es ist bekannt, die Schmutzwasserkanalisation von einer sogenannten Regenwasserkanalisation zu trennen und beide Systeme getrennt zu Kläranlagen zu führen.
  • Trotzdem erfolgt. bei unerwartet hohen Niederschlagsmengen eine ungewöhnlich hohe Belastung der Kläranlagen, die entsprechend den normalerweise zu erwartenden Niederschlagsmengen ausgelegt sein müssen und des öffentlichen Kanalsystems. Die Kosten für die doppelte Kanalisation sind außerordentlich hoch und führen außerdem zu dem Problem, daß das Niederschlagswasser von dem natürlich anfallenden Ort weggeführt und in einen Bereich geführt wird, in dem häufig die Beseitigung des Wassers über Kanäle und Flüsse nachteilig ist. Insbesondere aber tritt in den Bereichen, in denen eigentlich das Niederschlagswasser anfällt, aber von hier weggeführt wird, eine Grundwasserabsenkung ein, die für die allgemeine Vegetation sehr nachteilig ist und außerdem zu e-iner clrundsätzlichen Veränderung des Grundwasserspiegels und der Grundwasserfließrichtung und -eigenschaften führt.
  • Um die außergewöhnlichen Belastungen von Kläranlagen durch anfallende Niederschlagswassermengen zu beherrschen ist auch schon vorgeschlagen worden, eine sogenannte Untergrundverriesel uno einzusetzen, unter der man die Verrieselung von Niederschlagswasser oder vorgereinigtem Schmutzwasser aus Dränrohren, die mit schwachem Gefälle in einem Kiesbett verlegt sind, versteht. Bei einer solchen Anordnung erfolgt die sogenannte Verrieselung auf und in hierfür in spezieller Weise ausgesuchten Flächen und verlangt einen Aufbau des erforderlichen, die Filterung dienenden Kiesbettes. Außerdem wird hierdurch nicht das Problem beseitigt, daß das Wasser von seinem anfallenden Ort, nämlich dem Ort des Auftreffens des Regens, in an sich fremde Orte und Bereiche geführt wird, so daß trotz dieses Verfahrens eine Störung und Gefährdung der Grundwasserverhältnisse im Bereich des Anfallortes des Niederschlages eintritt.
  • Die gleichen Nachteile treffen für einen Vorschlag zu, bei dem eine gezielte Verrieselung des Niederschlagswassers bei Böden mit guter Durchlässigkeit und tiefliegendem Grundwasserstand vorgesehen ist, wobei in der Trasse der Regenwasserkanalisation eine zusätzliche Untergrundverrieselung vorgesehen wird.
  • Abgesehen davon, daß bei einem solchen Vorschlag der zusätzliche Regenwasserkanal hinsichtlich seiner Kosten noch erforderlich ist, erfolgt auch hier die Verrieselung des Wassers n-icht in den Grundwasserbereich sondern-in einen Oberflächenwasserbereich und ebenfalls wieder örtlich getrennt vom Anfallort des eigentlichen Niederschlagswassers. Bei Unfällen ist eine Gefährdung des Bodenwassers zu befürchten.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lösung für das Problem der anfallenden Regenwassermengen zu schaffen, um dadurch die Kanalisation zu entlasten und um-derart das Wasser am Anfallort wieder in den Grundwasserbereich zu verbringen, so daß durch Bebauungen nicht die eigentliche relativ tiefliegen- de Grundwasserschicht gestört und die Fließrichtung und -eigenschaft des Grundwassers nicht beeinträchtigt wird.
  • Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen genannten Merkmale gelöst, d.h. es wird im wesentlichen vorgeschlagen, das in einem bestimmten Gebäudebereich anfallende Regenwasser auch in diesem Bereich wieder dem Grundwasser zuzuführen.
  • Der erfindungsgemäße Vorschlag ist in bevorzugtem Maße geeignet für endliche Siedlungsgebiete, bei denen die Häuser üblicherweise von Grünflächen umgeben sind und für neue Industrieanlagen, in denen ebenfalls die einzelnen Gebäude von Grünånlagen umgeben sind. Gerade in diesen Bereichen sind durch die großen Dachflächen hohe anfallende Wassermengen teils impulsartig zu erwarten und diese Wassermengen werden nun nicht in ortsfremde Bereiche abgeführt, sondern im anfallenden Bereich wieder dem Boden und hier dem Grundwasser des Bodens zugeführt.
  • In gleicher Weise ist es aber möglich, das anfallende Wasser bei dichten Bebauungen unterhalb der Häuser od. dgl. zur Versickerung zu bringen, da bei Erstellen der Baugrube die notwendigen Maßnahmen leicht ergriffen werden können.
  • Gemäß der Erfindung wird dabei vorgesehen, daß die über Regenrinnen, Dachflächen usw. gesammelten Niederschlagswasser gebündelt über Fallrohre od. dgl. einem sogenannten Sammelschacht zugeführt werden, der im Prinzip vier Funktionen erfüllt.
  • Einerseits wird in dem Sammelschacht die dem aus den Fallrohren zuströmenden Wasser innewohnende Strömungsenergie vernichtet.
  • Weiterhin erfolgt eine Filterung des Regenwassers, so daß das Regenwasser von den anhaftenden Schmutzpartikelchen wie Staub, Blätter u. dgl. befreit wird, wobei bei den heute akuten säurehaltigen Regenmengen auch eine Aufbereitung dadurch erfolgen kann, daß diese Niederschlagswasser durch einen Kalkfilter geführt werden.
  • Der Sammelschacht erfüllt gleichzeitig weiterhin aber auch die Aufgabe eines Vorratsbehälters, so daß es möglich ist, jederzeit aus dem Sammelschacht Wasser über entsprechende Pumpenanlagen zu entnehmen und beispielsweise der Oberflächenbewässerung von Grünanlagen zuzuführen, so daß dadurch das Wasserversorgungsnetz der Städte entlastet wird, insbesondere in regenarmen Zeiten und außerdem verhindert wird, daß die Zuführung von Wasser aus entfernten Gebieten zu diesen Gebäudebereichen erforderlich ist.
  • Schließlich stellt der Sammelschacht einen Pufferbehälter dar, der zwischen das Versicke.rungssystem und das Sammelsystem geschaltet ist, so daß bei in kurzer Zeit anfallenden hohen Wassermengen hier eine Zwischenspeicherung erfolgt und dadurch die Versickerung nicht unnötig groß ausgelegt werden muß.
  • Gemäß der Erfindung erfolgt die Versickerung nicht nur im Oberflächenbereic¼ sondern kann über Bohrlöcher, die bis in den Grundwasserbereich reichen, durchgeführt werden, so daß in in der Natur abgesehener Art und Weise das anfallende Niederschlagswasser über eine Zwischenstation, nämlich den Sammelbehälter wieder dem Grundwasser zugeführt wird Der Sammelbehälter entspricht dabei den sonst in der Natur üblichen Speichereinrichtungen, wie Grünanlagen, Moosen, Bäumen usw. Durch die Zuführung des Wassers bis in den Grundwasserbereich ist sichergestellt, daß der Grundwasserspiegel stets auf der gleichen Höhe gehalten wird und daß nicht das in den oberen Bereich des Bodens verrieselte Wasser beispielsweise abgetrennt durch eine Lehmschicht in ganz andere unerwünschte Bereiche abgeführt wird.
  • Zur Verdeutlichung der Erfindung werden in der Anlage Zeichnungen beigefügt, die ein Ausführungsbeispiel darstellen und nachfolgend erläutert werden.
  • Die Zeichnungen zeigen dabei in Fig. 1 schematisch einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Anlage und in Fig. 2 in wesentlich größerem Maßstab aber schematisch einen Sammelschacht gemäß der Erfindung.
  • In den Zeichnungen ist mit 1 ein beliebiges Gebäude bezeichnet, das mit Regenrinnen 2 oder Fallrohren ausgerüstet ist, die im Boden zu einer Sammelleitung 3 führen, d.h. hier werden die anfallenden Regenmengen, also letztlich die einzelnen Wassertropfen, gebündelt und in der gebündelten Form abgeführt. Die Sammelleitung 3 mündet in einen Sammelschacht 4, der in größerem Maßstab in Fig. 2 dargestellt ist und aus einem Filterteil 5 und einem Vorratsteil 6 besteht.
  • Vom Vorratsteil 6 führt ein überlauf 7 ab, der zu einer überlaufleitung 8 fuhrt, an die Abzweigleitungen 9 angeschlossen sein können, wobei die Abzweigleitungen zu Bohrungen lo führen, die als Sickerleitungen ausgebildet sind, so daß damit ein bis in den Grundwasserbereich führendes Versickerungssystem 11 geschaffen wird. In der Zeichnung ist in Fig. 1 mit einer Linie 12 die Grenzschicht zwischen dem oberen Bereich des Bodens und dem eigentlichen Grundwasserbereich angedeutet und es ist ersichtlich, daß die Bohrungen 1o bis in den Grundwasserbereich reichen. Es können mehrere überläufe 7 in horizontaler und/oder vertikaler Richtung vorgesehen sein.
  • In Fig. 2 ist der Sammelschacht in großerem Maßstab dargestellt und weist einen Niederschlagswassereinlauf 14 auf, der sich an die Sammelleitung 3 anschließt. Gegenüber dem Einlauf ist eine Prallplatte 15 vorgesehen, durch die die einströmende Energie des Wassers vernichtet wird. Im Bereich des Einlaufes ist schematisch dargestellt ein Filterteil 5 angeordnet, das bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel einen auswechselbaren Filter 16 aufweist, wobei dieser Filter nach oben hin durch ein Sammelsieb 17 abgeschlossen wird. Bei 18 ist die Betätigungsvorrichtung, ein Handgriff od. dgl. für den eigentlichen Filter dargestellt. Das Filterteil 5 ist an seinem unteren Ende offen und bildet einen Auslauf 19, der in den eigentlichen Sammelschacht 4 und dort in den Vorratsteil 6 führt, wobei der überlauf so hoch angelegt ist, daß stets in dem Sammelschacht und dort im Vorratsteil Wasser steht, das bei spielsweise leicht über eine Pumpeneinrichtung oder auch von Hand entnommen werden kann. Der Teil des Sammelschachtes, der sich oberhalb des Uberlaufes .7 befindet, stellt einen Puffer dar, so daß bei hohen anfallenden Regenmengen hier eine Zwischenspeicherung des Wassers möglich ist, die dann durch das allmähliche Versickern in den Bohrungen lo wieder abgebaut wird.
  • Während in der voraufgehenden Beschreibung der Sammelschacht 4 als unterirdisches Bauteil dargestellt und beschrieben ist, ist es selbstverständlich möglich, einen solchen Sammelschacht oder ein solches Sammelbecken auch überirdisch anzuordnen.
  • Die Versickerung des Wassers in den Bohrungen 1o kann unter Einsatz von allseitig feinstdurchlässig ausgebildeten Rohren erfolgen, wobei die Rohre bei der erfindungsgemäßen Einrichtung von besonderer Struktur sind, und zwar nicht ableitender Natur, sondern verteilend abgebender Natur sind. Die Rohre sind abhängig von der Menge des Wassers, von der Größe des Grundstückes und von der Beschaffenheit des anstehenden Bodens.
  • Durch den erfindungsgemäßen Vorschlag erfolgt eine Entlastung der öffentlichen Entwässerungseinrichtungen und dadurch kostenmäßige Einsparungen. Es erfolgt weiterhin eine wesentliche Minderung der unzumutbaren Belästigungen durch Rückstauerscheinungen in den Rohrleitungen. Hieraus resultiert zwangsläufig eine Steigerung der Benutzungserteilungen für Bauvorhaben, insbesondere für den Wohnungsbau. Die Abgabenentlastung für den Bauherrn oder Grundstücksbesitzer wird vermindert. Weiterhin tritt eine Kostenersparnis durch Minderung des Trinkwasserverbrauches bei geeigneter Nutzung aus der Wasserbevorratung im Wasserschacht ein, da nunmehr das sonst für Trinkwasserzwecke zur Verfügung gestellte Wasser, das beispielsweise bisher auch zur Berieselung von Grünflächen benutzt wird, nunmehr gespart werden kann.
  • Wesentlich bei dem erfindungsgemäßen Vor-schlag ist außerdem, daß die dringend erforderliche Anreicherung des Grundwassers, welches die Voraussetzung für die Wassergewinnung ist, wieder erfolgt, und zwar an einem Ort£ an dem im natürlichen Kreislauf das Grundwasser entsteht. Somit wird durch das erfindungsgemäße Verfahren die gefährlich gewordene Unterbrechung des natürlichen Wasserkreislaufes wieder hergestellt.
  • Mit einer geordneten Versickerung wird somit das Sickerwasser in einer bestimmten Tiefe des Erdreiches um die Menge hinzugefügt, die durch die Bebauung dem Sickerstrom vorenthalten wurde.

Claims (11)

  1. "Verfahren zur Untergrundversickerung von Niederschlagswasser" Patentansprüche: f 1) Verfahren zur Untergrundversickerung von Niederschlagswasser, dadurch gekennzeichnet, daß die von einem Gebäude od. dgl. über die Regenrinnen u. dgl. gesammelten Niederschlagsmengen unabhängig vom Schmutzwassersammelnetz gesammelt und gebündelt einem Sammeischacht oder Sammelbecken zugeführt werden und vom Sammelschacht oder Sammelbecken über eine überlaufleitung einem Versickerungssystem zugeführt werden, das mit horizontal-, schräg-oder vertikalverlaufenden Bohrungen bis in den Grundwasserbereich führt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fließenergie des Wassers im Sammelschacht oder Sammelbecken vernichtet und eine Vorreinigung des Wassers im Sammelschacht oder Sammelbecken erfolgt.
  3. 3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, dadurch oekennzeichnet, daß der Sammelschacht (4) oder Sammelbecken einen Niederschlagswassereinlauf (14) und wenigstens einen überlauf (7) aufweist und aus einem Filterteil (5) und einem Vorratsteil (6) besteht, wobe'i der Niederschlagseinlauf (14) im Bereich des Filterteiles (5) mündet und der überlauf (7) im Bereich des Vorratsteiles (6) abgeht.
  4. 4. 'Sammelschacht nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des Sammelschachtes oder Sammelbeckens (4) gegenüber dem Niederschlagswassereinlauf (14) eine Prallplatte (15) vorgesehen ist.
  5. 5. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des Filterteiles (5) des Sammelschachtes oder Sammelbeckens (4) ein auswechselbarer Filter (16) angeordnet ist.
  6. 6. Vorrichtung wenigstens nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorratsteil (6) des Sammelschachtes oder Sammelbeckens (4) von außen leicht zugänglich ist.
  7. 7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich an die überlaufleitung (7') des Sammelschachtes (4) oder Sammelbeckens Abzweigleitungen (9) anschließen, die zu bis in den Grundwasserbereich führenden Sicker- leitungen (1o) führen.
  8. 8. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Auslauf des Filterteiles (19) innerhalb des Sammelschachtes (4) oder Sammelbeckens in den Vorratsteil (6) im unteren Bereich des Sammelschachtes (4) oder Sammelbeckens erfolgt.
  9. 9. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb des Filter -körpers (16) ein leicht zugängliches Sammel sieb (18) angeordnet ist.
  10. 10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere übereinander angeordnete Uberläufe (7) vorgesehen sind.
  11. 11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abzweigleitungen (9) sternförmig vom Sammelschacht (4) abgehen.
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