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Feststellbremseinrichtung einer Druckluft-
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Bremsanlage von Fahrzeugen, insbe-sondere Fahrschul-Kraftfahrzeugen
Die Erfindung betrifft eine Feststellbremseinrichtung einer Druckluft-Bremsanlage
von Fahrzeugen, insbesondere Fahrschul-Kraftfahrzeugen, mit den Merkmalen des Oberbegriffes
von Anspruch 1.
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Feststellbremseinrichtungen dieses Aufbaues werden, ohne dies druckschriftlich
belegen zu können, in Nutzkraftwagen eingebaut, wobei deren Handbremsventil so installiert
ist, daß es nur vom Fahrersitz aus zugänglich ist. Dies bedeutet, daß es beispielsweise
bei der praktischen Ausbildung von Fahrschülern für den sich auf dem Beifahrersitz
befindenden Fahrlehrer nicht möglich ist, im Gefahrenfall in die Bedienung der Druckluft-
Bremsanlage. unfallverhütend einzugreifen.
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Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Feststellbremseinrichtung
mit den Merkmalen des Oberbegriffes von Anspruch 1 so zu verbessern, daß seitens
des Beifahrers jederzeit ein Eingriff.in einen bereits eingeleiteten Bremsatorgang
möglich ist oder durch ihn ein solcher ausgelöst werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches
1 gelöst.
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Die Erfindung erlaubt damit die Betätigung der Feststellbremseinrichtung
durch den Beifahrer, ohne daß der Fahrer einen dadurch ausgelösten Bremsvorgang
be- oder verhindern kann.
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Das Zusatzbremsventil der erfindungsgemäßen Feststellbremseinrichtung
kann durch einen Fußbremshebel bedienbar sein. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung bildet dieses gemäß Anspruch 2 gleichfalls ein Handbremsventil.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Feststellbremse mit
einer Notlöseeinrichtung gemäß Anspruch 3 ausgestattet, die sicherstellt, daß der
Federspeicher-Bremszylinder automatisch über einen zweiten Druckluftkreis belüftet
wird, sofern der die Speicherfeder zusammendrückende, bzw. die Bremse in Lösestellung
haltende Vorratsdruck einmal ausfallen sollte.
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Die Feststellbremse läßt sich schließlich gemäß Anspruch 4 so erweitern,
daß mit ihrer Hilfe auch ein am Fahrzeug angekuppelter Anhänger mit abbremsbar ist.
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Weitere Merkmale und Einzelheiten der Erfindung. sind in der sich
anschließenden Beschreibung von in der Zeichnung gezeigten Ausführungsbeispielen
erfindungsgemäßer Feststellbremseinrichtungen erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Figur
1 ein Schalt schema der Feststellbremseinrichtung für ein Nutzkraftfahrzeug ohne
Anhänger, Figur 2 das Schaltschema gemäß Figur 1 in Verbindung mit einer Notlöseeinrichtung
zum Belüften des Federspeicher-Bremszylinders, Figur 3 das Schaltschema gemäß Figur
2, in das zusätzlich zur Notlöseeinrichtung noch eine Ansteuerung der Feststellbremse
eines Anhängers integriert ist.
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Bei der Feststellbremse gemäß dem Schalt schema der Figur 1 liegt
an einer an einem DruEkluftvorratsbehäIter 10 angeschlossenen Zuströmleitung 12
für die Druckluft-Bremsanlage eine Steuerleitung 14 an, die mit einem Teilstück
14' an einem Anschluß 16 eines durch ein Relaisventil gebildeten Steuerventils 18
angeschlossen ist. Letzteres- liegt in einer gleichfalls von der Zuströmleitung
12 abgezweigten Vorratsleitung 20 - 20"' und dient zum Be- und Entlüften eines Federspeicher-Bremszylinders
22, wozu es durch den Steuerdruck der in der Steuerleitung 14 geführten Druckluft
ansteuerbar ist, deren Druck durch ein in dieser Steuerleitung liegendes und vom
Fahrersitz aus betätigbares Handbremsventil 24 abstufbar ist.
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Um nun illkürlich, zum Beispiel im Gefahrenfall, auch vom Beifahrersitz
des Nutzkraftfahrzeuges aus einen Bremsvorgang auslösen oder in einen solchen eingreifen
zu könnens ohne daß der Fahrer dies bei Betätigung der Betriebs- oder Feststellbremse
verhindern kann, ist in die Vorratsleitung 20 ein vorzugsweise als Handbrems' ventil
ausgebildotes Zusatzbremeventil 26 und vorzugs-
weise zwischen diesem
und dem Steuerventil 18 noch ein Schnellentlüftungsventil 28 zwischengeschaltet.
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Die Vorratsleitung 20 wird somit in Leitungsteilstücke 20', 20, 20'
unterteilt, wobei letzteres Teilstück von einem Ausgang 27 des Steuerventils 18
zum Federspeicher-Bremszylinder 22 führt.
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Bei gelöster Reststellbremse sind Handbremsventil 24 und Zusatzbremsventil
26 auf Durchgang geschaltet, wobei im Handbremsventil 24 der an dessen Eingang 30
anstehende Vorratsdruck der Zuströmleitung 12 als Steuerdruck das Steuerventil 18
auf Durchgang schaltet und demgemäß der Federspeicher-Bremszylinder 22 durch die
in der Vorratsleitung 20 geführte Druckluft belüftet und dabei eine Speicherfeder
32 desselben zusammengedrückt wird.
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Wird die Feststellbremse seitens des Fahrers durch Betätigen des Handbremsventils
24 aktiviert, wird der Steuerdruck über einen Ausgang 33 des letzteren im Teilstück
14' der Steuerleitung 14 abgesenkt, wodurch der Druckraum 34 des Federspeicher-Bremszylinders
22 über einen Ausgang 36 des Steuerventils 18 zum Entlüften mit der Atmosphäre verbunden
wird. Dabei kann sich die Speicherfeder 32 entspannen, wobei deren Federkraft mechanisch
die Radbremse des Fahrzeuges betätigen kann.
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Soll das Fahrzeug vom Beifahrersitz aus abgebremst werden, ist hierzu
das Zusatzbremsventil 26 zu betätigen, wodurch das zwischen diesem und dem Schnellentlüftungsventil
28 liegende Teilstück 20' der Vorratsleitung 20 über einen ausgang 38 des Zusatzbremsventlls
26 entlüftet wird. Dies hat zur Folge, daß auch das zwischen dem
Schnellentlüftungsventil
28 und dem Steuerventil 18 liegende Teilstück 20" der Vorratsleitung 20 über einen
Ausgang 40 des Schnellentlüftungsventils 28 und damit über das auf Durchgang stehende
Steuerventil 18 auch der Druckraum 34 des Federspeicher-Bremszylinders 22 entlüftet
und die Feststellbremse zum Abbremsen des Fahrzeuges betätigt wird. Eine gleichzeitige
Entlüftung des Teilstückes 14 der Steuerleitung 14 durch das Handbremsventil 24
bleibt in diesem Falle ohne Wirkung.
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Die Feststellbremse gemäß dem Schaltschema der Figur 2 unterscheidet
sich von der oben beschriebenen durch eine Ausstattung mit einer Notlöseeinrichtung,
die sicherstellt, daß der Federspeicher-Bremszylinder 22 auch dann belüftet wird,
wenn der normalerweise seine Belüftung sicherstellende Vorratsdruck unversehens
ausfallen sollte.
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Bei diesem Schaltschema sind die Komponenten der Feststellbremse,
die denen in Figur 1 dargestellten gleichen, mit den gleichen Bezugszahlen wie in
Figur 1 bezeichnet.
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Diese Notlöseeinrichtung weist ein mit zwei Eingängen 42, 44 und einem
Ausgang 46 ausgestattetes Wechsel~ ventil 48 auf. Mit seinem Ausgang 46 ist es am
Druckraum 34 des Federspeicher-Bremszylinders 22 angeschlossen, während es mit seinem
Eingang 42 am Teilstück 20'" der Vorratsleitung 20 angesdilossen ist.
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Mit seinem anderen Eingang 44 ist es an einem Leitungsteilstück 50"
einer Vorratsleitung 50 angeschlossen, das zum Ausgang 52 eines zusätzlichen Steuerventils
54 führt, dessen Eingang 56 über ein Leitungsteilstück 50' mit einem Ausgang 58
eines Ventilteils 26 des Zusatzbremsventils 26 verbunden ist, an dessen.Eingang
59. die an einer von der Zuströmleitung 12 weggeführten weiteren Zuströmleitung
60 anliegende Vorratsleitung 50 angeschlossen ist.
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Am Steuereingang 62 des zusätzlichen Steuerventils 54 liegt eine vom
Ausgang 64 eines Ventilteiles 24' des Handbremsventils 24 weggeführte Steuerleitung
66 an, die ihren Steuerdruck von einer von der Zuströmleitung 60 weggeführten und
an den Eingang 68 des Ventilteils 24 angeschlossenen Vorratsleitung 70 erhält.
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Wird das Handbremsventil 24 zum Einschalten der Feststellbremse bestätigt,
wird zugleich die Steuerleitung 66 drucklos, indem die Vorratsleitung 70 mit einem
Ausgang 72 des Ventilteils 24 des Handbremsventils 24 und demgemäß mit der Atmosphäre
verbunden wird.
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Durch das Handbremsventil 24 werden somit gleichzeitig die Leitungsteilstücke
20'" und 50" der Vorratsleitungen 20 und 50 über die Ausgänge 36 und 55 der Steuerventile
18, 54 und damit auch der Druckraum 34 des Federspeicher-Bremszylinders 22 entlüftet.
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Wird lediglich vom Beifahrersitz aus das Zusatzbremsventil 26 betätigt,
wird die Vorratsleitung 50 über einen Ausgang 74 des Ventilteils 26' und damit auch
das Leitungsteilstück 50 entlüftet, so daß.das Leitungsteilstück 50Z' drucklos wird.
Zugleich wird in der im Zusammenhang mit Figur 1 bereits beschriebenen Weise die
Vorratsleitung 20 entlüftet, so daß ebenfalls an beiden Eingängen 42, 44 des Wechselventils
48 kein Druck ansteht; Sollte in Folge eines Defektes in dem vom Handbremsventil
24 und Zusatzbremsventil 26 ansteuerbaren Vorratskreis der Vorratsdruck abfallen,
wird ein Entspannen der Speicherfeder 32 des Federspeicher-Bremszylinders 22 über
den bei auf Durchgang stehende Zusatzbremsventil 2.6 am Eingang 44 des Wechselventils
48 anstehenden Vorratsdruck der Notlöseeinrichtung verhindert.
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Die Feststellbremseinrichtung gemäß Figur 3 zeichnet sich gegenüber
der vorbeschriebenen Ausführungsform durch eine zusätzlich in sie integrierte Ansteuerung
für die Feststellbremse eines an ein Zugfahrzeug angehängten Anhängers aus. Gleiche
Funktionssymbole wie in Figur 2 sind hierbei mit den Eezugszahlen in Figur 2 bezeichnet.
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Der hierfür erforderliche Vorratskreis besitzt in üblicher weise ein
im Zugfahrzeug installiertes Anhänger-Steuerventil 74, von dessen Ausgang 76 eine
Leitung 77 zum Kupplungskopf 79 einer AnhängerDremse führt. Der
Eingang
78 des Anhänger-Steuerventils 74 ist an einer vom Druckluftvorratsbehälter oder
einem Hilfsvorratsbehälter weggeführten Vorratsleitung 80 angeschlossen.
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Am Steueranschluß 82 dieses Anhänger-Steuerventils 74 ist ein Teilstück
84" einer Steuerleitung 84 angeschlossen, die hinter dem Ausgang 29 des Zusatzbremsventils
26 vom Leitungsteilstück 20' der Vorratsleitung 20 weggeführt und an ein zur Steuerung
der Anhänger-Feststellbremse dienendes Ventilteil 26" des Zusatzbremsventils 26
bei 85 angeschlossen ist. Von dessen Ausgang 87 führt ein Teilstück 84' der Steuerleitung
84 zum Eingang 86 eines als Relaisventil ausgebildeten Steuerventils 88, dessen
Ausgang 90 mit dem Teilstück 84" der Steuerleitung 84 verbunden ist.
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Der Steueranschluß 92 des Steuerventils 88 ist mit einem Teilstück
94' einer Steuerleitung 94 verbunden, das am Ausgang 95 eines Ventilteils 24" des
Handbremsventils 24 angeschlossen ist. Von dessen Eingang 97 führt die Steuerleitung
94 zu einer hinter dem Ausgang 25 des.
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Handbremsventils 24 am Teigstück 14' der Steuerleitung 14 liegenden
Anschlußstelle 98.
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Bei auf Durchgang stehendem Handbremsventil 24 und Zusatz-Bremsventil
26 steht über die Stenerleitungen 14', 66, 94' der volle Steuerdruck an sämtlichen
Steuerventeilen 18, 54, 88 an, so daß der in den Vorrat-sleitungen 20, 50 vorhandene
Vorratsdruck den Federspeicher-Bremszylinder 22 belüftete und der in der Steuerleitung
84 herrschende Steuerdruck am Steuerventil 74 wirksam werden und dieses auf Durchgang
schalten kann,
so daE, die Leitung 77 mit Steuerdruck zum Steuern
eines im Anhänger vorhandenen Bremsventils beaufschlagt ist.
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Bei Betätigung des Handbremsventils 24 erfolgt in belSannter Weise
mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung auch ein Umschalten seines Ventilteils
24", mit der Folge, daß im Leitungsteilstück-94' der Steuerleitung 94 der Steuerdruck
abfällt und das Steuerventil 88 über dessen Ausgang 89 das Teilstück 84' der Steuerleitung
84 entlüftet. Demgemäß schaltet auch das Anhänger-Steuerventil 74 um und entlüftet
über dessen Ausgang 75 zur Atmosphäre, mit der Folge, daß der Steuerdruck in der
zum Anhänger-Bremsventil führenden Leitung 77 abfällt und dadurch die Anhänger-Feststellbremse
durch Beaufschlagung mittels Druckluft ausgelöst wird.
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bei Betätigung des Zusatz-Bremsventils 26 werden außer den Leitungsteilstücken
20', 201t; 50', 50" zum Entlüften des Federspeicher-Bremszylinders 22 gleichfalls
mit entsprechender zeitlicher Verzögerung auch die Teilstücke 84', 84" der Steuerleitung
84 entlüftet, wodurch das Anhänger-Steuerventil 74 über seinen Ausgang 75 zur Atmosphäre
entlüftet und infolge dessen in der zum Anhänger-Bremsventil führenden Leitung 77
gleichfalls der die Anhänger-Feststellbremse offenhaltende Steuerdruck abgebaut
wird.
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-Wie Figur 3 zeigt, zweigt sowohl vor dem Eingang 30 des Handbremsventils
24 als auch vor dem Eingang 31 des Zusatzbremsventils 26 von der jeweiligen Vorratsleitung
14 bzw. 20 eine Verbindungsleitung 96
bzw.100 ab, die am Ventilteil
2411 bzw. 26" dieser Ventile 24, 26 angeschlossen und somitstänuig mit Druckluft
versorgt sind.
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Die Ventile 24", 26" sind hierbei als 3/2-liegeventile ausgelegt,
die es ermöglichen, die Ventilteile 24", 26" in eine Ko-ntrollstellung einzustellen,
so daß es möglich ist, mit entlüfteter Feststellbremse des Zugfahrzeuges die Feststellbremse
des Anhängers zu Kontrollzwecken zu belüften.
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Es ist klar, daß die erfindungsgemäße Feststellbremseinrichtung auch
mit liquiden Strömungsmedien betriebsfähig ist.
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