DE3243504A1 - Elektrische widerstandslegierung und verfahren zu deren herstellung - Google Patents
Elektrische widerstandslegierung und verfahren zu deren herstellungInfo
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Description
THE FOUNDATION : THE RESEARCH INSTITUTE OF ELECTRIC AND MAGNETIC ALLOYS, SENDAI CITY / JAPAN
Elektrische Widerstandslegierung und Verfahren zu
deren Herstellung
Die Erfindung betrifft eine elektrische Widerstandslegierung, die im wesentlichen aus Palladium und Eisen
mit geringen Mengen an Verunreinigungen besteht und die bei sehr hohen Temperaturen stabil ist. Sie betrifft
insbesondere ein Legierungsmaterial für elektrische Widerstandselemente mit einer geringen Veränderung des
elektrischen Widerstands über einen weiten Temperaturbereich von 490 bis 1.34O0C, wobei sich das Legierungsmaterial
leicht bei Raumtemperatur durch Schmieden, Walzen, Ziehen, Wickeln, Formen und dergleichen verarbeiten
lässt.
In zahlreichen Industriezweigen, wie der Eisen erzeugenden Industrie, der chemischen Industrie, der Kernindustrie,
der Raumfahrt-Industrie und dergleichen, besteht in zunehmenden Masse die Notwendigkeit, hohe Temperaturen
unter sehr strengen Bedingungen zu messen.
Bei kontinuierlichen Giessverfahren muss z.B. die Oberfläche der Metallschmelze in einem Behälter oder einer
Form kontinuierlich bei einem gewünschten Niveau überwacht werden, um dadurch die kontinuierliche Bildung
von Eisen- oder Stahlgütern hoher Qualität und in hoher Ausbeute in einem ununterbrochenen Giessverfahren sicherzustellen.
Übliche Niveaumesser für Metallschmelzen, die Gamma-Strahlen, Röntgenstrahlen oder andere radioaktive
Strahlen anwenden, haben den Nachteil, dass sie sehr gross sind und ein Sicherheitsproblem bedeuten. Um
diese Nachteile zu vermeiden, hat man in neuerer Zeit Verschiebungsmesser unter Ausnutzung des Wirbelstromphänomens
(nachfolgend als "Verschiebungsmesser" bezeichnet) mit einer kleineren Grosse in Betracht gezogen.
20 Das Verhalten der Verschiebungsmessgeräte hängt von
dem Material der darin befindlichen Sensorspulen ab, so dass die Eigenschaften des Sensorspulenmaterials, wie
die elektrischen Charakteristika, das Ansprechen auf die während der Anwendung auftretenden Umgebungsbedingungen
und die Stabilität sehr wichtig sind. Bei kontinuierlichen Giessverfahren kann die Temperatur der Metallschmelze
bis zu 1.5000C betragen und die Sensorspulen, die unmittelbar über der Metallschmelze angebracht sind,
müssen nicht nur hohe Temperaturen von etwa 1.0.000C aushalten,
sondern sie sollen über lange Zeiträume mit einer hohen Stabilität ihr bestes Verhalten beibehalten.
• « · ο - ο a .
• · - » ο ο
In der JP-OS 122 839/80 haben die Erfinder der vorliegenden Anmeldung eine Palladium-Silber-Legierung (nachfolgend
als "die Pd-Ag-Legierung" bezeichnet), die im wesentlichen aus 55,5 bis 60,6 Gew.% Palladium und 44,5
bis 39,5 Gew.% Silber besteht, für die Sensorspulen in einem Verschiebungsmessgerät für hohe Temperaturen
offenbart. Die Pd-Ag-Legierung weist eine sehr gute Korrosionsbeständigkeit und Säurebeständigkeit und eine
gute Verarbeitbarkeit bei hohen Temperaturen auf und
weiterhin ist die Legierung durch ihren sehr kleinen Temperaturkoeffizienten des elektrischen Widerstands von
weniger als +20 ppm/0C über einen weiten Temperaturbereich
von -500C bis +6000C (wie dies für die Vergleichslegierung in Fig. 1 gezeigt wird) charakterisiert. Bei
den sehr hohen Temperaturen von 600 bis 1.0000C zeigt die Pd-Ag-Legierung jedoch einen grossen Temperaturkoeffizienten
des elektrischen Widerstandes von + 133 ppm/°C, so dass die aus Pd-Ag-Legierung hergestellten Sensorspulen
bei den sehr hohen Temperaturen, wie sie bei dem vorerwähnten kontinuierlichen Giessverfahren auftreten,
grosse Abweichungen zeigen und die Genauigkeit von Verschiebungsmessgeräten, bei denen solche Sensorspulen
verwendet werden, bei derartig hohen Temperaturen erheblich vermindert wird und eine genaue Messung des Niveaus
nicht sichergestellt werden kann.. Daher besteht bei zahlreichen Industrien ein dringendes Bedürfnis nach
einem neuen Material für Sensorspulen, mit denen man die
Messung in stabiler Weise bei sehr hohen Temperaturen oberhalb 6000C mit hoher Genauigkeit durchführen kann.
Ziel der Erfindung ist es, das vorerwähnte Bedürfnis zu
- ίο -
lösen und die Nachteile des Standes der Technik zu vermeiden.
Gründliche Untersuchungen der Erfinder haben ergeben, dass eine binäre Legierung, die im wesentlichen
aus 59,0 bis 88,0 Gew.% Palladium und 41,0 bis 12,0 Gew.%
Eisen mit einer geringen Menge an Verunreinigungen besteht, nicht nur eine'sehr kleine Veränderung des elektrischen
Widerstandes über einen weiten Temperaturbereich zwischen dem Ordnungs-ünordnungs-Ubergangspunkt (49O0C) und
dem Schmelzpunkt (1.3400C) zeigt, sondern dass sie auch
sehr gut verarbeitbar ist, so dass die binäre Legierung eine hohe Stabilität des elektrischen Widerstandes bei
sehr hohen Temperaturen aufweist und als eine gute elektrische Widerstandslegierung für Sensorspulen, die bei
sehr hohen Temperaturen angewendet werden, dient.
Ein weiteres Ziel der Erfindung ist, eine elektrische
Widerstandslegierung aufzuzeigen, die im wesentlichen
aus 59,0 bis 88,0 Gew.% Palladium und 41,0 bis 12,0 Gew.% Eisen mit geringen Mengen an Verunreinigungen besteht,
20 wobei die Legierung einen Temperaturkoeffizienten des
elektrischen Widerstandes zwischen -100 ppm/°C und +100 ppm/0C in einem weiten Temperaturbereich von 490
bis 1.3400C aufweist.
25 Noch ein Ziel der Erfindung ist es, eine elektrische
Widerstandslegierung zu zeigen, die im wesentlichen aus 72,0 bis 86,5 Gew.% Palladium und 28,0 bis1375 Gew.%
Eisen mit geringen Mengen an Verunreinigungen besteht, wobei die Legierung einen Temperaturkoeffizienten des
30 elektrischen Widerstandes zwischen -50 ppm/0C und
+ 50 pprn/°C über einen weiten Temperaturbereich von 570 bis 1.335°C aufweist.
O β *
η « » β ο · α <
- 11 -
Die erfinchingsgemässen elektrischen Widerstandslegierungen
sind für Sensorspulen, die bei sehr hohen Temperaturen verwendet werden, geeignet.
Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin,· ein Verfahren
zur Herstellung einer elektrischen Widerstandslegierung zu zeigen, das folgende Stufen umfasst: Formen
einer Legierung aus 59,0 bis 88,0 Gew.% Palladium, Rest Eisen mit geringen Mengen an Verunreinigungen und Abschrekken
der geformten Legierung von einer Temperatur oberhalb des Ordnungs-Unordnungs-Ubergangspunktes, aber unterhalb
des Schmelzpunktes auf Raumtemperatur, wobei eine so abgeschreckte Legierung leicht geschmiedet, gewalzt,
gezogen, gewickelt und geformt werden kann, so dass man eine Sensorspule, die bei hohen Temperaturen verwendet
werden kann, erhält.
Noch ein Ziel der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur Herstellung einer elektrischen Widerstandslegierung
zu zeigen, bei dem man die vorerwähnte abgeschreckte Legierung gründlich bei einer Temperatur, die oberhalb des
Ordnungs-Unordnungs-übergangspunktes aber unterhalb des
Schmelzpunktes liegt, glüht und wobei man dadurch eine hervorragende Stabilität der elektrischen Charakteristika
25 der Legierung erzielt.
Die Verwendung der erfindungsgemässen elektrischen Widerstandslegierung"
ist nicht auf Sensorspulen für hohe Temperaturen beschränkt, sondern die Legierung ist für verschiedene
Sensoren und elektrische Widerstandselemente für Präzisionsmessinstrumente, die sehr hohen Temperaturen
oberhalb 4900C ausgesetzt werden, geeignet, wobei man
die Charakteristika der Legierung wirkungsvoll ausnutzen kann. Darüber hinaus kann die erfindungsgemässe Le-.
gierung auch in Verbundvorrichtungen, bei denen solehe Sebsoren oder Elemente einen Teil bilden, verwendet
werden.
In den nachfolgenden Zeichnungen bedeuten:
10 Fig. 1 eine grafische Darstellung für erfindungsgemässe
Legierungen, die mit FP-18, FP-24 und FP-8 bezeichnet werden und für eine
Vergleichslegierung, die aus 57 % Palladium und 43 % Silber besteht, und zwar sowohl
15 für verarbeitete als auch für solche Legie
rungen, die nach der Verarbeitung geglüht wurden;
Fig. 2 eine grafische Darstellung und zeigt die Be-Ziehung
zwischen den elektrischen Wider
ständen und der Dauer einer künstlichen Alterung durch Erhitzen einer Legierung FP-21
(Palladium-12,9 % Eisen) bei einer konstanten
Temperatur von 1.0000C während bis zu 50 Tagen an der Luft, verglichen mit der entspre
chenden Beziehung für den Fall, dass man im Vakuum oder einen nicht-oxidierenden Gas erhitzt
hat;
Fig. 3 eine grafische Darstellung und zeigt die Beziehung zwischen den durchschnittlichen Temperaturkoeffizienten
des elektrischen Widerstandes
ft·» β« 9 0
· m φ t
• * ·■ · Φ
# α M « ι
ο m α λ m
α
+
»α ρ
- 13 -
und der Palladiumkonzentration und zwischen dem elektrischen Widerstand bei 9000C (/0Q00)
und der Palladiumkonzentration für verschiedene chemische Zusammensetzungen der Palladium-Eisen-Legierung,
wobei drei durchschnittliche
Koeffizienten Cf(I), Cf(II) und Cf(III) für
drei Temperaturbereiche I (800 bis 9000C), II (900 bis 1.0000C) und' III (800 bis 1.0000C)
angegeben sind; und
10
10
Fig. 4 ein Gleichgewichtsdiagramm, welches zwei T.emperatur-Zusammensetzungs-Bereiche
zeigt, wobei der Temperaturkoeffizient des elektrischen Widerstandes Cf zwischen -100 ppm/0C und
+100 ppm/°C und zwischen -50 ppm/°C und +50
ppm/0C liegt und zwar für Legierungen gemäss
der Erfindung, die im wesentlichen aus 59,0 bis 88,0 Gew.% Palladium und 41,0 bis 12,0
Gew.% Eisen bestehen.
20
20
In Fig. 1 bedeutet Tc den magnetischen Transformationspunkt, T _, bedeutet den Ordnungs-Ünordnungs-Ubergangspunkt.
Nachfolgend wird ausführlich ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemässen elektrischen Widerstandslegierung
angegeben.
Zur Herstellung der erfindungsgemässen Legierung wird '
eine geeignete Menge eines Gemisches der Ausgangsmaterialien aus 59,0 bis 88,0 Gew.% Palladium und 41,0
bis 12/0 Gew.% Eisen in einer nicht-oxidierenden Atmosphäre
oder im Vakuum in einem geeigneten Schmelzofen erschmolzen und die homogen geschmolzene Legierung einer
gleichmässigen Zusammensetzung wird durch gründliches Rühren der so geschmolzenen Legierung erzeugt. Ein
Barren wird gegossen, indem man die Legierungsschmelze in eine Eisenform einer geeigneten Form und Grosse giesst
und der Barren wird dann bei Raumtemperatur durch Schmieden oder dergleichen bearbeitet/ bis man eine Legierung
als Stab oder als Platte einer geeigneten Form erhält. Die geformte Legierung wird durch Kaltverarbeitung, wie
Tiefziehen, Ziehen, Walzen oder Abplatten, unter Erhalt von gewünschten Formkörpern, wie feinen Drähten oder
dünnen Blechen, verarbeitet. Werden die kalt verarbeite-
15 ten Güter, wie ein feiner Draht oder ein dünnes Blech/
als elektrisches Widerstandselement verwendet, so müssen die kalt verarbeiteten Güter gründlich durch Glühen stabilisiert
werden, wobei man das Glühen durchführt, in-. dem man im Vakuum oder in einer nicht-oxidierenden Atmosphäre
auf eine Temperatur oberhalb des Ordnungs-Unordnungs-übergangspunktes
aber unterhalb des Schmelzpunktes erhitzt und zwar vorzugsweise höher als die Messtemperatur
oder eine Temperatur, bei welcher die kalt verarbeiteten Waren angewendet werden, z.B. auf 1.0500C oder
höher für solche Güter, deren höchste mögliche Anwendungs-.temperatur
bei 1.0000C liegt, wobei man die Erhitzungstemperatur während 2 Sekunden bis 100 Stunden und vorzugsweise 5 Minuten bis 50 Stunden aufrecht erhält und worauf
man dann in einer Rate von 5 bis 300°C/h kühlt. Dieses
30 Verfahren ergibt ausgezeichnete Produkte.
Λ · Λ «
Λ Λ ■ · 9 β ·»
15 -
Einer der sehr wichtigen Faktoren in dem Verfahren zur
Erzielung der erfindungsgemässen elektrischen Widerstandslegierung besteht darin, dass die Legierung eine
derart starke Affinität zu Luft oder Sauerstoff aufweist, 5. dass beim Aussetzen der Legierungsschmelze an der Luft
nicht nur eine erhebliche Verschlechterung des elektrischen Widerstandes erfolgt, wie dies in Fig. 2 gezeigt
. . wird, sondern dass dadurch auch die Kaltverarbeitung beim Verarbeitungsverfahren nachteilig beeinflusst wird.
Daher ist eine sorgfältige Behandlung der Legierungsschmelze erforderlich. Insbesondere muss man beim Schmelzen
den Kontakt der Legierung mit Luft oder Sauerstoff
unter allen Umständen vermeiden und darüber hinaus muss man dafür Sorge tragen, dass der vorerwähnte Faktor während
der verschiedenen Wärmebehandlungen beim Verabreitungsverfahren nach dem Schmelzen und während der Anwendung
der Legierung als Sensorvorrichtung berücksichtigt wird.
Ausser der vorerwähnten Oxidation ist die erfindungsge- ■
masse Legierung auch empfindlich gegenüber einer Transformation zu einer harten und brüchigen Legierung des
geordneten Zustandes ( γ*-Phase und ^-Phase), so wie
intermetallische Verbindungen von der Art der Wärmebehandlungen abhängig sind und eine solche Transformation
ergibt dann eine Verschlechterung der Verarbeitbarkeit der Legierung. Um die Verarbeitbarkeit weiter zu ver-·
bessern, kann der Unordnungszustand ( ^"-Phase) der Legierung
gesichert werden, indem man während der Verarbeitung von einer Temperatur, die oberhalb des Ordnungs-Unordnungs-Ubergangspunktes
aber unterhalb des Schmelzpunktes liegt, auf geeignete Weise abschreckt, z.B.
indem man ein nicht-oxidierendes Gas mit hoher Geschwindigkeit aufbläst oder sie in einem öl schnell abkühlt
oder indem man sie in einem Quarzrohr vakuumfes.t einschliesst und dieses dann in Salz enthaltendes Eiswasser
eintaucht, wodurch eine gute Verarbeitbarkeit bei Raumtemperatur erzielt wird. Die feinen Drähte oder dünnen
Bleche aus der erfindungsgemässen Legierung/ die in der vorerwähnten Weise vor der Verarbeitung abgeschreckt
wurden, sind weich und können leicht zu Spulen und Spiralen aufgewickelt werden.
Die vorerwähnte Behandlung zur Erzielung der guten Verarbeitbarkeit ist eine Ausführungsform des erfindungsgemässen
Verfahrens. · .
Die nachfolgend aufgeführten drei Methoden zum Isolieren der erfindungsgemässen. Legierung können durchgeführt
werden:
(A) Drähte, Bleche oder andere geeignet geformte Körper aus der erfindungsgemässen Legierung, die durch
Giessen, Schmieden, Walzen oder Ziehen erhalten.wurden, werden an einem oder mehreren Teilen aus Isoliermaterial
.. befestigt, z.B. indem man sie in ein.wärmebeständiges Isoliermaterial, wie eine hochreine Keramikpaste, einbettet oder indem man sie direkt an ein wärmebeständiges
Isoliermaterial mit einem Aluminiumoxidkleber anklebt oder indem man sie auf einen zylindrischen Keramikteil
aufwickelt oder indem man sie zwischen zwei Isolierplat-
30 ten sandwichartig einbettet.
(B) Zur Verbesserung des Raumfaktors der Sensorspulen in Instrumenten werden wärmebeständige anorganische
Isolierfilme an die Oberflächen eines durch Giessen, Schmieden, Walzen oder Ziehen in geeigneter Weise
geformten Körpers aus der erfindungsgemässen Legierung angeklebt und die Formkörper mit den Isolierfilmen werden
dann unter Ausbildung einer gewünschten Form durch Aufwickeln und dergleichen verarbeitet. Beispiele für
wärmebeständige anorganische Isolierfilme sind SiIiziumdioxid, Aluminiumdioxid, Magnesiumoxid, Fluoride,
Boride und"Nitride und Beispiele zum Anhaften der Isolierfilme an die Oberflächen der Formkörper sind Elektroabscheidung,
Vakuumaufdampfen, Plattieren und Aufspritzen.
(C) Wärmeempfindliche anorganische Isolierfilme werden an die Oberflächen von in geeigneter Weise geformten
Körpern aus der erfindungsgemässen Legierung aufgebracht und dann werden die Formkörper mit den Isolierfilmen
zu Produkten der gewünschten Form verarbeitet durch Ätzen, Stanzen oder Schneiden. Beispiele zum Anhaften
der Isolierfilme an die Oberflächen von Körpern
sind die Elektroabscheidung, die Vakuumaufdampfung,
Plattieren und Aufspritzen.
Obwohl die nach der vorerwähnten Isoliermethode fertiggestellten Produkte für die praktische Anwendung fertig
sind, kann man erforderlichenfalls die in der vorerwähnten Weise isolierten Produkte einer Glühbehandlung unterwerfen,
um das Legierungsmaterial zu stabilisieren. Dadurch können die Charakteristika der elektrischen Widerstandslegierungen
voll ausgenutzt werden und man erhält
- 18 -
sehr gute Sensoren oder Widerstandselemente, die bei sehr hohen Temperaturen angewendet werden können.
Die Erfindung wird ausführlich in den nachfolgenden 5 Beispielen beschrieben.
Beispiel 1
10
10
Als Ausgangsmaterialien werden Palladium mit einer Reinheit
von mehr als 99,9 % und Eisen mit einer Reinheit von mehr als 99,9 % verwendet. Es werden Proben herge-
. stellt, indem man 100 g insgesamt der Ausgangsmaterialien in einen Tiegel aus hochreinem Aluminiumoxid gibt und
sie in einem Hochfrequenz-Induktionsofen schmilzt und dabei hochreines Argongas über die Oberfläche des Inhalts
des Tiegels bläst, um eine Oxidation der Ausgangsmaterialien zu vermeiden. Dabei werden die Schmelzen gründlich
gerührt unter Ausbildung einer homogenen Legierungsschmelze und anschliessend wird die Legierungsschmelze
. in eine Eisenform mit einem Innendurchmesser von 7 mm und einer Höhe von 180 mm gegossen. Oberflächenuneinheitlichkeiten
des so vergossenen Barrens werden entfernt und der Barren wird durch Stauchen bis auf einen Barrendurchmesser
von 5 mm kalt bearbeitet. Der gestauchte Barren wird bei 1.1500C im Vakuum homogenisiert und dann
mit Wasser von 1.0000C, was oberhalb des Ordnungs-Unordnungs-übergangspunktes
(57O0C) liegt, abgeschreckt. Dann
werden feine Drähte mit einem Durchmesser von 0,5 mm
hergestellt, indem man das Stauchen und Kaltverziehen wiederholt und dabei zwischendurch mehrmals mit Wasser
abschreckt. Von den feinen Drähten werden Längen von etwa 10 cm abgeschnitten und als Proben für die
Messung des elektrischen Widerstandes im Vakuum bei einer Temperatur zwischen Raumtemperatur und 1.3000C
verwendet. Die Ergebnisse werden in der Kurve FP-18 der
Fig. 1 gezeigt. In Fig. 1 bedeutet T einen magnetisehen
Übergangspunkt und T , einen Ordnung-Unordnungsübergangspunkt.
Die Legierung zeigt nicht-magnetische Eigenschaften bei Temperaturen oberhalb des magnetischen
Übergangspunktes T .und ist ferromagnetisch bei Temperaturen von weniger als dem T . In Fig. 1 bedeutet
die unterbrochene Linie den elektrischen Widerstand der verarbeiteten Probe, während des durchgehenden Linien
den elektrischen Widerstand der Proben nach dem Glühen zeigen. Da die Struktur der verarbeiteten Legierung nicht
stabil war, wenn die Legierung von einer Zwischentemperatur während des Erwärmens abgekühlt wurde (wie von
einem Punkt a (3500C) oder b (45O0C), wobei diese Temperaturen
unter dem Ordnungs-Unordnungs-Übergangspunkt T _, liegen, ist der geometrische Ort der Verminderung
des elektrischen Widerstands unterschiedlich von dem der Erhöhung während des Erwärmens, wie durch die geometrischen
Orte a-a1 und b-b1 in Fig. 1 gezeigt wird. Das
heisst, dass ohne Glühen die Veränderung des elektrischen Widerstands der Proben eine Hysteresis zeigte.
Wenn andererseits die Probe bei einer Temperatur oberhalb des Ordnungs-Unordnungs-Übergangspunktes T , (=570°C)
- 20 -
geglüht wurde, zeigte die Probe im wesentlichen den gleichen geometrischen Ort der elektrischen Widerstandsveränderung,
auch nach wiederholten Erwärmungen und Abkühlungen, ausgenommen, eine kleine Hysteresisschleife
in der Nähe des Ordnungs-Unordnungs-Ubergangspunktes T _,, wie durch die durchgehende Linie in Fig. T gezeigt
wird. Es wurde festgestellt, dass die Veränderung des elektrischen Widerstandes bei einer Temperatur oberhalb
des Punktes T , klein war im Vergleich zu der bei Temperaturen
unterhalb des Punktes T ». Tabelle 1 und
Fig. 1 zeigen die Veränderung der elektrischen Widerstandscharakteristika
der Proben für unterschiedliche Glühbehandlungen.
Die durchschnittlichen Temperaturkoeffizienten des elektrischen
Widerstandes im Temperaturbereich von 800 bis 9000C, 900 bis 1.0000C und 800 bis 1.0000C werden unter
.1,2 und 3 in Tabelle 1 gezeigt. Wo die Unterschiede zwischen den Werten bei 1 bis 3 gering sind, ist die
20· Abweichung zweiter Ordnung der elektrischen Widerstands-,
Veränderung gering und die elektrischen Widerstände variieren linear. Es wurde· bestätigt, dass selbst dann, wenn
die Proben auf 1.3000C erwärmt, und dann abgekühlt und
bei einer Temperatur von 1.0000C während 50 Tagen gehalten
wurde und weitere 20 Tage bei 1.1000C gehalten wurden, die elektrischen Widerstände dieser Proben keinerlei
Änderung zeigten.
Eigenschaften der Legierung Nr. FP-18
i | 2 | 3 | • 4 | |
Wärmebehandlung | Temperaturkoeffi zient des elektri schen Widerstan des bei 800-9000C (ppm/°C) |
Temperaturkoeffi zient des elektri schen Widerstan des bei 900-10000C (ppm/°C) |
Temperaturkoeffi zient des elektri schen Widerstan des bei 800-10000C (ppm/0C) |
Spezifi scher Wider stand bei 9000C (μΏ,-cm) |
nach dem Kaltverziehen, Er wärmen auf 9000C während 5 h im Vakuum und Kühlen in einem Ofen auf Raumtempera tur mit 150°C/h |
+26 | +45. | +35 | 100 |
nach der Kaltverarbeitung, Erwärmen auf 10000C während 30 Min im Vakuum und Kühlen in einem Ofen auf Raumtem peratur mit 150°C/h |
+25 | +43 | + 33 | 100 |
nach der Kaltverarbeitung, Erwärmen bei 12500C während 5 Min im Vakuum und Kühlen in einem Ofen auf Raumtem peratur mit 300°C/h |
+25 | +43 | +33 | 100 |
GO GTl CD
- 22 -
Beispiel 2
Herstellung_der_Legierung_FP-24_J80it2_%_Pdx_29x8_%_Fe|
Herstellung_der_Legierung_FP-24_J80it2_%_Pdx_29x8_%_Fe|
Palladium und Eisen der gleichen Reinheit wie in Beispiel
1 wurden als Ausgangsmaterialien verwendet. Proben wurden hergestellt, indem man insgesamt 10g der Ausgangsmaterialien
in einem Tiegel aus hochreinem Aluminiumoxid (SSA-H, Nr. 2) einfüllte und sie in einem Tamman-
10 Ofen schmolz und dabei hochreines Argongas über die
Oberfläche des Tiegelinhalts zur Verhinderung der Oxidation der Ausgangsmaterialien blies und dabei auch die
Schmelze gründlich rührte, um eine homogene ■Legierungsschmelze zu erhalten. Die Legierungsschmelze wurde
in ein Quarzrohr mit einem Innendurchmesser von 2,6 bis 2,7 mm gesaugt und die Legierungsschmelze wurde in ein
anderes Quarzrohr, dessen eines Ende verschlossen war und dessen Innendurchmesser etwas grosser war als der
Durchmesser der gewünschten Probe, gegossen und dann wur-
20 de die Legierung durch Erwärmen ih dem Quarzröhr auf
1.0000C während 10 Minuten homogenisiert und anschliessend
mit Wasser abgeschreckt. Feine Drähte mit einem Durchmesser von 0,5 mm wurden durch Stauchen und Kaltverziehen
der so erhaltenen abgeschreckten Legierung hergestellt. Längen von etwa 10 cm wurden von den feinen
Drähten abgeschnitten und als Proben verwendet. Die Charakteristika der so erhaltenen Proben bei unterschiedlichen
Erwärmungsbehandlungen werden in Tabelle 2 und in Fig. 1 gezeigt, wobei die Eigenschaften eine ähnliche
30 Tendenz wie in Beispiel 1 zeigten.
Eigenschaften der Legierung Nr. FP-24
1 | 2 | 3 | 4 | |
Wärmebehandlung | Temperaturkoeffi zient des elektri schen Widerstan des bei 800-9000C (ppm/°C) |
Temperaturkoeffi zient des elektri schen Widerstan des bei 900-10000C (ppm/°C) |
Temperaturkoeffi zient des elektri schen Widerstan des bei 800-10000C (ppm/°C) |
Spezifi scher Wider stand bei 9000C (μ ίΐ-cm) |
nach dem Kaltverziehen, Er wärmen auf 9000C während 5 h im Vakuum' und Abkühlen in einem Ofen auf Raumtempe ratur mit 50°C/h |
-105 | +30 | -35 | 120 |
nach dem Kaltverziehen, Er wärmen auf 10000C während 30 Min im Vakuum und Abküh len in einem Ofen auf Raum temperatur mit 50°C/h |
-100 | +27 | -38 | 120 |
nach dem Kaltverziehen, Er wärmen auf 12000C während 5 Min im Vakuum und Abküh len in einem Ofen auf Raum temperatur mit 150°C/h |
-100 | +27 | -38 | 120 |
32 43 50Λ
- 24 -
Beispiel 3
Herstellung_der_Legierung_FP-8__(70i0_%-PdiL_30i0_%_Fe)_
Herstellung_der_Legierung_FP-8__(70i0_%-PdiL_30i0_%_Fe)_
Die Ausgangsmaterialien und die Herstellung der Proben
erfolgte in gleicher Weise wie in Beispiel 2. Die Charakteristika der Proben des Beispiels 3 bei verschiedenen
Wärmebehandlungen werden in Tabelle 3 und in der Kurve FP-8 der Fig. 1 gezeigt, wobei die Charakteristika
eine ähnliche Tendenz zeigten wie bei den Beispielen 1 und 2.
Eigenschaften der Legierung Nr. FP-8
1 | 2 | 3 | 4 | |
Wärmebehandlung | Temperaturkoeffi zient des elektri schen Widerstan des bei 800-9000C (ppm/0C) |
Temperaturkoeffi zient des elektri schen Widerstan des bei 900-10000C (ppm/0C) |
Temperaturkoeffi zient des elektri schen Widerstan des bei 800-10000C (ppm/0C) |
Spezifi scher Wider stand bei 9000C (μΏ,-cm) |
nach dem Kaltverziehen, Er wärmen auf 9000C während 5 h im Vakuum und Abkühlen in einem Ofen auf Raumtem peratur mit 15°C/h |
+65 | +87 | +76 | 129 |
nach dem Kaltverziehen, Er wärmen auf 10000C während 30 Min im Vakuum und Abküh len in einem Ofen auf Raum temperatur mit 15°C/h |
+63 | +86 | +75 | 129 |
nach dem Kaltverziehen, Er wärmen auf 12000C während 5 Minuten im Vakuum und Ab kühlen in einem Ofen auf Raumtemperatur mit l20°C/h |
+63 | +86 . | +75 | 129 1 |
Unter Bezugnahme auf Fig. 3 wurden ähnliche Versuche wie bei den Beispielen 1 bis 3 durchgeführt, mit dem
vollen Bereich der binären Palladium-Eisen-Legierungszusammensetzung und der Durchschnittstemperaturkoeffizient
des elektrischen Widerstandes (C^=-^—=—) und
der elektrische Widerstand bei 9000C (P900) für unterschiedliche
Palladiumkonzentrationen wurde, wie in den Figuren gezeigt wird, bestimmt. Die durchschnittlichen
Temperaturkoeffizienten G^ wurden in drei verschiedenen
Temperaturbereichen, nämlich im Temperaturbereich I (800-9000C), Temperaturbereich II (900-1.0000C) und
Temperaturbereich III (800-1.0000C) gemessen. Die.Kurven
in der Fig. 3 zeigen, dass man den gewünschten kleinen Temperaturkoeffizienten des elektrischen Widerstandes
Cf zwischen -100. ppm/0C und +100 ppm/0C nur erzielt
bei Palladiumkonzentrationen von 59,0 bis 38,0 Gew.% (zwischen den Punkten A und D der Fig. 3) und dass man
den bevorzugteren kleineren Temperaturkoeffizienten des elektrischen Widerstandes Cp zwischen -50 ppm/0C und
+50 ppm/°C nur erzielt bei Palladiumkonzentrationen von 72,0 bis 86,5 Gew.% (zwischen den Punkten B und C der
Fig. 3). In dem Masse wie der Unterschied der. Temperaturkoeffizienten Cf(I), Cj(II) und Cf(III) in den Temperaturbereichen I, II und III ansteigt, wird die Ableitung
zweiter Ordnung der elektrischen Widerstandsveränderung grosser. Im Gegensatz dazu nimmt mit der Abnahme des
Unterschieds der Temperaturkoeffizienten C^(I), C^(II)
und Cf(III) die Ableitung zweiter Ordnung der elektrischen
Widerstandsveränderung ab. Beispielsweise schneiden sich am Punkt A der Fig. 3 die drei Kurven für die
Temperaturkoeffizienten Cf(I), Cf(II) und Cf(III), so
dass die zweite Ableitung der elektrischen Widerstandsveränderung an diesem Punkt Null ist und der elektrische
Widerstand variiert linear im Temperaturbereich von 800 bis 1.0000C.
5
5
Der elektrische Widerstand ρ goQ der erfindungsgemässen
Legierung hat einen Maximumwert von 130 μίΐ-cm und verändert
sich auf 92 μΠ-cm bei einer Palladiumkonzentration von 88,0 %. Dieser Widerstand ist etwa dreimal so
gross wie der der Vergleichslegierung in Fig. 2 bei ".Raumtemperatur;
wobei dort der elektrische Widerstand 3 9 μΠ -cm
beträgt (wie in der JP-OS 122 839/80 offenbart wird). Obwohl der hohe elektrische Widerstand ein negativer
Faktor ist, durch den- die Sensibilität eines Verschiebungsmessgerätes·
für sehr hohe Temperaturen verringert wird, verursacht der Widerstand keinerlei praktische
Schwierigkeiten wegen der Hochfrequenzströme von mehreren
kHz bis mehreren MHz, die längs der Oberfläche des Legierungsdrahtes
der Sensorspule fliessen und die Oberfläche des Sensorspulendrahtes kann leicht erhöht werden,
indem man einen Legierungsdraht mit einem grösseren Durchmesser verwendet.
In einem Eisen-Palladium-Gleichgewichtsdiagramm gemäss.
Fig. 4 zeigen die weit und eng schattierten Teile an,
dass die erfindungsgemässe Legie^ng aus 59,0 bis 88,0
Gew.% Palladium und 41,0 bis 12,0 Gew.% Eisen einen Temperaturkoeffizienten des elektrischen Widerstandes Cf
zwischen -100 ppm/0C und +100 ppm/°C und zwischen
-50 ppm/°C und +50 ppm/°C hat. Die vorerwähnten Temperaturkoeffizienten
gelten über einen weiten Temperaturbereich
zwischen dem Ordnungs-ünordnungs-übergangspunkt und
dem Schmelzpunkt der Legierung und insbesondere der Temperaturkoeffizient Cf mit einem Absolutwert von nicht
mehr als 100 ppm/0C gilt in einem Temperaturbereich 5' von 490 bis 1.3400C während der Temperaturkoeffizient
C^ mit einem absoluten Wert von nicht mehr als 50 ppm/0G
in einem Temperaturbereich,von 570 bis 1.335°C gilt.
Bezugnehmend auf Fig. 1 zeigt die Kurve für die Legierung Nr. FP-24 einen Teil in der Nähe von etwa 400°Cf
wo die Veränderung des elektrischen Widerstandes gering ist, aber dieser Teil schliesst eine diskontinuierliche
Veränderung beim Ordnungs-Unordnungs-Übergangspunkt ein und befriedigt nicht die Bedingung einer kleinen
Veränderung des elektrischen Widerstandes innerhalb eines weiten Temperaturbereiches, wie sie durch die Erfindung
angestrebt wird, so dass dieser Teil in Fig. nicht angezeigt wird.
Wie zuvor unter Bezugnahme auf die Beispiele 1 bis 3 . angegeben, zeigt die erfindungsgemässe Legierung eine
geringe Veränderung des elektrischen Widerstandes bei • unterschiedlichen Temperaturen. Insbesondere die Legierung
FP-18 des Beispiels 1 hat einen verhältnismässig grossen elektrischen Widerstand Pq00 von 100 μΓΙ-cm,
.25 jedoch variiert der elektrische Widerstand nur sehr wenig in einem Temperaturbereich von 570 bis 1.335°C
■ und solche kleinen Änderungen des elektrischen Temperaturbereiches bei den erfindungsgemässen Legierungen sind
voll reproduzierbar, so dass die erfindungsgemässe Le-.
gierung in den Endprodukten eine hohe Stabilität aufweist. Keines der einzelnen Materialien des Standes der
Technik ergibt einen so niedrigen Temperaturkoeffizienten
des elektrischen Widerstandes zwischen -50 ppm/0C und +50 ppm/0C über einen weiten Temperaturbereich von
570 bis 1.3350C, so dass die erfindungsgemässe Legierung
voll den Ansprüchen genügt, die man an eine Legierung für Sensorspulen, die für sehr hohe Temperaturen
verwendet werden, stellt.
Der Grund, warum man die Palladiumkonzentration in den . erfindungsgemässen Legierungen auf 59,0 bis 88,0 Gew.%
limitiert besteht darin, dass eine Palladiumkonzentration ausserhalb dieser Grenzen nicht geeignet ist, um eine
Legierung zu ergeben, die über einen weiten Temperaturbereich eine kleine Veränderung des elektrischen Wider-Standes
aufweist. Denn eine Legierungszusammensetzung ausserhalb der vorerwähnten Grenzen zeigt einen grösseren
Temperaturkoeffizienten des elektrischen Widerstandes als zwischen -100 ppm/0C und +100 ppm/0C in einem
Temperaturbereich von 490 bis 1.3400C, wie aus den obigen
Beispielen 1 bis 3 und den Kurven in den Fig. 1,3' und 4 hervorgeht.
Der Grund, warum man bei der Herstellung der erfindungsgemässen Legierung von einer Temperatur oberhalb des
25" Ordnungs-Unordnungs-Übergangspunktes (4900C) aber unterhalb
des Schmelzpunktes (1-.34O0C) vor der Glühbehandlung
abschreckt, ist der, dass durch das Abschrecken von einer Temperatur im oben genannten Bereich sich eine
'J^-Einzelphase (Uhordnungszustand) ergibt, wodurch
eine ausgezeichnete Verarbeitbarkeit bei Raumtemperatur erzielt wird, wie in den Beispielen 1 bis 3 und in den
Kurven von Fig. 1, 2 und 4 ersichtlich ist. Andererseits
ist ein Abschrecken auf eine Temperatur unterhalb des Ordnungs-Unordnungs-Übergangspunktes nicht
geeignet, um die erfindungsgemässe Legierung herzustellen,
weil durch ein solches Abschrecken die Legierungen brüchig und hart werden und so gebildete Legierungen ·
dann bei Raumtemperatur nur schwer verarbeitbar sind
und man nur mit Schwierigkeiten die gewünschten Spulen • und dergleichen herstellen kann. Dabei bleibt festzuhalten,
dass dann, wenn man die Reihenfolge des Äbschrekkens und des Glühens bei dem erfindungsgemässen Verfahren
umdreht, durch das Glühen die Legierung so brüchig und hart wird, dass.die Legierung nur mit Schwierigkeiten zu
einer Spule verarbeitet werden kann, so dass auch die
15 Umkehrung der Reihenfolge nicht geeignet ist, um die
erfindungsgemässen Legierungen herzustellen.
Kurz gesagt, ist die erfindungsgemässe Legierung dadurch
gekennzeichnet, dass die Legierung eine sehr kleine Veränderung des elektrischen Widerstandes hat, d.h. einen
Temperaturkoeffizienten mit einem absoluten Wert von weniger als 100 ppm/°C über einen weiten Temperaturbereich,
der oberhalb des Ordnungs-Unordnungs-Ubergangspunktes (4900C) aber unterhalb des Schmelzpunktes (1.3400C)
liegt, so dass die Legierung über einen langen Zeitraum bei einer hohen Temperatur, wie 1.1000C, sehr stabil ist,
wobei man die Verarbeitbarkeit der1 Legierung noch dadurch
verbessern kann, dass man von einer Temperatur oberhalb des Ordnungs-ünordnungs-Ubergängspunktes (4900C)
aber unterhalb des Schmelzpunktes (1.34O0C)., vorzugsweise
in einem Bereich von 570 bis 1.3350C, abschreckt. Die
• · 4 * · · ft Λ ··
- 31 -
erfindungsgemässe Legierung ist für elektrische Widerstandselemente
für Präzisionsmessinstrumente geeignet, z.B. für Sensorspulen, die bei sehr hohen Temperaturen
eingesetzt werden, und für Standard-Widerstandselemente, die in einem weiten Temperaturbereich von 490 bis 1.3400C
verwendet werden. Die ausgezeichneten Eigenschaften
.. der erfindungsgemässen Legierung können voll in Sensorspulen
und elektrischen Widerstandselementen, die mit anderen funktionellen Elementen kombiniert sind und
TO verschiedene technische Vorrichtungen bilden, wie Composit-Sensoren, z.B. Positionsensoren, dreidimensionale
Sensoren, Verdrängungssensoren, Drucksensoren, Gewichtssensoren, Beschleunigungssensoren, Vibrationssensoren, Drehmomentsensoren, Niveausensoren oder für
Verbundschalter, wie schwimmergesteuerte Schalter, Begrenzungsschalter, Abstandsschalter und dergleichen,
genutzt werden.
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHEElektrische Widerstandslegierung, bestehend im wesentlichen aus 59,0 bis 88,0 Gew.% Palladium,. Rest Eisen mit geringen Mengen an Verunreinigungen, wobei die Legierung einen Temperaturkoeffizienten des elektrischen -Widerstandes als absoluten Wert von weniger als 100 ppm/0C in einem Bereich einer Temperatur, die höher als der Ordnungs-Unordnung-Übergangspunkt und niedriger als der Schmelzpunkt der Legierung liegt, aufweist.
.2. Elektrische Widerstandslegierung, bestehend im wesentlichen aus 72,0 bis 86,5 Gew.% Palladium, RestEisen mit geringen Mengen an Verunreinigungen, wobei die Legierung einen Temperaturkoeffizienten des elektrischen Widerstandes als absoluten Wert von weniger als 50 ppm/°C über einen Bereich einer Temperatur oberhalb des Ordnungs-Unordnungs-Ubergangspuriktes und unterhalb des Schmelzpunktes der Legierung aufweist.3. Verfahren zur Herstellung einer elektrischen Übergangslegierung gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass man eine Legierung aus 59,0. bis 88,0 Gew.% Palladium, Rest Eisen mit geringen Mengen an Verunreinigungen, schmilzt, die Legierungsschmelze in eine Form gibt, die geformte Legierung auf eine Temperatur oberhalb des Ordnungs-Unordnungs-Übergangspunktes aber unterhalb des Schmelzpunktes der Legierung auf Raumtemperatur abschreckt, die abgeschreckte Legierung zu einer gewünschten Form für die weitere Formgebung kalt verarbeitet und die geformte Legierung durch Erwärmen in einer nicht-oxidierten Atmosphäre bei einer Temperatur oberhalb des Ordnungs-Unordnungs-Übergangspunktes aber unterhalb des Schmelzpunktes der Legierung während einer Zeit von mehr als 2 Sekunden aber weniger als 100 Stunden erhitzt und dann mit einer Rate von 5 bis 300°C/h abkühlt, wodurch man Legierungsprodukte mit einem Temperaturkoeffizienten des elektrischen Widerstandes, ausgedrückt als absoluter Wert, von weniger als 100 ppm/°C über einen Bereich einer Temperatur, die oberhalb des Ordnungs-Unordnungs-Ubergangspunktes aber unterhalb des Schmelzpunktes der Legierung liegt, erhält. .• α * · · * »'••so 9 w• · * 4■ •■β α ·■· ■ β «4. Verfahren zur Herstellung eines elektrischen Widerstandselementes, dadurch gekennzeichnet ,. dass man eine Legierung aus.59,0 bis 88,0 Gew.% Palladium, Rest Eisen mit einer geringen Menge an Verunreinigungen, schmilzt, die Schmelze in einer Form formt, die geformte Legierung von einer Temperatur oberhalb des Ordnungs-Unordnungs-Ubergangspunktes aber unterhalb des Schmelzpunktes der Legierung auf Raumtemperatur abschreckt, die abgeschreckte Legie-' rung auf eine gewünschte Form für die weitere Formgebung kalt verarbeitet, die geformte Legierung an einem wärmebeständigen Isolierteil befestigt und die geformte Legierung durch Erhitzen in einer nichtoxidierenden Atmosphäre bei einer Temperatur oberhalb des Ordnungs-Unordnungs-übergangspunktes aber unter-■ halb des Schmelzpunktes der Legierung während einer Zeit von mehr als 2 Sekunden aber weniger als 100 Stunden glüht und dann mit einer Rate von 5 bis 300°C/h kühlt, wodurch man eine Legierung mit einem Temperaturkoeffizienten des elektrischen Widerstandes von weniger als 100 ppm/0C in einem Temperaturbereich oberhalb des. Ordnungs-Unordnungs-Ubergangspunktes aber unterhalb des Schmelzpunktes der Legierung erhält.5. Verfahren zur Herstellung eines elektrischen Übergangs elemente s, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Legierung aus 59,0 bis 88,0 Gew.% Palladium, Rest Eisen mit einer geringen Menge an Verunreinigungen schmilzt, die Schmelze aus der Legierung in einer Form formt, die geformte Legierungvon einer Temperatur oberhalb des Ordnungs-Unordnungs-Übergangspunktes aber unterhalb des Schmelzpunktes der Legierung auf Raumtemperatur abschreckt/ ein wärmebeständiges Isoliermaterial auf die Oberfläche der abgeschreckten Legierung aufbringt, die isolierte Legierung durch Kaltverarbeiten in eine gewünschte Form für die weitere Formgebung verarbeitet und die geformte Legierung in einer nicht-oxidierenden Atmosphäre bei einer Temperatur oberhalb des Ordnungs-Unordnungs-übergangspunktes aber unterhalb des Schmelzpunktes der Legierung während einer Zeit von mehr als 2 Sekunden aber weniger als 100 Stunden durch Erwärmen einer Glühbehandlung unterwirft und dann mit einer Rate von 5 bis 300°C/h abkühlt, wobei die Legierung einen Temperaturkoeffizienten des elektrischen Widerstandes, ausgedrückt als absoluter Wert, von weniger als 50 ppm/0C in einem Temperaturbereich von oberhalb des Ordnungs-ünordnungs-Ubergangspunktes aber unterhalb des Schmelzpunktes der Legierung er-20 hält.6. Verfahren zur Herstellung eines elektrischen Ubergangselementes, dadurch ge. kennzeichne t , dass man eine Legierung aus 59,0 bis 88,0 Gew.%. Palladium, Rest Eisen mit einer geringen Menge an Verunreinigungen, schmilzt, die Schmelze aus der Legierung in eine Form gibt und formt, die geformte Legierung von einer Temperatur oberhalb des Ordnungs-Unordnungs-Ubergangspunktes aber unterhalb des Schmelzpunktes der Legierung auf Raumtemperatur abschreckt, die abgeschreckte Legierung zu einemverarbeiteten Teil kalt verarbeitet, auf die Oberfläche des verarbeiteten Teils ein wärmebeständxges Isoliermaterial aufbringt, das verarbeitete Teil zu der gewünschten Form formt und die geformte Legierung durch Erwärmen in einer nicht-oxidierenden Atmosphäre bei einer Temperatur oberhalb des Ordnungs-Unordnungs-Übergangspunktes aber unterhalb des Schmelzpunktes der Legierung während einer Zeit von mehr als 2 Sekunden aber weniger als 100 Stunden glüht und dann mit . einer Rate von 5 bis 300°C/h kühlt, wodurch man eine Legierung mit einem Temperaturkoeffizienten des elektrischen Widerstandes, ausgedrückt als absoluter Wert, von weniger als 100 ppm/°C in einem Temperaturbereich von oberhalb des Ordnungs-Unördnungs-Ubergangspunktes aber unterhalb des Schmelzpunktes der Legierung, erhält.■7. Verfahren gemäss Ansprüchen 3, 4, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet , dass die geformte Legierung ein Draht ist.8. Verfahren gemäss Ansprüchen 3,4, 5 oder 6, dadurch · gekennzeichnet , dass die geformte Legierung ein Blech ist.9. Verfahren gemäss Ansprüchen 3, 4, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet , dass die geformte Legierung aufgewickelt ist.10. Verfahren gemäss Ansprüchen 3, 4, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet , dass man das Erwärmen für die Glühbehandlung im Vakuum durchführt.11. Verfahren gemäss Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,, dass das Befestigen erzielt wird, indem man die geformte Legierung in einem wärmebeständigen Isoliermaterial einbettet.12. Verfahren gemäss Ansprüchen 4, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet , dass das elektrische Widerstandselement eine Sensorspule ist.10. 13. Verfahren gemäss Ansprüchen 5 oder 6, dadurchgekennzeichnet , dass das wärmebeständige Isoliermaterial durch Kleben aufgebracht wird.14. Verfahren gemäss Ansprüchen 5 oder 6, dadurchgekennzeichnet, dass das wärmebeständige Isoliermaterial durch Bürsten aufgebracht wird.15. Verfahren gemäss Ansprüchen 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet , dass das wärmebeständige Isoliermaterial durch Beschichtung aufgebracht wird.
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