DE3245753A1

DE3245753A1 - Verfahren zum einstellen eines masshaltigen eintauchweges des oberwerkzeuges einer biegepresse, insbesondere abkantpresse

Info

Publication number: DE3245753A1
Application number: DE19823245753
Authority: DE
Inventors: Heinrich 4270 Dorsten Brand
Original assignee: Dorstener Maschinenfabrik AG
Current assignee: Dorstener Maschinenfabrik AG
Priority date: 1982-12-10
Filing date: 1982-12-10
Publication date: 1984-06-14

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einstellen eines
maßhaltigen Eintauchweges des Oberwerkzeuges einer Biegepresse, insbesondere Abkantpresse, zum Biegen von Werkstücken aus Blech in einem Unterwerkzeug, wonach das gebogene Werkstück auf Maßhaltigkeit geprüft und wegen seiner Rückfederung bis zum Erreichen der verlangten Maßhaltigkeit ein- oder mehrmals nachgebogen und nach jedem Biegevorgang erneut auf Maßhaltigkeit geprüft sowie dadurch endlich der für die Maßhaltigkeit erforderliche Eintauchweg des Oberwerkzeuges ermittelt wird.
Es ist ein derartiges Verfahren bekannt, wonach das Prüfen des gebogenen Werkstücks auf Maßhaltigkeit manuell mit Hilfe einer Schablone - regelmäßig auf Maßhaltigkeit des Biegewinkels - geprüft wird. Das ist zeit- und personalaufwendig.
Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, wonach der jeweils maßhaltige Eintauchweg des Oberwerkzeuges einer Biegepresse, insbesondere Abkantpresse, in Abhängigkeit von dem zu verarbeitenden Material, der Materialstärke und der Formgebung (Biegewinkel) gleichsam automatisch ermittelt und eingestellt wird.
Diese Aufgabe löst die Erfindung bei einem gattungsgemäßen Verfahren dadurch, daß das Oberwerkzeug nach dem ersten Biegevorgang bis zum belastungsfreien Aufsetzen auf das Werkzeug entlastet, also entsprechend hochgefahren wird und der Entlastungsweg als die sich infolge Rückfederung einstellende Aufbiegung des Werkstückes gemessen sowie im Wege der Regelung mit einem Soll-Wert für die Maßhaltigkeit verglichen wird, daß bei Abweichung des Ist-Wertes von dem Soll-Wert das Oberwerkzeug mit einem zumindest dem Entlastungsweg entsprechenden Eintauchweg zur erneuten Wiegung des Werkstücks nachgefahren, erneut bis zum belastengbfreien Aufsetzen entlastet wird und so fort, bis die verlangte Maßgenauigkeit bzw.
Maßhaltigkeit erreicht wird, und daß dann der Arbeitshub des Werkzeugs auf den tiefsten Eintauchweg eingestellt wird. -Danach ist die Biegepresse bzw. Abkantpress-e für die maßhaltige Herstellung des betreffenden Werkstücks in Abhängigkeit von dem Material, der Materialstärke und der Formgebung, regelmäßig von dem gewünschten Biegewinkel, einsatzbereit, und zwar sowohl für ein freies Biegen des Werkstücks als auch für ein Biegen im geschlossenen Unterwerkzeug. Der Soll-Wert ist durch den Biegewinkel bzw. die jeweils gewünschte Form des Werkzeugesvorgegeben. Der für ein maßgenaues Werkstück erforderliche Eintauchweg ist dann erreicht, wenn sich bei belastungsfreiem Aufsetzen des Oberwerkzeuges auf das gebogene Werkstück der gewünschte Biegewinkel einstellt bzw. erhalten bleibt. Dann entspricht der Ist-Wert dem Soll-Wert und erfolgt automatisch die Einstellung des Arbeitshubés für das Oberwerkzeug auf diese Eintauchtiefe. - Vorzùgswèise wird man das Oberwerkzeug jeweils: mit einem um ein vorgegebenes Maß größeren Eintauchweg als Entlastungsweg nachfahren, um den maßhaltigen Eintauchweg besonders schnell zu ermitteln.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Biegepresse, insbesondere Abkantpresse, die zum- Durchführen des beanspruchten Verfahrens besonders geeignet ist und in ihrem grundsätzlichen Aufbau zumindest einen Pressenstößel, ein Antriebsaggregat für den Pressenstößel, ein von dem Pressenstößel betätigtes bzw. daran anschließbares Oberwerkzeug und ein dem Oberwerkzeug zugeordnetes Unterwerkzeug auf dem Pressentisch aufweist.
Diese Biegepresse ist dadurch gekennzeichnet, daß einerseits an den Pressenstößel, andererseits an einen Festpunkt (an z.
B. dem Pressengestell) ein Meßgeber, z. B. Hubgeber, zum Messen des Stößelweges bzw. Eintauch- und Entlastungsweges angeschlossen ist, und daß dem Pressenstößel eine Druckmeßeinrichtung, z. B. Druckmeßdose, zugeordnet ist, und daß der Meßgeber und die Druckmeßeinrichtung an einen Programmgeber mit Rechner und integriertem Regelkreis angeschlossen sind, wobei der Programmgeber das Antriebsaggregat für den Pressenstößel steuert. Der Meßgeber dient also dazu, den jeweiligen Eintauch- und Entlastungsweg zu erfassen und die ermittelten Werte per Impulse an den Rechner bzw. Regelkreis weiterzugeben, damit über den Programmgeber das Antriebsaggregat für den Pressenstößel zum Zwecke des Nachfahrens und Entlastens des Presseur stößels gesteuert wird. In diesem Zusammenhang dient die Druckmeßeinrichtung dazu, das belastungsfreie Aufsetzen des Oberwerkzeuges auf das Werkstück mittels Impulse dem Rechner zu melden. Das geschieht dann, wenn die Druckmeßeinrichtung feststellt, daß das Eigengewicht von Oberwerkzeug und Pressenstößel aufgehoben ist.
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, daß ein Verfahren angegeben wird, wonach sich der jeweils maßhaltige Eintauchweg des Oberwerkzeuges einer Biegepresse und insbesondere Abkantpresse in Abhängigkeit von Material, Materialstärke und Formgebung, insbesondere Biegewinkel, automatisch ermitteln und einstellen läßt, so daß sich die sonst erforderlichen umständlichen zeit- und personalaufwendigen Manipulationen erübrigen. Außerdem wird eine Biegepresse verwirklicht, welche zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in besonders einfacher und funktionsgerechter Weise eingerichtet ist.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen: Fig. 1 eine Biegepresse zur Durchfuhrung des erfindungsgemäßen Verfahrens in schematischer Seitenansicht und Fig. 2 den Gegenstand nach Fig. 1 in Frontansicht.
In den Figuren ist eine Biegepresse bzw. Abkantpresse mit zwei Pressenstößeln 1, einem Antriebsaggregat 2 für die beiden Pressenstößel 1, einem von den beiden Pressenstößeln 1 getragenen Oberwerkzeug 3 und einem auf dem Pressentisch 4 angeordneten Unterwerkzeug 5 dargestellt. Bei dem Unterwerkzeug 5 handelt es sich um ein Biegegesenk für freies Biegen mit einem , einstellbaren Biegespalt 6. Dazu sind die beiden Biegewa#ngen 7 gegeneinander yerstellbar. Die Pressenstößel 1 bilden praktisch die Kolbenstangen bzw. deren Verlängerung von Zylinderkolbenanordnungen 8. Das Antriebsaggregat 2 weist im wesentlichen einen Motor 9, ein Pumpe 10 für ein Druckmittel, einen Druckmittelbehalter 11 und einen an die Zylinderkolbenanordnungen angeschlossenen Druckmittelkreislauf 12 auf. An zumindest einen Pressenstößel 1 einerseits und an einen Festpunkt 13 andererseits, z. B. an das Pressengestell bzw. den Zylinder der Zylinderkolbenanordnung, ist ein Meßgeber 14 zum Messen des Stößelweges bzw. Eintauch- und Entlastungsweges des Oberwerkzeuges 3 angeschlossen. Ferner ist dem Pressenstößel 1 bzw. seiner Zylinderkolbenanordnung 8 eine Druckmeßeinrichtung 15, bzw. Druckmeßdose, zugeordnet. Der Meßgeber 14 und die Druckmeßeinrichtung 15 sind an einen Programmgeber 16 mit Rechner und integriertem Regelkreis angeschlossen, was lediglich angedeutet ist. Der Programmgeber 16 steuert das Antriebsaggregat 2 für den Pressenstößel 1 und folglich den Arbeitshub des Oberwerkzeuges 3. Zum Einstellen eines maßhaltigen Eintauchweges S des Oberwerkzeuges 3 im Zuge des Biegens von Werkstücken 17 aus Blech in dem Unterwerkzeug 5 wird das Oberwerkzeug 3 nach dem ersten Biegevorgang bis zum belastungsfreien Aufsetzen auf das Werkstück 17 entlastet, also wieder entsprechend hochgefahren. Dann wird der Entlastungsweg S1 als die sich infolge Rückfederung einstellende Aufbiegung des Werkstücks 17 gemessen sowie im Wege der Regelung mit einem Soll-Wert für die Maßhaltigkeit verglichen. Bei Abweichung des Ist-Wertes von dem Soll-Wert - im Ausführungsbeispiel der Biegewinkel « des Werkstücks 17 - wird das Oberwerkzeug 3 mit einem zumindest dem Entlastungsweg S1 entsprechenden Eintauchweg zur erneuten Biegung des Werkstücks 17 nachgefahren und anschließend erneut bis zum belastungsfreien Aufsetzen entlastet und so fort, bis die verlangte Maßgenauigkeit erreicht wird. Dann wird der Arbeitshub des Oberwerkzeuges 3 über den Programmgeber 16 und das Antriebsaggregat 2 auf den tiefsten Eintauchweg S eingestellt, so daß die Biegepresse bzw. Abkantpresse einsatzbereit ist und beim Biegen identisch gleicher Werkstücke 17 die gewünschte Maßhaltigkeit gewährleistet ist.

Claims

~Verfahren zum Einstellen eines maßhaltigen Eintauchweges des Oberwerkzeuges einer Biegepresse, insbesondere Abkantpresse" Patentansprüche: S Verfahren zum Einstellen eines maßhaltigen Eintauchweges des Oberwerkzeuges einer Biegepresse, insbesondere Abkantpresse, zum Biegen von Werkstücken aus Blech in einem Unterwerkzeug, wonach das gebogene Werkstück auf Maßhaltigkeit geprüft und wegen seiner Rückfederung bis zum Erreichen der verlangten Maßhaltigkeit ein- oder mehrmals nachgebogen und nach jedem Biegevorgang erneut auf Maßhaltigkeit geprüft sowie dadurch endlich der für die Maßhaltigkeit erforderliche Eintauchweg des Oberwerkzeuges ermittelt wird, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t, daß das Oberwerkzeug nach dem ersten Biegevorgang bis zum belastungsfreien Aufsetzen auf das Werkstück entlastet und der Entlastungsweg als die sich infolge Rückfederun#g einstellende Aufbiegung des Werkstücks gemessen sowie mit einem S-oll-Wert für die Maßhaltigkeit verglichen wird, daß bei Abweichung des Ist-Wertes von dem Soll-Wert das Oberwerkzeug mit einem zumindest dem Entlastungsweg entsprechenden Eintauchweg zur erneuten Biegung des Werkstücks stücks nachgefahren, erneut bis zum belastungsfreien Aufsetzen entlastet wird und so fort, bis die verlangte Maßgenauigkeit erreicht wird, und daß dann der Arbeitshub des Oberwerkzeuges auf den tiefsten Eintauchweg eingestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Oberwerkzeug jeweils mit einem um ein vorgegebenes Maß größeren Eintauchweg als Entlastungsweg nachgefahren wird.
3. Biegepresse, insbesondere Abkantpresse, zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, mit zumindest einem Pressenstößel, einem Antriebsaggregat für den Pressenstößel, einem von dem Pres-senstößel betätigten Oberwerkzeug und einem dem Oberwerkzeug zugeordnet'en Uterwekzeug, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß einerseits an den Pressenstößel (1), andererseits an einem Festpunkt (13) ein Meßgeber (14) zum Messen des Stößelweges bzw. Eintauch- und Entlastungsweges (S, S1) angeschlossen ist, und daß dem Presse#nstößel (1) eine Druckmeßeinrichtung (15) zugeordnet ist, und daß der Meßgeber (14) und die Druckmeßeinrichtung (15) an einen Programmgeber (16) mit Rechner und integriertem Regelkreis angeschlossen sind und der Programmgeber (16) das Antriebsaggregat (2) für den Pressenstößel (1) steuert.