DE3244123A1 - Vorrichtung zur herstellung eines granulats - Google Patents
Vorrichtung zur herstellung eines granulatsInfo
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Description
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- Vorrichtung zur Herstellung eines Granulats.
- Die Erfindung betrifft ein Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Es ist bekannt, schlammförmige Stoffe vor ihrer weiteren Verarbeitung, z.B. Verbrennen oder Deponieren, mit einem Feststoff zu vermischen und zu granulieren. Man erhält so ein schüttfähiges Gut, das sich besser handhaben läßt.
- Wird das Granulat verbrannt, so wird zum Granulieren vorzugsweise die bei der Verbrennung anfallende Asche verwendet. Neben dem offensichtlichen Vorteil, auf vorhandenes Material zurückgreifen zu können, läßt sich durch die Rückführung der Asche zusätzlich der Ausbrand erhöhen und gegebenenfalls auch Wärme rückgewinnen. Ist eine mengenmäßig große RückführUng von Verbrennungsasche nicht erwünscht, so läßt sich die zur Granulierung nötige Mindestmenge an Feststoff durch Verwendung von puderförmigem Gut reduzieren. Die bei einer trocKenen Rauchgasreinigung anfallende Flugasche besitzt diese feine Konsistenz.
- Es ist weiterhin bekannt, daß sich ballastreiche Brennstoffe besonders vorteilhaft in einer Wirbelschicht verbrennen lassen; unter anderem ist eine Wirbelschichtfeuerung relativ unempfindlich gegen Schwankungen des spezifischen Heizwertes des Brennstoffes. Bei der Verbrennung von Schlamm in einer Wirbelschicht bietet die vorherige Granulierung die Möglichkeit, den Verbrennungsvorgang zu optimieren, indem man die Anströmgeschwindigkeit der Verbrennungsluft genau auf die Korngröße des Granulats einstellt. Dabei ist eine möglichst einheitliche Korngröße Voraussetzung, da sich zu große Partikel auf dem Anströmboden ablagern und zu kleine Partikel unverbrannt mit der Flugasche aus der Wirbelschicht ausgetragen werden. Die Korngröße und das Kornspektrum, das sich bei der Granulierung einstellt, ist unter anderem von der Schlammfeuchte abhängig. Die gleichmäßige Granulierung von Schlamm mit schwankender Feuchte, z.B. Flotationsschlamm aus der Kohlenaufbereitung oder Klärschlamm, ist daher mit großem zusätzlichem Aufwand verbunden.
- Eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 ist durch die DE-OS 29 43 558 bekannt. In dieser Schrift wird geschildert, wie aus Klärschlamm oder ähnlichem Material und zurückgeführter Flugasche in einem Mischgranulator mit messerartigen Mischorganen ein Granulat hergestellt wird. Dieses Granulat wird anschließend in einer Wirbelschicht getrocknet und gesichtet. Die dazu notwendige Energie wird durch Verbrennung eines Teils des Trockengranulats in einer Wirbelschichtfeuerung gewonnen. Es wird erwähnt, daß sich Kornspektrum und Korngröße im Mischgranulator unter anderem in Abhängigkeit von dem Verhältnis zugeführter Schlamm/zurückgeführtes Material einstellen.
- Eine Regelung dieses Verhältnisses ist nicht vorgesehen.
- Die für die Verbrennung in einer Wirbelschicht gewünschte gleichmäßige Korngröße wird durch Sichten während der Wirbelschichttrocknung erreicht.
- Die DE-OS 29 29 264 beschreibt eine Anlage zur Herstellung eines Granulats zur Verfeuerung in einer Wirbelschicht.
- Um ein Granulat mit optimaler Korngröße zu erhalten, besitzt diese Anlage zusätzlich zu dem nicht näher beschriebenen Agglomerator einen Sichter, eine Separatorgruppe und ein Mahlwerk.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, mit der sich auch bei Schwankungen der Schlåmmfeuchte, wie sie bei Flotationsschlamm aus der Kohlenaufbereitung üblich sind, ein Granulat mit im wesentlichen gleichmäßiger Korngröße herstellen läßt, ohne daß zusätzliche Apparate, wie Sichter, Separatoren, Mahlwerke etc. eingesetzt werden müssen Die Breite und die Schwankung des Kornspektrums sollen so gering sein, daß sich bei einer Verbrennung des Granulats in einer Wirbelschicht der gewünschte Ausbrand erreichen läßt.
- Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Die Erfindung macht sich dabei die Erkenntnis zunutze, daß sich die Leistungsaufnahme des Rührwerkantriebs mit dem Mischungsverhältnis Schlamm/ Pudergut ändert und däß bei einem bestimmten, über das Mischungsverhältnis Schlamm/Pudergut im wesentlichen konstant gehaltenen Wert der Leistungsaufnahme ein Granulat anfällt, das unabhängig von der Anfangsfeuchte des Schlammes die gewünschten Eigenschaften besitzt. Dieser spezielle Wert der Leistungsaufnahme ist empirisch leicht zu ermitteln.
- Die Erfindung hat den Vorteil, daß sich auch bei schwankenden Schlammfeuchten ein Granulat herstellen läßt, dessen gleichmäßige Körnung den Erfordernissen einer Wirbelschichtfeuerung genügt, ohne daß zusätzlicher apparativer Aufwand betrieben werden muß. Weiterhin können die Schwankungen der Belastung des Rührwerks und seines Antriebs infolge wechselnder Eigenschaften der Ausgangsmaterialien verringert werden. Dies ermöglicht eine genau angepaßte Auslegung der einzelnen Komponenten der Vorrichtung mit allen daraus resultierenden Vorteilen, einschließlich einer längeren Lebensdauer.
- Die Vorrichtung nach Anspruch 2 ist eine besonders zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung, da sich die Stromstärke ohne Meßwertwandler direkt als Führungs- und Regelgröße in elektrischen Regelkreisen verwenden läßt.
- Durch die Vorrichtung nach Anspruch 3 ist es möglich, die Schadstoffemission einer nachgeschalteten Wirbelschichtfeuerung über das Rauchgas im erforderlichen Rahmen zu begrenzen.
- Die Vorrichtung gemäß Anspruch 4 ermöglicht eine optimale Verbrennung von Schlamm wechselnder Feuchte in einer Wirbelschichtreuerung, da sowohl Schwankungen des Ballaststoffanteils als auch des Wasseranteils im Schlamm berücksichtigt werden können. So läßt sich ein hoher Verbrennungswirkungsgrad bei minimaler Menge zurückgeführter Verbrennungsasche erreichen. Zusätzlich ist es möglich, die Effizienz des Zusatzstoffes zur Begrenzung der Schadstoffemission über das Rauchgas wesentlich zu steigern.
- Die Zeichnung dient zur Erläuterung der Erfindung anhand eines schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels.
- Figur 1 zeigt grob-schematisch eine Anlage zur Verbrennung von Flotationsschlamm in einer Wirbelschicht unter Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
- Die erfindungsgemäße Vorrichtung besitzt einen Behälter 1, in dem ein mechanisches Rührwerk 2 angebracht ist. Das Rührwerk 2 besteht aus einer oder mehreren Wellen, die mit schaufelartigen Werkzeugen bestückt sind. Als Antrieb 3 dient ein Elektromotor. Misch- und Granuliervorrichtungen dieser Art sind bekannt, eine Ausführungsform ist z.B. in der DE-OS 30 00 329 beschrieben, eine andere ist in der Zeitschrift "Chemie-Technik" 11 (1982) Nr.6, Seite 599 veröffentlicht worden.
- Zur Messung der Stromaufnahme des Antriebs 3 ist ein Medgerät 4 vorgesehen. Der ermittelte Meßwert wird von einer Regeleinrichtung 5 als Regel- und/oder Führungsgröße zur Steuerung einer Flugaschedosiereinrichtung 6 verwendet.
- Diese ist als Schneckenförderer ausgebildet und mit einem Flugaschebunker 7 verbunden.
- Die Versorgung des Behälters 1 mit Schlamm erfolgt aus einem Schlammbunker 8 über eine Schlammdosiereinrichtung 9, die über eine Regeleinrichtung 10 gesteuert wird. Zur Messung des Schlammassenstroms ist ein Meßgerät 11 vorgesehen, das mit der Regeleinrichtung 5 verbunden ist. Die Regeleinrichtung 10 verwendet als Regel- und Führungsgröße die Wirbelschichttemperatur einer Wirbelschichtfeuerung 12, zu deren Messung ist ein Meßgerät 13 vorgesehen.
- Die Wirbelschichtfeuerung 12 ist mit dem Behälter 1 über einen Förderer 14 verbunden. In den Rauchgasstrom aus der Wirbelschichtfeuerung 12 ist ein Rauchgasfilter 15 und ein Meßgerät 16 zur Messung der Schadgaskonzentration eingeschaltet. Im vorliegenden Beispiel ist das Meßgerät 16 ein S02-Analysator, es können jedoch auch Analysegeräte für andere Schadstoffe, wie z.B. HCl, an dieser Stelle eingebaut werden. Eine Regeleinrichtung 17 verwendet die Meßwerte des Meßgerätes 16 als Regelgröße zur Steuerung der Kalkdosiereinrichtung 18, über sie erfolgt die Beschickung des Behälters 1 mit Kalk aus dem Kalkbunker 19.
- Die Dosiereinrichtung 9 beschickt den Behälter 2 mit Schlamm aus dem Bunker 8, dabei wird der Massenstrom mit dem Meßgerät 11 gemessen. Im vorliegenden Beispiel ist der Schlamm vorentwässerter Flotationsschlamm aus der Kohlenaufbereitung.
- Im Behälter 1 wird Flugasche und Kalk von den Dosierer 6 und 18 aus den Bunkern 7 und 19 zugefügt. Das Rührwerk 2 mischt und granuliert die Ausgangsmaterialien, während sie zum Förderer 14> ein Bandförderer, transportiert werden.
- Misch-, Granulier- und Transportvorgang sind so aufeinander abgestimmt, daß am Ende des Behälters 2 ein Granulat gewünschter Konsistenz anfällt, konstante Feuchte des eingetragenen Schlammes vorausgesetzt.
- Der Förderer 14 übernimmt das gesamte anfallende Granulat und befördert es in die Wirbelschichtfeuerung 12, wo es verbrannt wird. Die Temperatur in der Wirbelschicht wird von dem Meßgerät 11 gemessen und durch die Regeleinrichtung 10 konstant gehalten. Fällt die Temperatur ab, so erhöht die Regeleinrichtung 10 durch den Dosierer 9 die Schlammzufuhr in den Behälter 1. Es fällt dadurch, wie später noch näher erläutert, mehr Granulat an, und so wird auch die Brennstoffzufuhr in die Feuerung 12 erhöht.
- Analog wird bei einem Ansteigen der Temperatur die Schlammzufuhr gedrosselt.
- Sinkt der spezifische Heizwert des Granulats infolge zu hohem Ballaststoffanteils soweit ab, daß sich mit dieser Regelung die Temperatur in der Wirbelschicht nicht halten läßt, so müssen zusätzliche Maßnahmen getroffen werden. Bei einer Anlage mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung bietet sich die Zumischung eines zusätzlichen Brennstoffes, z.B.
- öl> Kohlestaub oder ähnliches in den Behälter 1 an.
- Die Rauchgase der Feuerung 12 werden im Filter 15, hier ein Gewebefilter, gereinigt. Das dabei anfallende Filtergut (Flugasche mit einem geringen Anteil nichtreagiertem Kalk) wird, soweit zur Granulierung benötigt, in den Flugaschebunker 7;befördert. Die überschüssige Flugasche wird zusammen mit der eventuell anfallenden Bettasche ihrer weiteren Verwendung (Deponierung, Verarbeitung zu Baustoffen etc.) zugeführt. Hinter dem Filter 15 bestimmt ein Meßgerät 16 die Schwefeldioxidkonzentration im Rauchgas.
- Abhängig von diesem Wert regelt die Regeleinrichtung 17 über den Dosierer 18 die Kalkzufuhr in den Behälter 2. Um den Umsetzungsgrad des Kalks zu erhöhen, wird dieser in möglichst feiner Form in den Behälter 2 eingebracht. Daher wirkt er gleichzeitig als Pudergut zur Granulierung.
- Allerdings wird die Menge des bei der Granulierung verwendeten Kalks ausschließlich durch die SO2 Konzentration im Rauchgas bestimmt, es wird nur die für den gewünschten Entschwefelungsgrad notwendige Kalkmenge zugeführt.
- Die Schwankungen des Kornspektrums des Granulats infolge von Änderungen in der Schlammfeuchte und -zufuhr und der zur Entschwefelung benötigten Kalkmenge gleicht die Regeleinrichtung 5 durch Änderung der Zufuhr von Flugasche in den Behälter 1 aus. Dazu steuert die Regeleinrichtung 5 den Flugaschestrom in Abhängigkeit von der Schlammzufuhr (gemessen durch das Meßgerät 11) so, daß sich ein konstantes, vorher festgelegtes Verhältnis zwischen Schlamm und Flugasche im Behälter 1 einstellt. Dieser Steuerung ist eine zusätzliche Regelung der Flugaschezufuhr gemäß der Leistungsaufnahme des Motors 3 überlagert. Die Regeleinrichtung 5 korrigiert das vorher festgelegte Verhältnis Schlamm/Flugasche durch Änderung der Flugaschedosierung so, daß der Antrieb 3 eine bestimmte, im wesentlichen konstante Leistung aufnimmt. Die Stromstärke, gemessen mit dem Meßgerät 4, dient dabei als Regelgröße, der Sollwert der Stromstärke wird vorher empirisch bestimmt. Dabei zeigt es sich, daß einer erhöhten Leistungsaufnahme des Motors 3 durch eine Verringerung der Flugaschezufuhr entgegengewirkt wird.
- Technische Daten: Flotationsschlamm 25 - 40 % Wasser (vorentwässert): 25 - 45 % brennbare Bestandteile Granulat: ca. 20 % Wasser Korngröße: ca. 3-6 mm Massenstrom: ca. 13.000 kg/h Flugasche: brennbare Bestandteile: weniger als 2 ß Sollwert der Stromaufnahme des Rührwerkmotors: 13 A Temperatur in der Wirbelschicht: ca. 850 OC Leerseite
Claims (4)
- Patentansprüche 1. Vorrichtung zur Herstellung eines Granulats aus Schlamm und Pudergut, insbesondere aus Flotationsschlamm und Flugasche zur Verfeuerung in einer Wirbelschicht, mit einem mechanischen Rührwerk mit Antrieb, mit Dosiereinrichtungen für den Schlamm und für das Pudergut, gekennzeichnet durch eine Regeleinrichtung (5) zur Steuerung mindestens einer der Dosiereinrichtungen (6, 9), die als Regel- und/oder Führungsgröße die Leistung des Rührwerkantriebs (3) verwendet.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen elektrischen Antrieb (3) des Rührwerks (2), dessen Stromaufnahme als Regel- und/oder Führungsgröße verwendet wird.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2 in Verbindung mit einer #irbelschichtfeuerung, gekennzeichnet durch eine zusätzliche Dosiereinrichtung (18) zum Zumischen eines Zusatzstoffes zur Bindung von gasförmigen Schadstoffen, die bei der Verfeuerung des Granulats frei werden, insbesondere zum Zumischen von Kalk zur Bindung von Schwefeldioxid.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch a) eine Regeleinrichtung (10) zur Steuerung der Schlammdosiereinrichtung (9), die die Wirbelschichttemperatur als Regel- und/oder Fghrungsgröße verwendet, und b) eine Regeleinrichtung (17) zur Steuerung der Zusatzstoffdosiereinrichtung (18), die die Schadstoffkonzentration im Rauchgas der Wirbelschichtfeuerung (12) als Regel- und/oder Führungsgröße verwendet, und c) eine Regeleinrichtung (5) zur Steuerung der Pudergutdosiereinrichtung (6), die die Leistung des Antriebs (3) des Rührwerks (2) als Regel- und /oder Führungsgroge verwendet.Patentbeschreibung:
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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DE19823244123 DE3244123A1 (de) | 1982-11-29 | 1982-11-29 | Vorrichtung zur herstellung eines granulats |
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DE3244123A1 true DE3244123A1 (de) | 1984-05-30 |
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