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BESCHREIBUNG
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Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Bei Fernseh-Empfangsschaltungen mit Mehrkanalton-Wiedergabe nach dem
2-Ton-Trägerverfahren ist es üblich,den im Abstand von 5,75 MHz zum Bildträger liegenden
zweiten Tonträger TT2, zusätzlich zum Tonsignal für die Mono-Information M, den
Stereokanal R oder dem Zweittonsignal T 2, einem Hilfsträger 54,68 kHz aufzumodulieren,
der bei einer Mono-Tonsendung nicht, bei einer Stereosendung mit 117,5 Hz und bei
einer Zweiton-Sendung mit 274,1 Hz in der Amplitude moduliert ist.
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Diese Kennfrequenzen dienen in bekannten Schaltungsanordnungen dazu,
die beiden NF-Kanäle A und B des Tonwiedergabe-Teiles im Fernseh-Empfänger der jeweiligen
Sende-Betriebsart für den Begleitton automatisch anzupassen.
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In der empfängerseitigen Signalverarbeitung mit einer derartigen Schaltungsanordnung
hat es sich als sehr nachteilig erwiesen, daß bei den bisher üblichen Fernseh-Sendungen
mit monophonischem Tonsignal, wenn also der zweite Tonträger TT2 nicht ansteht und
daher der 2.ZF-Kanal im Empfänger nicht angesteuert wird, am Pilotträgerausgang
sich eine statistisch verteilte Rauschspannung ausbildet, die der Identifikationsschaltung
zufällig das Vorhandensein einer Kennfrequenz von 117,5 Hz oder auch 274,1 Hz vortäuschen
kann und den zweiten Tonkanal im Fernsehempfänger nicht, wie bei Monosendungen gewünscht,
dem ersten Tonkanal parallel schaltet, sondern als unabhängigen Wiedergabekanal
schaltet. Da in diesem Fall eingangsseitig am Tonkanal 2 jedoch kein NF-Signal ansteht,
ist im Lautsprecher, am Ende dieses Wiedergabeweges, ein starkes
Zischen
zu vernehmen, das sich, je nach Struktur des die Umschaltung auslösenden Rauschens,
in zeitlich völlig undefinierten Abständen ein- und abschaltet.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, eine Schaltungsanordnung
der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art zu finden, mit der vcrhütet werden
kann, daß sich bei der übertragung von Fernseh-Sendungen mit einkanaligem Mono-Ton
durch Rauschspannungen am Ausgang der Identifikationsschaltung im Fernsehgerät der
zweite Tonkanal vom ersten Tonkanal trennt und das Verstärkerrauschen des eingangsseitig
nicht gespeisten zweiten Tonkanals im Lautsprecher hörbar wird.
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Gemäß der nachfolgenden, anhand der 3 Zeichnungen Fig. 1-3 näher erläuterten
Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß ein Abgreif-Punkt im Kennungsdecoder,
an dem der mit den Kennfrequenen O Hz, 117,5 Hz oder 274,1 Hz modulierte Pilotträger
54,68 kHz liegt, mit einer elektronischen Schaltanordnung verbunden ist, die bei
Auftreten von Rauschspannungen an diesem Punkt, aus Rauschanteilen 5 54,68 kHz ein
Gleichspannungs-Schaltsignal bildet, das zur Umschaltung des Betriebsartenschalters
in die Stellung Mono führt.
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Funktionsgemäß handelt es sich bei der nachgeschalteten Schaltungsanordnung
um einen frequenzabhängigen Sensor für Rauschspannungen, der aus den an seinen Eingang
geführten Rauschspannungen aus dem vorgeschalteten Demodulator ein Schaltsignal
ableitet, das den elektronischen Betriebsartenumschalter in die Stellung "Mono"
zwingt.
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Fig. 1 zeigt ein Blockschaltbild des bekannten Stereo-Zweiton--rfahrens
nach DE 28 27 159, in dem die genannte Störung auftreten kann. Der erfindungsgemäße,
kombinierte Rauschsensorschalter RS (1) ist zusätzlich zwischen den Anschlußpunkten
A und B angedeutet.
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In Fig. 2 ist ein weiteres, auf Fig. 1 bezogenes Blockschaltbild dargestellt,
das die Einzelfunktionen der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung kennzeichnet.
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Fig. 3 zeigt als Ausführungsbeispiel den schaltungstechnischen Aufbau
der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung aus diskreten Bauelementen, mit dere-n
Dimensionierung eine betriebssichere Funktion der erfindungsgemäßen Aufgabe erreicht
wurde.
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In Fig. 1 wird mit den Baugruppen 2 und 3 der frequenzabhängige Obertragungsweg
des Tonträgers TT 1, mit den Baugruppen 4 und 5 der Übertragungsweg des Tonträgers
TT 2 bis zur Matrix und Betriebsartenumschaltung 6 angedeutet. Die jeweilig zugehörenden
ZF-Eingänge sind am Punkt 7 zusammengefaßt und gemeinsam mit dem Ausgang des vorgeschalteten
Bild-ZF-Verstärkers verbunden.
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Der auf dem Tonträger TT 2 übertragene Pilotträger wird vom Kennungsdecoder
8 fortlaufend nach den möglicherweise aufmodulierten Kennfrequenzen O Hz, 117,5
Hz oder 274,1 Hz åbgefragt. Je nach anstehender Kennfrequenz erfolgt dann über eine
separate Ansteuerleitung 9 vom Kennungsdecoder aus im Schaltungsbereich 6 die Eetriebsartenumschaltung,
d.h. die Verteilung der hier dematrizierten Mono-, Stereo- oder Zweiton-Signale
auf die beiden Tonkanäle A und B im Tonteil des Fernsehgerätes.
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Nachfolgende Tabelle zeigt die bekannten Zusammenhänge: Kennfrequenz
(Hz) Betriebsart NF-Kanal A B O Mono M M 117,5 Stereo L R 274,1 Zweiton T1 T2 T1
T1 T2 T2 Aus Fig. 1 ist ersichtlich, daß bei Sendungen mit Mono-Ton der zweite Obertragungsweg
nicht angesteuert wird und am Eingang 10 des Kennungsdecoders 8 eine vom Ausgang
11 des Demodulatorbausteines 5 ausgehende undefinierte Rauschspannung liegt. Um
zu verhüten, daß durch einen spektralen Rauschspannungsteil
117,5
Hz bzw. 274,1 Hz der Decoder 8 den iiber die Schaltleitung S angesteuerten Betriebsartenumschalter
6 unbeabsichtigt auf Stereo oder Zweiton-Wiedergabe umschaltet, wird dieses Rauschsignal,
nach entsprechender schaltungstechnischer Modifizierung, über einen separaten Weg
zum Ansteuern der Mono-Betriebsart in der Betriebsartenumschaltung 6 verwandt. Es
wird also nicht mehr die Kennfrequenz O Hz als Umschaltsignal in die Mono-Betriebsart,
sondern eine am Ausgang 11 des Demodulators 5 erscheinende Rauschspannung benutzt.
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Diese erfindungsgemäße Aufgabe, d.h. die Aufbereitung der sich bei
der Abstimmung auf einen Fernseh-Sender mit Mono-Ton am Ausgang 11 des Demodulatorbausteines
5 ausbildenden Rauschspannung in ein Schaltsignal, kann in einfacher Weise nach
dem Stromlauf der Fig. 3 erfolgen. Die Einzelfunktionen dieser in Fig. 2 angedeuteten,
zwische-n den Punkten A und B der Fig. 1 einzuschaltenden, zusätzlichen Schaltungen
sind bekannt. Ihre erfindungsgemäße Aufgabe erfüllen sie erst durch die geeignete
Kettenschaltung eines Hochpasses 12, einer nachgeschalteten Gleichrichtung 13 des
durchgelassenen Rauschspektrums und die daraus abgeleitete Bildung einer definierten
Schaltspannung von ca. 12 V in einem aktiven elektronischen Schalter 14. Das RC-Glied
15/16 bildet einen Hochpaß, dessen Grenzfrequenz oberhalb 54 kHz liegt. Damit ist
der Sensorschalter 1 bei allen Absitimmungen des Fernseh-Empfängers auf einen Fernseh-Sender
mit Mehrkanalton nicht in Funktion. Ober die Diode 17 und die Basis-Emitterstrecke
des NPN-Transistors 18 erfolgt eine Gleichrichtung der Rauschsppnnung mit Frequenzanteilen
>54 kHz. Entsprechend der Größe des Kollektorwiderstandes 19 wird die verstärkte
Gleichspannung über den Widerstand 20 der Basis des nachfolgenden PNP-Transistors
21 zugeführt. Da diese Basis nun eine positive Spannung > 0,7 erhält, schaltet
der Transistor 21 durch, worauf an dessen Emitterwiderstand 22 praktisch 12 V als
niederohmige Schaltspannung am Punkt B abgenommen werden kann.
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Während der Widerstand 19 den Arbeitspunkt der ersten Transistorstufe
18 festlegt, dient der Kondensator 23 als Ladekondensator, dessen Kapazität etwa
durch den Wert der inneren Spannungsverstärkung erhöht wurde.
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In folgender Dimensionierung ergab sich bei einer Betriebsspannung
UB= 12 V ein besonders stabiles Schaltverhalten: Widerstand Pos. 16: = 22 k0hm Kondensator
Pos. 15: = 330 pF Widerstand Pos. 19: = 5,6 k0hm Kondensator Pos. 23: = 0,1 uF Widerstand
Pos. 20: = 150 k0hm Widerstand Pos. 22: = 100 k0hm In den bekannten Schaltungen
für Mehrkanal-Kennungsdecoder kann das sich am Punkt B ausbildende positive Gleichspannungssignal
als Schaltsignal für die Mono-Aktivierung genutzt werden. Möglich ist das auch bei
integrierten Schaltungen, die einen bestimmten separaten Schalteingang aufweisen
(wie z.B. der Pin 7 am integrierten Schaltkreis TDA 4940), der üblicherweise zur
manuellen Anwahl der Monobetriebsar'genutzt wird.
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