DE3918803C2 - Einrichtung zum Reinigen von Oberflächenwasser - Google Patents

Einrichtung zum Reinigen von Oberflächenwasser

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Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Reinigen von Oberflächenwasser, welches aus einer Sammelleitung in ein Gewässer mit bekanntem Normalniveau abzuleiten ist.
Durch Niederschläge wie Regen oder Schnee auf versiegelten Flächen wie Straßen, Plätzen, Dächern, Gewerbeflächen etc. anfallendes sog. Oberflächenwasser wird - soweit es nicht im Erdreich versickert - im allgemeinen über Rinnen, Fallrohre, Siele (Gullys) u. dgl. einer Sammelleitung zugeführt, die im allgemeinen Bestandteil des Kanalsystems ist. In diesem wird Oberflächenwasser bisher entweder in einem Mischsystem mit aus Haushaltungen, Gewerbe- und Industriebetrieben u. dgl. abfließendem verschmutzten Abwasser zusammengeführt und ge­ meinsam mit diesem einer Kläranlage zugeleitet, oder es wird zur Entlastung der Kläranlagen in einem Trennsystem getrennt zum Abwasser geführt und ungeklärt in ein Gewässer eingelei­ tet.
Dabei ist ein Mischsystem für die Reinigung von Oberflächen­ wasser schon deshalb unzweckmäßig, weil das Oberflächenwasser Kläranlagen insbesondere nach längeren und/oder starken Nie­ derschlägen stark belastet und eine mit entsprechenden Kosten verbundene Dimensionierung der Kläranlagen erforderlich macht, die den zu erwartenden Oberflächenwasseranfall berück­ sichtigt, obwohl Art und Ausmaß der Schmutzfracht von Ober­ flächenwasser an sich keiner Reinigung bedürfen, wie sie für sonstige Abwässer erforderlich ist.
Aber auch ein Trennsystem, bei dem das Oberflächenwasser letztlich ungeklärt in ein Gewässer abgeleitet wird, ist unter Umweltgesichtspunkten höchst unbefriedigend, weil hier­ durch die Gewässer und die mit diesen verbundenen Grundwas­ servorkommen zusätzlich erheblich belastet werden, da Ober­ flächenwasser heutzutage in erheblichem Maße mit Schadstoffen wie Schwermetallen, Ölen und Treibstoffen, Abriebpartikeln, organischen Substanzen und sonstigen diversen Abfallstoffen belastet ist. Eine ungereinigte Einleitung von Oberflächen­ wasser in ein Gewässer führt unter anderem dazu, daß die Sinkstoffanteile der im Oberflächenwasser enthaltenen Schmutzfracht in dem betreffenden Gewässer (bspw. in einem Vorfluter) sedimentieren und dieses nicht nur entsprechend verschmutzen, sondern aufgrund der oft toxischen und sauer­ stoffzehrenden Eigenschaften auch weitere negative Auswir­ kungen auf das Gewässer und dessen Umgebung haben.
Das Buch "Umweltschutz Entsorgungstechnik" von K. Sattler, Vogel-Buchverlag, Würzburg, 1982, S. 180, Bild 3.3, zeigt ein Fließschema einer kommunalen Kläranlage für private und indu­ strielle Abwässer einerseits und Oberflächenwasser anderer­ seits, die nach dem Mischsystem arbeitet, wobei das Oberflä­ chenwasser mithin zusammen mit Abwässern aus Haushaltungen und Industriebetrieben über eine Sammelleitung einer aufwen­ digen konventionellen Kläranlage zugeführt wird, die im Rah­ men einer mehrstufigen mechanischen Reinigung u. a. einen Rechen, einen Sandfang und ein Vorklärbecken sowie für eine nachfolgende biologische Reinigung ein Belebungsbecken, ein Nachklärbecken und diverse hiermit in Verbindung stehende Aggregate aufweist.
Aus der DE-AS 12 46 598 ist eine Einrichtung zum mechanischen und biologischen Klären von Abwässern mit mehreren hinterein­ ander geschalteten Klärbecken bekannt, in denen mindestens ein mechanisch wirkendes Filtermaterial und mindestens in einem Klärbecken eine Hydrokultur hochwüchsiger Wasserpflan­ zen vorgesehen sind, wobei die Klärbecken mit überströmbaren und unterströmbaren, quer zur Strömungsrichtung angeordneten Begrenzungswänden versehen sind und jedes Klärbecken zulauf­ seitig mit einer überströmbaren Begrenzungswand sowie ablauf­ seitig mit einer unterströmbaren Begrenzungswand mit sich zum Boden erstreckendem Haltegitter versehen ist und jedem Klär­ becken ein von Filtermaterial und Wasserpflanzen freier Auf­ strömraum nachgeschaltet ist, dessen Breite im Vergleich zur Länge der Klärbecken klein ist.
Aus der DE-OS 24 55 929 sind ein Verfahren und eine Anlage zum Reinigen von Abwasser durch mechanische Vorreinigung und anschließende biologische Reinigung nach dem Belebschlammver­ fahren nebst Nachklärung und Schlammaufbereitung bekannt, wobei die Vorrichtung zur Schlammaufbereitung und Nachklärung aus einer Vielzahl von parallel geschalteten, bepflanzten Filterbeeten besteht, die abwechselnd beaufschlagt werden, und wobei der Auslauf aus den Filterbecken direkt mit einem Vorfluter verbunden ist.
Diese und andere vorbekannten Abwasser-Reinigungsanlagen sind für eine Reinigung von Oberflächenwasser sowohl technisch wie auch wirtschaftlich und ökologisch unbefriedigend, weil sie der diesbezüglichen Problematik nicht hinreichend Rechnung tragen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen im Verhältnis zu konventionellen Abwasser-Reinigungsanlagen erheblich einfachere, kompakte und entsprechend wirtschaftli­ che Reinigungseinrichtung für aus einer Sammelleitung in ein Gewässer abzuleitendes Oberflächenwasser zu schaffen, die sich bei relativ geringem Platzbedarf unter Entfaltung einer Wasser-Rückhalte- bzw. Speicherfunktion und damit der Mög­ lichkeit einer Schaffung eines Biotops in ökologisch harmoni­ scher Weise in eine Naturlandschaft einfügt und auch in ebe­ nem Gelände im wesentlichen aggregatfrei arbeitet, wobei dem Oberflächenwasser dennoch vor Einleitung in das Gewässer seine Verunreinigungen weitgehend zu entziehen und Schad­ stoffe in einem erheblichen Maße in unschädliche Substanzen abzubauen sind.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Kombination der kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1.
Bevorzugte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen be­ schrieben.
Das aus der Sammelleitung in das Sedimentationsbecken ein­ strömende Oberflächenwasser tritt aufgrund der vorgesehenen Erweiterung des Strömungsquerschnittes im Einlaßstutzen des Sedimentationsbeckens relativ zur Sammelleitung verlangsamt in das Sedimentationsbecken ein, um das in diesem enthaltene Wasser möglichst turbulenzfrei zu halten und auf diese Weise eine möglichst intensive Sedimentation von Sinkstoffen zu ermöglichen. Dabei wird das zu reinigende Oberflächenwasser aufgrund der Bepflanzung des Sedimentationsbeckens mit geeig­ neten Pflanzen zugleich auch einer ersten biologischen Reini­ gung unterworfen. Da bei einem Sedimentationsbecken die Sohle tiefer angeordnet ist als sein Auslaß, weil anderenfalls die auf den Boden abgesunkenen Sinkstoffe mit dem abfließenden Wasser ausgetragen werden würden, fällt das Sedimentations­ becken auch in niederschlagsfreier Zeit nicht kurzfristig trocken, sondern entfaltet eine Rückhaltefunktion, wie sie nicht nur für die Bepflanzung und die zur Reinigung beitra­ genden Mikroorganismen höchst zweckmäßig ist, sondern auch zur Bildung eines Biotops beiträgt.
Nach Absinken von Sinkstoffen strömt das zu reinigende Ober­ flächenwasser zwecks intensiver biologischer Reinigung unter normalen Niederschlagsbedingungen über eine mit einem Leicht­ stoffabscheider zum Abscheiden von Öl versehene Ver­ bindungsleitung in Überlaufrinnen des ihm nachgeordneten Filterbeckens und von dort in die aus einem körnigen Material wie Sand und/oder Kies bestehende filternde Substratschicht, die wenigstens teilweise mit einer geeigneten Bepflanzung versehen ist, welche u. a. für eine Sauerstoffanreicherung im Wurzelraum sorgt und dabei das Wachstum von Mikroorganismen begünstigt bzw. als Träger für diese dient und darüber hinaus Reinigungsleistungen bzgl. von im Oberflächenwasser enthalte­ nen Schad- und Nährstoffen selbst übernimmt. Da die Sohle des Filterbeckens tiefer angeordnet ist als das Normalniveau des ihm nachgeordneten Gewässers, fällt das Filterbecken nicht trocken, sondern es wird ein Dauerwasserspiegel gehalten, oberhalb dessen sich überwiegend aerobe und unterhalb dessen sich überwiegend anaerobe Verhältnisse ergeben, wobei durch diese Kombination eine erhebliche Intensivierung der Reini­ gungswirkung erreicht wird.
Um bei starkem Zufluß von Oberflächenwasser, welches von der Verbindungsleitung nicht kurzfristig abzuführen ist, ein Überlaufen des Sedimentationsbeckens zu verhindern, ist zu der Verbindungsleitung zwischen Sedimenations- und Filterbec­ ken eine By-pass-Leitung parallelgeschaltet, die mit einem als bewegliche Klappe ausgebildeten Überfall verse­ hen ist, der erst bei Erreichen einer vorgegebenen Grenzstau­ höhe öffnet. Dabei wird durch die der By-pass-Leitung vorge­ ordnete Tauchwand verhindert, daß aufgeschwommene Leichtstof­ fe in das Filterbecken gelangen. Vielmehr werden diese zu gegebener Zeit über die Verbindungsleitung dem Leichtstoff­ abscheider zugeführt und dort abgeschieden.
Es hat sich gezeigt, daß das letztlich aus dem Sohlenbereich des Filterbeckens über Drainagerohre in das Gewässer abgelei­ tete Oberflächenwasser selbst bei ursprünglich starker Ver­ schmutzung mit der erfindungsgemäßen Reinigungseinrichtung äußerst effektiv zu reinigen ist, obwohl diese lediglich aus wenigen einfachen Komponenten besteht, die sich dabei harmo­ nisch in eine Naturlandschaft integrieren lassen.
Die Erfindung ist nachstehend an einem Ausführungsbeispiel unter Bezugnahme auf eine schematische Zeichnung weiter er­ läutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen Hauptstrom-Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Oberflächenwasser-Reini­ gungseinrichtung in Richtung der Schnitt­ linie I-I in Fig. 3 gesehen;
Fig. 2 einen Längsschnitt durch die Einrichtung gemäß den Fig. 1 und 3 in Richtung der Schnittlinie II-II in Fig. 3 gesehen, also durch den vorgesehenen By-pass zwischen Sedimentations- und Bio-Becken; und
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Einrichtung gemäß den Fig. 1 und 2 in Richtung des Pfeiles III in Fig. 1 oder 2 gesehen.
Die Zeichnung zeigt in einer schematisierten Darstellung eine Einrichtung zum Reinigen von Oberflächenwasser, welches in einer Sammelleitung zusammengeführt ist und in ein Gewässer 10 abgeleitet werden soll.
Am Auslaßende der Sammelleitung 1 ist ein Einlaßstutzen 3 vorgesehen, dessen freier Strömungsquerschnitt sich in Rela­ tion zum freien Strömungsquerschnitt der Sammelleitung 1 erweitert, so daß das gemäß dem Pfeil 4 zuströmende Oberflä­ chenwasser bei seinem Eintritt in Sedimentationsbecken 2 verlangsamt wird und sich entsprechend beruhigt, damit es im Sedimentationsbecken 2 zu im wesentlichen laminaren Strömun­ gen und damit Bedingungen kommt, unter denen sich im Oberflä­ chenwasser schwimmende Sinkstoffe auf die Sohle des Sedimen­ tationsbeckens 2 absetzen können, von wo aus sie von Zeit zu Zeit mit einer Saugeinrichtung leicht entfernt wer­ den können. Aufschwimmende Leichtstoffe schwimmen zur Ober­ fläche auf. Außerdem er folgt bereits im Sedimentationsbecken 2 eine erste biologische Aufbereitung des Wassers durch Mi­ kroorganismen sowie Pflanzen in der Art von insbesondere emersen Makrophyten einer Randbepflanzung 12′ und auf Inseln 26.
Das Sedimentationsbecken 2 ist mit einem ihm nachgeordneten biologischen Filterbecken 5 über eine Verbindungsleitung 6 und eine By-pass-Leitung 7 verbunden, wobei in der Verbin­ dungsleitung 6 eine Abscheidevorrichtung 8 für Leichtstoffe angeordnet ist.
Der By-pass-Leitung 7 ist am abströmseitigen Ende des Sedi­ mentationsbeckens 2 eine Tauchwand 9 vorgeordnet, die verhin­ dert, daß im Sedimentationsbecken 2 aufgeschwommene Leicht­ flüssigkeiten über den By-pass 7 in das Filterbecken 5 gelan­ gen. Zusätzlich kann zwischen dem Einlaufbauwerk 3 bzw. dem Sedimentationsbecken 2 und dem dem Bio-Becken 5 nachgeordne­ ten Vorfluter 10 unmittelbar ein By-pass 7′ bzw. 7′′ vorgese­ hen sein, die in Fig. 3 mit einer strichpunktierten Linie (7′) bzw. mit einer Strich-Zweipunkt-Linie (7′′) angedeutet sind.
Das Filterbecken 5 ist mit einem als Filter wirkenden Kies-/Sand-Boden 11 versehen und abschnittsweise mit Pflan­ zen 12 bepflanzt, wie dieses in Fig. 1 angedeutet ist. Es weist eine Einlaufrinne 13 sowie an der Oberseite des Filter­ körpers 11 angeordnete Verteilrinnen 14 auf, die als Über­ laufleitung für das zugeführte Wasser wirken.
Wie aus den Fig. 1 und 2 erkennbar ist, liegt die Sohle 15 des Bio-Beckens 5 tiefer als das Niveau 16 des Gewässers 10, so daß das Filterbecken 5 auch dann nicht trocken läuft, wenn ihm aus dem Sedimentationsbecken 2 bei Ausbleiben von Nieder­ schlägen kein Wasser zugeführt wird. Die Oberkante des Fil­ ters 11 liegt über dem normalen Niveau des Gewässers 10, so daß stets nur ein Teil des Filters 11 trockenfallen kann und demgemäß ein Überleben verschiedenster Mikroorganismen ge­ währleistet ist.
Es sei noch nachgetragen, daß das Aufnahmevolumen des Sedi­ mentationsbeckens 2 kleiner ist als die Differenz aus der ihm durch die Sammelleitung 1 maximal je Zeiteinheit zugeführten Wassermenge vermindert um die aus ihm über die Verbindungs­ leitung 6 abströmende Wassermenge für ein vorgegebenes Zeit­ intervall, wobei es auch absolut relativ klein ist, da bei extrem starken und/oder längeren Niederschlägen (und dabei i. a. erheblich geringer belastetem Wasser) anfallendes Spit­ zen-Oberflächenwasser unter Umgehung der Verbindungsleitung 6 über die By-pass-Leitung 7 abgeführt und dem Bio-Becken 5 zugeführt wird bzw. über eine ggf. weiterhin vorgesehene Verbindungsleitung 7′ unmittelbar dem Gewässer 10.
Die Abführleitungen 17 des Bio-Beckens 5 erstrecken sich im wesentlichen über dessen gesamte Länge und sind als Drainroh­ re ausgebildet. Sie sind unterhalb des Filters 11 angeordnet, so daß sie nur bereits gefiltertes Wasser aus dem Bio-Becken 5 aufnehmen. Die Abführleitungen 17 sind mittels einer wur­ zelfesten Folie oder anderem geeigneten Material vor Durchwurzelung geschützt. An ihren Endabschnitten stehen sie mit Inspektionsrohren 18 bzw. 18′ in Verbindung, durch zwecks Inspektion ggf. eine Fernsehkamera eingeführt und bei Verschlammung bzw. Versandung ein Reinigungsmolch durch die Abführleitungen 17 geschickt werden kann.
Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Einrichtung ist im wesentlichen wie folgt:
Durch die Sammelleitung 1 gemäß dem Pfeil 4 zuströmendes, verschmutztes Oberflächenwasser wird bzgl. seiner Strömungs­ geschwindigkeit bereits vor dem Eintritt in das Sedimentati­ onsbecken 2 durch den Einlaufstutzen 3 spontan verlangsamt, so daß es nach dem Eintritt des Wassers in das Sedimentati­ onsbecken 2 dort alsbald zu einem beruhigten Strömungszustand laminarer Art kommt, der es ermöglicht, daß im Wasser schwe­ bende Sinkstoffe 19 zum Boden des Sedimentationsbeckens 2 absinken, und daß Leichtstoffe wie Öl zum Niveau 20 des Sedi­ mentationsbeckens 2 aufschwimmen. Außerdem erfolgt dort be­ reits eine erste biologische (Vor-)Reinigung durch die Pflan­ zen 12′ und Mikroorganismen.
Aus dem oberen Bereich des Sedimentationsbeckens 2 wird das Wasser sodann (zumindest teilweise) über die Verbindungslei­ tung 6 dem Abscheider 8 und nach Reinigung von Leichtflüssig­ keiten der Einlaufrinne 13 des Bio-Beckens 5 zugeführt, wobei die dem Abscheider 8 zugeführte Flüssigkeitsmenge mittels einer Steuereinrichtung 21 eingestellt werden kann.
In Zeiten starken Oberflächenwasseraufkommens kann aufgrund der bewußt kleingehaltenen Dimensionierung des Sedimentati­ onsbeckens 2 sowie des ihm nachgeordneten Abscheiders 8 und der Verbindungsleitung 6 nicht das gesamte anfallende Ober­ flächenwasser über den Weg der Verbindungsleitung 6 gehen. Vielmehr tritt die überschüssige Wassermenge dann über die By-pass-Leitung 7 in das Filterbecken 5 ein, wobei Leicht­ flüssigkeiten von der Tauchwand 9 zurückgehalten werden.
Ist zusätzlich zu der By-pass-Leitung 7 eine Verbindungslei­ tung 7′ bzw. 7′′ vorhanden, welche das Sedimentationsbecken 2 bzw. das Einlaufwerk 3 mit dem Gewässer 10 verbindet, so erfolgt bei extrem starkem Wasseranfall ggf. eine Abführung von überschüssigem Oberflächenwasser unter Umgehung des Fil­ terbeckens 5 und/oder des Sedimentationsbeckens 2.
Das dem Filterbecken 5 zugeführte Wasser tritt nach Eintritt in die Einlaufrinne 13 in die Überlaufrinnen 14 und aus die­ sem in die Filterschicht 11 ein, wobei es durch diese und deren Bepflanzung 12 gereinigt wird und nach seiner Filterung schließlich in die Abführleitungen 17 gelangt, von denen es dem Gewässer 10 zugeführt wird.
Im (haupt-)biologischen Anlageteil erfolgt mithin eine weite­ re Reduzierung der mitgeführten Schad- und Nährstoffe durch physikalische, chemische und biologische Prozesse. Zur Ver­ sorgung der Pflanzen 12 wird im Filterkörper 11 ein Dauerwas­ serspiegel gehalten. Oberhalb dieses Wasserspiegels ergeben sich überwiegend aerobe, unterhalb überwiegend anaerobe Ver­ hältnisse. Durch diese Kombination wird eine erhebliche In­ tensivierung der Klärwirkung erreicht. Die Pflanzen 12 bewir­ ken eine weitere Sauerstoffanreicherung im Filterkörper 11. Dadurch wird eine mosaikhafte Struktur zwischen aeroben und anaeroben Bereichen erreicht, wodurch die Abbauvorgänge be­ günstigt werden. Der Nährstoffentzug der Pflanzen 12 aus dem Oberflächenwasser führt zu einer weiteren Reduktion der ge­ wässereutrophierenden Stoffe. Es findet also durch die chemi­ schen, physikalischen und biologischen Prozesse ein Abbau und eine Umwandlung von gewässerschädigenden Stoffen statt, wobei bspw. Stickstoffverbindungen in unschädlichen Luftstickstoff umgewandelt werden.
Es ist erkennbar, daß die Einrichtung ohne Pumpen und im wesentlichen sonstige mechanische Einrichtungen auskommt (wenn man einmal von dem Abscheider 8 absieht), so daß eine weitgehend optimale "natürliche" Arbeitsweise durchführbar ist mit entsprechend geringer Belastung der Umwelt bzw. har­ monischer Anpassung an diese.
Um bei starkem Wasseraufkommen ein Überlaufen des Filterbec­ kens 5 zu verhindern, ist zwischen diesem und dem Gewässer 10 noch ein weiterer By-pass 23 mit einem Überfall 22′ vorgese­ hen, dessen Kapazität dem By-pass 7 entspricht. Diesem By- pass 23 ist ebenfalls eine Tauchwand 24 vorgeordnet, wodurch eine weitere Sperre für ggf. in das Filterbecken 5 gelangte Leichtstoffe realisiert ist.
Mit der erfindungsgemäßen Einrichtung ist eine nicht nur höchst effiziente, sondern darüber hinaus äußerst wirtschaft­ liche und dabei dennoch extrem umweltfreundliche Lösung für das Problem einer wirksamen Reinigung von Oberflächenwasser vor dessen Einführung in natürliche Gewässer geschaffen wor­ den, die sich zudem aufgrund ihres geringen Flächenbedarfs auch bei schon vorhandenen Einleitungsstellen von Oberflä­ chenwasser in der Regel ohne weiteres nachrüsten läßt, wobei die erfindungsgemäße Einrichtung selbst in ebenen Gebieten, wie bspw. der norddeutschen Tiefebene, ohne maschinellen Einsatz arbeiten kann, weil der Abfluß des gereinigten Ober­ flächenwassers in einem Vorfluter aufgrund der in der Anlage erzeugten unterschiedlichen Wasserstände auch ohne Gefälle realisierbar ist. Die anfallenden Sinkstoffe können auf einfache Art und Weise von Zeit zu Zeit entsorgt werden. Eine Reinigung des Oberflächenwassers von Leichtflüssigkeiten ist bis unter die Nachweisgrenze möglich.

Claims (6)

1. Einrichtung zum Reinigen von Oberflächenwasser, welches aus einer Sammelleitung in ein Gewässer mit bekanntem Normal­ niveau abzuleiten ist, gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merkmale:
dem Auslaß der Sammelleitung (1) ist ein wenigstens teilweise bepflanztes Sedimentationsbecken (2) unmittelbar nachgeord­ net, dessen Einlaßstutzen (3) einen relativ zur Sammelleitung (1) erweiterten Strömungsquerschnitt aufweist;
dem Sedimentationsbecken (2) ist ein bepflanztes biologisches Filterbecken (5) nachgeordnet, welches mit dem Sedimentati­ onsbecken (2) über eine Verbindungsleitung (6) sowie eine By-pass-Leitung (7) verbunden ist, wobei in der Verbindungs­ leitung (6) ein Leichtstoffabscheider (3) angeordnet ist und dem Einlaß der By-pass-Leitung (7) eine Tauchwand (9) vorge­ ordnet ist, mittels welcher aufgeschwommene Leichtstoffe von der By-pass-Leitung (7) fernzuhalten sind, und wobei die By- pass-Leitung (7) mit einem als bewegliche Klappe ausgebildeten Überfall (22) versehen ist, der das zufließende Wasser bis zu einer vorgegebenen Grenzstauhöhe anstaut und sich erst bei Überschreiten der Grenzstauhöhe öffnet;
das Filterbecken (5) ist mit einer filternden Substratschicht (11) aus einem körnigen Material wie Sand und/oder Kies ver­ sehen, deren oberer Rand höher und deren Sohle (15) tiefer angeordnet sind als das Normalniveau des Gewässers (10), wobei das Filterbecken (5) durch an den Rändern der Filter­ schicht (11) angeordnete Überlaufrinnen (14) zu beschicken ist und im sohlenbereich des zum Untergrund abgedichteten Filterbeckens (5) sich im wesentlichen über die gesamte Bec­ kenlänge erstreckende Drainagerohre (17) angeordnet sind, die mit dem Gewässer (10) in Verbindung stehen.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Leichtstoffabscheider (8) im Untergrund versenkt angeord­ net ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß die dem Leichtstoffabscheider (8) zuströmende Was­ sermenge mittels einer Steuer- bzw. Regeleinrichtung (21) steuer- bzw. regelbar ist.
4. Reinigungseinrichtung nach einem oder mehreren der vorher­ gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Filter­ becken (5) wenigstens teilweise mit emersen Makrophyten be­ pflanzt ist.
5. Reinigungseinrichtung nach einem oder mehreren der vorher­ gehende Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Sedimen­ tationsbecken (2) an seinem Rand und/oder auf wenigstens einer Insel (26) bepflanzt ist.
6. Reinigungseinrichtung nach einem oder mehreren der vorher­ gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Filterschicht ca. 30 bis 100 cm beträgt.
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